Seit 1991 ist Burkhard, geb. 1962, mein Arbeitskollege und Freund. Einst war er mein Chef im Ressort Programmierung der DOS International, dem heutigen PC Magazin. Jetzt braucht er dringend eine Wohnung. Nach Monaten Schweigen hat er mir am 8. 1. 2019 ein Zeichen gesendet. Zwei Tage hatten wir über Facebook Verbindung. Danach schweigt er wieder. Telefonnummer und Adresse hat er mir nicht mitgeteilt. Wer meinem Freund eine Wohnung vermitteln kann, soll mich bitte kontaktieren.
Es gibt nicht viele Wege in die Obdachlosigkeit. Eigentlich sind es nur Mietrückstände oder eine Eigenbedarfskündigung. In beiden Fällen verliert man früher oder später seine Wohnung und wird obdachlos, sofern man Transferleistungen wie Hartz IV bezieht. Denn kein Vermieter vermietet eine Wohnung an einen Hartz-IV-Bezieher, wenn er auch solvente Mieter bekommen kann, die das 3- oder 4-fache oder mehr der verlangten Miete verdienen.
Bei mir war es die Eigenbedarfskündigung, die nach 5 Jahren Entmietungsterror gerichtlich durchgesetzt wurde. Aber der Reihe nach.
Es begann im Januar 2013 mit einer E-Mail eines mir unbekannten Mannes. Er stellte sich als Herr Böck vor, wäre Makler und wollte mal in meiner Wohnung nach dem Rechten sehen. Damals wohnte ich schon 15 Jahre dort. Natürlich habe ich diese E-Mail gelöscht. Es stellte sich heraus, dass dieser Mann tatsächlich im Auftrag meiner Vermieterin handelte.
2013 hatte ich einen Rohrbruch im Badezimmer. Zusammen mit den Handwerkern schlich sich Herr Böck in meine Wohnung und begann sofort im Wohnzimmer die Schubladen aufzuziehen. Ich stellte ihn zur Rede und wollte wissen, wer er ist. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich ihn noch nie gesehen.
Er fing sofort an zu poltern: „Sie müssen sofort ausziehen! Was ist denn das für eine Unordnung hier?“ Offenbar entrüstete er sich über die Unordnung im Wohnzimmer. Ich dachte mir, wer sich heimlich einschleicht, der kann nicht erwarten, dass aufgeräumt ist. Die Handwerker kommen ja nur ins Bad, nicht in den Rest der Wohnung. Jedenfalls wurde er immer ausfallender: „Sie müssen sofort ausziehen!“ war sein Lieblingssatz, den er ständig wiederholte. „Dann kommen alle Ihre Sachen auf den Müll und Sie sitzen auf der Straße!“ brüllte er weiter rum. Ich sagte erst mal nichts, wollte sehen, wie weit er geht.
Schließlich verließ er die Wohnung. Auweh, das gibt Ärger, dachte ich. Und so kam es dann auch.
Wenige Tage später begann der Terror in Form von Telefonterror. Morgens gegen Vier klingelt das Telefon. Genau einmal, das reicht um aufzuwachen. Wenige Minuten später das Gleiche. Wenn man es nur einmal klingeln lässt, wird das Gespräch nicht von der Telefonanlage gespeichert, man erfährt also nicht die Telefonnummer des Anrufers. Die Telekom kann da wohl auch nichts machen. So ging das eine Weile: Einmal klingeln und gleich wieder auflegen. Schließlich habe ich den Stecker aus der Dose gezogen. In den folgenden Nächten das gleiche Spiel. Schließlich habe ich das Telefon überhaupt nicht mehr eingesteckt. Dann war Ruhe.
Ein paar Tage später ging ein Brief ein, worin ich aufgefordert wurde, die Wohnung zu einem bestimmten Tag zu räumen. Ich dachte mir, jetzt drehen sie völlig durch. Tatsächlich, am besagten Tag klingelte es abends. Ich sah durch den Spion, Herr Böck stand vor der Tür. Ich zog es vor, erst einmal nicht zu öffnen. Es verging einige Zeit und ich dachte, irgendwann wird er schon verschwinden. Aber so einfach war es diesmal nicht. Plötzlich ertönten irrsinnig laute Hammerschläge im Treppenhaus. Da fing der Typ doch an, mit Hammer und Meißel das Türblech abzuschlagen, vermutlich um dann das Schloss rauszuziehen. Jetzt musste was geschehen. Wenn er die Tür aufbricht, sitze ich ohne Tür da, das ist zunächst mal mein Schaden. Also musste ich wohl oder übel öffnen.
Als ich öffnete, stellte Herr Böck sofort den Fuß in die Tür und keifte: „Sie müssen sofort ausziehen!“ Ich erwiderte: „Sie müssen sofort das Haus verlassen!“ So ging das hin und her, über eine Stunde lang. Ich drückte die ganze Zeit von innen gegen die Tür, so dass sie ja nicht aufgehen konnte. Er hatte die ganze Zeit seinen Fuß zwischen Tür und Rahmen. Schließlich gab er auf und verließ unter wüsten Beschimpfungen das Haus. Ich hatte ihn zum zweiten Mal abgewimmelt.
Ich rief ihm noch nach, dass ich diesen unglaublichen Vorfall zur Anzeige bringen würde. Das war ihm egal. Tatsächlich wurde ich am nächsten Morgen bei der Polizei Poing vorstellig und wollte Anzeige erstatten! Das erwies sich als gar nicht so einfach. Die Beamtin glaubte mir nicht, erzählte was von unwahren Beschuldigungen, für die man bestraft wird usw. Schließlich rief sie doch bei unserem Makler an. Was jetzt folgte glaubt man nicht, es sei denn man hat es selbst erlebt. Mit zuckersüßer Stimme sprach sie mit Herrn Böck, hier sei ein Typ, der behauptete, er, Herr Böck, hätte versucht in seine Wohnung einzubrechen. Das Gespräch hörte sich an, als wenn sich zwei alte Bekannte zum Essen verabreden. Schließlich legte die Beamtin den Hörer beiseite, legte aber nicht auf, und sagte: „Herr Böck sagt, sie haben einen Auflösungsvertrag unterschrieben und müssen deswegen sofort ausziehen.“ Ich war wie vom Donner gerührt. Eine unglaubliche Unverschämtheit. Schnell entgegnete ich, er soll diesen angeblichen Vertrag mal gerade durchfaxen. Das konnte er natürlich nicht. Schließlich legte sie auf und sagte: „Hmm ich werde ein paar Beamte bei ihm vorbeischicken.“ Dann nahm sie die Anzeige routinemäßig auf. Böck hätte tatsächlich einen solchen Vertrag fälschen können, meine Unterschrift hätte er leicht vom alten Mietvertrag durchpausen können. Das kann jedes Kind. Allerdings ist das gewerbliche Urkundenfälschung und dafür gibts zwei Jahre Knast ohne Bewährung!
Das Verfahren wurde wenige Wochen später eingestellt, wobei der Staatsanwalt aus „versuchtem Einbruch“ „Hausfriedensbruch“ gemacht hatte. Zufriedenstellend war das nicht. Der Telefonterror, der versuchte Einbruch, die versuchte Urkundenfälschung, nichts hatte irgendeine Konsequenz. Rechtsstaat stelle ich mir anders vor.
Es kam nun, wie es kommen musste. Wenige Tage später kam erneut ein Brief: Fristlose Kündigung der Wohnung! Dilettantisch einfach in den Briefkasten geworfen, habe ich diese Kündigung natürlich nicht beachtet. Die Zeit verging, der Telefonterror ging derweil täglich weiter, und es kam eine ordentliche Kündigung unter Einhaltung der Kündigungsfrist von neun Monaten, auch wieder einfach so in den Briefkasten geworfen. Diese Frist verstrich und nichts passierte. Natürlich bin ich nicht ausgezogen, weil es zu dem Zeitpunkt bereits keine Wohnungen weder in Poing noch im Landkreis gab, und für Hartz-IV-Empfänger schon gar nicht.
Eins sei noch erwähnt. Wird einem Hartz-IV-Empfänger die Wohnung gekündigt, so muss er das Kündigungsschreiben unverzüglich beim Jobcenter abgeben! Sonst werden die richtig böse, schreien rum usw.! Der Hintergrund: Das Jobcenter geht einfach davon aus, dass die Kündigung durchgesetzt wird und überweist keine Miete mehr! Man muss dann beim Jobcenter anrufen und klarstellen, dass weiter Miete überwiesen werden muss, solange man noch da wohnt! Das ist oft mühsam, weil das Jobcenter einem einfach nicht glaubt! Auf jeden Fall können sich dadurch die ohnehin zeitlich knappen Mietüberweisungen noch weiter verzögern, wodurch man die Miete nicht pünktlich an den Vermieter weiterleiten kann. Schon ein einziger Mietrückstand kann zu einer fristlosen Kündigung führen! Die Mietüberweisungen des Jobcenters können also leicht missbraucht werden, um Hartz-IV-Empfänger unter Druck zu setzen. Sieht so Hilfe aus?
Nach dem versuchten Einbruch passierte eine Weile nichts. Inzwischen war es 2014 geworden. Irgendwann im Sommer meldete sich ein Herr Väth. Er sei der neue Besitzer und wollte mich kennen lernen. Also kam er mich besuchen. Er stellte sich raus, dass Herr Väth einen Sohn hatte, welcher der neue Besitzer war. Zunächst verlief alles friedlich, die Väths halfen sogar die Schäden in der Wohnung zu beseitigen wie eine verkalkte Spüle und einen defekten Herd. Diese und noch andere kleinere Schäden hatte ich dem alten Vermieter gemeldet, der hatte aber nichts unternommen.
Was war eigentlich passiert, überlegte ich. Das war so: Die alte Vermieterin, Frau Maier-Solgk, hatte mehrere Wohnungen, so dass ihr eine Kündigung wegen Eigenbedarf kaum gelingen dürfte. Deswegen griffen sie zu einem Trick: Sie schenkte die Wohnung ihrem Enkel und das war jener junge Herr Väth. Der konnte nun Eigenbedarf anmelden und sie waren mich los! Der alte Herr Väth sagte bei unserem ersten Treffen zwar, ich müsste irgendwann mal ausziehen, schließlich hätte er die Wohnung GEKAUFT und es wäre jetzt seine, aber schließlich ist das egal. Vor dem Verlust der Wohnung hätte mich diese Lüge auch nicht bewahrt.
Natürlich zog ich nicht aus. Es gab ja keine Wohnungen, ein Zustand, der inzwischen täglich schlimmer zu werden schien.
Schließlich kam erneut eine Kündigung, diesmal von einem Anwalt. Nach Ablauf der Kündigungsfrist konnte ich erneut nicht ausziehen, weil es keine Wohnungen gab. So kam es im Sommer 2017 zu einer Räumungsklage vor dem Amtsgericht Ebersberg, die ich natürlich verlor. Ich sollte bis zum 31.12.2017 die Wohnung räumen. Ich könne allerdings auch eher ausziehen, wenn ich eine Kündigungsfrist von vier Wochen einhalten würde. Das alles war absehbar. Zwei Dinge sind mir aber aufgefallen: Ich sagte zu meiner Anwältin, ich wurde anwaltlich vertreten, dass ich Angst vor den Notunterkünften habe, wegen der vielen Krankheiten und der Kriminalität. Ich bin schwer herzkrank und muss eine weitere zusätzliche Krankheit unbedingt vermeiden. Darüber gibt es Atteste und inzwischen auch ein amtsärztliches Gutachten. Sie entgegnete, so schlimm wirds schon nicht werden. Die Gemeinde würde mir sicher helfen. Was für eine Fehleinschätzung! Auch der Richter hat wohl den Ernst der Lage unterschätzt: Sagte er doch, ich könne auch früher ausziehen, wenn ich die Kündigungsfrist von vier Wochen einhalten würde! Er ging offenbar davon aus, dass man sich als Wohnungssuchender einfach eine neue Wohnung sucht und dann umzieht. Ich habe ihm erklärt, dass Hartz-IV-Bezieher keine Chance auf dem freien Markt haben, und dass sich die Wohnungssuche heute extrem verschärft hat. So werden in Mietangeboten schon länger keine Telefonnummern mehr angegeben, weil das Telefon sonst nicht mehr stillstehen würde, so groß ist die Nachfrage. Stattdessen wird fast immer ein Webformular verwendet, wo man nicht mal den Empfänger erkennen kann. Man bewirbt sich also über so ein Formular und erhält, meistens recht zügig, eine Selbstauskunft sowie weitere Anweisungen. In dieser Selbstauskunft muss man seinen Verdienst angeben, hier trage ich also Hartz-IV-Empfänger ein. Dann sendet man das Formular zurück und… erhält keine Antwort mehr. Auf dutzende solcher Fragebögen habe ich noch nie eine Antwort erhalten. Die Auflösung ist: Niemand vermietet an Hartz-IV-Empfänger, wenn er auch an solvente Mieter vermieten kann, die also ein viel höheres Einkommen haben. Das wusste der Richter nicht.
Entgegen weitläufiger Annahme leben Obdachlose nicht unter Brücken, jedenfalls nicht zwangsweise. Es heißt eigentlich nur, dass man keine Wohnung hat. Da die Gemeinde eine Unterbringungspflicht hat, muss sie dem Obdachlosen irgendeine Unterkunft zur Verfügung stellen, da sonst erhebliche Gefahr für Leib und Leben besteht, wie es so schön heißt. Das kann die letzte Bruchbude sein und meistens ist es das auch. Auch sind solche Unterkünfte keinesfalls kostenlos: Zum Beispiel zahlt der Obdachlose 5 Euro pro Tag, solche Preise schwanken aber von Gemeinde zu Gemeinde. Die Gemeinde, geldgierig wie sie ist, holt sich dieses Geld vom Landkreis zurück. Dafür gibt es eigene Formulare, die vom Wohnungsamt zum Jobcenter gehen, welches dann die Miete auf das Konto der Gemeinde überweist. christliche Nächstenliebe ist das nicht gerade, sondern eher Pfennigpfuchserei, denn kleinere Gemeinde haben üblicherweise keine oder nur wenig Obdachlose. Und selbst die paar Gestalten wollen sie möglichst nicht bezahlen.
Es sei noch angemerkt, dass Wohnungsämter gern versuchen, Obdachlose zu vertreiben: Sie sollen in eine andere Gemeinde ziehen, möglichst weit weg, weil es da ja mehr Wohnungen gibt! Ein mieser Trick, um den Obdachlosen loszuwerden! Nein, die Gemeinde ist gesetzlich verpflichtet, den Obdachlosen in der Gemeinde, wo er angemeldet ist, unterzubringen. Wer besonders gut vertreibt, hat am wenigsten Obdachlose und spart am meisten Geld! Meines Erachtens ist das ein wesentlicher Grund dafür, warum es in Bayern so wenig Obdachlose gibt! Die werden regelrecht weg geprügelt! Auch das ist keine christliche Nächstenliebe, sondern schlicht Menschenverachtung. Zumal wenn man behauptet, bei uns gibt es so wenig Obdachlose, weil wir so ein reiches Land sind und es allen gut geht! Zynischer gehts nicht mehr.
Niemand muss also auf der Strasse leben. Tut er das doch, so ist das freiwillig. Es gibt viele Gründe, nicht in einer Notunterkunft leben zu wollen: Diebstahl, Gewalt, Drogenmissbrauch, Ungeziefer und - in den letzten Jahren vermehrt - auch Krankheiten. Krätze, TBC und andere oft längst ausgerottete Krankheiten halten mit den Migranten wieder Einzug in Deutschland, auch in die Notunterkünfte. Wer schon krank ist, hat sicher wenig Lust auf zusätzliche Krankheiten. Das kann zu einer Überlebensfrage werden.
Meine Wohnung wies seit Jahren schon teils unangenehme Schäden auf. Die verkalkte Spüle und den defekten Herd hatte ich erwähnt. Die Toilette war seit Jahren halb verstopft, das Ausflussrohr kalkt mit der Zeit zu. Anfang 2017 ließ sich der Ausguß der Badewanne nicht mehr öffnen, das Wasser lief nicht mehr ab. Damit war die Badewanne nicht benutzbar. Es blieb nur noch das Handwaschbecken, wo im Sommer der Siphon abbrach, er war einfach durchgerostet. Seitdem stand ein Eimer drunter. All das teilte ich dem Eigentümer mit, der aber nichts unternahm, teils über Jahre nicht. Die defekte Badewanne war besonders übel, weil ich nun nicht mehr duschen oder baden konnte. Eigentlich ein unhaltbarer Zustand. Davon und von dem kaputten Handwaschbecken hat der Hausmeister auch Fotos gemacht, angeblich damit der Eigentümer Bescheid weiß, der hat sich aber nicht gekümmert.
Auch hatte sich seit ca. 2014 Schimmel in der Wohnung breit gemacht, so ziemlich an allen Außenwänden. Die Bekämpfung des Schimmels erwies sich als schwierig: Kaum hatte man ihn abgewaschen, war er schon wieder da. Es musste etwas geschehen, denn Schimmel ist gesundheitsschädlich. Aber der Eigentümer reagierte erneut nicht und unternahm nichts.
Um die drohende Obdachlosigkeit ab dem 1.1.2018 abzuwenden, erzählte ich meinem Hausarzt die Geschichte, woraufhin er das folgende Attest ausstellte:
Dann sagte er noch: „Frau Karisch wird ihnen dann schon helfen!“
Dieses Attest reichte ich im November beim Wohnungsamt ein. „Was sollen wir damit?“ war die für mich unvermutete Frage. Ich sagte: „Mein Hausarzt hat mir geraten, dieses Attest abzugeben.“ Es hatte keinerlei Auswirkungen und so kam es schließlich zur Räumung gegen ärztlichen Rat.
Laut Gerichtsbeschluss musste ich meine Wohnung zum 31.12.2017 räumen. Also packte ich meine Habseligkeiten in 30 Umzugskartons, baute die Möbel ab soweit es ging und wartete ab dem 2.1.2018 auf den Möbelwagen. Der sollte meine Sachen in ein Lager bringen, wo ich sie dann später auslösen könnte. Dachte ich zumindest.
Erstmal passierte gar nichts. Der 2.1.2018 war ein Dienstag. Ich rechnete damit, dass die Umzugsleute früh kommen würden und wartete ab 8 Uhr, aber niemand kam. Um die Mittagszeit gab ich das Warten auf. Am nächsten Tag das gleiche Spiel. Ab Donnerstag sagte ich mir, diese Woche würde es wohl nichts mehr werden. Die folgende Woche verlief ähnlich. Erst Ende Januar erhielt ich eine Mail von meiner Anwältin, sie hätte nun endlich den Gerichtsvollzieher, Herrn Volkmann, erreicht. Dieser sei aber so beschäftigt, dass die Räumnung nicht vor Ende Februar stattfinde könne. Jetzt hatte ich plötzlich vier Wochen Zeit, der Druck ließ nach. Ende Februar kam endlich ein Brief von Herrn Volkmann, das einzige Stück Paper, das ich je von ihm bekommen habe. Darin teile er mir mit: Die Räumung findet am 29.3.2018 statt. Das war der Gründonnerstag. Na Mahlzeit! Das würde ein schönes Ostern werden. Bis dahin lebte ich also weiterhin zwischen meinen Kartons und abgebauten Regalen.
Und tatsächlich am 29.3. morgens klingelte es an der Tür. Es kamen Herr Volkmann sowie der Eigentümer mit seinen Eltern. Nach einer äußerst kühlen Begrüssung begann Herr Volkmann Fotos zu machen. Ich hatte größte Mühe, diese Leute davon abzuhalten, meinen Besitz gleich in den Müll zu werfen, wo er sich wahrscheinlich inzwischen befindet. Nach ca. einer halben Stunde musste ich die Schlüssel an Herrn Volkmann abgeben und durfte mich dann trollen. Mein gesamter Besitz wurde tatsächlich an den Eigentümer übergeben, der nun nach Belieben darüber verfügen konnte. Man muss sich das vorstellen: Nicht nur Möbel, Kleidung, Computer, auch Papiere, Unterlagen, jede Menge privater Sachen, alles befand sich nun in der Gewalt von Menschen, die mir ans Leder wollten! Die waren nämlich inzwischen ziemlich sauer, weil ich ja so böse war, und die Wohnung nicht frei machte. Dass ich auch irgendwo wohnen muss, war ihnen natürlich egal, dem Staat leider auch. So verliess ich dann meine Wohnung nur mit einer Tasche mit ein paar Kleidungsstücken. Nach 22 Jahren ohne einen Cent Mietschulden. Ich fuhr mit dem Taxi zum Wohnungsamt und meldete mich obdachlos.
Am Morgen des Gründonnerstag 2018 kam ich also mit dem Taxi am Rathaus an und ging direkt ins Wohnungsamt, wo man mich bereits erwartete. „Sie konnten die Obdachlosigkeit also nicht verhindern, wie ich sehe?“ Nein konnte ich nicht, das war aber vorher klar, allein schon durch die dreimonatige Verzögerung bei der Räumung. Ich meldete mich um, unterschrieb ein paar Formulare und hatte dann Zeit bis 14 Uhr, dann sollte die Einweisung in die Notunterkunft erfolgen.
Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel
Die Obdachlosenunterkünfte selbst sind immer schlecht. 3 qm pro Kopf sind eine übliche Größe, das ist wenig mehr als ein Bett, Mehrbettzimmer sind die Regel. Alles sind Gemeinschaftsräume: Toilette, Waschraum, Küche, teilen sich bis zu 20 Menschen, bei mir waren es 6 bis 10. Die Hygiene ist schlecht, alles klebt und ist schmuddelig, weil niemand saubermacht. In der Einweisung heißt es zwar, es handele sich um eine vorübergehende Unterbringung, weil die Unterkunft nicht den allgemeinen Wohnstandards entspricht, Verweildauern von mehreren Jahren kommen aber durchaus vor. Kein Wunder, dass man in so einem Loch zum Alkoholiker wird oder Suizid begeht.
Nachmittags kam ich an und - welch ein Glück - es war ein Zweibettzimmer für mich allein! Trotzdem saß die Frustration tief, wie die ganzen letzten Wochen schon. Auf die Straße gesetzt, enteignet, obdachlos! Das macht keinen Spaß.
Außer mir wohnten noch zwei junge Afghanen in der Wohnung, von denen der eine ein wenig Deutsch sprach. Nichts zu essen und nichts zu trinken brachte ich Karfreitag irgendwie rum. Am Samstag hatte ich zu tun: Am Donnerstag hatte ich im Wohnungsamt zugesagt, mir sofort ein Handy zu besorgen, obwohl ich die Dinger hasse, weil sie extrem teuer sind und man sie eigentlich nicht braucht. Das besorgte ich gleich Samstag morgen und ging anschließend Lebensmittel einkaufen. Mit dem Einkauf hatte ich mir aber zu viel zugemutet. Kaum aus dem Aldi raus konnte ich nicht mehr weiter gehen. Das verdammte Herz. Ich schaffte es bis zu einem Kiosk, wo man mir ein Taxi rief. Fix und fertig kam ich „zuhause“ an. Wenigstens hatte ich etwas zu Essen und zu Trinken über Ostern und Klopapier. Es war der Horror, aber was sollte ich machen?
Am Dienstag begann der Terror. Vormittags meldete ich mich im Wohnungsamt wie befohlen. Das liegt so 15 Minuten zu Fuß von der Notunterkunft entfernt, aber ich brauchte dafür fast 30 Minuten, das kaputte Herz erlaubt es mir nicht schneller zu gehen. Ohne die starken Medikamente, von denen ich täglich fünf Sorten schlucke, würde es überhaupt nicht mehr gehen, ich wäre wohl bettlägrig oder längst tot.
„Bisher haben Sie nichts gemacht, jetzt MÜSSEN Sie“! keifte Murad rum. Ich verstand erst nicht, dann fiel der Groschen: Sie dachte wohl, ich hätte mich bis jetzt nicht um eine Wohnung gekümmert, dabei suche ich seit 2013. Einigermaßen irritiert ob der Aggression erklärte ich ihr die Situation, dass ich seit 5 Jahren erfolglos suche und dass das kein Wunder sei, weil niemand an Hartz-IV-Empfänger vermietet. Sie glaubte mir kein Wort, obwohl sie das natürlich genau wusste. Stattdessen gab sie mir einen Zettel: Da sollte ich die Anrufe eintragen, die ich bei den Vermietern zwecks Wohnungssuche gemacht habe. Jeden Dienstag und jeden Donnerstag sollte ich im Amt vorsprechen und den Zettel mit meinen Bemühungen vorzeigen. Ein Handy hatte ich ja jetzt.
Anfangs wusste ich noch nicht, was mir alles blühen sollte, aber ich wollte es noch einmal versuchen, obwohl die jahrelange erfolglose Suche schon deprimierend war. Es war und blieb erfolglos. Telefonnummern werden sowieso schon länger nicht mehr in den Immobilienportalen veröffentlicht, nur Formulare. Sobald man in der Selbstauskunft schreibt, dass man Hartz-IV-Empfänger ist, kommt keine Antwort mehr. Das kannte ich schon. Trotzdem quälte ich mich irgendwie über die Runden und brachte ein paar Kontakte zustande, alle erfolglos.
Schließlich beschwerte ich mich im Wohnungsamt über die hohen Kosten für mobiles Internet und mobiles Telefonieren, die 10-Euroscheine gingen nur so weg ohne den geringsten Erfolg. Die monatlichen Kosten beliefen sich etwa auf 100 bis 150 Euro, zu viel für einen Hartz-IV-Empfänger. Auch ist das in keiner Weise mit dem Regelsatz gedeckt. „Ja, wie haben jetzt Gratis-Internet“, sagte Murad. Das ist eine lustige und traurige Geschichte zugleich, die ich gleich erzählen werde.
Zunächst berichte ich noch über die ziemlich harten Methoden, wie sich das Wohnungsamt die Obdachlosen vom Halse schafft.
Man könnte ja auf die Idee kommen, dass es Aufgabe des Wohnungsamtes sei, Wohnungen zu vermitteln. Am Anfang dachte ich das tatsächlich, aber weit gefehlt.
Die erste „Lösung“ von Murad lautete: Betreutes Wohnen. Da bekommt man eine schöne Unterkunft, ist unter Gleichgesinnten und wird rund um die Uhr ärztlich betreut. Das Ganze hat natürlich seinen Preis, über den sich die Träger und Behörden meistens ausschweigen. Im Netz findet man Preise um 100 Euro pro Quadratmeter in NRW, in Oberbayern, der teuersten Region Deutschlands wird das sicher noch höher sein. Als Obdachloser bekommt man also schätzungsweise 2-3 Quadratmeter in einem Mehrbettzimmer zusammen mit Patienten, die wahrscheinlich wirklich krank sind. Ich bin ja nicht wirklich krank, sondern soll nur abgeschoben werden. Murad präsentiert mir einen schönen Flyer der Diakonie mit lauter alten glücklichen Menschen! Das muss das Schönste auf der Welt sein! Misstrauisch nehme ich das Ding und sehe im Internet nach, worum es dabei wirklich geht.
Es geht darum, dass die Diakonie ihre Bettenburgen gerne gefüllt hätte. In diesem Fall ist es die Diakonie, aber es könnte genau so die Caritas, die AWO oder eine andere Organisation sein. Die Methoden sind sicher überall die gleichen. Dazu suchen sie sich Opfer, die entweder selbst zahlungskräftig sind, die werden dann heftigst zur Ader gelassen. Aber man nimmt natürlich auch gerne Transferempfänger, für die dann der Staat zahlt. Die wohnen natürlich entsprechend schlechter.
Bei der nächsten wöchentlichen Beschimpfung im Wohnungsamt herrscht mich Murad an: „Was haben Sie unternommen, um in Betreutes Wohnen zu kommen?“ Nichts natürlich, weil ich da nicht hin will. Mühsam setze ich ihr auseinander, dass ich keine rundum ärztliche Versorgung benötige, mich sehr gut selbst versorgen kann und ein selbst bestimmtes Leben führen möchte.
Ja das wäre ja alles möglich, ich sollte es mir noch mal überlegen. Alles sei besser, als die Notunterkunft in Poing.
So ging das eine Weile. Jeden Donnerstag wurde ich von Murad angeschnauzt, wann ich endlich in das Betreute Wohnen gehen würde! Daneben der übliche Terror, warum ich immer noch keine Wohnung gefunden habe.
Nach einigen Wochen hetzte Murad mir schließlich einen Herrn von der Diakonie auf den Hals, Herrn Wicker. Ich konnte mir natürlich denken, was der wollte. Wir machten einen Termin und trafen uns in der Notunterkunft. Er erzählte, was es alles gibt, wie Trinkerheilanstalt usw. Ich erzählte ihm von der schlechten Unterkunft und den üblen hygienischen Bedingungen. Es war kein schlechtes Gespräch, keine Spur von einem Zwang in das Betreute Wohnen, sondern eher etwas, dass man tatsächlich Hilfe nennen könnte. Nur, dass ich eben keine brauchte, jedenfalls nicht diese. Das hat Herr Wicker sicher sofort verstanden. Murad allerdings nicht. Denn bei der nächsten wöchentlichen Beschimpfung fauchte sie wieder, warum ich nicht endlich in das Betreute Wohnen gehen würde. Es war nicht zum aushalten.
Es ist klar, was hier gemacht wird: Murad schafft sich ein Problem vom Hals, nämlich einen Wohnungssuchenden, den sie in ein Betreuungsangebot eines Sozialträgers zwingt. Damit tut sie SICH einen Gefallen, nicht mir. Und der Sozialträger verkauft ein weiteres Bett, das ohne mich erst einmal leer bliebe. Womit er SICH einen Gefallen tut. Und wo bleibt das Opfer?
Das kann funktionieren, wenn das Opfer mitspielt, sowas solls ja geben. Vielleicht gibts ja Menschen, die sich gern ins Bett legen und auf krank machen. Nur zahlt das dann der Steuerzahler! Wie in meinem Fall. Natürlich gibt es auch Menschen, für die so etwas tatsächlich gut ist, nur um die geht es hier nicht.
Nach einigen Wochen wurde es ruhiger um das Betreute Wohnen, ich musste nicht mehr jede Woche erklären, warum ich da nicht hin will. Stattdessen kam eine neue Schikane: Vertreibung!
Bei der üblichen wöchentlichen Beschimpfung wollte Murad wissen, wo ich denn eigentlich herkomme. Aus Wolfenbüttel. Und ob ich da noch Freunde hätte. Nein, das ist zu lange her. Aber ich könnte doch mal überlegen, vielleicht gibts ja doch einen. Den könnte ich dann anrufen und fragen, ob ich bei ihm wohnen könnte! Mit fiel glatt der Unterkiefer runter! Ich bin seit bald 30 Jahren aus meiner Heimatstadt weg, seitdem lebe ich in Poing. Alle meine Freunde, Schulkameraden usw. sind seit vielen Jahren in alle Welt verstreut, einige sind aus Altersgründen bereits verstorben. Ich fragte Murad, ob ich nicht besser in Poing von Haus zu Haus gehen und um Obdach betteln sollte. Das würde vermutlich eher funktionieren. Nein, das war keine gute Idee.
Ob ich denn nicht Eltern hätte? Ja, Vater ist verstorben, Mutter ist zu alt. Ja aber ich könnte es mir doch noch einmal überlegen, die eigenen Eltern würden mich doch sicher aufnehmen. Nein würden sie nicht. Also ich sollte noch einmal darüber nachdenken und bis nächste Woche.
Ab jetzt ging es Woche für Woche: Warum haben Sie sich nicht eine Wohnung in Wolfenbüttel gesucht? Weil ich da nicht hin will. Was ist mit ihren alten Freunden? Warum rufen Sie die nicht an? Warum können Sie nicht bei Ihrer Mutter wohnen? Haben Sie sie gefragt? Woche für Woche. Dazu immer das übliche Genöle: Haben Sie sich nun endlich für Betreutes Wohnen entschieden? Warum nicht? Soll ich Ihnen noch mal Herrn Wicker schicken? Warum haben Sie immer noch keine Wohnung? Bei diesem Blödsinn soll man noch normal bleiben.
Am Anfang meiner Obdachlosigkeit stand das Handy-Problem. Ich sage Handy, obwohl es eigentlich Smartphone heißen müsste, weil es sich so eingebürgert hat. Die ersten Handys kamen anfang der 90er in den Handel. Klobig, teuer, dysfunktional. Schrott für Angeber. So blieb das bis zum iPhone 2007. Bis dahin hatte ich nicht das geringste Interesse an den Dingern, die ich für Schrott hielt, heute noch halte. Warum? Ganz einfach: Dazu muss man sich nur die Tarife für mobiles Telefonieren und besonders für mobiles Internet ansehen: 13 Euro pro GB bei der Telekom. Mahlzeit! Da sieht man doch gleich, wem das Handy wirklich nutzt! Alles ein einziger Schmuh. Für Hartz-IV-Empfänger ist so etwas ein bisschen zu teuer.
So ziemlich das Erste, das mir das Wohnungsamt aufzwang, war also ein Handy. Als erbitterter Feind dieses Milliardengrabs lenkte ich trotzdem sofort ein, mal will ja guten Willen zeigen. Gleich am zweiten Tag meiner Obdachlosigkeit ging ich also in den hiesigen Telefonladen und kaufte ein Handy. Ich hatte keine Ahnung von den Dingern, wollte aber ein billiges Android-Gerät, einfach weil ich Android-Tablets programmiere. Und weil die Dinger billig sind. Jedenfalls eigentlich. Die Verkäuferin drehte mir ein veraltetes Cool Pad für ca. 230 Euro an. Das Ding war nicht mal 100 Euro wert, aber das wusste ich da noch nicht und es musste schnell gehen. Dann noch schnell zum Aldi, eine SIM-Karte mit 10 Euro Guthaben kaufen. SIM-Karte rein, geht! Wie sich herausstellte, musste ich die SIM-Karte erst per Postident registrieren. Als das geschafft war, war es endlich soweit: Meine erste mobile Webseite! Nicht schlecht! Doch was war das? Nach ca. 10 Seiten ging nichts mehr. Es stellte sich heraus, dass das Guthaben verbraucht war! Ich machs kurz: Nach weiteren Versuchen kam heraus: Nachdem man Guthaben aufgeladen hat, muss man sofort einen Tarif buchen! Unterlässt man das, verfällt das Guthaben und nach einiger Zeit ist es völlig verschwunden! Auf diese Art habe ich mindestens 50 Euro verloren.
Weil ich zwischenzeitlich die Nerven mit dem Mist verlor, kaufte ich in München eine SIM-Karte der Telekom. Und siehe da, alles lief völlig reibungslos! Es geht also, das Problem liegt beim Aldi. Als Anfänger fällt man auf so etwas herein. Es hätte ja auch das Smartphone kaputt sein können oder weiß der Kuckuck.
Ein weiteres Problem besteht in der Identifizierung der eigenen Person. Seit 2017 müssen SIM-Karten mit dem Personalausweis registriert werden. Das geht im Telefonladen oder per Postident. Bei Aldi musste ich Postident machen, ein riesen Aufwand für einen Obdachlosen. Nach etwa einer Woche lief es dann. Puh.
Nun war ich also ein mobiler Obdachloser mit Notebook, Smartphone und Tablet!
Beim Wohnungsamt erzählte ich von den hohen Kosten. Wenn man sparsam ist, kommt man mit 100 Euro pro Monat hin, viel Geld für einen Obdachlosen. Ist das eigentlich üblich, dass der Obdachlose von heute wie die Smombies durch die Gegend läuft und nichts mehr von seiner Umwelt wahrnimmt?
„Ja natürlich müssen Sie ein Handy haben, wie sollen wir Sie denn sonst erreichen?“ Per Email oder Brief zum Beispiel. Das Jobcenter zum Beispiel kommuniziert grundsätzlich nur per Bief. Festnetzanschlüsse gibt es in der Obdachlosenunterkunft natürlich nicht. Dabei verlegt die Telekom diese kostenlos, die „Gäste“ schließen einfach wie jeder andere auch einen Vertrag mit dem Anbieter. Fertig. Aber das geht natürlich alles nicht.
Mit dem Smartphone kann man auch prima Immo-Seiten ansehen und nach Wohnungen Ausschau halten, heißt es. Ja, nur Obdachlose bekommen auf diese Art niemals eine Wohnung! Der Vermieter wäre ja dumm, wenn er einem obdachlosen Hartz-IV-Empfänger eine Wohnung vermieten würde, wenn doch gleichzeitig viele Bewerber vor der Tür stehen, die 3000, 4000 oder mehr Euro verdienen. Wem würden Sie eine Wohnung vermieten? Das sieht das Wohnungsamt alles nicht, genauer: Sie wollen es nicht sehen. Es ist ein Druckmittel in ihrer Zermürbungsstrategie, die den Obdachlosen auf den Friedhof bringen soll.
In meinem Fall gibt es nur eine einzige Situation, wo ein Handy tatsächlich einmal sinnvoll sein könnte, und der ließe sich auch noch umgehen: Wenn man zu einem Wohnungsangebot vom Amt den Vermieter kontaktieren soll! Also etwa um einen Besichtigungstermin zu machen. Das Wohnungsamt könnte allerdings auch schreiben: Kommen sie am xxx zu einer Besichtigung der Wohnung yyy. Aber das geht natürlich alles nicht.
Nein, das Handy ist natürlich vor allem dazu da, um seinen Besitzer zu quälen: „Warum sind Sie nicht gekommen? Ach Sie haben es vergessen, na gut.“ Warum muss ich mir so etwas anhören?
Also: Das Handy hilft anderen, nicht mir. Es hilft dem Wohnungsamt, Druck auf mich auszuüben. Deswegen zwingen sie einen dazu. Ist das überhaupt legal? Ich weiß es nicht. Das Jobcenter quält seine Kunden jedenfalls nicht per Telefon. Es geht also auch ohne.
Zurück zu den Kosten: Das Wohnungsamt bzw. das Rathaus gibt sich ganz fortschrittlich: Mit dem BayernWLAN! Im Rathaus geht es und an ein paar anderen Stellen im Ort auch. Dazu gleich mehr. Für das BayernWLAN ruft man eine bestimmte Webseite auf, drückt dort auf den Knopf „verbinden“ oder so ähnlich und schon ist man drin. Stimmt, geht. Aber: Natürlich geht nur Web, das ist nur ein Teil des Netzes, aber Schwamm drüber. Und das Web ist kastriert per Content-Filter! Das steht sogar in der Werbung für das BayernWLAN: Jetzt mit Content-Filter! Als wenn das etwas ganz Tolles wäre. In Wahrheit verhindern diese Filter die Benutzung des Web, und genau das ist tatsächlich ihre Aufgabe. „Schon eine Million Seiten gesperrt!“. Hieß es im April, wahrscheinlich sind sie jetzt schon bei 2 Millionen. Und natürlich sind alle Immobilienseiten gesperrt.
Da sagt Murad: „Ja Sie können doch jeden Tag hierher kommen und im WLAN nach Wohnungen suchen!“ Als ich ihr erkläre, dass die Immo-Seiten gesperrt sind, glaubt sie das nicht. Ich habe mein Notebook dabei und zeige ihr die Meldung. Sie holt einen Techniker. Der kommt angeschlappt und sagt nur: Die Leitung geht heute gar nicht, aber ich könnte ja in die neue Gemeindebücherei gehen, die hätten da Gratis-Netz! Schließlich habe ich mich da auch noch hingeschleppt. Das Netz ist nicht gratis, sondern kostet 2 Euro pro Stunde und… die Immo-Seiten sind natürlich auch dort gesperrt. Der gleiche Betreiber, die gleiche Software, das gleiche Netz…
Zum Schluss noch etwas witziges: Das BayernWLAN gibt es auch am neuen Marktplatz, damit die Migranten es dort nutzen können. In der Tat sitzen dort überall Migranten und tippen auf ihre Smartphones. Wer es überhaupt ins BayernWLAN schafft, wird garantiert am Content-Filter scheitern. Noch beliebter dürfte Skype sein, womit man theoretisch kostenlos in die ganze Welt telefonieren kann. Ich habe es nicht ausprobiert, aber es würde mich wundern, wenn das funktioniert. Die Datenmenge wäre gigantisch. Jetzt hat man die Migranten also alle auf den Marktplatz geschickt, aber funktionieren tut nichts.
Das BayernWLAN ist also nichts, nur weiß man das im Rathaus wohl nicht. Stattdessen sagt Murad zu mir: Gehen Sie hier ins Gratis-WLAN und suchen sie sich eine Wohnung! Alles klar, das werde ich ganz bestimmt so machen. Was soll man da noch sagen?
Man kann natürlich die Immo-Seiten ganz normal über Mobilfunk abrufen, nur dann entstehen eben diese hohen Kosten.
Beim Fall Kolpingstrasse fiel mir zum ersten Mal auf, dass beim Wohnungsamt Poing irgend etwas ganz gewaltig schief laufen muss. Im November 2017, also kurz vor meiner Räumung, bekam ich aus Ebersberg einen Vorschlag für eine Wohnung, eben in jener Kolpingstrasse in Ebersberg. Frohen Mutes fuhr ich hin, vielleicht würde sich alles noch zum Guten wenden. Ich stand wegen der bevorstehenden Räumung gewaltig unter Druck. Die Wohnung erwies sich als nachträglich aufs Dach aufgesetzt, hatte keinen Balkon, war aber sonst OK. Und sie war in der vierten Etage, die ich aufgrund meines Herzleidens nur schwer erklimmen kann. Trotzdem meldete ich dem Wohnungsamt Ebersberg, dass ich die Wohnung gerne nehmen würde. Man muss sich jede Besichtigung schriftlich bestätigen lassen und dieses Formular an das Wohnungsamt senden. Auf dieses Formular schrieb ich dann auch drauf, warum ich lieber nicht höher als bis zum ersten Stock wohnen möchte, wenns geht. Nichts geschah. Die Zeit verrann. Schließlich rief ich bei der Wohnungsgesellschaft an. Die teilte mir nur mit, dass die Wohnung bereits weg sei. Es liege aber nicht an mir. Damit war erst einmal Ruhe. Das war die letzte Möglichkeit, die Räumung abzuwenden, das wussten auch alle, aber ich habe die Wohnung trotzdem nicht bekommen. Ich wurde dann geräumt und wurde obdachlos.
Ein halbes Jahr später, etwa im Mai 2018, trug sich folgendes im Wohnungsamt Poing zu: Ich liess die üblichen Beschimpfungen von Murad über mich ergehen, als plotzlich Karisch ins Zimmer kam und sagte: „Sie wollen ja gar keine Sozialwohnung haben!“ Ich dachte, was ist denn jetzt los? Mich kann sie ja wohl nicht meinen. „Doch natürlich suche ich eine Wohnung. Nur deswegen komme ich doch jede Woche hierher.“. „Das stimmt aber nicht. Denn Sie haben letztes Jahr die Wohnung in der Kolpingstrasse abgelehnt!“ sagt Karisch und blättert in einer Akte. “Steht hier.“ Ich denke, ich höre nicht richtig und sage: „Jetzt schlägts aber dreizehn! Wie kommen Sie auf diesen Unsinn?“. Jedenfalls sinngemä8 sagte ich das so. Da war schon Schärfe plötzlich im Raum. Ich bemerkte wie Murad immer kleiner wurde. Bis ich begriff: Die hatte einfach die Akten gefälscht und Karisch diesen gefälschten Mist vorgelegt. Die hatte das nur eben abgelesen und dann ihren Schluss gezogen!
Jetzt brannte die Luft. Noch ein Wort und ich wäre ernsthaft geplatzt! „Ja das steht hier so“, so ähnlich sagte sie das. Allmählich schien ihr auch zu dämmern, was da passiert war: Urkundenfälschung! Und dann: „Sie haben gar keinen gültigen Antrag auf eine Sozialwohnung gestellt.“ Natürlich hatte ich das. Aber wo war der? Verschwinden da etwa Anträge? Schnell schob mir Murad ein neues Formular zu. Als ich das Amt an diesem Tag verliess, war ich hochgradigst verärgert. Aber was sollte, konnte ich machen?
Sicher ist: Die Akte bezüglich Kolpingstrasse wurde von Murad gefälscht und Karisch vorgelegt. Nach dem Motto: Wer eine Sozialwohnung ablehnt, um den kümmern wir uns nicht mehr. Der verschwundene Antrag auf eine Sozialwohnung schien zu beweisen: Der Müller will keine Wohnung mehr! Ist das noch zu glauben? Nur, warum kommt er dann noch?
Was auch passierte: Während mein Antrag auf eine Sozialwohnung lief, wurde ich ja am 29.3.2018 obdachlos, damit änderte sich also die Priorität von 2 auf 1. Ein bedeutender Unterschied, so glaubte ich damals jedenfalls, weil man mir das immer so gesagt hatte: Man musst Prio 1 haben, sonst bekommt man nie eine Wohnung! Prio 1 heißt: Obdachlosigkeit! Heute weiß ich, dass das alles falsch ist. Kaspereien um Aktivitäten vorzutäuschen, wo gar keine sind.
Die Änderungen an der Priorität wurden jedenfalls nicht andere Wohnungsämtern in Vaterstetten und in Ebersberg übermittelt. Es geht noch ein kleines Stück weiter: Als ich wissen wollte, warum von meiner Obdachlosigkeit in Ebersberg nichts bekannt war, sagte Murad: „Da müssen Sie einen neuen Antrag ausfüllen.“ Auch das war falsch. Eine klare Falschberatung. Richtig ist: Der bestehende Antrag muss geändert werden. Über diese Änderung erhalte ich dann einen neuen Bescheid. So ist es dann auch passiert. Gemacht hat das aber Frau Gäßl. In Poing kennt man sich mit so etwas wohl nicht aus. Vorteil für mich: Ich spare die 12,50 Euro. Wo man hinguckt, stinkts.
Schon wenige Monate, nachdem ich obdachlos wurde, gab es erstaunlicherweise einen Lichtblick im Dunkel: Es wurden eine Reihe Sozialwohnungen verteilt, insgesamt mehrere Dutzend, und zwar in der Bergfeldstraße 9a in Poing. Wer hätte das gedacht? Sollte das Problem so schnell gelöst sein? Auf jeden Fall stieg die Laune!
Für die staatlich geförderten Wohnungen muss man ein umfangreiches Formular, das man vom Wohnungsamt bekommt, ausfüllen, quasi eine Art Bewerbunsscheiben.Natürlich muss man wissen, dass es das überhaupt gibt. Nichts ist leichter, als dem Suchenden diese Information vorzuenthalten! Da ich seit Jahren auf der Suche nach einer solchen Wohnung bin, und noch länger Hartz IV beziehe, haben sich inzwischen dicke Akten beim Jobcenter und auch beim Wohnungsamt angehäuft. Eigentlich wissen die bereits so ziemlich alles über mich. Aber wie auch beim Antrag auf eine Sozialwohnung, den man jährlich wiederholen muss, muss man auch bei diesem Antrag die bereits hinlänglich bekannten Informationen eintragen, den Antrag fristgerecht abgeben und dann… beten.
Als Grund, warum ich gern eine geförderte Wohnung hätte, gab ich an: „Ich bin obdachlos“, was natürlich der Wahrheit entsprach.
Das hat funktioniert! Nach kurzer Zeit bekam ich einen Brief von einer Frau Laura Hoffmann, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich zu den wenigen Glücklichen gehörte, die in die innere Wahl gekommen sind. Ich sollte mich doch telefonisch melden um einen Termin für eine Besprechung zu machen. So schnell habe ich noch nie eine Nummer gewählt!
Am Tag des Termins fuhr ich in die Kreisstadt, wie immer etwas zu früh, um auf gar keinen Fall zu spät zu kommen. Ich war fast eine Stunde zu früh, also vertrieb ich mir die Zeit mit einem kleinen Spaziergang in dem schönen oberbayrischen Städtchen. Ganz in der Nähe des Treffpunktes fand ich einen Italiener, wo man draussen sitzen konnte. Es war ein herrlicher Frühsommertag. Also setze ich mich und bestellte einen Salat und ein Bierchen. Es war lecker und tief zufrieden machte ich mich auf den Weg. Ich kam pünktlich an, klingelte, wurde eingelassen und schon begann das Gespräch.
Vor mir saß eine junge Frau Mitte-Ende 20, sonst schien das ganze Haus leer. Sie beglückwünschte mich noch einmal und sagte, sie wolle mir nun die Wohnungen vorstellen, es kamen zwei infrage. Ich betrachtete die Grundrisse, und konnte mein Glück kaum fassen: Neubauwohnungen! Groß genug, mit Aufzug, Balkon und Küche! Die richtige der beiden Wohnungen war schnell ausgesucht, dann stellte ich noch ein paar Fragen. Wie hoch ist die Förderung? Maximal 30% der Miete, die ohnehin schon sehr niedrig ist. Die Förderung wird geleistet nach dem Modell EOF, Einkommensorientierte Förderung, was man in Bayern öfter findet. Je nach Einkommen erhält man 10, 20 oder 30% Zuschuss vom Staat. Wie lange? Über 20 Jahre, wie lange genau, wusste sie nicht. Na, das reicht erst mal. Was passiert, wenn man Geld verdient? Dann ist die Förderung weg, man muss auf jeden Fall nicht ausziehen, sondern einfach eine höhere Miete bezahlen, die aber immer noch sehr gering ist. Vor allem kann man nicht wieder aus der Wohnung vertrieben werden, so wie mir das passiert war. Und das wars auch schon. Freundlich verabschiedeten wir uns, wir lassen in ca. 4 Wochen von uns hören. Eine Zusage war das zwar noch nicht, aber die Chance war immens hoch! Es gibt kaum Obdachlose in der Gegend, die Konkurrenz ist also eher gering. Warum sollte man den paar Leutchen keine Wohnung geben? Auf jeden Fall war das ein Grund zum Feiern! Seit Monaten endlich mal wieder.
Vier Wochen später dann die große Enttäuschung: Schriftlich teilte mir Frau Hoffmann mit, dass man mir die Wohnung leider nicht geben könne, wir haben uns für einen anderen entschieden. Ohne Angabe von Gründen. Was habe ich falsch gemacht? Ist der andere auch obdachlos? Sofort rief ich an und hatte eben jene junge Frau am Telefon: Ja es gibt auch andere Leute, sie sind krank, und dann druckst sie rum. Sind die auch obdachlos? Was soll ich denn jetzt machen? Ja, da kann ich leider nichts dran machen. Rumms. Ende des Gesprächs. Ratlosigkeit.
Bei meinem nächsten wöchentlichen Gang nach Canossa berichtete ich dem Wohnungsamt natürlich von der Absage. Ja da kann man nichts machen, erklärte mir Murad mit breitem Grinsen. Ich verstand kein Wort, das sollte sich aber bald ändern. Nach den üblichen Beschimpfungen trollte ich mich. Wieder ein Tag im Eimer.
Hier muss ich einen kleinen Einschub machen, da man sonst die Geschichte nicht versteht: Kurz zuvor war ich im Krankenhaus wegen meines Herzleidens, das ich schon lange habe und das mich stark einschränkt im täglichen Leben. Da die letzte Untersuchung schon einige Jahre her war, begab ich mich auf Anraten meines Hausarztes erneut für ein paar Tage ins Krankenhaus. Um es kurz machen: Dort lernte ich jemanden kennen, bei dem ich als Assistent für einen guten Lohn arbeiten konnte, nach Einarbeitung. Ein neuer Anfang? Schließlich suchte ich dringend Arbeit, seit Jahren schon. Man kann ja auch mal Glück haben. Nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus begann das Arbeitsverhältnis zunächst als Maßnahme vom Jobcenter. Das heißt, ich bekam kein Geld, außer Hartz IV. Natürlich teilte ich das dem Wohnungsamt mit. Als die Sprache auf den Lohn kam, der wie gesagt recht ordentlich wenn auch nicht übermäßg war, entglitten Murad sichtlich die Gesichtszüge. Normalerweise hatte sie nur mit Leuten zu tun, die Harzt IV bezogen und die sie für den letzten Dreck hielt. Eine Einstellung, die dort übrigens alle haben. Und dann auch noch obdachlos. Klar, das ist der letzte Dreck. Und jetzt sitzt jemand vor ihr, der angibt, in Zukunft 5000 Euro zu verdienen, plus Dienstwagen. Da sind die innerlich wohl in die Luft gegangen, das passte so gar nicht in ihr krankes Weltbild. Und dann bezieht der auch noch eine Sozialwohnung! Das war dann wohl wirklich zuviel. Eigentlich war nichts passiert. Es handelte sich lediglich um eine Maßnahme des Jobcenters, die sowieso alle nutzlos sind. Alles andere waren Versprechungen. Ich hatte keinen Arbeitsvertrag, bekam kein Geld, nichts. Über all das wurde nicht geredet. Wenig später hatte man mir dann die in Aussicht gestellte Wohnung gekündigt.
Was war da wohl passiert? Aber nicht nur das. Etwa zeitgleich bekam ich eine Email vom Arbeitgeber, der mir das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung kündigte. Rumms! Was war passiert. Ja, was wohl.
Natürlich bekam ich jetzt Ärger mit dem Jobcenter, die behaupteten ich hätte die Arbeit von mir aus gekündigt! Ein Hohn! Warum sollte ich einen guten Job kündigen, auch wenn ich noch überhaupt kein Geld verdiente. Die Begründung des Arbeitgebers war ein Witz: Ich sei nicht erreichbar gewesen! Ich habe aber eine Mobilnummer, eine Email-Adresse und eine Postanschrift. Schließlich konnte ich das Jobcenter davon überzeugen, dass ich sehr wohl erreichbar bin und dass das keinesfalls ein ausreichender Kündigungsgrund ist. Das alles hört sich vielleicht lächerlich an, aber es hätte böse Sanktionen bedeutet, wenn man mir die Schuld in die Schuhe geschoben hätte. Schließlich konnte ich die Sanktionen abbiegen.
Tja, was war passiert?
Es folgte wieder ein wöchentlicher Gang nach Canossa. Ich erzählte dem Wohnungsamt von meiner Job-Kündigung, diesmal sah ich in die triumphierenden Augen von Murad! Da wusste ich, was passiert war. Ich will hier niemanden beschuldigen, aber nach Lage der Dinge hat sich jemand eingeschaltet bei der Wohnungskündigung, er hat sie veranlasst, und kurze Zeit später oder vorher hat vermutlich die gleiche Person dafür gesorgt, dass ich meine Arbeit verloren habe! Nun die Gretchenfrage: Wer kann das wohl gewesen sein?
Bei dieser Beschimpfung kam erneut die Sprache auf die Sozialwohnung in der Bergfeldstrasse. Diesmal teilte mir Karisch mit, dass ich mich nicht wundern bräuchte, da ich ja die junge Frau mit den Wohnungen harsch angegangen wäre! Ich sei unverschämt geworden und hätte sie bedroht! Mir viel der Unterkiefer runter! Mit soviel Frechheit hatte ich nicht gerechnet! Nach den üblichen Demütigungen und Beschimpfungen durfte ich mich schließlich trollen. Ich war sprachlos und wusste später nicht mehr, wie genau ich in meine Unterkunft kam. Das hat mich buchstäblich umgehauen.
Ich hatte ja mit viel gerechnet, war inzwischen viel gewohnt, die ganzen Lügen, Beschimpfungen, Erniedrigungen, und jetzt das!
Zum Abschluss dieses Dramas: Ich rief natürlich erneut Frau Hoffmann an, ob ich sie bedroht hätte und war sehr sehr freundlich, geradezu überfreundlich. Sie druckste zunächst rum und meinte dann, sie könne sich an nichts mehr erinnern! Das war gerade 4 Wochen her! Klar, man hatte sie unter Druck gesetzt. Keine Frage. Das war das Ende dieser Geschichte. Ist das zu glauben? Kann, darf es so etwas geben in Deutschland? Von Beamten ausgeführt?
Mir war es gelungen, die Belastung im Ressort Programmierung 20 Jahre, acht Monate und 12 Tage auszuhalten. Mein Verdienst hat mich und das Studium meiner Tochter zur Volljuristin finanziert. Meine Ersparnisse in der Zwangsversicherung Presseversorgungswerk bessern noch meine Rente auf, um mir Reisen zu erlauben und meinen bescheidenen Standard zu erhalten.
Bett in Notunterkunft: In dieser Bruchbude lebe ich zusammen mit zur Zeit 8 weiteren Menschen, die meisten sind Araber. Die Matraze ist durchgelegen, praktisch ruiniert, der Rest der Einrichtung vom Sperrmüll. |
Wie er in seine jetzige unerträgliche Situation gekommen ist, berichtet Burkhard bei Facebook. Von dort stammt auch dies Bild seiner jetzigen Schlafstätte in einer Notunterkunft.
In den letzten Jahren haben wir uns immer wieder getroffen. So sind wir 2004 gemeinsam auf den Blomberg gewandert.
Auf einer mehrstündigen Bootsfahrt 2005 im Altmühltal teilten wir ein unvergessliches Naturerlebnis.
In den letzten Jahren haben wir uns immer wieder getroffen. So sind wir 2004 gemeinsam auf den Blomberg gewandert.
Der Autor mit Burkhard 2005 auf dem Blomberg |
Auf einer mehrstündigen Bootsfahrt 2005 im Altmühltal teilten wir ein unvergessliches Naturerlebnis.
Mai 2005: Vor der mehrstündiger Bootsfahrt im Altmühltal |
Burkhard ist Dipl. Chemiker. Ab 1991 hat er Hunderte Seiten für Computer-Zeitugen und elf Bücher geschrieben.
In den letzten Jahren haben wir uns immer wieder getroffen und Erfahrungen ausgetauscht. Seine erschütternde Geschichte hat er über Facebook veröffentlicht. Meine Veröffentlichung seiner Facebook-Geschichte in diesem Blog soll Burkhard helfen, endlich wieder eine eigene Wohnung zu finden.
Als Microsoft System Engineer hat Burkhard große Netzwerke verwaltet und hochkarätige Fachbücher geschrieben.. |
18. November 2018: Wie ich obdachlos wurde
Es gibt nicht viele Wege in die Obdachlosigkeit. Eigentlich sind es nur Mietrückstände oder eine Eigenbedarfskündigung. In beiden Fällen verliert man früher oder später seine Wohnung und wird obdachlos, sofern man Transferleistungen wie Hartz IV bezieht. Denn kein Vermieter vermietet eine Wohnung an einen Hartz-IV-Bezieher, wenn er auch solvente Mieter bekommen kann, die das 3- oder 4-fache oder mehr der verlangten Miete verdienen.
Bei mir war es die Eigenbedarfskündigung, die nach 5 Jahren Entmietungsterror gerichtlich durchgesetzt wurde. Aber der Reihe nach.
Es begann im Januar 2013 mit einer E-Mail eines mir unbekannten Mannes. Er stellte sich als Herr Böck vor, wäre Makler und wollte mal in meiner Wohnung nach dem Rechten sehen. Damals wohnte ich schon 15 Jahre dort. Natürlich habe ich diese E-Mail gelöscht. Es stellte sich heraus, dass dieser Mann tatsächlich im Auftrag meiner Vermieterin handelte.
2013 hatte ich einen Rohrbruch im Badezimmer. Zusammen mit den Handwerkern schlich sich Herr Böck in meine Wohnung und begann sofort im Wohnzimmer die Schubladen aufzuziehen. Ich stellte ihn zur Rede und wollte wissen, wer er ist. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich ihn noch nie gesehen.
Er fing sofort an zu poltern: „Sie müssen sofort ausziehen! Was ist denn das für eine Unordnung hier?“ Offenbar entrüstete er sich über die Unordnung im Wohnzimmer. Ich dachte mir, wer sich heimlich einschleicht, der kann nicht erwarten, dass aufgeräumt ist. Die Handwerker kommen ja nur ins Bad, nicht in den Rest der Wohnung. Jedenfalls wurde er immer ausfallender: „Sie müssen sofort ausziehen!“ war sein Lieblingssatz, den er ständig wiederholte. „Dann kommen alle Ihre Sachen auf den Müll und Sie sitzen auf der Straße!“ brüllte er weiter rum. Ich sagte erst mal nichts, wollte sehen, wie weit er geht.
Schließlich verließ er die Wohnung. Auweh, das gibt Ärger, dachte ich. Und so kam es dann auch.
Wenige Tage später begann der Terror in Form von Telefonterror. Morgens gegen Vier klingelt das Telefon. Genau einmal, das reicht um aufzuwachen. Wenige Minuten später das Gleiche. Wenn man es nur einmal klingeln lässt, wird das Gespräch nicht von der Telefonanlage gespeichert, man erfährt also nicht die Telefonnummer des Anrufers. Die Telekom kann da wohl auch nichts machen. So ging das eine Weile: Einmal klingeln und gleich wieder auflegen. Schließlich habe ich den Stecker aus der Dose gezogen. In den folgenden Nächten das gleiche Spiel. Schließlich habe ich das Telefon überhaupt nicht mehr eingesteckt. Dann war Ruhe.
Ein paar Tage später ging ein Brief ein, worin ich aufgefordert wurde, die Wohnung zu einem bestimmten Tag zu räumen. Ich dachte mir, jetzt drehen sie völlig durch. Tatsächlich, am besagten Tag klingelte es abends. Ich sah durch den Spion, Herr Böck stand vor der Tür. Ich zog es vor, erst einmal nicht zu öffnen. Es verging einige Zeit und ich dachte, irgendwann wird er schon verschwinden. Aber so einfach war es diesmal nicht. Plötzlich ertönten irrsinnig laute Hammerschläge im Treppenhaus. Da fing der Typ doch an, mit Hammer und Meißel das Türblech abzuschlagen, vermutlich um dann das Schloss rauszuziehen. Jetzt musste was geschehen. Wenn er die Tür aufbricht, sitze ich ohne Tür da, das ist zunächst mal mein Schaden. Also musste ich wohl oder übel öffnen.
Als ich öffnete, stellte Herr Böck sofort den Fuß in die Tür und keifte: „Sie müssen sofort ausziehen!“ Ich erwiderte: „Sie müssen sofort das Haus verlassen!“ So ging das hin und her, über eine Stunde lang. Ich drückte die ganze Zeit von innen gegen die Tür, so dass sie ja nicht aufgehen konnte. Er hatte die ganze Zeit seinen Fuß zwischen Tür und Rahmen. Schließlich gab er auf und verließ unter wüsten Beschimpfungen das Haus. Ich hatte ihn zum zweiten Mal abgewimmelt.
Ich rief ihm noch nach, dass ich diesen unglaublichen Vorfall zur Anzeige bringen würde. Das war ihm egal. Tatsächlich wurde ich am nächsten Morgen bei der Polizei Poing vorstellig und wollte Anzeige erstatten! Das erwies sich als gar nicht so einfach. Die Beamtin glaubte mir nicht, erzählte was von unwahren Beschuldigungen, für die man bestraft wird usw. Schließlich rief sie doch bei unserem Makler an. Was jetzt folgte glaubt man nicht, es sei denn man hat es selbst erlebt. Mit zuckersüßer Stimme sprach sie mit Herrn Böck, hier sei ein Typ, der behauptete, er, Herr Böck, hätte versucht in seine Wohnung einzubrechen. Das Gespräch hörte sich an, als wenn sich zwei alte Bekannte zum Essen verabreden. Schließlich legte die Beamtin den Hörer beiseite, legte aber nicht auf, und sagte: „Herr Böck sagt, sie haben einen Auflösungsvertrag unterschrieben und müssen deswegen sofort ausziehen.“ Ich war wie vom Donner gerührt. Eine unglaubliche Unverschämtheit. Schnell entgegnete ich, er soll diesen angeblichen Vertrag mal gerade durchfaxen. Das konnte er natürlich nicht. Schließlich legte sie auf und sagte: „Hmm ich werde ein paar Beamte bei ihm vorbeischicken.“ Dann nahm sie die Anzeige routinemäßig auf. Böck hätte tatsächlich einen solchen Vertrag fälschen können, meine Unterschrift hätte er leicht vom alten Mietvertrag durchpausen können. Das kann jedes Kind. Allerdings ist das gewerbliche Urkundenfälschung und dafür gibts zwei Jahre Knast ohne Bewährung!
Das Verfahren wurde wenige Wochen später eingestellt, wobei der Staatsanwalt aus „versuchtem Einbruch“ „Hausfriedensbruch“ gemacht hatte. Zufriedenstellend war das nicht. Der Telefonterror, der versuchte Einbruch, die versuchte Urkundenfälschung, nichts hatte irgendeine Konsequenz. Rechtsstaat stelle ich mir anders vor.
Es kam nun, wie es kommen musste. Wenige Tage später kam erneut ein Brief: Fristlose Kündigung der Wohnung! Dilettantisch einfach in den Briefkasten geworfen, habe ich diese Kündigung natürlich nicht beachtet. Die Zeit verging, der Telefonterror ging derweil täglich weiter, und es kam eine ordentliche Kündigung unter Einhaltung der Kündigungsfrist von neun Monaten, auch wieder einfach so in den Briefkasten geworfen. Diese Frist verstrich und nichts passierte. Natürlich bin ich nicht ausgezogen, weil es zu dem Zeitpunkt bereits keine Wohnungen weder in Poing noch im Landkreis gab, und für Hartz-IV-Empfänger schon gar nicht.
Eins sei noch erwähnt. Wird einem Hartz-IV-Empfänger die Wohnung gekündigt, so muss er das Kündigungsschreiben unverzüglich beim Jobcenter abgeben! Sonst werden die richtig böse, schreien rum usw.! Der Hintergrund: Das Jobcenter geht einfach davon aus, dass die Kündigung durchgesetzt wird und überweist keine Miete mehr! Man muss dann beim Jobcenter anrufen und klarstellen, dass weiter Miete überwiesen werden muss, solange man noch da wohnt! Das ist oft mühsam, weil das Jobcenter einem einfach nicht glaubt! Auf jeden Fall können sich dadurch die ohnehin zeitlich knappen Mietüberweisungen noch weiter verzögern, wodurch man die Miete nicht pünktlich an den Vermieter weiterleiten kann. Schon ein einziger Mietrückstand kann zu einer fristlosen Kündigung führen! Die Mietüberweisungen des Jobcenters können also leicht missbraucht werden, um Hartz-IV-Empfänger unter Druck zu setzen. Sieht so Hilfe aus?
Nach dem versuchten Einbruch passierte eine Weile nichts. Inzwischen war es 2014 geworden. Irgendwann im Sommer meldete sich ein Herr Väth. Er sei der neue Besitzer und wollte mich kennen lernen. Also kam er mich besuchen. Er stellte sich raus, dass Herr Väth einen Sohn hatte, welcher der neue Besitzer war. Zunächst verlief alles friedlich, die Väths halfen sogar die Schäden in der Wohnung zu beseitigen wie eine verkalkte Spüle und einen defekten Herd. Diese und noch andere kleinere Schäden hatte ich dem alten Vermieter gemeldet, der hatte aber nichts unternommen.
Was war eigentlich passiert, überlegte ich. Das war so: Die alte Vermieterin, Frau Maier-Solgk, hatte mehrere Wohnungen, so dass ihr eine Kündigung wegen Eigenbedarf kaum gelingen dürfte. Deswegen griffen sie zu einem Trick: Sie schenkte die Wohnung ihrem Enkel und das war jener junge Herr Väth. Der konnte nun Eigenbedarf anmelden und sie waren mich los! Der alte Herr Väth sagte bei unserem ersten Treffen zwar, ich müsste irgendwann mal ausziehen, schließlich hätte er die Wohnung GEKAUFT und es wäre jetzt seine, aber schließlich ist das egal. Vor dem Verlust der Wohnung hätte mich diese Lüge auch nicht bewahrt.
Natürlich zog ich nicht aus. Es gab ja keine Wohnungen, ein Zustand, der inzwischen täglich schlimmer zu werden schien.
Schließlich kam erneut eine Kündigung, diesmal von einem Anwalt. Nach Ablauf der Kündigungsfrist konnte ich erneut nicht ausziehen, weil es keine Wohnungen gab. So kam es im Sommer 2017 zu einer Räumungsklage vor dem Amtsgericht Ebersberg, die ich natürlich verlor. Ich sollte bis zum 31.12.2017 die Wohnung räumen. Ich könne allerdings auch eher ausziehen, wenn ich eine Kündigungsfrist von vier Wochen einhalten würde. Das alles war absehbar. Zwei Dinge sind mir aber aufgefallen: Ich sagte zu meiner Anwältin, ich wurde anwaltlich vertreten, dass ich Angst vor den Notunterkünften habe, wegen der vielen Krankheiten und der Kriminalität. Ich bin schwer herzkrank und muss eine weitere zusätzliche Krankheit unbedingt vermeiden. Darüber gibt es Atteste und inzwischen auch ein amtsärztliches Gutachten. Sie entgegnete, so schlimm wirds schon nicht werden. Die Gemeinde würde mir sicher helfen. Was für eine Fehleinschätzung! Auch der Richter hat wohl den Ernst der Lage unterschätzt: Sagte er doch, ich könne auch früher ausziehen, wenn ich die Kündigungsfrist von vier Wochen einhalten würde! Er ging offenbar davon aus, dass man sich als Wohnungssuchender einfach eine neue Wohnung sucht und dann umzieht. Ich habe ihm erklärt, dass Hartz-IV-Bezieher keine Chance auf dem freien Markt haben, und dass sich die Wohnungssuche heute extrem verschärft hat. So werden in Mietangeboten schon länger keine Telefonnummern mehr angegeben, weil das Telefon sonst nicht mehr stillstehen würde, so groß ist die Nachfrage. Stattdessen wird fast immer ein Webformular verwendet, wo man nicht mal den Empfänger erkennen kann. Man bewirbt sich also über so ein Formular und erhält, meistens recht zügig, eine Selbstauskunft sowie weitere Anweisungen. In dieser Selbstauskunft muss man seinen Verdienst angeben, hier trage ich also Hartz-IV-Empfänger ein. Dann sendet man das Formular zurück und… erhält keine Antwort mehr. Auf dutzende solcher Fragebögen habe ich noch nie eine Antwort erhalten. Die Auflösung ist: Niemand vermietet an Hartz-IV-Empfänger, wenn er auch an solvente Mieter vermieten kann, die also ein viel höheres Einkommen haben. Das wusste der Richter nicht.
Was ist überhaupt Obdachlosigkeit?
Entgegen weitläufiger Annahme leben Obdachlose nicht unter Brücken, jedenfalls nicht zwangsweise. Es heißt eigentlich nur, dass man keine Wohnung hat. Da die Gemeinde eine Unterbringungspflicht hat, muss sie dem Obdachlosen irgendeine Unterkunft zur Verfügung stellen, da sonst erhebliche Gefahr für Leib und Leben besteht, wie es so schön heißt. Das kann die letzte Bruchbude sein und meistens ist es das auch. Auch sind solche Unterkünfte keinesfalls kostenlos: Zum Beispiel zahlt der Obdachlose 5 Euro pro Tag, solche Preise schwanken aber von Gemeinde zu Gemeinde. Die Gemeinde, geldgierig wie sie ist, holt sich dieses Geld vom Landkreis zurück. Dafür gibt es eigene Formulare, die vom Wohnungsamt zum Jobcenter gehen, welches dann die Miete auf das Konto der Gemeinde überweist. christliche Nächstenliebe ist das nicht gerade, sondern eher Pfennigpfuchserei, denn kleinere Gemeinde haben üblicherweise keine oder nur wenig Obdachlose. Und selbst die paar Gestalten wollen sie möglichst nicht bezahlen.
Es sei noch angemerkt, dass Wohnungsämter gern versuchen, Obdachlose zu vertreiben: Sie sollen in eine andere Gemeinde ziehen, möglichst weit weg, weil es da ja mehr Wohnungen gibt! Ein mieser Trick, um den Obdachlosen loszuwerden! Nein, die Gemeinde ist gesetzlich verpflichtet, den Obdachlosen in der Gemeinde, wo er angemeldet ist, unterzubringen. Wer besonders gut vertreibt, hat am wenigsten Obdachlose und spart am meisten Geld! Meines Erachtens ist das ein wesentlicher Grund dafür, warum es in Bayern so wenig Obdachlose gibt! Die werden regelrecht weg geprügelt! Auch das ist keine christliche Nächstenliebe, sondern schlicht Menschenverachtung. Zumal wenn man behauptet, bei uns gibt es so wenig Obdachlose, weil wir so ein reiches Land sind und es allen gut geht! Zynischer gehts nicht mehr.
München Freimann, Samstag 12. 1.2019: Niemand muss also auf der Strasse leben. Tut er das doch, so ist das freiwillig |
Meine Wohnung wies seit Jahren schon teils unangenehme Schäden auf. Die verkalkte Spüle und den defekten Herd hatte ich erwähnt. Die Toilette war seit Jahren halb verstopft, das Ausflussrohr kalkt mit der Zeit zu. Anfang 2017 ließ sich der Ausguß der Badewanne nicht mehr öffnen, das Wasser lief nicht mehr ab. Damit war die Badewanne nicht benutzbar. Es blieb nur noch das Handwaschbecken, wo im Sommer der Siphon abbrach, er war einfach durchgerostet. Seitdem stand ein Eimer drunter. All das teilte ich dem Eigentümer mit, der aber nichts unternahm, teils über Jahre nicht. Die defekte Badewanne war besonders übel, weil ich nun nicht mehr duschen oder baden konnte. Eigentlich ein unhaltbarer Zustand. Davon und von dem kaputten Handwaschbecken hat der Hausmeister auch Fotos gemacht, angeblich damit der Eigentümer Bescheid weiß, der hat sich aber nicht gekümmert.
Auch hatte sich seit ca. 2014 Schimmel in der Wohnung breit gemacht, so ziemlich an allen Außenwänden. Die Bekämpfung des Schimmels erwies sich als schwierig: Kaum hatte man ihn abgewaschen, war er schon wieder da. Es musste etwas geschehen, denn Schimmel ist gesundheitsschädlich. Aber der Eigentümer reagierte erneut nicht und unternahm nichts.
Atteste schützen nicht vor Willkür
Um die drohende Obdachlosigkeit ab dem 1.1.2018 abzuwenden, erzählte ich meinem Hausarzt die Geschichte, woraufhin er das folgende Attest ausstellte:
„Es liegen schwerwiegende Erkrankungen vor, so eine massive Herzvergrößerung (Kardiomegalie) bei arterieller Hypotonie, Hypercholesteranämie, Adipositas (BMI: 38,8), nutritiv-toxischer Genese und Hyperurikämie.
Bei dem Patienten liegt eine Räumungsklage Ende dieses Jahres vor. Anhand der geschilderten Erkrankungen und Behinderungen ist diese Maßnahme aus ärztlicher Sicht nicht durchführbar, weil eine drohende Verschlimmerung zu einem lebensbedrohlichem Zustand führen kann.“
Dann sagte er noch: „Frau Karisch wird ihnen dann schon helfen!“
Dieses Attest reichte ich im November beim Wohnungsamt ein. „Was sollen wir damit?“ war die für mich unvermutete Frage. Ich sagte: „Mein Hausarzt hat mir geraten, dieses Attest abzugeben.“ Es hatte keinerlei Auswirkungen und so kam es schließlich zur Räumung gegen ärztlichen Rat.
Laut Gerichtsbeschluss musste ich meine Wohnung zum 31.12.2017 räumen. Also packte ich meine Habseligkeiten in 30 Umzugskartons, baute die Möbel ab soweit es ging und wartete ab dem 2.1.2018 auf den Möbelwagen. Der sollte meine Sachen in ein Lager bringen, wo ich sie dann später auslösen könnte. Dachte ich zumindest.
Erstmal passierte gar nichts. Der 2.1.2018 war ein Dienstag. Ich rechnete damit, dass die Umzugsleute früh kommen würden und wartete ab 8 Uhr, aber niemand kam. Um die Mittagszeit gab ich das Warten auf. Am nächsten Tag das gleiche Spiel. Ab Donnerstag sagte ich mir, diese Woche würde es wohl nichts mehr werden. Die folgende Woche verlief ähnlich. Erst Ende Januar erhielt ich eine Mail von meiner Anwältin, sie hätte nun endlich den Gerichtsvollzieher, Herrn Volkmann, erreicht. Dieser sei aber so beschäftigt, dass die Räumnung nicht vor Ende Februar stattfinde könne. Jetzt hatte ich plötzlich vier Wochen Zeit, der Druck ließ nach. Ende Februar kam endlich ein Brief von Herrn Volkmann, das einzige Stück Paper, das ich je von ihm bekommen habe. Darin teile er mir mit: Die Räumung findet am 29.3.2018 statt. Das war der Gründonnerstag. Na Mahlzeit! Das würde ein schönes Ostern werden. Bis dahin lebte ich also weiterhin zwischen meinen Kartons und abgebauten Regalen.
Und tatsächlich am 29.3. morgens klingelte es an der Tür. Es kamen Herr Volkmann sowie der Eigentümer mit seinen Eltern. Nach einer äußerst kühlen Begrüssung begann Herr Volkmann Fotos zu machen. Ich hatte größte Mühe, diese Leute davon abzuhalten, meinen Besitz gleich in den Müll zu werfen, wo er sich wahrscheinlich inzwischen befindet. Nach ca. einer halben Stunde musste ich die Schlüssel an Herrn Volkmann abgeben und durfte mich dann trollen. Mein gesamter Besitz wurde tatsächlich an den Eigentümer übergeben, der nun nach Belieben darüber verfügen konnte. Man muss sich das vorstellen: Nicht nur Möbel, Kleidung, Computer, auch Papiere, Unterlagen, jede Menge privater Sachen, alles befand sich nun in der Gewalt von Menschen, die mir ans Leder wollten! Die waren nämlich inzwischen ziemlich sauer, weil ich ja so böse war, und die Wohnung nicht frei machte. Dass ich auch irgendwo wohnen muss, war ihnen natürlich egal, dem Staat leider auch. So verliess ich dann meine Wohnung nur mit einer Tasche mit ein paar Kleidungsstücken. Nach 22 Jahren ohne einen Cent Mietschulden. Ich fuhr mit dem Taxi zum Wohnungsamt und meldete mich obdachlos.
6. Dezember 2018: Das Wohnungsamt - Der Terror beginnt
Am Morgen des Gründonnerstag 2018 kam ich also mit dem Taxi am Rathaus an und ging direkt ins Wohnungsamt, wo man mich bereits erwartete. „Sie konnten die Obdachlosigkeit also nicht verhindern, wie ich sehe?“ Nein konnte ich nicht, das war aber vorher klar, allein schon durch die dreimonatige Verzögerung bei der Räumung. Ich meldete mich um, unterschrieb ein paar Formulare und hatte dann Zeit bis 14 Uhr, dann sollte die Einweisung in die Notunterkunft erfolgen.
Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel
Die Obdachlosenunterkünfte selbst sind immer schlecht. 3 qm pro Kopf sind eine übliche Größe, das ist wenig mehr als ein Bett, Mehrbettzimmer sind die Regel. Alles sind Gemeinschaftsräume: Toilette, Waschraum, Küche, teilen sich bis zu 20 Menschen, bei mir waren es 6 bis 10. Die Hygiene ist schlecht, alles klebt und ist schmuddelig, weil niemand saubermacht. In der Einweisung heißt es zwar, es handele sich um eine vorübergehende Unterbringung, weil die Unterkunft nicht den allgemeinen Wohnstandards entspricht, Verweildauern von mehreren Jahren kommen aber durchaus vor. Kein Wunder, dass man in so einem Loch zum Alkoholiker wird oder Suizid begeht.
Nachmittags kam ich an und - welch ein Glück - es war ein Zweibettzimmer für mich allein! Trotzdem saß die Frustration tief, wie die ganzen letzten Wochen schon. Auf die Straße gesetzt, enteignet, obdachlos! Das macht keinen Spaß.
Außer mir wohnten noch zwei junge Afghanen in der Wohnung, von denen der eine ein wenig Deutsch sprach. Nichts zu essen und nichts zu trinken brachte ich Karfreitag irgendwie rum. Am Samstag hatte ich zu tun: Am Donnerstag hatte ich im Wohnungsamt zugesagt, mir sofort ein Handy zu besorgen, obwohl ich die Dinger hasse, weil sie extrem teuer sind und man sie eigentlich nicht braucht. Das besorgte ich gleich Samstag morgen und ging anschließend Lebensmittel einkaufen. Mit dem Einkauf hatte ich mir aber zu viel zugemutet. Kaum aus dem Aldi raus konnte ich nicht mehr weiter gehen. Das verdammte Herz. Ich schaffte es bis zu einem Kiosk, wo man mir ein Taxi rief. Fix und fertig kam ich „zuhause“ an. Wenigstens hatte ich etwas zu Essen und zu Trinken über Ostern und Klopapier. Es war der Horror, aber was sollte ich machen?
Am Dienstag begann der Terror. Vormittags meldete ich mich im Wohnungsamt wie befohlen. Das liegt so 15 Minuten zu Fuß von der Notunterkunft entfernt, aber ich brauchte dafür fast 30 Minuten, das kaputte Herz erlaubt es mir nicht schneller zu gehen. Ohne die starken Medikamente, von denen ich täglich fünf Sorten schlucke, würde es überhaupt nicht mehr gehen, ich wäre wohl bettlägrig oder längst tot.
„Bisher haben Sie nichts gemacht, jetzt MÜSSEN Sie“! keifte Murad rum. Ich verstand erst nicht, dann fiel der Groschen: Sie dachte wohl, ich hätte mich bis jetzt nicht um eine Wohnung gekümmert, dabei suche ich seit 2013. Einigermaßen irritiert ob der Aggression erklärte ich ihr die Situation, dass ich seit 5 Jahren erfolglos suche und dass das kein Wunder sei, weil niemand an Hartz-IV-Empfänger vermietet. Sie glaubte mir kein Wort, obwohl sie das natürlich genau wusste. Stattdessen gab sie mir einen Zettel: Da sollte ich die Anrufe eintragen, die ich bei den Vermietern zwecks Wohnungssuche gemacht habe. Jeden Dienstag und jeden Donnerstag sollte ich im Amt vorsprechen und den Zettel mit meinen Bemühungen vorzeigen. Ein Handy hatte ich ja jetzt.
Anfangs wusste ich noch nicht, was mir alles blühen sollte, aber ich wollte es noch einmal versuchen, obwohl die jahrelange erfolglose Suche schon deprimierend war. Es war und blieb erfolglos. Telefonnummern werden sowieso schon länger nicht mehr in den Immobilienportalen veröffentlicht, nur Formulare. Sobald man in der Selbstauskunft schreibt, dass man Hartz-IV-Empfänger ist, kommt keine Antwort mehr. Das kannte ich schon. Trotzdem quälte ich mich irgendwie über die Runden und brachte ein paar Kontakte zustande, alle erfolglos.
Schließlich beschwerte ich mich im Wohnungsamt über die hohen Kosten für mobiles Internet und mobiles Telefonieren, die 10-Euroscheine gingen nur so weg ohne den geringsten Erfolg. Die monatlichen Kosten beliefen sich etwa auf 100 bis 150 Euro, zu viel für einen Hartz-IV-Empfänger. Auch ist das in keiner Weise mit dem Regelsatz gedeckt. „Ja, wie haben jetzt Gratis-Internet“, sagte Murad. Das ist eine lustige und traurige Geschichte zugleich, die ich gleich erzählen werde.
Zunächst berichte ich noch über die ziemlich harten Methoden, wie sich das Wohnungsamt die Obdachlosen vom Halse schafft.
6. Dezember: Abschieben in Betreutes Wohnen
Man könnte ja auf die Idee kommen, dass es Aufgabe des Wohnungsamtes sei, Wohnungen zu vermitteln. Am Anfang dachte ich das tatsächlich, aber weit gefehlt.
Die erste „Lösung“ von Murad lautete: Betreutes Wohnen. Da bekommt man eine schöne Unterkunft, ist unter Gleichgesinnten und wird rund um die Uhr ärztlich betreut. Das Ganze hat natürlich seinen Preis, über den sich die Träger und Behörden meistens ausschweigen. Im Netz findet man Preise um 100 Euro pro Quadratmeter in NRW, in Oberbayern, der teuersten Region Deutschlands wird das sicher noch höher sein. Als Obdachloser bekommt man also schätzungsweise 2-3 Quadratmeter in einem Mehrbettzimmer zusammen mit Patienten, die wahrscheinlich wirklich krank sind. Ich bin ja nicht wirklich krank, sondern soll nur abgeschoben werden. Murad präsentiert mir einen schönen Flyer der Diakonie mit lauter alten glücklichen Menschen! Das muss das Schönste auf der Welt sein! Misstrauisch nehme ich das Ding und sehe im Internet nach, worum es dabei wirklich geht.
Es geht darum, dass die Diakonie ihre Bettenburgen gerne gefüllt hätte. In diesem Fall ist es die Diakonie, aber es könnte genau so die Caritas, die AWO oder eine andere Organisation sein. Die Methoden sind sicher überall die gleichen. Dazu suchen sie sich Opfer, die entweder selbst zahlungskräftig sind, die werden dann heftigst zur Ader gelassen. Aber man nimmt natürlich auch gerne Transferempfänger, für die dann der Staat zahlt. Die wohnen natürlich entsprechend schlechter.
Bei der nächsten wöchentlichen Beschimpfung im Wohnungsamt herrscht mich Murad an: „Was haben Sie unternommen, um in Betreutes Wohnen zu kommen?“ Nichts natürlich, weil ich da nicht hin will. Mühsam setze ich ihr auseinander, dass ich keine rundum ärztliche Versorgung benötige, mich sehr gut selbst versorgen kann und ein selbst bestimmtes Leben führen möchte.
Ja das wäre ja alles möglich, ich sollte es mir noch mal überlegen. Alles sei besser, als die Notunterkunft in Poing.
So ging das eine Weile. Jeden Donnerstag wurde ich von Murad angeschnauzt, wann ich endlich in das Betreute Wohnen gehen würde! Daneben der übliche Terror, warum ich immer noch keine Wohnung gefunden habe.
Der nette Herr von der Diakonie
Nach einigen Wochen hetzte Murad mir schließlich einen Herrn von der Diakonie auf den Hals, Herrn Wicker. Ich konnte mir natürlich denken, was der wollte. Wir machten einen Termin und trafen uns in der Notunterkunft. Er erzählte, was es alles gibt, wie Trinkerheilanstalt usw. Ich erzählte ihm von der schlechten Unterkunft und den üblen hygienischen Bedingungen. Es war kein schlechtes Gespräch, keine Spur von einem Zwang in das Betreute Wohnen, sondern eher etwas, dass man tatsächlich Hilfe nennen könnte. Nur, dass ich eben keine brauchte, jedenfalls nicht diese. Das hat Herr Wicker sicher sofort verstanden. Murad allerdings nicht. Denn bei der nächsten wöchentlichen Beschimpfung fauchte sie wieder, warum ich nicht endlich in das Betreute Wohnen gehen würde. Es war nicht zum aushalten.
Es ist klar, was hier gemacht wird: Murad schafft sich ein Problem vom Hals, nämlich einen Wohnungssuchenden, den sie in ein Betreuungsangebot eines Sozialträgers zwingt. Damit tut sie SICH einen Gefallen, nicht mir. Und der Sozialträger verkauft ein weiteres Bett, das ohne mich erst einmal leer bliebe. Womit er SICH einen Gefallen tut. Und wo bleibt das Opfer?
Das kann funktionieren, wenn das Opfer mitspielt, sowas solls ja geben. Vielleicht gibts ja Menschen, die sich gern ins Bett legen und auf krank machen. Nur zahlt das dann der Steuerzahler! Wie in meinem Fall. Natürlich gibt es auch Menschen, für die so etwas tatsächlich gut ist, nur um die geht es hier nicht.
Vertreibung aus der Heimat
Nach einigen Wochen wurde es ruhiger um das Betreute Wohnen, ich musste nicht mehr jede Woche erklären, warum ich da nicht hin will. Stattdessen kam eine neue Schikane: Vertreibung!
Bei der üblichen wöchentlichen Beschimpfung wollte Murad wissen, wo ich denn eigentlich herkomme. Aus Wolfenbüttel. Und ob ich da noch Freunde hätte. Nein, das ist zu lange her. Aber ich könnte doch mal überlegen, vielleicht gibts ja doch einen. Den könnte ich dann anrufen und fragen, ob ich bei ihm wohnen könnte! Mit fiel glatt der Unterkiefer runter! Ich bin seit bald 30 Jahren aus meiner Heimatstadt weg, seitdem lebe ich in Poing. Alle meine Freunde, Schulkameraden usw. sind seit vielen Jahren in alle Welt verstreut, einige sind aus Altersgründen bereits verstorben. Ich fragte Murad, ob ich nicht besser in Poing von Haus zu Haus gehen und um Obdach betteln sollte. Das würde vermutlich eher funktionieren. Nein, das war keine gute Idee.
Ob ich denn nicht Eltern hätte? Ja, Vater ist verstorben, Mutter ist zu alt. Ja aber ich könnte es mir doch noch einmal überlegen, die eigenen Eltern würden mich doch sicher aufnehmen. Nein würden sie nicht. Also ich sollte noch einmal darüber nachdenken und bis nächste Woche.
Ab jetzt ging es Woche für Woche: Warum haben Sie sich nicht eine Wohnung in Wolfenbüttel gesucht? Weil ich da nicht hin will. Was ist mit ihren alten Freunden? Warum rufen Sie die nicht an? Warum können Sie nicht bei Ihrer Mutter wohnen? Haben Sie sie gefragt? Woche für Woche. Dazu immer das übliche Genöle: Haben Sie sich nun endlich für Betreutes Wohnen entschieden? Warum nicht? Soll ich Ihnen noch mal Herrn Wicker schicken? Warum haben Sie immer noch keine Wohnung? Bei diesem Blödsinn soll man noch normal bleiben.
Das BayernWLAN, das Smartphone, der Computer und ich
Am Anfang meiner Obdachlosigkeit stand das Handy-Problem. Ich sage Handy, obwohl es eigentlich Smartphone heißen müsste, weil es sich so eingebürgert hat. Die ersten Handys kamen anfang der 90er in den Handel. Klobig, teuer, dysfunktional. Schrott für Angeber. So blieb das bis zum iPhone 2007. Bis dahin hatte ich nicht das geringste Interesse an den Dingern, die ich für Schrott hielt, heute noch halte. Warum? Ganz einfach: Dazu muss man sich nur die Tarife für mobiles Telefonieren und besonders für mobiles Internet ansehen: 13 Euro pro GB bei der Telekom. Mahlzeit! Da sieht man doch gleich, wem das Handy wirklich nutzt! Alles ein einziger Schmuh. Für Hartz-IV-Empfänger ist so etwas ein bisschen zu teuer.
So ziemlich das Erste, das mir das Wohnungsamt aufzwang, war also ein Handy. Als erbitterter Feind dieses Milliardengrabs lenkte ich trotzdem sofort ein, mal will ja guten Willen zeigen. Gleich am zweiten Tag meiner Obdachlosigkeit ging ich also in den hiesigen Telefonladen und kaufte ein Handy. Ich hatte keine Ahnung von den Dingern, wollte aber ein billiges Android-Gerät, einfach weil ich Android-Tablets programmiere. Und weil die Dinger billig sind. Jedenfalls eigentlich. Die Verkäuferin drehte mir ein veraltetes Cool Pad für ca. 230 Euro an. Das Ding war nicht mal 100 Euro wert, aber das wusste ich da noch nicht und es musste schnell gehen. Dann noch schnell zum Aldi, eine SIM-Karte mit 10 Euro Guthaben kaufen. SIM-Karte rein, geht! Wie sich herausstellte, musste ich die SIM-Karte erst per Postident registrieren. Als das geschafft war, war es endlich soweit: Meine erste mobile Webseite! Nicht schlecht! Doch was war das? Nach ca. 10 Seiten ging nichts mehr. Es stellte sich heraus, dass das Guthaben verbraucht war! Ich machs kurz: Nach weiteren Versuchen kam heraus: Nachdem man Guthaben aufgeladen hat, muss man sofort einen Tarif buchen! Unterlässt man das, verfällt das Guthaben und nach einiger Zeit ist es völlig verschwunden! Auf diese Art habe ich mindestens 50 Euro verloren.
Weil ich zwischenzeitlich die Nerven mit dem Mist verlor, kaufte ich in München eine SIM-Karte der Telekom. Und siehe da, alles lief völlig reibungslos! Es geht also, das Problem liegt beim Aldi. Als Anfänger fällt man auf so etwas herein. Es hätte ja auch das Smartphone kaputt sein können oder weiß der Kuckuck.
Ein weiteres Problem besteht in der Identifizierung der eigenen Person. Seit 2017 müssen SIM-Karten mit dem Personalausweis registriert werden. Das geht im Telefonladen oder per Postident. Bei Aldi musste ich Postident machen, ein riesen Aufwand für einen Obdachlosen. Nach etwa einer Woche lief es dann. Puh.
Nun war ich also ein mobiler Obdachloser mit Notebook, Smartphone und Tablet!
Beim Wohnungsamt erzählte ich von den hohen Kosten. Wenn man sparsam ist, kommt man mit 100 Euro pro Monat hin, viel Geld für einen Obdachlosen. Ist das eigentlich üblich, dass der Obdachlose von heute wie die Smombies durch die Gegend läuft und nichts mehr von seiner Umwelt wahrnimmt?
„Ja natürlich müssen Sie ein Handy haben, wie sollen wir Sie denn sonst erreichen?“ Per Email oder Brief zum Beispiel. Das Jobcenter zum Beispiel kommuniziert grundsätzlich nur per Bief. Festnetzanschlüsse gibt es in der Obdachlosenunterkunft natürlich nicht. Dabei verlegt die Telekom diese kostenlos, die „Gäste“ schließen einfach wie jeder andere auch einen Vertrag mit dem Anbieter. Fertig. Aber das geht natürlich alles nicht.
Mit dem Smartphone kann man auch prima Immo-Seiten ansehen und nach Wohnungen Ausschau halten, heißt es. Ja, nur Obdachlose bekommen auf diese Art niemals eine Wohnung! Der Vermieter wäre ja dumm, wenn er einem obdachlosen Hartz-IV-Empfänger eine Wohnung vermieten würde, wenn doch gleichzeitig viele Bewerber vor der Tür stehen, die 3000, 4000 oder mehr Euro verdienen. Wem würden Sie eine Wohnung vermieten? Das sieht das Wohnungsamt alles nicht, genauer: Sie wollen es nicht sehen. Es ist ein Druckmittel in ihrer Zermürbungsstrategie, die den Obdachlosen auf den Friedhof bringen soll.
In meinem Fall gibt es nur eine einzige Situation, wo ein Handy tatsächlich einmal sinnvoll sein könnte, und der ließe sich auch noch umgehen: Wenn man zu einem Wohnungsangebot vom Amt den Vermieter kontaktieren soll! Also etwa um einen Besichtigungstermin zu machen. Das Wohnungsamt könnte allerdings auch schreiben: Kommen sie am xxx zu einer Besichtigung der Wohnung yyy. Aber das geht natürlich alles nicht.
Nein, das Handy ist natürlich vor allem dazu da, um seinen Besitzer zu quälen: „Warum sind Sie nicht gekommen? Ach Sie haben es vergessen, na gut.“ Warum muss ich mir so etwas anhören?
Also: Das Handy hilft anderen, nicht mir. Es hilft dem Wohnungsamt, Druck auf mich auszuüben. Deswegen zwingen sie einen dazu. Ist das überhaupt legal? Ich weiß es nicht. Das Jobcenter quält seine Kunden jedenfalls nicht per Telefon. Es geht also auch ohne.
Zurück zu den Kosten: Das Wohnungsamt bzw. das Rathaus gibt sich ganz fortschrittlich: Mit dem BayernWLAN! Im Rathaus geht es und an ein paar anderen Stellen im Ort auch. Dazu gleich mehr. Für das BayernWLAN ruft man eine bestimmte Webseite auf, drückt dort auf den Knopf „verbinden“ oder so ähnlich und schon ist man drin. Stimmt, geht. Aber: Natürlich geht nur Web, das ist nur ein Teil des Netzes, aber Schwamm drüber. Und das Web ist kastriert per Content-Filter! Das steht sogar in der Werbung für das BayernWLAN: Jetzt mit Content-Filter! Als wenn das etwas ganz Tolles wäre. In Wahrheit verhindern diese Filter die Benutzung des Web, und genau das ist tatsächlich ihre Aufgabe. „Schon eine Million Seiten gesperrt!“. Hieß es im April, wahrscheinlich sind sie jetzt schon bei 2 Millionen. Und natürlich sind alle Immobilienseiten gesperrt.
Da sagt Murad: „Ja Sie können doch jeden Tag hierher kommen und im WLAN nach Wohnungen suchen!“ Als ich ihr erkläre, dass die Immo-Seiten gesperrt sind, glaubt sie das nicht. Ich habe mein Notebook dabei und zeige ihr die Meldung. Sie holt einen Techniker. Der kommt angeschlappt und sagt nur: Die Leitung geht heute gar nicht, aber ich könnte ja in die neue Gemeindebücherei gehen, die hätten da Gratis-Netz! Schließlich habe ich mich da auch noch hingeschleppt. Das Netz ist nicht gratis, sondern kostet 2 Euro pro Stunde und… die Immo-Seiten sind natürlich auch dort gesperrt. Der gleiche Betreiber, die gleiche Software, das gleiche Netz…
Zum Schluss noch etwas witziges: Das BayernWLAN gibt es auch am neuen Marktplatz, damit die Migranten es dort nutzen können. In der Tat sitzen dort überall Migranten und tippen auf ihre Smartphones. Wer es überhaupt ins BayernWLAN schafft, wird garantiert am Content-Filter scheitern. Noch beliebter dürfte Skype sein, womit man theoretisch kostenlos in die ganze Welt telefonieren kann. Ich habe es nicht ausprobiert, aber es würde mich wundern, wenn das funktioniert. Die Datenmenge wäre gigantisch. Jetzt hat man die Migranten also alle auf den Marktplatz geschickt, aber funktionieren tut nichts.
Das BayernWLAN ist also nichts, nur weiß man das im Rathaus wohl nicht. Stattdessen sagt Murad zu mir: Gehen Sie hier ins Gratis-WLAN und suchen sie sich eine Wohnung! Alles klar, das werde ich ganz bestimmt so machen. Was soll man da noch sagen?
Man kann natürlich die Immo-Seiten ganz normal über Mobilfunk abrufen, nur dann entstehen eben diese hohen Kosten.
8. Dezember 2018: Der Fall Kolpingstrasse
Beim Fall Kolpingstrasse fiel mir zum ersten Mal auf, dass beim Wohnungsamt Poing irgend etwas ganz gewaltig schief laufen muss. Im November 2017, also kurz vor meiner Räumung, bekam ich aus Ebersberg einen Vorschlag für eine Wohnung, eben in jener Kolpingstrasse in Ebersberg. Frohen Mutes fuhr ich hin, vielleicht würde sich alles noch zum Guten wenden. Ich stand wegen der bevorstehenden Räumung gewaltig unter Druck. Die Wohnung erwies sich als nachträglich aufs Dach aufgesetzt, hatte keinen Balkon, war aber sonst OK. Und sie war in der vierten Etage, die ich aufgrund meines Herzleidens nur schwer erklimmen kann. Trotzdem meldete ich dem Wohnungsamt Ebersberg, dass ich die Wohnung gerne nehmen würde. Man muss sich jede Besichtigung schriftlich bestätigen lassen und dieses Formular an das Wohnungsamt senden. Auf dieses Formular schrieb ich dann auch drauf, warum ich lieber nicht höher als bis zum ersten Stock wohnen möchte, wenns geht. Nichts geschah. Die Zeit verrann. Schließlich rief ich bei der Wohnungsgesellschaft an. Die teilte mir nur mit, dass die Wohnung bereits weg sei. Es liege aber nicht an mir. Damit war erst einmal Ruhe. Das war die letzte Möglichkeit, die Räumung abzuwenden, das wussten auch alle, aber ich habe die Wohnung trotzdem nicht bekommen. Ich wurde dann geräumt und wurde obdachlos.
Ein halbes Jahr später, etwa im Mai 2018, trug sich folgendes im Wohnungsamt Poing zu: Ich liess die üblichen Beschimpfungen von Murad über mich ergehen, als plotzlich Karisch ins Zimmer kam und sagte: „Sie wollen ja gar keine Sozialwohnung haben!“ Ich dachte, was ist denn jetzt los? Mich kann sie ja wohl nicht meinen. „Doch natürlich suche ich eine Wohnung. Nur deswegen komme ich doch jede Woche hierher.“. „Das stimmt aber nicht. Denn Sie haben letztes Jahr die Wohnung in der Kolpingstrasse abgelehnt!“ sagt Karisch und blättert in einer Akte. “Steht hier.“ Ich denke, ich höre nicht richtig und sage: „Jetzt schlägts aber dreizehn! Wie kommen Sie auf diesen Unsinn?“. Jedenfalls sinngemä8 sagte ich das so. Da war schon Schärfe plötzlich im Raum. Ich bemerkte wie Murad immer kleiner wurde. Bis ich begriff: Die hatte einfach die Akten gefälscht und Karisch diesen gefälschten Mist vorgelegt. Die hatte das nur eben abgelesen und dann ihren Schluss gezogen!
Jetzt brannte die Luft. Noch ein Wort und ich wäre ernsthaft geplatzt! „Ja das steht hier so“, so ähnlich sagte sie das. Allmählich schien ihr auch zu dämmern, was da passiert war: Urkundenfälschung! Und dann: „Sie haben gar keinen gültigen Antrag auf eine Sozialwohnung gestellt.“ Natürlich hatte ich das. Aber wo war der? Verschwinden da etwa Anträge? Schnell schob mir Murad ein neues Formular zu. Als ich das Amt an diesem Tag verliess, war ich hochgradigst verärgert. Aber was sollte, konnte ich machen?
Sicher ist: Die Akte bezüglich Kolpingstrasse wurde von Murad gefälscht und Karisch vorgelegt. Nach dem Motto: Wer eine Sozialwohnung ablehnt, um den kümmern wir uns nicht mehr. Der verschwundene Antrag auf eine Sozialwohnung schien zu beweisen: Der Müller will keine Wohnung mehr! Ist das noch zu glauben? Nur, warum kommt er dann noch?
Was auch passierte: Während mein Antrag auf eine Sozialwohnung lief, wurde ich ja am 29.3.2018 obdachlos, damit änderte sich also die Priorität von 2 auf 1. Ein bedeutender Unterschied, so glaubte ich damals jedenfalls, weil man mir das immer so gesagt hatte: Man musst Prio 1 haben, sonst bekommt man nie eine Wohnung! Prio 1 heißt: Obdachlosigkeit! Heute weiß ich, dass das alles falsch ist. Kaspereien um Aktivitäten vorzutäuschen, wo gar keine sind.
Die Änderungen an der Priorität wurden jedenfalls nicht andere Wohnungsämtern in Vaterstetten und in Ebersberg übermittelt. Es geht noch ein kleines Stück weiter: Als ich wissen wollte, warum von meiner Obdachlosigkeit in Ebersberg nichts bekannt war, sagte Murad: „Da müssen Sie einen neuen Antrag ausfüllen.“ Auch das war falsch. Eine klare Falschberatung. Richtig ist: Der bestehende Antrag muss geändert werden. Über diese Änderung erhalte ich dann einen neuen Bescheid. So ist es dann auch passiert. Gemacht hat das aber Frau Gäßl. In Poing kennt man sich mit so etwas wohl nicht aus. Vorteil für mich: Ich spare die 12,50 Euro. Wo man hinguckt, stinkts.
Der Fall Bergfeldstraße 9a
Schon wenige Monate, nachdem ich obdachlos wurde, gab es erstaunlicherweise einen Lichtblick im Dunkel: Es wurden eine Reihe Sozialwohnungen verteilt, insgesamt mehrere Dutzend, und zwar in der Bergfeldstraße 9a in Poing. Wer hätte das gedacht? Sollte das Problem so schnell gelöst sein? Auf jeden Fall stieg die Laune!
Für die staatlich geförderten Wohnungen muss man ein umfangreiches Formular, das man vom Wohnungsamt bekommt, ausfüllen, quasi eine Art Bewerbunsscheiben.Natürlich muss man wissen, dass es das überhaupt gibt. Nichts ist leichter, als dem Suchenden diese Information vorzuenthalten! Da ich seit Jahren auf der Suche nach einer solchen Wohnung bin, und noch länger Hartz IV beziehe, haben sich inzwischen dicke Akten beim Jobcenter und auch beim Wohnungsamt angehäuft. Eigentlich wissen die bereits so ziemlich alles über mich. Aber wie auch beim Antrag auf eine Sozialwohnung, den man jährlich wiederholen muss, muss man auch bei diesem Antrag die bereits hinlänglich bekannten Informationen eintragen, den Antrag fristgerecht abgeben und dann… beten.
Als Grund, warum ich gern eine geförderte Wohnung hätte, gab ich an: „Ich bin obdachlos“, was natürlich der Wahrheit entsprach.
Das hat funktioniert! Nach kurzer Zeit bekam ich einen Brief von einer Frau Laura Hoffmann, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich zu den wenigen Glücklichen gehörte, die in die innere Wahl gekommen sind. Ich sollte mich doch telefonisch melden um einen Termin für eine Besprechung zu machen. So schnell habe ich noch nie eine Nummer gewählt!
Am Tag des Termins fuhr ich in die Kreisstadt, wie immer etwas zu früh, um auf gar keinen Fall zu spät zu kommen. Ich war fast eine Stunde zu früh, also vertrieb ich mir die Zeit mit einem kleinen Spaziergang in dem schönen oberbayrischen Städtchen. Ganz in der Nähe des Treffpunktes fand ich einen Italiener, wo man draussen sitzen konnte. Es war ein herrlicher Frühsommertag. Also setze ich mich und bestellte einen Salat und ein Bierchen. Es war lecker und tief zufrieden machte ich mich auf den Weg. Ich kam pünktlich an, klingelte, wurde eingelassen und schon begann das Gespräch.
Vor mir saß eine junge Frau Mitte-Ende 20, sonst schien das ganze Haus leer. Sie beglückwünschte mich noch einmal und sagte, sie wolle mir nun die Wohnungen vorstellen, es kamen zwei infrage. Ich betrachtete die Grundrisse, und konnte mein Glück kaum fassen: Neubauwohnungen! Groß genug, mit Aufzug, Balkon und Küche! Die richtige der beiden Wohnungen war schnell ausgesucht, dann stellte ich noch ein paar Fragen. Wie hoch ist die Förderung? Maximal 30% der Miete, die ohnehin schon sehr niedrig ist. Die Förderung wird geleistet nach dem Modell EOF, Einkommensorientierte Förderung, was man in Bayern öfter findet. Je nach Einkommen erhält man 10, 20 oder 30% Zuschuss vom Staat. Wie lange? Über 20 Jahre, wie lange genau, wusste sie nicht. Na, das reicht erst mal. Was passiert, wenn man Geld verdient? Dann ist die Förderung weg, man muss auf jeden Fall nicht ausziehen, sondern einfach eine höhere Miete bezahlen, die aber immer noch sehr gering ist. Vor allem kann man nicht wieder aus der Wohnung vertrieben werden, so wie mir das passiert war. Und das wars auch schon. Freundlich verabschiedeten wir uns, wir lassen in ca. 4 Wochen von uns hören. Eine Zusage war das zwar noch nicht, aber die Chance war immens hoch! Es gibt kaum Obdachlose in der Gegend, die Konkurrenz ist also eher gering. Warum sollte man den paar Leutchen keine Wohnung geben? Auf jeden Fall war das ein Grund zum Feiern! Seit Monaten endlich mal wieder.
Vier Wochen später dann die große Enttäuschung: Schriftlich teilte mir Frau Hoffmann mit, dass man mir die Wohnung leider nicht geben könne, wir haben uns für einen anderen entschieden. Ohne Angabe von Gründen. Was habe ich falsch gemacht? Ist der andere auch obdachlos? Sofort rief ich an und hatte eben jene junge Frau am Telefon: Ja es gibt auch andere Leute, sie sind krank, und dann druckst sie rum. Sind die auch obdachlos? Was soll ich denn jetzt machen? Ja, da kann ich leider nichts dran machen. Rumms. Ende des Gesprächs. Ratlosigkeit.
Bei meinem nächsten wöchentlichen Gang nach Canossa berichtete ich dem Wohnungsamt natürlich von der Absage. Ja da kann man nichts machen, erklärte mir Murad mit breitem Grinsen. Ich verstand kein Wort, das sollte sich aber bald ändern. Nach den üblichen Beschimpfungen trollte ich mich. Wieder ein Tag im Eimer.
Hier muss ich einen kleinen Einschub machen, da man sonst die Geschichte nicht versteht: Kurz zuvor war ich im Krankenhaus wegen meines Herzleidens, das ich schon lange habe und das mich stark einschränkt im täglichen Leben. Da die letzte Untersuchung schon einige Jahre her war, begab ich mich auf Anraten meines Hausarztes erneut für ein paar Tage ins Krankenhaus. Um es kurz machen: Dort lernte ich jemanden kennen, bei dem ich als Assistent für einen guten Lohn arbeiten konnte, nach Einarbeitung. Ein neuer Anfang? Schließlich suchte ich dringend Arbeit, seit Jahren schon. Man kann ja auch mal Glück haben. Nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus begann das Arbeitsverhältnis zunächst als Maßnahme vom Jobcenter. Das heißt, ich bekam kein Geld, außer Hartz IV. Natürlich teilte ich das dem Wohnungsamt mit. Als die Sprache auf den Lohn kam, der wie gesagt recht ordentlich wenn auch nicht übermäßg war, entglitten Murad sichtlich die Gesichtszüge. Normalerweise hatte sie nur mit Leuten zu tun, die Harzt IV bezogen und die sie für den letzten Dreck hielt. Eine Einstellung, die dort übrigens alle haben. Und dann auch noch obdachlos. Klar, das ist der letzte Dreck. Und jetzt sitzt jemand vor ihr, der angibt, in Zukunft 5000 Euro zu verdienen, plus Dienstwagen. Da sind die innerlich wohl in die Luft gegangen, das passte so gar nicht in ihr krankes Weltbild. Und dann bezieht der auch noch eine Sozialwohnung! Das war dann wohl wirklich zuviel. Eigentlich war nichts passiert. Es handelte sich lediglich um eine Maßnahme des Jobcenters, die sowieso alle nutzlos sind. Alles andere waren Versprechungen. Ich hatte keinen Arbeitsvertrag, bekam kein Geld, nichts. Über all das wurde nicht geredet. Wenig später hatte man mir dann die in Aussicht gestellte Wohnung gekündigt.
Was war da wohl passiert? Aber nicht nur das. Etwa zeitgleich bekam ich eine Email vom Arbeitgeber, der mir das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung kündigte. Rumms! Was war passiert. Ja, was wohl.
Natürlich bekam ich jetzt Ärger mit dem Jobcenter, die behaupteten ich hätte die Arbeit von mir aus gekündigt! Ein Hohn! Warum sollte ich einen guten Job kündigen, auch wenn ich noch überhaupt kein Geld verdiente. Die Begründung des Arbeitgebers war ein Witz: Ich sei nicht erreichbar gewesen! Ich habe aber eine Mobilnummer, eine Email-Adresse und eine Postanschrift. Schließlich konnte ich das Jobcenter davon überzeugen, dass ich sehr wohl erreichbar bin und dass das keinesfalls ein ausreichender Kündigungsgrund ist. Das alles hört sich vielleicht lächerlich an, aber es hätte böse Sanktionen bedeutet, wenn man mir die Schuld in die Schuhe geschoben hätte. Schließlich konnte ich die Sanktionen abbiegen.
Tja, was war passiert?
Es folgte wieder ein wöchentlicher Gang nach Canossa. Ich erzählte dem Wohnungsamt von meiner Job-Kündigung, diesmal sah ich in die triumphierenden Augen von Murad! Da wusste ich, was passiert war. Ich will hier niemanden beschuldigen, aber nach Lage der Dinge hat sich jemand eingeschaltet bei der Wohnungskündigung, er hat sie veranlasst, und kurze Zeit später oder vorher hat vermutlich die gleiche Person dafür gesorgt, dass ich meine Arbeit verloren habe! Nun die Gretchenfrage: Wer kann das wohl gewesen sein?
Bei dieser Beschimpfung kam erneut die Sprache auf die Sozialwohnung in der Bergfeldstrasse. Diesmal teilte mir Karisch mit, dass ich mich nicht wundern bräuchte, da ich ja die junge Frau mit den Wohnungen harsch angegangen wäre! Ich sei unverschämt geworden und hätte sie bedroht! Mir viel der Unterkiefer runter! Mit soviel Frechheit hatte ich nicht gerechnet! Nach den üblichen Demütigungen und Beschimpfungen durfte ich mich schließlich trollen. Ich war sprachlos und wusste später nicht mehr, wie genau ich in meine Unterkunft kam. Das hat mich buchstäblich umgehauen.
Ich hatte ja mit viel gerechnet, war inzwischen viel gewohnt, die ganzen Lügen, Beschimpfungen, Erniedrigungen, und jetzt das!
Zum Abschluss dieses Dramas: Ich rief natürlich erneut Frau Hoffmann an, ob ich sie bedroht hätte und war sehr sehr freundlich, geradezu überfreundlich. Sie druckste zunächst rum und meinte dann, sie könne sich an nichts mehr erinnern! Das war gerade 4 Wochen her! Klar, man hatte sie unter Druck gesetzt. Keine Frage. Das war das Ende dieser Geschichte. Ist das zu glauben? Kann, darf es so etwas geben in Deutschland? Von Beamten ausgeführt?
9. Januar: Bürgermeister schmeisst Obdachlosen aus Notunterkunft
Mitten im Winter: Immer wenn man glaubt, es geht nicht mehr schlimmer, wird man eines besseren belehrt....
Das ist lediglich ein weiterer leicht durchschaubarer Versuch, mich irgendwie zu diffamieren und dann abzuschieben. Genau so haben sie es schon verucht, als sie mich ins Betreute Wohnen zwingen oder aus Poing vertreiben wollten. Es sind ja auch Andeutungen enthalten, wie es weitergehen soll: Angeblich bin ich ja ein Säufer, damit gehöre ich in die Trinkerheilanstalt und ein Drogensüchtiger, damit sie mich in irgendeine Drogentherapie stecken können. Zur Zeit bin ich halt ein Bekloppter, der keinen eigenen Willen mehr hat. Und so geht das immer weiter. Der Steuerzahler zahlts ja.
Das wird so eine Sucht-Beratung oder psychologische Beratung sein. Ich war noch nicht da. Das braucht man, wenn man Alkoholiker ist oder psychische Probleme hat etc. Ich dagegen brauche nur eine Wohnung, und die soll ich auf gar keinen Fall bekommen. Das ist das dauerhafte Problem, deshalb werde ich hier festgehalten. Ich kann dieses Problem nicht lösen, das ist unmöglich.
Übrigens gibt es hier in der Unterkunft ein Kommen und Gehen. Die Leute, die wieder rauskommen, bekommen Gemeindewohnungen. Es gibt also Wohnungen, nur nicht für mich.
Hier ist die Wohnung, in die ich am 1.11.2018 einziehen sollte:
Ich habe auch einen Grundriss, den ich mal bei Gelegenheit posten könnte. Das wäre was gewesen! Von wegen, es gibt keine Sozialwohnungen. Es gibt Hunderte!
"Vermüllte" Wohnung: Das sind Verleumdungen des ehemaligen Vermieters. In meinem ersten Posting hier habe ich das ausführlich beschrieben, was, wer und wieso. Das geht das Wohnungsamt auch überhaupt nichts an. Die reissen nur alles an sich, was mich in einem schlechten Licht darstellt.
Ob ich psychologische Beratung brauche? Ja, aber wegen Mobbings durch das Wohnungsamt und wegen Einpferchens in ein 3 qm großes Rattenloch auf Lebenszeit! Das macht einen kaputt! Ich hätte längst wieder Arbeit haben können, aber die Behörde verhindert es. Es ist ein regelrechter Krieg!
Die Hoffnung darf man nicht aufgeben, sonst müsste ich Selbstmord begehen. Das will ja das Wohnungsamt, das wäre für die der beste Weg. Der Bürgermeister wird auch nicht der letzte Schritt bleiben, es geht danach weiter. Irgend etwas wird passieren müssen und das endet hoffentlich nicht mit meinem Tod. Es ist ganz schlimm, dass es so etwas überhaupt gibt, aber Geld und Gier zerstört die Menschen.
Jeder, mit dem ich darüber spreche, sagt: "Das gibts nicht, du hast ne Macke". Doch das gibts. Leider.
Den Umzug in die Bergfeldstraße hat es ja leider nicht gegeben. Es werden im W7, das ist nördlich vom Bergfeldsee, Hunderte neuer Sozialwohnungen in den nächsten 1-2 Jahren gebaut. Für die wäre ich natürlich berechtigt, aber wie immer werde ich auch hier mit Sicherheit nicht berücksichtigt, weil die nicht WOLLEN! Das ist das Problem..Ich habe überhaupt keine Chance.
Das ist ja kein Wunder, nachdem fast ein Jahr lang Krieg herrscht zwischen dem Wohnungsamt und mir. In dem Schreiben vom Bürgermeister stehen nur Lügen und Verleumdungen, die kann ich praktisch alle widerlegen. In meiner Antwort werde ich das auch tun und die wahrscheinlich Sonntag hier aushängen.
In den bisherigen Postings steht ja auch das meiste schon drin, der Rest folgt dann am Sonntag.
Lügen funktionieren leider, jedenfalls bis zu einem gewissen Grad. Exremes Mobbing durch Behörden ist kein Einzelfall, im Netz habe ich dazu einiges gefunden. Wir werden sehen,wie es ausgeht.
ist der Standardspruch von denen. Das ist so eine dumme Floskel wie "Du Nazi". Weil sie das ständig tun, ist das ein ganz stumpfes Schwert..
Ich werde mich jedenfalls nie mehr von diesen Leuten demütigen und verleumden lassen. Die wollen mich töten und das ist ihre Masche. Damit schaffen die das auch. Was ich mache, ist lediglich Notwehr um zu überleben.
Das jetzige Schreiben vom Bürgermeister ist ja die Antwort darauf, dass ich nicht mehr hingehe.
Wenn sie was von mir wollen: Brief genügt. Das Jobcenter macht das zum Beispiel auch so. Alles schriftlich.
Wenn jemand eine Wohnung für meinen Freund hat, wobei das Amt die Miete übernimmt, bitte eine Mail an
Das wird so eine Sucht-Beratung oder psychologische Beratung sein. Ich war noch nicht da. Das braucht man, wenn man Alkoholiker ist oder psychische Probleme hat etc. Ich dagegen brauche nur eine Wohnung, und die soll ich auf gar keinen Fall bekommen. Das ist das dauerhafte Problem, deshalb werde ich hier festgehalten. Ich kann dieses Problem nicht lösen, das ist unmöglich.
Übrigens gibt es hier in der Unterkunft ein Kommen und Gehen. Die Leute, die wieder rauskommen, bekommen Gemeindewohnungen. Es gibt also Wohnungen, nur nicht für mich.
Hier ist die Wohnung, in die ich am 1.11.2018 einziehen sollte:
"Zurzeit läuft auf dem Nachbargrundstück die aktuelle Baumaßnahme der GWG. Unter der Adresse Bergfeldstraße 9 a und b entstehen 24 Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Baubeginn war heuer im Mai. Nach Fertigstellung dieses insgesamt dritten Bauabschnitts an der Bergfeldstraße gibt es dann dort insgesamt 72 staatlich geförderte Mietwohnungen; und damit die künftig größte zusammenhängende Siedlung der Wohnungsgenossenschaft Ebersberg."
Ich habe auch einen Grundriss, den ich mal bei Gelegenheit posten könnte. Das wäre was gewesen! Von wegen, es gibt keine Sozialwohnungen. Es gibt Hunderte!
"Vermüllte" Wohnung: Das sind Verleumdungen des ehemaligen Vermieters. In meinem ersten Posting hier habe ich das ausführlich beschrieben, was, wer und wieso. Das geht das Wohnungsamt auch überhaupt nichts an. Die reissen nur alles an sich, was mich in einem schlechten Licht darstellt.
Ob ich psychologische Beratung brauche? Ja, aber wegen Mobbings durch das Wohnungsamt und wegen Einpferchens in ein 3 qm großes Rattenloch auf Lebenszeit! Das macht einen kaputt! Ich hätte längst wieder Arbeit haben können, aber die Behörde verhindert es. Es ist ein regelrechter Krieg!
Die Hoffnung darf man nicht aufgeben, sonst müsste ich Selbstmord begehen. Das will ja das Wohnungsamt, das wäre für die der beste Weg. Der Bürgermeister wird auch nicht der letzte Schritt bleiben, es geht danach weiter. Irgend etwas wird passieren müssen und das endet hoffentlich nicht mit meinem Tod. Es ist ganz schlimm, dass es so etwas überhaupt gibt, aber Geld und Gier zerstört die Menschen.
Jeder, mit dem ich darüber spreche, sagt: "Das gibts nicht, du hast ne Macke". Doch das gibts. Leider.
Den Umzug in die Bergfeldstraße hat es ja leider nicht gegeben. Es werden im W7, das ist nördlich vom Bergfeldsee, Hunderte neuer Sozialwohnungen in den nächsten 1-2 Jahren gebaut. Für die wäre ich natürlich berechtigt, aber wie immer werde ich auch hier mit Sicherheit nicht berücksichtigt, weil die nicht WOLLEN! Das ist das Problem..Ich habe überhaupt keine Chance.
Das ist ja kein Wunder, nachdem fast ein Jahr lang Krieg herrscht zwischen dem Wohnungsamt und mir. In dem Schreiben vom Bürgermeister stehen nur Lügen und Verleumdungen, die kann ich praktisch alle widerlegen. In meiner Antwort werde ich das auch tun und die wahrscheinlich Sonntag hier aushängen.
In den bisherigen Postings steht ja auch das meiste schon drin, der Rest folgt dann am Sonntag.
Lügen funktionieren leider, jedenfalls bis zu einem gewissen Grad. Exremes Mobbing durch Behörden ist kein Einzelfall, im Netz habe ich dazu einiges gefunden. Wir werden sehen,wie es ausgeht.
"Sie verweigern die Mitarbeit"
ist der Standardspruch von denen. Das ist so eine dumme Floskel wie "Du Nazi". Weil sie das ständig tun, ist das ein ganz stumpfes Schwert..
Ich werde mich jedenfalls nie mehr von diesen Leuten demütigen und verleumden lassen. Die wollen mich töten und das ist ihre Masche. Damit schaffen die das auch. Was ich mache, ist lediglich Notwehr um zu überleben.
Das jetzige Schreiben vom Bürgermeister ist ja die Antwort darauf, dass ich nicht mehr hingehe.
Wenn sie was von mir wollen: Brief genügt. Das Jobcenter macht das zum Beispiel auch so. Alles schriftlich.
Wenn jemand eine Wohnung für meinen Freund hat, wobei das Amt die Miete übernimmt, bitte eine Mail an
Mir war es gelungen, die Belastung im Ressort Programmierung 20 Jahre, acht Monate und 12 Tage auszuhalten. Mein Verdienst hat mich und das Studium meiner Tochter zur Volljuristin finanziert. Meine Ersparnisse in der Zwangsversicherung Presseversorgungswerk bessern noch meine Rente auf, um mir Reisen zu erlauben und meinen bescheidenen Standard zu erhalten.
Mein zweiter Kollegen Wolfhard im Ressort Programmierung, ein gestandener Mann mit Kapitänspatent, war wie wir alle damals Quereinsteiger in die IT-Branche. Er hat die Belastungen nicht ertragen.
In diesem Blog berichtet Burkhard, dass er eine Wohnung braucht - und zwar schnell!
Heute wäre ich im Rathaus um ein Haar von zwei Polizisten verprügelt worden! Warum? Weil ich eine Einweisung in eine Notunterkunft brauchte, ich war mal wieder geräumt worden. Zum zweiten Mal binnen Jahresfrist! Um wieder ein Dach über dem Kopf zu haben, sollte ich also beim Wohnungsamt eine solche Einweisung unterschreiben.
Heute war der Tag der Räumung. Großes Tohu Wabohu morgens um 8 in der Notunterkunft! Nach etwa einer Stunde war der Spuk vorbei, meine Sachen verschwunden und ich stand mal wieder mit der Alditüte in der Hand auf der Straße. Die Sachen waren im Baubetriebshof gelagert, für die spätere Auslösung. Mein Hausstand, der bei der letzten Räumung beschlagnahmt wurde, ist wahrscheinlich inzwischen vernichtet. Die Räumung wurde von Murad befehligt, die nun triumphierend ins Rathaus zurück kehrte: Müller ist platt!
Ich quälte mich im Regen zum Rathaus um eine neue Einweisung in die Notunterkunft zu beantragen, aus der ich gerade raus geflogen war. Vorher jedoch wollte ich mit dem Bürgermeister sprechen, dem ich ja eine 30-seitige Beschwerde über die Schikanen des Wohnungsamtes gesendet hatte. Der Bürgermeister war nicht da, so bekam ich nach hartnäckigen Nachfragen einen Termin.
Schließlich wurde ich auch im Wohnungsamt vorgelassen, nach angemessener Wartezeit versteht sich. Es ging wohl darum, dass man mir dort auf gar keinen Fall eine neue Einweisung geben wollte, gerade deswegen sollte ich doch kommen. Ich sagte: „Wenn ich kein Bett in der Notunterkunft bekomme, muss ich auf der Straße nächtigen!“ Genau so soll das sein, so in etwa war die achselzuckende Antwort von Karisch. Ich war ratlos, was nun? Karisch und Murad hielten mir ein leeres Blatt Papier vor die Nase, ich sollte einen Antrag stellen. Ich verstand nicht und fragte, was ich jetzt tun sollte. Einen Antrag stellen eben, draußen steht ein Schreibpult, da könnte ich einen Antrag stellen. Ich verstand immer noch nichts. Was soll da drin stehen? Antrag auf was?
Schließlich schrie Karisch mich an: „Verlassen Sie sofort das Rathaus!“ Ohne Einweisung geht das nicht, also blieb ich sitzen. Das Problem geht nicht einfach zur Tür hinaus und ist dann verschwunden. Also blieb ich zwangsweise sitzen. Schließlich holte Karisch tatsächlich die Polizei. Die kam nach ca. 15 Minuten und zwang mich kurzerhand unter Androhung von Gewalt das Wohnungsamt zu verlassen. Natürlich wollte ich es nicht auf eine körperliche Auseinandersetzung mit zwei Polizisten ankommen lassen und verließ das Wohnungsamt bzw. das Rathaus. Zuvor gab es noch einen kurzen Wortwechsel, wo ich beteuerte, dass ich obdachlos bin und hier wäre um eine neue Einweisung in die Notunterkunft zu bekommen. Das interessierte die Polizisten aber überhaupt nicht. Das war der absolute Tiefpunkt! Rausgeprügelt aus dem Rathaus! Damit hatte ich in der Tat nicht gerechnet. Zumal ich nur eine erneute Einweisung brauchte und auf Aufforderung
hier im Rathaus war! Und dann bekam ich auch noch Hausverbot für das Rathaus, lebenslang! Schlimmer geht es kaum noch. Wegen nichts!
Vor dem Rathaus sagte einer der Polizisten, ich solle zum Bahnhof nach München gehen. Ich glaube, er sagte was von Innerer Mission. Da würde es dann weitergehen. In dem Moment tauchten der Amtsleiter und der Bürgermeister vor dem Rathaus auf und haben die Sachen binnen kurzer Zeit geklärt. Der Rabiatere der Polizisten sagte etwas wie: „Die hat gesagt, ich soll den rausschmeissen. Da habe ich den raus geschmissen“.
Im Büro des Amtsleiters hat mir Murad dann den Antrag mehr oder weniger diktiert, den ich handschriftlich aufschrieb. In etwa: „Ich, Burkhard Müller, geboren am 21.3.1962, stelle hiermit einen Antrag auf eine Notunterkunft“. Das wars. Ab 16 Uhr konnte ich mir den Schlüssel abholen.
Es war ca. 10 Uhr morgens.
Das Ganze ist natürlich ein unglaublicher Vorfall.
Was mir auffiel: Wer nach „Obdachlosen unterbringung“ googelt, erhält viele Treffer, die etwa besagen: Es gibt ein bundesweites Gesetz, das sagt: Eine Gemeinde muss einen Obdachlosen unterbringen, egal wer der Obdachlose ist. Man muss also nicht etwa in der Gemeinde gemeldet sein, sondern es besteht eine generelle Unterbringungspflicht. Das schließt zum Beispiel auch aus, dass die Gemeinde fordert, ich soll die Gemeinde gefälligst verlassen und woanders um Unterkunft betteln, was man monatelang von mir gefordert hatte. So etwas ist unzulässig! Fast immer liest man, dass dieses Gesetz etwa auch für Migranten gilt, die man also niemals abweisen darf und immer unterzubringen hat! Es betrifft eben alle immer. Nachteil für die Gemeinden: Sie müssen ausreichend Unterkünfte zur Verfügung stellen. Das nervt wohl den einen oder anderen Bürgermeister, weswegen solche Gesetzt wohl leicht missachtet werden. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Wer wollte etwas dagegen machen? Wenn er in den Pistolenlauf um sich schlagender Polizisten blickt? Also es herrscht Faustrecht im Wilden Westen.
Für die Polizisten gilt das natürlich auch: Niemals hätten die mich aus dem Rathaus mit lebenslangem Hausverbot und gleich aus der Gemeinde schmeißen dürfen, nach dem Motto: „Hau ab nach München, da sind die anderen Penner auch!“ Aber so ist es nun mal. Faustrecht in Poing!
Am Abend konnte ich dann meine alte Bude wieder beziehen, allerdings ohne meine Sachen, denn die waren ja beschlagnahmt.
Um 16 Uhr konnte ich mir die Schlüssel für die Unterkunft abholen. Und siehe da: Die Damen waren plötzlich sehr freundlich! Woran man merkt, dass die Freundlichkeit im Wohnngsamt nur gespielt ist: Die Wohnungen 1 und 2 sind beide leer, ich bin der einzige Bewohner und bekam… das schlechteste Zimmer! Der Schimmel war zwar inzwischen beseitigt worden, wahrscheinlich auf die Schnelle drüber
gestrichen, aber es fehlt eben ein Tisch. Alle anderen Zimmer 2, 3 und 4 haben einen Tisch und teilweise andere Vorteile wie eine Terrasse.
Ich musste ja mein Hab und Gut in den Betriebshof bringen lassen, weil ich mit ca.20 Kilo unmöglich den ganzen Tag im Ort rumlaufen kann, und es kam einige Lauferei zusammen. Jetzt waren alle meine Sachen eigentlich entgegen meinem Willen im Betriebshof, aber ich hatte ja kaum eine Wahl. Als ich den Schlüssel für Zimmer 1 im Wohnungsamt entgegen nahm., das Zimmer, aus dem ich morgens rausgeflogen war, war es leider zu spät, um meine Sachen aus dem Betriebshof in die Unterkunft zu bringen. Tatsächlich kam eine diesbezügliche Anfrage vom Betriebshof, während ich im Wohnungsamt saß, ob ich meine Sachen heute noch holen würde.Nein heute wird das nichts mehr. Ich komme dann morgen, sagt Murad. Man hätte sie mir auch bringen können, mitbringen, es besteht nämlich quasi ein ständiger Verkehr zwischen dem Betriebshof und der Notunterkunft. Es wäre eine Kleinigkeit gewesen, meine Sachen bei einer Tour hinten rein zu packen, aber nein, das wäre ja Hilfe gewesen, und das darf auf keinen Fall passieren!
Es hatte sich nichts geändert.
Im Gegenteil kam es noch dicker als je zuvor! Dazu demnächst mehr in diesem Theater. Es bleibt interessant.
Nachtrag vom 28.2.2019 Wildwest in Poing
Heute wäre ich im Rathaus um ein Haar von zwei Polizisten verprügelt worden! Warum? Weil ich eine Einweisung in eine Notunterkunft brauchte, ich war mal wieder geräumt worden. Zum zweiten Mal binnen Jahresfrist! Um wieder ein Dach über dem Kopf zu haben, sollte ich also beim Wohnungsamt eine solche Einweisung unterschreiben.
Heute war der Tag der Räumung. Großes Tohu Wabohu morgens um 8 in der Notunterkunft! Nach etwa einer Stunde war der Spuk vorbei, meine Sachen verschwunden und ich stand mal wieder mit der Alditüte in der Hand auf der Straße. Die Sachen waren im Baubetriebshof gelagert, für die spätere Auslösung. Mein Hausstand, der bei der letzten Räumung beschlagnahmt wurde, ist wahrscheinlich inzwischen vernichtet. Die Räumung wurde von Murad befehligt, die nun triumphierend ins Rathaus zurück kehrte: Müller ist platt!
Ich quälte mich im Regen zum Rathaus um eine neue Einweisung in die Notunterkunft zu beantragen, aus der ich gerade raus geflogen war. Vorher jedoch wollte ich mit dem Bürgermeister sprechen, dem ich ja eine 30-seitige Beschwerde über die Schikanen des Wohnungsamtes gesendet hatte. Der Bürgermeister war nicht da, so bekam ich nach hartnäckigen Nachfragen einen Termin.
Schließlich wurde ich auch im Wohnungsamt vorgelassen, nach angemessener Wartezeit versteht sich. Es ging wohl darum, dass man mir dort auf gar keinen Fall eine neue Einweisung geben wollte, gerade deswegen sollte ich doch kommen. Ich sagte: „Wenn ich kein Bett in der Notunterkunft bekomme, muss ich auf der Straße nächtigen!“ Genau so soll das sein, so in etwa war die achselzuckende Antwort von Karisch. Ich war ratlos, was nun? Karisch und Murad hielten mir ein leeres Blatt Papier vor die Nase, ich sollte einen Antrag stellen. Ich verstand nicht und fragte, was ich jetzt tun sollte. Einen Antrag stellen eben, draußen steht ein Schreibpult, da könnte ich einen Antrag stellen. Ich verstand immer noch nichts. Was soll da drin stehen? Antrag auf was?
Schließlich schrie Karisch mich an: „Verlassen Sie sofort das Rathaus!“ Ohne Einweisung geht das nicht, also blieb ich sitzen. Das Problem geht nicht einfach zur Tür hinaus und ist dann verschwunden. Also blieb ich zwangsweise sitzen. Schließlich holte Karisch tatsächlich die Polizei. Die kam nach ca. 15 Minuten und zwang mich kurzerhand unter Androhung von Gewalt das Wohnungsamt zu verlassen. Natürlich wollte ich es nicht auf eine körperliche Auseinandersetzung mit zwei Polizisten ankommen lassen und verließ das Wohnungsamt bzw. das Rathaus. Zuvor gab es noch einen kurzen Wortwechsel, wo ich beteuerte, dass ich obdachlos bin und hier wäre um eine neue Einweisung in die Notunterkunft zu bekommen. Das interessierte die Polizisten aber überhaupt nicht. Das war der absolute Tiefpunkt! Rausgeprügelt aus dem Rathaus! Damit hatte ich in der Tat nicht gerechnet. Zumal ich nur eine erneute Einweisung brauchte und auf Aufforderung
hier im Rathaus war! Und dann bekam ich auch noch Hausverbot für das Rathaus, lebenslang! Schlimmer geht es kaum noch. Wegen nichts!
Vor dem Rathaus sagte einer der Polizisten, ich solle zum Bahnhof nach München gehen. Ich glaube, er sagte was von Innerer Mission. Da würde es dann weitergehen. In dem Moment tauchten der Amtsleiter und der Bürgermeister vor dem Rathaus auf und haben die Sachen binnen kurzer Zeit geklärt. Der Rabiatere der Polizisten sagte etwas wie: „Die hat gesagt, ich soll den rausschmeissen. Da habe ich den raus geschmissen“.
Im Büro des Amtsleiters hat mir Murad dann den Antrag mehr oder weniger diktiert, den ich handschriftlich aufschrieb. In etwa: „Ich, Burkhard Müller, geboren am 21.3.1962, stelle hiermit einen Antrag auf eine Notunterkunft“. Das wars. Ab 16 Uhr konnte ich mir den Schlüssel abholen.
Es war ca. 10 Uhr morgens.
Das Ganze ist natürlich ein unglaublicher Vorfall.
Was mir auffiel: Wer nach „Obdachlosen unterbringung“ googelt, erhält viele Treffer, die etwa besagen: Es gibt ein bundesweites Gesetz, das sagt: Eine Gemeinde muss einen Obdachlosen unterbringen, egal wer der Obdachlose ist. Man muss also nicht etwa in der Gemeinde gemeldet sein, sondern es besteht eine generelle Unterbringungspflicht. Das schließt zum Beispiel auch aus, dass die Gemeinde fordert, ich soll die Gemeinde gefälligst verlassen und woanders um Unterkunft betteln, was man monatelang von mir gefordert hatte. So etwas ist unzulässig! Fast immer liest man, dass dieses Gesetz etwa auch für Migranten gilt, die man also niemals abweisen darf und immer unterzubringen hat! Es betrifft eben alle immer. Nachteil für die Gemeinden: Sie müssen ausreichend Unterkünfte zur Verfügung stellen. Das nervt wohl den einen oder anderen Bürgermeister, weswegen solche Gesetzt wohl leicht missachtet werden. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Wer wollte etwas dagegen machen? Wenn er in den Pistolenlauf um sich schlagender Polizisten blickt? Also es herrscht Faustrecht im Wilden Westen.
Für die Polizisten gilt das natürlich auch: Niemals hätten die mich aus dem Rathaus mit lebenslangem Hausverbot und gleich aus der Gemeinde schmeißen dürfen, nach dem Motto: „Hau ab nach München, da sind die anderen Penner auch!“ Aber so ist es nun mal. Faustrecht in Poing!
Am Abend konnte ich dann meine alte Bude wieder beziehen, allerdings ohne meine Sachen, denn die waren ja beschlagnahmt.
Tricksereien
Um 16 Uhr konnte ich mir die Schlüssel für die Unterkunft abholen. Und siehe da: Die Damen waren plötzlich sehr freundlich! Woran man merkt, dass die Freundlichkeit im Wohnngsamt nur gespielt ist: Die Wohnungen 1 und 2 sind beide leer, ich bin der einzige Bewohner und bekam… das schlechteste Zimmer! Der Schimmel war zwar inzwischen beseitigt worden, wahrscheinlich auf die Schnelle drüber
gestrichen, aber es fehlt eben ein Tisch. Alle anderen Zimmer 2, 3 und 4 haben einen Tisch und teilweise andere Vorteile wie eine Terrasse.
Ich musste ja mein Hab und Gut in den Betriebshof bringen lassen, weil ich mit ca.20 Kilo unmöglich den ganzen Tag im Ort rumlaufen kann, und es kam einige Lauferei zusammen. Jetzt waren alle meine Sachen eigentlich entgegen meinem Willen im Betriebshof, aber ich hatte ja kaum eine Wahl. Als ich den Schlüssel für Zimmer 1 im Wohnungsamt entgegen nahm., das Zimmer, aus dem ich morgens rausgeflogen war, war es leider zu spät, um meine Sachen aus dem Betriebshof in die Unterkunft zu bringen. Tatsächlich kam eine diesbezügliche Anfrage vom Betriebshof, während ich im Wohnungsamt saß, ob ich meine Sachen heute noch holen würde.Nein heute wird das nichts mehr. Ich komme dann morgen, sagt Murad. Man hätte sie mir auch bringen können, mitbringen, es besteht nämlich quasi ein ständiger Verkehr zwischen dem Betriebshof und der Notunterkunft. Es wäre eine Kleinigkeit gewesen, meine Sachen bei einer Tour hinten rein zu packen, aber nein, das wäre ja Hilfe gewesen, und das darf auf keinen Fall passieren!
Es hatte sich nichts geändert.
Im Gegenteil kam es noch dicker als je zuvor! Dazu demnächst mehr in diesem Theater. Es bleibt interessant.
Moin,
AntwortenLöschenich war selbst obdachlos, zum Glück aber physisch fit genug um auf der Strasse leben und schlafen zu können und zwar in eine Renault Kangoo leider ohne Standheizung, so dass ich nicht soweit sinken musste, auf diese Dreckslöcher angewiesen zu sein.
Die Kälte im Winter hatte was gutes: Ich musste ständig in Bewegung sein, um nicht auszukühlen bin ich am Tag bis zu 50 Kilometer marschiert um nicht auszukühlen. Abends ins Fitnessstudio oder Schwimmbad.
Jedenfalls vermisse ich diese Zeit sogar etwas, denn ich konnte selbstbestimmt leben, bekam keine Post von der GEZ etc. und das Jobcenter hielt mich für unvermitelbar wegen der Obdachlosigkeit, psychischer Probleme blabla..
Zurzeit bin ich ein Lohnsklave mit befristeten Arbeits- und viel schlimmer, befristeten Mietverhälnis, welches an das Arbeitsverhältnis gebunden ist, auf Sylt,
wo es keinen bezahlbaren Wohnraum auf dem freien Wohnungsmarkt gibt. Die Gemeinde-Wohnungen bekommen eher Flüchtlinge, sofern man die nicht genauso aufs Festland los wird, wie die einheimischen Wohnungslosen...jedenfalls spare ich für ein Wohnmobil, damit ich als Luxusobdachloser ein ungebundenes und und freies leben führen kann��
...jedenfalls muss ich sagen, dass in Bremen die Mitarbeiter der Fachstelle für Wohnen sehr engagiert arbeiten und wirklich ihr Bestes geben, was in ihren leider bescheidenen Möglichkeiten liegt. Die sind dort auch Weisungsbefugt gegenüber dem Jobcenter und unterstützen einen, soweit es eben geht. - Die kosten für eine Wohnung, die das Jobcenter übernehmen muss können bei Obdachlosigkeit 10% über dem üblichen Satz liegen,
AntwortenLöschendass kann entscheidend sein, denn manche Vermieter kennen den normalen Höchstsatz und bieten ihre Wohnungen eben ganz bewusst etwas höher an um Hartzer auszuschließen.
Übriegens ist es illegal einen Mieter wegen Hartz abzulehnen, ich würde Gespräche mitschneiden oder jemanden als Zeugen (Anwalt) mitnehmen, gerade auch beim Amt, wenn die Ärger machen. Bezahlen muss die das Amt selbst��.
So ist das in einem kinderlosen Land das zwei Weltkriege verloren hat und wo die Weiber mitreden dürfen und die Männer verweiblichen.
AntwortenLöschenDas ganze bestärkt mich in meinem Entschluss kinderlos zu sterben.
All die Weichen die gestellt wurden damit es so kommt wurden vor meiner Geburt schon gestellt.
Ganz schwieriges Thema, das sich immer weiter ausbreitet. Ältere Arbeitnehmer, die keinen Job mehr finden, ältere Frauen nachdem die Kinder ausgezogen sind, Rentner, Niedriglohnempfänger, Arbeitslose,Aufstocker, Hartz 4 Empfänger, Erwerbsgeminderte etc..sind vielfach von Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit bedroht. Die Mieten steigen unaufhörlich, viele Menschen sind kaum noch in der Lage diese Mieten zu bezahlen. Wird die Miete zu hoch, über die unrealistische Mietobergrenzen der Kommunen, wird die Miete nur noch anteilig übernommen, Da beginnt die Abwärtsspirale schon oft, die Überschuldung droht und oft damit einhergehned auch der Verlust der Wohnung.Dieser existenzbedrohende Prozess zieht sich oft über Jahre, was für die Betroffenen zu einer kaum erträglichen psychischen Belastung werden kann. Allein in Hamburg gibt es bereits 5700 wohnungslose Frauen. Wir bekommen hier amerikanische Verhältnisse..siehe San Fransisco, Los Angeles, dort haben sich bereits ganze Slums gebildet, viele schlafen in Ihren Autos. Bei uns kommt die ganz grosse Welle in den nächsten Jahren, wenn die Babybommer in Richtung Altersrente marschieren. Die Hälfte aller dieser Rentner wird nicht mehr in der Lage sein, von ihrer kümmerlichen Rente eine Wohnung zu bezahlen.In vielen Berufen ist ein durchhalten bis zur Rente mit 67 Jahren eh utopisch, heisst da kommen dann noch ein paar Jahre Hartz 4, was dazu führt das die kümmerliche Rente praktisch noch enteignet wird. Sozial verträgliches Frühableben wird an Bedeutung gewinnen.
AntwortenLöschenja, hallo.
AntwortenLöschendas tut mir leid, daß jemand sich selber so schlecht organisiert! :-)
Ich war auch obdachlos und habe geputzt! (für alle kostenlos)
Ich habe nie ein Angebot ausgeschlagen, und war immer sauber-frisch und offiziell kerngesund bei der Bewerbung für eine Wohnung, weil wenn ich was will läuft das immer im Leben so.
Das Herz ist leider ein Muskel, wer ihn trainiert wird täglich Besserungen feststellen!
Peinlich aber wahr.
Die Wahrheit bei dem lieben Burkhard ist,
er ist ein sehr unangenehmer Mieter, der eine Whg nicht gut pflegen kann/will und sich immer auf Ämter oder sein vermeintliches Recht bezieht, und ein großer Dickkopf, der sein Glück bisher oft mit Gewalt von sich gestoßen hat!
Er braucht offensichtliche eine Whg. mit Putzdienst und Hausmeister.
Und eine Gruppe, wo er therapeutisch an sich arbeitet.
Er sollte auch seine Vermeidungs- Opferstrategien an den richtigen Platz verweisen
und vom vermeintlichem RECHT-HABEN zum Realisten zu werden und sich dringend fragen:
- Welchem Typ wird denn eine Whg. zugetraut und
- wie muß man sein, um als guter Mieter bewertet zu werden. (was er offensichtlich nicht war/ist)
Dann kann er seine Whg. selber reparieren und in Stand setzen und wie man mit Kalk umgeht, wird er auch lernen, oder seine Freunde/Nachbarn fragen - auf hoffentlich NETTE Weise.
Ein Chemiker kennt die "Geheimnisse" der optimalen Entkalkung! :-) :-)
Jeder hat die Chance HÖFLICHKEIT, ANSTAND, PUTZEN, REPARIEREN UND Dankbarkeit zu lernen
und im Umgang mit allen Menschen zu testen!
Dieser Burkhard sollte sich entspannen und sich umstellen!
Es ist eine Schande, wieviele gute Chancen er hat bereits platzen lassen,
ich kenne seine abgelehnten Angebote sehr gut, und es würde gut zu ihm passen!
Allerdings käme er dann in den SPÄTEN Genuß auch was für seinen Charakter zu tun!
Ich gebe zu, daß die ideale Zeit von 0-25 gewesen wäre, aber das Leben zeigt uns den Weg!
Viel Glück!
@ Daisy
AntwortenLöschenSo,so einen Anspruch auf eine menschenwürdige Wohnung haben also nur nette, freundliche Menschen ohne Depressionen, die Vermietern in den Arsch kriechen und sich selber organisieren können und dem Vermieter noch die Wohnung reparieren?
Notunterkünfte wurden mir auch angeboten:
AntwortenLöschenVon der Diakonie für 50,-- Euro am Tag, Vierbett Zimmer niedrigster Standard, Suchtkranke als Zimmergenossen.
Da ich nicht aussehe und rieche wie ein Penner und sicherlich auch den hohen
Ansprüchen von Daisy genügen würde, bat ich das Amt mir stattdessen ein billiges
Hostal für 450,-- Euro im Monat zu finanzieren, welches ich mir selbst organisiert
hatte, bis ich eine Wohnung gefunden hätte. - Das Amt lehnte des ab, obwohl sie über
1000,-- Euro gespart hätten.
Stattdessen kam ich in eine privat betriebene Notunterkunft für 1000,-- im Monat bei einem Bremer Hotelier der mich in einem Loch ohne Heizung untergebracht hat, wo der verstorbene vorherige Mieter verwest ist, den hat man erst 6 Wochen nach seinem Tod
gefunden. -Den Leichengeruch habe ich immer noch in der Nase.
- Jedenfalls ist das ein gutes Geschäft für gewissenlose Vermieter, zum Glück war ich noch nicht psychisch soweit runter, dass ich mir das habe gefallen lassen. Schließlich wohnte ich in der Juniorsuite nachdem ich dem A*** von Hotelier mit einer Anzeige beim Gesundheitsamt gedroht hatte.
Die meisten Obdachlosen sind allerdings nicht mehr in der Lage sich zu wehren oder sich zu oganisieren.- Das wird auch nicht besser, wenn man die wie den Letzten Dreck
behandelt.
-Ganz im Gegenteil, dadurch kann man Leute, die vielleicht nur mal etwas Anschub brauchen Restlos fertig machen, so, dass sie hoffnungslose Fälle werden.
Juju, Daisy hat DAS Rezept für alle Hartz4er und Wohnungslose in Deutschland parat. Die Würde des Menschen ist >anpassbar<, nicht wahr, Daisy?
AntwortenLöschenJeder Staat basiert auf besteuerbarem Eigentum. Eigentum entsteht durch Anwendung oder Androhung von Gewalt. Die Frage ist nur, in welche Richtungen und in welcher Weise die
AntwortenLöschenGewalt ausgeübt wird.
Die Beanspruchung von Grund und Boden geht seit jeher mit Gewalt einher. Gemeinschaften von Siedlern rotten sich zusammen und wenden Gewalt an um "ihr" Eigentum zu Verteidigen.
Sollten Obdachlose sich nicht ebenfalls zusammenrotten und Land besetzen???
-Nein, denn allein der Aufruf wäre wahrscheinlich strafwürdig��.
...andererseits, Knast ist besser als im Winter auf der Strasse.
AntwortenLöschen