Jetzt, wo das Geschichten-Genie Relotius psychische Hilfe braucht, jetzt, wo gemesserte Frauen das Krankenhaus verlassen durften, jetzt, wo die Polizei Messermetzelmädchenkörper zum Begräbnis freigegeben hat, jetzt, wo meine Weihnachtsmarkthüttenknechtdienste vorbei sind, entspannt mich aufatmend mein Weihnachtsfriedlicher feierlicher Rückblick.
Neben den unausweichlichen Altersbeschwerden meiner 70 Jahre ist meine Situation beneidenswert glücklich: Meine Rente ist sicher, mein Wohnmobil repariert und startklar, mein Wisch-, Wasch-, Nähr- und Plärr-Bär ist die beste Frau der Welt für mich, mein Glück ist grenzenlos.
Mein Hobby kostet wenig. Kein noch so genialer Autor wie Don Alphonso bei der WELT verführt mich, Bezahlschranken zu überwinden. Was SPIEGEL, BILD, WELT, Telepolis, Nachdenkseiten, pi-news online verschenken, reicht mir zur Recherche. Die schönste Sau im Dezember, die der Mob quiekend durch's Dorf trieb, gewinnt den zweiten n0by-Preis, bislang dem genialen Autor Floydmasika von "Bayern ist FREI" erstmalig verliehen. "Bayern ist FREI" ein blödsinniger Titel für mich. Mal testen, wie lang "FREI" für mich. Den zweiten n0by-Preis gewinnt Relotius.
Kreuzigung des Geschichten-Genies Relotius
Nachdem Relotius alle Preise zurückgegeben hat, der mediale Mob schreit und schreibt "KREUZIGT IHN!" verdient er meine höchste Anerkennung. Eine Karriere wie seine war mir in mehr als zwanzigjähriger Lohnschreiberei verwehrt. Meine Fingerübungen als Blogger werden niemals das Publikum begeistern, welches Relotius Seite für Seite tiefer in die Filterblase lockte, bis Leser wie Schreiber in der Gummizelle angekommen sind. Jetzt rappeln sie an den Wänden, schreien, toben, zerren, rennen mit den Köpfen gegen Gummi, bis sie erschöpft am Boden liegen. Wärter spritzen die eingeschissenen Filterblasenkranken ab, versorgen sie mit dem Nötigsten, Tee und Zwieback und therapeutischer Lektüre: BILD!BILD ist besser als SPIEGEL, glauben die Irren in den Zellen. Mutti sorgt für alle. Wenn dann die getriebene Sau gefangen, geschlachtet, gefressen und verdaut ist, dürfen die Leser aus der Gummizelle zurück in ihre Filterblase. Da ist mehr Platz, bessere Luft, ruhigeres Leben - wie bei "Bayern ist FREI". Dort schreiben Autoren wie Philolaos und Floydmasika, nicht wie bei BILD, SPIEGEL, WELT, FAZ, taz, diese verlogenen Fuzzis für Filterblasen!
In Gedenken an Relotius verneige sich der Leser vor seiner geistiger Größe und seinen gewaltigen Gedanken, die ihn mit Preisen überschütteten - zu Recht. Gewinner und Profiteure solch fantastischer Filterblasenprosa waren Verlegen, Juroren und Leser. Erst heulten sie, weil Relotius sie so rührte, jetzt heulen sie, weil sie es glaubten.
Relotius on top verabschiedete sich nach dem Pressepreisrummel erschöpft und dachte dabei an Monty Phytons:
"Also gut, ich bin der Messias... und jetzt... VERPISST EUCH!"Nein, lieber Relotius, nur Schnipsel von Dir wie bei Facebook haben mich in meiner Filterblase erreicht. Was Du Deinen Lesern verkauft hast, da hat mich Dein Titel schon voll bedient. Doch wie Du das gemacht hast, Relotius, dieser dein Genius bleibt für mich unerreichbar. Jetzt aber, wo der Mob Dich am Kreuz mit Gift und Galle tränkt, Dich auspeitscht und kreuzigt, da kannst Du auf mich rechnen, Relotius, ein getreuer Jünger wie von Pirincci.
Nachdem mich das Spektakel der quiekenden Saujagd durch's Dorf erheitert hat, braucht der Leser knackigere Kitzelei, blutigere Berichte.
Messerstecher in Nürnberg
Mittlerweile langweilen mich Berichte über Messermetzeleien. Die Bluttat vom 14. Dezember ging mir unter die Haut: Nürnberger Messerstecher. Denn Nürnberg liegt nah bei Bamberg, wo meine Frau mit mir ihren letzten Weihnachtsmarkt macht. Zum Glück tötete der Täter keine der schwer verletzten Frauen. Zum Glück war der Täter kein Terrorist, sondern ein Irrer aus dem eigenen Land. Volkers Beitrag vervollständigte meine Messerstecherstory vom 14.12. dann auch als Nachtrag am 18.12.2018 um 07:31 Uhr.
Ritualisierte Schau- und Gruppenkämpfe wie Fußball oder Boxen langweilen mich, ebenso Stories von Mädchenmessermetzeleien. Doch der Messerstecher von Nürnberg beunruhigte mich. Denn Bamberg beherbergt neben jungen, hübschen, lockigen Student*Innen eine Aufnahmeeinrichtung für etwa 1500 junge, hübsche, lockige Flütilanten. Viele Flütilanten verachten Feiern von Ungläubigen. So tat in Straßburg zwei Tage zuvor, am 12. Dezember, ein Terrortäter seinen Unwillen kund. Terrortat Straßburg plus Messerstecher in Nürnberg plus mein Rentnerhilfsjob auf dem Bamberger Weihnachtsmarkt plus Aufnahmeeinrichtung mit 1500 Flütilanten, die durch die mittelalterliche Altstadt streifen, das regt mich auf und an, darüber zu schreiben. Dass muss sein - für mich.
Messermetzler in Marokko
Von der ersten Meldung an hat mich diese irre Bluttat abgestoßen, angewidert. Am 18. 12. brachte der geniale Boulevard-Journalist Philolaos von "Bayern ist FREI" seine erste Schauer-Story. Bild und Titel hat der "Bayern-ist-FREI"-Boulevard bestens komponiert, Chapeau.Mein Kommentar zu der Story hielt sich zurück. Meine erste Reise nach Marokko auf einem geschenkten Motorroller Marke Heikel-Tourist, Baujahr 1959, führte mich mit erster Ehefrau 1972 für einen Monat nach Marokko. Fünfzig Jahre später ging's 2012 komfortabel im Wohnmobil wochenlang kreuz und quer durch Marokko. Meine dritte Ehefrau, mein Chef*In auf dem W*Markt, mein geliebter Wisch-, Wasch-, Nähr- und Plärr-Bär flog für 14 Tage nach Marrakech nach, kreuz und quer durch's Land, nach Essaouira, Agadir, abenteuerliche 2500 Meter Passfahrt, vier Tage lang für 60 Kilometer, all das zu Dritt-Welt-Preisen für meine kleine Rentnerkasse, Marokko ist klasse! Dreimal sind wir mit heiler Haut davon gekommen. So fiel mein Kommentar zu der Schauerstory verhalten aus.
Wochenlange Reisen durch das marokkanische Wunderland haben mir Land und Leute etwas näher gebracht.
http://www.n0by.de/2/rst/mima/2012Marokko.html
http://www.n0by.de/2/rst/mima/2014.html
Der Tourismus ist für Marokko ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Mengen von Franzosen, die mit ihrer Sprache dort „daheim“ sind – zu Dritt-Welt-Preisen, belegen die Campingplätze in den Wintermonaten. Die marokkanische Polizei wird alles daran setzen, die Mörder dingfest zu machen. Daher:
de mortuis nil nisi bene
Meine Frau sieht nicht einmal Krimis. Zusammen sehen wir hier, wo wir nur einen Fernseher haben, Reise-, Tier- oder Musikfilme. Sie hat recht. Gewalt bis zum Wahnsinn gibt's genug auf der Welt. Der Messerstecher in Nürnberg ging mir weitaus näher als die Messermädchenmörder in Marokko. Mein Sinn und Streben auf Reisen wie dem W*Markt ist einzig und allein, mit heiler Haut davon zu kommen!
Lachend hält das Mädchen den abgeschnittenen Pilz in der Hand. Der Beitrag bringt Klicks, vierstellig. Der Leser hat Geschmack, dass muss man neidlos zugestehen.
Aber das Thema ist ja auch zu geil! Da kann kein Gangster-Rap mehr mit, wenn die Kopfabschneider mit abgeschnittenem Mädchenblondkopfschopf in die Kamera grinsen. Philolaos, unser genialer BIF-Boulevard-Berichterstatter musste sich nicht mal viel selbst aus den Fingern saugen. Er greift auf einen ganz großen in der Filterblasenbranche zurück, auf Michael Stürzenberger. Einst bestens vernetzt in der CSU, dann unermüdlicher Unterschriftensammler gegen das groß-islamistische Missions- und Moscheezentrum in der Gegend vom Münchener Sendlingertor. Er hat über 50.000 Unterschriften dem Rathäusler vor den Schreibtisch gekippt. Seine Filterblase pi-News ist in der Türkei, die mich in diesem Jahr zu einer unvergesslichen herrlichen Wohnmobilreise lockte, gesperrt. Stürzenbergers Filterblasen-Poesie pi-News sperren die Türken, wie Wikipedia auch. Die meisten Türken in der Türkei sind im übrigen weitaus angenehmer als beispielsweise die meisten Türken in der Dortmunder Nordstadt.
Mit den Größten der Filterblasenbranche wie Relotius in den Systemmedien oder mit Stürzenberger bei pi-News werden, will und kann meine Tastentapperei nicht mithalten. Dass aber Philolaos mit seiner Kopfabschneiderstory doppelt soviel Klicks einfährt als meine Fingerübung, das nervt.
Mein Kommentar zum zweiten Aufguss der marokkanischen Messermädchenmörderei:
Der nächste Messermädchenmord kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Diesmal leiten die Begleitumstände der grausigen Tat, z.B. Mord-Video an die Eltern verschickt, genau das Wasser auf die Mühlen der Empörungsagitation, welches Tätern, Fans wie Nachahmern als Lohn der bösen Tat vorkommen muss. Stürzenberger ist spezialiert auf die mediale Verarbeitung koranisch islamistischer Irrer. Auch ein Geschäft. Ein gutes Geschäft.
Klar, BIF, BUF, BILD, taz, WELT, SPIEGEL, FAZ, Telepolis, alle, alle müssen, wollen und sollen berichten, je blutiger, umso besser. So läuft das Geschäft. Solange Autoren wie Stürzenberger, Relotius, Philolaos oder Pirincci sich FREI in ihrer Filterblase bewegen und dabei nicht in 'ner Gummizelle landen, ist das alles bestens, prima, erste, beste, fest Feine Sahne Fischfilet.
Und dass manche islamistische Irre aus ihrer koranistischen Klapsmühle nach dem Gebet frommen Mutes ihren Massenmörderselbstmord feiern, auch das gehört mittlerweile zur ethnischen Folklore.
Give me a break!
https://www.youtube.com/watch?v=Qev-i9-VKlY
Give me a break! Lass mich mal kurz von Woodstock, von alten Zeiten träumen, ok? Damals trampte das Mädchen ohne Hemd und ohne Höschen, heute sollten sich die Süßen zu ihrer Saturday night fever Show besser ein Kettenhemdchen überziehen. Damals gab's noch keinen Gangsta-Rap, Janis Japlin betete inbrünstig auf der Bühne:
"Oh, Lord would you buy me a Mercedes Benz,
my friends all drive Porsche, I must make amends"
Sonst nichts weiter los am Sonntag?
Besinnlicher Ausklang zum vierten Advent
Die Story schaltet jetzt vom "Bayern-ist-FREI"-Blog auf meinem n0by-Blog um, denn
1. ist es bei meiner Schreibe nie gewiß, wann die BIF-Macher mich rausschmeißen, weil es
2. dort irgendeinen Frommen aufregt, wenn sich seine religiotischen oder sonstige Gefühle verletzt fühlen und weil
3. die Wordpresse-Seite dauernd muckt, hängt, Bilder ruckelnd oder garnicht animmt.
Das stört. Aktuelles Geschreibsel steht immer unter Zeitdruck, weil morgen die nächste Sau durchs Dorf getrieben, der nächste Messermädchenmord die Leser locken soll und muss. So läuft das Geschäft - oder gar nicht.
Dann noch kurz als besinnlicher Ausklang vor Jesu' Geburt, dessen Karriere nach mörderischem Martyrium im Scheintod endete. Von den Qualen am Kreuz erholt und genesen, soll er sich nach Indien verzogen haben und glücklich mit Frau und Familie am Strand von Goa bis ans Alters Ende seiner Tage gewesen sein. Und wenn er nicht dann doch gestorben wäre, lebte er noch heute.
Da muss und sollte endlich erkannt und anerkant werden, dass Jesus seinen Ruhm und weltweite Verbreitung dem genialen Werbetrick verdankt, dem er seinem besten Jünger Judas zugeteilt hat: Verrat!
Nur so kam es zum vorbildlichen Martyrium, in Folge dessen weitere beherzte Märtyrer in unglaublicher Stärke ohne mit der Wimper zu zucken, ihre Fahrt zum Himmel mit späterer Heiligsprechung antraten. Diese Menschen haben bewiesen, dass die Kraft im Vertrauen auf Herrn Gott von hienieden zu scheiden, stärker ist als alle Vernunft.
Eingefleischte Atheisten halten sich Mysterien und Martyrium weit und lange vom Hals und Leib.
Mehr als Männer wie Relotius, seine Fans, Leser, Preisverleiher, mehr als islamistische Irre, die mit Messern morden, Sprengstoffgürtel zünden, mit Sprengstoff geladenen Fahrzeugen in Menschenmengen rasen, mehr als meine Gedanken dazu hier im
bekommt mir nicht.
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