Reiseopa erholt sich in Elblag. Die 130 Kilomer von der Landzunge Hel nach Elblag waren unerträglich. Die nächste Etappe nach Grudziadz war nicht viel leichter. Höchst fraglich, ob sich in dieser Sommerhitze Sinnvolles aus Zeitereignissen destillieren lässt. Wenn nicht, bleiben bunte Erinnerungen an heiße Tage. Immerhin erklären zwei Sätze mein Problem mit Frauen allgemein und anderen XY-Trägern im Besonderen.
Vier geschlagene Stunden kämpft sich Don Quijotte mit seinem Womo "Walkuh" durch den nicht einmal zu heißen Tag im Stauverkehr vom Camp Polaris über Puck, Gdynia und weitere Ort rundum Danzig bis es etwa 60 Kilometer vor Elblag. Dort gibt die Autobahn Nummer 7 endlich, endlich freie Fahrt.
Was für ein Segen das ruhige, schattige Camp zu finden!
Gegenüber Camp Polaris auf der Landzunge nach Hel gibt es hier wieder westlich gewohnten Standard. Erstmal Duschen in den sauberen Sanitäranlagen nach vier Tagen mit kühlen Meerbäder, erstmal Sand aus dem Auto wischen, erstmal rasende Kopfweh überstehen, die mir wie üblich den Magen umkrempeln und mich bald zwangzig Stunden vollkommen erschlagen auf die Matraze zwingen.
Der nächste Morgen stellt mich auf weniger wackeligen Beine wieder auf die Füße. Es ist Sonntag. Es ist Frieden. Es ist Ruhe.
Es geht - wie bei jedem - um nichts anderes als um sich selbst, um seine Gesundheit, um sein Wohlbefinden. Mein Tribut an die Gemeinschaft und Gesellschaft ist mit meinem Berufsleben, der Unterstützung meiner Tochter bis zu ihrem frühen Tod als 30jährige, mit dem Häuschen und Gärtchen für meine Liebste daheim bezahlt und abgegolten. Jetzt geht es um jeden Atemzug, jeden Herzschlag, jedes Essen, jede Verdauung, jeden Schritt und Tritt auf dem Weg ins Unausweichliche.
Auch wenn die Rechnung für einen ersten Stent am Herzen vergleichsweise milde ausfällt, auch wenn seine Krankenkasse alles übernimmt, wer will das? Wer will auf alte oder überhaupt auf seine Tage sich der Kunstfertigkeit der Gesundheitsindustrie überlassen? Gibt es keine Kraft, sich selbst zu helfen und zu heilen - und sei es mit Hilfe "jener-Höheren-Kräfte, die-wir-verehren?"
Die Sonntagmorgensonne scheint über den stillen Hafen von Elblag.
Ohne Plan und Ziel ziehen mich unbekannte Energieen durch die reizvollen Straßen der stillen Stadt Elblag. Was für eine Erholung nach dem laufenden Streßstrassenverkehr auf der Landzunge vor dem Camp Polaris nach Hel Richtung Puck und an Danzig vorbei.
Zieht's mich vielleicht in das Museum, doch ein Museum bei Sonnenschein? Das muss nicht sein!
Was für ein Bauwerk! Wiki:
Vor 1238 wurde die Stadtpfarrkirche St. Nikolai erbaut.
Zu meinem Erstaunen zieht's mich in die majestätische Halle, wo mir eine Bank nahe der Tür alle Fluchtwege offen hält. Ein anderer, alter Straßenhund mit seinem Besitz in zwei Plastiktaschen findet auch seinen Platz.
Mächtiges Rauschen der Orgelpfeifen fangen mich ein und lassen mich verzaubert auf der Bank versinken. Ohne recht zu bemerken, wann die Menschen aufstehen und sich setzen, nickt mein immer noch erschöpfter Körper öfter auf meiner einsamen Bank ein, bis das Mädchen hinter mir wohl an meiner Bank rüttelt, mich ans Aufstehen zu erinnern.
Einfach im halb schlummerigen Dahinduseln bei fremden Lauten mich daran zu erinnern, meinem Körper Gutes zu tun.
Einfach sich seiner selbst bewußt bleiben, dieses Gnadengeschenk Leben von meiner lieben Mutter und dem sorgenden Vater für mich und meine muntere Frau daheim so lange zu erhalten, wie es dank Gnade mit eigener Bedachtsamkeit möglich ist.
Auch wenn meine Don Quijotterien Lichtjahre davon entfernt sind, was sich Menschen unter den Kämpfen geflügelter Boten gegen das Böse vorstellen, so soll das Leben mir Kraft und Zuversicht erhalten - auch in aussichtslosen Zeiten.
Wer wollte, sollte oder könnte wissen, ob er als bockbeiniger Teufel Teil ist von jener Kraft, die stets Böses macht, doch Gutes schafft?
In welchem Wunderland, durch welches Wunderleben führen mich alle Wege, deren Orte mir schon nach wenigen Wochen durch das Sieb meines Gedächtnis fallen, gelöscht von neuen Orten, die die zuvor vergessen lassen?
Sind diese meine Träume und Gedanken anders als Kinderträume in bunten Luftburgen?
Träumen mich diese Kraftmaschinen von Triumpf, Harley Davidson und Moto Guzzi zurück wenige Jahre zuvor, als mich meine 81-KW-BMW über die Hügel und Berge Thüringens schaukelte doch nie darüber hinaus?
Das war im Mai 2020 ein Fluchtversuch vor der Gefangenschaft in staatlich verordnete Covid-Quarantäne. Es fühlt sich an, als hätte mich seitdem "das Leben künstlich gealtert".
Träumen mich Spaßboote auf dem Fluß Elblag Jahrzehnte zurück, als meine geliebte Frau mit mir im Gummiboot "Rattenblitz" auf dem Inn, der Amper, der Donau, der Regnitz und sonst wo rumrutschte?
Was hat mich dieses kleine, vertrackte Frauenzimmer, welches mich in ihr Leben hat eintreten lassen, schon lachen lassen! Unvergleich ihre Fantasie über mein Bedauern, im Fluß Elbag nicht baden zu dürfen wie in den paradisieschen Ostseefluten am einsamen Strand beim Camp Polaris. Auf das Camp kämen auch Wasserwanderer, hört sie von mir.
- Aber dann kannst du doch wenigstens im Fluß wandern wie die andern?
- Wir haben doch lange kein Boot mehr.
- Ach so, meine Fantasie hatte sich Wanderer im flachen Fluß vorgestellt.
Seit meiner Einfahrt in Stettin am 21.07. gab es keine Eier mehr im Kühlschrank. Die Geschäfte verkauften nur Packungen von 10 Eiern, die nicht in meinen Kühlschrank passen. Hier in Elblag gab es eine Sechserpackung Bio-Eier. Mein Heißhunger nach dem gestrigen Kopfwehtag machte sich über Hering in Sahnesoße, Kartoffeln und Spiegeleier her.
Trotz aller guter Sonntagsvorsätze meinen Körper vernünftiger zu behandeln, wozu auch eine Reduzierung von Süßspeisen gehört, verlangt es mich nach einer Belohnung all meiner Mühen mit Blog, Bildern, Reisen und Geschichten nach Kaffee und Kuchen.
Es klingt wie eine liebliche, leise, weibliche Stimme in meinem innersten Hintergrund, mich vernünftiger zu ernähren, doch wie triebhaftes Mannesverlangen nach Lust und Liebe nimmt sich der Körper dann doch Kaffee und Kuchen und zahlt 36 zl dafür, bald neun Euro. Das gäb's im Auto billiger.
Doch die Pracht dieser sonntäglichen Feierlaune verlangt nach verschwenderischem Genuss. Mein Frauchen daheim ist traurig, 36 zl, etwa neun Euro, für Kaffee und Kuchen zu vergeuden. Doch Körper und Geist arbeiten am Anschlag. Ringsum bei Verwandten, Freunden, Bekannten kommen die Einschläge näher. Operationen und medizinische Eingriffe häufen sich. Schon ein schmerzenden Wackelzahn kann alle Lebensfreude verderben. Es kann jeden Augenblick der Blitz einschlagen. Mit bald 77 Jahren sind Magen, Herz, Lunge, Prostata mürbe, gebraucht und bald verbraucht. Was sich der Mensch jetzt nicht gönnt, gönnt er sich nimmermehr.
Zurück zu leuchtenden Backsteinbauten aus roten Ziegeln, die geradezu meine Leidenschaft sind.
Man fühlt und spürt den sonnenwarmen Ziegel aus unendlicher Vorzeit, den Fleiß der Erbauer, Kämpfe und Mühen, Geburt, Leben und Tod der Bewohner, Belagerer - was auch immer sich hier zugetragen haben mag.
Wo früher Kutscher vorfuhren, da steuern heute Millionäre Karossen wie von BMW, die den Wert meines Womos bei weitem übersteigen.
Verspielte Türmchen auf dem Dach der ehemaligen Klosterkirche stammen aus vorigen Jahrhunderten und zeigten Reichtum auf andere Art.
Heute zeigt die Contemporary Art Gallery in the Medieval Church.
ANITA liegt im Hafen und wartet auf Passagiere, "sie zu besteigen". Diese zauberhaften Orte auf all meinen Reisen erscheinen mir wie wunderbare Freundinnen, die mit all ihren Reizen mich länger und länger zu halten versuchen.
Mitnichten ist es so, wie dieser Anonymous meinen vorigen Blog kommentiert. Das liebe Leben hat mir von der weiblichen Wunderwelt genug Liebesleben geschenkt. Die "Meine" daheim und einige andere zuvor haben mich "voll bedient". Wir freuen uns gemeinsam, wenn sie am Telefon erzählt, wie "Gustl", der Kleine Schwarze, mit ihr durch den Eichwald hinter unserem Haus spaziert. Sie erledigt daheim im Haus aus Stein ihre Sachen, wie es nötig ist hier bei mir, feinen Ostseesand, dessen Millimeter kleine Körner sich in Kissen und Laken einhaken, vom Boden aufzuwischen.
Nach meinen ausgiebigen Stadtspaziergängen hat mir die Frau daheim geraten, auch mein Bett vom Ostseesand zu befreien.
Hier mag Herr Anonymous meine kleine Klause inspizieren, wie wohl mir ist am Camp 61 in Elbag.
So sehr es mich freut, wenn Leser Spass mit solchen Geschichten mit mir teilen oder besser noch kommentieren, so sehr ist mir gleich, ob meine Antwort, sofern es mir wert ist, Menschen verärgert. Hat Anonymous einen Rat, ob bei einer Reise von Hunderten Euro es lohnt, Pfandflaschen mit heim zu schleppen oder hier im Plastikmüll zu entsorgen?
Beherzt verteidigt ein anderer Kommentator Herrn Don Alphonso:
Doch kann man sich auf den letzten Metern wie bei fortschreitender Demenz mit der Heirat einer 25-jährigen Pflegefachkraft den Abschied erleichtern? Immerhin, ist es nicht reizvoll bei guter WiFi-Verbindung im sonntäglichen Sonnenschein unterhaltsam miteinander zu spielen?
Meine lausigen Späße unterstützen aus vollem Herzen Don Alphonsos Kampf wie anderer Hausbesitzer um den Werterhalt ihrer erarbeiteten oder geerbten Schätze.
Das Beispiel berichtet, wie ein gewiefter Gangster seinen Kofferraum voller Steuergeld durch die Ukraine fährt. Ist das gerecht, gut, hilfreich und edel gegenüber uns abgezockten, deutschen Steuerzahlern?
Aber ist meine Frage, ob nicht sechs Zentimeter "messern" reichen, um Gurgeln zu schlitzen, so verkehrt? Mir scheinen Faesers Gesetzesverschärfungspläne wie auch ein Vorschlag aus der Polizeigewerkschaft weit hergeholt.
Aber was versteht ein alter, streunenden Straßenhund schon von den Künsten und Künstlern der Politik?
Einige wenige Schriftsteller von Rang, die nicht vom staatlichen oder klerikalen Kulturetat Geld bekommen oder als Sänger vor Demenzkranken im Altersheim ihre Rente aufbessern, einige wenige widersprechen dem woken Mainstream.
Wenn Alphons vom "Messer im Bauch" fabuliert, darf der kleine Kommentator noch lange nicht vom "Sechs-Zentimeter-Messernden-Gurgelschneider" fantasieren.
Doch Politprofis wie Kretschmer dürfen von "Natzis" fantasieren! Wofür zahlen unsere Steuern Politickern nicht viel Geld dafür, dass wir uns im Sessel zurücklehnen und ihre Wortgefechte bestaunen?
Ist es nicht bezaubernd, wie bunt Bodo bellt? Es erinnert mich an den frauenfeindlichen Spruch "alles Schlampen - außer Mutti" - hier abgewandelt: "Alles Deppen - außer Ramelow-Wählern?"
Ach, sollen sich doch Polit-Experten-und-Journalisten darüber ausmähren, die bekommen Geld dafür.
Mich als Straßenhund erinnern verschiedene Wertungen und Sichtweiseen beispielsweise bei Wagenknecht und Weigel an einen Indianer-Spruch von der "Gespaltenen Zunge" aus meinen Kinderbüchern.
Radtour Elblag - Suchadz
Die Woche beginnt mit einer schönen, kleinen Radtour.
Es geht auch am dritten Tag in Elblag nicht die Hunderten Stufen hinauf zum Kirchturm. Es geht einfach darum, den Weg aus der Stadt hinaus zu finden nach Suchadz. Wiki hat mich vorbereitet auf die Tour:
Suchacz (deutsch: Succase) ist ein am Rand der Elbinger Höhe gelegener Küstenort in der Woiwodschaft Ermland-Masuren am Frischen Haff in der Danziger Bucht in Polen.
In Vororten von Elblag mit Plattenbausiedlungen und rumpelnden Straßenbahnen sticht diese Kirche ins Auge.
Das Smartphone mit Google Maps führt mich kreuz und quer, bis endlich ein Radweg stadtauswärts gefunden ist.
Radfahrer finden auf eigenen Spuren Schutz vor Straßenbahnen, Bussen und Autos.
Die großen Stadtstraßen von Elblag werden kleiner, führen fort aus bebauten Gebieten in den Wald. Am Waldwanderparkplatz steht ein umgebauter DHL-Wagen als PIZZA-Mobil.
Die beglückenden, kleinen Landstraßen durch die Waldlandschaft machen Spass.
Wauu! Der erste Blick auf das Frische Haff lässt mich staunen.
Sollte mich mein Ausflug noch nach Nadbrzeze führen? Dort gibt es auch nicht mehr zu sehen als an dieser Weggabelung.
Ein schmuckes Häuschen aus alten Zeiten in Nadbrzeze begeistert mich. Das Anwesen hat zwar keinen Fahrtweg, doch gerade so passt es.
Um sich in Nadbrzeze am Sonntag zu treffen und zu unterhalten, haben sich Einwohner eine Kirche gebaut.
In sausender Fahrt geht es von Nadbrzeze hinab ans Frische Haff nach Suchadz. Ein lieber, alter Freund ruft mich über Whatsapp an. Er hat zwar 12 Jahre weniger auf der Lebensuhr, leidet aber unter dauernden Schmerzen, die ihm bislang kein Arzt, keine Operation hat mildern oder nehmen können. Daher hat er sich bei der Freitodbegleitung in der Schweiz angemeldet, falls er es nicht mehr aushalten kann oder will.
- "Wo bist du dennn gerade," fragt er mich.
- "In Polen..."
- "Na, dann viel Spass...."
Das ist nun die Ortsmitte von Suchadz. Der Laden am Kreisverkehr versorgt die Einwohner mit dem Nötigsten. Sieben Kilometer östlich geht's nach Tolmicko, ein paar hundert Meter weiter westlich zum Hafen, geradeaus zum Strand.
Herrlich! Zwar hat ein Schild "Baden verboten" signalisiert, doch wegen Schadstoffeinleitungen aus dem nahen russischen Kaliningrad sei die Wasserqualität ohnehin schlecht, erzählt mein Reiseführer. Die herrlich grünen Bäumchen sind - wie könnte es anders sein - aus Plastik fantastik.
Nach Inspektion der Lokalität, wo der Abfall meines Proviants zu entsorgen ist, kann die Pause beginnen.
An diesem Tischchen vor der BEACH BAR acapulco gibt es Käsebrot, Obst und Wasser als Stärkung für den Rückweg.
SUCHACZ ZAMEK steht auf dem Schild, was auf Zeiten deutet, als hier ein Bahnhof war. Jetzt sitzen dort drei mittelalte Männer, die ihr Bier schlappen. Einer schlägt ungeniert sein Wasser ab.
Eine Eisenbahn kommt hier nicht mehr durch.
Über den Zaun lässt sich das Privatgelände des Hafens fotografieren.
Mit einem Boot über das Frische Haff könnte man im russischen Kaliningrad anlanden, wo es mich auch schon auf meiner Russlandreise 2016 hin verschlagen hatte. So viel Angeberei meiner Fahrten muss sein, wenn sich der Autor schon die Mühe macht all seine Ausflüge zu dokumentieren.
Nun gut - ein etwas schwermütiger Abschied von den Gewässern des Frischen Haffs, welche mit der geliebten Ostsee zwar verbunden sind, aber doch nicht zum Baden einladen, den Sand von den Füßen wischen, und auf geht's zurück nach Elblag.
Vor mir dieselt eine Maschine, um die Seitenstreifen zu scheren, mit etwa 24 km/h. Im Fahren ein Bild dieses Hindernisses gewagt, dann überholen, weil E-Bike Rosinante doch ein wenig schneller fahren kann mit etwas Krafteinsatz.
Als dann kurz vor Elblag nach 40 Kilometern schon wieder der mächtige Turm der Kathedrale von St. Nicholaus in Sicht ist, ruft mein liebes Frauchen. Sie fragt, ob sie mich nicht lieber "Strolchi" statt "Straßenhund" nennen soll. Mir ist beides recht, also "Strolchi Straßenhund".
So verbindet mich die liebe Frau mit Telefonaten mit ihr wie auch ein Video vom Bahnhofsplatz Sonneberg mit dem Städtchen daheim.
Doch jetzt und hier steht Elblag auf meinem Programm. Ein Laden von Rossmann verkauft mir Sonnencreme. Mein gewohntes Produkt von Nivea ist mir mit 51 zl zu teuer, weiter unten im Regal steht dann eine andere "MARKENQUALITÄT der Dirk Rossmann GmbH" für 16 zl.
Nach Stunden zurück daheim hat sich im Auto die Temperatur angenehm kühl mit 20 Grad Celsius gehalten. So gut versorgt mit WiFi im Camp, Sonnencreme und Sonnenschein kann es nach drei Tagen Elblag zur nächsten Etappe 105 km weiter gehen nach dem....
....Abschied von Elblag
Elblag war gut zu mir, ohne auf den Kirchturm gestiegen, ein Boot bestiegen oder ein Museum besucht zu haben.
Es ge's noch zu abendlichen Einkäufen, die mir dann morgen erspart bleiben. Das riesige Einkaufszentrum führt mit Kaufland viele Lebensmittel, die aus deutschen Fabriken kommen. Man sieht das an den Aufschriften wie beim Jogurth oder dem Olivenöl. Nach der dritten Nacht in Elblag geht es dann weiter nach...
...Grudziadz
Wie zumeist bereitet mich Wiki vor:
Grudziądz ([ˈgruʥɔnts] Audiodatei abspielen; kaschubisch Grëdządz; deutsch Graudenz) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern mit knapp 96.000 Einwohnern. Sie ist kreisfrei und Sitz einer gleichnamigen Gmina und des Powiat Grudziądzki.Wiki lässt sogar in einer Audiodatei hören, wie man Grudziadz ausspricht. Doch Polnisch lässt sich in meiner verbleibenden Restlaufzeit nicht mehr lernen.
Die Fahrt sollte doch schnell zu schaffen sein. Doch dann fangen wieder diese Sperrungen einer Fahrspur an, weil die andere Spur renoviert wird.
Sich auf das Navi zu verlassen, hilft nichts, wenn die Autobahn nach Lodz gesperrt ist. Mit einer unnützen Kreisfahrt von 10 Kilometern über gefürchtete, enge Nebenstraßen, die mein Auto bei Gegenverkehr an den Rand drücken, ist der Umweg kein Spass. Viele Störche staksen über abgeerntete Felder und schlagen sich den Bauch voll vor dem Abflug in den Süden.
Mit der Einstellung des Navis "ohne Autobahn" führen mich lauschige Landstraßen näher ans Ziel. Doch bevor mich die Fahrt nervt, heißt es: "mach' mal Pause".
Der See neben dem Rastplatz hat keinen Zugang, dass man sich dort erfrischen könnte. Noch einen Kaffee vor der Weiterfahrt dann ist auch diese Strecke geschafft.
Mit Glück und Geschick hat sich auf dem schattigen Camp Nummer 134 in Grudziadz eine Stelle finden lassen, wo die SAT-Antenne Empfang hat.
Der See ist die Attraktion des Camps und eines Hotels mit eigenem Strandbereich.
Doch es stellt sich als großer Fehler heraus, in der Höllenhitze dieser Hundstage von der kühleren Ostsee ins Inland zu reisen. Auch wenn der See mit 20 Grad Celsius Kühlung verschafft, ist das Getümmel erst am Abend besser auszuhalten - für mich.
Mein Platz unter Bäumen mit einem Ausguck für die SAT-Antenne ist mit viel Schatten noch privilegiert. Literweise trinken, träge den Nachmittag verdösen und eine Stadttour in das 12 Kilometer entfernte Zentrum wagen, bringt den Tag rum.
Von der Endstation der Straßenbahnhaltestelle muss man noch drei Kilometer durch den Wald zum Camp radeln. Die Endhaltestelle heißt RZADZ. Das zu lesen, verdreht mir schon die Augen, wie die Menschen das sprechen können, muss man wohl von Geburt an üben.
Die Eisenbrücke über die schier endlos breite Weichsel teilen sich Schienen- und Kraftfahrzeuge.
Auf dem Weg nach Grudziadz war meine Fahrt über die Brücke nervig, weil die Spur sehr eng ist. Die Seitenspiegel meines Womos sind recht ausladend.
Nachdem sich ein stillerer Radweg hat finden lassen, wurde die Stadtfahrt erholsamer.
Am Weichselufer stehen mächtige Getreidespeicher aus alter Zeit.
Träge wälzen sich die Weichselwasser zur Ostsee. Große Sandinseln zeigen, wie flach der Fluß ist.
Hinter der touristischen Altstadt mit dem Burgturm stehen Wohnhäuser in wenig gutem Zustand.
Meine Kraft reicht nicht, um auf den Turm zu steigen, zudem sind umfangreiche Renovierungsarbeiten im Gange.
Wohl aufgeräumt ist das Altstadtareal, wo in einer schattigen, ruhigen Gasse Restaurants einladen.
Die Geliebte verabschiedet ihren Helden, der in den Krieg zieht. Vielleicht ist sie guter Hoffnung, sich zu reproduzieren, wenn Mann und Vater im Feld fallen?
Wer sich als Mann mit dem Thema "Frau" beschäftigt, begibt sich auf vermintes Gelände. Sich aber - wie Don Alphonso über "woke Feministinnen " auszulassen, gleicht einer Expedition in Feindesland. Nun beginnt Don Alphonso mit einem Talmud-Zitat, welches wie in den beiden anderen Buchreligionen Bibel und Koran die Weiblichkeit kritisch sieht.
Der Mann, der von seiner Frau beherrscht wird, verschuldet sein Unglück selbst, steht so ganz ohne falsche Scham im Talmud.
Dabei ist die Sache so einfach:
Wann gibt es eine Gegenbewegung zum Feminismus, der die Ursache des Übels beim Weibe sucht?
Man bewegt sich mit solcher Meinung auf dünnem Eis. Meldemuschis lauern wachsam, woraus sich einem widerborstigen Autor auch "unterhalb der Strafbarkeitsgrenze" ein Strick drehen lässt. Das ist nicht lustig.
Der sorglose, völlig unbeschwerte Umgang heutiger Politiker mit dem Wort „Meldestelle“ verursacht mir gleichwohl noch immer ein tiefes Unbehagen. Im CDU-regierten Nordrhein-Westfalen zum Beispiel gibt es vier Meldestellen für „queerfeindliche und rassistische Vorfälle“. Die Amadeu-Antonio-Stiftung unterhält eine Meldestelle für „Antifeminismus“, und Bundesinnen- und -familienministerium fördern eine Meldestelle für „Antiziganismus“, die 2022 die Publizistin Anabel Schunke wegen vermeintlicher Volksverhetzung anzeigte. Und das sind nur einige der aktuellen Petz-Portale, bei denen man wohlgemerkt Vorfälle „unterhalb der Strafbarkeitsgrenze“ melden kann.
Julian Reichelt ist für die Einen ein Krawalljournalist, andere freuen sich über seine Enthüllungen. Das Gericht hat gerade Elsässer wieder freier handeln lassen, doch die Staatsschrauben ziehen sich zu.
Wann gibt es eine Gegenbewegung zum Egoismus, die die Ursache des Übels im Menschen sucht?
Alle anderen Probleme mit "Ismen" wie Anarchismus, Destruktivismus, Globalismus, Islamismus, Kapitalismus, Kommunismus, Katholizismus, Klapperatismus, Militarismus, Materialismus, Nationalismus, Nepotismus, Salafismus, Ziganismus, Zionismus u.dgl. mehr sind damit abgehandelt und ausreichend erklärt.
Noch hindern Gerichte schrecklichere Staatsrepressionen, wie gerade ein Urteil gegen die ADS (Antidiskrimierungsstelle) zeigt:
Die ADS hatte sich geweigert, Presseanfragen der vom ehemaligen „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt geleiteten Online-Portals „Nius“ zu beantworten. Dies bestätigte Rechtsanwalt Joachim Steinhöfel, der „Nius“ vertritt, WELT.
Das ist mittlerweile die dritte Niederlage vor Gericht gegen die Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung, Ferda Ataman. Gerichtskosten verlorener Prozesse zu Lasten von Frau Ataman zahlt - wie könnte es anders sein - der Steuerzahler.
Den Brunnen auf dem Marktplatz beherrscht ein martialisches Kriegerdenkmal mit Kanone und Standarte.
Mein erster Eindruck vom sommerheißen Grudziadz reicht mir. Zurück Richtung RZADZ leitet mich ein angenehmerer Radweg durch Seitenstraßen. LIDL versorgt mich Lebensmittel. Der See am Camp kühlt mich ab.
Die rechte Reiselust stellt sich nicht ein. Neben meinem Platz im Auto bauen rechts wie links Familien mit Kindern ihre großen Zelte auf. Vier Tage Rentnerruhe auf dem Camp bei Grudziadz reichen. Essen, Schlafen, SAT-TV oder -Radio, Telefonate mit der Frau daheim, zwei Whatsapp-Nachrichten vom widrigen Sängerknaben (das Übliche), Baden, Duschen,
Bei 30 Grad Celsius im Schatten lässt sich nicht viel unternehmen. Eine weitere Fahrt in die Stadtmitte verschafft kühlenden Fahrtwind.
Großflächige Reklame an Hauswänden sieht man häufig. Im Haus weiter rechts fehlen die Balkons. Man sieht das an den Eisenträgern, die aus der Hauswand ragen. Auch wenn der schattige Platz mit freier SAT-Sicht, der See nahe bei die Hitze erträglicher machen, geht es nach vier Nächten weiter...
Jammern schadet , besser man findet sich ab mit Schicksal, jeder mit seinem.
AntwortenLöschenSterben ist eine unvermeidliche Tatsache, ebenso das Altwerden, gegen letzteres hilft ein früher Tod.
Auch wer nicht reist, ist ein Reisender, beobachten kann man überall, auch schlussfolgern.
Man kann die Dinge auch stehen lassen, wie sie sind. Die Monumente unseres Seelenlebens repräsentieren uns wie typischen Gebäude eine Stadt.
Jetzt jammer nicht rum wegen Deines Kopfwehs und wegen der Magenschmerzen und leg Dir endlich eine Klimaanlage für Deine Walkuh zu. Bei Hagemann Reisemobile bist Du mit 3xxx EUR dabei. Dann hast Du endlich Ruhe, auch im Winter in Spanien/Portugal.
AntwortenLöschen