23 März 2019

Colmar: Köter im Käfig verbellt den Zug der Lemminge

Publizisten bedienen ihr Publikum, wie Politiker dies tun. Das war, ist so, bleibt so. Wer schreibt, was gefällt, bekommt Aufmerksamkeit, Spenden, Autorenhonorar, Zeilenhonorar, verkauft Bildrechte. Systemmedien werben für die Beste aller Welte, alternative Kanäle malen Menetekel an die Wand. Alles, wie es Euch gefällt. Zensur ist der Käfig, in dem der Köter kläfft.  



Wir, die Koeter, bellen wieder...noch ganz ohne Maulkorb. Oder sitzen wir bereits in der ganz grossen Gummizelle, bei der man den Insassen ihr Gebrabbel laesst, weil es eh irrelevant ist und man sowieso macht was man will....




Von Wiki stammt dieses Ausschnittbild vom Isenheimer-Altar. In Colmar faszniert mich das eindrucksvolle Gemälde im Musée Unter Linden. Das Museum hat am 21.03.2019 geöffnet, Wikipedia bietet außer einer Warnung vor Internetzensur keine Daten, jedenfalls nicht das deutschsprachige Wiki.


Christlichen Sektierer haben an zentralen Punkten ihrer Städte, den esoterisch verklärten Machtplätzen, ihre Kathedralen hingeklotzt. Daran orientiert sich der Reisende, der in diesen Bauwerken in Ruhe verweilt, ohne etwas konsumieren zu müssen.


Frühlingsanfang verwöhnt mit Sonne, die untergehend die Kathedrale in Colmar gleichsam vergoldet.


Der Stellplatz am Yachthafen in Colmar bietet Strom, Wifi und Dusche für 15,10 Euro/Nacht. Voll geht der Mond auf. Ab 17.30 Uhr schließt der Platzwart das umzäunte Hafen- und Wohnmobilstellplatz-Gelände mit einem Eisentor. Da WiFi mir wieder Zugang zu den digitalen Kläranlagen frei schaltet, lässt sich wieder das Eine oder Andere finden, filtern und darüber fabulieren. Weil eben schon die Kathedrale in Colmar auftauchte, gleich ein kurzes Verweilen bei Klerikern in ihrer clownesken Arbeitskleidung.


Wo Pegida demonstrierte, stellten schon mal die klerikalen Clowns die Dombeleuchtung ab, wo mal ein kleiner, weißer Irrer sich ins schon alltäglich gewohnte Mordgeschehen einmischt, da fordern fromme Gottesmänner ihre katholische Kundschaft zum gemeinsamen Freitagsgebet in Moscheen auf.

Die christlichen Sektierer lassen sich immer wieder etwas einfallen. So liest man staunend:

Unter dem Motto „Friday’s for prayer – Besuch Deine muslimischen Nachbarn!“ hat der Bistumsbeauftragte für Islamfragen, Frank van der Velden, dazu aufgerufen, muslimische Mitbürger beim Freitagsgebet in ihrer Moschee zu besuchen.

Hierzulande nutzt es der muslimischen Missionierung, wenn konkurrierende Kleriker sich gegen uns Ungläubigen verbünden. In Marokko 2012 und 2014 waren nur zwei Moscheen für Ungläubige geöffnet. Eine Ruine und die Moschee Hassan II in Casablanca gegen Eintritt – und die natürlich nur außerhalb der Gebetszeiten für uns Ungläubige.


Von meiner Marokkofahrt 2012: Casablanca vor dem 200-Meter Minarett der Moschee Hassan II


Doch da Kunden den Kleriker christlichen Sekten ebenso kündigen wie Leser der Systemmedien ihr Zeitungsabo, springen jetzt gewiefte klerikale Marketingexperten auf den Zug der muslimischen Missionierung auf. Viel Glück!

Bevor mich weitere Nachrichten in den täglichen Terror führen, berichten meine Bilder besser vom glücklicher Stadtrundgang durch Colmar. Die besonne Hausfrau am Herd beglückt bunte Bildchen, andere begeistern sich eher Stories von Terror, an Kriegsnachrichten oder dem Tatort Sonntag abend.


Colmar. Frühling. Sonnenschein.



Endlich einmal die Welt vergessen, sich einfühlen in andere Zeiten, andere Orte.





Den Wochenmarkt besuchen, durch die Markthalle schlendern, den Tag genießen, Ruhe und Ausgeglichenheit





 Vor  den Markthallen bieten bunte Marktstände Waren und Dienstleistungen, hinter den Markthallen
genießt man sein Frühstück auf dem Podest über dem Kanal.


Die ersten Kunden strömen zum Markt. Die Marktkaufleute präsentieren ihre Ware in gut sortierten Geschäften.



Dienstleister werben dafür, alte Stühle und Sessel wieder aufzumöbeln oder verkaufen auch manch gutes Stück.



Mechanische Uhren bringt dieser Mann wieder in Gang.


In dem gelben Wagen drehen sich Brathähnchen am Spieß.



Ein Mobile aus Filzfiguren ist eine Geschäftsidee, welche meine Frau begeistern wird.




Der Brunnen ist raffiniert: Aus dem Gefäß fließt ein Wasserstrahl in den Mund des Durstigen.



Wer in die Höhe blickt, entdeckt die Steinfigur, welche aus dem Dachfenster schaut.



Vor dem Justizpalast bläht sich die Landesfahne.


In den schönsten Gassen reihen sich Restaurants an Andenkenläden.



Die Sonne lässt den spitzen Turm fast in ihrem gleißenden Licht verschwimmen. Die Postkarten stehen geschützt im Schatten der engen Gasse.

Stories von Terror-, Mord- und Gewalt


Gemach, gemach, die Freunde von Terror-, Mord- und Gewalt bekommen nach ein paar weiteren hübschen Bildchen auch wieder Nachrichten, die sie entzücken. Da läuft gerade eine saftige Story rein vom Italiener, eingebürgert aus dem Senegal, der einen Bus mit 50 Kindern entführt.




Vorausgesetzt für den Bericht ist, dass die Internetverbindung stabil bleibt. Doch morgens um fünf Uhr beim Zwitschern der Vögel ist die Verbindung in Ordnung - immerhin das.




Meine Frau, die von ihrer Arbeit als Nutzgartengärtnerin abends heim kommt, ist hoch erstaunt, von dieser Story zu hören. "Warum hört und sieht man davon nichts im Radio oder Fernsehen", fragt sie mich. Will das denn der von Arbeit und Steuerfron ausgelaugte Mensch wissen? Wohl eher nicht. Das sind Stories gleichsam für bellende Köter am Rande der ziehenden Kamelkarawane. Wie Zeugen Jehovas an Straßenecken das Himmelreich auf Erden bewerben, so mehren sich in alternativen Kanälen Meinungen, die die Hölle in bunten Farben beschreiben. Der Sengalese, der den Bus mit 50 Kindern abfackeln wollte, war voller Empathie für die Leiden seiner Landsleute, wie "Bayer ist frei" berichtet. Man muss den Mann doch verstehen, der da meint:

„Ich konnte nicht mehr sehen, wie Kinder im Mittelmeer von Haien zerrissen werden, schwangere Frauen und Männer, die aus Afrika fliehen“

Damit der Leser die Story multicolor genießt, ist es für die Aufmerksamkeits-Ökonomie wichtig, sie mit ein paar bunten Bildchen zu würzen.

 

Der Senegalese soll schon als Fahrer unter Alkohol wie als Sexualstraftäter aufgefallen sein, war so als Chauffeur für Schulkinder bestens geeignet, oder?



Doch dann bringt der Autor Philolaos bösartige, bissige Sätze, welche nun nichts mit dem Thema zu tun haben, oder?

Afrika „schenkt“ der Welt pro Woche eine Million (!) neue afrikanische Planetenbewohner. Nach Interpretation der Klima-Jugend pro Woche eine Million neue CO2-Killer, die die Umwelt kolossaler belasten als irgendwelche Dieselfahrverbote dies wieder wett machen könnten.

Seit meinem letzten Tanken in Kehl vor bald 14 Tagen stehen auf der Uhr meines Diesels auch schon bald wieder 200 Kilometer mehr - soviel von eigener "Schuld als CO2-Killer". Da geht mir die Verteidigung meines Diesels runter wie Öl, danke Philolaos. Aber dass dann ein Kommentator aus dem Gelben Forum, wo die Story gleich eine Vielzahl von Schreibern animiert, solchen Widerhall findet, das gefällt der "alternativen Szene".

„Immigrationisten gehen über Leichen, vor allem europäische!
 verfasst von Tempranillo, 20.03.2019, 21:25
Das wäre eine Lehre, die aus dem abgefackelten Bus zu ziehen wäre.
Schönen Gruß an Mutti Merkel, Andrea Nahles, Ursula von der Leyen, Petra Roth, Wolfgang Schäuble, Seehofer, Söder, Scholz, Heil, Prantl, Augstein e tutti quanti della maledetta merda, von der wir regiert werden, die überall an den Schalthebeln sitzt und uns jeden Tag moralisiert, abstoßender und pharisäerhafter als jeder Pfaffe.“
Anzumerken wäre nur, dass die dort fleißig aufgezählten Personen nichts weiteres sind als Dienstleister ihrer Wähler und Leser, also der - mit Verlaub - idiotischen Hausfrauen und Hausherren, welche sich für wenig mehr interessieren als für Fußball, Unterschichtfernsehen, Gartenzwerge und Gartenblümchen. Man darf den Mob nicht überfordern mit Nachrichten aus der Hölle. Daher wieder zu ein paar bunten Bildchen aus Colmar zum Frühlingsanfang. Fromm, fröhlich und friedlich geht es mit meinem Morgenspaziergang zur Kathedrale in Colmar.




In schwindelnder Höhe hat sich ein Storch niedergelassen. Der muss nun noch in mühsamer Kleinarbeit Zweig um Zweig einfliegen, um seinen Jungen eine gute Kinderstube zu bieten.


Anders geht es ja auch nicht Mütter und Vätern, Großmüttern und Großvätern, die sich sorgend um Kinder wie Enkel kümmern. Denen soll es zumindest genauso gut, wenn nicht besser gehen, als ihnen selbst. Wozu da sich mit unangenehmen Zahlen, Fakten und grausigen Taten belasten?



Solange der Ofen raucht, der Diesel faucht, die Stube geheizt ist, Strom aus der Steckdose, Energie von der Tankstelle und dem Öllieferanten kommt, Geld aus dem Bankomaten, die Flugreise nach Alanya billig zu kriegen ist, kann man Kleinigkeiten doch Kindern überlassen.



Dass den Leser ihre Lügen- und Lückenmedien hinter die Fichte geführt hatten, merkt man doch früh genug.




Selbst Krieg, meinten zumindest die Griechen, habe eine befreiende Funktion für die überlebenden Nachkommen.



Das stammt aus der Sammlung griechischer Altertümer im Münchener Museum. Zum Krieg braucht es Krieger. Ohne Kinder keine Krieger, "Mädchen, mach' die Beine breit, Deutschland braucht Soldaten", war ein Kinderreim in pubertierenden Tagen. Ein Profi wie Jürgen Fritz bearbeitet das Thema mit Stil und mehr Verstand.



Colmar: Musée Unter Linden



Hier in Colmar zieht es mich in das Musée Unter Linden, wo mich der Isenheimer Altar erwartet.


Der Eintritt ist für Rentner mit 11 Euro leicht ermäßigt. Doch dafür umfängt den Besucher die Stille eines Kreuzganges.


Außer dem Gesang munterer Vögel ist dort wenig zu hören, was den Aufenthalt besonders an sonnigen Stellen angenehm macht.


So mag der beflissene Leser, sich an bunten Bildchen berauschen, sofern er nach dem Schock bösartiger Bilder und niederziehender Nachrichten noch die Lektüre fortsetzt.



Mich begeistert der Heiligen Pracht, dass es mich ein zweites Mal gelüstet, durch die verwinkelten Hallen des Museum zu pilgern und zu pirschen.


Aber ach! Die Guten sterben jung und früh. Die Schlechten tragen die Bürde ihrer Bosheit als Last ihres  Lebens bis zum allzu bitteren Ende.


In kniefälliger Demut hingegen erwartet die holde Maid den Schwerthieb des Henkers, der ihr im nächsten Augenblick den Kopf vom Rumpf mit gekonntem, wohl geübten Hieb trennen wird. Doch voll-verspannt im Hier-und-Hetz genießt die schöne Duldnerin schon der Engel Beistand, die ihr Trost und Heil der nächsten, besseren Welt verheißen. Hallelujah!


Wie abscheulich hingegen jene Verworfene, die sich das bärtige Haupt, gerade vom Rumpf getrennt, zu Tische kredenzen lässt! Aus dem Schandmaul ihres verzerrten Gesichts sieht man den teuflischen Geist entweichen, den der Maler geschaut und kunstvoll mit seinem Pinsel auf die Leinwand gebannt hat.




Wie viel und frei lässt sich spotten über ihn als "Lattengustl" als "Rolle Christi" auf dem Titantic-Titel mit der Klorolle zwischen den gekreuzigt ausgebreiteten Armen, doch Lohn bewußten Leidens und Mühens hat der geniale Gigant Grünewald gespannt und auf seine Leinwand gebannt. Wiki ist am 22.03. wieder online und meint dazu:


Die Gemälde auf zwei feststehenden und vier drehbaren Altar-Flügeln sind das in den Jahren 1512 bis 1516 geschaffene Hauptwerk von Matthias Grünewald (Mathis Gothart Nithart, genannt Grünewald) und zugleich eines der bedeutendsten Meisterwerke der deutschen Tafelmalerei.


Von hinten renovieren Experten in der Baustelle das Tafelbild, die Vorderfront belagern Schulklassen auf Fahrt, deren Lehrerin mit italienischem Wohlklang stundenlang ihren Schülern das Bildniss beredt beschreiben.


Man verlässt die Halle, in der das Tafelbild alles bestimmend den Raum ausfüllt, und will dort wieder und wieder hin, um auch vielleicht einmal in Stille vor dem Tafelbild staunend zu versinken.


Wie schon anfangs erwähnt und im Ausschnitt gezeigt, lässt sich bei Wiki eine 2,66 MByte schwere Datei mit Lupe vergrößernd in allen Einzelheiten betrachten. Doch nach diesen Darstellungen unendlicher Freuden und Leiden von Kreuzigung und Auferstehung geht es wieder hienieden auf Erden ins Alltägliche zu einem elsäßischen Ehepaar.


Beseligt berauscht blickt der Zecher in seine bessere Welt, das Weinglas umgekippt auf dem Tisch hält er sich den drückenden Wanst. Sein Eheweib zwickt ihn am Arm, hat zornig die Stirn schon in Falten gelegt und bringt ihn gleich gar ein Schlag ihrer erhobenen Hand wieder zurück auf den Boden seiner Alltäglichkeit?



Dem schlafenden Knaben nach dem Bad hat der Maler keine Decke gegönnt. Es muss wohl wirklich ein heißer Sommertag gewesen sein, nach dem Bad im Schatten des Baumes zu schlafen.


So vergehen im Museum die Stunden. Zeit und Raum verfließen, von der Bronzezeit zum bunten Rummelplatz jagen den Betrachter die Eindrücke, vom Leiden Christi zu abgeschlagenen Köpfen, schlafenden Knaben zum Mann mit Strohhut von Picasso. Das hat er in Malaga 1973 gemalt.


"Memento mori" steht unter der Kirchturmuhr an der Kathedrale in Colmar, doch wer gedenkt schon des Todes, wenn er mitten in Lust und Leben schwelgt - gleich dem Leser der Prantlhausener Pestpostille, die ihm werbewirksam ins Hirn die Werbung trällert "SEIEN SIE ANSPRUCHSVOLL!"



Eben so anspruchsvoll wie der Rentner, den das Wohnungsamt auf einen Campingplatz auslagert, weil Wohnungen für Asylanten reserviert werden.


Der Leser mag merken, dass mir dank Internet wieder Blicke in die Heimat vergönnt sind. Denn das schnelle Schnattern französicher, aufgeregter Gelbwesten-Aktivisten im Fernsehen lässt sich von mir kaum verfolgen und schlecht beschreiben.

Viertelvorsieben wärmen die ersten Sonnenstrahlen meine kleine Klause, in der nun schon seit Stunden meine Finger über die Tasten klappern, der Ventilator der Gasheizung mit leisem Surren immer wieder warme Luft in den Raum schaufelt, derweil der Temperaturfühler unter dem Scheibenwischer gerade null Grad Celsius meldet.



Erschöpft und hungrig nach Stunden im Musée Unter Linden strebt der Betrachter nach kurzem Verweilen und Sinnen im Kreuzgang zum Ausgang zu seinem Fahrrad, um in daheim in der rollenden Klause aus dem Kühlschrank mittels dem Gasofen eine Mahlzeit zu zaubern wie Salat und Tortellini, beides schnell zubereitet.

Um 1300: Waserspeier mit verächtlicher Darstellung eines Juden



Es ist gut, anderntags die vielfältigen Eindrücke zu bearbeiten, die allzu schnell im Vergessen veschwinden. Und was hat man dort alles gesehen?


Selbst einen elsäßischen Weinkeller findet der Besucher im Musée Unter Linden. Doch schlußendlich fühlt sich der Betrachter nach Stunden befreit von der Last und Lust des Schauens und Forschens, des Wandelns und Handelns. Sieben Uhr morgens: Soll sich der Wanderer zwischen den Welten aus dem Web weiteres Wunderliches, Wunderbares, Widerliches fischen? Wie ein Grünspecht, extrem seiner Umgebung angepasst, dem Geschmack seiner Leser anpassen?

Web-Netz-Fischerei: Wunderlich, Wunderbar, Widerlich




Mühsam wie ein Eichhörnchen sich nährend Eindrücke sammeln, um daraus schmackhafte Stories wie Süppchen zu kochen?



Mein Freund Hans-Peter hantiert mit seiner 5000-Dollar-10-Kilo-Fotoausrüstung gekonnt und gewandt und stellt Bilder ins Netz wie vom Grünspecht, dem Eichhörnchen, von Bienen auf Blumen, die ihn wie seine Freunde freuen. Danke dafür, zuerst solche schöne Bilder im Netz zu fischen! Denn im russischen Netz vk, der freieren Zuckerberg-Zensur-Show zu Facebook, geht es härter zur Sache.



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Kurt Klarsicht kommentiert dies Bild am 21. Mrz. um 22:33
Diese Gesellschaft ist komplett durchinfantilisiert!
Lustig geht es weiter mit dem "Großen Führer Schulz" bei Maischberger. Schulz beschreit sein Höchstes Recht, zementiert vom EuGH. Später mehr dazu im Kapitel "Wenn wir Erfolg haben...."


Das gibt es nicht bei Facebook. Dazu muss der Nutzer schon seinen Arsch bewegen, und sich zum  russischen Netz vk bequemen.



Das geht dann munter weiter unter dem Thema "Großer EU-Führer", auch schon mal als "Kappo" im EU-Parlament diffamiert.



So blöd, den ehemaligen Würseler Bürgermeister nach seiner glänzenden Karriere wieder und weiter zu wählen, waren die Menschen nicht einmal hierzulande! Wer sich bei vk umsieht, versteht, warum bei Facebook solche Häme und Hetze keinen Platz mehr hat, wohl nie hatte.



Unglaubliche Mühe und Energie steckt Kurt Klarsicht in seine propagandistische Agitation und Fakten basierte Hetze.



Beim SPIEGEL, spöttisch als LÜGEL diffamiert, darf Fleischhauer vom Leder ziehen, dem LÜGEL eine Maske von mehr Wahrscheinlichkeit verleihen.



Das Gretchen ist soweit, so jung, so lustig. Doch wer nur einen Klick weiter fischt in den Datenkloaken, dem wird ganz schnell, ganz schlecht.


Verbrechen, die zu solchen Titeln und Einleitungssätzen führen, stehen in der Aufmerksamkeits-Ökonomie ganz obenan. Denn so "gewöhnliche Gewalt" fand bisher wenig Beachtung, anders hingegen der kleine Killer in Neuseeland. Man klickt neugierig geworden vom Tweet auf PP (philosophia-perennis) und staunt ein weiteres Mal.




Dr. David Berger weiß, was für ihn mit der Islamisierung auf dem Spiel steht: Seine Freiheit.


Mir als reisendem Rentner kann es mehr oder weniger gleichgültig sein, wieviel Kopftuchtanten sich mit schwangerem Dickbauch, Kinderwagen und drei, vier Kleinkindern um sich herum durch die Gassen walzen. Mir reicht meine Netzbeute heute, die Unterhaltung für mich, meine Frau, eventuell Leser. Genug fette Fische frisch im Netz gefischt, wird es Zeit für die schöne Frühlingssonnenwelt in Colmar. Es gibt noch anderes in meinem Leben als Mord, Terror, abgeschlagene Schädel. Der Bäcker klingelt und bringt frische Backwaren. Wenigstens rasiert soll mich der neue Tag begrüßen! Doch die Netzernte zum Frühlingsvollmond ist immer besonders reich.



Es müssen ja nicht immer böse, alte, weiße Männer sein, die für die "Gute Sache" einstehen, oder?


Der Mann hat Mut! Mit dem Gesicht, dem Hut und vor allem dem Plakat in die Öffentlichkeit zu gehen, gleicht einem Himmelfahrtskommando.


DU ARMES DEUTSCHES NAZI SCHWEIN - Nackter Mann bekennt sich schuldig!


Mir sind kunstvolle, politische Karikaturen lieber als laute Straßenagitatoren, deren Stimme sich kreischend überschlägt, während die Gegendemonstranten mit Pfeifen und Trompeter die Annahme jeder Botschaft, die ihrem Glauben nicht entspricht, verweigern.


Diese polit-pestilente Prosa konkurriert mit BILD und Prantls Pestpostille nach dem Motto des Titels: Köter in Käfigen kläffen......



Frühlingssonne in Colmar





Mein erster Ausflug am Freitag führt mich zum Conseil Général Haut-Rhin. Das sieht aus wie ein Parlamentsgebäude, so sehen auch die Menschen aus, welche dort ihre Aktentaschen hineintragen, so sehen auch die Limousinen auf dem Parkplatz aus. Vorn rechts fällt mir erstmalig eine Bücherkiste auf, aus der man sich mit Literatur frei versorgen kann.



Mein nächster Besuch gilt dem Erbauer der Freiheitsstatue, die ebenfalls im Standbild zu sehen ist.



Was sich der Betrachter beim Anblick des Herrn denkt, bestätigt eine Gedenktafel.



 Man darf also Herrn Bartholdi seine Aufwartung machen, der mit seiner Arbeit ein Museum in Colmar füllt. Jedenfalls lässt sich das beim Namen "Museum Bartholdi" vermuten. Meine Frühlingszeit hier ist auf vier Tage verlängert, da lässt sich noch einiges erforschen.


Das einst königliche, später kaiserliche "Amtsgericht" wurde im Geburtsjahr meines Väterchens selig fertiggestellt, der als Jurist sich in solchen Gebäuden heimisch fühlte. Die verspielte Architektur erinnert entfernt auch an die Bauart des Rathauses in München, welches mit noch mehr Schnörkeln und Türmchen zu ähnlicher Zeit fertig wurde, nämlich 1902.


Auch der Bahnhof in Colmar scheint dem Stil dieser Zeit geschuldet zu sein.



Die Strecken in Colmar sind vergleichsweise kurz. Auch diesen Brunnen baute Herr Bartholdi.



Die dreisprachigen (französisch, englich und deutsch) Hinweistafeln sind sehr hilfreich.


Als nächstes besuchen wir General Rapp, dem neben dem Standbild Fahnen und ein großer Platz gewidmet zu sein scheint.



Menschen mit solch martialischem Heldengehabe sind mir eher fremd. Meine 68iger Konditionierung antiautoriäter Attitude weicht solchen Gestalten instinktiv aus. Schreibtischfuzzis der alternativen Medien mögen über Merkel meckern, solange sie wollen. Einen Platz im Regierungsflieger bekommt keiner von ihnen. Der bayrische Staatsmann und Nationalheld Franz-Josef Strauß kanzelte seine Kritiker als "Pinscher" ab. Damals kritisierten Presse-Mogule wie Augstein vom SPIEGEL noch Mächtige wie Strauss. Heute kuscheln die Presstituierten mit denen, die sie mit Informationen, Reisen und Presseempfängen mehr mästen als füttern. Auf den General Rapp scheinen die Franzosen so stolz zu sein wie auf ihren Herrn Napoleon, der erst in Moskau, später in Waterloo es tüchtig auf die Mütze bekam. Dass zuvor Hundertausende in Gras gebissen hatten, scheint verzeihlich, vielleicht gar nötig gewesen zu sein. Wiki zu Herrn Rapp:
Er wurde als Sohn des Hausmeisters des Colmarer Rathauses geboren und trat 1788 in die französische Armee ein. Rapp zeichnete sich während der Revolutionskriege in Ägypten und Deutschland aus und machte aufgrund seiner Tapferkeit und Geradlinigkeit eine steile Karriere. Anfangs einfacher Soldat, war er nach seiner hervorragenden Leistung in der Schlacht bei Austerlitz 1805 bis in den Rang eines Général de division und Adjutanten von Napoleon Bonaparte aufgestiegen. 1809 wurde er als „Jean Comte de Rapp“ in den Grafenstand erhoben.
Es geht weiter in die liebenswerte Altstadt. Wie die Menschen den teuren und knappen Baugrund ausgenutzt haben, fasziniert mich immer wieder.




Man beachte die "Hütte" mit der schmucken Dachgaube, welche sich mitten zwischen die Häuser zur Rechten und zur Linken quetscht.



Hinter dem Fachhandel für orientalische Gewürze, der mit dem "Wüstenschiff" wirbt, erhebt sich ein Fachwerkhaus. Das sieht, wenn man davor steht, weitaus krummer, schiefer und verzogen aus als auf dem Bild.


Nun geht es, wie am ersten Tag bei Sonnenuntergang, am zweiten Tag bei Sonnenaufgang, am dritten Tag in den Prachtbau und am vierten Tag um 12.15 Uhr zu einer Meditation bei Orgelspiel.



Manchmal wurmt es mich doch, dass nach bald tausend Jahren Christianisierung mit all dem Not, Leid, aber auch all der Pracht und Herrlichkeit nun unaufhaltsam mir recht fremd erscheinende Gestalten mit einzigartigen Gebräuchen und ihrem "Gott-ist-groß"-Gehabe in Drucklammerstäkre das alte Europa zu übernehmen scheinen. Außer meinen dürren Wörtchen ist von mir keine weitere Gegenwehr zu erwarten - gleich kläffendem Köter an Steuerrad und Schreibtisch gekettet.


Sollen die Popen mit ihren Fans die heiligen Hallen bespielen - in Gotts Namen. Das erscheint mir immer noch besser, als wenn Revolutionäre die Gebäude als Ställe und Scheune umfunktionieren.




Diese Buchreligionen wie Bibel, Koran, Talmud geben mir nichts, auch wenn andere darin alle Weisheit und Wahrheit ihrer Welt suchen und finden. Noch reicht mir mein Scheckbuch, meiner Frau ihr Kochbuch, so kommen wir ganz gut klar - bislang.


Wer sich seit frühester Kindheit sein Leben lang mit Licht, Klang, Wort und Weihrauch beschäftigt, mag in den Zauber versinken, der anderen als fauler Zauber erscheint.


Zurück aus Fantasien über Heilige Bücher ins pralle Leben technischer Zweiradbaukunst: Indian, einst größter Motorradproduzent der Welt! Für solch rollendes "Sofa" kann man dreißigtausend Euro und mehr verprassen.


Für meine Strecken durch Stadt und über Land reicht mir mein Fahrrad. Es ist leichter zu parken, man braucht keinen Helm, es ist preiswerter und fahrt fast lautlos. Blicken wir zurück auf den Prachtbau und erforschen wir gemeinsan weiter Colmar.


Der sonnige Tag wird immer schöner, die Luft weht lauer, Schmetterlinge taumeln durch die Gegend.


In Klein-Venedig vergnügen sich Menschen auf dem Boot, andere genießen auf Terrassen den Fluß, die Sonne, Speis' und Trank.



Es lässt sich in Deutschland schwer ein Gedenken an irgendeine Revolution finden. Zahlreiche Stolpersteine und Gedenkstätten der Naziverbrechen erinnern an deutsche Schuld jetzt und in Ewigkeit. Amen.


Noch einen Blick zurück auf Klein-Venedig, dann geht es zur Mittagspause heim ins Auto. Ein Ausflug am Nachmittag führt mich am Kanal entlang in ländlicher Abgeschiedenheit nach Bischwihr. Wie auf der Kathedrale in Colmar nistet auch auf der Kirche in Bischwihr Meister Adebar mit seiner Frau.




Überzeugt von der Nutzlosigkeit dieser wie anderer Schriften, welche sich gegen den unaufhaltsamen Zug der Lemminge wenden, sei mein Text vom Juni letztes Jahres erinnert. Er bezieht sich auf die Fantasie eines Freundes unter dem Titel:

Wenn wir Erfolg haben



 2018-06-30 um 10:31  
 

„Wenn wir Erfolg haben, werden die anderen Kampagnen sogar überflüssig.

Stundenlang hangelt sich ein aufmerksamer und interessierter Leser durch die zu einem Kompendium angewachsene Gedankenwelt von „Bayern-ist-frei“. Die sich in immer weitere Verlinkung verzettelnde Logik von Floydmasika mit Seitenästen ins russische Netzwerk von vk fasziniert in ihrer profunden Kenntnis der Materie, nennt Namen, zeigt Gesichter, schreibt sich in einem feurigen Furor den Frust von der Seele und bleibt dabei doch stets sachlich, korrekt, geradezu höflich.

In gut lesbares Geplänkel platzen dann wieder Wörter wie von „völkermörderischen Menschenrechtskonventionen“, dass der Leser schier verzweifelt an der Weisheit so hehrer und heiliger Institutionen wie EuGR und UNHCR (Europäischer Gerichtshof und Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte (englisch United Nations High Commissioner for Human Rights, UNHCHR).

Schon seit 2015-05-16 hat der Autor Hartmut PILCH in einer Web-Site in sechs (6!) Sprachen das „Straßburger Humanitärunrecht“ angegriffen (http://a2e.de/ius/) und – welch‘ Wunder! – keine zwei Jahre später beglückt ihn wie seine Fans die hochgelobte Web-Petition für „Souveränität in der Asylpolitik“ (https://www.abgeordneten-check.de/kampagnen/genfer-fluechtlingskonvention-und-eu-menschenrechtskonvention-kuendigen/startseite/), welche seit meinem gestrigen Bildschirmfoto gerade schon wieder 4170 Unterzeichner mehr gefunden hat.

Mich darf ein Autor wie Floydmasika mit seiner hochgedrehten Intellektualität, seinem Wissen, seiner Fähigkeit die Zusammenhänge sinnvoll zu verknüpfen, zu seinen Fans zählen. Dass sich Floydmasikas furchtbare Fingerübungen, die wohl nicht einmal russische Verbindungsoffiziere mit magerem Zeilenhonorar abgelten, dass sich solch furioses Feuer als fruchtbar erweist, dass er zu delirieren beginnt „Wenn wir Erfolg haben, ….“, da verzieht selbst ein freundlicher Leser sein Gesicht zu einem gequälten Lächeln. In welcher Welt lebt der Mann denn?

AfD und Grüne ziehen in Sonntagsfragen gleich auf 14 Prozent, harmoniesüchtige Wähler und mehr noch Wähler*Innen strafen CDU/CSU ab, als hätten sie gleichsam „die öffentliche Ruhe und Ordnung“ gestört, und wieder mögen ein paar Hundert mehr der hochlöblichen Petition „Souveränität in der Asylpolitik“ Gewicht und Stimme verleihen – oder gar ein paar Tausend.

Doch diese hoch bemühten, hoch intellektuellen, hoch nötigen Anstrengungen bewirken kaum mehr als entspannende Verdauungswinde nach unverdaulicher Giftkost vergangener Jahre und Monate. Erst Schocks schrecken die große Mehrheit aus ihrem schläfrigen Dämmern, eine Mehrheit, eingelullt von Höchsten Autoritäten in Kultur, Religion, Politik, Medien und Justiz, eine Mehrheit, die nicht einmal weiß, dass sie schläfrig dahin dämmert.

Auch meine furchtbare Fingerübung ändert nichts am dusseligen Dämmern vergnügungs- und harmoniesüchtiger Buntblödel, denen ein Stichwort wie „alle Menschen werden Brüder“, eine Parole wie „no nations no borders“ mehr bedeutet als warnende Wörtchen wie „genozidale Menschenrechte angezählt“….Aber immerhin: Autor wie Kommentator, Beteiligte an der Petition zur „Sourveränität in der Asylpolitik“ können sich etwas entspannen und haben ihr Mögliches gemacht. Wenn Floydmasika wenigstens wie Pirinccis Premium Pöbelei wenigstens eine milde Spende erhoffen könnte! Aber immerhin, meine Wörtchen seien hiermit gespendet.

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