29 März 2019

In Chateau-Thierry/Marne von Intellektuellen im Widerstand

Meine "Hauslosigkeit" in den Frühjahrsmonaten seit 2012 ermüdet manchmal. Was sich als angeblich demokratische Meinungsmache erdreistet, ermüdet mehr. Doch Vorsicht! Die Straße fordert wache Sinne. Fahren ist kein Computerspiel, kein Zappen von Programmen beim TV, kein Buch, das man zuklappen kann, die Straße ist unerbittlich. Das Leben auf der Straße verzeiht keine Fehler, keine Nachlässigkeit. Straße ist Kampf.




Nach vier Tagen und Nächten fühlt sich Colmar schon heimisch an. Aber auch von der dort neu gewonnenen Heimat heißt es, Abschied zu nehmen.




Sehr ruhig, Rentners Ruhe und Alters gemäß gehen die letzten Schritte in der schon recht vertrauten Altstadt hin und her, die Kathedrale, die Markthalle, das Idyll von Klein-Venedig, die Fachwerkbauten von Sechszehnhundert und älter, das Musée Unter Linden, die Fußgängerzonen, die Geschäfte voller Andenken oder super teurer Lebensmittel, Weine, Käse, Delikatessen, Nougat, Makronen, die Restaurants mit der Rinderrippe für achtundneunzig Euro, Adieu Colmar, Du schöne Welt.




Auf der Bank vor der Kathedrale verspeist wie verloren der Wanderer Proviant: Einen Apfel, zwei Mandarinen, er entsorgt sorgsam die Schalen im Abfalleimer. Denn diese reiche Altstadt hat ihre Ordnung, die man nicht stören will. Dass die Bedürfnisanstalt ein Pissbecken hinter einer halb Meter hohen Tür verbirgt, ohne sich nachher die Hände waschen zu können, das geht in Ordnung. Amerikanische Touristen belächeln und fotografieren einander hinter der Tür, hinter der Beine unten und Oberkörper herausblicken.



Menschen pflegen alte Bäume, widmen ihnen eine Gedenktafel und ein Schild dazu, dass man nicht achtlos an einem Naturdenkmal vorüber geht.



Die Straßenhändler bauen ab 12.00 Uhr auf dem Domplatz ihre Stände auf, Taschen, Kleider, Tücher, Hüte. Vier, fünf Polizisten achtet darauf, dass Punkt zwölf Uhr auch der letzte V-8-Daimler-Allrad-SUV der Hunderttausend-Euro-Klasse den Platz geräumt hat. Danach beginnt das Orgelkonzert, 20 Minuten der Andacht, der Stille und der rauschenden Klänge.



Von der Vielfalt aller Eindrücke überwältigt, von der schnellen Sprache im französischen Fernsehen in der rollenden Hauslosigkeit erschöpft, schließt der Wanderer zwischen den Welten die Augen und schlummert sanft. Am Ende reißt ihn gleichsam eine Kanonade von Klängen aus dem Schlaf, ein wütendes Crescendo zum Fortissimo, zu kurz, zu laut, zu schnell, um noch mit der Kamera einen dreißig Sekunden Film für Youtube zu dokumentieren. So vergeht der letzte Sonnentag in Colmar, der als Beute vom Einkaufszentrum noch Salat, Käse, ein Glas Muscheln in Tomatensoße und ein Sechserpackung Kronenburg alkoholfreies Bier von 0,33-Liter Dosen im Rucksack auf dem Fahrrad heim schleppt.




Der Mond versilbert mit seinem Licht die Nacht, bis nach der Morgenkälte die Sonne wieder wärmt, wie im Gewächshaus mit den Fenstern und Dachluken meiner rollende Klause - schnell und sofort. Ein letztes Skypen mit der Lieben daheim, die ihren freien Tag genießt, bevor sie am Montag um sieben Uhr morgens wieder als Nutzgartengärtnerin im Obergrashof beginnt.

Zum Abschied von Colmar grüßt die Freiheitsstatue auf dem Kreisverkehr, die den genialen Künstler Bartholdi ehrt, wie auch mit dem Denkmal vor dem Museum Bartholdi in der Innenstadt von Colmar.

"LES GRANDS SOUTINES DU MONDE"
Groupe en bronze
d'Auguste Bartholdi, 1902


Haut Königsburg


Meine Räder sollen nach Nancy rollen, unbedingt aber über die Bergstrecke der Vogesen, nicht über Autobahnen mit einem Tunnel darunter hinweg. Doch vorerst zieht es mich zur ersten Attraktion im Elsaß, dem Schloß Haut Königburg. In engen Serpentinen schraubt sich der Diesel vom Weinbergtal auf sechs-, siebenhundert Meter Höhe, vorbei an kräftig kurbelnden Radfahrern, aber ungestört vom Sonntagsverkehr.




An der Berg schrägen Zufahrt zur Burg steht schlecht und schief mein Dreieinhalbtonner, dessen Gas betriebener Absorber-Kühlschrank bei solcher Schieflage nicht kühlt, sondern schlimmstenfalls heizt. Bis zum Vorhof der Burg reicht meine Neugier, ein paar Blicke und Bilder, mehr ist mir der Ausflug nicht wert. Polizisten blicken streng und unerbittlich in alle Taschen, selbst in die Schutztasche meiner Kamera.




Das Volk beginnt zu strömen. Wilhelm der Zweite, Kaiser von Deutschland, und 1918 abservierter erster Weltkriegsheld, hat sich dies Monument geschaffen. Schließlich hatte der Mann in Straßburg seine erste Geliebte befruchtet, da wird er ihr wohl etwas geboten haben.





Der Pleitegeier über dem Blechdach lässt schlapp die Blechflügel hängen, ähnelt mehr einem ausgefransten Blecheimer als einem Vogel. Beim Anblick dieser steinernen Herrlichkeit und Unsterblichkeit geht mir der Flugzeugträger nicht aus dem Sinn, den jetzige Herrscher*Innen und Herrscher im Land dem Steuervolk abpressen, als hätte das Volk nicht genug damit zu tun, sich selbst und die zuwandernden Menschen, "Geschenke wertvoller als Gold", zu beherbergen und großteils zu verköstigen.




Heute stehen die Menschen mit vergleichbaren Empfindungen, verraten und verkauft zu sein, vor den Glaspalästen der Banken und Versicherungen.




Das reicht mir von dieser ersten Attraktion im Elsaß. Also geht es zurück all die schönen Serpentinen, wieder wie fünf Tage zuvor über Kaysersberg hinauf in die Vogesen.




Auf 958 Meter Passhöhe lädt ein großer, sonniger Parkplatz zur Mittagspause. Schneeränder liegen noch in den Kuhlen und auf Hängen, wo bislang keine Sonne hinkam. Salat und Tee schmecken, derweil das knackige Baguette vom Morgen schon in zäheren Zustand übergeht. Der Rest von den Muscheln, das Kronenburg alkoholfreie Bier passen bestens dazu. Dann rollt die Reise weiter Richtung Nancy.

Hinter dem Pass hat der Reichtum der Fachwerkhäuser, der Museumsstädte mit teuren Touristen, mit noblen Restaurants längst geendet. Hütten, die nicht mehr machen, als vor Nässe und Kälte zu schützen, stehen am Wegrand. Selten dass eine Werkstatt, ein Schornstein industrielle Fertigung verrät. Altautos am Straßenrand verrotten bei einem Verwerter mit Maschinen, die dreißig, vierzig Jahre und älter sind.

Nancy


Nancy! Der erste angewiesene Parkplatz nimmt keine Fahrzeuge mehr auf, die höher als zwei Meter sind. Eine Lichtschranke prüft dies. Der Parkautomat weist mich ab. Rückwärts wieder hinaus im Kriechgang ist wenig vergnüglich. Der zweite Platz am Hafen ist eine Baustelle. Rohre einer Fernheizung werden verlegt, Mitte April sei er wieder in Ordnung. Der freundliche Hafenmeister verweist mich auf den Busparkplatz dreihundert Meter weiter. Dort an den Rand rangiert steht meine Hütte.




Auf den Parkbänken am Fluss trinken freundlich schwatzende Schwarze ihr Dosenbier. Der Sonntag Nachmittag lockt viele junge arabisch aussehende und sprechende Burschen auf die Straßen.




Es scheint mir angebracht, alle Türen im Auto mit Riegeln zu sichern, meinen Rucksack zumindest mit Navi und Computer zu packen, um eine kleine Radtour um den Block zu wagen. Vor meiner Autotür ist die Bushaltestelle mit dem Fahrplan nach Polen. Der Platz ist vergleichbar mit einem Bahnhofsviertel in einer deutschen Großstadt wie München.




Erstaunlich der öffentliche Nahverkehr in Nancy: Oberleitungsbusse fahren auf Gummirädern, die eine Schiene am Boden führt.




Nach meiner Rückkehr zum Auto ist der Busparkplatz schon mit zahlreichen Reisenden gefüllt, die mit Taschen, Rollwagen, Rucksäcken beladen auf einen Bus warten. Mir gefällt der Ort nicht, um in der Nacht zu verweilen.




Über Bar-le-Duc nach Chalons-en-Champagne

Einen besseren Platz mit Strom verspricht mein ADAC-Stellplatzführer von 2015 in Bar-le-Duc, 80 Kilometer weiter Nordwestlich. Doch dort öffnet der Campingplatz am Schloss erst in fünf Tagen am 30. März. Den Stellplatz am Fluss versperrt eine Schranke. Zusätzlich meldet ein Schild "Camping Interdit". In der Nähe des Schlosses an einem ruhigen Bach geht es früh in die Nachtruhe, ohne Fernsehen, ohne Internet, dafür mit Reiseführern, dem ADAC- und ACSI-Stellplatz-und-Campingführer, mit dem Frankreich Buch aus dem Antiquariat vom Verlag Dorlingkindersley und verschiedenen Wohnmobil-Führern, nicht zuletzt mit der Michelin-France-Karte von 2013, die mir schon bei der Fahrt nach Marokko und Portugal gute Dienste geleistet hat.




Die Nacht in Bar-le-Duc vergeht ruhig. Der Morgen hat die Scheiben benachbarter Autos mit Eis überzogen. Es dämmert ab fünf Uhr. Ab sechs Uhr kocht mein Tee, die Heizung wärmt, das letzte Stück vom gestrigen, mittlerweile recht zähem Baguette lässt sich noch essen. Ein paar Absätze klappern meine Finger über die Tasten für diesen Blogbericht, dann geht es nach Chalons-en-Champagne. Der Platz soll ganzjährig geöffnet haben und verspricht Strom.


Chalons-en-Champagne


Im September 2017 hat mich mein Freund Adolf auf eine kleine Herbstfahrt in diese Gegend begleitet. Der Ort, die Kathedrale, das Denkmal kam mir bekannt vor, bis mir mein Blog-Bericht die Erinnerung wieder auffrischt. Mein Blog vom September 2017 macht mir klar, wann und wo mir die prächtige Kathedrale, das Weltkulturerbe, schon einmal so gewaltig gut gefallen hat. Seit September 2017 haben mich so viele Orte, Sehenswürdigkeiten, Camps, Kathedralen, Museen begeistert, dass mich das Wiedersehen mit Chalons-en-Champagne anfangs verwirrt hat.

Auch die Kathedrale in L'Épine am Weg, wo mir der Bäcker ein knackfrisches Baguette verkaufte, war schon ein erstes Aha-Erlebnis des Wiedererkennens.

1406-2006
A L'OCCASION DU VIeme CENTENAIRE DU DEBUT DE LA CONSTRUCTION DE LA BASILIQUE  NOTRE DAME DE L'EPINE


Da steht dies gewaltige Bauwerk seit Jahrhunderten in einem Gott verlassenen Dorf. Es gibt dort gerade mal eine Schule, den Bäcker, eine Kneipe, ein paar Häuser ringsum und alles bestimmend der kolossale Klerikalbau.



Mehr Häuser, mehr Menschen versammelt dann das Städtchen Chalon-en-Champagne mit seiner Weltkulturerbe-Kathedrale. Rüde Revolutionäre haben an der Eingangsfront die Skulpturen zerschlagen, was an IS-Kämpfer erinnert, welche Kultstätten des Altertums zerstören und antike Schätze auf dem Schwarzmarkt verhökern.



Einzelheiten zur Entstehung, Renovierung und dem geschichtlichen Hintergrund sind den Tafeln zu entnehmen.




Bei diesem neuerlichen Besuch begeistern mich besonders die Sonnen durchfluteten Fenster.



Da sich das Geschehen ohnehin in allen Zeiten und an allen Orten gleicht, kann man sich damit ebenso gut wie allem anderen beschäftigen.



Die Rocky Horror Picture Show in den Fenstern der Weltkulturerbe-Kathedrale Chalons-en-Champagne muss in damaliger Zeit für Analphabeten ohne Fernsehen, ohne Neonreklame, ohne Hochglanzprospekte ein großartiges Erlebnis gewesen sein, ist es bis heute.



Sonst macht die Stadt Montag Vormittag einen trüben, verlassenen Eindruck. So steht an zentralem Platz, gegenüber der Kathedrale, dieses wunderschöne Fachwerkhaus. Und was bietet das Geschäft? Les professionells du  funéraire! Ein Beerdigungsinstitut in bester Lage, bei der alternder Bevölkerung eine unschlagbare Geschäftsidee.




Auch Frankreich bekommt Menschen geschenkt, wertvoller als Gold - ohne Recht auf Rückgabe der Menschengeschenke.



Die Markthalle ist geschlossen. Ob die arbeitende Bevölkerung in Büros und Fabriken sich aufhält, war nicht zu recherchieren.




Solche Hochhaussiedlungen geben Hunderten ein Heim. Doch kaum jemand lässt sich auf den Straßen blicken, auch der Verkehr ist ruhig.




Nur vom Pausenhof der Ecole Maternelle lärmen Kinder. Lehrer kämpfen in Deutschland in manchen Schulklassen mit einer Mehrzahl von Kindern, die Deutsch als Fremdsprache erst erlernen müssen.



In fünf Minuten lässt sich mit dem Fahrrad der riesige Supermarkt erreichen. In den schier endlosen Hallen sind weitere Geschäfte. Die Menschen mit beladenen Einkaufswagen warten in langer Schlange vor den Kassenreihen. Schneller ist man, wenn man selbst seine Ware scannt und am Automaten bezahlt. Ein Dame beaufsichtigt dabei etwa fünf, sechs Scannerkassen für diejenigen, die sich selbst abkassieren.

Fahrt nach Chateau-Thierry


Auf lauschigen Landstraßen geht es über die hügelige Weinlandschaft. In Wind geschützten Sonnenflecken kuscheln sich Dörfer, die Besuchern ihre Champagner-Keller vorführen. In Montmort Lucy steht ein Schloss.




Die kleinen Landstraßen führten mich zum Kriegerdenkmal in Dormans. Das Mémorial des batailles de la Marne erinnert an die Schlachten des Ersten Weltkriegs. Nachdem mir mein Herbstbesuch 2017 in Verdun schon an allen der dort vier denkwürdigen Museen und Bunkeranlagen die Ereignisse verdeutlicht hat, reicht mir diesmal ein erster Eindruck bei der Durchfahrt durch Dormans.




Wer sich reisend mit Eindrücken überlädt, wer hetzt, statt zu ruhen, verliert schnell den Überblick. Zum Glück bietet mir der Stellplatz in Chateau-Thierry einen Platz, um zwei, drei Tage auszuspannen. Vom WiFi des naheliegenden McDonalds läasst sich mein Blog n0by.blogspot.fr nicht aufrufen.



Dies DNS-Protect meint gar noch:

"Bonjour, Ce site Web n'est pas accessible en raison des risques associés à son contenu."

Doch McDonald liefert mir zum Glück Daten vom Restaurant auf den Stellplatz, nachdem meine hochnotpeinliche Anmeldeprozedur erfolgreich war.




Chateau-Thierry


Da mittlerweile sieben Tage Heizung, Kühlschrank und Kocher Gas verbrannt hatten, kam mir die GPL-Tankstelle in Chateau-Thierry sehr gelegen. Energie ist teuer, der Liter GPL kostet 92 Cents.




Den Zugang zum Stellplatz zu erreichen, war eine Wissenschaft für sich. Ohne Mastercard mit PIN wäre es mir nicht gelungen, weil der Automat nur diese Karte akzeptiert. Dann muss dazu der Strom gebucht werden. Dafür ist der Preis mit 7,50 Euro plus 22 Cents Kurtaxe pro Person sehr günstig, Strom kostet für 12 Stunden zwei Euro extra.




Über den Weinhügeln prangt das Heldendenkmal für die gefallenen US-Soldaten. Ein weiteres fällt mir in der Stadt auf.



So kommt mein Besuchsprogramm bei kaltem Wind im Sonnenschein auf volle Kosten: Gas, Stellplatz, Dusche, Strom, WiFi, SAT-TV, Schloss, Heldendenkmal, Kirche und Carrefour Einkaufszentrum in der Nähe.




Vielleicht wundert sich mancher, wieso mein erster Gang in den Städten zu den Kirchen führt. Diese liegen meist in der Stadtmitte, man orientiert sich an Kirchtürmen orientieren und findet im Kirchenschiff Ruhe.



Denn in meinem Alter scheint es angebracht, nach Wegstrecken wie von 80 Kilometern von Chalons-en-Champagne nach Chateau-Thierry doch erstmal zwei, drei Tage auszuspannen und zu ruhen. Denn diese schmucke Städtchen an der Marne bietet mit Stellplatz, Strom, McDonald-WiFi und Sanitäranlagen alles, was der verwöhnte Camper braucht und will. Die Nächte sind mit zwei, drei Grad Celsius unangenehm kühl, während die Sonne mein rollendes Gewächshaus dann auf angenehme Brutkastentemperatur von 27 Grad aufheizt.



Während andere Rentner sich an der Marne treffen und unterhalten, reiht mein ruheloses Reisen Eindrücke aneinander, die sich kaum mehr erinnern und nur im Blog noch ordnen lassen. Manchmal nervt mich die Fremde, dass mir ein Rückzug ins stille Kämmerlein mit Sorge meiner Frau daheim, mit Sauna, Spaziergängen, Klavierspiel, Zeitungen und Büchern als angenehmere Alternative erscheint. Doch dann geht wieder weiter, weiter und weiter. Wozu? Keine Ahnung! Um Buntschland entfliehend leichter zu ertragen oder mich selbst?




Chateau-Thierry gibt mir meine notwendige Reiseruhe zurück. In der Mittagssonne gab es am günstigen Stellplatz sogar eine Dusche mit frischer Wäsche, was dem Reisenden nach dem Essen neuen Schwung, neue Kraft und Zuversicht verleiht.




Die Frühlingstage an der Marne in dieser liebenswerten Stadt machen mir mehr und mehr Spaß. Dies Monument erklärt eine nebenstehende Tafel.



Es handelt sich um 97 Kriegsmonumente, die an der 700 Kilometer langen Front aufgestellt sind.




Jean de La Fontaine ist in Chateau-Thierry geboren. Ein Denkmal und ein Museum erinnern an den Dichter.





Am zentralen Platz parken Autos vor dem Rathaus und der Markthalle, im Hintergrund erhebt sich die mittelalterliche Burg.



Auch am Rathausplatz erinnert diese Tafel an die glorreichen, französischen Siege.


Diese kleine Straße führt zum Museum von la Fontaine, was derzeit noch gesperrt ist.


Im Schmiedeeisernen Tor des Museums Jean de la Fontaine ist die Jahreszahl 1880 eingelassen.




Vom mittelalterlichen Burgberg blickt man auf das Rathaus.


Demonstrationen mit Adlern bieten Veranstalter auf der Burg an. Nach diesem erholsamen Ausflug in das frühlingsfrohe Chateau-Thierry lässt sich mit frisch geladenen Lebensbatterien zu zwei politischen Autoren umschalten, zu gewichtigen, bösen, alten, weißen Männer:

Akif Pirincci und Peter Bartels





In Anlehnung an ein bekanntes Gesetz dichtet Akif diesen Titel. Leser zahlen Kanaillen der Journaille dafür, dass sie ihm Gutgefühle aus Absurdistan schreiben, täglich in gesteigerter Ration. So diese:
"SPIEGEL vergleicht Viking Sky mit Flüchtlingsschiffen auf Mittelmeer"

Dazu erzieht der Zeitgeist willige Weiber am Weltfrauentag-des-Kopftuches zu demutsvollen Gesten gegenüber Gebräuchen aus dem muslimistischen Morgenland. Der von Erbsünde, dazu dem Weltkriegsjahrhundert zu Schuld und Sühne verdammte Steuerzahler kann im Kotau nicht genug nach Blut, Schweiß und Tränen schreien, ihn mehr, länger, besser zu schlagen. LÜGEL, Prantlhausener Pestpostille alias Alpenprawda, Maischberger, Will machen hart-aber-fair Meinung für Massen, alle Abend wieder, wie es Euch gefällt. Der Umsatz geht in die Millionen. Nichts ist zu teuer, nichts zu absurd, um das Stimmvieh in den Stall zum Scheren und Schlachten zu treiben - und an die Urne.




Schon drehen furchtbare Vollstrecker die Steuerdaumenschrauber an, um sich dereinst auf einem deutsch-französischen Flugzeugträger nach vollendeter Mission zu präsentieren.

Dagegen wüten wenige, viel zu wenige! Der Kleine-Akif schreibt seit Jahren an vorderster Front, von Gerichtsbütteln belästigt, vom Handel ausgesperrt, seine Bücher verbannt aus Bibliotheken, zum Untoten gemacht vom Mainstream, in den Untergrund verbannt sammelt Pirincci wie mit dem Klingelbeutel Geld für seine Premium Poesie im Widerstand. Wer macht Witze? Experten die vor zehn Jahren vor der Eiszeit warnten?



 Lohnschreiber beim LÜGEL, der Prantlhausener Pestpostille, die mit Preisen behangen, mit sechstelligen Zugriffsraten verwöhnt sind oder deren Gegner, die wie kläffende Köter an Ketten in Käfigen die Lemminge verbellen auf ihrem Zug ins Nirgendwo?

Für mich geht's nach Paris, da ist das Leben so süß, nur nicht wenn Gelbwesten gegen die Phalanx der Ordnungskräfte rennen, Augenlicht, eine Hand und ihre Gesundheit riskieren.







Was ist los im Alten Europa? In England spaltet Menschen und Meinungen der Austritt aus der EU, in Frankreich keilen sich am kommenden Wochenende im "Act XX" Gelbwesten mit Ordnungs- und Sicherheitskräften und in Deutschland verbellen kläffende Köter an Ketten den Zug der Lemminge.

Peter Bartels





EX-BILD Chefredakteur Peter Bartels schreibt mittlerweile frech, frank und frei im eigenen Blog - wie in seinem Text über drei kaltgestellte Professoren Jahn, Patzelt und Baberowski.



Das sind drei Beispiele nur von vielen weiteren, von Tausenden, die zensiert bei Facebook, schikaniert am Arbeitsplatz, ausgegrenzt sind in der politischen Arbeit. Statt Demokratie diktiert Macht die Mehrheitsmeinung.

Statt der Herrschaft des Volkes diktiert Macht die Mehrheitsmeinung.

Uns hat 1968, in meinem Alter von 20 Jahren gegenüber meinen mittlerweile mehr als 70 Jahren damals alles all besser wissend der Spruch gefallen:
"Muff von 1000 Jahren unter den Talaren!"
Ebenso lehren heute wieder die Jungen, vorrangig junge Mädchen, dass es Zeit für böse, weiße, alte Männer ist, Zeit abzutreten. Jahrzehnte Erfahrung, Jahrzehnte lang Lehrer für Hunderte von Menschen, Tonnen von gelesen Büchern, Regale eigener Publikationen, das alles zählt nichts.



Mädchen mit Schildern wie "echauffe mon clito, pas le climate" machen das Rennen an die Fleischtöpfe von Macht, Aufmerksamkeit, Zuwendung, Aussicht auf Positionen und Pensionen, wenn sie weiter so machen.



 Viel Glück und viel Spaß mit euren "Eisbeeren"!


Die Spaß-Partei der schnuckeligen Vielflieger gewinnt Umfragewerte. Macht diktiert die Mehrheitsmeinung. Vor den Wahlen in Thüringen und Sachsen läuft die Machtmaschine volle Kraft voraus. Geld treibt die Machtmaschine.

  



Bei Pirincci, Bartels, Abdel-Samad, Broder, Patzelt, Schwarzer, Stürzenberger, Berger,  gilt wie bei Tausenden, ja Hunderttausenden:  Köter an Ketten in Käfigen verbellen im Heerlager der letzten Heiligen den Zug der Lemminge.




Man lese bitte das Interview von BRANDEINS mit der  Schriftstellerin Emma Braslavsky :
 
„Ich werde misstrauisch, wenn jemand an meine Moral appelliert“



Emma Braslavsky arbeitet in ihren Antworten gekonnt die Misere von Profiteuren der Moral- und Hilfsindustrie heraus, die mit ihrem Projekt und Produkt "Flüchtlingshilfe" Milliarden machen. Mit jedem elenden Flüchtling mehr füttern die Helfer ihre Gelddruckmaschine, womit für diese Profiteure die Lüge wahr wird:

"Wir bekommen Menschen geschenkt, wertvoller als Gold."

Chateau-Thierry und sein Weltkrieg-I-Denkmal


Am dritten und letzten Tag reicht meine Energie, um auf den Weinberg mit dem gewaltigen Denkmal zu spazieren. Bevor Weinberge und Wald beginnen, sind die besten Grundstücke in den ruhigen Sackgassen mit noblen Villen gepflastert.


Es ist war genug, die Palme wachsen zu lassen.


Ein Platz an der Sonne mit großem Wintergarten in Richtung Süden


Das Denkmal von 1937 ehrt und erinnert an 117.000 gefallene, amerikanische Soldaten, welche 1917 in den Krieg eintraten und den alliierten Kräften den Sieg sicherten.


Die Frontlinie und großen Schlachten zeigt die Karte unter dem martialischen Adler.


Auf den Parkplatz an der Rückseite fahren einige Autos. Spaziergänger genießen die Aussicht ins Tal, Mütter laden ihre Kinder aus und spazieren im ruhigen Wald.


Das Museum im Monument verzichtet im Gegensatz zu den Sehenswürdigkeiten in Verdun auf Eintrittsgelder. Doch auch in den Museumsräumen beeindruckt den Besucher eine Diashow mit Bildern von der Front. Vier Bildwerfer mit Kanonendonner und Maschinengewehrsalven, mit Schreien und Bildern von Soldaten mit gerade abgerissenem, blutenden Unterarm vermitteln die Stimmung an der Front.





Gegen Kriegsende kamen die ersten Panzer auf den Markt. Renault revolutionierte den Panzerbau mit einem drehbaren Turm, damals eine Weltneuheit. Gegen die Materialschlacht, welche die Amerikaner mit ihren 1,2 Millionen Menschen über den Atlantik brachten, hatten die Deutschen keine Chancen mehr.




Mit diesem Blick über die Weinberg auf Chateau-Thierry verabschiedet sich der Chronist. Nach einer dritten Nacht von Ruhe und Erholung geht es dann in 80 Kilometer entfernte Paris.




Als Korrektur zum letzten Blog ließ mich ein Leser wissen: Mit "Pinscher" hat der damalige Bundeskanzler Prof. Ludwig Erhard seine Gegner tituliert. Ein "Pinscher" ist wie der "Pudel" auch ein liebenswerter Vertreter der Köterrasse - jedenfalls weitaus handzahmer als eine Bulldogge.


"Bulldogge" Prof. Ludwig Erhard verbellt "Pinscher" Hochhuth und Grass


„Nichts gegen den Geist! Aus der Richtung komme ich auch.“
(Ludwig Erhard 1965)

“Ich muß diese Dichter nennen, was sie sind: Banausen und Nichtskönner, die über Dinge urteilen, von denen sie einfach nichts verstehen… Es gibt einen gewissen Intellektualismus, der in Idiotie umschlägt…” (Ludwig Erhard 1965)

„Wir wollen darauf verzichten, in unserem Wahlkampf die Blechtrommel zu rühren… Ich kann die unappetitlichen Entartungserscheinungen der modernen Kunst nicht mehr ertragen. Da geht mir der Hut hoch.“ (Hochhuth)
(Bundeskanzler Ludwig Erhard auf dem Landesparteitag der baden-württembergischen CDU am 29. Mai 1965 in Ravensburg)

„Heute von entarteter Kunst zu sprechen, Herr Erhard, heißt allen, die während der Nazizeit litten, abermals ins Gesicht zu schlagen. Haben Sie doch Schamgefühl, Herr Erhard, wenn Sie schon keinen Kunstverstand und keine Einsicht haben.“
(Günter Grass auf seiner Wahlkampf reise für die Es-Pe-De in Hamburg am 6. Juli 1965)

„Neuerdings ist es ja Mode, daß die Dichter unter die Sozialpolitiker und die Sozialkritiker gegangen sind. Wenn sie das tun, das ist natürlich ihr gutes demokratisches Recht, dann müssen sie sich aber auch gefallen lassen, so angesprochen zu werden, wie sie es verdienen, nämlich als Banausen und Nichtskönner, die über Dinge urteilen, von denen sie einfach nichts verstehen. Ich habe keine Lust, mich mit Herrn Hochhuth zu unterhalten über Wirtschafts- und Sozialpolitik, um das einmal ganz deutlich zu sagen und das Kind beim Namen zu nennen. Ich würde mir auch nicht anmaßen, Herrn Professor Heisenberg gute Lehren über Kernphysik zu erteilen. Ich meine, das ist alles dummes Zeug. Die sprechen von Dingen, von denen sie von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Sie begeben sich auf die Ebene, auf die parterreste Ebene eines kleinen Parteifunktionärs und wollen doch mit dem hohen Grad eines Dichters ernst genommen werden. Nein, so haben wir nicht gewettet. Da hört der Dichter auf, da fängt der ganz kleine Pinscher an.“
(Bundeskanzler Ludwig Erhard vor dem Wirtschaftstag der CDU/CSU in Düsseldorf am 9. Juli 1965)

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