Eine besondere Woche: Am 31. Mai ist unser Hochzeitstag. Sie schickt Bilder aus ihrem, aus unserem Garten. An dem denkwürdigen Tag treibt es mich zturück nach Schlandland. Dort angekommen, lässt mich Don Alphonso Tränen über das nie wieder DÖP DÖ DÖ DÖP lachen. Am Abend entsetzt mich der Messerangriff auf Michael Stürzenberger.
Meine Frau freut sich ihrer Gartenwelt, mich beschäftigt meine Kartenwelt:
Mein Abreisetag Richtung Heimat war schon wieder nach 22 Kilometern am Ende, mit Einkaufen zuvor waren es ein paar Kilometer mehr.
Beim Blick auf Seurre von der Saone-Brücke....
....war mir klar: Hier muss man bleiben.
Zudem weist ein Schild ein Camp aus. Was soll die Hetze? Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es in meinem Rentnerleben ohnehin nicht drauf an.
Dulcinea daheim hat sich ganz gut eingerichtet mit unserer Telefonverbindung. So belohnt Seurre mein Bleiben mit einem neuen Prachtexemplar für die Sammlung meiner Heldengedenkstätten.
Meine Abfahrt, Einkauf, Ankommen, Einrichten, Mittagessen braucht Zeit. Bei meiner ersten Runde in Seurre bauen die Marktkaufleute ihre Stände gerade ab, doch mir hätten sie nichts verkaufen können.
Die Saone ist, wie die Boote im Hafen von Seurre zeigen, ein Fluß auch für Freizeitkapitäne.
Meine Hochachtung gilt den Freizeitradlern, die mit geübten Handgriffen im Camp ihr Zelt aufbauen. Morgens sind Radler meistens am ehesten fertig mit Abbau und Abreise.
So ein Boot eignet sich wie ein Wohnmobil als Ferienwohnung.
Besancon
Am Sonntag geht es dann ein gutes Stück voran auf der lang fälligen Heimreise. Das Camp liegt in Chaleuze, keine sieben Kilometer von der Zitadelle in Besancon entfernt. Von Seurre bis Choisey hat mir ein lächerlich kurzes Autobahnstück von 27 Kilometern vier Euro abgeknüpft. Da fährt man auf Landstraßen besser, abwechselungsreicher und preiswerter.
Früh angekommen bleibt noch ein Nachmittag für den Stadtbesuch Besancon. Der Weg vom Camp Chaleuze führt ruhig und asphaltiert am Fluß Doubs entlang.
Das ist kein Camp näher an Besancon, das ist Wettbewerb für Hunde und ihre Halter.
Die Camper kommen mit ihren Hunden, um sie über einen Parcours rennen zu lassen. Die Vierbeiner springen über Hindernisse, laufen durch Tunnelröhren, um Slalomstangen und folgen den Weisungen ihrer Besitzer.
Das Bellen, Rennen und Kommandieren macht Hunden, Haltern und Zuschauern Spass. Nach meinem Stadtbesuch fahren die Camper ab. Eine Dame bringt stolz Hund, Pokal und Blumenstrauß zu ihrem Auto.
Für mich als pensionierten Redakteur sind solche Dressurleistungen, pünktlich meine Seiten der Schlußredaktion abzuliefern, vorbei. Meine Finger klimpern sich aus Jux und Tollerei auf der Tastatur, grüßen die Frau daheim und vielleicht den einen oder anderen Leser, der Spass daran hat.
Langsam kommt die Erinnerung zurück, dass dies mir doch alles schon bekannt ist. Vor zwei Jahren, gerade nach Beginn des unsäglichen Ukraine-Kriegs, war hier einige Stunden mein Aufenthalt im März 2022 auf der Fahrt nach Portugal.
Die Brücke für Radler über die Saone führt in die Innenstadt und von dort zur steilen Straße hinauf zur Zitadelle.
Besancon darf sich mit altem Hausbestand und der Zitadelle zum Weltkulturerbe rechnen.
Die Kathedrale beherrscht den zentralen Platz vor dem Rathaus. Ihr Turm dient auch als Rathausturm. Haben sich sich nicht immer schon Kinder auf dem Karussel vergnügt, deren Namen zwanzig Jahre später dann auf Heldendenkmäler standen?
Die Figuren über dem Portal des Rathauses, welches hier HOTEL DE VILLE heisst, blicken mit Siegerkranz und der Parole LA NATION LA LOI auf die Kathedrale.
Ziellos treibt es mich kreuz und quer durch die überschaubare Altstadt, die der Doubs umfließt.
Die Stadt lässt sich von der Zitadelle überblicken.
Die Stadt lässt Innenstadtareale großflächig abreißen, um dort eine Bibliothek zu bauen.
Nach dem Rundkurs durch Besancon kommt man zurück Platz vor der Katherale, bestaunt den Flieger im Karussel "Le Petit Prince" und ruht sich ein wenig in der düsteren Halle aus.
Schon die sonntägliche Stadt Besancon war recht ruhig, doch in der Kathedrale ist es noch stiller.
Gestalten, welche ihren Kopf vor sich her tragen, haben eine eigene spiritülle Bedeutung.
Leiden als religiöse Grundströmung - nicht nur im Christentum.
Der Sonntag zieht vorüber wie der Musikant mit seinem Instrument.
Das diesige Tageslicht leuchtet die Szene denkbar schlecht aus. Wollte der Künstler zwischen den Beinen seiner Figur ein Wasser speiendes Ungeheuer darstellen?
Wenn schon klerikale oder auch weltliche Mitarbeiter über Büchern brüten, sollen die Schreibtischtäter geschützt unter Arkaden lustwandeln können.
Zu ADOLPHE VEIL PICARD findet Google das Denkmal. Den Ruhm des Mannes verrät das französische Wiki:
La famille Veil-Picard est une famille juive, originaire du Haut-Rhin. L'aïeul, Aaron Veil né le 5 mai 1794 à Oberhagental s'est installé à Besançon où il exerce le métier de banquier.
Genug mit der kleinen Stadtrundfahrt in Besancon geht es hinauf zur Zitadelle wie schon im März 2022.
Für 7,40 Euro steht auf der Eintrittskarte "Citadelle - Patrimoine Mondial Tarif 2h avant fermeture".
Im tiefen, tiefen Burggraben, der einst als Steinbruch genutzt wurde für die Mauern - was für eine Schinderei! - tummeln sich Affen.
Aus grauem Himmel über grauen Mauern fallen erste Regentropfen.
Das Museum der Resistance hebt nicht meine Laune, schützt aber vor Regen.
Eine Deklaration von Petain, den de Gaulle nach dem Sieg erst zum Tod verurteilt, dann begnadigt hatte.
Wird Zeit für mich, das dunkle Kapitel Krieg hinter mich zu bringen. Mit diesem Brautkleid aus Fallschirmspringerseide begann nach dem Sieg das neue Leben.
Zwischen 1941 und 1944 wurden in der Zitadelle 100 Widerstandskämpfer erschossen. In früheren Jahrhunderten mussten Gefangene mit dem Laufrad Wasser aus dem tiefen Brunnenschacht schöpfen.
Solange Nahrung die Arbeitskraft erhielt, lief die "Maschine".
Diese Militäranlagen sind wie auch die in Koblenz von unvorstellbaren Ausmaßen.
Wie schon erwähnt "kringelt" sich der Fluß Doubs um Besancon.
Eine überdimensionierte Heuschrecke aus Edelstahl glänzt im trist grauen Mauerwerk. Zum Schluß mit Regenponcho vorsichtig die steile Strecke zum Fluß Doubs abfahren und den Feierabend "daheim" im Auto genießen.
Meine Sojawürstchen erinnern an Falladas Roman: "Wer einmal aus dem Blechnapf frißt."
Baume-les-Dames
Der zweite Tag im Camp Chalezeule führte mich erst ein paar Hundert Meter in Richtung Becanson. Doch dann stand mir nicht der Sinn nach der Stadt mit vielen bezaubernden Altbauten und noch mehr Menschen.
Den Fluß Doubs aufwärts zu fahren, erleichtert ein komfortabler, asphaltierter Radweg.
Der Weg am Fluß ist wunderbar ruhig, friedlich, erholsam.
Immer wieder liegen seitlich vom Fluß, der über Schwellen talwärts rauscht, Schleusen.
Viele Menschen nutzen den Radweg.
Immer wieder bezaubern mich reizende Landschaften.
Während meiner Stunden langen Fahrt am Fluß lässt sich kaun ein Freizeitboot sehen.
Mein erstes Auto mit der Geburt meiner Tochter 1978 war eine "Ente", der 2 CV von Citroen.
Die Schleusen am Weg waren nicht zu zählen, es sind viele.
PLACE du SOUVENIR FRANCAIS
LA COMMUNE DE LAISSEY A SES ENFANTS MORTS POUR LA FRANCE 1914 - 1918 1939 - 1945 INCOCHINE
Links die Stromschnelle, rechts die kleine Schleuse
Das einzige Schiff während all der Stunden liegt gerade in der Schleuse.
Schleuse und Stromschnelle
Kreidefelsen
Baume-les-Dames mit der neugotischen Kirche, vorne rechts ein E-Citroen.
PLACE GENERAL DE GAULLE
In Baumes-les-Dames hätten mich Pommes Frites vom Imbiss "ISTANBUL" aufwärmen sollen, doch am Montag ist Ruhetag.
So verzehrt der Chronist auf einer Bank vor der Kirche sein Brot und blickt über den Platz auf Häuser mit den Türmen.
Die Eglise St. Martin XVIIe Siècle Néo-gothique riecht recht muffig.
Mit Bordproviant aus dem Rucksack gestärkt geht es auf den Rückweg. Zum Glück bleibt der Tag trocken. Ein paar Sonnenstrahlen wärmen gegen den kühlen Fahrtwind.
Da sich die Fahrt über 63 Kilometer als drei Stunden lang hinzieht, verliert man die Freude an der Landschaft. Ein komfortablerer Sitzplatz wäre dann angenehmer als der harte Sattel.
An der Spitze der Halbinsel weiden Ziegen.
Durch das zauberhafte Tal am Fluß Doubs rumpelt ein Dieselzug. Sollte damit meine glückliche Zeit im herrlichen Frankreich schon enden?
Belfort
Doch mit notwendigen Einkäufen könnten mir 174 Kilometer zu lang werden. Mal sehen, was der Tag bringt.
Pünktlich 12.00 Uhr Mittags steht meine Kiste wieder als Wohnstube eingerichtet, um mich mit Salat und Ruhe zu verwöhnen. Bald 100 Kilometer sind geschafft. Dann muss mein liebes Frauchen auf ihr altes Männlein etwas länger warten, weil um 12.00 Uhr meine Pause wohl verdient ist.
Der Löwe von Bartholdi erinnert an den Widerstand von Belfort während des deutsch-französischen Kriegs 1870/71. Mit 22 Metern Länge und 11 Metern Höe ist das größte Steindenkmal Frankreichs.
Der martialische Löwe kam zum Schluß der Sehenswürdigkeiten von Belfort. Mein erster Eindruck war die Markthalle.
Über den Fluß Savoureise berichtet Wiki:
Sie fließt durch die Stadt Belfort und entwässert den westlichen Teil des Départements über das Gewässersystem Allan, Doubs, Saône und Rhône zum Mittelmeer.
Belfort macht mir mit Heldendenkmälern und der Zitadelle viel Freude.
Muss das nicht ein stolzes Volk sein, was nahezu in jedem Dorf und jeder Stadt mit seinen Heldendenkmälern an eine glorreiche Vergangenheit 1870/71 erinnert?
Die Kathedrale Saint-Christophe von 1727 macht auf mich bei weitem nicht den mächtigen Eindruck wie Kathedralen, welche ein paar Jahrhunderte früher entstanden.
Die Orgel ist denkmalgeschützt. Doch irgendwie lässt mich in meiner laienhaften Ansicht das Gefühl nicht los, dass die große Baukunst der Kathedralen 1727 längst vorbei war.
Meine laienhafte Beschäftigung mit buddhistischen Gedanken meint auch in dem Glaubenssystem ein hohe Gewichtung auf Leiden und der Vergänglichkeit des Lebens zu erkennen.
In den dunklen Kirchenhallen wirken die Glasmalereien besonders eindrucksvoll. Unter dem Glasfenster eine Marmortafel mit Namen der Gefallen 1914 - 1918.
Eine Erinnerungskultur wäre in Deutschland undenkbar, auch wenn mittlerweile Soldaten wieder ein höherer Stellenwert eingeräumt wird, wo keine 2000 Kilometer entfernt von Deutschlands Grenzen in der Ukraine Soldaten kämpfen.
Auch die Zitadelle erinnert an Kampf und Krieg, wobei heutige Waffen selbst solche Mauern wie ein Kartenhaus fallen lassen würden.
Die Festung rühmt Wiki:
Vom Dezember 1813 bis April 1814 widerstand die Festung 113 Tage lang unter dem Kommandeur Legrand einer Belagerung der Koalitionsarmee von Österreichern, Bayern und Russen. Im Juni/Juli 1815 leistete General Lecourbe mit 8.000 Mann erfolgreich Widerstand gegen eine Armee von 40.000 Österreichern.
Mauern, Zugbrücke, Kanonen - Zubehör mit dem Knaben bis heute mit Ritterburgen spielen.
Die Ketten von der Zugbrücke liegen noch dort, der Mechanismus funktioniert nicht mehr. Wozu auch?
Der Blick auf Belfort von der Zitadelle begeistert mich, auch wenn mir die Kathedrale weniger gefiel.
Wie Spielzeug sehen die bunten Autos aus.
VIVE LA FRANCE!
Die unbezwingbare Festungsanlagen der Zitadelle von Belfort
Das martialische Kriegsvergnügen leuchtet als Bild im Zugangstunnel zur Festung.
In der Abendstimmung holt das Tele das Wahrzeichen von Belfort näher heran.
Vor diesem Hintergrund können französische Präsidenten glaubhaft die Parole VIVE LA FRANCE verbreiten.
Mein Bruder, der selbst einen historisch alten Hymer fährt, weiß, dass diese "Kiste" auf einem Bedford Chassis aufgebaut wurde.
Mit einem 911-Mercedes dieselte Klaus Jahre lang durch Südamerika, den er dort dann verkaufte.
Unglaublich welche Strecken Klaus zuerst mit Dorothea, später mit Gisi, in Südamerika gefahren hat.
Klaus hat in seinem Reiseblog seine Fahrten dokumentiert. Leider herrscht auf seinem Blog seit Juni 2023 Funkstille.
Aus alter, lieber Gewohnheit denkt man halt aneinander, wenn man all Jahrzehnte verbunden ist und viele liebe Gefährten verstorben sind..
So verdient sich auch der widrige Sängerknabe für ein neues unsterbliches Gedicht seinen Platz hier im Blog. Geld werden ihm seine wie meine Mühen nicht einbringen, aber zumindest meine Aufmerksamkeit.
An einem verregneten Tag kommt der "rasende Reporter" zur Ruhe. Mit Plastikponcho auf gut Glück rumfahren, bis ein ALDI Schutz vor Regen bietet. Irgendetwas kann man immer einkaufen. Die Mama lässt mich lächeln, wie ihre beiden munteren Töchterchen am Kassenband turnen.
Damit liegt Belfort als letzte Station in Frankreich schon wieder hinter mir. Auf geht's zu neuen Ufern. Schlandland meldet sich an mit .....
DÖP DÖ DÖ DÖP
Muisikalische Grüße an alte Freunde, besonders an den widrigen Sängerknaben: Chapeau, mon Ami und "L'amours toujours", wie man jetzt landauf und -ab trällert. Unsere verlorenen Kinder, mein armer Freund, sind doch längst vielfach ersetzt.
Es waren eben höchst vitale Krieger und Kämpfer, die der spätrömischen Dekadenz den Garaus gemacht haben. Jetzt ist mir im Eifer doch glatt einiges aus den Fingern gerutscht, was meine Frau doch erst nach der nächsten Zwischenüberschrift überlesen sollte und wollte.
Die türkischen Fußball-Fans haben Spass, die Polizei ermittelt.
Und die WELT-Moderation ringt mit sich, ob mein Kommentar halal ist.
Politpestilentes Zwischenspiel
Hier kommt der Teil, den meine Frau geflissentlich auslässt.
Aber bitte, Frau Faeser, deshalb muss doch niemand über meine spöttischen Sottisen so gekränkt verbittert die Miene verziehen! Kein Grund zur Traurigkeit, oder etwa doch?
Es hilft nichts, wenn Rentnern und Hausbesitzer in unserer ruhigen, kleinen Straße Gefahr vor staatlich willkürlichen Eingriffen droht. Bevor uns Freund Hein endzeitlich mit seiner Sense den Kopf vom Kragen kegelt, geht's uns zuvor finanziell an denselben?
Als schlechteste Alternative für Deutschland witzelt Klonovsky mit tödlichem Ernst über die Liebe zu Schlandland:
Wehret dem DÖP DÖ DÖ DÖP!
Nach zwei Nächten Pause in Belfort war das letzte Teilstück von 80 Kilometern bis Bad Konzingen gut zu schaffen. Angekommen verkauft mir eine Spargelhütte mein Mittagessen, Erdbeeren dazu. Der Bäcker am Bahnhof verkauft "Kosackenbrot", was so gerade noch politisch korrekt ist. "Russisch Brot" geht gar nicht mehr. Bevor mich das Kurbad dann mal wieder von Grund auf säubert, lässt mich Don Alphonso mit seinem heutigen Beitrag Tränen lachen.
Leider ist der Beitrag hinter der Bezahlschranke von 12,80 Euro pro Monat, aber Don Alphonso ist das Geld wert. Zumindest die Links zu dem DÖP DÖ DÖ DÖP-Ohrwurm, die Don zusammengeklaubt hat, sind kreative Juwelen begeisterter Fans.
Gargamel raus
https://x.com/GroBi_22/status/1794774663777910897
#döp
https://x.com/hashtag/d%C3%B6p?src=hashtag_click
Ossis mit Preußen-Pulli
https://x.com/Bayer444/status/1789362672875581827
Blinddärme raus
https://x.com/snicklink/status/1794074193073484050
Donald Trump
https://x.com/SolBrah/status/1795083372588400766
Angela Merkel
https://x.com/corona_realism/status/1795136973700538679
Galatasary-Fans
https://x.com/froeschel/status/1795113484901904572
Märchen-Wald
https://x.com/VolkerPetzer/status/1795774908984889723
Wehrmacht
https://x.com/CyberSprotte/status/1795423733189923083
DÖP DÖ DÖ DÖP Bundesweit
https://x.com/snicklink/status/1795446000099696787
"Ausländer" halten vielfach den Laden im Land am Laufen. Selbst einige von ihnen wie die türkischen Fußballfans stimmen fröhlich ein in das DÖP DÖ DÖ DÖP.
Aber nein: Im bundesdeutschen Befindlichkeitswahn moralischer Überheblichkeit geht es darum, die Machenschaften des ALLBÖSEN Feinds mit allen hoheitlichen, staatspolizeilichen Mitteln zu verhindern.
Wer dieses DÖP DÖ DÖ DOP lauthals - und sei es auch nur in seinem Auto - singt, der ist reif für eine Sonderbehandlung der Staatsschützer. Da das Volk, gerade das deutsche Volk, allzu leicht vom Hetz-Virus befallen wird, ist Quarantäne für DÖP DÖ DÖ DOP verseuchte Subjekte unumgänglich. Beispielsweise Kündigung! Exmatrikulation! Solche Subjekte verderben den noch gesunden Volkskörper.
Dabei hat doch Schlandland erst im Februar 2023 einen veruteilten Vergewaltiger für 120.450 Euro im Privatjet nach Nigeria abgeschoben. Ist das nicht?
Tja, lieber Don Alphonso, DÖP DÖ DÖ DÖP, Dein Genie erkennt nicht jeder.
Bad Krozingen
Nach dem Studium der Karte und nach Weisungen meiner Navigationsmaschinen hat mich also meine Fahrt Stau- und Mautfrei von Belfort nach Bad Krozingen gebracht.
Nun also in Schlandland angekommen, fällt mir dazu nicht viel ein dazu außer dem schönen Spruch:
Nun steh' ich da, ich armer Tor
und bin so klug als wie zuvor.
Schwach sieht man E-Bike-Rosinante vor meinem Fahrzeug stehen, am Heckträger angekettet.
Oh wie schön! Rentnerparadies unter Palmen und kunstvollen Blumeninstallationen. Wie könnte mich Schlandland besser begrüßen als noch mit Regen und Preisen wie
20,50 Euro für den Stellplatz mit Strom, Wasser und WiFi
21,90 Euro. für das Vita Classica Bad
Wie das in solchen Kurorten üblich ist, reiht sich eine Tortenstube an die Nächste, ein Speiselokal an das andere, wohin rüstige Rentner an Stöcken oder mit Rollwagen hinhumpeln. Bessere ziehen zauberhafte Hündchen am Strick, oder das Hündchen zieht Herrchen. Wagemutige rollen auf einem E-Bike, die mit Helm geradezu Tod und Teufel nicht fürchten und nahezu lautlos über Kurwege schleichen.
Trotz all der landschaftlich gärtnerischen Pracht, trotz all der Torten- und Ladenlokale, beschleicht mit angesichts der Restlaufzeiten des mehrheitlichen Publikums in etwa verlgeichbar mit der Lebenserwartung urkainisch-russischen Frontsoldaten alsbald ein tief deprimierendes Gefühl eigener Vergänglichkeit.
Trotz roter Röschen vor dem WOHLFÜHLHAUS, trotz Gästekarte und Liegesesseln hinter der automatisch öffnenden Glastür, weckt es doch eher meine Lebensgeister, mich mit Rosinante auf einen Radweg durch grüne Gaue zu machen.
In solch einem Hüttchen hat auch mein herzallerliebstes Marktweiblein daheim manchen Sommer verbracht, was besonders bei einem Hüttendach aus Wellblech und sommerlicher Hitze ein schwerer Job war. Hier hat mich eine ihrer Kolleginnen mit Spargel gestärkt, der mir Energie für eine Radreise gab, obgleich mit das Wohnmobil "Walkuh" schon 80 Kilometer über Landstraßen, Kreisverkehre und Grenzen geschaukelt hatte.
Bei solchen Wolken, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Regen auslassen, kostet es immer etwas Überwindung, den Schutzraum Auto im Kurort Bad Krozingen und das teure Luxusbad zu verlassen und sich auf den Weg zu machen.
Doch besser sich mit Rosinante und Plastikponcho Wind und Wetter auszusetzen, als in Alters depressive Betrachtung über Krankheit und Tod zu verfallen. Es gibt genug davon.
Isabella Klais und Hacky Ritzerfeld
Isabella hatte einen eigenen Kanal auf dem russischen Netz VK, den sie ständig mit feurigen Schriftsätzen versorgte. Dort schrieb sie unter dem Namen Helene Binnefeld.
Leider war es mir nicht mehr möglich, nachdem Frau Klais mich aus ihrer Gruppe verbannt hatte, ihre Schriften zu lesen, obgleich dies mir sicherlich Spass gemacht hätte. Noch bedauerlicher ist allerdings, was mir ein Freund nun berichten musste.
nach einem Telefonat mit der Polizei Speyer wurde ich auf die Kriminalpolizei Ludwigshafen verwiesen. Eine klare Auskunft erhielt ich dort nicht, zumal ich die Frage, ob ich ein Angehöriger von Frau Klais sei, verneinte.
Aber wir wurde verklickert, daß ich mit einem weiteren Anruf rechnen könne.
Einige Stunden später wurde ich von einer Freundin von Frau Klais angerufen. Diese sagte mir, daß Frau Klaus nach einem Restaurantbesuch plötzlich verstorben sei. Man habe sie tot auf der Straße gefunden.
Ein schwerer Verlust.
Nachdem mein Lebensraum sich nach München verlagert hatte, war mir die Aachener Szene fremd geworden. Doch laut Wiki hat es Hacky doch zu einiger Berühmtheit gebracht.
Der widrige Sängerknabe, der längere Jahre in der Aachener Szene verbracht hatte, weiß mehr von Hacky Ritzerfeld.
Breisach
Bevor mich Grübelei um Alter, Krankheit und Tod zermürbt, bringen mich Fahrtwind und Wetter auf dem Radweg von Bad Krozingen nach Breisach auf bessere Gedanken.
Und wirklich: Der Himmel hat ein Einsehen und schickt ein paar Sonnenstrahlen über das Städtchen Breisach am Rhein.
Als dankbarer Sünder für dies Sonnengeschenkt pilgern meine Rosinanten-Reifen sogleich zur steinernen Schloßkirche auf dem Berg über der Stadt.
Das macht doch gleich wieder gute Laune, über den Kopfstein gepflasterten Rumpelweg, an zwei dicken Hunden vorbei mit Blick auf Vater Rhein durch das Tor zu radeln.
Da liegt es nun wieder vor mir, nicht mehr "Ade, du mein lieb Heimatland", sondern dort in Breisach im Sonnenschein vor mir Vater Rhein mit Ausflugboot und all den fröhlichen Feiertagsmenschen.
So stellt sich dann doch ein Gefühl tiefer Verbundenheit mit unserem Land, dem Leben, den wunderbaren Freundinnen von der Nordsee bis zum Rheingau ein, Dankbarkeit zu den Eltern, Vätern und Vorvätern, die mit sorgenden Müttern all das hier uns gemacht und gebracht haben.
Nun gut, soll das auch mir hier gelten: Stille!
Nach Kilometern auf dem Rad, all den Eindrücken, stärkt mich für den Rückweg ein verdienter Kaffee mit einer schon sehr alten Brezel, auf die die Verkäuferin dick Butter packt.
So gestärkt lässt sich auch auf den 20 Kilometern zurück der dauernde Regen ertragen. Nach 43,8 Kilometer in 2:31 Stunden belohnt mich dann die 21,90 Euro teure Therme.
Fahrt nach Horb
Regen, Regen, nichts als Regen. Da ist man im Auto am besten aufgehoben.
Seit einem halben Jahr gab es nirgendwo Hering in Sahnesoße. Das lässt sich auf einem Parkplatz nachholen mit einem 500-Gramm-Topf mit Heringen in Sahnesoße. Dazu gibt es Kosakenbrot, was für die Stunden lange Schwarzwald Fahrt durch den Regen reicht.
Horb am Neckar ist wieder eines dieser putzigen Fachwerkstädtchen wie das nahe Herrenberg, wo mich morgen mein älterer Lieblingsbruder trifft. Doch nach der Fahrt keine Lust mehr zum Stadtbesuch bei Regen, einfach ausruhen und Waschtag einlegen.
Bei der ersten Pegida in München Anfang 2015 demonstrierten wir mit Stürzenberger gemeinsam hinter dem Plakat von pi-news.
Wenn man jemand persönlich kennt, obgleich mich Stürzenbergers egomanische Aktionen nur noch am Rande interessiert hatten, wenn man jemand persönlich kennt, ist so ein Angriff noch mal ein andere Hausnummer.
Wirklich schwer auszuhalten mit tausenden, hochriskanten, potentiellen Gewalttätern.Kurz und schlecht, zurück und:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen