09 November 2024

Sonneberg bislang verschont vom Krisenturbo

Nach erfrischender Fahrt durch Wald und Flur ruht man aus, lässt Gedanken vorüber ziehen. Für welche Sicht soll man sich entscheiden? Auch wenn man sich den Kopf wie das zottelige Rindvieh den Rücken kratzt, wird man nicht schlau. Wäre man schlauer, säße man nicht am Schreibtisch bei brotlosen Blogs und würde sich seine Kommentare besser sparen, sich und anderen.


Ein  Beispiel für krisenlösende, kommentierende Expertise in sozialen Medien wie dem DGF?



Hier diskutieren zwei kompetente Kenner über die "Lösung der Krise".




Konsumieren wir Blogs, Bücher, Schriften, Nachrichten, Filme, Musik, Theater wie Rindvieh das Gras? Und verdauen wir unsere Eindrücke dann wieder in neuen Blogs, Büchern, Schriften, Nachrichten, Filmen, Musik- und Theaterstücken? Fachartikel wie in meinem Job als Redakteur einer Computerzeitung seien ausgenommen. Wobei von mir für jede Ausgabe der Computerzeitung etwa 20 Seiten mit Hilfe von freien Mitarbeitern zu verantworten waren. Das machte Sinn, gab mir Lohn und Brot, half Lesern bei Programmierung, Datenfernübertragung und gegen Computerviren - vorrangig mein Ressort.


Mittlerweile gibt es einen besseren Zeitvertreib wie ....

"Im Wald und auf der Heide, da hab' ich meine Freude"

oder ....

"Lasst mich nur in meinem Sattel gelten,
bleibt in Euren Hütten, Euren Zelten...."



Erholung: Wenn die Tagestour den Körper erschöpft hat, unterhalten mich Blogs, Bücher, Nachrichten, Filme, Musik und das Theater ringsum, welches wir leben und gestalten.



Nahezu jede dieser Fahrten auf E-Bike Rosinante schenkt mir Glück, Frieden, Zuversicht. Für Zuschauer sind Nachrichten, Bücher, Filme, Musik- und Theaterstücke unterhaltsam - auch wenn man als Zuschauer wenig bis nichts ändern oder beeinflussen kann.



Nach Stunden auf dem Rad, in der Natur, dem Gasthaus und im Café klingt daheim die Anspannug aus. Bücher, Filme, Musik- und Theaterstücke, selbst Politickerei bietet Abwechselung. Es macht mir dann Freude, mich mit meiner wöchentliche Geschichte zu unterhalten. Mehr ist das nicht.


Politprofis haben mit mir nichts zu tun


Sind sie nicht bezaubernd anzusehen, wie sich Politprofis vor den Augen der Weltöffentlichkeit mit Orden beschenken und schmücken?



Sonderbar, wie Herr Trump die Faust in die Höhe reckt und alle Welt wissen lässt, dass es nur Sieg oder Wahlbetrug gäbe.



Was für ein Glück, dass es am Wahlsieg von Trump nichts zu rütteln gibt. Kann der Krisenturbo jetzt gut geölt weiter laufen?

Muss sich jetzt Selenskij als Kriegsherr in der Ukraine noch mehr Sorgen um den Sieg machen, weil Trump ihm weniger Waffen schickt?

Klonovsky holt am 4. November 2024 aus seinem Archiv, was er am 8. November 2016, dem Vorabend der ersten Trump-Wahl, geschrieben hatte:

„Morgen entscheidet sich – wer weiß? – vielleicht nichts, vielleicht das Schicksal der Welt? Dass eine Robin-Hood- oder Rienzi-Figur wie Donald Trump überhaupt so weit steigen konnte, versöhnt mich mit den USA. Die gesammelte moralische Fragwürdigkeit Amerikas, ja des Planeten hasst Trump: die Ganoven der Wall Street ebenso wie die globalistischen Spitzbuben vom Schlage eines Soros, die Nivellierungsbarbaren in ihren Bürotürmen und NGOs, die kriegsgeilen Neocons, die feministische und die Migrationslobby, die meisten Charaktersimulanten und Leinwandkasper aus Hollywood, die neidzerfressenen sogenannten Linksintellektuellen und natürlich die Pressstrolche, die smarten opportunistischen Faktenverdreher aus den klebrigen Medienkanälen. Egal indes, wer morgen triumphiert, die USA sind, wie nahezu sämtliche westlichen Länder, zutiefst gespalten, man sieht es bei der österreichischen Präsidentenwahl, man sieht es in Frankreich, wo der Front National zwar stärkste Partei ist, von den vereinten Konservativen und Sozialisten jedoch von der Regierungsverantwortung ausgeschlossen wird, man sieht es an der grotesken Blockbildung hierzulande gegen die AfD. Künftige demokratische Voten mit 51:49-Prozent-Resultaten werden den Riss nicht kitten können, vor allem wird sich die große Masse der Absteiger nicht länger manipulieren und sedieren lassen. In den Staaten der westlichen Welt tritt seit mehr als sechzig Jahren erstmals eine Generation ins Berufsleben ein, die genau weiß, dass es ihr schlechter gehen wird als ihren Eltern und dass es ihren Kindern mit hoher Wahrscheinlichkeit schlechter gehen wird als ihnen selbst, dass es in zwei Generationen keinen Mittelstand mehr geben wird und wahrscheinlich auch ihre Völker nicht mehr existieren, dass sie verarmen und verelenden und sich in ihren ehemaligen Heimatländern, vor den Ruinen ihrer Nationalkulturen, mit dem Lumpenproletariat der Dritten Welt und dessen halbbarbarischen Riten werden herumschlagen müssen, während sich in den Händen einiger weniger ungeheure Kapitalmengen konzentrieren und genau diese jeglicher Bindung und Verantwortung enthobenen, mobilen Weltabmelker daran arbeiten, dass es den sogenannten einfachen Menschen noch schlechter geht. Es riecht nach Revolution, es riecht nach Bürgerkriegen allüberall … Das Pendel schlägt zurück. Wir gehen rechten Zeiten entgehen.


Bringt die Wahl von Trump eine friedlichere Welt?


Will sich jemand von Herrn Lawrow belehren lassen, wie die Russen uns im Wertewesten sehen?




Das Außenministerium der Russischen Föderation veröffentlicht in fulminatem Web-Auftritt Reden und Interviews von und mit Sergej Lawrow. Warum nicht mal in seiner Freizeit, sich mit dieser anderen Sicht beschäftigen? So spannend wie Fernsehdokus über den 9. November 1938, Krieg und Atombomben sind, so spannend sind solche Interviews allemal - und aktueller:

Frage (Übersetzt aus dem Englischen): Gestern traf sich der ehemalige Präsident Donald Trump mit Wladimir Selenski. Er versprach, dass er im Falle eines Wahlsiegs im November den Krieg schnell lösen werde. Wie würden Sie das kommentieren? Was denken Sie über dieses Treffen?

Sergej Lawrow: Donald Trump sagte vor einigen Monaten, dass er dafür 24 Stunden brauchen würde. Jetzt ist die Formulierung bereits anders.

Wir begrüßen jede Initiative, die zum gewünschten Ergebnis führt. Dieses kann jedoch nur darin bestehen, das Problem auf der Grundlage der Beseitigung der grundlegenden Ursachen der Ukraine-Krise zu lösen. Diese bestehen in erster Linie darin, dass sich die NATO, trotz der uns gegebenen Zusicherungen, weiterhin erweiterte. Der Westen hat seine Verpflichtungen nicht eingehalten, die auf höchster Ebene in der OSZE gebilligt wurden und darin bestanden, dass niemand seine Sicherheit auf Kosten der Sicherheit eines anderen Landes stärken und dass keine Organisation im OSZE-Raum Dominanz beanspruchen sollte.

Die NATO tat genau das – sie dehnte ihre Expansion aus, „schluckte“ Staaten und nutzte deren Territorien für ihre militärische Technik und Infrastruktur. Die Ukraine war als nächste an der Reihe. Dies stellte direkte Bedrohungen für die Sicherheit der Russischen Föderation dar. Es war der Plan der NATO, Militärstützpunkte auf der Krim und am Asowschen Meer zu errichten und dort Waffen zu stationieren, die unserem Staat gedroht hätten. Das konnten wir nicht zulassen.

Doch was haben Menschen in Sonneberg mit NATO oder OSZE zu schaffen? Lawrow, Selenski, Trump, Scholz, Habeck, Lindner, Merz spielen - wie wir alle -  ihre Rolle im Theater. Wer Spass daran hat, schaut zu. Was sonst lässt sich tun?



Wer Spass daran hat, schaut dem Ampel-Hampeln zu - als Zeitvertreib. Was sonst soll man tun?



Die meisten Menschen oder zumindest sehr viele wollen sich nicht mit Politickerei beschäftigen. Mein Bruder beispielsweise geht in seinen Garten, um sich begeistern und beflügeln zu lassen. Er stellt dann Bilder in den Blog wie unter dem Titel: "Der dritte November das Licht ist schön"

Mir macht es Spass, im Internet Blumen der Bösen zu sammeln. Ein paar Eingeweihte feiern aus zwei guten Gründen: Trump kommt, die Ampel geht.


US-Wähler haben die Rot-Grün-Woke-Blase platzen lassen. Don Alphonso witzelt.


Man freue sich nicht zu früh. Bestenfalls wird es nicht schlimmer.



Unter CDU-Regie wäre womöglich zu erwarten: Keine Änderung an der Eskalation gegenüber Russland, keine rationale Beschränkung der teuren Aufrüstung, keine Rückkehr zur russischen Energie, keine gerechte Tendenz bei Steuer/Rente/sozialer Sicherung, keine angemessene Corona-Aufarbeitung – und statt dessen: radikale Kürzungen mit noch weniger sozialer Verantwortung und eine nochmalige Steigerung der offiziellen militaristischen Meinungsmache.
Ein General im Ruhestand erzählt im DLF, dass Deutschland im Kriegsfall zentrales Aufmarschgebiet sei. Schutz für die Bevölkung gäbe es nicht. Wenn Deutschland nicht genug Wohnraum bauen kann, wie soll es dann Schutzräume bauen können? Wenn Deutschland weniger Autos bauen und verkaufen kann, kann es dann mehr Drohnen bauen?

Dass Deutschland keine Trabbis mehr baut, hat der "Aufbau Ost" wohl noch verkraften können. Wenn aber Volkswagen keine Autos mehr baut, dann wird es bitter. Doch erst noch spottet Stefan Aust in der WELT über den Abgang der FDP:

Scholz und seine SPD können sich jetzt – von liberalen Schuldenbremsern unbehelligt – dem Rot-Grünen Geldverteilungsrausch hingeben. Darauf sollten sie einen – legalen – Joint rauchen.



https://youtu.be/7d154L45Axg
NATO, Deutschland und der Dritte Weltkrieg:
Was im Oktober passierte – Küppersbusch TV (Kompakt)

Doch wir lassen es uns gut gehen. Was sonst?



Sonneberger Sonntag und die Wunderwelt im Thüringer Wald



Der erste Novembersonntag verspricht viel Sonne. Meine Regierung ist die Wisch-, Wasch-, Nähr- und Plärrbärin. Die scheut eher die Öffentlichkeit. Gerade schüttelt sie den Schlaf aus der Decke. Derweil sattelt Don Quijote sein E-Bike Rosinante. Zwei 500 Ah-Akkus geben Reichweite über Berg und Tal, solange es auszuhalten ist.



Ein kleines Städtchen wie Sonneberg ist von West nach Ost schnell durchfahren. Bei der Steigung nach Jagdshof beginnt meine geliebte Einsamkeit. Jagdshof liegt 240 Meter höher als Sonneberg.



Das übliche Bild an Südhängen: Trockenheit und Borkenkäfer haben Fichten, nichts als Fichten in Totholz verwandelt. Verwertung als Nutzholz gibt geringen Gewinn. Chinesen und US-Amerikaner sollen Höchstpreise zahlen. Mein Weg geht weiter und höher hinaus.


Ein Autofahrer weicht auf die linke Spur aus, auch wenn mein E-Bike am rechten Straßenrand wenig Platz vor dem Straßenschild "Wasserschutzgebiet" beansprucht.



Die Asphaltstraße nach Jagdshof und hinuter nach Heinersdorf ist als Motorradrennstrecke berühmt und berüchtigt.



Kühe geben auch am Wochenende Milch. So fahren auch am Sonntag morgen Milchwagen. Für mich geht es nicht den kürzesten Weg nach Tettau an der Abzweigung. E-Bike Rosinante saust mit mir hinunter nach Heinersdorf mit bis zu 50 km/h.

Morgens war es noch nahe am Gefrierpunkt. Bei der rauschenden Abfahrt nach Heinersdorf pfeift der Wind durch alle Jacken und Pullover. Die Sicht ins Kronacher Land ist diesig verhangen.



Der Blick auf Heinersdorf. Meine Fahrt ins Blaue folgt einem Schild für Radfahrer.



Die Straße führt vorbei am Fußballplatz in Heinersdorf.



Ein wunderbarer Wirtschaftsweg an einem plätschernden Bach zeigt mir die schönste Landschaft.



Einsame Stunden in der Natur



Gemächlich schlängelt sich der Weg durch das Tal.



Bei einer ersten Pause am sonnigen Platz erfrischt mich ein Apfel. In der Natur schmeckt er süßer und saftiger als daheim.



Hier kann man wandern, bis die Schuhsohlen löchrig werden.



Der einsame Radweg mündet in die Landstraße nach Schauberg.



Der alte Kilometerstein zeigt an, dass es nach Tettau noch 7,5 Kilometer sind.




Irgendwo bei Kilometer 24 hat sich der Autor sein Sonntagsessen redlich verdient.



Frisch gestärkt mit einem Heilbutt geht es weiter.



Pommes hätten mir beim ANTALYA IMBISS TETTAU auch gereicht. Doch der Laden hielt Sonntagsruhe.



Das KARTOFFELRESTAURANT ANNO DOMINI versorgt mich.




Eine "Sonntagskarte" unterscheidet sich von den Angeboten, die der Gasthof draußen bewirbt.



Aufgewärmt und gut gesättigt geht es in die nächste Etappe. Viel Steigungen kommen nun nicht mehr.



Bis zur nächsten Kaffeepause liegen jetzt erstmal wieder etwa 20 Kilometer vor mir.



Piesau liegt in einer Talmulde. Das bedeutet einen Aufstieg an der anderen Seite.



Ob die Kunst der Glasmacher Bestand hat? Glas zu schmelzen, braucht viel Energie. Einst gab es Holz dafür in Hülle und Fülle. Später heizte Gas die Öfen. Strom ist zu teuer und Grünen Wasserstoff gibt es nicht.



Zurück geht es nach Sonnefeld. Nach Saalfeld sind es noch 22 Kilometer.



Vermutlich der größte Arbeitgeber in Piesau ist diese Glashütte. An der Wand des Fabrikgebäudes prangt die Werbung:

HEINZGLAS family owned since 1622



In 800 Meter Höhe des Thüringer Waldes lässt sich nicht viel mit Landwirtschaft verdienen. Die schnell wachsende Fichte hat in trockenen Sommern und mit Befall von Borkenkäfern kaum mehr Chancen. Industriearbeitsplätze wie bei Krebsglas in Ernstthal sind rar.



Die wild herbe Landschaft erscheint mir wie eine Oase der Ruhe verglichen mit der Hektik der großen Städte.



Lauscha mit seinen verwinkelten Gassen, den schwarz getäfelten Schieferfassaden und Dächern, seinem Glasmuseum gehört zu meinem Lieblingsort in der Umgebung von Sonneberg.


Da die Straße von Sonneberg über Steinach nach Lauscha wegen Bauarbeiten schon lange gesperrt ist, gibt es wohl noch weniger Kundschaft für Läden in Lauscha als ohnehin schon.


Von Lauscha geht es immer bergab über Steinach und Blechhammer nach Sonneberg.



Die Bauarbeiten an der Engstelle zwischen Berg und Bach sind schwierig. Die Straße muss sehr eng am betonierten Bachbett entlang laufen.



In der DDR waren Wohnblocks gegenüber Windschiefen Altbauten komfortabel.



Auf der Straße zwischen Blechhammer dieselt der "Blechwurm" in den Sackbahnhof von Lauscha. In Lauscha wechselt der Lokführer seinen Führerstand auf die andere Seite des Zuges. Der müht sich dann durch einen Tunnel und durch Wald wie Wiesen hinauf nach Neuhaus am Rennweg.



Knapp vier Kilometer vor dem Ziel ist der 500Ah-Akku leer. Das letzte Stück hilft mir der zweite Akku heim. Die Powerbank auf dem Radrahmen lädt laufend den Akku des Smartphones. Komoot braucht deutlich mehr Strom als Google Maps. Was für ein glücklicher Ausflug, um Abstand zu bekommen.



Mein luxuriöses Leben genießt Kaffee und Kuchen.



Freundinnen aus vergangenen Zeiten schicken Urlaubsbilder wie hier aus Kreta.



Mit Radtouren, Eisbahn und Sauna lässt sich selbst der graue November aushalten.



An Unterhaltung unserer Politprofis wird es mir ebenso wenig mangeln wie an all den musikalischen Schätzen, die mich seit Jahrzehnten begleiten.



Durch den zauberhaften Eichwald zu spazieren, gibt bei jeder Jahreszeit "Kraft durch Freude", wenn dies zu schreiben straffrei bleibt.



Strom, Gas, Wasser, Internet - alles funktioniert. Noch.

Der Krisenturbo dreht anderenorts jetzt erst richtig frei, viele bekannte Namen und hohe Fallzahlen

Voriges Jahr um diese Zeit
ging meine Reise gerade los über Lyon, Valence, Valencia. Dieser Herbst ist ruhiger und leichter


p.s. Fehlerkorrekturen später - wenn überhaupt