31 August 2024

Schweidnitz, Bielawa, Waldenburg, Glatz, von Pech- und Paradiesvögeln

 


In einem Jahr musste 1656 die größte Fachwerkkirche fertig sein. Diese Vorgabe konkurrierender Katholiken schafften die Menschen in Schweidnitz/Swidnica. Der Ort in Niederschlesien liegt bei Waldenburg/Walbrzyzch.  Die Hügellandschaft auf der Fahrt nach Glatz/Klodzko begeistert mich. Pech- und Paradiesvögel beschäftigen mich. Die Woche klingt in Tschechien am See Rozkos aus.


Nachtrag zum vorigen Blog




Mein Freund, der Teigboatzen, lobt: "bravo! und, zumindest stilistisch, wesentlich besser als im rechts-block davor".

Schon klar, Mister Notennatzi, werter Herr Teigboatzen - besser wär's sicher, einander nichts mehr zu schreiben - aber was bliebe uns dann an "Kommunikation"?


Bruder Lustig "au-wei-hat", weil der Blog "Winsel und Teigboatzen" gegenüberstellt.



Wenn der zweite Stent ihn sticht, winselt selbst Bruder Lustig! Doch er übersteht den Engriff mit Bravour.


Zu den Bären vor dem Forstamt in Breslau meint der Freund, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben muss:

Man könnte auch sagen: „Der russische Bär steht bereits vor der Tür.“ 😅😅😅 Gut so, denn nur dann zeigt der Pole Manieren, ansonsten wird er zu frech. Churchill hat einst über die Deutschen gesagt, Mir scheint das heute eher bei den Polen und Balten zuzutreffen, den alten Faschisten (Pilsudski) und Nazifreunden (SS-Balten). 🙈🙈🙈

Ist es in sado-masochistchen individuellen wie kollektiven Beziehungen nicht immer so, wie Churchill formulierte: "man habe sie zu den eigenen Füssen oder an der eigenen Kehle."?


Bruder Lustig bekommt Schmeicheleinheiten, der Teigboatzen der Zen-Stick:

Mir scheint dein Bruder ein sehr umgänglicher und positiver Mensch zu sein, der sich am Leben erfreut. Kein Wunder, dass er so viele Menschen um sich versammeln kann zu seinem Geburtstag. Dazu kann man ihm nur gratulieren und noch viele weitere Jahre wünschen. 🥂

Welch ein Kontrast zum verbitterten alten Parasiten Harald Hartmann, der in seinen belfernden nächtlichen „Rundumschlägen“ und furchtbaren „Ergüssen“ doch viel eher das Paradebeispiel eines verkappten Nazis abgibt als ein nachdenklicher und abwägender Typ wie du. 😊

Es ist schade, dass der begabte Pechvogel (Lied von 1,8 MByte) für seine Lieder niemals andere Anerkennung gefunden hat als von wenigen Fans. Außer Beifall oder mein Web-Archiv seiner Kunst haben ihm seine Mühen wenig eingebracht.



Gegenüber der Polenfahrt 2005 mit meiner Frau und meiner im Text sich wiederholenden Ansicht "Polen baut auf, Deutschland baut ab", meint der Freund:

Polen hat viel aufgebaut vor allem dank der üppigen EU-Gelder aus Deutschland, um die 150 Milliarden Euro seit dem EU-Beitritt 2004. Diese reichen freilich nur zum Herausputzen der Innenstädte in den Mittel- und Oberzentren. Ansonsten dümpelt alles in polnisch-spätkommunistischer Misswirtschaft vor sich hin.

Die Polen sind auch nicht so dumm bzw. angelsächsisch gehirngewaschen, sich ein dermaßen schlechtes Nationalgefühl einreden zu lassen, dass man dieses nur als Beuteland für fremde Deutschlandhasser (zu denen auch die polnischen Eliten zählen) wieder glaubt loswerden zu können. Die öffentliche Vermüllung und der Vandalismus sind in Zuwanderervierteln aus islamischen und afrikanischen Ländern nun einmal signifikant höher als in einheimischen Quartieren. Und das gilt für ganz Europa, von den französischen Banlieues und den britischen Slums bis hin zu den deutschen Sozialhilfeghettos.



Zu dem Denkmal, welches mir in einem weitläufigen Park in Breslau auffiel, schreibt er:

Das erinnert — mit aggressiv schwingenausfahrendem Adler und martialischem Staatssymbol drunter — stark an ein Nazi-Denkmal und passt wunderbar zu den herrschenden Polo-Nazis, die neuerdings wieder geifernd auf erobernde Ostlandreiterei aus sind…

 Ist nicht ein aggressiv schwingenausfahrender Adler und martialisches Staatssymbol besser als ein Denkmal der Schande, besser als Die Unterwerfung von Michel Houellebecq oder Das Heerlager der Heiligen von Jean Raspail?

Damit genug vom vorigen Samstag-Blog, jetzt geht es nach....

Schweidnitz, polnisch Swidnica

Die Friedenskirche von Schweidnitz gehört zum Weltkulturerbe. Doch bevor mich E-Bike Rosinante kurz vor dem Schluß der Besichtigung um 18.00 Uhr zu diesem Bauwerk bringt, muss erstmal der in der Hitze japsende Straßenhund im Sessel vor dem Auto die Hitze überstehen.


In Toledo stieg die Temperatur im Auto auf 39 Grad Celsius, aber auch 33,3 Grad sind zuviel.



Das Camp grenzt an das Schwimmbad. Man hört von dort die Kinder vor Vergnügen quietschen. Ein Blick über den Zaun reicht mir, um mich lieber in der einsamen Dusche am Camp abzukühlen.



Mehr als im Campingstuhl zu dösen, ist einfach nicht drin bei der Hitze.



Als erste Aktion am Spätnachmittag belohnen mich Kaffee und Kuchen.




Um das Einkaufszentrum schleichen wenig vertrauenserweckende Gestalten, weswegen es mir angeraten scheint, Rosinante durch die Glasscheibe im Auge zu behalten.



Die knapp 55 Kilometer von Breslau nach Schweidnitz waren ein Witz. Mit aller Bedachtsamkeit lässt sich der Tag überstehen. Der Fahrtwind auf Rosinante kühlt angenehm bei der ersten Stadtrundfahrt.



Auf dem Marktplatz feiern die Menschen ein beschauliches Stadtfest. Kinder kühlen sich unter dem Wassernebel.



Die tief liegende Sonne beleuchtet das Eckhaus aus dem vorigen Jahrhundert mit dem prächtigen Blumenbalkon in der oberen Etage.




Nun zur Friedenskirche von Schweidnitz, - laut Wiki gehört sie zum

Weltkulturerbe-Liste der UNESCO und gilt als die größte Fachwerkkirche in Europa.


Weiter berichtet Wiki:

Die Ausführungsbestimmungen wurden von der Staatskanzlei in Prag festgelegt. Diese beschränkte das Baumaterial auf Holz, Sand, Lehm und Stroh, verbot Türme und Schule und schrieb als Bauland ein Gelände außerhalb der Stadtmauern vor. Außerdem musste die Kirche binnen eines Jahres fertiggestellt werden. Der Rat der Stadt spendete für den Bau 1000 Stämme aus dem Stadtwald,




Ist es nicht erstaunlich, was die Menschen in nur einem Jahr aus Holz, Sand, Lehm und Stroh gebaut haben?

Im August 1656 erfolgte die Grundsteinlegung für den Fachwerkbau. Ein knappes Jahr später war die Kirche dank des großen Einsatzes der Protestanten fertig und am 24. Juni 1657 wurde der erste Gottesdienst in ihr gehalten. Die als eine Fachwerkkonstruktion errichtete Kirche hat eine Fläche von ca. 1090 m² und bietet Platz für ca. 7500 Personen, darunter ca. 3000 auf Sitzplätzen.




Um die Friedenskirche verwittern die Gräber. Es ist schwer zu entziffern - in etwa....

Predigers' einzigen Söhnchen brach es man sichs vermuthete Im Jahre 1672 den 24 Janua: seines Alters 25 Woch. 1 Tag, Weinet nicht Liber Vater, Libe Mutter. Gott ist mein Vater, der Himel mein Erbe Wer im Himmel alt wil werden Mus in der Welt Jung Sterben Lebet Wol.



Die Genehmigung für einen Glockenturm gab es erst später. Dieser Turm wurde dann etwa 100 Meter entfernt von der Kirche ebenfalls als Fachwerkbau errichtet.



Friedenskirche im Sonnenschein


Hundertfünfzig Jahre und mehr haben dem Friedhof nichts von seiner Würde genommen.



Wie doch die Zeit vergeht...

Friedrich Pieper Kreisgerichts-Director a.D. geb.d.17.März 1810

... und wenig später, am 22. April 1886 war schon wieder alles vorbei.




Ein friedlicher Ort


Nach nun bald einem Sommermonat in Polen erschien mir mein Leben im Winter in Portugal leichter. In Portugal scheinen mir die Menschen entgegenkommender und freundlicher zu sein.



Die katholische Konkurrenz hat ihre Kathedrale mitten in die Stadt gebaut, die Friedenskirche liegt ein abseits.



Um 18.00 Uhr hatte die protestantische Konkurrenz ihre Kirche abgeschlossen. Eine halbe Stunde versammeln sich die Katholiken in ihrer Kathedrale. Am Eingang verweilend wirkt die Szene auf mich. Ein Vogel fliegt in die Kirche und verschwindet in einem Winkel.



Das Alltagsleben hat mich wieder. Es muss jetzt die Hitze aus dem Wagen abziehen, was einige Stunden dauert. Fenster und Dächer bleiben offen. Ein Kissen unter dem Kopf, das andere Kissen über dem Kopf hält Licht fern von den Augen.



Ruhig klingt die Woche aus.



Rätselhaftes Denkmal - für mich


Das Kleinkind ruht sich auf der Straße aus. Auf der Dachkugel thront eine Bronzefigur.



Mehrmals fallen mir Häuser auf, welche renoviert werden.



Wohnblöcke der arbeitenden Bevölkerung



JVA Schweidnitz mit Sichtblinden vor den Fenstern



Ausflug nach Bielawa


Ein grauer, Wolken verhangener Tag eignet sich bestens für eine kleine 50-Kilometer-Runde nach Langenbielau/Bielawa.  Wiki schreibt über Bielawa:

Bielawa [bʲɛˈlava] (deutsch: seit dem 17. Jahrhundert Langenbielau, vorher Bielau) ist eine Stadt im Powiat Dzierżoniowski (Powiat Reichenbach im Eulengebirge) in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.


So sieht also Niederschlesien aus. Das Schild am rechten Bildrand UWAGA! heisst ACHTUNG! - fast das einzige polnische Wort - neben Zloty, dessen Bedeutung mir klar ist.



Das prächtige Schloß am Rand der einsamen Landstraße ist umso sehenswerter, weil ein Auto gerade dran vorbei fährt.



Jeder, selbst der größte Pechvogel, will ja der "Welt beweisen", wie wichtig er ist, bettelt und buhlt um Aufmerksamkeit. Die Dörfler verzieren Strohballen, um ihre Wichtigkeit zu zeigen.



Wo im Bild zuvor zwei lustige Schweinderl zu sehen waren, grüßt hier ein Henne am Straßenrand.




Im nächsten Dorf haben sich die Menschen vor der Kirche mit Blechdach eine Biene einfallen lassen.



Dem Bären am Feldrand leistet eine schwarz gelb gestreifte Biene Gesellschaft. Der Bär erinnert mich an Bruder Lustig daheim, die Biene an seinen zweiten "Stent-Stich" im Krankenhaus.



Laut Kartenauskunft lockt mich der "Bielawskie-See, ein einzigartiger Ort in Niederschlesien."



Doch im Ort Bielawa verlässt mich schon nach 25 Kilometern und anderthalb Stunden die Lust auf weitere Exkursionen. Ein wenig müde und hungrig, bleibt meine Aufmerksamkeit am höchsten Kirchturm Polens mit 101 Metern hängen, der das Stadtbild bestimmt.



Als einsamer Straßenhund reicht mir zur Mittagspause eine Parkbank mit Mülleimer. Meine entleerte Bierdose holt sich kurz darauf ein älterer Mann aus dem Papierkorb. Mit einem harten Kanten Brot, der besser ist als gar kein Brot, einer Zwiebel, einem Ei mit Salz und köstlichem Thunfisch aus einer Konservendose noch aus Portugal lässt sich gut speisen.



Dass aus einer schier endlosen Reihe solcher Wohnblocks nur einige Mütter mit ihren Kindern und wenige alte Leute sich blicken lassen, verwundert mich.



Ob an einem sonnigen Samstag nachmittag das Geschäft in der GALERIA BIELAWASKA brummt?



Nach all den anstrengenden Aufregungen belohnt mich eine Waffel mit Sahne und Früchten im Eiskaffee. Um dazu noch einen Milchkaffee zu bekommen, hilft eine andere Dame, meinen Wunsch zu übersetzen. Die Wirtin ist anscheinend keine Touristen gewöhnt. Das ist in Portugal überall anders und leichter für mich.



Beim 12-Uhr-Mittagsläuten noch kurz verweilen in der Katholischen Kirche Maria Himmelfahrt, erbaut von 1868 bis 1876, dann strampelt mich E-Bike Rosinante wieder trocken heim ins Auto. Der Bielawski-See und ein Aussichtturm auf dem Eulen-Gebirge ist dann auf ein anderes Mal verschoben, was vermutlich niemals kommt.



Wenn man aus den glänzend, glitzernden City- und Shopping-Centern etwas abseits draußen ins Land fährt, stößt man auf zahlreiche Bauten, deren Renovierung nötig oder begonnen ist. Für mich als Tourist ist es wichtig, mir von bröckelnden Fassaden und blätterndem Verputz nicht die Laune verderben zu lassen.



Manche Kleinstädte in Ostdeutschland sehen ähnlich aus. Ein Dorf dort ist mir in Erinnerung, wo der Schutt eines abgerissenen Hauses einfach liegen geblieben ist, was aussah wie ein Trümmerfeld  nach dem Krieg.



Hier erneuern Straßenarbeiter die zentrale Straße in Bielawa hinter der Kirche Maria Himmelfahrt.



Das Solinger Grauen in Buntschlandland


Klonovsky "verschenkt" seine unterhaltsamen Werke, ist aber wie Pirincci auf Spenden angewiesen. Don Alphonso verkauft seine Texte hinter der Bezahlschranke der WELT für monatlich 12,80 Euro.


Seichte Krimis am Abend regen mich kaum auf, Abstecherei auf  Straßen, in Bahnhöfen und Bahnen hingegen kostet Nerven. Don Alphonso plaudert nicht ohne Hohn und Häme über die Mordwaffen in seinem Gartenhaus wie einen angeschliffenen Spaten, einen Vorschlaghammer und diese Mistgabel.



Klar lässt Carmen Miosga nach Brennpunkt und Tatort über islamistische Gewalt plaudern. Der vermutliche Terrortäter hat sich gestellt, meine kommentierende Fantasterei hat sich damit erledigt.



Mir wird mulmig bei diesem Kommentar zu Frau Esken. Ist das nun schon ein "Vorfall unterhalb der Strafbarkeitsgrenze"?



Das wird man doch wohl NICHT mehr sagen dürfen, schreckt mich die Meldung.




Wenn Frau Esken sagt, "aus diesem Anschlag lässt sich nicht viel lernen", meint sie uns alle oder sich selbst?


Ahmad Mansour (* 2. Juli 1976) ist ein israelisch-deutscher Psychologe und Autor arabisch-palästinensischer Herkunft, seit 2004 in Deutschland und seit 2017 mit deutscher Staatsbürgerschaft. Menschen solcher Prominenz, dazu noch israelisch-deutsch, sind unangreifbar. Pirincci, der pöbelnde Premium-Prophet dagegen schon.



Wenn jetzt ein verfeindeter Pechvogel mich wegen "Vorfällen unterhalb der Strafbarkeitsgrenze" bei einer "Meldestelle" hinhängt, droht mir dann beim Grenzübertritt nach Buntschlandland Übles?



Klonovsky sichert seine offensichtliche Neigung zur Wahrheit "unterhalb der Grenze zur Strafbarkeit" durch ausgeklügelte Sprache, findet mit beispielhaften blauen Buntbilder zur Edeka-Kampagne aber auch Klartext.

Sie sind in ihrem Meutenmut nicht nur unendlich verlogen, sondern auch unbeschreiblich blöd.





Waldenburg/Walbrzych





Der kleine Radausflug nach Waldenburg, um bei dem Namen zu bleiben, weil mir "Walbrzych" auszusprechen nicht möglich ist, endet bei diesem prächtigen Bahnhof.



Wo war da nur das "Centrum Nauki, die größte postindustrielle Touristenattraktion in Polen" - laut meinem Touriinfo?


Zudem wandern dauernd meine Gedanken zum Bruder Lustig, der seinen zweiten Stent-Stich bekommt - zum Glück geht alles gut. Um den Proviant in meiner Satteltasche zu verzehren, fällt mir nach 4,2 Kilometern ein, dass im Auto mein Rucksack mit Salz, Messer und Essbesteck liegen geblieben ist. Mein Bruder hat im Krankenhaus zwar Besteck aber anscheinend keinen Hunger.


Nach 50-Kilometer-Ritten auf E-Bike Rosinante schlappt Don Quijotte als alter Straßenhund am Abend aus seinem Blechnapf Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln, Sojaschnipsel mit Gewürzen und Sojasoße.



Radfahren macht Hunger. Die Radtour nach Waldenburg auf einer kleinen Nebenstraße ist äußerst angenehm.



Ein Militärmuseum mit verrottendem Gerät liegt am Weg, doch das hält mich nicht auf. Mir reicht ein Blick über den Zaun.



Neben der ansteigenden, lauschigen Waldstraße nach Waldenburg rauscht ein Bächlein ins Tal. Das Restaurant hinter der Brücke wirbt mit dem Koch, der eine Forelle am Schwanz hält - geöffnet ab 13.00 Uhr.


Was will mir das Schild mit den Öffnungszeiten nun sagen?




Von der lauschigen Bergstraße, an der manch hübsches Fachwerkhaus steht, führen Wanderwege in das Waldgebiet.




Die Höhe ist am INVEST PARK MIASTO WALBRZYCH erreicht, wo die kleine Straße in eine größere mündet, an der ein asphaltierter Radweg für Sicherheit sorgt.




Nach der schönen, ruhigen Auffahrt durch die Waldstraße am Bach geht es jetzt auf dem Radweg neben der großen Straße immer bergab. Dabei säumen am Stadtrand von Waldenburg Wohnhäuser den Weg, bei deren Anblick es mich gruselt.




Bei der gruseligen, grauen Bebauung entspannen sich meine überreizten Nerven schon ein wenig, wenn gut aufgeräumt die Kirche und der Kirchturm zu sehen sind. Eine alte Frau knickst auf dem Gehsteig im Vorbeigehen, bekreuzigt sich, während ein 20-Tonner um die Kurve dröhnt.




Ein Haus gegenüber sieht aus, als hätte man sich die Renovierung durch großflächige Plakatierung erspart.



Gegenüber dem Bahnhofsgebäude, das Walbrzych als Blickfang dient, erhebt sich dieser Hochhausklotz, den geschmackvolle Betonkunst schmückt.



Neben dem prächtigen Bahnhofsgebäude strahlt auch dieses schön renovierte, alte Haus. Auf der Straße davor rollt Verkehr, auch Schwerlastverkehr. Auf der anderen Straßenseite kämpft sich Rosinante auf dem Bürgersteig voran, wobei Don Quijotte angespannt auf Glasscherben achtet.



Beim Überqueren der Bahngleise am Bahnhof fällt das Gebäude mit dem eingefallenen Dach auf. Irgendwo ist noch ein Schild von Porzellanfabrik zu lesen.



Das Nest gefält mir nicht, auch wenn die GALERIA PIWO WODKI LIKIERY WINO WHISKY OTWARTE all das bietet, was das Säuferherz entzückt.



Fluchtartig im TURBO-Modus schaukelt mich Rosinante den Weg wieder aufwärts hinaus aus Waldenburg. Die vielen grauen Häuser, teilweise mit zugemauerten Fenstern an der Wetterseite, drücken mir auf's Gemüt. Alte Leute vom Leben krumm gearbeitet schluffen umher. Einer sitzt auf einer Haustreppe und knabbert an einem Brotlaib mit Kürbiskernen.



Hier in voller Breite von 999 Pixeln die Aus- oder Einfallstraße nach Waldenburg mit bröckelnden Hausfassaden.



Ein Wohnhaus aus ehemals besseren Zeiten mit einem großen Parkplatz davor steht etwas abseits der Einfallstraße.



Jetzt nur noch meinen Proviant aus der Satteltasche heim ins Auto bringen und mich bei einem Feldsalat, den ALDI mir am Sonntag nachmittag in Schweidnitz verkaufte, erholen.


Glatz, polnisch Kladzko



Ein Reisetag klingt bei milderen Abendtemperaturen auf der Bank vor dem Auto aus. Nach dem "Großeinkauf" in der "Galeria Schweidnitz" am Morgen war eine kürzere, leichtere Fahrt ins nahe Glatz zu erwarten, zu erhoffen.


Die schnelle Verbindung nach Glatz war wegen Bauarbeiten gesperrt. Das Navi führt auf kleinen Holperstraßen durch wunderbare Hügellandschaften über enge Straßen beidseitig mit alten Bäumen in Höhen von 520 Meter im dritten Gang, dann wieder hinunter bis endlich zum Camp in Glatz auf 300 Meter Höhe. Die Fahrt brauchte geschlagene zwei Stunden, die gefahrenen Kilometer sind nicht notiert.



Da mir die SAT-Verbindung mit Deutschland wichtiger ist als Baumschatten, heizt sich der Wagen auf. Es sind draußen wie drinnen 30 Grad Celsius. Mit dösender Ruhe und kalter Dusche ist auch das zu überstehen, bevor es gegen 16.00 Uhr mit kühlendem Fahrtwind auf Rosiante nach Glatz geht.



Das Rathaus aus ähnlicher Zeit wie das in München zeugt vom damaligen Geschmack. Wiki:

Das Rathaus (Ratusz) wurde von 1887 bis 1890 nach Entwurf des Architekten Ewald Berger im Neorenaissance-Stil errichtet. Es befindet sich auf dem Glatzer Ring und wurde um den erhaltenen Rathausturm von 1654 herumgebaut.



Ohne mich näher mit Namen und Entstehungsgeschichte dieses auf den Betrachter huldvoll lächelnden Heiligen zu befassen, lassen wir das mal auf uns wirken.



Mehr von diesen Heiligen stehen an der ältesten Kirche, deren Türen verschlossen sind.



Zu diesem eindrucksvollen Bauwerk schreibt Wiki:

Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Kościół Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny) wurde nach 1364 durch die Prager Bauhütte aus einem Vermächtnis des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz an der Stelle einer Vorgängerkirche errichtet. Sie ist die bedeutendste Stätte der Glatzer Kunst.

Leider ist die Kirche verschlossen und nur zu vorgegebenen Zeiten zu besichtigen.


Bei meinem ersten Stadtbesuch fremdelt mein Ordnungsgefühl ein wenig mit Stadt und Szene.



Solche Bauten mit blätterndem Putz erzählen von besseren Zeiten.



Der Computerladen in der Fußgängerzone hat sein Schaufenster mit Kartons zugestellt. Rechts darüber scheint die rote Lampe als Alarmanlage den Laden vor Einbruch zu schützen.



An der Aus- oder Einfallstraße zur Stadtmitte steht diese Ruine mit zerbrochen Fenstern, auf deren Dach Sträucher wachsen.



Diese Straße gehört nicht zu den besten Wohngegenden in Glatz. Doch zumindest sorgen zahlreiche Satellitenschüsseln für Spaß, Spiel, Sport, Spannung.



Klassenunterschiede zwischen Ratsherren und Bewohner billiger Vorstädte sind nicht wegzudiskutieren.



Die Mariensäule, weiß Wiki, entstand 1682 zum Gedenken an die Pestopfer.



Vom Freund, dem Teigboatzen, und von Pech- und Paradiesvögeln


Im Haus aus Stein ist gegenüber meiner Kiste aus Hartplaste eine halbwegs gleichbleibnd erträgliche Temperatur. Der Teigboatzen genießt daheim die Stille der Nacht, die er zu kreativen Höhenflügen nutzt. Mein Tagwerk erledigt sich bei Sonnenschein, wobei die Mittagshitze den Körper in dösenden Halbschlaf zwingt, bis am frühen Nachmittag Dusche und Kaffee die Lebensgeister wieder wecken. Freund Teigboatzen zecht nächtlich einsam. Alkohol, Haschisch im Eigenanbau oder schmerzlindernde Drogen aus der Apotheke stellen in Ghettos wie in Villen Länger-hier-Lebende ruhig, erleichtern Leiden und Sterben. Schon graut dem Freund der Morgen, da erhebt er gleich dem mahnenden Seher seine prophetische Stimme:



Selbstredend und selbstverständlich hat Herr Jedermann - wie der einsame, nächtliche Blogger - im Fokus seiner unumstößlichen Selbsterkenntnis gerade das Quantum an "Wahrheit", welches ihm seine Lebensform als die einzig Angenehme und Annehmbare vorgibt. Im Rahmen dieser Erkenntnis entspringt dem zeitlos Großen Geist beispielsweise die Ode an die Freude.

Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligthum.
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng getheilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.

Freude heißt die starke Feder
In der ewigen Natur.
Freude, Freude treibt die Räder
In der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen,
Die des Sehers Rohr nicht kennt.



Paradiesvögel kämpfen nicht mit dem "Bunten Messer" sondern dem "Bunten Bleistift", um Höchstheilige Gedanken von Frieden, Freunden, Eierkuchen beim süßen Treffen sonntäglicher Harmonie mit Kindern und Hunden auf dem Ponyhof zu zelebrieren. Sanft ermahnen Mütter ihre Kleinen, doch bitte nicht so laut zu kreischen. John Lennons Liedchen trällert leise:

Stell dir vor, es gäbe kein Himmelreich,
Es ist ganz einfach, wenn du es versuchst.
Keine Hölle unter uns,
über uns nur der Himmel.

Stell dir vor, alle Menschen
leben nur für das "Heute".
Stell dir vor, es gäbe keine Länder,
es ist nicht schwer, das zu tun.

Nichts, wofür es sich lohnt zu töten oder zu sterben
und auch keine Religion.
Stell dir vor, alle Menschen,
leben ihr Leben in Frieden.



Du wirst vielleicht sagen, ich sei ein Träumer,
aber ich bin nicht der Einzige.
Ich hoffe, eines Tages wirst auch du einer von uns sein,
und die ganze Welt wird eins sein.

Stell dir vor, es gäbe keinen Besitz mehr.
Ich frage mich, ob du das kannst.
Keinen Grund für Gier oder Hunger,
Eine Menschheit in Brüderlichkeit.

Stell dir vor, alle Menschen
teilen sich die ganze Welt.
Du wirst vielleicht sagen, ich sei ein Träumer,
aber ich bin nicht der Einzige.
Ich hoffe, eines Tages wirst auch du einer von uns sein,
und die ganze Welt wird eins sein.


Nur der beladene Bauchladenmann stört ein wenig in festlicher Runde im Ponyhof. Er bietet sein seltsam buntes Messer an

Nur für kurze Zeit: Vielfalts-Messer,  Sondermodell „Kampf gegen rechts“, 30% Rabatt! Nur noch Restposten! 🌈🦄❤️💚

Die feiernde Festgesellschaft teilt einige Krümel mit dem sonderlichen Alten, dessen buntes Messer ein wenig das stille Träumen stört. Nach dem Fest steigen die duftenden Damen in ihre SUVs, sich mit ihren Kleinen und Hunden sicher heim zu bringen. Sie freuen sich, wie vor ihnen der Bus von den Mühen des Alltags Beladene heim schaukelt. Alles ist in bester Ordnung.



Fragen, die nur einer hören will, der stören will, wie: "Wann pflastern wir Straßen, Plätze und Gassen mit Stolpersteinen für gewaltsam Getotete - egal ob mit Axt, Messer oder Auto?"  Lauschen wir lieber unserem Freund, dem Teigoboatzen, was er zu nächtlicher Stunde nach Genuß von genügend Rotwein verkündet:



Abends um 19:00 Uhr hatten unseren liebenswerten, umgänglichen Teigboatzen noch Fußbälle erfreut, doch bei fortschreitender nächtlicher Stunde spricht aus ihm des Weines Wahrheit.




Tja,    h a h a   um 00:43: Da lallen, leiern oder lesen Pechvögel allerorten ihr gar garstig Lied - nicht zuletzt der werte Herr Sarrazin bereichert den Grabgesang der Rentnerelite:


Staranwalt Steinhövel kann so schnell keiner ans Leder wegen solcher "seiner Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze"



Armes Deutschland!



Nun genug von Pechvögelnn wie dem Notennatzi oder mir als Blogger, ja selbst von Sarrazin trotz seiner zehn veröffentlichen Werke, von Pirincci einmal ganz abgesehen, genug von Paradiesvögeln wie John Lennon oder Friedrich Schiller .... und einer dieser Paradiesvögel, Klonovsky erklärt mit dem Sektkelch in der Hand, warum die als 68iger konditionierten und in ihrer parasitären Existenz verbliebenen und verblödeten sich so sonderbar wie der widrige Sängerknabe äußern.

Die Linken haben in den Jahren 1968 ff. Deutschsein als Unwert in einem Ausmaße propagiert und daneben die kriterienlose Massenmigration gefördert, dass die Situation heute eben so ist, wie sie ist. Dass die globalistische Klasse diese Linken finanziert und sich auch Teile der Wirtschaft daran beteiligt haben, weil sie von den Migranten vor allem als Konsumenten profitieren, habe ich hier mehrfach thematisiert.


Genug von Pech- und Paradiesvögeln geht's zurück nach....



Glatz



Am anderen Morgen geht es mit neuer Energie hinunter nach Glatz, diesmal über die Glatzer Neiße. Von diesem friedlich dahin dümpelnden Flüsschen berichtet Wiki:

Oft von Hochwassern heimgesucht, verwüstete im Sommer 1997 ein Jahrhunderthochwasser die Stadt: Binnen weniger Stunden stieg die Glatzer Neiße auf einen Pegel von 8,71 m und überflutete einen großen Teil der Stadt. Mittels Finanzhilfen der Europäischen Union nach dem EU-Beitritt Polens 2004 und durch Staatsmittel konnten große Teile der Altstadt aufwendig saniert werden.



Trotz der vor 20 Jahren und wohl auch weiterhin geflossenen EU-Finanzhilfen lässt mich das Gefühl nicht los, hier in Polen weitaus weniger willkommen zu sein als im Sonnen verwöhnten Portugal.



So lohnt es nur in seltenen Fällen, für die wenigen Touristen Informationen auf Tafeln oder Speisekarten in Englisch vorzuhalten. Doch die verwinkelte Altstadt mit ihren Hügeln, Kirchen und der Festung ist spannend.



Der Tag ist noch jung, die Sonne erträglich, da macht der Besuch der Festung Freude. Die verwirrende Geschichte, wer, wann und wie lange die Festung eroberte und hielt, hält mich nicht auf.



Im Festungsladen mit Militaria wie der Hülse einer Mörsergranate für 50 zl wird meiner Frau dies Bild gefallen. Die hüpfenden Aufziehfrösche aus chinesischer Produktion verkauften wir auf ihrem Weihnachtsmarkt in Bamberg.



Die Infotafeln sind mehrsprachig - auch in Deutsch, was bei einem Eintritt von 30 zl und dem Publikum zu erwarten ist.



Der Blick von der Festungshöhe auf den Rathausturm



Die Wohnblocks am Stadtrand verraten, wo Glatz sein etwa 25.000 Einwohner unterbringt, nicht in  der Altstadt, nicht in der Ein- und Ausfallstraße und sicher auch nicht in den schmucken Ein- oder Zweifamilienhäusern im Grünen bei dem Camp.



Ein Beispiel für die Tafeln, welche den Ort erklären. Gerade das Schild von der "Festungsbrauerei" dürfte Freund Teigboatzen gefallen.



Langsam gewinnt die Sonne an Kraft.



Die Filmindustrie hat die Festung für Kriegsfilme genutzt, wie Hinweistafeln verraten. Dazu wurde diese Kanone, welche "Schlanke Emma" genannt wurde, nachgebaut.



Die Festung hat zahlreiche Räume, um museale Kriegserinnerung zu präsentieren.



Eine Abteilung im Festungsmuseum zeigt Zwangsarbeit für die AEG. Diese Abteilung dokumentiert die Ereignisse in Tafeln ausschließlich in polnischer Sprache. Ein Film zeigt, wie Soldaten die Arbeiter zur Arbeit antreiben.



Mit dem Besuch der Festung, letzten Einkäufen in Glatz geht mit dem schwül heißen Sommertag mein Monat in Polen zu Ende.


Tschechien am Rozkos-See


Die Woche endet am Rozkos-See in Tschechien.



Zum Kauf einer Vignette verwies mich die Tankstelle auf das Internet.



Kosten laut der elektronisch geschickten Vignette 430 czk, Kosten für mich 28,99 Euro an.




Der Platz am See ist schön. Als echter Pechvogel platzt mir der gerade in Breslau reparierte Vorderradreifen.



Den Schlauch zu wechseln, ist noch zu schaffen. Doch bei meinem ungeschickten Hantieren fällt der Schnellspanner auseinander. Wie fünf Einzelteile zusammenpassen, ist mir ein Rätsel. In Rom ist mir das vor Jahren einmal gelungen, ein winziges Gummi hatte geholfen, die Teile zusammen zu halten.  Das Gummiband fehlt jetzt. Damit endet erstmal die Fahrfreude auf E-Bike Rosinante.


Zwei Ruhetage am flachen See mit etwas modrigem Wasser sind unumgänglich. Das ist bei 30 Grad Celsius nicht unbedingt spannend.  Ein Gefühl, wie es der widrige Sängerknabe so kunstvoll darbietet, ein Gefühl.... als...

...Pechvogel....


P.S. Korrekturen - wenn überhaupt - später