19 Juli 2015

An der Nordseeküste

Unsere kleine "Nordland-Reise" genießen wir gemeinsam, meine liebe Frau mit mir. Die politischen Verhältnisse verschwimmen wie in dickem, grauen Nebel hinter dem Zauber des grün blühenden Sommers. Eine stille Sehnsucht zieht mich in romantische Gefühle von Frieden, Liebe und Herzlichkeit. Ohne Internet und mit meiner Frau, die nicht laufend Nachrichtenkanäle hören will, gibt es Sommerfrieden und -freude pur.


Der alte Mann an der Pfeifenorgel ist 80 Jahre alt. Wir lauschen seinen Improvisation im schattigen Dunkel einer kleiner Dorfkirche in Höfen bei Bamberg. Seit drei Nächten steht unsere rollende Tonne am gewohnten Regnitz-Camp vor den Toren Bambergs in Bug. Mein Blick erholt sich im Grün von Eichenlaub, Schilf, Weiden und den Wasserwellen im Wind in noch dunklerem Grün. Die Wolken spielen zwischen Grau, Weiß und dunkel drohendem Schwarz. Doch die Sonntagssonne meint es gut mit uns, dass wir trocken in der ländlichen Umgebung von Bamberg radeln. Die Walnüsse runden sich in ihren grünen Schutzmänteln. Das fränkische Kirschenland, welches bald 150.000 dieser fruchtfleischigen Bäume kultiviert, lässt an kleinen, über sanfte Hügel führende Landstraßen ab und an auch ein paar Bäume frei wachsen, die den Wanderer mit reifenden Kirschen erfrischen. An einem dieser wundersamen Wege locken uns die Orgelklänge zu einer Pause in dem lauschigen Dorfkirchlein. Der alte Mann intoniert versonnen versponnen seine Klangwelten und nimmt uns mit auf seine musikalische Fantasiereise. Am Ende erzählt er uns von der Geschichte dieser Pfeifenorgel, die die Musikschule in Köln zum Schrottpreis abgab. Das Instrument passte wie maßgeschneidert in die kleine Kirche und wurde für 20.000 Mark renoviert. Der alte Mann hat eigenes Geld für Kauf und Renovierung investiert. Mittlerweile ist das gute Instrument schon mehr als fünfzig Jahre alt. Doch es fehlt Nachwuchs, um der alten Orgel ihre Zauberklänge zu entlocken. Der 80jährige Organist beklagt seine Monat für Monat schwindenden Kräfte. Die Finger wollen dem Willen nicht mehr folgen. Schnelle Wechsel gelingen nicht mehr. Lächelnd gesteht er: "Man ist selber schuld, wenn man so alt wird."


In ganz gegensätzlicher Welt tummeln sich die Kinder. Hier macht sich eine Kindergarten-Gruppe über Mimas Erdbeerfeld her. Unter Anleitung und Aufsicht füllen die folgsamen Kleinen ihre Körbchen und naschen von den süßen Früchten. Manche verkünden stolz: "Hier hab' ich eine!" So staunen die Kinder über unsere Welt und Natur, die sie mit allem beglückt und beschert im Übermaß.


Eilende Erwachsenen wie hier auf dem Viktualien-Markt in München haben selten Zeit, um auf die Felder zu fahren und Früchte zu pflücken. Blaubeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren lassen sich schneller am Marktstand kaufen, verpacken und genießen. Die Erdbeeren aus Italien kosten etwa die Hälft der heimischen Früchte. Marokkaner kaufen ihre heimische Beeren schon ab Mitte Januar für einen Bruchteil europäischer Preise.



Kaum dem Kindergartenalter entwachsen beschulen Asiaten ihren Nachwuchs auf dem Münchener Viktualien-Markt. So lernen die Kleinen einige Sehenswürdigkeiten unserer schönen bayrischen Hauptstadt. Vorbereitete Arbeitsblätter füllen die Kinder mit Daten und Fakten, die ihnen ihre Lehrer an Ort und Stelle zeigen. Die Frage, ob ihr Sitzplatz auf dem Pflaster des Markplatzes unseren strengen, hygienischen Ordnungsvorschriften für Schüler entspricht, stellt sich sich wohl nur Deutschen.


Was Kinder wo wie lernen, kann uns gleichgültig sein und bleiben. Wir genießen zusammen den ersten arbeitsfreien Tag nach der Sommermarkt-Saison meiner Frau. Jetzt sind wir wieder eine Zeit auf engstem Raum im Auto zusammen, wo sich zwischen Mann und Frau die zentrale Frage von Krieg und Frieden stellt. Das klingt dramatisch und ist es oft auch genug - gerade bei jungen Leuten.


Während sich die Kleinen auf gepflasterten Kurven im Beerencafe heiße Rennen liefern, pflücken und naschen wir die süßen Früchte, bis wir satt und zufrieden uns auf unsere kleine Nordlandfahrt vorbereiten - mit einem Eisschrank voller Blau-, Johannis- und Erdbeeren.


Mimas Arbeitgeber versorgt rund um München die Menschen mit köstlichen Beeren. Wir fragen nicht danach, was meine Frau bei aller Arbeit dereinst an Rente erhält. Wir leben jetzt und herrlich, futtern uns fröhlich durch die Spargel- und Beeren-Saison. Und Morgen? Interessiert uns nicht!


Mein bester Freund schaut auch noch kurz bei uns vorbei. Er blickt aus seinem noch verträumten Morgennebel mit ungläubigen Augen auf mich. Meine Gedanken bleiben ihm verborgen, bis er sie hier liest: "Würden Sie diesem Menschen einen Gebrauchtwagen abkaufen?"


Nach aller packenden Aufregung haben wir es an unseren ersten Rastplatz bis nach Hilpoltstein geschafft. Mein dort gewohnter Platz ist vollkommen zugeparkt. Alternativ ist ein große Wiese eröffnet, um die Menschenmassen aufzunehmen. 5000 werden am Triathlon Rothsee sich gnadenlos in der Hitze 180 Fahrrad-, 43 Lauf- und 3,8 Schwimm-Kilometern quälen. 5000 weitere schauen der Quälerei zu, jubeln, trinken, tanzen, feiern. Für uns ist weder das Eine noch das Andere reizvoll.


Obgleich uns das Bad im heimische Feringasee in München noch vor der Abfahrt erfrischt hat, gönnen wir uns im Rothsee ein weiteres Bad. Dort duscht sich der staubig schwitzende Wanderer auch kalt nach dem Seebad, um sich frisch für die Nacht glücklich ins gemachte Bett zu legen.


Bamberg: Da sind wir nun wieder wie in den letzten Sommern zuvor: Bei Bamberg am wunderschönen Camp in Bug mit Blick auf die Regnitz. Gemächlich treiben schon wieder die ersten gelben Blätter auf dem Wasser Richtung Bamberg Stadt. Gemächlich lässt man sich faul mit der Strömung "bergab" treiben oder kämpft sich gegen die Strömung auf die andere Flußseite, um sich an einem dürren Weidenzweig hängend am anderen Ufer zu erholen. 


Bambergs kurzberockte Schönheiten tänzeln durch die Altstadt. Nur in den Regnitz-Wiesen legen sich Damen bäuchlings zur Ruhe, um buntes Treiben um sie herum aus dieser Graswurzel-Perspektive zu betrachten. Diese füllige Skulptur in Bambergs Altstadt sehen wir zum Weihnachtsmarkt manchmal mit einer Kuppe von Schnee auf ihrer Kruppe.


Mimas Freunde in Bamberg feiern so nach und nach ihren 60igsten. Diesmal ist ein Reinhard, der hinter ihr stehend die vielen Freunde und Aufmerksamkeiten glücklich genießt. Sechs Jahrzehnte auf dem Buckel, der Mann an der Pfeifenorgel hat noch mal zwei Jahrzehnte mehr geschafft. Das Alter macht langsam, demütig und verständig.


"Schritttempo" verlangt die rote Schrift an der weißen Wand, wo der wild wuchernde Wein noch Platz gelassen hat für diese Botschaft. Wir essen, trinken, scherzen und lachen. Politik bleibt draußen vor.



Der riesige Wok-Topf auf dem mehr als Teller großen Gaskocher brutzelt langsam ein prächtiges, würziges, fast schon scharfes asiatisches Mahl mit Pilzen, Kartoffeln, Kohl, Mohrrüben und allerlei Gewürzen, welche in ausgiebiger Menge den Gaumen der Genießer befeuern. Die "Genußregion Franken", wie Schilder an der Autobahn den Reisenden zum Anhalten verführen, liefert mit etwa 20 Bamberger Brauereien den nötigen "Bölk-Stoff", um den brennenden Gaumen mit kühlendem, goldblonden Bier zu löschen. Am Inhalt des überreich gefüllten Woks kauen wir noch in großer Runde am nächsten Abend. Doch dazwischen haben wir uns schon eine Pause vom Essen und Trinken gegönnt.


Die Anzahl der Dörfer und Straßensiedlungen rund um Bamberg sind so zahlreich, dass nur Eingeborene so halbwegs Lage und Entfernung von einzelnen Weilern in etwa beschreiben können. Besucher dieser Genußregion torkeln gleichsam von Wirtshaus zu Biergarten und haben am Ende des Tages vergessen, wo sie anfangs eingekehrt sind.


Natürlich träumt meine Frau davon, deren Import von Bamberg nach München mir vor bald zwei Jahrzehnten noch in der Blüte meiner sexuellen Überzeugungskraft gelang, weil es in München für uns beide Brot, Lohn und Arbeit gab und für sie noch gibt, natürlich träumt meine Frau davon, mich mit schwindenden Kräften von München aus wieder in ihr Bamberg heim zu bringen. Mir wäre es allerdings am liebsten, sie würde sich damit begnügen, meine sterblichen Überresten dereinst in einer Urne nach Bamberg zu überführen, und mich nicht mit Umzugswünschen zu nerven. Doch Frauen sind zwar weich und nachgiebig wie Wasser, reagieren wie Wasser auf leichtesten Druck, tragen auch schwerste Lasten, aber es heißt auch: "Steter Tropfen höhlt den Stein."


Doch da uns beiden Camp Bug bei Bamberg bislang als Sommerfrische bestens behagt, radeln wir glücklich durch den Sommersonnen heißen Sonntag, kehren im Kirchlein ein, um dem alten Organisten zu lauschen und schaffen es gerade noch, den verführerischen Verlockungen des Biergartens zu widerstehen, um auf einer
lauschigen Schattenbank Fischlein im seichten Wasser bei ihren schwänzelnden Bewegungen zuzusehen. Die letzten Beeren aus unserem Proviant geben uns frischen Schwung.


Bevor lange Elektro-Leitungen das Land durchschnitten, die Ingenieure, Manager und Politiker Kraftwerke  in die Landschaft klotzten, kühlten die Eingeborenen im feucht-fröhlichen Frankenland ihre Vorräte in sogenannten "Bierkellern". Der Name lässt ahnen, welche Vorräte dort vorangig für des Tages Mühen gekühlt wurden. Die Tradition im Land setzt sich bis heute in der Redensart fort: "Treffen wir uns auf'm Keller?" Damit meinen die Ureinwohner in Franken einen Biergarten, unter deren Baumschatten sich die Kellergewölbe befanden, um Gäste mit gut gekühltem Bier zu bewirten.


Meine Mima und mich bewirten nach unserer sonntäglichen Radtour ein weiteres Mal zum nächsten Mahl der 60jährige Jubilar, hier mir zur Rechten, der in besinnlicher Vereinigung mit seinem Guru mich von der allgültigen einigenden Kraft der Herzensliebe begeistert, welche auf Ewigkeit über allem politischen Geplänkel und Gezänkel stehe. Obgleich mich Kulträume wie mit dem in Ehren ergrauten, alten Organistem an seiner Pfeifenorgel zu einer gewissen Aufmerksamkeit, Andacht und in eine demütige Stille bringen, sind mir priesterliche Reden von alten Pfaffen wie New-Age-Religioten irgendwie doch immer reichlich verdächtig und reizen mich zu widerborstigem, heidnischen Geschwätz. Doch die in ihrer Geistlichkeit ausgereiften Persönlichkeiten werden mir mein kindliches Zweifeln an aller Hohen Heiligkeit wohl verzeihen. Hoffentlich.


Nachdem uns in lockerer Runde lästerliche Rede und Gegengerede auf's Herzigste erhitzt haben, kühlen wir  uns in den trüben Fluten der Regnitz. Meine Mima tönt zwar in Richtung der schläfrig dahin treibenden Luftmatrazen-Flößern, welche ihren Bierkasten an Bord haben, als Piratin diese Luftblasen-Inseln zu entern. Doch die ermatteten Bierschläfer lassen sich von platschenden Piratinnen nicht aus der Ruhe bringen.


Jedenfalls erbeuten die drei schwimmenden Grazien kein Bier aus dem bewachten Boot inmitten der Matrazenburg. Dafür erfrischt uns ein Eis.


Der Herr, welcher im rot-weiß gestreiften Zebra-Look so fröhlich in die Kamera lacht, lässt von eigen geernteten Bio-Kirschen im Garten sich einen 40-prozentigen Kirschgeist brennen. Ob er mir allerdings, wie angekündigt, einen halben Liter dieser Kostbarkeit verehren wird, bleibt abzuwarten.


Mima, meine Frau ist vorzüglich mit vorsorgendem Mutter-Gene ausgestattet, und hat unser "Sofa" in Form einer Luftmatraze aufgeblasen. Auf dieser nehmen unsere drei Grazien, welche uns das Leben nach Lust und Laune versüßen oder versalzen, anmutig Platz. Derweil knieen wir hinter unseren besseren Hälften, derweil der Kirschwasser-Brandmeister unsere illustre Idylle ablichtet. Man beachte den gewaltigen VW-Crafter in Rotmetallic-Lack neben unserer Walkuh, den Bimobil zum Sonderpreis von 70.000 Euro mit 20.000 Euro Nachlass als Vorführwagen verkaufte. Das Gefährt hat den gleichen Jahrgang wie meines, sieht allerdings noch aus wie neu, was meine Liebste veranlasst, meine mangelnden Autopflege zu bemängeln, allerdings entlastend - mit ein wenig Widerwillen - meine "Schreiberei belobigt". Na, schönen Dank, die Dame!


Am Abend nach dem Fest kämpfen noch einige Unverzagte mit dem Wok, von dem eine Hälfte auf dem Küchentisch steht. Ein weiterer Kübel im Format einer mittleren Waschschüssel steht noch auf dem Feuer vor dem Fenster. Trotz aller Mühe müssen wir gestehen: Unsere Mägen waren trotz aller Anstrengungen den Massen im Wok nicht gewachsen. Der Vorschlag, eine restliche Ladung noch Älteren in einem Heim zu spenden, wird alsbald verworfen. Der Auftritt von unseren reizenden jungen Damen würde doch vielleicht die Abendruhe der Alten im Heim nachhaltig stören.


92 Jahre

 Die nächsten beiden Nächte auf unserer kleinen Nordlandreise verbringen wir am Stellplatz in Westerkappeln vor dem Bullerteich-Freibad. Hier trainiert sich meine alte Tante jeden Sommer, im letzten Jahr noch bei Wind und Wetter. Dieses Jahr waren ihr erst 26 Tage warm genug, um sich im Freibad zu stärken. 

 
Mima und meine 92jährige Tante vergnügen sich im Freibad Bullerteich.


Noch hält sich die Sonne zurück. Doch die Höllenhitze lässt nicht mehr lang auf sich warten.


Egal ob neun oder neunzig Jahre alt - ein Eis gehört im Sommer dazu.

In den musealen Gemächern meiner alten Tante wandern die Erinnerung zurück zu meinem verstorbenen Vater. Als junger Mann hat er dieses beeindruckende Bild gemalt. Später in seinem Beruf hat nicht mehr gemalt, dafür vorbildlich für seine vier Söhne gesorgt.


Westerkappeln glänzt mit dieser alten Kirche. Die Mauern des Kirchturms lassen sich schon im 12. Jahrhundert nachweisen.

Ammerland


Die Fahrt von Westerkappeln bis ins Ammerland ist ein Katzensprung. Friesisch grün herb wird die Landschaft. Ziegelsteinhäuser schmiegen sich in den Windschutz von Hecken und Baumreihen. Mein Freund Gerd wohnt mit seiner Frau tief einsam im Moorgrund. Die Zufahrt ist nicht gepflastert. Auf seinem 1,4 Hektar großer Grund fügen sich Bäume, Hecken, Gärten, Gewächshäuser, ein Brunnen und verschiedenen Nebengebäude harmonisch in die Landschaft.


Schwarze und rote Johannisbeeren sind reif. Mit einer Leiter erntet meine Frau Kirschen. Von einer nahen Blaubeerplantage haben wir uns zuvor mit diesen köstlichen Früchten versorgt.


Auch als Imker hat sich mein Freund schon bewährt. Hier versorgt er die Hennen, die ihnen die besten Freilauf-Eier legen.


Wir gedenken gern der alten Zeiten, als wir gemeinsam gegen den Vietnam-Krieg demonstrierten. Wir skandierten damals Parolen wie "Ho! Ho! Hoshi Minh!" Einer aus der alten Truppe ist als Steigbügelhalter von J. Fischer später bis zum Botschafter in Venezuela aufgestiegen, wurde dort entführt, was er aber gut überstand. Uns geht es nun darum, gesund den Rentner-Frieden zu genießen und zu bewahren. Die leidige Politik rückt weit, weit fern. Doch sie holt mich immer wieder ein, die leidige Politik - gerade der religiotisch-rigiden Richtung!


Der Prediger holt seine Glaubensbrüder ab wie die Hummel ihren Blütenstaub. Nur dass polit-priesterlich-presstituierten-Propaganda in die letzten Ohr- und Hirnwinkel sich einnistet und von dort kaum mehr zu beseitigen ist.




Vermutlich plagen prekäre Massen nur Neidkomplexe, welche die Priester als eine der sieben Todsünden verdammen, wenn sich Menschen über das Einkommen von Bankstern aufregen. Mich regt es auf, immer noch - trotz Rentner-Ruhe im friesich grün-herben Ammerland!

Meine Meinung zum Goldman-Sachs-Bankster Blankfein::

Wie Soros, einer dieser Milliardäre, glaubhaft erklärt: "Es herrscht ein Krieg der Reichen gegen die Armen. Und die Reichen werden gewinnen." Das Wort "Krieg" verweist auf Gewalt bis auf Leben und Tod.
Wenn Arme, wie von den ärmsten Weltregionen überall berichtet, "krepieren-wie-die-Fliegen" oder ohne Wohnung, Wärme und ausreichend Nahrung vegitieren, dann kommen demokratische Eliten in eine prekäre Lage.

Denn es müssen wenige Reiche, sehr wenige sehr Reiche den vielen Armen, den sehr vielen sehr Armen erklären, dass ihre Not "alternativlos" ist. Dies erklären die sehr wenigen sehr Reichen den sehr vielen sehr Armen mit Hilfe von Priestern, Politikern und Presstituierten.

Die von den sehr wenigen sehr Reichen bezahlten und verantwortlichen Politiker, Presstituierten und Priester müssen vor allem vernebeln und verdunkeln, dass die sehr vielen, sehr Armen deswegen in immer größere Not geraten, weil die sehr wenigen, sehr Reichen immer reicher werden.

Dazu müssen Politiker, Priester und Presstituierte die sehr vielen, sehr Armen gegeneinander hetzen. Als bewährte Methode, Menschen gegeneinander zu hetzen,  bewähren sich religiotische Unterschiede. Der Begriff "religiotisch" muss hierbei weit gefasst werden. So ist die Religion "get rich or die tryin" des amerikanischen Traums ebenso stark wie religiotischer Glaube an "mit-Meditation-zur-Erleuchtung" oder "Auferstehung-von-den-Toten" oder "72-Jungfrauen-im-Paradies-für-den-dshihadistischen-Märtyrer".

Es gehört zum Geschäft von Polit-Priesterlichen-Presstituierten, dass diese unterschiedlichen religiotischen Systeme unvereinbar miteinander sind, sich gegenseitig bekämpfen.

Bevor die sehr vielen, sehr Armen gegen die sehr wenigen, sehr Reichen Krieg beginnen, müssen Polit-Priesterliche-Presstituierte dafür sorgen, dass sich die sehr vielen, sehr Armen untereinander bekriegen und dezimieren.

Die Ärmsten der sehr vielen, sehr Armen sterben in diesem Kampf als Erste, weil bei Knappheit lebenswichtiger Ressourcen wie Mangel an Medikamenten bis hin zu unzureichendem Essen und Trinken die Bedauernswerten ihre Existenz nicht mehr bezahlen können.


Die polit-priesterliche-presstituierte-Propaganda sorgt in Zeiten zunehmender Not dafür, dass die sehr vielen, sehr Armen sich mehr und mehr mit Gewalt bekämpfen, damit diese sich gegeneinander vernichten, während die sehr wenigen, sehr Reichen sich aus der Schusslinie in sicherere Gefilde und Ghettos zurückziehen.

Laut SPON Meldung v. 19.07. kauft Warren Buffett für 15 Millionen diese griechische Insel.


Hilfreich für die steigende europäische Not erweisen sich Millionen von Armutsflüchtlinge aus Nordafrika wie südlich der Sahelzone, wobei hier nur die stärksten - vorrangig junge Männer - den lebensgefährlichen Fluchtweg ins gelobte Land der reichen Europäer schaffen. Selbst wenn von 10 dieser Armutsflüchtlinge nur zwei oder drei hier als Arbeitskräfte zu verwerten sind, so privatisieren die Reichen die Gewinne von diesen wenigen Arbeitskräfte. Sieben oder acht Armutsflüchtlinge muss hingegen das soziale System stützen. Diese Verluste sozialisiert die Gemeinschaft der Steuerzahlen - wieder die sehr vielen, sehr Armen.



Der Wirtschaftskrieg verschärft die Differenzen ständig, dass Menschen in Ballungszentren mit zunehmender Gewalt einander bekämpfen.

Gegen diese Gewalt der sehr vielen, sehr Armen untereinander müssen die sehr wenigen, sehr Reichen mit Hilfe von Politik-Priestern-Presstituierter-Propaganda immer härtere Sicherheits- und Kontrollmechanismen installieren.

Diese Prozesse bereiten die sehr vielen, sehr Armen auf Kriege/Bürgerkriege vor, um "inflationär-sich-vermehrendes-aber-unproduktives-Humankapital-zu-vernichten".



Mein Freund bereichert meine Gedanken mit seinen, die immer wieder eine herzerfrischend die andere Seite der Medaille zeigen. Er titelt seinen Sermon:

Die fröhliche Friedensfantasie in Vorkriegszeiten
na, hast Du heute wieder Deinen “Antikapitalistischen Tag”, mit Reichen-Bashing??
Ja, die Reichen sind die ganz poesen, sie saugen die ach so Armen immer aus, die, die sich nicht wehren koennen….
Hast ja recht….auf weiter Strecke….aber eben nur zum Teil.
Die besagten und viel besungenen Armen sind bei Draufsicht und mit angelegter Polemik, auch weitgehend selber schuld….oder bloed….wie man’s nimmt.
“Die Liebe ist das Brot der Armen”…sagt ein Spruch und abgeleitet daraus entstehen immer mehr Arme, weil sie sich halt ueberproportional zu der Mittel- und Oberklasse vermehren und den Pool der ungebildeten ‘Ausnutzbaren’ immer weiter vergroessern.
Das gilt fuer Prekaerfamilien in Deutschland, bei denen manchmal die H4-Dame nicht mehr genau weiss, von wem die vielen Kinder stammen. In Indien vergroessert sich die Zahl der Armen stuendlich um einige Tausend und in Afrika und Teilen der islamischen Welt, bedeutet eine Vielzahl von Kindern mehr Einfluss im Clan und vor allen Dingen die Reproduzierfaehigkeit der Maenner, die “immer und erfolgreich koennen”
Ich bin immer zu Traenen geruehrt, wenn so Typen wie Bill Gates Impfaktionen in Afrika durchfuehren und prinzipiell Vorschub leisten, dass letztendlich  noch mehr Arme entstehen….blauaeugiger Unsinn und Pfusch bei Mutter Natur.

Wesentlich sinnvoller waeren Anstrengungen der Organisationen und Staaten, wenn Aufklaerung, Familienplanung und Verhuetung DIE Schwerpunkte waeren. Aber da haette z.B. die kath. Kirche etwas dagegen, weil sonst ihr zu betreuender Pool, Macht und Einfluss (die groesste Religionsgemeinschaft der Welt….die aber vom Islam herausgefordert wird, der ebenfalls per “Geburtsoffensive” seine Armeen staerkt sinken wuerde.

Wie das dann im Kapitalismus (der sich halt nicht an den Thesen von Typen wie Mutter Teresa ausrichtet….) so ist, mindert das Ueberangebot an Arbeitskraeften den Preis pro Arbeitseinheit. Wenn die Bevoelkerungsexplosion in Afrika, Indien und in islamischen Laendern weiter anhaelt, wird es zwangslaeufig zu Verteilungskaempfen und vor allen Dingen zu Migration fuehren…..mit unabsehbaren Folgen….insbesondere fuer Europa.
Nur fuer bornierte deutsche Gutmenschen, die jedem das Recht auf Happiness zugestehen, ist Migration eine Bereicherung….dazu muessen aber die Augen fest geschlossen bleiben, damit die Realitaet nicht mit unangenehmen Fakten aufwartet….
Komisch ist, dass ausgerechnet diejenigen, die dieses “Friede, Freude, Eierkuchen” propagieren, ihren Hintern zumeist feist im Trockenen haben und den ach so moralischen Philantropen rauskehren.
 Es klingt zwar fuer Gutmenschen und Moralisten soooo furchtbar….aber der Ansatz Australiens, mit seiner “Non Immigration Policy” ist der EINZIG gangbare Weg, das eigene Land vor dem Ansturm von unqualifizierten Armen zu schuetzen.
Der Gedanke dieser Zuwanderer “I’m poor, you are rich…and now YOU have a problem” findet nur bei den oben erwaehnten Gutmenschen offene Ohren, deren vornehmliche Gabe es ist, Gutes zu tun und Andere ihres Heimatstaates bezahlen (oder leiden) zu lassen.

Vorhersage: Sollte sich die Migrationsentwicklung nach Deutschland weiter so entwickeln, wie sie es zur Zeit tut, mit geradezu alptraumhaften Zuwachsraten, die sogar noch von eigenen Aktivitaeten stimuliert wird (Abholung der Boat People gleich vor Libyen…), dann wird sich diese Republik schnell an die Grenzen bewegen, mit jetzt noch nicht abschaetzbaren Folgen…..
 In der Tat gibt es starke Befuerworter des Zustromes aus der Wirtschaft und der “Sozialindustrie”. Fuer die einen gibt es billige Arbeitskraefte und die sozialen Probleme werden auf die Allgemeinheit abgewaelzt, fuer die anderen ist jeder Migrant eine weitere Grantie zur Jobsicherung. (Sozialberufe, Rechtsanwaelte, Uebersetzer, Psychologen, Soziologen etc. etc.)
 Es wird spannend werden.
Einen deutschen Zeichensatz kann man dem Mann nicht angewöhnen. Und mir ist die Zeit zu schade, seinen fehlenden Umlaute zu ersetzen.


Schillig - an der Nordseeküste

Wunderbare Frische am Meer. Der Nachbar erzählt von einem Toskana-Reisenden, der nach zwei Tagen mit 38 Grad Hitze zurück an die Nordsee sich flüchtete. Ein nieselnder Regen am Sonntag gibt selbst Mitte Juli jedem die Chance, angenehm zu frösteln. 


Der riesige Stellplatz in Schillig sorg dafür, dass wir unsere nächsten beiden Tage geruhsam am Nordseestrand auskühlen. Selbst bei Sonnenschein hält der Wind die Temperatur in annehmbaren Bereich. Wir kommen gerade richtig am sonnigen Samstag, der uns ein Wochenende mit dem Friesenfest schenkt.



Nachdem sich die Menschen als Strand- und Wattläufer, als Trommler der Sambaschule Oldenburg, als Trampolin-Springer oder im Kite-Surfer erschöpfend verausgabt haben, spielen am Abend auf der großen Sinalco-Bühne Live-Musiker. Eine eindrucksvolle Show aus Wasserfontänen mit Farbspielen und Musik krönt den gelungen Abend des Friesenfestes.



Bei all den gebotenen Attraktionen stört es erstmal nicht meine Mima, dass wir uns mit gefühlt zwei- bis dreitausend anderen Wohnmobilisten den Stellplatz teilen. Sogar einen Stromanschluß konnten wir ergattern, was uns bei dem verregneten Sonntag Musik, Fernsehen und die Arbeit am Computer überhaupt erst ermöglicht.


Der farbenfrohe Kitsch an Jahrmärkten wie hier beim Friesenfest in Schillig begeistert mich immer wieder - mehr davon zuvor im YouTube-Video.



Das Friesenfest krönt eine quitschbunte Show von angestrahlten Wasserfontänen, die sich im Takt zur Musik bewegen, drehen, spritzen.


1 Kommentar:

Michel hat gesagt…

"Flasche leer" an der Nordseeküste, oder wollte Dir am Ende Deines Artikels kein treffenderer Titel mehr einfallen?
Aber macht nichts, mir gefällt der Reiseteil im Fränkischen ohnehin am besten :-)

Stille, Friede, Sehnsucht, Herzlichkeit, Liebe... hattest Du eingangs versprochen, dann wurdest Du doch wieder von der Realität eingeholt. Wobei Du es lange Zeit geschafft hast, mit eindrucksvollen Bildern Deine bzw. eure Reise zu beschreiben. U.a. gefällt mir, dass das jemand endlich mal wieder Mut zur Farbe (VW-Crafter in rot) hatte. Farbige Autos sind heutzutage selten auf den Straßen geworden. Naja, dafür scheinen viele Fahrer "bunte" Bilder von Deutschland im Geiste zu haben, die nicht jedermann zugänglich sind.
Deine offene Erzählweise gefällt mir sehr gut. Deine liebste Mima scheint sich nach Ruhe und Beschaulichkeit zu sehnen, die sie verständlicherweise in Bamberg eher als in München findet.

Was mich persönlich fasziniert und gleichsam entsetzt, ist die Meinung Deines Freundes, der wegen seiner Schreibweise ohne Umlaute evtl. programmierend tätig ist/war?
Ich "befürchte" er liegt damit und mit seinen Vorhersagen verdammt gut!

Eine wunderschöne Zeit wünsche ich Deiner Mima und Dir
Michel