19 Januar 2020

Rentners Versuche sich vor Profi-Mördern, -Schlächtern und Zensoren zu retten

Die durch Internet und Medien gespiegelte Wirklichkeit inspiriert und beflügelt meine Fantasie. Nicht, dass es mich mit meinen Gedanken an die Öffentlichkeit drängt, das Blog ist mein Ventil, Ereignisse zu ordnen und zu verarbeiten. Einen anderer Grund, mir als Blogger die Zeit zu vertreiben, gibt es nicht. Kein Kommentator, kein Blogger oder Autor auf Spendenbasis kann sich einbilden, solche Mühen ändern die Situation. Man entspannt sich - schreibend und lesend - mehr nicht.


In every job that must be done, there is an element of fun



Seit mehr als sechs Monaten halten meine Frau und mich unsere Baustelle in Atem. Wann ist endlich absehbar, dass sie ihren Traum, ein Häuschen mit Garten, bezieht? Wann stehen wieder meine CDs, meine Bücher und Noten in ihren Regalen, wann steht wieder mein Klavier im Haus, wann kann es wieder auf eine kleine Fahrt geben zum Winter im Warmen? Zwei Bautrockner arbeiten rund um die Uhr, um die mit teilweise Lehm verputzten Wände zu trocknen.


Seit Mitte Dezember sind alle Räume verputzt. Am 23. Dezember begeisterten uns überaus kompetente Elektriker damit, 47 Steckdosen, 37 Schalter und 11 Baufassungen an neu verlegte Kupferleitungen anzuschließen. Weihnachten kam Licht ins Haus. Am 8. Januar schlossen dann artistische Künstler im Heizungsbau neun von elf Heizkörpern an. Im Januar wurde es warm - im Haus. Ein akurater Fliesenleger verwandelte in etwa 45 Arbeitsstunden einen ruinierten Raum in ein Schmuckstück.



Nach Licht und Heizung müssen noch Anstrich und neuer Bodenbelag das Werk vollenden.



Es darf nur noch wenige Wochen dauern, bis die Böden mit Holzfasserdämm- und OSB-Platten belegt sind, auf denen sprazierfähiges Linoleum sich einklicken soll. Derweil sollten die Wände trocken genug sein, dass der Maler für eine notwenidge Grundierung und den gefälligen Anstrich garantieren kann.


Im Abstellraum stapeln sich OSB- neben Holzfasserdämmplatten, ein Heizkörper, Klick-Linoleum und ein Waschbecken mit Wasserhahn.



Der Remeha Gas-Brennwert-Kombiheizkessel Tzerra Ace 28 C beheizte das Haus mit 28 KWatt Leistung schon ab Mitte September mit provisorischen Heizkörpern. Die Waschmaschine ist bestellt. Wir warten auf ihre Lieferung und den Anschluß. Bislang behalfen wir uns mit Waschsalons in Coburg und Bamberg. In Sonneberg gibt es keinen Waschsalon.




Das verputzte Treppenhaus wartet auf den Anstrich.



Halbwegs fertig, vom Boden abgesehen, dient uns das spätere Esszimmer als Aufenthaltsraum.



In der ans Esszimmer anschließenden Küche fehlen noch Schränke, der Eisschrank, die Spüle, der Herd, ein Küchenbeistellherd und die Fliesen am Boden. Bislang versorgt uns ein Schnellkocher mit Wasser für Tee und Kaffee.  

Coburg

 

Unterhaltsam sind Ausflüge wie nach Coburg, wo am Oberen Bürglaß uns der Waschsalon gute Dienste leistet. Schwierig ist die Parkplatzsuche und lästig der sich stündlich wiederholende Gang zur Parkuhr. Die Parkplatzmiete für zwei Euro ist nach einer Stunde abgelaufen.



Der Weihnachtsmarkt mit dem Weihnachtsbaum inmitten des Platzes ist abgebaut.


Das muntere Markttreiben geht wieder seinen gewohnten Gang.




Wurst, Fleisch, Obst, Gemüse, Brot, Kuchen, Käse, Fisch, Blumen und vieles mehr lässt sich auf dem Marktplatz für das Wochenende beschaffen.


Das Rathaus propagiert mit seinen Verzierungen Recht und Ordnung.




Mächtige haben die Angewohnheit, sich mit Löwen darstellen zu lassen.




Auf Abflüssen sieht man eher selten Raubtiere. Doch die Darstellung eines Mohren auf dem Abflußdeckel ist heute längst nicht mehr zeitgemäß und schon garnicht politisch korrekt.




Pferde eigneten sich nicht nur zum Transport von Menschen und Gütern, Pferde waren auch als Nahrungquelle stets geschätzt.






Die Bratwurst, gleichgültig ob sie als Nürnberger oder Thüringer Bratwurst auf den Rost kommt, wird wie Bier als Grundnahrungsmittel geschätzt und überall angeboten.





Derzeit ist der Ausschank im Bierkasten in der kalten Zeit noch geschlossen.



Städte umgaben sich in alten Zeiten mit einer Stadtmauer. Wer in die Stadt wollte, musste durch das Stadttor kommen.




Das Stadttor war gut geschützt und leicht zu bewachen.




EIN ZEICHEN DEUTSCHER KRAFT IN GROSSER ERNSTER ZEIT GESCHAFFEN
1915-1917



Und heute?





Dem Herrn ließe sich die Gedenktafel widmen:
EIN ZEICHEN DEUTSCHER SCHWÄCHE
IN KLEINMÜTIGER LÄCHERLICHER ZEIT GESCHAFFEN
1968-2020

Die Folgen sind absehbar, auch wenn momentan noch die Steuereinnahmen sprudeln. Soviel aus dem Rentner Refugium.


Von Profi-Mördern und -Schlächtern

 


Wer mir als einer der wertvollsten Informanten von persönlichen Treffen bekannt ist, einer der aufrichtigsten Menschen, Dr. Rainer Rotfuss. Er hat 2016 die "Friedensfahrt Moskau" organisiert. Als im Wohnmobil mitfahrender Zeitzeuge zeigte sich Rainer in allen Situation souverän und überlegen.
  

Wer das Buch mit 158 Seiten nicht kaufen will, lädt sich die PDF-Datei des Buches mit etwa 40 MByte. Nun also zu einem Interview mit Rainer und dem Titel:
Der tiefe Staat wollte den Iran-Krieg



https://www.youtube.com/watch?v=b-LvjfdnZ7s

Dr. Rainer Rothfuss, mit dem etwa 200 Menschen 2016 eine überaus vergnügliche „Friedensfahrt Moskau“ erleben durften, ist eine Stimme erster Qualität im Interview mit dem Thema: Der tiefe Staat wollte den Iran-Krieg.
 
Wie Rainer im Interview glaubhaft darlegt, hat Trump mit seinem Mordbefehl die Hardliner in der Fraktion befriedigen müssen, will wohl selbst keinen „bad deal“ mit Militäreinsatz, getöteten Marines, mit üblen Folgen für Trumps Wiederwahl im November. Man höre sich Rainers Gedanken dazu an, es lohnt sich.
 



 Langsam legt sich der Pulver- und Explosionsrauch der US-Drohnenbombe. Neben Dr. Rainer Rothfuß sind  die ausgewogenen Gedanken von Floydmasika für mich immer lesenswert.

Aufgeregter behandeln Medien das Thema, welches Rainer und auch Floydmasika mit aller Ruhe verständlich macht.





Mir bleibt es unverständlich, wie US-Amerikaner Herrn Soleimani als "legitimes militärisches Ziel" definieren. Doch so ist es eben.




Bei Facebook findet sich ein wertvoller Kommentar von Hartmut Pilch, den man in den Massenmedienen wohl vergeblich sucht.
Er  (Soleimani) ist zunächst mal einfach ein Staatsgast des Irak, der da auf Einladung per Zivilflugzeug eingetroffen einer diplomatischen Mission nachging, nämlich der Wiederannäherung zwischen Iran und Saudi-Arabien, die seit einiger Zeit im Gang ist und vom Irak vermittelt wird. Er war nie ein Terrorist sondern ein Geheimdienstgeneral, wie es im Westen viele gibt, und dazu in den Augen der sonst ziemlich zerstrittenen Iraner eine patriotische Lichtgestalt. Ihm ist die Organisation eines Netzwerks von Milizen zu verdanken, die Al Qaeda und IS besiegt haben. Jetzt, wo deren Daseinszwecke weitgehend erfüllt sind, bewegt er sich ferner in Richtung der Überwindung innerislamischer Spaltung, s. auch neueste Verbrüderung mit Erdogans Türkei. Bei uns ist es leider üblich geworden, alles, was Israel gefährden kann, als Terrorismus zu bezeichnen. Das nimmt dem Begriff seine Trennschärfe und verharmlost echten Terrorismus. Israels Interessen kann ich gut verstehen, aber man sollte es nicht zulassen, sich durch deren Brille seine Sehkraft nehmen zu lassen. Von Soleimani ging auch keine unmittelbare Gefahr für die US-Botschaft im Irak oder für sonst irgendetwas aus, was einen Angriff auf ihn auch nur im entferntesten rechtfertigen könnte. Wer so etwas rechtfertigt, rechtfertigt einfach nur internationales Chaos, und zwar noch unter der Ebene des Kriegsrechtes. Selbst im 2.WK haben Politiker noch miteinander geredet, so z.B. Amerikaner mit Hitlers Vertretern, und diese einfach angehört und höflich davonziehen lassen. Was in Bagdad von den USA gemacht wurde ist einfach unter dem Niveau sogar der Kriegführung, nämlich auf dem Niveau, das man Soleimani (weitgehend zu Unrecht) zur Last legt. Übrigens war Soleimani auch jahrelang US-Verbündeter. Im Irak zogen beide Staaten im wesentlichen an einem Strang bei der Entbaathisierung und später beim Kampf gegen die aus Baath hervorgegangenen Terrorgruppen. Den USA missfällt es, dass dabei der Iran einflussreich wurde, aber das liegt nicht an Soleimani.


Für die einen ist Soleimani ein hochrangiger Geheimdienstexperte in diplomatischem Auftrag, für andere als Terrorist ein "legitimes militärisches Ziel".





Freund Volker begeistert sich Trump und seinen Tweet:

Well Done, Mr President!





Trump macht persischen Protestern Mut gegen ihre Regierung, gegen die Religionskrieger - auch mit einem Tweet in Farsi.






Die Gegenmeinung zu Trump findet sich auch auf den Nachdenkseiten vom Autor Mohssen Massarrat.



Teheran liegt nicht weit von Berlin. In drei Überlandfahrten nach Persien kam mir die Strecke mit einigen Übernachtungen nicht übermäßig anstrengend vor. Mittlerweile freuen sich Lobbyisten des militärisch-industriellen Komplexes auf den Aufmarsch der Kriegsmaschinerie im Osten.





Kleine Länder wie der Iran haben im Kampf keine andere Chance als im asymetrischen Krieg.



US-Amerikaner haben einen weiteren Weg nach Teheran als wir Europäer. Aus Israel fliegen  Kampfmaschinen in einer Stunde nach Persien.


Auf diesem ideologisch verminten, giftigen Gelände führen Kommentare schnell zu übelsten Reaktionen. Je kakophonischer die Krise, umso schweigsamer die Spießer, umso kryptischer meine Kommentare. Wer Klartext wie Tim Kellner spricht oder schreibt, muss mit Anzeigen rechnen, wenn einem Oppositionellen die Polizei nicht die Rechner konfisziert.


Tim Kellner leidet wie Tausende, wenn nicht Hundertausende anderer Menschen unter willkürlich empfundener Staatgewalt.



 

Meine Meinung zu anrollenden Panzerkolonnen gen Osten, zu donnernden Düsenjägern im Kampfauftrag gegen Nahost verbirgt sich hinter wolkigen Worten, Gleichgesinnten vielleicht verständlich.

Je mehr Macht Führer wie Volksverführer haben, umso grausamer gehen sie mit verbrecherischer Gewalt gegen Gegner vor.






Eine Einigung islamischer Gewaltverbrecher in Verbindung mit russischen und chinesischen führenden Gewaltverbrechern gegen unsere einzige verbliebene Schutzmacht jenseits des Atlantiks werden und können unsere Schutzmächtigen Herren dort mit einer umfassenden Vernichtung gewalttätiger islamistischer Weltbeherrschungsfantasten wie aus dem Iran abstrafen. Mit bewährtem Brandbombenhagel. Dass darauf die ihrer Haus und Habe beraubten Fliehenden bei uns als wohl versorgte Menschengeschenke wertvoller als Gold in Millionen zufließen, werden unsere schutzmächtigen Herren jenseits des Atlantiks mit Wohlgefallen bemerken und den Überbevölkerungsdruck sowohl aus den vermehrungswütigen und vermehrungswilligen islamischen Staaten heraus nehmen wie den Druck auf die Grenzen der einzigen demokratischen Macht im Mittelmeerraum, deren Namen politisch interessierte Kreise im Schlaf zu sagen wissen.





Der politisch interessierte Zeitgenosse sollte auch nicht vergessen, dass führende Gewaltverbrecher zumeist erst nach der Kapitulation ihres Tyrannenregimes von den Siegern vor Strafgerichten wie den Nürnberger Prozessen ihren gerechten Gang vom Leben zum Tod antreten mussten.


"We will crush the USA under our feet."

Doch politisch interessierte Zeitgenossen verstehen, dass es in heutigen hektischen Zeiten kurzen Prozess, besser gar keinen Prozess mehr gibt und geben kann, um gegnerische Monstermassenmörder vom Leben zum Tod zu befördern. Wenn Gevatter Tod gleichsam mit dem Sturz eines Massenmonstermörders ein paar Hundertausend anderer mit "über die Klinge" springen lässt, die unter der Knute ihres Tyrannen ihr klägliches Sein fristen mussten oder gar dessen willfährige Vollstrecker waren, dann fragt sich ein Dichter wie Bert Brecht in seiner beschaulichen Klause im Schutz- und Dunstkreis Der-Achse-Der-Guten: "Um wen ist's schon schad'?"





Ist dies kryptisch genug getextet, um vom Hass kontroverser Kontrahenten verschont zu bleiben?


Zum Abschluß noch einen Ausblick, was Don Alphonso, ehemals Autor bei FAZ hinter der Bezahlschranke von WELT + von sich gibt.




Man kann den Mann als "Großschriftsteller" bezeichnen, denn vermutlich darf er sich mit den Zeilenhonoraren seines geistvollen Schwaberns in Überlänge als Großverdiener freuen.

 "Wie man die ersten Millionen vor der Enteignung loswird"
 Don Alphonso rät sein Geld nicht von  "Saskia Esken, Berliner Gangs und Enterbungsphilosophen" abschöpfen zu lassen, sondern besser mit Drogen, Kunst, Prostituierten oder auf der Spielbank zu verjuxen. Bezeichnend, wie der feine Don meinen Kommentar beantwortet:



Was lernen wir von Profi-Mörder, -Schlächtern bis zum Schönschreiber vom Tegernsee?

Ziel allein ein gutes Leben für einen selbst und ein schlechtes Dasein für die anderen.

Insofern ist es nur Survival of the Fittest.


Danke, das reicht! In solch egomanischer Gewinnmaximierung und Lustoptimierung reichen sich Links wie Rechts die Hand, wobei sich das linke Prekariat mangels Millionen an krimineller Gewalt berauscht.





Den Grünen kann die Umwandlung unserer blühenden Industrienation in ein verarmtes Agrarland nicht schnell genug gehen.




Habeck scheint die Bedingung von Freiheit das Aus für den Verbrennungsmotor. Eine Bedingung chinesischer Freiheit, genug Nahrung für alle zu produzieren, war die Ein-Kind-Politik. Doch Bevölkerungspolitische Betrachtungen sind wie Fragen um den ökologischen Fußabdruck von Haustieren tabu.  





Links-Rot-Grün will Mobilität kontrollieren, besser wäre es, Migration zu kontrollieren. Meine Meinung


zum Sonntag



Nachtrag am Montag 

 


Mein Freund Volker war der Chef der damaligen DOS International, der mich am 19. Oktober 1990 als Redakteur eingestellt hat, was mein Job bis zur Ruhephase meiner Altersteil am 30. Mai 2011 und anschließender Altersrente ab Februar 2013 war.

Gemeinsame Erfahrungen verbinden. Hier hat Volker mein Blog bemerkenswert rezensiert.

Mir kommen Lust und mehr noch Fähigkeit abhanden, für die eine wie andere Seite Partei zu ergreifen.  Der Leser möge selbst entscheiden, welche Furcht vor dem Zensor mich die eine Seite als "Profi-Mörder", die andere Seite als "Profi-Schlächter" fantasieren und fabulieren lässt.

Aus meiner 68iger Erfahrung mit Anti-Schah Demonstrationen, den wir, studentische Linke, als "Operettenpotentaten" verspotteten, mit der Ablehnung der mit Zaunlatten knüppelnden Jubelperser in Berlin, damals selber dabei im Wasserwerferhagel an der Straßenfront, mit drei Besuchen und Fahrten nach Teheran durch Persien ist mir nun als alter Mann absolut nicht klar, welche Welteroberung für uns unter massenmissionarische, muslimistischer Korankakophonie oder unter Wallstreet-Dollardruck wie EZB-Eurodruck in Deutschland allgemein wie für mich persönlich am Rande des Thüringer Waldes besser ist
 
Einen befreiender Brandbombenhagel vom tyrannischen Terror wirkmächtig zur Steigerung des "body count" mit Uranmunition und Giftgasabwürfen angereichert kann nur ein militärisch-industriellen Komplex höchster Qualität und Perfektion leisten, welche Transatlantiker gleichsam flehentlich ersehnen gleich betendes Brabbeln "ERHÖRE UNS!"




Volker Everts

11 Std. ·

...

Wie meistens in letzter Zeit lese ich mich fast schwindlig an den teils unerhört famosen, teils wundervoll infamen Blogs meines Freundes Erhard. Auch diesmal ist es ein wahres Feuerwerk an Inspiration, auch wenn er, was die Rolle Amerikas und vor allem Trumps angeht, zu Ergebnissen kommt, die sich leicht von den Meinen unterscheiden, aber das ist selbstverständlich völlig normal und in Ordnung, da wir beide noch dem zunehmend altmodisch wirkendem selbstständig Denken statt dem Nachplappern von Parolen verbunden sind, womit wir - zugegeben - immer mehr den Rang einer aussterbenden Spezies erhalten.

Jedenfalls möchte ich dieses Blog diesmal besonders empfehlen. Es enthält sehr lesenswerte Gedanken zu den aktuellen politischen Krisen, namentlich zur Iran-Problematik.

Ich stelle in diesem Zusammenhang übrigens an mir selbst eine interessante leichte Verschiebung meiner eigen Meinung zu Ereignissen wie der Tötung eines iranischen Generals fest: Noch vor wenigen Jahren hätte ich das wohl in erster Linie als völkerrechtswidrig eingestuft. Mittlerweile bin ich bei aller Sorge irgendwie froh, dass es in der westlichen Welt jemanden gibt, der sich wehrt und auch zu wehren weiß. Es ist meine felsenfeste Überzeugung, dass das iranische Regime nicht nur illegitim ist, nicht nur das eigene Volk unterdrückt, nicht nur den Staat Israel atomar von der Landkarte löschen will, sondern als islamischer Gottesstaat mit ein paar Feigenblättern, damit man die tumben Teutonen und andere Europäer täuschen kann, auch eine existenzielle Bedrohung der gesamten westlichen Zivilisation darstellt.

Es ist gut, dass wenigstens ein Mann die Eier hat, die Mullahs in die Schranken zu verweisen, statt sich in die Warteschlange der unterwürfigen europäischen Speichellecker gegenüber dem Islam einzureihen.

Besonders interessant auch: Trump wird mit täglich neuen abstrusen Nachrichten in allen deutschen Medien gerne als Vollidiot dargestellt (Originalzitat: „Trump saß bei einer wichtigen Besprechung im Weißen Haus im Dunkel, weil sein Team den Lichtschalter nicht fand“), mal ganz abgesehen davon, dass etwa seit dem Tag seiner Wahl gefühlt jeden zweiten Tag ein Amtsenthebungsverfahren droht, glaubt man ARD, ZDF oder Spiegel.

Mit anderen Worten: Glaubt man der gleichgeschalteten deutschen Presse und dem Staats-TV, dann ist der einzige rational handelnde Präsident der westlichen Welt ein Vollidiot, während die Vollidioten, die uns regieren, respektable Politiker sein sollen.
„Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.“
Friedrich Nietzsche

 

 100 Prozent Zustimmung, was mich daran denken lässt, dass es wohl immer mehr alte Männer waren, welche die Jungen zum Kampf und Krieg für Freiheit, für Wohlstand, für die Verteidigung von Werten aufrufen und aufrütteln wollten und mussten.

Doch als in meiner 20jährigen Unerfahrenheit 1968 meine Nüstern bebten, den Duft von Frauen und mich irgendwo und irgendwie von einem willigen Weibchen fangen und fassen zu lassen, da stand mir der Sinn nur danach und nach nichts anderem. Zum Glück war damals gerade der letzte Krieg vorbei und niemand hatte Lust auf den Nächsten, nicht einmal darauf in Vietnam unsere Werte und Freiheit zu verteidigen. "Ho-Ho-Ho-Tschi-Minh" demonstrierten wir damals, eine rote MAO-Bibel immer dabei mit Sprüchen des Großen Vorsitzenden, Brechts Liedchen im sexten Sinn:

"Da ist nun einer schon der Satan selber
Der Metzger: er! und alle andern: Kälber!
Der frechste Hund! Der schlimmste Hurentreiber!
Wer kocht ihn ab, der alle abkocht? Weiber!"

Wer von den Jungen will 2020 noch kämpfen und wofür? Für Freiheit? Für Wohlstand? Für Werte?

Strom kommt aus der Dose, Wasser aus dem Hahn, Daten aus der Leitung oder der Luft, Essen aus dem Kühlschrank und Geld aus dem Bankomaten.... Kampf ist Krampf, esoterische Entspannung - OOMMM, Inch'Allah, Amen, Hallelujah, Shalom... das sind die Parolen.

Jetzt maulen wir, selber alt und dick, vergeblich wie einst Kohl, die Birne

"Wir können die Zukunft nicht dadurch sichern, dass wir unser Land als einen kollektiven Freizeitpark organisieren. "

Zukunft? Gibt's nur noch mit Gretas fröhlichen Fridays for Fucking! Ganz wie damals bei mir - 1968.

Da war 1968 schon Jahre vorbei, bis meine Lieder 1976 fertig wurden.


06 Januar 2020

Why don't you come on back to the war, it's just beginning.


Neujahrstag an der Burg Greifenstein bei Bad Blankenburg in Thürigen. Die Nacht wird kalt, sechs Grad unter Null. Netzstrom fällt um 4.30 Uhr aus, Gas eine Stunde später. 800 Watt von der Stromsäule haben Fernseher, PC und Heizlüfter keine 10 Stunden lang versorgt. Elf Kilo Gas haben fünf Tage und Nächte gereicht. Das sechs mal zwei große Gefährt kühlt ohne Heizung sehr schnell aus.

There is a war between the rich and poor,
A war between the man and the woman.
There is a war between the ones who say there is a war
And the ones who say there isn't.
Why don't you come on back to the war, that's right, get in it,
Why don't you come on back to the war, it's just beginning.
Leonard Cohen




Reisen ist Stress, Spiel und Spannung. Daheim fällt mir die Decke auf den Kopf. Einsamkeit in eisiger Flur inspiriert mich mehr als das Leben mit Frau daheim. Sie macht es mir zu einfach, zu bequem. Diese Bequemlichkeit kostet Nerven. Hinaus in die Wälder, die weite Welt macht mir den Kopf frei. Im Jahr 2019 war für 224 Tage das Auto mein Quartier mit einer durchschnittliche Übernachtungsgebühr etwa 9,50 Euro/Nacht. Nach 13215 Kilometer waren 1550 Liter Diesel für bald 2000 Euro verheizt. Heizung, Kühlschrank und Kocher verbrannten 320 Liter Gas. Meine belebenden und inspirierenden Reiseerfahrungen sind mir all das Geld wert.



München in Bayern war großartig. Thüringen hat München auf wenige Häuser geschrumpft.



Bad Berka bei München bietet einen einsamen Stellplatz in seiner dörflichen Gemeinschaft. Der Ein-Euro-Strom reicht für 100 Minuten. Beim Saunabad am Stausee Hohenfelden gäbe es einen Campingplatz.



Nach dem letzten Bad in Erfurt wird es wieder Zeit für ein heißes Bad, diesmal mit Sauna in der wunderbaren Therme beim Stausee in Hohenfelden.


Dort öffnet die Avenida-Therme am 31.12.20 um 10.00 Uhr. Die Menschen warten in der Schlange auf Einlass. Nach der Sauna, die um 14.00 Uhr schließt, zieht es mich wenige Kilometer weiter nach Bad Blankenburg.






In Bad Blankenburg versorgt mich ein Campingplatz mit Trinkwasser und ein Sanitärraum mit warmem Wasser. So geht es frisch und nass rasiert in das Jahr 2020.


Wenn die Sonne den gefrorenen Boden auftaut, geht es frohen Mutes fröhlich in die frische Welt.


Bad Blankenburg bezeichnet sich als Lavendelstadt und Kurort. 7000 Menschen leben in dem Ort, an der sich auf der Höhe hinter dem Auto eine reizvolle Burg abzeichnet. Das Auto steht in der Sonne. Das spart Heizung. Beim Blick von der Burg steht das Auto immer noch in der Sonne.




Das Teleobjektiv zoomt in vielfacher Vergrößerung mein Auto an der kleinen Straße in Bad Blankenburg heran. Das Örtchen ist still und friedlich. Nach meiner Burgbesichtigung kochen an diesem sonnigen Platz an der Straße im Auto Kartoffeln und Tee. Niemand stört mein einsames Mittagsmahl. Manche langweilen die Geschichten meiner Freizeit- und Reisegestaltung, andere stören meine politische Betrachtungen. Doch das Eine ist vom andern nicht zu trennnen. Beispiel Bad Blankenburg. Besuchen wir zuerst, wie das Titelbild zeigt, die Burg Greifenstein in Bad Blankenburg.



Die Lavendelbüsche rund um die Burg haben eine besondere Bedeutung.


Der Anbau von Lavendel erklärt diese Texttafel, die mir zu denken gibt.

Der Weinbau erreichte im 14. und 15. Jahrhundert im Saaletal und in den Seitentälern eine Blütezeit und kam im 18. Jahrhundert u.a. durch Veränderungen der klimatischen Verhältnisse /ständiger Rückgang der jährlichen Niederschlagsmenge) zum Erliegen.

Hä? Im 18. Jahrhundert veränderte sich das Klima? Damit sind wir bei der Politik!


Dreierlei Sauerei: Umwelt-, Nazi- und Rautensau





In der Politik spielt Madame Merkel seit 14 Jahren die mächtigste Frau in der Weltpolitik. Die konservative Werteunion schreibt in ihrem Klima-Manifest 2020.

Angela Merkel hat mit dem Pariser Klimaabkommen eine Richtung eingeschlagen, die sich als ein Deindustrialisierungsprogramm für westliche Staaten herausstellen wird. Ihre politische Ziehtochter Ursula von der Leyen plant gemeinsam mit der EZB-Chefin Christine Lagarde (und vereint mit den Grünen) nichts weniger als die Einführung eines europaweiten, „grünen“ Sozialismus. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Tragweite dieser Maßnahmen ist enorm. Sie wird dazu führen, dass Strom- und Energiepreise in Deutschland weiter explodieren, noch mehr Industrie nach China abwandert und staatlich gesteuerte Gelder für völlig sinnlose „Klimarettungsprojekte“ verschwendet werden, statt zum Wohle der Menschen eingesetzt.

Das traurige Politkapitel Merkel wäre ohne Millionen Wähler nicht denkbar.



Der DEUTSCHLAND KURIER übersetzt Merkels Werbung in die Wirklichkeit. Wie zumeist, wenn nicht wie immer, klaffen Werbung und Wirklichkeit weit auseinander.
Massenentlassungen in der Automobilindustrie, dramatische Zunahme von Altersarmut, zügig voranschreitende Islamisierung in allen Lebensbereichen, Sprengung unserer gesellschaftlichen und kulturellen Fundamente durch ein Migrantenproletariat, systematische Zerstörung der deutschen Wirtschaftskraft durch den Energiewende-Irrsinn und das Unterlassen von nachhaltigen Steuersenkungen: Die Bilanz von 14 Jahren »Merkellantismus« kann sich sehen lassen! Gerüchteweise soll sich die Masseneinwanderungskanzlerin deshalb entschlossen haben, den Bürgern bei ihrer (vor)letzten »Neujahrsansprache« reinen Wein einzuschenken.




Das Blog "Bayern-ist-frei" pendelt zwischen Komik, Klamauk und harten Fakten. In einem Beitrag erregt sich der Autor Philolaos über die "Rautensau"




Der liebenswerten Zuschreibung unserer Mitmenschen als "Umwelt-, Nazi- oder Rautensau" ist wenig hinzuzufügen. Oma, als Umweltsau, besang ein lieblicher Mädchenchor des WDR in Festtagslaune zur Begeisterung der Jung-Link-Naiven, zur Empörung vieler Alten und Erfahrenen.


Närrischer Dreiklang: Klima-, Menschen-, Welt-Rettung


Die zweite Baustelle an potemkischen Fassaden zur Ablenkung der bestens verarschten Wähler und der Mitläufer Merkels ist neben der "Klimarettung" die "Menschenrettung".




Akif endet das Jahr als Blogger mit einer furiosen Anklage gegen einen dieser Ideologen der Menschenrettung. Man lasse sich Akifs geniale Gedanken nicht entgehen. Akif begeistert mich immer wieder.

Mann-o-Mann! Der Kleine Akif stöbert wie ein Trüffelschwein durch den medialen Morast und stellt mir immer wieder die spannendsten, schrägenTypen vor. Prima, was Google über die beiden Helden seiner Geschichte Waterworld erzählt:

- Ruben Neugebauer

- Klaas-Heufer-Umlauf-Porsche

Das grauslige Filmchen Waterworld hat mir vor Jahren schon die Nackenhaare aufgestellt. Wie der Schrotttanker in diesem monumentalen Opus Waterworld auseinanderfliegt, war ein Meilenstein der Filmindustrie. Was für ein grausiges Fest, wenn alle Typen mit dem Kahn untergehen, Typen, die stets von Schnaps und Zigaretten beseligt an Bord taumelten.

Ob Akif vor einem eigenen grausigen Enden den kollektiven Untergang fantasiert, indem er die Waterworld Schlandschreiber und -schwätzer wie einen Ruben Neugebauer aus dem medialen Blätterwald aufspürt und vorführt?

Wieso gibt Akif nicht einmal ein Who-is-Who dieser Huren und Hurensöhnchen heraus, die Akif so treffend und furchtbar fleißig rezensiert? Klar, die Frage erübrigt sich, weil solche vor Fernstenliebchen fiebrige Fötzchen und Willkommensfantasten der Bento-Ballaballa-Klasse nachwachsen wie Pilze im herbstlichen Regen. Und Akif, wie ein Trüffelschwein, stöbert immer wieder durch den Blätterwald und präsentiert uns einen Fund nach dem andern. Alle mit der ewig gleichen Platte, vor Jahren schon treffend auf die Formel gebracht "DEUTSCHLAND VON SINNEN SCHAFFT SICH AB!"

Wieviel Masse Mensch liest, hört, spendet für Typen wie Neugebauer und Wassertaxis für Flütilanten? Wieviel auswechselbare Merkelmaniacs mit Macht will Masse Mensch weiter und wieder wählen? Wieviel Millarden Steuer- und Inflationsverluste wollen strunzdumme BILD gemachte Bento-Blödel noch abschreiben?

Mir mit ihr doch egal: Strom kommt aus der Dose, Wasser aus dem Hahn, Geld aus dem Bankomaten, Daten aus der Luft und der Leitung, Wahlrecht gibt's bei Grenzübertritt, Rente ab Geburt, Ehe ab 12 Jahren und Vielweiberei als Bedarfsgemeinschaft anerkannt und amtlich alimentiert als Nebenweiber wie die erste Ehefrau - vielfach fruchtbar, furchtbar fruchtbar.

Wir, Oma und Opa Umwelt- und Nazisau, feiern weiter unsere letzte Jahren auf dem sinkenden Schiff Waterworld.


Doch damit genug der widerwärtigen Politik!


Bad Blankenburg mit Burg Greifenstein



Reisen wir lieber gemeinsam durch meine neue Heimat Thüringen, wie das neue Jahr mit Sonnenschein und herrlichen Eindrücken begonnen hat.




Das Jahr beginnt mit diesem herrlichen Blick von Burg Greifenstein über das Lavendelfeld.



Mit diesem glücklichen Jahresbeginn tritt die politische Pesterei weit, weit in den Hintergrund. Der rastlos reisende Rentner vergißt für einen Moment, einen Tag, für die Dauer der Reise, was Leonard Cohen so dunkel raunt über den gerade beginnenden Krieg.



Vergnügt spaziert der Autor im einsamen Morgen des gerade begonnenen Jahres durch Bad Blankenburg. Man bestaunt die Wasserpumpen am Straßenrand, als sei die Zeit stehen geblieben. Damals trafen sich die Menschen am Brunnen und holten ihr Wasser. Wasserleitungen gab es allenfalls in den Schlössern der Römer.
.



Durch diese engen Gassen spaziert man gerne, doch mein zwei Meter schmales Wohnmobil quetscht sich da nicht durch.


Staunend liest der Wanderer über der eindrucksvollen Eingangsfront den Spruch:

Wen die Nachwelt loben soll,
der muß für die Mitwelt etwas tun






Der berühmtest Bürger in Bad Blankenburg ist Friedrich Fröbel. Auch Sonneberg gedenkt seiner mit einer Tafel im Eichwäldchen.



Zum 200. Geburtstag hat sich Friedrich Fröbel dies Museum verdient.





Schritt vor Schritt geht es über verwinkelte Gassen in Richtung Burg Greifenstein. Mir gefällt es, wie die Menschen jeden freien Winkel nutzen. Hier ist das Haus um eine Garage erweitert, die ein schmales Gefährt beherbergen kann.




Die Katze genießt mit mir die Sonne am ersten Tag im Jahr.




Im Gegenlicht rostet der alte Drahtesel seit einigen Jahrzehnten still vor sich hin.



Mit jedem Meter kommt man höher und bald überblickt man das sonnige Tal.



Wanderwege, Hinweisschilder und Landkarten zeigen, dass man durch eine gut erschlossene Erholungslandschaft wandert.



Am Ziel meiner Wünsche gilt es nur noch, den Burgturm zu besteigen.



Wer sich hier über Jahrhunderte niedergelassen und häuslich eingerichtet hat, verrät eine Tafel.






Neben der Luft gehört Wasser zum wichtigsten Lebenselexir. Dafür ließen sich die Burgherren einen tiefen Brunnen im Burggraben ausschachten.




Das Burggemäuer sichert seine Bewohner gegen Feindesmeuten, die vom Tal herauf stürmen.




Das Wer-Wie-Wo-Wann über die Burg, ihre Entstehung und Bewohner klärt die Tafel, auf der geschrieben steht::
Die Burganlage wuchs in mehreren Bauperioden - vom Nordwestteil des Bergplateaus aus zum höher gelegenen Südostteil, der im 13./14. Jahrhundert ausgebaut wurde. Im Sächsischen Bruderkrieg (1445-51) war die Burg eine starke Festung, diente aber bald nur noch als Amtmanns- oder Försterwohnung. Seit dem 15. Jahrhundert verfielen die Bauwerke, im Jahe 1800 stürzte der Turm in den Wallgraben. Ab 1821 erfolgten kleinere restaurierungsarbeiten. 1925 - 1928 wurden Palas und Turm wiederaufgebaut. Seit 1978 laufen im Rahmen eines Kommunalvertrages umfangreiche Erhaltungsmaßnahmen auf dem Burggelände.

"Sechs Jahre sächsischer Bruderkrieg" immer und überall hat irgendwer gegen irgendjemanden Krieg geführt.



Beim Aufstieg auf den Burgturm tritt man dem nackten Krieger gegenüber. Man liest die Schrift und erinnert sich der harten Zeiten zwischen den Kriegen, Hunger, Massenarbeitslosigkeit, Geldentwertung und der Straßen- und Hallenkämpfe zwischen sich brüderlich bekriegenden Fronten.

SEINER FÜRS VATERLAND GEFALLENEN HELDEN WEIHTE TURM UND DENKMAL  DER V.C. VERBAND DER TURNERSCHAFTEN AUF DEUTSCHEN HOCHSCHULEN 1928 - 1929



Mein Blick schweift über den sanften Kuppen des Thüringer Waldes. Es ist wohl eine Papierfabrik in Rudolstadt, aus deren Schonrsteinschlote weißer Rauch in den blauen Himmel steigt.




Der Schatten des Burgturms zeichnet sich ab. Das Wanderparadies Thüringer Wald lockt mit grünen Fichten.





Hier lassen sich Politik, Konkurrenzkampf und Krieg vergessen. Schon beginnen die ersten Vögel ihr Zwitschern, das neue Jahr haucht der Natur und mir neues Leben ein.




Noch lohnt sich kein Gastronomiebetrieb, die Küche bleibt kalt, das Haus ist geschlossen. Doch der Burgturm steht offen.



Einer hat sein Wochendhäuschen mit diesem großen Schild verziert. Der Spruch kommt mir vor wie eine Durchhalteparole, doch die Wende kam.



Zitat in Schillers Tragödie Wilhelm Tell:

"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt."

 Auf, auf in die Wälder! Was man liest und hört, ist schwer auszuhalten. Zumindest diese "Lücke" versucht die bürgerliche Presse mit amtlichen Fakten zu schließen.







Es häufen sich die Meldungen über linksextremistische Gewalttäter, die rechtsterroristische Gewalt längst überholt hat. Verlassen wir diese traurigen "Spielplätze" der sogenannten "Stadtguerilla". Sehen wir uns den Spielplatz in Bad Blankenburg an, eine mustergültige Idylle.




Das Spielgerät ist mit drei Balken, drei alten Autoreifen, ein paar Ketten und Halterungen vergleichsweise preisgünstig aufzubauen.



Die Schilder verweisen auf Wanderwege kreuz und quer in alle Himmelsrichtungen.



Mit dem Buch "Kontrollverlust" aus dem Kopp-Verlag im Schaufenster zeigt der Krämer seine Geisteshaltung.



Dreißig Jahre nach der Wende geht es an die Renovierung der Kirche in Bad Blankenburg.


Das Rathaus am Markplatz ziert wiederum ein bedenkenswerter Spruch.
Arbeit ist des Bürger Zierde Segen ist der Mühe Preis

Neben der Eingangstür verweist die Gedenktafel auf den Held des Ortes, wenn nicht der Region, auf Friedrich Fröbel.






Nach ermüdender Wanderung und erholsamer Mittagspause im Auto packt mich wieder die Reiselust. So geht es acht Kilometer weiter zum Stellplatz an der Therme Sallemax in Rudolstadt.


Rudolstadt mit Schoß Heidecksburg


Die nächste Winternacht kann kommen, wenn Strom und Gas mich in meiner Stube unterhalten und wärmen. Doch wie schon im Vorspann berichtet, endet meine Nacht früh, zu früh. Denn in der sechs Grad unter Null kalten Nacht fallen um 4.30 Uhr Strom und Gas eine Stunde später aus. Das merkt man schnell, weil der Wagen ohne die Fünf-KW-Gastherme rasch auskühlt.



 
Mit der schnell schwindenden Sonne, die gegen 8.30 Uhr aufgeht und schon um 16.30 sich wieder verabschiedet, erkundet ein erster Spaziergang den Ort Rudolstadt. Am Ortseingang steht ein altes Backsteingebäude, welches renoviert werden muss.



Wer Geld hatte, ließ sich ein prunkvolle Villa am Straßenrand bauen und sparte nicht am kunstvollen Schmiedeeisernem Portal.



So prächtig manche Häuser auch sind, kein Haus lässt sich mit dem Schloß Heidecksburg vergleichen. Die letzte Abendsonne beleuchtet den Bau. Der Besuch dieser Kult- und Museumstätte beansprucht meinen nächsten Tag.



Schloß Heidecksburg

 



Die Gastankflasche ist wieder befüllt, Getränke neu im Wagen verstaut, auf dem fast freien Parkplatz der Schloßburg steht mein rollendes Heim, da liegt in der frostigen Morgenkühle die Pracht vor mir. Ein Reisebus-Doppelachser hat schon eine Fuhre Touristen abgeladen, die vor mir die Fremdenführerin durch das Gebäude schleust. Um 11.00 Uhr, wenig später, ist eine nächste Gruppe dran, die mir die Schloßschätze zeigt.




Mir stehen diese Geschichten aus der Geschichte sehr lebendig vor Augen, auch wenn mir die Damen und Herren derer Von-und-Zu persönlich unbekannt bleiben. Doch von meiner Frühlingsfahrt 2019 an und in die Schlösser der Loire üben diese Macht- und Kraft-, Geld- und Gewaltzentren einen unwiderstehlichen Zauber auf mich aus, höchstens von Wallfahrtstätten wie dem Vatikan, Lourdes oder dem Sikh-Tempel in Amritsa zu toppen. Man stelle sich vor, wie die Menschen dort lebten - und vor allem wovon!
Schloss Heidecksburg war von 1571 bis 1918 Residenz der Grafen und späteren Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt.



Noch ist nicht einmal mein bescheidener Eintritt von acht Euro bezahlt, da begeistert mich schon der Blick über Rudolstadt vor dem Portal des Gebäudes.

Weitere Sehenswürdigkeiten verbergen sich in den Hügeln über Rudolstadt wie eine Begegnungstätte der Herren Goethe und Schiller, die für ein späteren Besuch angesagt sind.



Was Herr Schiller einem Herrn Huber vor 232 Jahren schrieb, bestätigen meine glücklichen Stunden auf Schloß Heidecksburg.



Bevor nun die Führung durch die heiligen Hallen beginnt, betrachten Wartende die Ausstellung kunstvoller Porzellanarbeiten wie ein auf dem Schneck reitendes Elfchen, welches beglückt verzückt dem Schneck die schleimigen Fühler leckt.


Auch die zumeist im Menschen stets schlummernde Lust an Gewalt befriedigt das Kunstwerk des an Händen und Füßen mit schweren Ketten geschmiedeten Sklavens. Welch feiner Herr, welche edle Dame wollte damit nicht ihre Glas verspiegelte Vitrine bereichern?



Die Schloßführerin reißt mich aus meinen Gedanken. Eine bunt gemischte Gruppe schlendert zu einem rieseigen Schuhregal, um sich monströse Filzschlappen über die Straßenschuhe zu stülpen. Auf diesen weichen Flossen glitschen und gleiten wir in der nächsten Stunde über den unvergleich kostbaren Parkettböden aus heimischen Hölzern durch unzählige Räume ungeahnter Ausmaße.



Wie uns die Schloßführerin an weiteren Bilder der erlauchten Gestalten berichtet, zwängte die höfische Sitte Knaben und Mädchen schon in frühester Kindheit ab zwei Jahren in solche Prachtgewänder. Wer Audienz bei solch prächtigen Potentaten erhielt, traf auf einen kunstvoll herausgeputzten Repräsentanten von Macht, Würde, Geld und Gewalt.



Auch hier in Heidecksburg wie in den Schlössern der Loire war es eine besondere Ehre, diesen Repräsentanten sein oder ihr Anliegen im Schlafgemach vorzutragen. Hölzer aus heimischen Wäldern und Obstwiesen gestalteten den Boden.


Hell schimmerndes Ahornholz schmiegt sich um dunkles Holz von Pflaumenbäumen. Wir polieren mit unseren Filzpantoffeln diese Pracht unter unseren Füßen.



An dem verführerischen Platz sollte auf dem Schreibtisch mein Laptop aufklappen, um mit meinem Schloßbericht an Ort und Stelle zu beginnen. Doch wenige Tage nach diesem zweiten Tag im Jahr ist die Erinnerung noch frisch, um auch daheim am bescheidenem Platz die Arbeit zu beginnen.


Von Arbeit kann weniger die Rede sein, wenn der Autor vergnüglich in diesen Schloßerinnerungen +schwelgt und sich narzistisch mit der Kamera in der Hand gespiegelt sieht.


Ohne lästern zu wollen, es aber nicht vermeiden zu können, lässt sich beobachten und immer wieder feststellen, dass Pomp und Protz einen geradezu hypnotischen Zauber der Ehrfurcht und Demut auf einfache Menschen macht. Es kommt weniger darauf an, was solche Persönlichkeiten aus Politik, Kunst, Kultur, Medien und Klerus verlautbaren lassen, es kommt darauf an, wie sie wirken. Was sie dann sagen, ist eher egal.


Dienstboten heizten die Öfen hinter der Wand des herrschaftlichen Raumes. Nischen in den Ecken der Räume stapelten Schüsseln, Tassen und Teller für Speisen, welche die Dienstboten wiederum jenseits der Wand reichten, ohne mit ihrer Anwesenheit die Gesellschaft der illustren Gestalten zu stören.



In alten Zeiten ohne Leuchtreklamen und Bildwänden im XXL-Format wie für die Übertragung von Fußballfesten mussten sich die Herrschaften mit bescheidenen Deckengemälden begnügen und darauf hoffen, dass die Kerzen in den Kristalllüstern nicht rußten.


Mir wäre das gesellschaftliche Getue und das Geplauder der mit schweren Ketten und Klunkern klappernden Damen schnell überdrüssig gewesen. Doch mit einem Blick von der Empore auf das bunte Treiben wäre mir manch hübsch bissiger Kommentar aus der Feder geflossen.


Bei diesem Bild, welches das Licht der Strahler unangenehm spiegelt, mag sich der Betrachter vorstellen, wie die Kinderchen von frühester Kindheit zu repräsentativen Vertretern ihres Standes gedrillt und geschult wurden. So lief der Knabe mit vier, fünf Jahren schon immer mit umgeschnallten Degen durch die Gänge. Das Mädchen drückte die Perücke.



Der gußeiserne Ofen hinter dem Schutz ließ sich bis zur Rotglut erhitzen. Damit den Damen nicht die Schminke auf ihr Dekollté tropfte, schützte ein Schild mit Schamottsteinen vor der Hitze. Bei Bedarf wurde das aufgeheizte Schmuckmöbel dann an Orte getragen, die davon erwärmt werden sollten.



Nun schluffen wir auf unseren Filzpantoffeln über den mit Marmor ausgekleideten Flur, von dem aus die Prachträume zu erreichen gewesen waren. Auch dieser Marmor wurde aus heimischen Gefilden gewonnen. Wem Steinstaub bei der Bearbeitung dieser Platten zu schaffen gemacht hatte, ist nicht weiter dokumentiert, war wohl weniger wichtig.




Was, wie überall, das Wichtigste wäre, dokumentiert diese nackte Schönheit aus kalt weißem Material. Was dann in unserer Zeit bunte Boulevardblätter über befruchtete oder befruchtbare Prominenz verbreitet, darüber zerrissen sich vermutlich in alten Zeiten die Edelleute die Mäuler.




Die Flut aller Eindrücke ermüden, zudem es in der Schloßführung keine Gelegenheit gibt, sich ruhend zu setzen, das Gesehene zu verarbeiten. Zwar ist die Eintrittskarte zum Schloß noch bis 17.00 Uhr gültig, doch nach all den Stunden ist man zu erschöpft für einen weiteren, vertiefenden Rundgang.





Zu einem erholsamen Mittagsschlaf ist es ohnehin zu früh, zudem stehen die Betten den Besuchern nicht zur Verfügung. Nicht einmal anfassen sollten wir diese 350 Jahre alten, mit Stoff bezogenen Möbel.



Nach der Führung entledigen wir uns der Filzpantoffeln, die wir paarweise zusammenstecken und wieder im Schrank verstauen. Mit verbleibender Kraft lassen sich noch in musealen Gefilden prächtige Bilder betrachten.




Neben dem Bild unterrichtet uns ein Schild, wer hier wann so geputzt auftritt. Es ist


PRINZ FRIEDRICH JOSIAS VON SACHSEN-COBURG-SAALFELD (1737-1815)

gemalt von Johann Christoph Morgenstern 1740

Der Bengel stand demnach im Alter von drei Jahren in vollem Ornat Modell für Herrn Morgenstern, der sich mit dem anmutigen Bild des Knaben ein hübsches Sümmchen geschaffen haben mag.




Eindrucksvoll immer wieder die Gemälde aus alten Zeiten, wo noch Ochs- und Eselkarren Lasten transportierten, wo man hoch zu Roß man schnellsten voran kam, und sich großteils aus heimischer Landwirtschaft, der Viehzucht, von Jagd und Fischfang ernährte.




Eine anschließende Ausstellung "Rokoko en minature" im Maßstab 1:50 verkleinert all die Pracht und Macht auf eine anmutige Spielerei. Stilrichtungen wie Barock, später Rokoko verbeiteten sich zu etwa gleicher Zeit in Europa. Menschen beschäftigen sich mit der Architektur, mit den Bauwerken in damaliger Technologie, in Bau- und Handwerkskunst bis zur Erschöpfung. Bei all den entstanden Prachtbauten bleibt uns das Staunen - mir jedenfalls.


Glasmuseum Lauscha


Nur zwanzig Kilometer von Sonneberg entfernt liegt der lauschige Ort Lauscha, wie Perlen reihen sich  Schiefer verkleidete Häuser aneinander. Seit alter Zeit haben sich die Menschen als kunstfertige Glasbläser bewiesen.




Was könnte besser die Vergänglichkeit des Seins darstellen als Glas? Und doch zeigen Museen Vasen, Figuren und Glaskunst, die viele Jahrhunderte schadlos überstanden hat.



Mein Blick aus dem Fenster des Glasmuseums zeigt Lauscha mit wenigen Winterresten von Schnee. Doch am Nachmittag fällt die Temperatur unter Null, dass man sich auf den Straßen ins Tal vorsehen muss.


Und ewig lockt das Weib. Himmel und Hölle liegen nah beiander wie Krieg und Frieden, wie Tod und Geburt, wie Leben und Sterben.



Künstler wie im Schlossmuseum von Heidecksburg stellen grausige Gewalt dar. Krimis und Kriegsgeschichten in Literatur, Theater, Film und in der medialen Darstellung zelebrieren geradezu Gewalt. Wem soll man Schuld anlasten, wer soll Schuld sühnen? Es scheint mir, als laufen Ereignisse geradezu wie fremd- und ferngesteuert ab. Als ließe sich bedrängende Enge in übervölkerten Städten und Regionen eben nicht anders lösen als mit Mord und Totschlag. Leonard Cohen mag dunkel raunen...


Why don't you come on back to the war


Mit professoraler Gelehrsamkeit mag Wolffsohn dem sekundieren, was Medien wie WELT und andere begierig aufnehmen und verbreiten. Endlich beantwortet der Mann die alles und alle bedrohende Frage:


"Wird es Krieg geben? Es gibt ihn längst!"