Während am Montag, den 20. Juli, Lutz Bachmann in München auf dem Marienplatz sich vor etwa 250 Pegida-Interessenten gegenüber 1500 Gegendemonstraten Gehör zu verschaffen versuchte, machen wir Urlaub in Ostfriesland.
Meine Frau fährt mit dem Fahrrad die Küste in Richtung Westen - meist gegen den Wind. Mittags steht dann für uns das WoMo auf dem nächsten Campingplatz. So lernen wir die Gegend kennen.
Schillig, Harlesiel, Neuharlingersiel, Bensersiel, Esens, Dornumersiel, Nessmersiel und Baltrum - diese Sommer-Sehnsuchtsorte in Ostfriesland haben wir nun schon mit viel Freude und Genuss abgeklappert.
Bei Horumsiel war die mega-gigantisch-große Hafenanlage vom Jadebusen, mit einem Öl-Entlade-Terminal und angeschlossener Raffinerie. Trotz der putzigen Schafe auf dem Deich war uns dort zuviel Industrie.
Fünf Kilometer weiter westlich gefiel es uns in Schilling gleich viel besser. Bei Niedrigwasser verdrückt sich das Meer weit, weit Richtung Norden - bis vor die Inseln
Weltoffene, weit offene Ärsche der Münchener Antifa-Demonstranten auf Marienplatz gegen Lutz Bachmann am 20. Juli
Hans-Peter kommentiert gekonnt:
Am 20. Juli am Marienplatz in München durften wir auch weltoffene Ärsche bewundern. Dazu zu ein Gedankenspiel: "Drehen wir den Spieß einmal um: mal angenommen, 1000 Neonazis hätten 250 Asylanten eingekesselt, mit Eiern, Tomaten, Farbbeuteln usw. beworfen. Diese beleidigt, niedergebrüllt und den Asylanten ihre Ärsche gezeigt. Die Antwort dieser PRO ASYL, Refugees welcome und anderen bunten Bigotten würde mich interessieren. Aber was ist jetzt los in den Medien ? Beredtes Schweigen. Kein Aufschrei. Das Foto mit dem Arsch wäre auf Seite 1 der "Süddeutschen Zeitung" placiert worden. In den Nachrichten stündlich Stellungnahmen empörter, vornehmlich grüner Politiker. Claudia Roth in Schnappatmung, Heiko Mittel-Maas fordert juristische Konsequenzen, Bußpräsident Gauck wäre besorgt über den Schaden im Ausland. Wochenlang Talkshows zum Thema wie zu Tröglitz. Claudia Roth knapp vorm Überschnappen. Und Lichterketten von Garmisch bis Greifswald. Ayatollah Prantl von der Alpenprawda hätte den Bischöfen mit Konsequenzen gedroht, wenn nicht alle Glocken von Köln bis Wien Sturm läuten. Andernfalls hätte sich Ayatollah vom Kran gestürzt. Schweigeminuten, Stolpersteine, Betroffenheits-Prozessionen.
Meine Frau fährt mit dem Fahrrad die Küste in Richtung Westen - meist gegen den Wind. Mittags steht dann für uns das WoMo auf dem nächsten Campingplatz. So lernen wir die Gegend kennen.
Schillig, Harlesiel, Neuharlingersiel, Bensersiel, Esens, Dornumersiel, Nessmersiel und Baltrum - diese Sommer-Sehnsuchtsorte in Ostfriesland haben wir nun schon mit viel Freude und Genuss abgeklappert.
Bei Horumsiel war die mega-gigantisch-große Hafenanlage vom Jadebusen, mit einem Öl-Entlade-Terminal und angeschlossener Raffinerie. Trotz der putzigen Schafe auf dem Deich war uns dort zuviel Industrie.
Schillig: Bunte Blumen lachen die Besucher an.
Wer länger am Strand sitzen und bleiben will, mietet sich besser einen Strandkorb. Ohne dessen Schutz fauchen Sturmböen Sandkörner wie Geschosse durch die Luft und erschweren das Atmen. Doch im Strandkorb sitzt man sicher und betrachtet die Container-Riesen.
Die Tourismus-Industrie müht sich rührend um ihre Gäste: Vor dem Friesenfest in Schillig ringen Strandläufer um den Sieg. Nach einigen fünf Kilometern über den Sandstrand schnaufen die Marothon-Läufer die nächsten fünf Kilometer durch matschiges Watt bis zum Ziel auf dem Friesenfest.
Der große SINALCO-Truck bringt eine Bühne auf den Strand. Live-Musiker heizen bei einem vergleichsweise milden Sommerabend den Menschen auf dem Friesenfest in Schillig ein. Anderntags fällt das Fest buchstäblich ins Wasser, welches wieder mal vom Himmel fällt.
Doch immerhin war ein Abend so, dass sich das Paar vom Stand mit Zuckerwatte (Cotten-Candy) auf den Feierabend freuen kann.
Nach meinem ersten Bad bei Hochflut in der braunen, kühlen Brühe von Harlesiel fühlt sich mein Körper gestärkt für komme, was wolle. Mein Kopf bleibt immer gut gekühlt im Meereswind. Die hitzigen Diskussionen über mehr oder weniger Flüchtlinge, mehr oder weniger Rechte für gleichgeschlechtliche Ehen lassen mich kalt. In Ostfriesland stört und sticht die Sonne nicht, selbst wenn manche Käse gelben Körper rote Brandspuren von der Sonne zeigen. So diese mal zwei, drei Stunden scheint. Doch das geschieht - zum Glück - höchst selten. Bevor eventuell getreue Leser sich an meiner ostfriesischen Geschichte erfreuen, sollen die vermehrt im Land auftauchenden Analphabeten zumindest einige Bilder vom platten Land betrachten. Am einfachsten lässt sich bei Hochwasser schwimmen. Bei Tiefebbe muss man erst lange, lange über matschigen Schlamm laufen, um ans das Meerwasser in weiter Ferne zu erwischen. Um den Touristen dennoch Wassserfreuden zu bieten, halten die Badeorte Meerwasser-Schwimmbäder vor - in Dornumersiel sogar beheizt!
Hochflut in Harlesiel: Selbst in zwei-, dreihundert Metern im Meer fern vom Deich kann man gut noch stehen. Doch bei Hochflut ist man schnell wieder an den Duschen am Strand, um sich seine Füße vom Schlamm zu säubern.
Harlesiel hat zwei Stellplätze: Der kleinere Platz liegt am Hafen, der größere Platz ist beim Camping-Platz.
Harlesiel: Siele entwässern das Marschland, welches zum Teil tiefer liegt als die Hochwassermarken des Meeres. Bei Flut hindern Sieltore das Meerwasser daran, in das Marschland zu laufen. Hochleistungspumpen fördern dann das Süßwasser in das Meer. Die Eingeborenen hinter dem Deich wollen weder im Süßwasser aus dem Marschland ertrinken, aber auch nicht im Salzwasser des Meeres ersaufen.
Die Sielschleuse lässt Boote vom Meer in die Siele und umgekehrt. Um Boote mit hohen Masten durchzulassen, wird die Brücke hochgeklappt.
Das Pumpwerk Harlesiel mit der Sielschleuse lässt gerade ein Segelboot in den Siel einfahren. Fische gehören zum Grundnahrungsmittel in Ostfriesland. Aber auch aus Schweine-, Rindfleisch und roter Beete rühren die Eingeborenen einen undefinierbaren Brei zusammen, den sie unter dem Namen "Labskaus" verkaufen. Der Hafen von Neuharlingersiel gefällt uns am besten. Um das rotgeklinkerte Hafengelände drängen sich Gastbetriebe, die zu erschwinglichen Preisen die hungrigen Touristen verwöhnen. Von Bensersiel aus erkunden wir das Hinterland der Eingeborenen - bis nach Esens. Tourismus ist ein großer Wirtschaftsfaktor, wenn nicht der größte in Ostfriesland. Dieser Raddampfer beispielsweise bespasst die Touristen. Der Herr vorn im Bug freut sich, dass er als erster sein Bild gemacht hat.
Hinter dem Hafenbecken liegt das Meerwasser-Freibad. Man muss sich schon bei den Sommertemperaturen zügig bewegen, um sich nicht zu unterkühlen. Selten steigt das Thermometer über 20 Grad Celsius. Wer eine windgeschützte Stelle findet, die gerade mal ein paar Sonnenstrahlen küssen, fühlt sich wie in der Sauna - für einige Minuten zumindest.
Häuser stehen vor und hinter dem Deich: Die Menschen müssen mit der Bedrohung des Meeres leben.
Diese Hochwassermarken zeigen auch an, wieviel Menschen ihr Leben verloren haben und wieviel Ackerland in den Fluten versank.
An diesem gemütlichen Campingplatz in Neuharlesiel stehen wir gleich hinter der Schranke auf einem preiswerteren Schnupper-Stellplatz.
Nach Jahrhunderten hat das Meer diesen uralten Anker frei gegeben. Das gute Stück schmückt nun den Marktplatz von Neuharlesiel, welches mich als besonders schönes Städtchen bezaubert hat.
In diesem ruhigen Urlaub beschenkt uns jeden Tag reich mit den Wundern von Land, Leuten und einer intakten Natur, welche uns glücklich macht. Schwalben flitzen um uns herum. Morgens sehen wir Schafe und Kälber auf dem Deich.
Bei dem Sonnenuntergang in Dornumersiel wagen wir anderntags das Abenteuer einer Wattführung vom Nessmersiel nach Baltrum. Das Das unvergessliche Erlebnis lässt mich von Ostfriesland schwärmen.
Während mein Freund Klaus mit seiner Gisi seinen Rundhaubendaimler um ein stattliches Hochdach erweitert hat, seine Südamerika-Reise ab Oktober vorbereitet, können wir uns einfach nicht vorstellen, dass die Welt irgendwo noch schöner sein kann als in Ostfriesland. Denn...
...Ostfriesland ist super - jedenfalls für uns im Juli. Der Monat ist wunderbar kühl. Immerzu kann der Körper ein wenig angenehm frösteln. Das Meer soll 18 Grad warm sein, wenn es denn da ist. Bei Niedrigwasser hat sich das Meer irgendwo bis an den Rand der Inseln verkrochen. Jedenfalls kann man dann ganz ruhig durch das Watt kriechen bis auf eine dieser Inseln.
Wir haben uns auf dicken Socken unter Führung von Martin Rieken, einem alten Seemann, auf den Weg nach Baltrum gemacht. Gefühlt drei-, vierhundert andere Wanderer haben den Schlammweg unter die Füße genommen. Martin hat als junger Mann vor Norwegen auf einem Fischdampfer geschuftet. Bis zu Windstärke acht haben sie die Netze gehalten. Morgens zum Frühstück hat er zwei, drei frisch gebratene Heringe verdrückt. Er schwärmt noch heute von der Delikatesse. Dann waren in den 70iger Jahren die Meere abgefischt. Die Fangflotten machten reihenweise Pleite. Heute gibt es vielleicht noch zwei, drei deutsche Fangschiffe.
Selbst ein kleiner Hund wandert in unserer Gruppe mit. Das durstige Vieh schlappt begierig vom salzigen Wasser. Irgendwann feuert das traurige Viech dann eine Durchfall-Fontäne gegen die Beine seines Frauchen. Das kreischt zwar mit viel weiblichem Gefühl "IIIH!". Doch gleich darauf erbarmt sich ihr goldig-geduldiges Mutter-Gen der armen, kleinen, hilflosen Kreatur und trägt das Hundvieh an ihrer Brust durch den nächsten knietiefen Priel. Wir warten auf die angekündigten Orkanböen mit einer Reihe anderer WoMos hinter einem Schutzdeich von knapp einem Meter Höhe. Wenn bei Hochwasser, nach dem Gezeiten-Kalender, am Abend gegen 19.18 Uhr das Wasser in die Salzwiese vor uns sprudelt, können wir uns ja immer noch hinter den Hauptdeich verziehen. Allerdings kommen aus uns zwar erklärten, aber kaum zu verstehenden Gründen, die gefährlichen Springfluten mit schöner Regelmäßigkeit immer mitten in der Nacht. Dabei haben schon tausende Ostfriesen ihr Leben lassen müssen, aber sie haben sich immer wieder erholt, vermehrt und dann eben etwas höhere Deiche gebaut. Die Flossenhunde auf ihren Sandbänken stören sich wohl wenig am wühlenden Wasser. Bei Orkan retten sich die Seevögel auch auf das feste Land, um bei ablaufendem Wasser wieder vom reich gedeckten Sandtisch ihre Beute zu picken. Wattwürmer schmatzen sich durch den Sand, und scheiden geringelte Wattwurm-Scheiße in anmutigen Haufen aus. Darüber schleichen wir mit dicken Strümpfen, die unsere Füße vor scharfen Muscheln schützen. Nach ziemlich genau genau drei Stunden hat unsere Gruppe Wattführer Martin über die lange Schlammstrecke getrieben.
aber der letzte Kahn nimmt uns dann doch noch um 18.15 Uhr mit nach Nessmersiel, wo wir mit nahezu letzter Kraft unser WoMo nochmal neun Kilometer weiter bis zum Stellplatz nach Dornumersiel bewegen müssen.
Als Nachtrag noch ein Kommentar meines alten Dichterfreundes Harald Hartmann
Dieser Dichterfreund, der zeitlebens sich damit beschäftigte, Wörter wie Töne in harmonischer Reihe hervorzubringen, wofür ihm - nach seiner Ansicht - die Gesellschaft eine angemessene Leibrente zu garantieren habe, fühlte sich durch meinen Nachtrag zu seinem Oeuvre animmiert - ist zu vermuten. Mein Nachtrag: Was mich als "Oppa" am meisten hier in Ostfriesland und besonders in den Camps freut: Es machen viele junge Familien hier Urlaub. Manche begnügen sich mit Zelten, andere haben ihre Wohnanhänger angeschleppt. Diese wackeligen Unterkünfte umzäunen manche Menschen mit Windabweisern. Andere schaffen sich mit Vorzelten einen zusätzlichen trocknen Raum. Die Eltern kümmern sich lieb um ihre Kinder. Immer wieder hört man Rufe wie "Papa, Papa!" von einem kleinen Kind. Die Kinder tollen voller Lebensmut und Freude gemeinsam herum. Sie flitzen auf Kinder- oder Laufrädern munter umher. Ein Kleiner sagt zu mir: "Habe gerade den Hubschrauber gesehen." Hier huschen keine geduckten, verschleierten Eulen über die Bürgersteige, welche mit dickem Bauch einen Säugling im Kinderwagen schieben und wie eine Reihe von Orgelpfeifen wohl dressierte Kopftuchmädchen im Schlepptau haben. Hier erinnert mich das übermütige Spiel wilder Buben noch an meine eigenen Kinderjahre. Junge Paare knutschen einander hingebungsvoll im Glück und Glanz ihrer Liebe. Eine Alte humpelt am Stock ins Meerwasserbad. Andere Alte schleppen sich an Gehhilfen über die Bürgersteige. Doch diese Greise logieren eher in kleinen Pensionen als in Wohnmobilen. Hier bleibt man verschont von einer trunkenen, tätowierten Brüllbrut aus den voll versifften Vorstädten, deren dunkle Ecken mit Graffiti verschmiert und mit Müll verschandelt sind. Ein wenig kommt das Gefühl hier auf, in einer halbwegs heilen Welt zu leben. Das Gefühl verstärkt sich, weil meine Internet-Verbindungen so schlecht sind, dass mir die Horror-Meldungen über neudreiste Schweinereien der Politik wie über Facebook oder alternative Medien wie über Blogs weitgehend verborgen bleiben. |
3 Kommentare:
In diesem Bericht von Dir beneide ich Dich um den grauen Himmel und die vermutlich weniger heftige Schwüle, wie ich sie bis gestern noch in Südwestdeutschland in schier unglaublicher Intensität erleben musste.
Andererseits vermitteln mir Deine Bilder folgendes:
1. Sie bestätigen mir einmal mehr den Grund dafür, weshalb ich keine Reise (mehr) dorthin machen möchte.
2. Jammern (wenn überhaupt!) zumindest die WoMo-Eigentümer auf einem weit höheren Niveau über die "Zustände" in Deutschland heute, als ich das tue. So jedenfalls bringen mir das die Bilder mit den vielen, nicht gerade alten oder billigen Wohnmobilen rüber.
Vielleicht sind es aber auch nur die diesmal wenigen und auch weniger aussagekräftigen Bildbeschreibungen von Dir, die mir ein Negativ-Feeling vermitteln. Egal, für so wichtig betrachte ich weder mich noch meine Kommentare zu Deinen Berichten. Sie sind eher so gemeint, wie ich gerade mal fühle... ganz so wie Du selbst ohne Anspruch auf journalistische Formalitäten Deine persönlichen Notizen hier veröffentlichst. Das finde ich schön und gut!
Ich freue mich allerdings auch wieder auf Deine Erlebnis-Berichte aus südlicheren Gefilden, und wenn sie "nur" vom Weihnachtsmarkt im winterlichen Bamberg sind, und sich vermeintlich zu wiederholen zu scheinen. Ich glaube, Wiederholungen wird es in diesen Zeiten in denen sich vermutlich sehr vieles, sehr schnell verändern wird, kaum noch geben. Daher ist es alleine schon interessant zu erfahren, wie sich das Leben in Bamberg innerhalb weniger Monate verändert hat...
Was mich als "Oppa" am meisten hier in Ostfriesland und besonders in den Camps freut: Es machen viele junge Familien hier Urlaub. Manche begnügen sich mit Zelten, andere haben ihre Wohnanhänger angeschleppt. Diese wackeligen Unterkünfte umzäunen manche Menschen mit Windabweisern. Andere schaffen sich mit Vorzelten einen zusätzlichen trocknen Raum.
Die Eltern kümmern sich lieb um ihre Kinder. Immer wieder hört man Rufe wie "Papa, Papa!" von einem kleinen Kind. Die Kinder tollen voller Lebensmut und Freude gemeinsam herum. Sie flitzen auf Kinder- oder Laufrädern munter umher. Ein Kleiner sagt zu mir: "Habe gerade den Hubschrauber gesehen."
Hier huschen keine geduckten, verschleierten Eulen über die Bürgersteige, welche mit dickem Bauch einen Säugling im Kinderwagen schieben und wie eine Reihe von Orgelpfeifen wohl dressierter Kopftuchmädchen im Schlepptau haben. Hier erinnern mich das übermütige Spiel wilder Buben noch an meine eigenen Kinderjahre. Junge Paare knutschen einander hingebungsvoll im Glück und Glanz ihrer Liebe. Doch auch eine Alte humpelt am Stock ins Meerwasserbad. Andere Alte schleppen sich an Gehhilfen über die Bürgersteige. Doch diese Greise logieren eher in kleinen Pensionen als in Wohnmobilen.
Hier bleibt man verschont von einer trunkenen, tätowierten Brüllbrut aus den voll versifften Vorstädten, deren dunkle Ecken mit Graffiti verschmiert und mit Müll verschandelt sind. Ein wenig kommt das Gefühl hier auf, in einer halbwegs heilen Welt zu leben. Das Gefühl verstärkt sich, weil meine Internet-Verbindungen so schlecht sind, dass mir die Horror-Meldungen über neudreiste Schweinereien der Politik wie über Facebook oder alternative Medien wie über Blogs weitgehend verborgen bleiben.
Klar, mit 17, mit 27 - ja noch mit 37 Jahren - waren meine Gedanken ganz, ganz anders. Doch jetzt mit 67 Jahren geht mir dies durch den Kopf, auch wenn andere damit meine politische Richtung als immer weiter "rechts" verorten mögen.
Vielen Dank für die Ergänzung des Artikels. Du denkst an eine "Normalität" in relativer Freiheit zurück, wie ich sie auch einmal kannte und heute vermisse. Jüngere können nicht vermissen, was sie nie kannten. Daher rühren wohl auch deren teilnahms- und verständnis-losen Reaktionen, wenn ich/wir "Älteren" uns über politische und gesellschaftliche Änderungen aufregen, die u.a. Rückschritte statt Fortschritte sind.
Leider wird man heute sehr häufig und rasch "rechts" verortet, nur weil man nicht nur seine Meinung sagt, sondern auch tatsächlich eine hat, die nicht aus den Schlagzeilen der diktierten Massenmedien stammt.
Leider habe ich aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass selbst aufgeklärte Menschen die mir mit ihrer Meinung einem nahe stehen, nicht "offiziell" zu selbiger stehen. Vermutlich weil sie Angst davor haben, gleich wieder "rechts" abgehakt zu werden.
Vermutlich muss es erst richtig schlimm werden, bevor sich die Massen erheben, was auch wieder nicht wünschenswert sein kann.
Naja so viel oder wenig nochmal aus meiner Sicht die Dinge beschrieben, wie sie mir nicht nur im Internet alltäglich vor den Latz geknallt werden.
Die Flucht vor dieser oberüblen Entwicklung gelingt einem vielleicht als Eremit irgendwo einsam in der Bergen...
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