06 April 2024

Braga, Ponte de Lima, Viana do Castelo, Politplatschquatsch


Traumhaftes Portugal: Meine letzten Stationen nach zwei Monaten Portugal sind Ponte de Lima und Viana do Castelo. Während grausiger Kriegsnachrichten erfreut mich blühende Natur vor dem Fenster, das Zwitschern von Vögeln und Radreisen bei Wind und Wetter. E-Bike Rosinante schaukelt mich nach Viana do Castelo - und wie zumeist: "Politplatschquatsch For entertainment purposes only".


So sei doch höflich! – Höflich mit dem Pack?
Mit Seide näht man keinen groben Sack.  (Goethe)


Regen und Kälte hindern mich nicht, weiter in den Nordwesten Portugals zu fahren.  Ostern in Braga




Die Strecke ist kurz, die Autobahnfahrt von Amarante bis Figueired No kostet 12,40 Euro. Die Einkäufe im Intermarché versorgen mich über das Osterfest. Nach dem Einkauf im portugiesischen Stil an der Theke Café + Nata für 1,20 Euro im Stehen verzehrt und getrunken. Nata ist ein kleines Kuchenstück.



Erstmal klappte es an der Tanke nicht, meinen Gastank zu füllen. Dabei ist es bei sieben Grad Celsius nötig, auf Winterbetrieb umzustellen, Wintersachen anzuziehen und den Heizlüfter zu betreiben. Das Fernfahreressen im Auto gibt nach der Fahrt neue Kraft für den Streit mit dem Nachbarn und einen Stadtbummel.



Der Fahrer mit Schäferhund, Frau und dem österreichischen Kennzeichen aus "UU" meint, er bekäme die Hecktür nicht auf. Hinter mir kann ein Mercedes-Camper aus Rüdesheim nicht einparken, weshalb mein Wagen ein Stück vor fahren musste. Da faucht mich der Österreicher an:

"Sie wollen doch nicht, dass ich ihren Wagen beschädige, wenn ich die Hecktüre öffnen. Sie müssen zurücksetzen."

"Versuchen Sie doch einmal, ob der Platz nicht reicht, die Hecktür zu öffnen."

"Nein, jetzt regnet es, jetzt öffne ich nicht die Tür."

Aufregung, mein Wagen bleibt auf Keilen stehen, wie er steht.



Nach meiner opulenten Mahlzeit geht es nach drei Tagen Radregenpause mal wieder auf E-Bike-Rosinante in die Innenstadt von Braga. Zuvor braucht die Fahrradkette Öl, weil sich schon Flugrost angesetzt hatte.



Was versetzt mich in österliche Stimmung, andächtig solche Bilder zu bringen?



Braga muss ein größeres Zentrum sein, dass sich der Betrieb dieses Mercure-Hotel lohnt. Von Wiki erfahren wir:

Braga ['bɾagɐ] ist eine portugiesische Großstadt sowie Hauptort der Subregion Cávado, die sich in der Region Norte befindet. Mit 193.333 Einwohnern im Jahre 2021 gehört sie zu der siebtgrößten Landesgemeinde von Portugal und ist zugleich die drittgrößte Stadt des Landes.



Bei so vielen Einwohnern lohnt sich das THEATRO CIRCO.



Die Fahnenplakate verkünden SEMANA SANTA BRAGA.



Fernfahrerei, Streit mit Camp-Nachbarn, Auto auf Keile stellen, Strom bei prasselndem Regen unter dem Regenschirm anschließen, Suppe kochen und essen - all das kostet Kraft, die mir die Kaffeepause zurück bringt. Draußen vor der Fensterscheibe spricht die Dame mit ihrem Smartphone.



Verwunderlich: Es regnet nicht mehr. Die Menschen laufen wohl noch aus Gewohnheit unter geöffneten Schirmen.  Die SEMANA SANTA BRAGA macht sich mit liturgischen Gesängen bemerkbar, die aus Lautsprechern die Einkaufstraßen beschallen.



Großstadtleben am Ostersamstag in Braga



Großmütterchen nimmt per Smartphone das Bild vom kugeligen Blumenbusch mit.



Ein prächtiger Platz vor dem geschmückten Gebäude, auf den violetten Schärpen und darunter in dem gelben Feld steht:

PER CRUCEM AD LUCEM
FIM À GUERRA




Wo diese stacheligen Gewächse gedeihen, könnte es doch etwas wärmer sein. Doch über acht Grad Celsius steigt das Thermometer heut nicht mehr, in der Nacht fällt es auf sechs Grad.



So geht mein Stadtbummel dahin, sieht Kirchen und Schaufenster, nichts hält mich länger.



Beinhahe ein wenig erschrecken: Mitten im Stadttrubel auf dem teuersten Pflaster steht ein verlassener Prachtbau, unbewohnt mit zerbrochenen Fenstern.



Die Touri-Info hat mir einen Prospekt von Braga mit dem Titel "Auf den Spuren des Barocks" mitgegeben, doch dieser Platz ist in den 30 Attraktionen nicht verzeichnet.



Ortskundige erklären portugiesischen Touristen die Sehenswürdigkeiten von Braga.



Eine Stadt im Schnelldurchgang zu durcheilen, wird ihr niemals gerecht. Es wohnt den seit Jahrhunderten bespielten Klerikalbauten ein Zauber inne, der mit der Liturgie aus Straßenlautsprechen in der Fußgängerzone auf mich wirkt.



Es mag mein Alter, der Regen, die Kälte, das Fehlen fester Ordnung an einem dauerhaften Standplatz sein, mich überwältigen religiotische Gefühle angesichts der Kriege und des Schlachtens in der Ukraine und in Gaza. Die Bedrohung des Industrie- und Wohlstandstandortes Deutschland machen mich ratlos. Gibt es nicht etwas mehr Sinn darin - irgendwo, irgendwie, irgendwann?



Ironie, Sarkasmus, Zynismus helfen nicht weiter. Sich in eiserner Reisedisziplin seiner Sinne und sieben Sachen zu versichern, ist das Einzige, was hilft. Disziplin als Grundlage allen Mühens, aller religiotischer Übungen, aller Versenkungen, Disziplin als Baustein von Gedanken und Sätzen, Disziplin als Grundlage von Sauberkeit wie von Gesundheit an Körper und Geist.



Die Lust hat mich verlassen, meine Wochenberichte auf n0by.blogspot.com wie Sauerbier den Leuten nachzutragen, wie WACHTURM-Bibeln dem Laufpublikum zur Schau zu stellen. In unwilliger Regenlaune erhielt eine alte Freundin zumindest den Verweis auf www.n0by.blogspot.com. Sie versucht auf ihrem Smartphone die angegebene Adresse zu erreichen und gibt auf, weil sie Fehlermeldungungen schrecken.


Ob meinen Blog ein Hacker gekapert hätte, fragt sie.



Mir ist diese Fehlermeldung unerklärlich. Auch das russische Netz vk.com warnt Nutzer davor, meinen Blog-Link zu öffnen. Ist es egoistisch, wenn meine Blogbilder nur für mich und für die Frau daheim berichten, die mir mit einem Sehnsuchtsbild aus Bamberg von der Altenburg Heimweh macht?



Und doch muss der schwache Geist gestehen, dass die Gier nach Sättigung Schmerzen einer schlaflosen Nacht verursacht, weil der Magen abends nicht mehr mit macht. Wie Ovid schon wusste und erzählte, so sind religiotische Bekenntnisse und Ratschläge zumeist auf Sand gebaut.

 Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas (lat.),
wenn auch die Kräfte fehlen, ist doch der Wille zu loben;



Große Gedanken, prächtige Paläste - mahlt nicht die Zeit alles zu Staub?



Wäre es nicht besser, bittere Tage zu ertragen, um leichter zu enden, als seine Zeit in Saus und Braus zu verprassen, um in Bitternis zu enden?



Einen Schaufensterblick in Glanz und Wärme sich träumen in filigrana certificada, dem regenkalten Straßenhundrennen über schlüpfriges Pflaster entkommen, ruhen, endlich als Rastloser ruhen in sich, wäre das nicht das Ziel aller Reisen?


Wer in monumentalen Säulenhallen residiert, genießt Aufmerksamkeit und Achtung.


Was sollen meine österlichen Grübeleien, Gedankenspiele bringen außer einem Zeitvertreib wie rinnender Sand in einem Stundenglas? Krieg in Gaza, in der Ukraine, metzeln und schnakseln Menschen so gern? Muss mich das kümmern?



Ein Ampelhalt, E-Bike-Rosinante ausbalancieren, mit dicken, Fell gefütterten Winterhandschuhen ein Blick und Bild über die Kreuzung - das Haus steht leer, verlassen - dem Verfall preisgegeben? Wie wir alle! Wäre es nicht an der Zeit, sich einmal um etwas Wichtigeres zu kümmern? Aber was wäre das?



Als Straßenhund ist das Wichtigste ein guter Nachtplatz. Der unerträgliche Österreicher, der dann morgens doch seine Heckklappe aufbrachte, ohne meine Kühlerhaube zu schrammen, mag bleiben, wo er ist. Mir verhilft auf dem Camp in Braga ein Platz auf einer höheren Ebene erstens zu SAT-TV und zweitens zu WiFi, welches von der Rezeption her sendet. Mit weitem Blick über Braga und der Plappermaschine von SAT-TV, mit gefülltem Kühlschrank und surrendem Heizlüfter lässt es sich besser aushalten bei Kälte und Regen.



Auch wenn Braga all seine Juwelen im Internet in Bildern zeigt und ausführlich beschreibt, erst der Besuch dieser Orte bringt mich in eine andere Dimension und Position.



Auch wenn das Aachener Amtsgericht meinen Austritt aus der Kirchensekte als 18jähriger 1966 bestätigt hat, schlemmen meine Sinne immer wieder gerne in den ruhigen Sektentempeln wie hier in der Kathedrale von Braga.



Kälte, Regen, Einsamkeit, von den Telefonaten mit meiner Liebsten daheim abgeshen, der Blick auf ruinierte Häuser mitten in Braga lassen mich Ruhe und Luxus suchen und finden.



Braga mit all seinen Tempeltürmen bei Sonnenschein zu sehen, würde trübsinnige Gedanken vermeiden.



Halbwegs trocken, von kurzem Unterstellen abgesehen, beeindruckt mich die Kathedrale von Braga. All diese Steine, einzeln behauen, aneinander gefugt vor Jahrhunderten zu einem Raum, in dem Menschen diszipliniert sich in Andacht üben. Was kann verkehrt daran sein?


Diesmal hetzt mich nichts an dem Gemäuer wie in Coimbra vorbei, diesmal soll am Ostersonntag der Zauber der Hohen Halle auf mich wirken - oder auch nicht.


Der alte Straßenhund ist seiner rollender Klause überdrüssig und braucht einen umbauten Raum größerer Ordnung wie in der Kathedrale von Braga.


Die in stiller Einsamkeit geschärften Sinne sehnen sich nach einer oppulenten Orgeldarbietung, einem Bühnensingspiel mit rauschenden Ballkleidern und einem mit Orden und Säbel geschmückten Heldentenor.


Haben vielleicht die stummen Steinzeugen über den Bänken eine Botschaft für mich wie für andere, die mir bislang verborgen geblieben ist?



Fast lautlos schleicht der Chronist durch die Gänge, um im Gebet versunkene Gläubiger nicht zu stören und kann sich doch nicht verkneifen, dem Kameraspiegel den sanften Klackklang zu entlocken.



Solche Blogbilder lassen sich nur mit Klassik-Radio vom SAT-Empfang verarbeiten, wobei Werbung stört.


Sieht man nicht hier die Unausweichlichkeit von Verlust, Schmerz und Tod, die jeden von uns ereilt?



Unüberbrückbare Klassenunterschiede noch bei unbekannten Toten, der Arme liegt neben irgendeinem Schuft, Stützen der Gesellschaft ruhen in der Marmorgruft.



Don Alphonso feiert seinen Festtagsschmaus - wohl bekomm's! Mich beglückt der Augenschmaus all der Sinne in der Ruhe der Kathedrale.



Draußen schüttet es wieder wie aus Eimern. In Lissabon strömen Regenbäche durch Altstadtgassen. Irgendwann geht das vorüber und es klart ein wenig auf wie zum Abschied von der Stadt.


Ob Ralf Stegner mit solchem Sätzchen Wähler locken will? Mir gefällt das nicht.


Nach alten Steinen zur Abwechselung junge Beine, die mittlerweile auch alt geworden sind.


Ponte de Lima


Nach etwa 50 Kilometern wieder zu Hause an einem herrlichen, einsamen, ruhigen Platz. Brüderchen und Schwesterchen spielen, Sonne scheint seit etwa einer Stunde, nachdem zuvor mich in Braga noch ein Hagelgewitter belästigt hat.



So macht mir mein Blog-Bild-Bericht mehr Spass! WiFi, Gas getankt, SAT-TV bringt ein Orgelkonzert zum Ostermontag, der Kühlschrank ist voll nach dem Einkauf bei Mercadona, meine letzten Stationen in Portugal vor Spanien.



GPL steht an dem roten Pfeiler. Die Kassiererin verriet mir, den schwarzen Knopf etwa 30 Sekunden gedrückt zu halten, bis die Pumpe anfängt, den Gastank zu füllen. Die Tankflasche war noch halb voll, nachdem zuletzt es zuletzt vor 14 Tagen in Coimbra 10 Liter Gas gab.



Der genüßliche Reisetag geht von Höhepunkt zu Höhepunkt. Eine GPL-Tanke in Braga fand das Navi nicht an der angegebenen Straße. Dafür verkauft mir Ostermontag Mercadona Lebensmittel für die nächsten Tage. Ein mit Pudding gefülltes Croisant verwöhnt mich an der Autobahntanke, die mich 10,27 Liter Gas abfüllen ließ. Der Milchkaffee kostet an der Autobahnraststätte 2,60 Euro. Das Kaffee mit nobler Einrichtung in Braga verlangte für Kaffee und Kuchen zwei Euro. Das kurze Stück Autobahn von etwa 50 Kilometern kassiert 7,55 Euro. Dafür träumt man auf fast leeren zwei Spuren durch das grüne Hügelland mit 80 bis 90 km/h von allem Glück dieser Erde, besonders von der Frau daheim. Als Jüngste von vier Geschwistern ist sie von Kind auf gewohnt, dass Älteren das Sagen haben. Sie hat aber mit allem Eigensinn einer gestandenen Marktfrau stets ihren Vorteil im Blick, den sie dann meist maunzend durchsetzt.



Das Camp bei Ponte de Lima ist ein Refugium für Kreativität. In nächster Nachbarschaft weiden Schafe. Schwalben jagen nach Beute. Grillen zirpen. Der portugiesische Brauch, Ostern Böller abzubrennen, donnert hier wie in Braga, in Braga durchgängig den Abend. Der Bulle mit prächtigen Hörner weidet neben Kuh und Kalb.



Das erste Mal seit meiner letzten Radtour bei Arganil vor zehn Tagen schenkt mir Ostern endlich einen sonnigen Nachmittag, um wieder einmal 30 Kilometer zu radeln.



Die Menschen genießen die Frühlingsonne an reizenden Orten - hier auf der römischen Brücke über den Rio Lima.




Der Rio Lima führt nach ausgiebigen Regenfällen Hochwasser.



Der Parkplatz in Ponte de Lima ist gut gefüllt. Doch die vielen Menschen verlaufen sich in dem kleinen Ort mit dem historischen Zentrum.



Zur großartigen römischen Brücke, die dem Ort Ponte de Lima, seinen Namen gibt, schreibt Wiki:

Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. wurde das Gebiet römisch. Eine Römerstraße führte über eine hiesige Brücke über den Fluss Lima, in der Folge nahm die strategische Bedeutung zu



Gastronomie, Geschäfte, Denkmäler und alte Baudenkmäler



Nach den Reisevorbereitung morgens bei Hagel in Braga mit Einkaufen, Fahrt, Gastanken, Einrichten der Autowohnung im neuen Camp, kochen, essen und Radtour in dieses historische Juwel ist es schwer, einen Gang runter in ruhigeren Modus zu kommen.



Ostermontag - Ruhe und Sonne, endlich Sonne


Zuviel Hektik am Tag. Auch der klerikale Ruheraum in der Kirche von Ponte de Lima ließ keine Feststimmung wie in der Kathedrale von Braga aufkommen.



Wenn draußen die sonnige Natur überbordene Schönheit, wenn Straßen zu wunderbaren Orten führen, verblasst dagegen der Zauber klerikaler Kunst.



Sollte mir der Ort einen weiteren Besuch wert sein, um mich dort besser einzustimmen?


Rührt das kleine Kunstwerk den Betrachter?



Die Reizüberflutung zu mildern, hilft mir eine Pause im gemütlichen Kaffee.



Portugiesische Touristen lassen sich die Geschichte und die Denkmäler von Ponte de Lima erklären.



Wer hat diese Burg gebaut, wer hat dort gewohnt, wer wohnt jetzt noch dort?



D. TERESA steht auf dem Sockel, wozu portugiesische Web-Seiten, die man sich ins Deutsche übersetzen lassen kann, schreiben:

D. Teresa und D. Henrique waren die ersten Compostelaan-Pilger in der Geschichte der Herrscher des frühen Portugals, die auf derselben Route durch Correlhã fuhren wo die Anhänger von Santiago weiterhin wandern.



Eines der seltenen Denkmäler, welches den Wert der Landwirtschaft heraus stellt.



Über die alte Römerbrücke geht es auf schnellstem Weg zurück ins Autohaus, ins Hausauto.





Dann steht auch wieder ein verlassener Prachtbau mitten in der historischen Altstadt.






Sonne lässt Farben und Formen von Landschaften und Gebäuden wieder strahlen.



Politplatschquatsch - politpestilente Prosa




Meine Irrungen und Wirrungen als 20jähriger, die mich plagten bis zur Geburt meiner Tochter als 30jährigen, sind jetzt als 76jähriger einer rigiden, zurückgezogenen Klarheit gewichen. Was beim Beatles-Liedchen vom Weissen Album 1968 die Spatzen von den Dächern pfiffen - "Why don't we do it on the road" - das kennen vielleicht heutige Moderatoren nicht mehr. Ob die darin eine Delegitimierung des Staates wähnen? Wer weiß schon, warum ein Moderator einen Kommentar zensiert.

Politplatschquatsch als mein Zeitvertreib, WELT-Artikel zu kommentieren....



.... die WELT-Moderation hat 1131 Kommentare angenommen, 228 abgelehnt. 11.849 Likes haben meine angenommenen Kommentare erhalten - Stand 2. April 2024. Die Kritik vom Freund Alfred Röck ist allerdings lustiger und lebendiger als anonyme Likes, danke alter Alfred - verwandt oder verschwägert mit dem berüchtigten Ekel-Alfred?


Mi 03.04.2024 12:52 lässt mich die Kontaktstelle der WELT lachen, gibt meinen Kommentar nachträglich frei, danke, danke, danke! :-)




Man wuselt in virtuellen Internet-Welten wie in der realen Welt über Straßen, Wege, Brücken.



Der hoch diffizile Blog Politplatschquatsch bringt es am Beispiel von Publikumsinteresse zwischen Kates Krankheit und den veröffentlichen RKI-Protokollen auf den Punkt:
Was sind die Hintergründe der jahrelangen Aussetzung von Grundrechten für Millionen gegen die Leiden einer Angehörigen des britischen Königshauses? Welche Rolle spielen gesellschaftliche Verheerungen im größten Mitgliedsstaates der EU noch, wenn gleich nebenan, jenseits des Kanals, ein Schicksal gemolken werden kann, das beinahe so vielversprechend wirkt wie das der später tödlich verunglückten Lady Diana, die seinerzeit aus lauter Liebe von den Medien "in den Tod getrieben" (Stern) worden war?



Der Blogger braucht Spender für seine Schrift. 



Thomas Schmid kassiert für gekonnte Empörung Autorenhonorar. Die Leser freut's, die Wähler von Göring-Eckardt verhelfen der Dame weiterhin zu fünfstelligen Monatspfründen - alles unter dem Credo: "Kampf gegen RÄCHTS!" Was soll's?

Der pastorale Schwafelton von Frau Göring-Eckardt ist schon lange ärgerlich. Hier aber geht sie einen Schritt weiter: Im Sinne des Gemeinwohls – als dessen moralgetränkte Personifizierung sie sich offensichtlich versteht – versucht sie, der Aufarbeitung des Corona-Geschehens Zügel anzulegen. Und scharfe kritische Fragen mit dem Vorwurf zu belegen, sie gefährdeten „unsere parlamentarische Demokratie“. Wer hätte gedacht, dass die Grünen, die einst entschieden staatskritisch waren, einmal eine derart staatsaffirmative Haltung an den Tag legen würden?


Politplatschquatsch eben! Nun gut, meine Frau überliest dies geflissentlich, was mir egal ist, sofern sie als meine liebe Frau daheim "übt immer Treu und Redlichkeit" muss sie sich mit Politplatschquatsch nicht abgeben. Von anderen wäre mehr zu verlangen, aber sofern sie zu solchen Geistesmühen nicht bereit oder fähig sind, kann man auf dergleichen Gesellschaftler verzichten.


Auch wenn mein Mühen Altvater "haha" und seinem literarisch musikalischen Schaffen einen Webauftritt widmet, so ist mir dieser 75jährige Erzeuger seines Sohnes, "der sich falsch aufgehängt hat", mittlerweile bis zum Überdruss über.

Lieber strampelt als einsamer Straßenhund Don Quijote auf E-Bike-Rosinante durch den regnerischen Tag Portugals. Der repressiv tiefe Staat verträgt kaum Satire wie Politplatschquatsch oder Tim Kellner oder überzieht gar politpestilente Poltergeister wie Freund Akif Pirincci mit Klagen, kündigt wie beim Beispiel Martin Sellner dessen Konten oder lässt Profis wie Ken Jebsen irgendwo im Nirgendwo verschwinden.


Gleichgültig ob der pöbelnder Prosa-Prophet wie Pirinnci oder ob der geschasste, hohe Staatsbeamte wie Maaßen oder wie Sellner mit Einreiseverbot in Schlandland - sie, wir alle gehen ihren, unseren Gang, wie Inneres Gesetz befiehlt. Auch meine Finger torkeln über die Tasten in Erinnerung an die Blues Brothers, die im "Auftrag des Herrn unterwegs" waren. Sind wir das nicht alle?




Ach, lieber Hans-Georg Maaßen, wie wäre Dir zu wünschen gegen die wunderschön trällernde Wagenknecht, die sich Ramelow und Merz zur Seite gesellt, eine "alternative" Rolle zu spielen, allein ist zu befürchten, dass dir lieber Hans-Georg als staubtrockner Beamtenredner der Sexappeal fehlt, den das Sensationsgeile Stimmvieh zur Wahltränke treibt. Politplatschquatsch!


Viana do Castelo


Leicht säuselt Regen über Plastikluken. Es ist ein großer Unterschied, ob es bei sechs oder 12 Grad Celsius regnet. Es gibt auf Reisen viel zu tun, mehr Arbeit als Urlaub. Zum Glück hat mich das Leben gelehrt, nüchtern zu bleiben. Alkohol und Drogen vertragen sich nicht im Verkehr.


Regen und Sturm. Selbst eine Fahrt mit E-Bike-Rosinante mit Regenponcho ist kaum zu ertragen. Sturmböen zerren an mir, brechen Äste von Bäumen, schlimmstenfalls weht mir eine Sturmböe von hinten den Plastikponcho über die Augen.



Nach 17 Kilometer aufgeben, nasse Schuhe, Strümpfe, Handschuhe, Hosenbeine bei Autoheizungsluft trocknen, ausruhen.



So geht es am anderen Tag auf die zweieinhalb Stunden Tour 50 Kilometer über Hügel und manchmal schlüpfrige, sandnasse Straßen nach Viana do Castelo.



Wieder sieht das Wetter wenig verheißungsvoll aus, aber immerhin hat der Bericht wechselnde Wolken mit Regen angesagt.



Auch wenn Don Quijote mit Plastikponcho und Plastikhose gut gegen Regen gerüstet ist, bleibt das Rüstzeug in der Satteltasche. Nur ein böiger Wind vom Atlantik pfeift zusätzlich zum Fahrtwind mir entgegen, doch das lässt sich leichter ertragen als Regen.



Nach 20 Kilometern stärkt mich am Ortseingang von Viana do Castelo ein Carrefour Express mit Kaffee und Kuchen. Wie die meisten Einkaufszentren verfügt auch dieses über eine Sanitäranlage, was LIDL oder ALDI in Deutschland einsparen.



Während der Kaffeepause haben die Schwarzwolken eine kurze Dusche ausgeschüttet. Links auf die Autobahn dürfen Fahrräder, Trecker und Eselgespanne nicht auffahren, für mich geht es rechts hinab ins vergnügliche Städtchen Viana do Castelo.



Muss mir mein Gedächtnis Sorgen machen oder sind es zuviele Orte, die meine Erinnerung nicht speichern kann? Jedenfalls gab mir diese Stadt im Juni 2022 im Sonnenschein Quartier, aber nicht einmal die Brücke kommt mir bekannt vor.



Das Schloß auf dem Hügel sieht so reizend aus, doch kann man dem grauschwarzen Himmel trauen? Mir fiele es schwer, mein Plastikrüstzeug gegen Regen anzulegen und damit zu strampeln. Auch saugen Bergstraßen mehr Energie aus dem Akku, als vielleicht noch für die Rückfahrt nötig ist.



Wie daheim schlagen an der Promenade neben dem Rio Lima in Viana do Castelo die Bäume aus.


Schützend hält die Dame auf hohem Sockel das Segelschiff in die Höhe. Mit weiblichem Beistand lassen sich Mühen und Gefahren leichter ertragen.



Geradezu wie ein Signal des Himmels erscheint es mir, wenn zumindest für einen Augenblick die Sonne durch die Wolken blinzelt und das Kirchlein strahlen lässt.



Am frühen Vormittag spazieren nur wenige Menschen durch die Fußgängerzone von Viana do Castelo.



Betritt man den Marktplatz, überrascht der Prachtbau, dessen Balkonsäulen Figuren darstellen.



Welche Schätze mag das Museum bieten? Als Fernfahrer fasziniert mich mehr, wie der 3,5-Tonner im Kriechgang sich an den Fußgänger vorbei schiebt.



Das Bauwerk schmückte schon meinen Blog vom Juni 2022, doch knapp zwei Jahre später kommt es mir fremd vor. Damals ging die Fahrt aus Porto auch mit gesundheitlichen Problemen im Schnelldurchgang weiter nach Santiago do Compostella. Wenn es zu schnell durch Orte geht, verankern sie sich schlechter in der Erinnerung.



Die Temperatur rechts oben mit der Anzeige "15 °C" ist für meinen Ausflug recht angenehm, wenn es nicht regnet.


Dieser IVECO klemmt sich im Rückwärtsgang durch die enge Gasse, eingewiesen von seinem Beifahrer. Da bleibt nicht mehr viel Platz zwischen meinem Lenker und dem Autoblech.


Die klerikale Ordnung kontrastiert mit dem Gewusel, wie das nächste Bild mit dem CAFE MODERNO, dem rostigen Lastwagen und den Mülltonnen zeigt.


CAFE MODERNO sieht allerdings aus, als wäre dort schon lange kein Kaffee mehr verkauft worden.



Der Eisenwarenhandel Ferramentas - Ferragen zieht mich unwiderstehlich in seinen Bann. Es ist so eng darin, dass es schwer fällt, mich mit meinem Rucksack darin umzudrehen. Nägel verkauft der Händler aus offenen Kästen vor der Theke. Eine Schere aus portugiesischer Produktion wird ein chinesisches Stück ersetzen, was mich schon lange geärgert hat.



Zudem kann der Chronist dem Kauf dieses Schuhlöffels zum Preis von 9,90 Euro nicht widerstehen. Selbst wenn das Werkzeug rosten sollte, ist es eine unvergessliche Erinnerung an Viano do Castelo.



Das Schild vor dieser Stadtvilla mit Blick auf den Rio Lima zeigt, was zu machen ist:

ESTAMOS A REABILITAR COM PAIXAO A NOSSA CIDADE




So gut mir auch Viana do Castelo gefällt, der bedrohlich schwarze Regenhimmel lässt mich am Kreisverkehr Afonso III in die Pedale treten. Meine Frau daheim klingelt einmal, zweimal auf der Rückfahrt, doch ihr Anrufe lassen mich nicht halten. Geringe Steigungen lassen Tropfen abregnen. Da kann man nicht stoppen und telefonieren.



Der Regen bleibt bescheiden, unter dem Anorak bleibt die Kamera trocken, Regenkleidung ist nicht nötig.



Dazwischen lässt eine Prise Sonnenschein die Zitronen gelber leuchten.



Auf den Straßen zu meinem einsamen Camp gibt es dann kaum noch Verkehr, der auf der größeren Straße nach Ponte de Lima bleibt.



Kurve, Haus und Hügel sind mir noch einen kurzen Fotohalt wert, doch dann ist das Hausauto daheim erreicht. Das Beste nach zweieinhalb Stunden im Sattel ist die verdiente Dusche. Und die ist sogar heiß.


Ponte de Lima, zum zweiten Mal



Es gibt Camps in schöner Landschaft, die mich schlecht loslassen. Dann geht es auf schon vertrauteren Straßen wieder nach Ponte de Lima. Eine typische Straßenmündung: Ein Arbeitsanhänger mit Ladekran rostet vor sich hin, ein altes Haus aus Hausteinen steht, bis der Dachstuhl einstürzt, ein Auto rauscht auf der größeren Landstraße vorbei, die mich nach Ponte de Lima bringt.



In Ortsdurchfahrten muss man sich manchmal auf rubbeligem Kopfsteinflaster vorkämpfen.



In Ponte de Lima wartet dieser Prachtpalast, mit Blick auf die römische Brücke, auf einen Investor, der die schlummernde Schönheit wach küsst.



Sogar Sonne scheint zeitweilig, macht all das doppelt schön.



Auf dem Rio Limar tummel sich zahlreiche Paddelboote.



Wie mag die Kirche an der Römischen Brücke von innen aussehen?



Es sollte nur ein kurzer Ausflug zum Einkaufen werden. Doch nach zehn Radkilometern, Kirchen- und Altstadtbesuch plagt mich Hunger.


Das Wirtshaus an der mittelalterlichen Mauer tischt mir ein Festmahl auf.



Das ist nach meiner bescheidenen Küche ein willkommene Abwechselung.



Meine Frau wünscht sich immer ein Pferdchen. Damit wäre sie schon zufrieden, obgleich sie schon etwas zu groß dafür ist.



Das Essen war gut, Kaffee und Kuchen gab es mit einem Brot beim Bäcker. Ein armer Straßenhund schiebt auf der Karre seinen in Plastikfolien verpackten Hausrat gegen den Wind die leichte Steigung hinauf.



In der kleinen Ortschaft Lanheses am Rio Lima war kein größerer Laden. Einen ALDI gab es acht Kilometer zuvor in Ponte de Lima, danach kommt 20 Kilometer weiter die nächsten Einkaufzentren in Viana do Castelo.



Morgen ist auch noch ein Tag. Nach fünf Monaten kann man ja mal die Daunendecke ein wenig lüften lassen, den Tag verträumen und ruhen. Ruhig reisen, ist das Beste.


Viana do Castelo mit Sta. Lucia zum zweiten Mal




Nach vier Tagen im Refugium des Camps bei Ponte de Lima gehen meine Vorräte zur Neige. Der Großeinkauf mit Wasser, Alk-freiem Bier, Öl, Tee, Gemüse und Obst lässt sich schlecht mit dem Fahrrad zum Auto schleppen.



Zwei Camps liegen nebeneinander. Preiswerter ist das von mir gewählte Camp, was wie eine Sammelstelle für Flüchtlinge erscheint.



Das ist Abschied von Portugal und vom Meer, dessen Wellenrauschen mich in Schlaf wiegen, bis mich Pladderregen auf dem Dach weckt.


Außer meinem steht auf diesem merkwürdigen Camp kein anderes Wohnmobil. Es gibt vereinzelte Wohnanhänger, doch diese Zelte überwiegen.



Hinter meinem Stellplatz rauscht der Atlantik. Böen schaukeln meine Kiste.



Ein Radweg führt zur großen Brücke über den Rio Lima. Das Meerwasser sprudelt in die Niederungen am Fluß.



Die Brücke ist schmal, zweispurige, für das Womo schon eng. Doch darüber muss jetzt E-Bike Rosinante mich im Schnellgang bringen.



Als Radfahrer sperrt man eine Spur.


Das ist mein Radweg zum Heiligtum auf dem Hügel.



Die Unterführung beim Bahnhof von Viana do Castelo bringt mich auf den richtigen Weg, doch den muss man erstmal finden.



Sonne belohnt mich auf meinem letzten Ausflug in Portugal.



Portugal macht - wie so oft schon zuvor - auch diesmal wieder den besten Eindruck auf mich.



Die Sonne heizt mir ein, zwei Wolljacken kommen in den Rucksack.



Auf rubbeligem Kopfsteinpflaster strampelt der anstrengende Aufstieg höher und höher.



Sta. Lucia über Viana do Castelo



SANTUARIO DO SAGRADO CORACAO DE JESUS
MONTE DE SANTA LUZIA




Mir reichen meine Anstrengungen mit Einkauf, Ortswechsel und der Radfahrt auf den etwa 200 Meter Hügel.



Mit Kaffee und Kuchen, einer kleinen Stadtrundfahrt und Blick über den Hafen enden meine Eindrücke aus Portugal hier in Viana do Castelo.



Das Denkmal am Rio Lima zeigt eine zerbrochene Kette.



Während meine Frau daheim meine Bilder bekommt, schickt sie mir dies Bild von ihrem Garten. Wir vermissen einander mehr und mehr. Es wird Zeit für den Weg

heim.....

 

 P.S.: Korrekturen - wenn überhaupt - später....

3 Kommentare:

Bavarian hat gesagt…

Die Wiederholung des immer Gleichen ist zwar beruhigend für die Nerven, birgt aber die Gefahr der Einsamkeit. Manfred Spitzer: Einsamkeit,die unerkannte Krankheit. EIn kluges Buch eines 'Gehirnwissenschaftlers',keines Soziologen.
Bei uns ist es heute sommerlich warm, aber es ist April. ......

Anonymous hat gesagt…

Opulent schreibt sich mit einem p.
https://www.duden.de/suchen/dudenonline/opulent
Die ganzen "oppulenten" Mahlzeiten, Räume etc., schon mehrere Male jetzt, nerven.

n0by hat gesagt…

Bavarian hat gesagt…
Die Wiederholung des immer Gleichen ist zwar beruhigend für die Nerven, birgt aber die Gefahr der Einsamkeit. Manfred Spitzer: Einsamkeit,die unerkannte Krankheit. EIn kluges Buch eines 'Gehirnwissenschaftlers',keines Soziologen.
Bei uns ist es heute sommerlich warm, aber es ist April. ......
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Auch wenn sich Wind und Wetter, Städte wie Landschaften immer und überall "gleichen", ist es niemals Dasselbe. Du springst nicht zweimal in den gleichen Fluss, nicht einmal einmal springst du in den gleichen Fluss, weil derweil du eintauchst, der Fluss schon wieder mit neuem Wasser kommt. Reisen reizt Nerven, Rasten beruhigt - mich jedenfalls.

Bücher, so klug sie auch immer sind, taugen für rastlos Reisende weniger - allenfalls als Wiki-Reiseführer, als Broschüren der Touri-Infos, ansonsten sind für mich als Straßenhund Bücher maßlos überschätzt.

Was zudem in der Altersgruppe Ü70 sich an Krankheiten ansammelt, daran verdienen Ärzte gut - auch wenn Alte und Junge, Großeltern und Enkel gesellig beisammen sitzen.