07 Dezember 2024

Kriegs- und Krisenfantasie zur Weihnachtsmarktzeit

 Regen, Kälte und Nebel lassen mich daheim am Ofen Ruhe und Frieden genießen. Gedanken über Krieg wie in der Ukraine sind auch nicht mehr als Unterhaltung. Kriege, Kriegsfilme, Krimis in Endlosschleife. Bücher, Noten, Musik - egal was - sind weder wichtig noch wesentlich. Gleichgültig ob Bibel, Talmud, Koran, Upanishaden oder Buddhas Lehrreden - all das ist Unterhaltung - mehr nicht. Wichtig allein, bekannt, erkannt und anerkannt: "Nur Bares ist Wahres", solange die Rente sicher ist.


Kriegsexperten wie embedded journalism berichten bewegend von der Front in der Ukraine. Diese Front ist daher so interessant für die deutsche Öffentlichkeit, weil deutsche Steuerzahler der Ukraine mit Milliarden helfen. Im Krieg und beim Wiederaufbau.

Was nützen Waffen in Massen, wenn Personal fehlt, die Munition zu verfeuern?



Mein zynischer Kommentar zum WELT-Artikel "ausreichend Waffen, aber zuwenig Soldaten" hat die Moderation zu meinem Erstaunen veröffentlicht.

Wozu junge Männer sieben Jahre länger leben lassen und ausbilden, die ohnehin mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Front verrecken??

Kriegsreporter Till bemüßigt sich, meine falsche Sicht richtig zu stellen. Was richtig oder falsch war, bestimmen nach dem Krieg die Sieger. Volkstümlich: "Schuld hat immer die Leiche." Der gute Till stellt sich bei Facebook der Diskussion und schreibt:
Aber alte Männer, die nie kämpfen mussten, werden nie die Menschen verstehen, die bereit sind für Freiheit alles zu geben. Ich treffe solche Menschen und bin immer wieder erschütert, wenn ich in Deutschland sehe wie hoch der Anteil derer ist, die ihre Feigheit als Friedensliebe verkaufen wollen.

Nun breitet sich wohl nicht nur bei alten Männern hinterm Ofen  "Feigheit vor dem Feind" aus. Der ntv-Artikel berichtet:
Nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft sind seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 mehr als 100.000 Soldaten nach den Desertionsgesetzen des Landes angeklagt worden. Die Zahl ist enorm - zumal bis vor einer umstrittenen Mobilisierung in diesem Jahr die Gesamtzahl der ukrainischen Soldaten im Kampfeinsatz laut Schätzungen bei etwa 300.000 lag. Die Dunkelziffer könnte sogar noch viel höher sein. Laut einem Abgeordneten, der mit militärischen Angelegenheiten vertraut ist, hat es womöglich bis zu 200.000 Desertionen gegeben.
Sind  "Feiglinge vor dem Feind" des Kämpfens und des Krieges müde? Wie kommt der junge Kriegsreporter Till darauf, dass "alte Männer nie kämpfen mussten"? Lass dir sagen, lieber Till, um "alt" zu werden, musst du Jahrzehnte lang kämpfen. "Alte Säcke" kämpfen immer noch, wie der wackere, widrige Sängerknabe beispielhaft beweist.



So verarbeitet der Wort- und Tonkünstler satirisch seinen Lebenslauf.


Nun ist mein müder, alter Schreibtischtäterkampf nie besonders aufrührerisch oder erfolgreich gewesen. Nicht einmal Strafverfolgungsbehörden oder trusted flagger beanstandeten bislang meine Sätzchen. Wozu auch?



Wer würde denn als alter, weißer Mann mit ritterlichem Anstand sich soweit hinreißen lassen, eine attraktive, teuer gestylte Dame-des-öffentlichen-Lebens als "Hohlbratze" zu diffamieren? Mir raubt schon mein treu sorgender Wisch-Wasch-Nähr-und-Plärr-Bär den letzten Nerv, wenn sie statt sanft als Schnabbeli-di-Babbeli zu säuseln wie eine Marktfrau zu keifen anfängt. Für furiose Gefühlsausbrüche wie von  "Omas-gegen-Rächts" sind meine Blogs Gift.


Im übrigen bekommt wohl jeder die Art von Beziehung, die ihn fördert und entwickelt. Der ewig alte Kampf der Geschlechter geht mir wie den meisten nah unter die Haut, während ferne Kriege wie in Israel, Vietnam, Jugoslawien, der Ukraine sich gleichsam wie auf einem TV-Bildschirm, wie bei YouTube oder in Talkshows abspielen. Davon ausgenommen sind die, welche an der Front dabei sind - und sei es auch nur als embedded journalists.



Ob die reizende, junge Mutter das gesagt oder gemeint hat, ist weniger wichtig. Meine Lebensabschnittsgefährtinnen haben mir in Jahrzehnten geduldigen Übens beigebracht, dass all Gerede weniger wichtig als das, was hinten bei raus kommt. So sind alle mir bekannten allein stehende Männer einem hohen Risiko der Verwahrlosung, dem Alkoholismus bis zur Obdachlosigkeit ausgeliefert. Selbst wenn die Dame des Hauses daheim mit Zen meisterlicher Strenge das häusliche Regiment führt, ist es doch für Männer besser, sich dem zu unterwerfen, weil es wohl genetisch, strukturell, biologisch und wie-auch-immer so angelegt ist. Bei mir jedenfalls.




Markus Reisner (* 10. März 1978) redet von "Kettenreaktion" wie bei der Kernspaltung, meint damit ein Zusammenbrechen der ukrainischen Front. Markus Reisner bekommt als österreichischer Historiker, Oberst des Bundesheeres, Militärexperte und Vorstandsmitglied des Clausewitz Netzwerks für Strategische Studien Geld dafür, sich mit der "Kettenreaktion" an der Front zu beschäftigen. Er erzählt bei ntv:
Wenn die starke vorderste Verteidigungslinie einmal nachgibt, dann beginnt die Tiefe dahinter langsam zu zerbröseln.
.

Owe Schattauer, der mit Rainer Rothfuss die "Friedensfahrt Moskau 2016" organisierte, malt den Teufel an die Wand:

Lieber stirbe der WildeWerteWesten im atomaren Winter, als dass man Putin und den Russen einen Sieg gönnt.



- oder wie Kölner im Karneval munkeln und schunkeln: "man muss gönne könne."

Owe Schattauer fürchtet die, die die Bombe lieben:
Owe Schattauer
22. November um 19:24  ·
"Ach komm schon, der Putin wird doch keine Atombombe zünden"...verharmlosen alle russlandhassenden Schreiberlinge der westlichen Wertegemeinschaft Putins rote Linien...

UND WENN DOCH ???

Was schreiben all diese kriegsgeilen Atomkriegsverharmloser am Tag nach dem Supergau🎯 mit einem strahlenden Lächeln im zu Staub zerfallenen Gesicht? 😜

" Oh, das hätten wir, nach all unseren unzähligen Provokationen gegen Putins Russland, aber nicht gedacht, dass er tatsächlich derart reagiert... und das obwohl wir die ganze Zeit wußten, dass Russland die größte Atommacht der Welt ist...Mennoooo " 💯
In  anschaulicher Animation kann man Atombomben zünden und ihre Wirkung in Abhängigkeit ihrer Sprengkraft bestaunen.


Mein Beispielt testet die Animation mit einer 1000 Kilotonnen-Atombombe über München.



Das Beispiel würde die Gegend gerade dort "atomisieren", wo früher unser Haus "wohnte".



Oh Gott! In diesem Fall atomarer, höchster Bedrohung muss mir die alte Familienbibel meines Großvaters mit ein paar Versen des Psalms 118 Trost, Halt und Hilfe spenden wie mit Verslein Nummer sieben:

Der Herr ist mit mir, mir zu helfen; und ich will meine Lust sehen an meinen Feinden.

 


Ist es nicht ein grausig  göttlich Vergnügen, seine "Lust an den Feinden" zu stillen? Als alter Blogger sind mir Experten wie Oberst Reisner oder wie in dem Video Markus Krall (* 10. Oktober 1962, deutscher Unternehmensberater und Autor) nicht persönlich bekannt. Symptomatisch aber wie Krall titelt: "Endkampf zwischen Gut und Böse". Erinnert das nicht an Großvaters alte Bibel wie im Verslein 10, Psalm 118:

Alle Heiden umgeben mich: aber im Namen des Herrn will ich sie zerhauen.

Muss man jetzt noch passende Verslein aus Talmud oder Koran zitieren oder reicht die BILD-Zeitung?

Mich kann das Video nicht unterhalten. Was kommt, werden wir schon merken. Was kommt, lässt sich von mir oder Lesern nicht aufhalten.



Roger Köppel von der WELTWOCHE unterhält seine Leser mit ähnlichen Schauergeschichten wie Krall im Interview zuvor.


Merz erinnert Köppel an Kaiser Wilhelm, den einige "wieder haben wollen".
Erinnerung an Wilhelm II.
Das war seinerzeit auch das Problem des Hohenzollern. Jahrzehntelang klirrte, schmetterte und drohte der in martialische Uniformen Kostümierte, bis ihn die ganze Welt für den Kriegstreiber hielt, den der kernweiche Monarch nur spielte, aber nie war. So redet auch Merz ständig von Krieg, Eskalation und Taurus-Raketen, wobei er wie der alte Wilhelm verkennt, dass es mit dem Zurückrudern nicht mehr funktioniert, wenn man einen Gegner dermassen reizt und provoziert, bis der dann tatsächlich jene rote
Linie, jenen Jordan oder Rubikon, überschreitet, von der es kein Zurück mehr gibt.


Jedenfalls haben sich "Forderungen der Rechten" laut taz-Forderung 14.10.2020 erfüllt:

"Weg mit dem Waffenstillstand in der Ostukraine".



Ein halbes Jahr später spürten taz-Reporter Hunderte Nazis in Kiew auf.  Am 27. Februar 2022 marschierten Russen in die Ostukraine ein und marschieren dort immer noch - seit mehr als 1.000 Tagen.



Werden 38 hochrangige Experten wie BSW-Wagenknecht, CSU-Gauweiler, EMMA-Schwarzer, NDS-Müller oder TRIGEMA-Grupp den Frieden schaffen? Ohne Waffen? Das Grauen spricht aus den Nachdenkseiten:

Wir befinden uns in der vielleicht gefährlichsten Phase dieses Krieges. Unsere oberste Pflicht sollte sein, eine Katastrophe für unser Land und alle Menschen in Europa zu vermeiden.



Schreibt BILD den Frieden herbei, wenn "bald deutsche Soldaten" in Krisen- und Kriegsgebieten "stehen"?


"Schreck lass' nach", pflegte mein Mütterchen selig zu sagen, wenn gar Grausliches geschah. Doch bevor deutsche Landser in der Ukraine Frieden und Freiheit verteidigen wie neulich in Afghanistan, kümmern sich Habecks Freunde um Kubicki:


Kubicki meinte doch nur:

„Ich wollte und konnte den unfähigsten Wirtschaftsminister aller Zeiten nicht mehr verteidigen, dem nach drei Jahren steuerfinanzierter Lehrzeit immer noch die Grundkenntnisse wirtschaftlicher Zusammenhänge fehlen.“



Was bleibt uns  "in diesem Land, wo wir gut und gerne leben?" Das merken wir, wenn wir die Augen schließen und in uns sehen: Dann bleiben Herzschlag und Atem.



Dystopie im mörderischen Rattenrennen

Mich kümmert nichts, nichts, nichts...

- nicht die drohende Kriegsgefahr,
- nicht die steigende Verschuldung der EU-Staaten,
- nicht die Flutung Deutschlands mit Koran konditionierten Kämpfern,
- nicht die desaströse Infrastruktur mit zerfallenden Brücken, maroden Straßen, verrottenden Schulen,
- nicht die mit Steuergeld erkauften Wahlen des pöbelnden Plebs und ruhig gestellter Rentner,
- nicht die Verhunzung der Sprache mit professoralen Gender-Expert:Innen mit Pensionsansprüchen,
- nicht die Manipulationsmechanismen wie von ÖRR, ZEIT, SPIEGEL, WELT, BILD u.dgl. mehr,
- nicht die ausufernd sich verteuernde Energieversorung bei Dunkelflauten mit Atom-und-Kohle-Strom aus Nachbarländern,
- nicht die Gasversorgung mit Gastankschiffen aus US-Fracking,
- nicht eingestampfte Verbrennerproduktion zu Gunsten billig produzierter E-Autos  aus Asien,
- nicht vier Monate Kälte und Regen im Land,

Mich kümmert nichts, nichts, nichts...

....außer all die Nachrichten von Bekannten und Verwandten wie von feindlicher Front:

„Die Einschläge rücken näher…..“




Fröhliche Vorweihnachtszeit



Ein hoch geschätzter alter Freund verkündet bei VK "Abschied endgültig".



Wir kennen uns seit 1990, als er als Chefredakteur mich als Redakteur einstellte. Der Eintrag bei Wiki erzählt mehr von ihm.



Meine Online-Spielerei in der Spielzeugstadt Sonneberg archiviert Erinnerungen, die mir durch das Sieb des Gedächtnisses flutschen. "Perlen" aus Digitalkloaken erzählen von aktueller Dystopie.



Zwei sonnige Tage beim Andreas-Markt in Sonneberg lassen mich und viele Menschen vergessen, wie ringsum das Leben schwieriger und gefährlicher wird.



Gesund mit meiner lieben Frau daheim über den Winter zu kommen, bleibt als Zielmarke für verbleibende Wochen. Wenn doch die Tage endlich wieder länger werden. Wenn doch unser Fluchtfahrzeuges endlich wieder repariert und fährt - weit, weit fort.



An vielen Orten der Spielzeugstadt trifft man auf Gebilde, die Bären darstellen. Kuscheltiere erinnern an glücklichere Kindertage.



Wenn dann noch, was in dieser Jahreszeit selten vorkommt, Sonne scheint, vergisst man für glückliche Momente hoch gejazzte Narrative dystopischer Demokratie-Zerstörung.



Das geruhsame Leben in der kleinen "Spielzeugstadt" ist erholsam.



Man lebt in der kleinen Stadt am Rande des Thüringer Waldes ruhiger und preiswerter.



Mein Bruder im beschaulichen Vorort meidet möglichst die Dortmunder Innenstadt. Menschen, die "schon-länger-hier-leben", fremdeln in ihrer seit Jahrzehnten gewohnten Umgebung, wenn dort bald 50 Prozent "Ausländer" leben. Zwanzig tägliche Messerangriffe im Land schlagen empfindsamen Menschen auf's Gemüt. Ihm hilft nicht der Euphemismus, das viele Dortmund jetzt "Dortbunt" nennen.




Weihnachtsmarkt Bamberg einst und jetzt




Weihnachtsmarkt Bamberg 2016: Mein geliebtes Marktweiblein inspiziert ihre Weihnachtsmarkthütte. In diesem Hüttchen verdiente sie 25 Jahre lang in den Adventswochen bis zum 23. Dezember ihren Lebensunterhalt. Nach meiner Verrentung war es vergnüglich, ihr als Weihnachtsmarkthüttenknecht zu helfen.



Weihnachtsmarkt Bamberg 2024: An ihrem einstigen Hüttenplatz stehen Bäume aus rostendem Eisen. Genau dort.



Der Schmiedemeister stellt dort ein Gartenportal aus, das 3.000 Euro kostet. Meine Frau verkaufte Bienenwachskerzchen ab 50 Cents, die Kinder als Weihnachtsgeschenke für ihre Mama  kauften.



Weihnachtsmarkt Bamberg 2015: Das Hüttchen meiner Frau stand auf dem selben Platz, wo heute Bäume aus Eisen rosten.


Weihnachtsmarkt Bamberg 2016: Am 19. Dezember 2016, kurz nach 20 Uhr, steuerte Anis Amri einen mit etwa 25 Tonnen Baustahl beladenen LKW auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheid-Platz. Danach schützten Polizisten mit Maschinenpistolen den Bamberger Weihnachtsmarkt.



Weihnachtsmarkt Bamberger 2024: Seit Jahren mal wieder auf dem Platz erstaunen mich die Veränderungen. Diese Turmhohe Installation mit drehenden Flügeln gab es vor Jahren nicht.



Meine Frau hatte den richtigen Instinkt nach 25 Marktjahren 2018 gerade vor Corona ihr kleines Geschäftchen abzuwickeln. Dieser Holzturm mit Schwippbogen kam nach ihrer Marktzeit.


Nur wenige der alten Marktkaufleute sind geblieben, die Weihnachtlichen Krimskrams verkaufen.



Wolle- und Filzarbeiten, Lederwaren, Tassen und Teller, Krippenfiguren und Räuchermännchen bieten noch einige Stände an. Doch die Mehrzahl der Stände verkaufen Speis und Trank. Der Umtrunk mit Glühwein gilt als soziales Erlebnis.


Kommen die Waren wie einst aus dem Erzgebirge oder mittlerweile aus China?



Hier trifft meine Frau noch eine Bekannte aus alten Marktzeiten. Doch auch die Dame wird vorraussichtlich dies Jahr zum letzten Mal ihren Markt machen.



Versteckt unten rechts stehen noch zwei Lichthäuschen, die wir einst aus Litauen holten.



Weihnachtsmarkt Bamberg 2004:
Vor 20 Jahren stand sie in ihrem Hüttchen "Licht und Spiel", verkaufte Lichthäuschen aus Litauen, selbst geknetete Blütenkerzen, Blechspielzeug aus China und Aufzieh-Trecker aus Tschechien. Ihre Hütte war ein kleines Kunstwerk.



Auch wenn sie eine studentische Hilfskraft hatte, die während ihrer Mittagspause und am Wochenende aushalf,  war die Arbeit hart: Vier Winterwochen von morgens bis abends auch am Wochenende muss der Betrieb laufen. Der Katalytofen verbrannte bis zu vier 21-Kilo-Flaschen Gas.


Oder ändert sich die Tradition vorweihnachtlicher Festmärkte ohnehin, weil mehr Menschen künftig ihr Zuckerfest feiern? Ramadan Top, Weihnachten Flop?


Weihnachtsmarkt Bamberg 2024: Statt Verkaufsbuden beherrschen Stände wie diese "Genuss-Hütte" das Geschäft.



Bratwurst, Eßkastanien, heiße Getränke verkaufen sich gut auf Weihnachtsmärkten.



Hinter dieser Glasscheibe garen Lachsstreifen am offenen Feuer. Eine solche Delikatesse war mir bislang noch nie auf einem Weihnachtsmarkt begegnet.



Sollen hohe Preise prekäres Publikum fern halten?



Was kommt, wenn sich der Mittelstand das kaum mehr leisten kann?



Die Märkte sind eine Attraktion der Innenstädte. Mehr Leute tummeln sich dort als in Museen, Konzerten, Kirchen oder Theatern.



Bamberg ist mit der wunderbaren Altstadt und seinem alten Rathaus immer eine Reise wert.


Es macht mich glücklich, nach europäischen Karusselfahrten von Portugal über Polen jetzt wieder in Bamberg und Sonneberg bei meiner Frau daheim zu sein.


Wenn's sich der Mittelstand nicht mehr leisten kann....


....dann friert und hungert die Unterschicht.



Das Normale wäre, "es soll keiner hungern und frieren". Don Alphonso findet wie andere auch in Supermärkten Ecken, die Lebensmittel vor dem Ablaufdatum billiger anbieten. Was Lebensmittelläden verkaufen, können Tafeln nicht mehr verschenken. Don Alponso schreibt:

Was man nicht ganz bestreiten kann, ist der Umstand, dass ansonsten typisch für stalinistische Regimes auch in unserem schönen und angeblich reichen Land manches Normale mittlerweile zum Luxus wird.



Das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes 1934/45 war der Anfang vom Ende. Grauenhafte Weltkriegsjahre von 1939 bis 1945 kamen danach. Als 1948 Geborener sind mir Ruinen ringsum in Erinnerung. Weiter ist mir in Erinnerung, wie Vater und Mutter mit mir und den drei Brüdern Bucheckern sammelten, um daraus Öl pressen zu lassen. 



Vor dem Kreislauf-Kaufhaus wirbt die Armee. Nur frisches, kriegstüchtiges, junges Humankapital kann in Kasernen Karriere machen.



Alte prekäre Tastenklimperer können sich im Kreislauf-Kaufhaus eine Orgel für 80 Euro leisten. Damit lässt sich ein Altersheimsaal ausrüsten. Auf dem Instrument kann der Künstler im wöchentlichen Konzert vor Demenzkranken sein Repertoire abspulen. Die Investition für das Instrument spielt er sich in wenigen Wochen ein. Wenn ihm nachts die Säufersonne lacht, kann er sich und andere mit Elendslyrik unterhalten - wie schon zuvor erwähnt:

alter säufer und schmarotzer
hartmannmiese arschgeburt
zeigt es ihm, dem übelkotzer
er kriegt druck wenn er nicht spurt

immer feste druff wenns geht
kein pardong er ist nichts wert
wir, wenn man es recht versteht,
haben moses ihn gelehrt

(stimmts oder stimmts nicht)
                                          02:25


Notabene: Dies gar schaurige Wortgeklingel schreibt sich der, der sich "Kapellmeister" oder auch "Gott" nennt, selbst. "Moses" lehrt uns das Leben mit Krankheit, Krise, Chaos und Krieg. So ähnelt Leben eher verpönter schwarzer Pädagogik als rosarotem Barbie-Gesäusel und Halleluja in Hohen Hallen.


Haushaltsauflösungen überschwemmen Kreislauf-Kaufhäuser: Fahrräder, Stereoanlagen, Bücher, CDs, DVDs, Kleidung, Schuhe, Spielzeug, Musikinstrumente, Sportgeräte, Möbel.....



Während Kaufhäuser in besten Innenstadtlagen schließen, gewinnen Kreislauf-Kaufhäuser Kundschaft. Ach, wie sind doch Kriegs- und Krisenfantasieen zur Weihnachtsmarktzeit so belebend und erhebend!


So wenig wie aus einem verzagten Arsch ein fröhlicher Furz kommt, so wenig kommt aus dystopischen Gemeinschaften ein


Frohes Fest.



Amen, Hallelujah, Aus... Korrekturen, wenn überhaupt, später - also nie



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