Mach mal Pause, fahr' in Urlaub. Vom Terror Links, Rechts, Religiotisch, Staatlich braucht man mal Pause. Erholung. Wo der Hass tobt, bleiben Wunden, Schäden, Schrott, verkohlte Reste. Schönheit, Sehnsucht nach Schönheit. Sonnenuntergänge. Blumen. Tiere. Wälder. Baden im See. Wandern und Radfahren in freier Natur.
Vier Chinesen kommen aus Peking auf das Camp in Warschau. Der Aufkleber auf ihrem Auto zeigt ihre Tour: 33.000 Kilometer.
Doch auch in Warschau, fünf Minuten vom Camp, vergnügen sich Menschen, die von Stadt, Stress, Streit Erholung suchen. Hier rutschen Menschen auf Gummireifen einen Hügel hinab, lassen sich dann wieder von der Seilbahn nach oben befördern.
Da wir bis zum Beginn unseres Russlandvisums am 20. Juli noch etwa 900 Kilometer vor uns haben, müssen wir täglich ein Stück Strecke schaffen.
Wir haben mittlerweile 1500 Kilometer hinter uns. In dem wundervollen See bei Augustow, der direkt am Camp liegt, erfrischen uns kühlende Bäder.
Camping Marina in Augustow gewährt uns einen ruhigen, komfortablen Platz direkt am See. Die mehr als 200 Kilometer von Warschau waren so zeitig zu schaffen, dass wir am Nachmittag im erfrischenden See baden konnten. Ein Rennen der Schnellboote störte nicht, weil der Wind den Schall uns abhielt.
Erst beim Abendspaziergang bewundern wir eines der Rennboote. Dieses kommt aus Frankreich den weiten Weg bis nach Ostpolen, kurz vor der litauischen Grenze.
Ein paar Impressionen aus Augustow zeigen uns diesen ostpolnischen Urlaubs- und Erholungsort. Dieser Rentner sitzt auf seinem Segelboot. Ein Elektromotor treibt über die Kette das Rad mit dem das seltsame Gespann in langsamer Schrittgeschwindigkeit heim zuckelt.
Wie überall ziert sich Augustow auch mit einem martialischen Kriegerdenkmal.
Wer es sich ein Boot in dieser ausgedehnten Seenlandschaft leistet, übernachtet in einem Hotel mit eigenem Hafen.
Der alte Kanal verbindet zwei Flüsse. Die Schleusen sind mit Handbetrieb zu bedienen.
Die frommen Polen haben sich auch in Augustow eine hübsche Kirche gebaut. Im Verhältnis zu den kleinen Häusern ist dies Bauwerk gewaltig.
Meiner Frau gefällt der alte Kahn, den sein Besitzer in mühsamer Handarbeit renoviert. Er hat noch viel, viel Arbeit vor sich. Denn die Baustelle im Innern geht nur langsam voran.
Das Wetter meint es gut mit uns. Wieder geht die Sonne rotglühend unter, was einen schönen neuen Tag verspricht.Die Reise lässt sich dank vorzüglicher Internetverbindung am Camp Marina mit der Site
http://www.camping.lt/index.php?lang=3&sid=130
für Litauen weiter planen. Eine kurze 100-Kilometer Strecke von Augustow zum Campingplatz "Marijampole" erleichtert uns den Wochenanfang.
Kempingo g.44, LT 68122 Marijampole
Tel.: +370 620 55555; +370 698 58100
e-mail: info@logofix.eu
GPS N 54o 31' 13'' E 23o 20' 30''
Das Camp in Marijampole liegt ziemlich einsam und verlassen. Der See schlängelt sich um das Camp. Wir schwimmen zwischen Seerosen und Schlingpflanzen. Immerhin sind wir in unserer ersten Reisewoche mittlerweile 1455 Kilometer gefahren. Von Marijampolé soll es 222 Kilometer weiter nach Kurtuvenai gehen. Zehn Tage bleiben uns für etwa 900 Kilometer über Riga, Tartu nach Narva mit der russischen Grenze zum benachbarten Iwangorod.
Auch in Marijampole strampeln wir wie in Warschau wieder unsere Kilometer auf dem Rad, um vom Camp ein wenig von dem kleinen Städtchen zu sehen.
In Augustow haben wir in der Kirche noch ein kleines Sonntagskonzert hören dürfen. Um Museen zu besuchen, fehlt bislang die Zeit. Schließlich müssen wir mit dem Auto und dem Fahrrad uns durch die Landschaft kämpfen, Einkaufen, Essen kochen und schwimmen.
Die Kinder feiern den Sonnigen Tag und nützen den Springbrunnen als Badegelegenheit.
Die jungen Damen paddeln mit viel Energie in dem Gewässer, wo wir auch schwimmen.
Eine Unmenge Störche sehen wir auf unserer Fahrt durch das Land. Die jungen Störche sind schon recht groß, die Ziege meckert im Schatten des Hauses. Die nächste Station ist
Tel.: +370 413 70 333, +370 618 29 964
www.kurtuva.lt
e-mail: kurtuvenaicamping@kurtuva.lt
GPS N 55o 49’ 37’’ E 23o 02’ 47’’
Wir nähern uns dem Ziel mit großen Schritten. Auch wenn die 200 Kilometer von Marijampole wieder einen Fahrtag beanspruchten, geht es auf einsamen Landstraßen durch die grüne Wald- und Wiesenwelt flott voran. Rechthaberisch war mein Plan entgegen dem Rat zweier Navis den kürzesten Weg über Gelgaudiskis Richtung Siauliai zu nehmen. Doch außer einem wunderschönen Blick über das große Flußtal und einem Einkauf im Supermarkt am Ort war dort nichts zu gewinnen. So mußten wir sieben Kilometer hin und zurück, um wieder auf die Straße nach Jurbarkas zu kommen, wo die Brücke den Fluß quert. Zur Russischen Kalingrad-Enklave sind es von dort nur wenige Kilometer. Die übliche Baustellenarbeit, die mir schon aus Polen bekannt ist, hemmte dann unseren Weg von Jurbarkas nach Skaudvile. Die zweispurige Straße wird auf einer Spur erneuert. Dazu muss der Verkehr in langen Ampelphasen warten, bis der Gegenverkehr einspurig geführt vorbei ist. Irgendwann war auch das geschafft, dass wir unsere Mittagsmahl in einer unbefestigten Seitenstraße am Feldrand bereiten, genießen und danach ruhen konnten. Sogar ein kleiner Tümpel ließ sich noch finden, um kurz Hitze, Stress, Stau und dröhnende Landstraße abzuwaschen. Am frühen Nachmittag, 17.00 Uhr Moskauer Zeit, fanden wir in Kurtuvenai eine ruhige Unterkunft, wie man sie sich ruhiger nicht vorstellen kann.
Das Naturschutzgebiet beschreibt Wiki sol:
Auch dieses Gebäude ist wie eine weitere große Halle aus Holz kunstvoll gefügt und gezimmert. Die Balken mit Schwalbenschwanzverfugung halten für eine kleine Ewigkeit das Gebäude zusammen.
Aus groben Steinen eine glatte Mauer zu bauen, ist eine mittlerweile wohl vergessene Kunst.
Viele Buden auf dem großen Kirchplatz zeigen an, dass hier an Festtagen viel Volk sich tümmelt.
Kurtevenai ist bei aller Bescheidenheit und Einsamkeit ein unvergesslicher Ort, wie gemacht um Politik, Panik, Pöbelei zu vergessen. Storche staksen abends vor dem Camper. Keine Lampe stört das milde Nachtlicht. Obgleich Riga, die Hauptstadt Lettland keine 120 Kilometer weiter nördlich lockt, muss eine längere Radtour noch sein.
Zum Leben gehört der Tod. Der kleine Friedhof in Kurtevenai ehrt seine Verstorbenen.
Ein Künstler mit Geschick und Geduld hat aus diesem Felsbrocken ein ansehnliches Anlitz geschaffen.
So hat schon der Abendspaziergang gezeigt, dass Kurtevenai nicht ohne längeren Ausflug zu verlassen ist. Also verführt noch die Morgensonne dazu uns zu einer kleinen Radtour in einen nahen Badesee.
Doch in den weitläufigen Waldlandschaften haben wir uns auf den Sandwegen so verfahren, dass wir unverrichteter Dinge umkehren mussten. Doch die Radtour durch den Wald mit den zwitschernden Vögeln, den Fußspuren von Wild auf dem Sandweg war Belohnung genug.
So radeln wir schon etwa zehn Kilometer auf Sandwegen durch endlose Wälder, kaum Autos befahren die Strecke, bis wir endlich entnervt umkehren. Zum Glück findet und pflückt meine Frau einige Walderdbeeren, was ihre Stimmung hebt.
Auch bei diesem Ausflug belohnt uns wieder viel Sonnenschein. Der Weg vom Camp führt über diese moderne Brücke. Das Kreuzfahrtschiff hat angelegt. Einige Kreuzfahrer treffen wir, die eine Gruppenführung durch das Zentrum absolvieren.
Am Abend ist die luxuriöse Pracht wieder Richtung Meer entschwunden.
Auch wenn wir mit unseren Fahrrädern weitere Strecken zurücklegen, strengen Stadtbesuche an. Diese Freiheitsstatue zoomt einfach das Tele heran, um den Weg zu dem lärmenden Platz zu sparen.
Die Kirchen gleichen Palästen des Mittelalters. Mit zunehmenden Jahren scheinen mir diese Paläste als Träger von zivilisatorischen Kulturleistungen notwendig gewesen zu sein, sind es vielleicht nocht.
Hier kann man nach mittelalterlichen Sitten und Gebräuchen schlemmen. Braten und Schweinsbein werden kübelweise auf die Tische geschüttet, man zerreißt die Beute mit den Fingern und stopft in sich hinein, bis die Schwarte kracht. Jedenfalls haben wir einmal ein solches Ritual in der Slowakai genossen.
In diesem Gasthaus, welches laut Aufschrift seit 1224 Gäste bewirtet, speist man gepflegter auf der Dachterrasse.
In den engen Gassen bewirtet die Gastronomie ihre Gäste auch auf den Straßen.
Wie vor fünf Jahren haben wir wieder im Dom ein Orgelkonzert besucht. Die Orgel hallt in den steinernen Wänden mit gewaltiger Kraft, dass man den Klang von überall spürt.
Obwohl wir unsere Reisekosten dadurch minimieren, dass wir meist im Auto das kochen und verzehren, was wir in Kaufhäusern und Märkten erbeuten, lohnt dieser Burger mit einem Bier die 15 Euro im Zentrum von Riga. Mima, meine Frau, freut sich über das Essen und schenkt mir ihr glücklichstes Gesicht.
Kurz vor 22.00 Uhr strahlt noch eine goldgelbe Sonne gegen die Kirchturmspitzen.
Wir radeln über die Brücke mit dem dröhnenden Autoverkehr zum Camp zurück.
Gerade wenige Minuten vor Torschluß des Supermarkts um 22.00 schaffen wir es, noch zwei mal sechs 1,5 Liter Flasche Wasser zu ergattern. So bringen wir 18 Liter Trinkwasser mit unseren Fahrrädern zum Camp und machen uns schon abends startklar für die weitere Reise nach Estland.
Ein letzter Blick auf ein weiteres Wahrzeichen von Riga beim Licht der untergehenden Sonne berauscht uns mit Farben und Formen. Schon Nachmittags beim ersten Stadtbesuch hat es wie aus Kübeln geschüttet. Kurz darauf trocknet die Sonne wieder die Pfützen. Das sollte sich am nächsten Tag ändern.
Anderntags kommen wir gerade pünktlich zur Eröffnung des Supermarkts um 9.00 Uhr, um uns vor der Reise noch mit weiteren Getränken für den geleerten Bierträger, Brot, Obst und Käse zu versorgen. Fast pünktlich sind wir zur Eröffnung des größten Freilichtmuseums der baltischen Staaten dann 16 Kilometer weiter, wobei wir den anstrengenden Großstadtverkehr in Riga überwinden mussten. Wir verlassen nur unwillig die warme Autostube, immerhin aber gestärkt von köstlichem Käsegebäck mit dem hier verbreiteten Brottrunk Kvas, weil es mittlerweile aus Kübeln schüttet. Doch mit Schirm und Regenkleidung machen wir uns daran, stundenlang das Freilichtmuseum zu erforschen.
Seit 1924 haben die Experten alte, orginale Häuser aus Lettland abgebaut und dort im Museum wieder aufgebaut. An dieses Brett schlägt die Bäuerin mit dem Holzhammer, wenn sie ihr Essen fertig hat.
Dass vor dem staatlichen Bauernhaus mittlerweile eine Aufsichtsperson in Tracht lauthals in ihr Smartphone schnattert, ist der Neuzeit geschuldet.
In dieser Saunastube sind die Bänke an der Wand, wie wir es daheim gewöhnt sind in Etagen angeordnet. Doch die zu erhitzenden Steine, der Wasserkübel zum Aufguß unterscheiden sich doch von heutiger Technik. Im Vorraum, den die Ofensteine zur Wand hin heizen, ließ man seine Kleider.
Neben den Wirtschaftsgebäuden, Lagerhäusern, Schmieden, Töpferwerkstätten disziplinieren Popen mittels Sakralbauten die arbeitende Bevölkerung. Wie zu allen Zeiten ächzen die Menschen unter Abgaben und Steuern.
Wenn es auch heißt, "ohne Moos nichts los", sollte man sich daran erinnern "ohne Mehl kein Brot".
Verschiedene Geräte vom Handbetrieb nächtlich mahlender Mädchen, bis zum Ochsen vor einem Gestell im Kreis getrieben, den Mahlstein zu drehen, bis zu der Hochtechnologie der Holzbaukunst wie dieser Windmühle war Anbau von Getreide, Bevorratung von Mehl stets Grundlage sesshafter Menschen, welche mit ihren Abgaben dann weiteren Luxus ermöglichten: Kirchen, Kunst, Musik.
Vier Chinesen kommen aus Peking auf das Camp in Warschau. Der Aufkleber auf ihrem Auto zeigt ihre Tour: 33.000 Kilometer.
Unser Fahrtpensum nach zwei Nächten in Warschau - 70 Euro! - sind 200 Kilometer bis Augustow. Wir machen eine geruhsame Mittagsrast mitten im Grünen. Hinter uns versorgen zwei Imker ihre Bienenstöcke.
Wir haben mittlerweile 1500 Kilometer hinter uns. In dem wundervollen See bei Augustow, der direkt am Camp liegt, erfrischen uns kühlende Bäder.
Erst beim Abendspaziergang bewundern wir eines der Rennboote. Dieses kommt aus Frankreich den weiten Weg bis nach Ostpolen, kurz vor der litauischen Grenze.
Ein paar Impressionen aus Augustow zeigen uns diesen ostpolnischen Urlaubs- und Erholungsort. Dieser Rentner sitzt auf seinem Segelboot. Ein Elektromotor treibt über die Kette das Rad mit dem das seltsame Gespann in langsamer Schrittgeschwindigkeit heim zuckelt.
Wie überall ziert sich Augustow auch mit einem martialischen Kriegerdenkmal.
Wer es sich ein Boot in dieser ausgedehnten Seenlandschaft leistet, übernachtet in einem Hotel mit eigenem Hafen.
Der alte Kanal verbindet zwei Flüsse. Die Schleusen sind mit Handbetrieb zu bedienen.
Meiner Frau gefällt der alte Kahn, den sein Besitzer in mühsamer Handarbeit renoviert. Er hat noch viel, viel Arbeit vor sich. Denn die Baustelle im Innern geht nur langsam voran.
http://www.camping.lt/index.php?lang=3&sid=130
für Litauen weiter planen. Eine kurze 100-Kilometer Strecke von Augustow zum Campingplatz "Marijampole" erleichtert uns den Wochenanfang.
Kempingo g.44, LT 68122 Marijampole
Tel.: +370 620 55555; +370 698 58100
e-mail: info@logofix.eu
GPS N 54o 31' 13'' E 23o 20' 30''
Auch in Marijampole strampeln wir wie in Warschau wieder unsere Kilometer auf dem Rad, um vom Camp ein wenig von dem kleinen Städtchen zu sehen.
In Augustow haben wir in der Kirche noch ein kleines Sonntagskonzert hören dürfen. Um Museen zu besuchen, fehlt bislang die Zeit. Schließlich müssen wir mit dem Auto und dem Fahrrad uns durch die Landschaft kämpfen, Einkaufen, Essen kochen und schwimmen.
Kurtuvėnai
Parko g. 2, Kurtuvėnai, LT-80223 Šiaulių r.
Tel.: +370 413 70 333, +370 618 29 964
www.kurtuva.lt
e-mail: kurtuvenaicamping@kurtuva.lt
GPS N 55o 49’ 37’’ E 23o 02’ 47’’
Wir nähern uns dem Ziel mit großen Schritten. Auch wenn die 200 Kilometer von Marijampole wieder einen Fahrtag beanspruchten, geht es auf einsamen Landstraßen durch die grüne Wald- und Wiesenwelt flott voran. Rechthaberisch war mein Plan entgegen dem Rat zweier Navis den kürzesten Weg über Gelgaudiskis Richtung Siauliai zu nehmen. Doch außer einem wunderschönen Blick über das große Flußtal und einem Einkauf im Supermarkt am Ort war dort nichts zu gewinnen. So mußten wir sieben Kilometer hin und zurück, um wieder auf die Straße nach Jurbarkas zu kommen, wo die Brücke den Fluß quert. Zur Russischen Kalingrad-Enklave sind es von dort nur wenige Kilometer. Die übliche Baustellenarbeit, die mir schon aus Polen bekannt ist, hemmte dann unseren Weg von Jurbarkas nach Skaudvile. Die zweispurige Straße wird auf einer Spur erneuert. Dazu muss der Verkehr in langen Ampelphasen warten, bis der Gegenverkehr einspurig geführt vorbei ist. Irgendwann war auch das geschafft, dass wir unsere Mittagsmahl in einer unbefestigten Seitenstraße am Feldrand bereiten, genießen und danach ruhen konnten. Sogar ein kleiner Tümpel ließ sich noch finden, um kurz Hitze, Stress, Stau und dröhnende Landstraße abzuwaschen. Am frühen Nachmittag, 17.00 Uhr Moskauer Zeit, fanden wir in Kurtuvenai eine ruhige Unterkunft, wie man sie sich ruhiger nicht vorstellen kann.
Die Fläche des Parks beträgt 17.272 ha, davon sind 12.130 ha (80,4 %) Wälder und 422 ha (2,8 %) Gewässer. Im Territorium wohnen über 1.200 Menschen.Urtümlicher kann man sich Litauen nur noch im Freiluftmusem vorstellen. Die Rezeption zum Camp logiert in dem Holzbau, der Duschen, WiFi, Waschmaschinen und eine komfortable Küche bietet.
Auch dieses Gebäude ist wie eine weitere große Halle aus Holz kunstvoll gefügt und gezimmert. Die Balken mit Schwalbenschwanzverfugung halten für eine kleine Ewigkeit das Gebäude zusammen.
Aus groben Steinen eine glatte Mauer zu bauen, ist eine mittlerweile wohl vergessene Kunst.
Viele Buden auf dem großen Kirchplatz zeigen an, dass hier an Festtagen viel Volk sich tümmelt.
Zum Leben gehört der Tod. Der kleine Friedhof in Kurtevenai ehrt seine Verstorbenen.
Ein Künstler mit Geschick und Geduld hat aus diesem Felsbrocken ein ansehnliches Anlitz geschaffen.
Doch in den weitläufigen Waldlandschaften haben wir uns auf den Sandwegen so verfahren, dass wir unverrichteter Dinge umkehren mussten. Doch die Radtour durch den Wald mit den zwitschernden Vögeln, den Fußspuren von Wild auf dem Sandweg war Belohnung genug.
Riga
In Riga waren wir schon vor fünf Jahren. Doch zumindest das Camp hat sich so verändert, dass wir es nicht wieder erkennen. Stadt und Brücke haben ihren Charme behalten, der ihnen als Weltkulturerbe zusteht.
Auch bei diesem Ausflug belohnt uns wieder viel Sonnenschein. Der Weg vom Camp führt über diese moderne Brücke. Das Kreuzfahrtschiff hat angelegt. Einige Kreuzfahrer treffen wir, die eine Gruppenführung durch das Zentrum absolvieren.
Am Abend ist die luxuriöse Pracht wieder Richtung Meer entschwunden.
Auch wenn wir mit unseren Fahrrädern weitere Strecken zurücklegen, strengen Stadtbesuche an. Diese Freiheitsstatue zoomt einfach das Tele heran, um den Weg zu dem lärmenden Platz zu sparen.
Das Zentrum ist von so engen Straßen durchzogen, dass sich dort kaum mehr Verkehr, außer notwendigen Lieferfahrten, durchwühlt.
Die Kirchen gleichen Palästen des Mittelalters. Mit zunehmenden Jahren scheinen mir diese Paläste als Träger von zivilisatorischen Kulturleistungen notwendig gewesen zu sein, sind es vielleicht nocht.
Eine abwechselungsreiche Gastronomie lockt den Touristen in diesem musealen Zentrum von Riga die Euros aus den Taschen.
Hier kann man nach mittelalterlichen Sitten und Gebräuchen schlemmen. Braten und Schweinsbein werden kübelweise auf die Tische geschüttet, man zerreißt die Beute mit den Fingern und stopft in sich hinein, bis die Schwarte kracht. Jedenfalls haben wir einmal ein solches Ritual in der Slowakai genossen.
In diesem Gasthaus, welches laut Aufschrift seit 1224 Gäste bewirtet, speist man gepflegter auf der Dachterrasse.
In den engen Gassen bewirtet die Gastronomie ihre Gäste auch auf den Straßen.
Wer es laut und lustig braucht, findet bei Live-Musik die passende Stimmung.
Wie vor fünf Jahren haben wir wieder im Dom ein Orgelkonzert besucht. Die Orgel hallt in den steinernen Wänden mit gewaltiger Kraft, dass man den Klang von überall spürt.
Kurz vor 22.00 Uhr strahlt noch eine goldgelbe Sonne gegen die Kirchturmspitzen.
Wir radeln über die Brücke mit dem dröhnenden Autoverkehr zum Camp zurück.
Gerade wenige Minuten vor Torschluß des Supermarkts um 22.00 schaffen wir es, noch zwei mal sechs 1,5 Liter Flasche Wasser zu ergattern. So bringen wir 18 Liter Trinkwasser mit unseren Fahrrädern zum Camp und machen uns schon abends startklar für die weitere Reise nach Estland.
Latvijas Etnogräfiskais Brivdavas Muzejs
Anderntags kommen wir gerade pünktlich zur Eröffnung des Supermarkts um 9.00 Uhr, um uns vor der Reise noch mit weiteren Getränken für den geleerten Bierträger, Brot, Obst und Käse zu versorgen. Fast pünktlich sind wir zur Eröffnung des größten Freilichtmuseums der baltischen Staaten dann 16 Kilometer weiter, wobei wir den anstrengenden Großstadtverkehr in Riga überwinden mussten. Wir verlassen nur unwillig die warme Autostube, immerhin aber gestärkt von köstlichem Käsegebäck mit dem hier verbreiteten Brottrunk Kvas, weil es mittlerweile aus Kübeln schüttet. Doch mit Schirm und Regenkleidung machen wir uns daran, stundenlang das Freilichtmuseum zu erforschen.
Seit 1924 haben die Experten alte, orginale Häuser aus Lettland abgebaut und dort im Museum wieder aufgebaut. An dieses Brett schlägt die Bäuerin mit dem Holzhammer, wenn sie ihr Essen fertig hat.
Dass vor dem staatlichen Bauernhaus mittlerweile eine Aufsichtsperson in Tracht lauthals in ihr Smartphone schnattert, ist der Neuzeit geschuldet.
Neben den Wirtschaftsgebäuden, Lagerhäusern, Schmieden, Töpferwerkstätten disziplinieren Popen mittels Sakralbauten die arbeitende Bevölkerung. Wie zu allen Zeiten ächzen die Menschen unter Abgaben und Steuern.
Wenn es auch heißt, "ohne Moos nichts los", sollte man sich daran erinnern "ohne Mehl kein Brot".
Estland - Pärnu
Irgendein Reiseführer hat Lettlang "als Land des Regens" ausgezeichnet. Diesem Prädikat macht uns der heutige Reisetag alle Ehre. Regen im Freilichtmuseum, Regen auf der Fahrt, andauernder Starkregen. Wir machen Pause in Salacgriva vor der Grenze zu Estland, ohne den Wagen zu verlassen.
Um der Wahrheit der Ehre zu geben: Für dieses Bild "Meerblick in Salacgriva" war es nötig, das Auto kurz zu verlassen. Doch schon beim zweiten Bild in Salacgriva stört dann schon ein Regetropfen auf der Fotolinse.
Pfützen vereinigen sich zu Seen. Die Dachrinne im alten Holzhaus, welches wohl auf einen Platz im Freilichtmuseum hofft, steht verdreht in die Luft. Die Fahrt geht nach der Pause weiter nach Estland zum Camp in Pärnu. Übrigens gibt jedes Camp ab Litauen eine Broschüre "Baltic States Estonia - Latvia - Lithuania" aus, welches "Campings Sites" mit Koordinaten ausweist. So lässt sich leicht durch den Regen reisen, weil man sicher und bei den kurzen Strecken auch schnell ankommt. Also haben wir von Riga die 160 Kilometer nach Pärnu bis zum Nachmittag geschafft - einschließlich einiger Stunden im Freilichtmuseum.
Das Camp in Pärnu ist so gerammelt voll, dass mich Sorgen beschleichen überhaupt noch Platz zu finden. Wir finden Platz mit Strom und WiFi - ohne TV-Sat Empfang allerdings. Mindestens 80 Prozent der Reisenden kommen aus Finnland, ein Schweizer, zwei, drei Deutsche, sonst fast nur Finnen. Diese drei Busse der Luxusklasse haben eine Wagenburg gebildet. Unter einer fest verzurrten etwa 15 Meter langen Markise haben sich die Bewohner eine Wohnlandschaft aus Hartplaste aufgebaut, Tische, Stühle - Schränken sind im Bus geblieben.
Daneben nimmt sich die Limousine russischer Bauart vor dem Holzhaus vergleichsweise bescheiden aus.
Auch hier in Pärna strömt ein breiter Fluß dem Meer entgegen, was bei den vom Himmel stürzenden Wassermassen auch nicht verwundert. Eher verwunderte mich, dass wir Bäche querten, welche keinerlei Anzeichen von gesteigerter Wasserabfuhr zeigten. Dieser Dauerregen scheint hierzulande wohl nichts Besonderes zu sein. Beim Blick über diesen mit einem Seerosenteppich bedeckten Fluß verwunderten mich Knaben am anderen Ufer. Denn diese sprangen bei 14 Grad Lufttemperatur munter und mutig in die kalten Fluten, was mir wohl auch angenehm wäre, wenn zuvor ein harter Saunagang meinen Körper in künstliches Fieber versetzt hätte.
Jedenfalls spendierte uns die gegen 23.00 Uhr untergehende Sonne noch einen gewaltigen rotbunten Himmelsteppich von wunderschön angestrahlten Wolken. wunderschön.
Am schönsten Platz der Fußgängerzone dokumentieren Rentner mit Fellwest oder auch Bart ihre Individualität. Ihnen gegenüber jongliert ein Athlet mit schweren Bällen.
Jedenfalls spendierte uns die gegen 23.00 Uhr untergehende Sonne noch einen gewaltigen rotbunten Himmelsteppich von wunderschön angestrahlten Wolken. wunderschön.
Sonne in Pürna
Der Freitag überrascht uns mit Sonne, flauschigen Wolken und einem frischen Wind vom Meer.
Die amerikanischen Superbusse mit finnischem Kennzeichen blasen aus ihren hart verchromten Auspuffrohren Dieselwolken in die Luft, versperren die Ausfahrt für eine lange Zeit, während sie Brauchwasser ablassen. Wir fahren zum Strand, kehren aber gleich wieder um, um uns dicker zu verpacken.
Denn vom Pürna-Fluß weht eine steife Meeresbrise. Der Ruderer auf dem Wasser schwitzt sich warm, doch so schweißtreibend fahren wir nicht mit dem Rad.
Der Leuchtturm ist wie viele alte Gebäude auch aus Holz gebaut, zumindest ist er mit Holz verkleidet.
In Russisch und Englisch mahnt das Schild, die nackt badenden Schönen in ihrer Ruhe zu respektieren.
Meer, Strand und der ungeheuer weite Meerbusen vermitteln mit ihren gigantischen Maßen ein Gefühl von unendlicher Weite. Im Horizont verlieren sich die Segelboote, die zu einer Wochendfahrt auszufahren.
Wir finden in den Dünen eine Wind geschützte Kuhle. Von dort aus wagen wir den Sprung ins kalte Wasser, anfangs gewöhnungsbedürftig, doch später einfach nur beglückend und herrlich. Schließlich sind wir recht genau 2000 Kilometer fern von München im kühlen Norden.
Strand und Stadtmitte liegen nah zusammen, zumindest für Radfahrer sind die Entfernung schnell zu erreichen.
Im Stadtpark steht das Denkmal von August Jakobson, der als Dichter den Ruhm von Estland in die Welt trug. Junge Mütter fotografieren sich und ihre Babies unter Rosen, eben wie auch Russinnen am Strand stolz mit ihren Söhnchen postierten.
Die St. Catherinen Kirche dokumentiert den barocken Stil, erbaut von 1752 bis 1764. Die Fußgängerzone ist gut bestückt mit Andenkenläden und Restaurants. Die Preise sind gesalzen.
Am schönsten Platz der Fußgängerzone dokumentieren Rentner mit Fellwest oder auch Bart ihre Individualität. Ihnen gegenüber jongliert ein Athlet mit schweren Bällen.
Durch Pürna touren Russen, Finnen neben den Estländern, die hier Urlaub machen.
Die orthodoxe Kirche von 1904, etwa so alt wie das Rathaus in München...
Das Café Grand
...und mitten im Getümmel immer wieder meine Mima... denn die Pürna schenkt uns volle Sommerfreuden.
der Kursaal
die Schlammheilbadeanstalt mit Sauna und Schlammbehandlung für zwei Personen 40 Euro 45 Minuten lang...
die ausgelassenen Jugendlichen bei einem Rap-Dance-Wettbewerb, daneben Jüngere, die auf ihren Rollern waghalsige Kunststücke auf Bahnen mit hohen Rampen aufführen, während am Nachmittag noch Kindermädchen sich im Catwalk auf rotem Teppich als Models präsentierten...
...Bauten wie das Tor von Tallin, was von einer Befestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert geblieben ist...
... das wundervolle Licht der späten Sonnenuntergänge wie heute am Freitag, den 14. Juli...
...gegen 22.00 Uhr...
all das gibt uns ein entspanntes, ruhiges Reiseglück, ohne sich mit der Politik zu stressen, einfach weil es einmal Zeit ist, diesen dauernden Störfaktor wenn nicht gleich abzuschalten, so doch zu reduzieren....
Die orthodoxe Kirche von 1904, etwa so alt wie das Rathaus in München...
der Kursaal
die Schlammheilbadeanstalt mit Sauna und Schlammbehandlung für zwei Personen 40 Euro 45 Minuten lang...
die ausgelassenen Jugendlichen bei einem Rap-Dance-Wettbewerb, daneben Jüngere, die auf ihren Rollern waghalsige Kunststücke auf Bahnen mit hohen Rampen aufführen, während am Nachmittag noch Kindermädchen sich im Catwalk auf rotem Teppich als Models präsentierten...
...Bauten wie das Tor von Tallin, was von einer Befestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert geblieben ist...
all das gibt uns ein entspanntes, ruhiges Reiseglück, ohne sich mit der Politik zu stressen, einfach weil es einmal Zeit ist, diesen dauernden Störfaktor wenn nicht gleich abzuschalten, so doch zu reduzieren....
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