03 Oktober 2020

Von der 81-KW-BMW zum E-Bike mit 500 Watt

 Die Annonce für meine BMW stand vier Tage beim Web-Auftritt von mobile. Am vierten Tag kam der "250-Kilo-Feuerwerkskörper" in bessere Hände: Ein 24 Jahre jüngerer, 15 Kilo schwerer Einmeterneunzig Mann fährt die schwere Maschine wie ein handliches Moped. Meine Frau kauft mit mir für uns beide E-Bikes, wovon wir schon lange geträumt haben.

Was mir nach äußerst arbeitsreichen, sparsamen Jahrzehnten auffällt:
Geld ausgeben, macht mehr Spass, als Geld zu verdienen
.
Kaufen ist Lust, Besitz ist Last.


Gleich am ersten Abend führte mich meine erste Probefahrt mit dem KTM-E-Bike über genau die Strecke, wo einige Tage zuvor mich meine BMW auf letzter Fahrt über die wunderbaren, kurvigen, kleinen Straßen geschaukelt hatte.



Ein E-Bike hat gegenüber einem Motorrad den Vorteil, sich nicht in eine schwere Lederjacke zwängen zu müssen, sich nicht umständlich Motorradstiefel schnüren zu müssen, sich keinen Nierenschutz, keine Motorradhandschue anlegen zu müssen, für die erste Fahrt auf dem E-Bike reichen einfache Handschuhe und ein kleiner, leichter Helm.

 



Weitere Vorteile des E-Bikes: Man kann einfacher anhalten, das Gerät leichter abstellen, leichter Pause und Bilder machen. Von der Hämmerer Ebene sauste das Fahrrad mit 55,6 km/h hinab ins Tal. Sehr viel schneller war die BMW auch nicht - mit mir.



Am Ortsschild von Steinach kommt die sausende Abfahrt zum Stillstand, kleine Pause, Atem holen, sich an Landschaft und der Technik begeistern, die mich so leicht den Berg hinauf gebracht hat. Mein altes Fahrrad ohne Motor wäre von mir nur schiebend auf die Hämmerer Ebene zu bringen.


 
Blechhammer heißt diese Ortschaft vor Sonneberg, weil hier diese mittelalterliche Säule vor Jahrhunderten Metall verarbeitet hatte.


Der  Bordcomputer des E-Bikes misst Strecke und Zeit. Die bequemen Pausen auf der Strecke, Bilder zu machen, Brötchen zu holen, rechnet der Computer nicht als Fahrzeit hinzu. Die Fahrt begann mit 68 Prozent Batterieleistung. Bei der höchsten Leistungsstufe "Turbo" verblieben der Batterie nach 26,2 Kilometer noch 22 Prozent.




Dabei musste das etwa 22 Kilo schwere Fahrrad mit meinen 88 Kilo noch 360 Höhenmeter überwinden.



Schon die erste Probefahrt beim Händler in Kronach hat mich von der Leistungsfähigkeit des Boschmotors begeistert. Dass nach der ersten Fahrt dann der Akku einige Stunden am Ladegerät hängen muss, bis er wieder seine 100 Prozent erreicht hat, ist gegenüber dem Tanken von Verbrennern ein gravierender Nachteil. Doch nach einer langen Tour braucht nicht nur der Akku lange Ladezeit, auch mein Körper braucht Stunden der Erholung. Ein weiterer Vorteil ist der Sattel der BMW, der gegenüber dem Fahrradsitz einem komfortabler Sessel gleicht.



Nun sitzt im bequemen BMW-Sattel der stolze, neue Besitzer. Mit einer Gruppe anderer BMW-Fahrern hat der Herr einen Urlaub in Sardinen geplant, wobei die Maschinen auf dem Hänger die 1000 Kilometer bis zum Boot nach Livorno kommen. Meine kurzen Ausflüge durch die wunderbaren, kurvigen Straßen des Thürigner Waldes mit etwa 700 Kilometer haben mich etwa 1000 Euro gekostet. Doch uns bleibt Geld genug vom Verkauf, um uns neue E-Bikes zu leisten.


Da mich meine kleinen Reisen sicherer und vor Wind und Wetter geschützt im Wohnmobil durch die Wunderwelt schaukeln, ist ein E-Bike viel besser, was auf dem Radträger des Autos mitfährt. Mein Bruder, 72 Jahre alt, hat sich zur gleichen Zeit von einem seiner liebsten Spielzeuge getrennt: Auch seine Yacht, ein sieben Meter langes Boot mit Dieselmotor hat einen neuen Besitzer gefunden.


Das E-Bike meine Frau hat ebenfalls die österreichische Firma KTM produziert. Die Ladegeräte passen für beide E-Bikes.



Wir verbringen unsere alten Tage mit wundervollen Ausflügen in die nahe Umgebung, forschen bei Fahrradhändlern nach den passenden E-Bikes. Dies schöne Haus steht in Neuhaus bei Coburg.


In Neuhaus bei Coburg gibt es für meine Frau das passende Bike mit einer Rahmenhöhe von 41 Zentimetern und 28 Zoll Rädern, einem 400 Watt Akku und dem bewährten Boschmotor.



Laufend ändern und verbessern Hersteller ihre Produkte. Doch irgendwann muss man einsteigen, um diese neue Technik zu genießen. Das neue Rathaus neben der alten Kirche in Neuhaus bei Coburg symbolisiert wie sich Zeit und Technik ändert.


Hier braust meine Herzensdame den Hausberg hinunter.


Noch etwas verunsichert bedient sie die Felgenbremsen, mein KTM-Rad bremst mit Scheiben.





Mein Händler in Kronach lässt das neue Fahrrad während unseres Mittagsessen zur Auslieferung durchsehen. Gemeinsam feiern wir, ins Zeitalter der elektrischen Mobilisierung einzusteigen. Beim Fahrrad scheint mir das sinnvoller als bei Autos, Lastwagen und Flugzeugen.

Kronach


Der Oktober beginnt mit einem wunderbaren, sonnigen Tag. Mein nächster Ausflug führt mich wieder nach Kronach zum Fahrradhändler.


Dort gibt es im BIKE Center Dressel eine Wasser dichte Satteltasche für mein Rad. Kleine Radwege sind weitaus geruhsamer als Straßen, welche sich Lastwagen, PKWs, Motorräder und Trecker teilen.




Die ersten beiden Touren mit zusammen 80 Kilometern zeigen mir, die Leistungsfähigkeit meines neuen E-Bikes.


Wer genug Geld hat, kann beste Beute machen. Schon geht es weiter voran, unser 80 Jahre altes Häuschen zu renovieren.



Coburg




Am dritten Tag geht es mit meiner Frau nach Coburg.



Die 50 Kilometer Fahrt saugt die halb volle Batterie auf dem Rückweg in Neustadt bei Coburg vollkommen leer. Die letzten sechs Kilometer zieht mich zum Teil meine Frau, zum Teil müssen meine Muskeln das Rad heim treiben.



Die kleinen Weg führen, sagt meine Frau, direkt durch die Vorgärten der Menschen. Wir fahren an einem Schloß vorbei, an einem Klärwerk, an Großkaufhäusern wie REAL, an Werkstätten.



Bei Rödental lagern Holzstämme - vielleicht aus dem Thürigener Wald, die Wasserfontänen berieseln.


Diese Ausblicke sieht man nur mit dem Fahrrad, weil der Radweg durch Wald und Wiesen, an einem Bach entlang und unter den Autobahn- und ICE-Brücken entlang führt.




Wir haben Coburg erreicht, die Leistung meiner Batterie zeigt gerade noch 25 Prozent an.


Eine Flasche Karottensaft reicht für den Rückweg.


Die "Bayerische Staatsbank Coburg" hat diese Säule mit goldenen Buchstaben markiert.



Ein Wasserrad im Eigenbau schöpft mit Blechdosen aus dem Bach das kostbare Naß, leitet es über Kanalgrundrohre unter dem Fahrradweg in den benachbarten Teich.

Der Akku ist leer. Meine eigene Leistung weist der Bordcomputer mit 825 Kilo-Kalorien für die 50 Kilometer Fahrt nach Coburg und zurück aus. Das neue Rad hat mich nach vier Tagen bald 200 Kilometer weit gebracht. Bei trockenem Wetter sind mit dem E-Bike bald mehr Kilometer erreicht als mit den wenigen kurzen Fahrten auf der BMW. Bei einer Reichweite von 100 bis 150 Kilometern mit einer Akku-Ladung sind mit dem Rad rund um Camping- oder Wohnmobilstellplätze viele Sehenswürdigkeiten zu erforschen.



Der steile Anstieg nach Neufang, da "wo Sonneberg ganz oben ist", schafft mit mir nur der Elektromotor.


Über Forstwege geht es durch die kaputten Fichtenwälder, die nicht mehr zu retten sind.


Unmengen von Stämmen müssen gefällt, entastet, zersägt, aufgeschichtet und abgefahren werden.


Von des Waldes Höhen führt der Forstweg nach Steinach, wo gerade die Südthüringer Eisenbahn auf ihrem Weg nach Neuhaus am Rennweg fährt.


Die Straße steigt von Steinach nach Lauscha.


Von der Rathausbank in Lauscha überblickt man die Hauptstraße. Ein Motorradfahrer fährt gerade talwärts.


Genug erste Testfahrten mit dem neuen E-Bike, genug Kalorien verbraucht. Müdigkeit bleibt. 



Politpestilenten Abgesang



Meinen letzten Blog kritisierten meine Freunde. "Seniorenteller" spotteten die Einen, andere erregten sich über "rechtslastig gefärbte Reiseschmähbericht":

„Geniale Satire“, die sich immer auch kritisch mit unterschiedlichen Meinungen und Auffassungen beschäftigt und zum Schmunzeln oder zum Nachdenken anregt, ist  das nicht! Du bist verblendet, beleidigst und bedienst Dich billiger geschichtsverleumdender Hassparolen.
System-Gewinner eint festgefügte Meinung und Ansicht, durch nichts zu erschütter. National ist vorbei, global, international ist die Parole der neuen Zeit.


Kleine Geschäfte wie in Neustadt bei Coburg oder in Sonneberg machen dicht. Der City-Markt, der Eisenwarenhandel mit Messern, Pokalen,  Holzarbeiten aus dem Erzgebirge, auch ein Kleidergeschäft am Markt schließt. Gegen Supermarktketten wie Kaufland, Marktkauf, Lidl und Aldi haben kleine Läden keine Chance. Ein ähnliches Spiel lässt sich in Westernkappeln bei Osnabrück beobachten, wie Besuche bei meiner alten Tante dort zeigten.


Vor der Stadtsparkasse in Sonneberg haben AfD-Anhänger zu den Einheitsfeiern ihren Stand aufgebaut. Zwei unverzagte Parteimitglieder stehen gelangweilt vor dem Tisch mit Broschüren und Werbematerial. Wen interessiert das?


Prominente, deren Ansicht von der Massenmeinung abweicht, bekommen Schwierigkeiten. Wer in der Öffentlichkeit auch nur leicht von der Massen- und Mainstream-Meinung abweicht, muss die Konsequenzen tragen.



Eine "Freie Debatte" fordern mittlerweile Menschen, die zur Elite zählen. Dass sich die "Freie Debatte" gegen herrschende Eliten stellt, ist logisch - zumindest für mich.




Mein Interesse an "Freier Debatte", an Grundgesetzlich verbriefter "Freien Meinungsäußerung" schwindet. Mir scheint es sinnvoller, wunderbare Radwege durch "blühende Landschaften" zu erforschen, als mich in Internet- und Medien Kloaken zu suhlen.


Die Umwertung von Sprache, die Aufgabe des Landes an Kultur fremde, mehrheitlich junge Männer zeigt Folgen.


Das profitable Geschäft der Sozial- und Asylindustrie lässt sich verbessern. Erst trichtern Spin-Doktoren dem Mob die Ideologie ein, dann kassieren Krisengewinnler Profite.


Je abstruser Ideen und Ideologien sich gebärden, umso attraktiver sind sie für naive Menschen, mehr für Junge als Alte, mehr für Frauen als Männer.


Imad Karim, der arabisch versteht, Pirincci, der in Anatolien aufwuchs, sehen erschreckende Verhältnisse kommen.

Imad Karim      ·
Armes Deutschland, Du wirst brutal angegriffen und statt dich zu wehren, schließt Du die Augen und hoffst, der Krieg wird mit wenigen Verlusten an dir vorbeiziehen. Wie kannst so du so naiv sein?
Statt gegen deine Eroberer zu kämpfen, bekämpfst du deine Warner, schickst ihnen deine Staatsanwälte und deine Propagandasoldaten, genannt “Haltungsjournalisten”, um sie zu bestrafen, zu diffamieren und ihre gesellschaftliche und berufliche Existenz zu zerstören.
Statt Dich zu erheben, feierst du dich als ihre Beute, jubelst und bejubelst deine Erniedrigung.
Du verschweigst deine Schmerzen, tiefe Wunde und brutale An- und Übergriffe auf deine Kinder, Frauen, Männer, Polizisten, Notärzte und Feuerwehrleute, ja wie ein Grab verschweigest und schweigst du, du schweigendes Deutschland.
Du, du hast dich längst abgeschrieben, du arrogantes Ding und bemerkst es nicht mal.
Nein, du machst den Menschen, die dich lieben schwer, dich weiter zu lieben, du armes, wehrloses, augenschliessendes, naives, schweigendes, selbsthassendes, selbsterniedrigendes, selbstzerstörndes und arrogantes Deutschland.
(Wichtiger Hinweis für meine Denunzianten und welche, die ähnliche Absichten haben, bevor sie mit ihren Screenshots beginnen: Das ist kein Aufruf zu Gewalt, sondern lediglich zum zivilen und friedlichen Widerstand im Geiste und im Einklang mit den im Grundgesetz verbrieften Rechte der Bürger.)
HIER DER LINK ZUM BEITRAG

Nicht überall nehmen die Menschen Verhältnisse wie unter Merkel widerspruchlos hin.


Politikern Wert beizumessen, sei es als Anerkennung, sei es als Abscheu, erscheint mir zunehmend als sinnlose Zeit- und Energieverschwendung.



Wer als Politprofi mit Parolen wie "Die Scharia gehört nicht zu Deutschland!" öffentlich auftritt, braucht Personenschutz. Dieser Blog ist zu unwichtig, um in den Fokus feindlicher Kräfte zu kommen.



Mein Freund Volker schreibt sich bei Facebook den Frust vom Leib. Gewalttaten, die Volker kommentiert, wiederholen sich mit unschöner Regelmäßigkeit - nahezu zwangsläufig.



Volker schreibt nach mehreren Schweigeverboten von Facebook-Zensoren meistens Satiren.


Ob dies Zitat echt oder Umberto Eco untergeschoben wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Woche ließ mir wenig Zeit und Energie, mich mit politpestilenter Prosa zu beschäftigen. Mit dem Fahrrad auf verschlungenen Pfaden durch den Herbst zu fahren, ist vergnüglicher.

 

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