21 April 2015

Sizilien voller Rentner und Asylanten - armes Europa

In Sizilien landen 10.000 Asylanten in fünf Tagen. Hunderte ertrinken. Muslims werfen betende Christen über Bord, weil Muslims nur Allah anbeten. In Münchener Flüchtlingskasernen zwingen Asylanten gerettete Frauen zur Prostitution. Brandanschläge auf Notunterkünfte häufen sich. In Lagern kämpfen Asylanten gegeneinander. Hooligans greifen aus Rassenhass Fremde an, wie Asylanten aus Frust Bio-Deutsche angreifen. Rentner verlassen das Land, Asylanten kommen ins Land. Steuerzahler blechen für Rentner wie Sozialempfänger. Wie lange noch?


Camp Nausicaa liegt etwa ein Kilometer vor Castellammare del Golfo. Das Zelt am Zaun nutzt ein junges Paar aus Dingolfing, das per Mietwagen Sizilien erforscht.


Die Straße vom Camp nach Castellammare führt an einem Steilufer entlang. Über das grün blaue Wasser schwebt eine Möwe.


Eine Hotelanlage hat einen eigenen Strandzugang. Im Tunnel unter der Uferstraße gehen die Hotelgäste die Treppen zum Strand hinunter.


Links neben dem Heiligen fallen die Burgmauern zum Meer ab, die Castellammare ihren Namen geben.


Die Straßen im Fischerdorf sind so eng, dass kein Wohnmobil dort fährt.


Das Schild rechts im Bild weist den Weg zum porto turistico.


Die Hitze macht mir mehr und mehr zu schaffen. Im Schutz der Hausschatten schlurft man leichter den Weg zum Hafen hinab.

Palmen, Meer, alte Lampen, Fischer- und Freizeitboote und alte Burgmauern inmitten einer herrlichen Landschaft machen den Zauber von Castellammare aus.


Während ein Freizeitboot mit leise tuckerndem 45-PS Außenbordmotor den Hafen verlässt, begnügt sich das Fischerboot mit einem sehr alten Dieselmotor. Am stillen Abend schallen diese Motoren weit über das Meer.


Diese Ruine steht zum Verkauf. Die Kosten der Renovierung übersteigen den Kaufpreis um ein Vielfaches. Der traumhafte Blick von dort über den Hafen ist alles Geld wert.


Dieser muntere Luftsprung in der Mittagshitze grüßt meine kleine Frau, welche in ihrer Spargelhütte als fleißige Verkäuferin bei Regen friert und Hitze schwitzt.


Was mich besonders an dem alten Gemäuer beeindruckt, sind die langen Fallrohre, welche Wasser vom Gemäuer fern halten und unten auf das Pflaster laufen lassen.


Es sind zwar nur wenige Fenster, aber aus diesen wenigen Fenstern überblickt man Hafen und Meer.


Um diese Ufergemäuer zu renovieren, braucht man schwindelfreie Alpinisten, die am Seil hängend arbeiten.


In der Hafenkapelle Maria SS. Annunziata aus dem 16. Jahrhundert steht ein Altarbild mit Engel, Jungfrau und sonstigen Heilsvorstellungen einen glücklichen Lebens hinter dem Symbol des Gekreuzigten.


Die EU hat Castellammare 1.072.774,07 Euro spendiert, um die zauberhafte Altstadt zu sanieren.


Während Rentner aus aller Welt sich in der Frühlingssonne Siziliens vergnügen, haben Tausende die gefährliche Überfährt geschafft. Sicherheitskräfte lagern Gerettete in Unterkünften wie in Palermo zwischen, bevor diese quer über Europa sich ergießen. Als billige und willige Arbeitskräfte gestalten Flüchtlinge in europäischen Großstadt-Ghettos das Leben bunt und bunter.  Dass prozentual mehr Asylanten als deutsche Verbrecher mit kriminellen Mitteln zu Geld und Macht kommen, zeigt die Statistik. Talksshows zeigen geflüchtete Ärzte und andere, die erfolgreich Karrieren in Deutschland gemacht haben. Von verbrecherischen Immigranten hört man wenig, von Nazi-Verbrechern hingegen viel.   


Manches Bau- und Renovierungsprojekt wie dieses kommt über die Einrüstung nicht hinaus. Dass im Laufe der Jahre dann das Metallgerüst rostet, ist bei der salzigen Luft am Meer unausweichlich.


Dieser siebzigjähriger Rentner hat sein Haus in Spanien abgeschlossen und reist durch Sizilien. Ihn begleitet sein lockiger braun weißer Hund als Freund. Ein französischer Spezialausbauer hat ihm nach seinen Wünschen für 100.000 Euro einen Allrad-Sprinter ausgebaut. Mit einer elektrischen Winde lässt er sein Paddelboot vom Dach. Sein hochwertiges Elektro-Fahrrad steht schon an der Wand. Rentner emigrieren, Asylanten immigrieren.


 Obgleich mich am Camp Nausicaa sowohl SAT-Empfang als auch Daten-Empfang via WiFi verwöhnen, das Meer direkt unter dem Platz zum Baden ladet, treibt es mich zur Sehenswürdigkeit Segesta.


In der gegen Mittag immer unerträglicheren Hitze geht es 200 Höhenmeter zum Theater. Das hat einmal 4000 Zuschauern eine glänzende Aussicht auf Bühne und Landschaft geboten.


Der Blick wandert von den gelb blühenden Büschen über die Autobahnschlange auf Stelzen bis hin zum Dunst blauen Meer in der Ferne.


Segesta soll Stützpunkt eines Volkes aus vorgriechischer und vorpunischer Zeit gewesen sein, der Elimier. Mittlerweile tummelt sich dort Volk aus der ganzen Welt. Busse entladen Schulklassen, die fröhlich 200 Höhenmeter zum Theater laufen.


Statt meine 25 Kilometer zurück zum heimeligen Camp Nausicaa zu fahren, zog es mich weiter südlich zum Camp Baia di Guidaloca. Der Weg ist keine 20 Kilometer weit, strengt mich in der Mittagshitze bei den Kurven und Engstellen an.


Nach meinem Ausflug nach Segesta in der Mittagshitze weiter zu fahren, war ein Fehler. Wenn die Hitze der Höllensonne auf Kopf und Körper drücken, macht selbst die schönste Landschaft keine Freude mehr.

Der WoMo-Badeplatz Cala Bianca liegt einsam und verlassen in der flirrenden Mittagshitze. Der Platz an der lauschigen Meeresbucht mit der Burg im Hintergrund freut mich nicht, wenn die Temperatur im Wagen auf 33 Grad klettert. Die Hitze drückt mir auf den Kopf. Das Meerbad mit schätzungsweise 15 Grad erfrischt zwar kurz, doch der Wind, der durch alle offenen Luken meiner Plastiktonne saust, kühlt diese auch nicht wirklich. Mit schmerzendem Kopf geht es wieder die Strecke zurück nach Castellommare zum Camp Nausicaa. Elf Stunden Schlaf verhelfen mir zu einem glücklicheren Samstag. Anderntags geht es dann die 50 Kilometer weiter zum Capo S. Vito. an der Südspitze Siziliens.


Nun hat mich mein Weg schon fast bis zur Südspitze Siziliens geführt. Da bietet sich ein Parkplatz vor einem luxuriösen Supermarkt an, der angenehm klimatiersiert das Einkaufen zum Vergnügen macht. Gut proviantiert könnte das Camp Pineta mir einen längeren Aufenthalt gestatten, wenn es mir denn dort passt.


Die Landstraße hat ihren eigenen Reiz: Eine Schafherde quert langsam meinen Weg. Auch drei Hunde schleppen sich langsam hinter den Tieren her. Niemand hetzt, niemand rennt, niemand bellt.


Mein Tagespensum von Einkauf, 50 Kilometer Fahrt über Landstraßen ist geschafft. Mittags steht die Kiste wieder. Der gepolsterte, dicke Sonnenschutz aus Marokko, der das Fahrzeug in Garmisch-Partenkirchen vor Kälte schützte, hält nun die Höllensonne ab. Kiefern auf dem Camp Pineta in Capo San Vito beschatten Wohnmobile wie Zelte. Doch die Kiefern schneiden meine Antenne vom SAT-Empfang ab. Immerhin schafft es mein WiFi-Vertärker, mich mit dem WiFi-Router der Bar zu verbinden. Der Fehler passiert mir nicht mehr, den angenehm kühlen Schattenraum vor drei, vier Uhr nachmittags zu verlassen.


Vor meinem Auto lädt dieser Pool mich zum Bad. Doch meine verwöhnten Ansprüche wollen weder auf Internet noch auf Sat-Verbindung für Radio- wie Fernseh-Nachrichten verzichten. Das WiFi-Netz von der Bar bringt zwischen ein und elf MBit/s zur WiFi-Verstärker-Antenne, die auf dem Autodach steht. Die Skype-Verbindung zu meiner Frau bricht häufig ab.



Sandstrand, türkisblaues Meer, ein Leuchtturm am Cap, erste Badende, Windsurfer, Eisdielen und Restaurants: Capo San Vito ist ein Urlaubsparadies, welches die Sonne gerade aus dem Winterschlaf küsst.


Die ersten Badenixen räkeln sich in knappstem Bikini auf den Sonnenliegen. Das Geschäft läuft langsam an. Doch noch ist es angenehm ruhig auf der Strandpromenade.


Die kantig trutzige Kirchenburg ist irgendeinem Heiligen gewidmet, der gegen Epilepsie sowie traumatische Angstvorstellungen helfen soll.


Jedenfalls stehen dem Heiligen, der irgendwann im dritten Jahrhundert als Märtyrer starb, eine beachtliche Zahl an steinernen Helfern zur Seite.


Luxuriöse Segelboote liegen im stillen, kristallklaren Hafenbecken. Das Wasser ist so klar, dass man in zwei, drei Meter Tiefe den Unrat klar erkennt wie einen alten Autoreifen.


Aus der Menge kleinerer Boote sticht dieser prächtige Zweimaster heraus. Dahinter liegt ein größeres Fischerboot. Die Flagge IP steht an einer Hafentankstelle.


Vermutlich schafft es dieser Fünf-Achser der Marke "Gottwald", größere Schiffe aus dem Wasser zu hieven.


Die Freizeitkapitäne lassen derweil ihren Kahn zu Wasser, der kurze Zeit später mit gut gedämpftem Außenbordmotor sich durch die blaugrünen Fluten wühlt.


Den Zugang zum Leuchtturm verwehrt ein Schild, das auf eine militärische Sicherheitszone verweist.


Ein Radausflug zu stiller Abendstunde in Richtung Naturschutzgebiet lässt mich staunend vor diesen wild zerklüfteten Felsformationen stehen. 


Doch die Sonnenschutzmatte vor der Wagenfront wie Campingtisch und -stuhl sind schon wieder im Karren verstaut. So soll es denn morgen wieder 25 Kilometer zum nächsten zauberhaften Küstenort gehen. Überall bislang war Sizilien so zauberhaft, so wunderschön, dass als luxuriösen Extra eben Internet und Sat-TV, ein gut sortierter Supermarkt den Genuss vervollständigen. Auch lassen mich als Rentner im Exil die Gedanken an die Heimat nicht los. Dort entfaltet sich jetzt die Frühlingspracht. Meine Liebste bringt geschälten Spargel von der Arbeit heim, der nur noch in Wasser kurz kochen muss,  um köstlich zu speisen. Die bayrischen Seen werden wärmer, dass man auch dort kurz ins Wasser hüpfen kann. Der Regen verzieht sich dort manchmal, dass man radeln kann. Heimweh?!


Doch, um mit Heine zu fabulieren, "denk' ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht."


Sascha Lobo brachte letztlich bei Maybrit Illner zu Recht seinem Erschrecken über den Hass im Netz, wie bei Facebook, zum Ausdruck. Woher der Hass kommt, warum sich in zunehmender Bedrängnis und Enge Menschen mehr hassen als lieben, stand als als stille Frage im Raum. Wer mit mindestens 10.000 Euro im Monat sich bescheiden muss, was kümmert den die Enge, der Hass im Ghetto? Für den Großbürger in der Vorort-Villa geht die Welt erst unter, wenn der Hund des Nachbars den Rasen verunreinigt. Arbeitslose Antifa-Aktivisten sind stets zu Randale bereit, in ihrer Hartz alimentierten Freizeit mit aller Energie politisch zu agitieren und sich zu engagieren. Und wofür? Wie Kirche, Sekten und Politik zählt auch das Prekariat seine Macht nach Köpfen. Je mehr Menschen sich in prekären Verhältnissen bescheiden, umso aktiver kann sich ihre Sozial-Lobby für sie einsetzen. Als Alt-68er-Aktivist waren meine sieben Jahre unterstützter Arbeitslosigkeit damit gekrönt, die Freuden meiner staatlich alimentierten freien Zeit als Protest-Song zu vertonen und vorzutragen. In esoterischem Dünkel sind meine Noten vor bald 40 Jahren als "Madandala" getitelt:


Es lebe die A'Arbeit, es lebe die A'Arbeit
  Es lebe die Arbeitslosigkeit
Wir sind bald alle, wir sind bald alle
 wir sind bald alle arbeitslos

Dann schenken uns Burokraten
 Wohltätige Sozialtaten
 Und mit Wonne and Genuss
 Teilen sie den Cberfluss

Nachmittags im Spielkasino
 Sitzen wir bei Sekt and Vino
 Dann auf Nacht 'ne Bauchtanzpuppe
 Serviert uns eine Hummersuppe

Vielleicht schafft man ein Lager an
 In dem man noch besser ausruh'n kann
 Irgendwo im Bayrisch'n Wald
 Eine dufte Arbeitsanstalt

Dann sind alle beglückt selbst
 BILD Zeitungsleser entzückt          




Jetzt träumen die "jungen Wild" bei Facebook von Gegengewalt mit Bildern wie von Dutschke. Fakt damals: Aufgehetzt von der Kampfpresse SPRINGER schoss ein Angreifer aus prekären Verhältnissen Dutschke nieder. Wolf Biermann besang Dutschkes tragisches Schicksal: Drei Kugeln auf Rudi Dutschke.


Viel Wut im Netz wie bei Facebook ruft kriminell und volksverhetzend zu Gewalt auf. Wenn unter Dutzenden von Mails einmal eine auftaucht, die zu denken gibt, dann erschrickt auch die in ihrem brutalen Zynismus:
Deutschland will und kann keine mehr aufnehmen, das Mittelmeer schon.
Oder:
Wer in See untüchtige Boote klettert ist selbst schuld. Ist das Gleiche, wenn man eine befahrene Autobahn überquert. Man kommt dann eben einfach nicht ans Ziel.
Andere Mails sind dermaßen unterirdisch grottenschlecht, volksverhetzend, hundssaugemäß gemein, dass sich der Staatsanwalt oder zumindest Sicherheitskräfte darum kümmern sollten. Doch die haben dafür keine Zeit, weil sie wichtigeres zu tun haben, als bellende Hunde anzuketten.



Was folgt? In all seiner Hoffnungslosigkeit lässt sich der junge Mann den Bart eben noch länger wachsen und zieht auf in den Kampf. Kampf ist asymetrischer Krieg, also Terror.


Die Vermarkter wohlmeinender Worte haben immer ein Herz für die Erniedrigten, Beleidigten und Verdammten dieser Erde. Was helfen gute Worte, solange sie nicht in Massen von Menschen auf der Straße skandiert werden? Noam Chomsky schreibt klug und weise. Der bayrische Ministerpräsident Seehofer fliegt nach Saudi-Arabien und Kartar, um Waffengeschäfte mit diesen sunnitischen Sakral-Despoten einzufädeln.Verkaufen die Deutschen keine Waffen, machen andere das Geschäft.


Glaube, Liebe, Hoffnung, das volle Klerikal-Programm. Tempel, Kirchen, Moscheen! Immer erwählt sich die Menge einen Vorbeter, der ihnen aus bedrängter Enge den Weg zur Erlösung, Erleuchtung, ins Himmelreich weist. Die Rebellen in Brechts Tage der Kommune halten dagegen mit dem Credo der Selbstmordmassenmörder:
In Erwägung, daß ihr uns dann eben
 mit Gewehren und Kanonen droht
 haben wir beschlossen,
 nunmehr schlechtes Leben
 mehr zu fürchten als den Tod.


Aus Ohnmacht und Hilflosigkeit schaffen Schriftsteller gegen die normative Kraft des Faktischen Werke, die ihnen selbst helfen und an die Leiden von Millionen erinnern.


Mein erster Monat in Sizilien vollendet sich. Seit 7. März drehen die Räder unter meiner Kiste das Band des Asphalts Meter um Meter, Schlagloch um Schlagloch. Die Zahlen auf der Uhr nähern sich 116.000 Kilometer. Bald viermal um die Erde in den letzten vier Jahren. Der Mai kommt mit seiner Blütenpracht - auch in Bayern. Meine Frau fehlt mir.

Erci


Von Capo S. Vito geht es an der wunderschönen Küstenstraße 30 Kilometer weiter nach Valderice. Das Camp dort ist verlassen, für mich also gerade recht. Von dort gehen meine Ausflüge am Meer entlang und hoch hinauf zum mittelalterlichen Erci,  einem Schwalbennest in 750 Meter Höhe. 


Doch zuerst am Meer entlang: Der Angler hat es sich auf seinem Autositz bequem gemacht und beobachtet den Köder im Wasser.


Ganze Felsblöcke schneidet die Maschinen aus dem Berg, die Schwerlastwagen transportieren.


Das verlassen Camp am Lido Valderice bietet kein Internet. Man sieht die dicke Matte vor der Front, welche den Raum gegen Höllenhitze isoliert. Dem Sat-Empfang steht kein Baum im Weg. Die emotional aufgeheizte Stimmung zum Tod von etwa 900 Flüchtlinge versucht Jauch, mit einer hochkarätigen Runde aufzufangen.


Ein Bergrennen zum Burg- und Kirchendorf Erci lärmt am Sonntag mit hochtourig drehenden Rennboliden.


Mit aufheulenden Motoren und quietschenden Reifen startet ein Wagen nach dem andern. Vor den Spitzkehren warnen Tafeln im Abstand von fünfzig Metern von 150 auf 100 und in der Kehre auf 50 km/h runter zu gehen.


Dieser traurige Pilot hat seinen Boliden an der Wand geschreddert. Seine betenden Hände verhelfen ihm jetzt nur noch zu einem Lastwagen, das Wrack abzutransportieren.


Die überwältigende Aussicht wird von Spitzkehre zu Spitzkehre gewaltiger und großartiger.


Vom Meer steigen kühlende Wolken auf. Erci liegt auf 700 Meter Höhe, vom Camp Valderice ein 12 Kilometer langer Aufstieg.


Kurz vor dem Ziel zwingen mich Erschöpfung und aufsteigende Kälte gegen 18.00 mit dem Rad in halsbrecherischer Fahrt gen Tal zu sausen. So ist der Besuch von Erci auf den andern Morgen mit dem Auto vertagt.


Während unten am Meer das Thermometer auf 18 Grad klettert, weht in 700 Meter Höhe Wind bei 13 Grad. Wolken wabern um uralter Gemäuer. Der Kleinwagen geht gerade durch das Tor, wobei ihn das Gebot "Einfahrt verboten" nicht aufhält.


Man mache sich das Schild einmal klar: Seit dem achten bis sechsten Jahrhundert VOR Christi Geburt kämpfen Menschen um diesen Hügel als natürliche Felsenburg. Der älteste Zugang nach Erci führt durch die Porta Spada.


Hinter der Porta Spada sieht man die Stadtmauer von der anderen Seite. Die erste Morgensonne hat sich die Wolken gekämpft. Zwischen den Pflastersteinen kämpft sich Gras ans Licht.


Noch wallen Wolken um die erste Kirche am Weg.


Nach meiner Mittagspause im Wagen scheint Sonne auf das gleiche Bild.



Vor einigen Jahrzehnten haben die Menschen wohl noch ihre Last- und Reittiere an diesem Haken angebunden.
















Nach biblischer Überlieferung von St. Martin wäre es gute Christen Pflicht, unser armes, altes Europa mit der jungen Bevölkerung aus Afrika zu teilen.


Sizilien, nicht weit entfernt von Nordafrika, hat schon einige Eigenarten von dort übernommen. So holt sich der Elektro-Experte den Strom aus dem Erdkabel. Wo es kaum regnet, kann die Steckdose auch im Rinnstein legen.


Die Wasserversorgung auch gut zugänglich. Die Rohre sind dicht. Hier tropft kein Hahn. Auf dem Camp in Valderice warnen Schilder an den Hähnen: "Kein Trinkwasser." Doch dort gab es auch einen Brunnen für Trinkwasser. Für Rentner-Emigranten nach Sizilien ist es gleichgültig, wenn Asylanten unser altes Europa verjüngen.


Wir stimmen denen zu, die unsere Meinung teilen. Was unsere Meinung macht, wissen wir meist nicht. So haben Kleriker und Künstler in Jahrhunderten Mittel und Wege gefunden, mit dem Hollywood vergleichbar heute die Massen beeinflusst. In Erci lassen sich die kirchlich-herrschaftlichen Kanäle in die Gedanken der Menschen an Kunst und Bauwerken bestens studieren.







Priester wie Politiker versprechen viel, was Menschen hören wollen. Priester sprechen vom Himmel, den Engel bevölkern oder Jungfrauen für Märtyrer im Glaubenskampf. Wer seinen Blick zur Decke des Doms in Erci erhebt, beginnt an den Himmel auf Erden zu glauben.


Obgleich mich die Mittagsruhe im Auto gestärkt hatte, sind nach fünf Stunden Erci mit Besichtigung von drei Kirchen, einem Museum und der Burg meine Kräfte verbraucht.


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Abschließen noch viele Grüße an

  
und an meine Liebste daheim, die als Gärtnerin vielleicht diesen blühenden Baum kennt?


 

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