19 Juni 2020

Brandenburg an der Havel - Magdeburg: Kraft durch Freude


Drei Wochen währt nun die Reise: Nach Saalburg, Ziegenrück, Rabenstein-Chemnitz, Torgau, Meißen, Pirna, Königstein und Geierswalde geht's nach Brandenburg. Für die rollende Stube alkfreies Bier, Sprudel, Soja-Würste, Butter, Jogurth, Gemüse bei Kaufland besorgen, dann machen mich Brandenburg an der Havel und Magdeburg glücklich.


Laubusch


Der letzte Tag am Geierswalder See schenkt mir einen sonnigen, schönen Radausflug über Laubusch zur "Schwarzen Mühle."



Eine wuchtige Backsteinkirche wie in Stettin oder Rostock findet sich selbst im kleinen Ort Laubusch.


Das Areal für die Ortsfeuerwehr von Laubausch zeigt, dass der bescheidene Ort über eine erstaunlich große Kirche verfügt.


Diese nach allen Seiten geschlossenen Bauernhöfe sieht man häufiger. My home is my castle. Jahrzehnte haben die Menschen an solchen Höfen gebaut, haben darin gelebt und sich und andere mit Fleisch, Milch und Korn versorgt.



Moderne Zeiten: Ein einziger Mann wuchtet mit seinem Kran einen Wohncontainer auf den Anhänger.




Meister Adebar hat seine Wohnng hoch über den Dächern gebaut, zieht seine Brut auf und verzieht sich im Herbst gen Süden.





Unter der Liste mit den Gefallenen steht in Stein gehauene: "HELDENEHRUNG".





Der Wahn der Zeit stürmt Denkmäler, egal wie alt und wofür, zensiert Bücher, Schriften, Wörter, Gedanken.




Meine einsamen Fahrten über Land lenken mich vom politischen Wahn. Alte wollen Ruhe. Junge arbeiten, suchen Partner, gründen Familien. Der einsam wandernde, alte, weiße Mann sucht ein schattiges Plätzchen und findet es.


Krabat

 



Krabat ist eine sorbische Sagengestalt. In den musealen Gebäuden taucht man in alte Zeiten ein, in denen die Sage von Krabat spielt.




Die "Schwarze Mühle" zeigt neben dem Mühlenmuseum ein kleines Heimatmuseum mit Hausrat, Werkzeugen und Trachten.




Das Dach des Mühlenmuseum ist mit Stroh gedeckt.




Der Autor forscht im Zauberbuch nach Geheimnissen. Im Buchdeckel findet sich das Bild vom Tod - als letztes Geheimnis.




Die museale Atmosphäre stellt die Dame in Tracht mit Kinderwagen dar. Das war in alten Zeiten üblich, wo Frauen in Küche, bei den Kindern das Sagen hatten und in der Kirche schwiegen. Frauen wie Männer sorgten für sich, Kinder, Korn, Kartoffeln und das liebe Vieh.




Meine Frau daheim versorgt Haus und Garten. Sie lebt lieber nach dem Spruch im Bild, als sich mit mir im engen Auto den Unbillen und Anstrengungen der Fahrten, der Hitze, dem Lärm und Staub auszusetzen.




In der gemütlichen Stube saß dereinst die Frau am Spinnrad. Wenn der fleißige Mann wie sie selbst für Nahrung, Wärme und Friede gesorgt hatten, ließ sich gut leben.   




Nach einem Abschiedsblick auf die Schwarze Mühle von Krabat geht es zurück über Laubusch nach Geierswalde.



Opa holt sein Enkelkind mit der schweren Maschine, einer Indian,  vom Kindergarten ab.



Zurück aus der Traumwelt von Krabat findet man sich wieder in Modernen Zeiten.

 

 Brandenburg an der Havel

 



Mein Fahrtweg 250 Kilometer von Geierswalde nach Magdeburg strengt zu sehr an. Vor 12.00 Uhr Mittags geht es runter von der Autobahn, auf einen beschatteten Parkplatz vor Kaufland bei Brandenburg und von dort versorgt auf einen kleinen Stellplatz an der alten Feuerwache.




In Brandenburg nimmt mich der lauschiger Stellplatz auf. Der Kran am Jakobsgraben kann Boote aus dem Wasser hieven, wenn sein schwerer Diesel noch anspringt.




Die Anmeldeformalitäten über Internet sind kompliziert. Es gelingt. Da Paypal die Online-Zahlung verweigert, zahlt die Kreditkarte.



Mein erster Eindruck beim Stadtbesuch ist das russische Kriegerdenkmal.



Jahrhunderte älter ist das Steintor. Welche Soldaten sich anno dazumal an Stadttor und Stadtmauer die Köpfe eingeschlagen haben, liest man in Geschichtsbüchern.




Drei junge Damen kühlen sich am heißen Tag in der Havel.


Auf der anderen Flußseite stürzen sich wagemutige Burschen im Salto von der Spundwand.


Der Dom auf der Insel zieht mich geradezu mit der Magie der Jahrhunderte alten Kultstätte an.



Mit staunender Andacht bleibt der Pilger vor Tausenden Ziegelsteinen stehen, welche das eindrucksvolle Gemäuer hoch in den Himmel ragen lassen.










Nach ausgiebigen Forschungen rund um den Dom erfrischt mich die kühle, heilige Halle.






Nach einiger Zeit sitzenden Staunens geht es in langsamen Schritten durch das hohe Haus, um die Kunstschätze zu bewundern.







Auf mächtigen Pfeilern steht das von Schinkel einst sanierte Gemäuer auf dem sumpfingen Inselgrund. Schinkel gab einst dem Gemäuern noch einmal 100 Jahre. Der Dom steht immer noch.



Allerdings bauen die Experten unentwegt daran, ziehen Eisenstreben ein und tun alles, dass der Dom erhalten bleibt.





Mehr Bilder als bei meinen sonstigen Kirchenbesuchen berichten von meiner Begeisterung.




Die angenehme Kühle, die Ruhe nach der Fahrt, nach dem Trubel in der Kaufhalle übertragen sich auf mich.




Im Kreuzgang begenet uns Friedrich, der Zweite.





Für die Kirche ist die Darstellung dieser Sau ein schmerzliches Kapitel. Trotz der diffamierenden Bedeutung ist die Plastik bislang nicht den Bilderstürmer zum Opfer gefallen.




Die gekrönte Dame inmitten der vier würdigen Herren zeugt von der Wertschätzung weiblicher Kraft und Macht
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Die Macht und Kraft der Bücher, der Kunst des Lesens, Schreibens und der gelehrten, frommen Rede zeigen steinerne Monumente.







Die Stunde stiller Einkehr im Dom hat meine Energie verändert. Mit größerer Ruhe und gestärkter Kraft bezaubert mich die Stadt.




Der Mops findet sich als Maskottchen in zahlreichen Plastiken in putzigen Posen.




Auf der anderen Uferseite ragt der Dom in die Höhe.



Das historische Gemäuer ist seiner Funktion beraubt. Der Tätowier-Laden davor wirbt für seine Kunst mit dem Schild "PAIN + LOVE".




Nach dem für mich glühend heißen Sommertag geht es voller wunderbarer Eindrücke zurück zum aufgeheizten Auto.



Mitten am Marktplatz gibt es noch runinierte Häuser. Doch Jahrzehnte nach der Wende geht die Renovierung voran.








Im Schatten des alten Gemäuers ruhen erschöpfte Menschen. Bei einem Sicherheitsabstand von anderthalb Meter gibt es keinen Platz mehr für mich.



Die Pizzeria logiert in einem alten Haus. Das Baujahr am Giebel zeigt die Zahl: 1565.



Zwei Tage sind eingeplant für Brandenburg an der Havel. Noch einen Blick in die lauschigen, romantischen Seitenstraße.




Dann ist in einer stillen Seitenstraße am Jakobsgraben mein rollendes Heim erreicht.



Bei diesem Gebäude an meinem Weg sind Fenster und Türen teilweise vermauert. Nach wenigen Schritten über die Brücke ist mein Heim erreicht.





Da kein Gewitter drohte, konnten Dächer und Fenster offen bleiben. Doch bei 31 Grad im Wagen, einem dröhnenden Kopf bleibt mir der Platz vor dem Auto im Schatten, bis die Höllensonne endlich rot versinkt. Der "SCHWIMMENDE EINZELHANDEL" liegt am Kai vom Jakobsgraben, in dessen schlammigem Wasser kein Mensch baden kann oder will.

Zweiter Glückstag in Brandenburg an der Havel





Zu meinem Glück haben sich am zweiten Tag Wolken vor die Höllen heiße Sonne geschoben. Das lässt die Bilder farbloser, dunkler erscheinen, doch mir gibt kühles Wetter mehr Kraft durch Freude auf meinen kleinen Forschungsfahrten.



Dreißig Jahre nach der Wende und keine 500 Meter vom Zentrum sind immer noch Häuser, Geschäfte und Wohnungen in einem desolaten Zustand. Doch hier in Brandenburg an der Havel geht es mir vermutlich noch um ein Vielfaches besser als an der Slumhauptstadt Berlin.




Der Tag fängt mit einer "Bratenstulle" bestens an. So gestärkt geht es kreuz und quer durch die wunderbare Stadt.




Ein Blick von der Jahrtausendbrücke zeigt eines der vielen Hausboote, die sich über die Gewässer schieben.



Alte Gebäude wie dieses Eckhaus gefallen mir. Die meisten Straßen in der Innenstadt sind mit holprigen Steinen gepflastert. Vorsichtig quert man Straßenbahnschienen, die für die dünnen Fahrradreifen eine böse Falle sein können.



Whauu! Dann steht man wieder staunend vor einem dieser eindrucksvollen Häuser.



Die Inschrift rechts zeigt "RATHAUS".



Was die Menschen aus Steinen bauen konnten, wie sie diese Verzierungen schafften, verschafft Respekt.




Die Mauern dieser Kirche ist aus Felssteinen gebaut.



Hier gleicht kein Stein dem anderen. Diese Mauer ist ein Kunstwerk.






Ein weitaus größerer Stellplatz mit Bootshafen an der Havel stand nicht in meinem fünf Jahre alten Stellplatzführer. Der ADAC-Laden am Marktplatz verkauft mir den Stellplatzführer 2020. Dieser zeigt in Brandenburg an der Havel drei verschiedene Stellplätze. Erstaunliche Umsätze hat der Caravan-Industrie einen unglaublichen Boom verschafft. Den Platz neben mir beispielsweise belegt ein Rentnerpaar mit Hund Hymer Highline, einem Sieben-Meter-Bus ab sechsstelligem Euro-Preisbereich. Ihre Elektroräder verstauen die Fahrer in der Heckgarage. Am Abend surrt leise die Klimaanlage in dem Luxusmobil.




Meine Frau will lieber daheim in ihrem Rosengarten Blumen wässern und wachsen sehen. Sie hat Erdbeeren gepflückt, Marmelade gekocht und einen Kuchen gebacken. So ergänzen sich unsere beiden Welten, ihre weibliche, sammelnde, sorgende und meine Welt, die nach Geschichten und Bilder jagt. Mir ist es recht, ohne "Weibsklotz-am-Bein" durch meine Wunderwelt zu stolpern. Ihr ist es recht, ohne "Mannsklotz-am-Hals" ihre Ruhe zu genießen..

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 Das Schiff, erklärt ein Großväterchen seinem Enkel, lag gestern noch in der Werft, hat dort einen neuen Bodenanstrich erhalten.



Eine ganz normale Wohnsiedlung liegt ruhig in der Nähe des Gewässers. Außer den Garagen ist alles wunderbar renoviert.



Diese alte Hütte liegt in einer Autofreien Zone hinter den Resten der Jahrhunderte alten Stadtmauer. Vor der Mauer liegt wieder ein Wassergraben mit Bootshafen. Dieses Haus zu renovieren, ist teurer als ein Neubau. Doch es lohnt, dies Stadtbild zu erhalten.



Wenn denn dereinst das Häuschen renoviert und bezogen ist, kann der stolze Besitzer in ein paar Schritten sein Boot am Steg losmachen und in See stechen.





An der Jahrtausendbrücke steht dies alte Kirchengemäuer, die Johanniskirche.




Die andere Seite zeigt ein Glas verkleidete Front. Die Geschichte dazu im Bild darunter:




Leichter Regen hilft mit der kosmische "Klimaanlage" mein Gefährt angenehm zu temperieren.



Bei nur 26 Grad Celsius lässt sich mein Tagesrundgang bestens im Auto aufarbeiten.





Nach meinem oppulenten Frühstück, nach ersten Eindrücken in dieser wunderbaren Stadt am Wasser, zieht es mich zu einer Bootsfahrt. Von 11.00 bis 13.00 Uhr geht es durch die Innenstadt, hinaus auf große Seen und zurück an den Startpunkt. Unter der Jahrtausendbrücke geht es los.




Der Personendampfer "BRANDENBURG" mit dem großen Schornstein liegt am Ufer. 






Das heutige Altstadt-Kietz wurde von Slawen schon im frühen 13. Jahrhundert besiedelt. Vom Wasser aus sieht man den Dom, welcher auf der  Insel die christliche Herrschaft über Land und Leute anzeigte.




Früher standen hier Mühlen, die Feuer immer wieder zerstört haben. Ursache dafür konnten Mehlstaubexplosionen gewesen sein. Riesige Mengen Korn wurden dort noch nach dem Wiederaufbau von 1909 bis 1914 verarbeitet. Das Korn wurde in Booten angefahren, das Mehl mit Booten abgefahren.





Auf dieser Regattastrecke feiert Brandenburg internationale Rennen von Ruderern, Kanufahrern und auch von Motorbooten.



Wie München seinen Gepäckträger Alois feiert, so besingt das Volkslied den Barbier von Brandenburg, namens Fritze Bollmann. Dieser lebte von 1852 bis 1901, auch einen Brunnen hat ihm die Stadt gewidmet.



Alte Speicherhäuser zeugen von früheren Industrieansiedlungen.



Bis 1908 mussten sich tausend Lastkähne durch die Innenstadt von Brandenburg quälen. Die Fahrt war umso mühseliger, als drei Zugbrücken die Fahrt für die hohen Kähne, teilweise noch mit Segeln, freigeben mussten. Später entlastete der Silow-Kanal den Stau auf der Wasserstraße.



Am Ufer wartet die rostige Lokomitive auf einen geschützten Platz im Museum.


Die Rentner am Nachbartisch kommentieren die Reise mit kundigen Anmerkungen.


Die Niederhavel ist ein Biotop großer Schönheit. Auch seltene Tiere wie Eisvögel und Biber sollen sich dort tummeln.




Die Fährfrau wartet auf Kunden.



Die Dame lässt sich über die Niederhavel schippern und vertieft sich dabei in ihre Lektüre.


An dem schattigen Tag vergnügen sich Stehpaddler auf dem stillen Gewässer.


Zum Abschluß der kleinen Bootsfahrt erklärt uns die Dame, warum die Eingeborenen hier die  "Bauchschmerzenbrücke" sehen. Es sei Essig in das Gewässer gelaufen, worauf sich die Brücke gekrümmt habe. Tatsache allerdings ist, dass dahinter ein Anwesen liegt, dessen Besitzer darauf bestand mit Booten beliefert werden zu können.

17. Juni

 

 



Ab dem 17. Juni 2020 geht es wieder westwärts. Nach Thüringen, Sachsen, Brandenburg steht als Nächstes Sachsen-Anhalt auf meinem Reiseprogramm. Ein freundlicher Kommentar beim Gelben Forum hat mich gefreut.



Es geht mir weitaus besser, mich mit Land und Leuten zu beschäftigen als mit dem, was mich im Internet, per Mails oder Blogs, bei Facebook oder in Foren vom Wahnsinn des Landes lokal und der Situation global beschäftigt. Ein Beispiel von der begnadeten Edelfeder Floydmasika:, der nicht einmal Autorenhonorar für seine aufopfernde Arbeit bekommt. Immerhin sei ihm mein Kommentar "gespendet".


Millionen haben ihre Arbeit verloren. Ohne Arbeit weniger oder kein Einkommen, gegen Krankheit kaum oder nicht versichert, am Rand von Obdachlosigkeit, vielleicht noch ein Leben im Auto bei schlecht bezahlten Aushilfsjobs.

Millionen sind bewaffnet. Polizisten fürchten bei jedem Einsatz um ihr Leben und ihre Finger zittern am Abzug.

Sozial deplaziert, solidarisieren sich prekäre Massen jenseits von Rassen als abgehängte Klassen miteinander gegen staatliche Gewalt. Verliert und verspielt der Staat seine Gewalt und dazu Steuereinnahmen, füllt die Macht der Masse, des Mobs das verlassene Gebiet und verteilt das geplünderte Raubgut untereinander. Der Clan-Chef bestimmt, der Polizei-Chef dankt ab.

Wie können Herrschende angesichts der konzertierten Gegenmacht von Mob, Linksintellektuellen, Kulturschaffenden, wie kann Trump sich auf seinem Sessel halten? Wenn zu viele Menschen keine Jobs, keinen Verdienst, keine Versicherung, keine Hoffnung mehr haben, lässt man sie sich eben prügeln - bis zur Erschöpfung.

Besser Beherrschte kämpfen miteinander als gegen die Herrschaftsmacht.

Kein US-Regime lässt sich mit Putins Regime vergleichen. Putin hat günstigere Bedingungen in seinem russischen Riesenreich. Russland hat keinen Krieg verloren wie die USA in Vietnam. Putin hat weder die oppositionelle Presse noch die Opposition der Straße zu fürchten. Jedenfalls nicht in dem Ausmaß. Je verzweifelter Trump um Macht und Wiederwahl kämpft, umso stärker wird die Opposition, umso größer das Chaos.

Ohne Prophet sein zu wollen, zu können, sehen wir einen "spannenden" Wahlkampf im US-Sommer und Herbst, mehr Kampf als Wahl. Es scheint der Waffen strotzenden Mentalität der harten US-Burschen wie im American Football zu liegen, dass Kämpfer bis zur Erschöpfung ausbrennen.

the winner takes it all - und Menschen im Verliererland der Vogelschißperiode müssen einfach nur die Fresse halten, denn hier gibt's nichts mehr zu sagen - außer zu zahlen.




Das meint Floydmasika zu meinem Kommentar. Muss mich das alles noch interessieren? Sollen Putin, Merkel, Trump ihr "Ding machen", wie sie meinen, ihre Sache machen zu müssen und zu können.


Was ändert es, wenn Taliban-Typen Statuen kaputt schlagen und andere Verbrecher auf die besten Plätze der Städte stellen? 


Magdeburg


Fünfundachtzig Kilometer von Brandenburg an der Havel bis nach Magdeburg sind schneller zu schaffen, als durch das von vielen Baustellen gesperrte Magdeburg zu meinem Stellplatz zu  kommen. Der Winterhafen an der alten Elbe war nur nach langem Irren und Wirren zu erreichen. An Großstadtverkehr fast wie in München muss man sich nach den Landstraßen von Thüringen, Sachsen und Brandenburg erst wieder gewöhnen.



Ein Fährboot in Buckau bringt mich auf die andere Elbseite. Die Brückenzufahrt zum Camp am Winterhafen ist wegen einer Großbaustelle ebenso dicht wie die Durchfahrt am Bahnhof zur Stadtmitte.





Eine alte Maschine begeistert Spaziergänger an der Elbe bei Buckau für die Wunder der Technik. Auch auf dem Radweg in die Innenstadt versperrt wieder eine Großbaustelle den Weg. Es scheint, als würde Magdeburg an zahlreichen Stellen rund um erneuert.




Ein "Gesellschaftshaus" gibt es auch in Sonneberg. Im Westen waren mir solche Häuser bislang nicht aufgefallen.




Riesenrad und Turm stehen in dem riesigen Elbpark. Dort steht auch mein WoMo. Den Turm mit seinen 225 Stufen lädt nicht zum Fitness-Lauf auf die Aussichtsplattform. Die Corona-Seuche sperrt das Vergnügen.



Über Magdeburg prangen wieder hohe Domtürme wie in vielen Städten usneres christlichen Abendlandes.



Meine Zeit für ehrfürchtige Gefühle vor Monumentalbauwerken mag nicht so recht aufkommen. Erst einmal verlangt mein Körper eine Mittagessen.




Doch zumindest sagt mir ein erster Blick auf die Bautafel, mit wem oder was man es hier zu tun hat: Mit dem ersten gotischen Dom auf deutschem Boden 1209 - 1520.



Mit Sicherheit steht das mächtig prächtige Gemäuer nach meinem Mittagessen auf meinem Besuchsprogramm von Magdeburg.




Das wunderlich verschwurbelte Hundertwasser-Haus war mir schon bei einem früheren Besuch auf meiner Reise durch Magdeburg aufgefallen. Damals war meiner Frau der Stellplatz an der Elbe zu laut und zu voll. Heute auf dem ruhigen Platz am Winterhafen würde es ihr besser gefallen. Doch am besten gefällt es ihr daheim.


Von daheim schickt sie mir das Bild ihrer Erdbeermarmelade 2020 - heute frisch gepflückt und gekocht. So hält sie Haus und Garten in Ordnung, überweist meine Zahnarztrechnung (4036,-- Euro) und ist guter Dinge.





Die kosmische Klimaanlage schafft zwar mit leichtem Regen ein angenehmes Sommerklima von etwa 18 Grad Celsius, dafür fehlt den Bilder die Farbe. Doch beim zweiten Nachmittagsbesuch bringt die Sonne das rosa Gemäuer besser zur Geltung..


Nach der mir mittlerweile ungewohnten Fülle, dem Gedränge im Einkaufszentrum geht es gut gesättigt zurück. Heute kommt nicht so recht Stimmung auf für die kunstvoll behauenen Steinfiguren, welche den Eingang zum Dom bewachen.


Apostel Paulus trägt die Kanzel, gestützt auf das Schwert.



Mir unverständlich, dass gestern der Dom in Brandenburg an der Havel einen so viel beglückenderen Eindruck hinterlassen hat als heute die mächtige Halle in Magdeburg. Vielleicht liegt es am regnerischen Freitag, der mir eine gehobenere Stimmung vermiest.


Nun soll mir besseres Wetter an einem Nachmittagsausflug Magdeburg ein weiteres Mal in leuchtenderen Farben zeigen. Die goldenen, dicken Kugeln vom Hundertwasser-Haus blinken jenseits der Elbe.



Also auf zu einem neuen Versuch, Magdeburg mit mehr Licht, mit Sonnenlicht zu sehen.


Mit Einkäufen und Besichtigungen bei Sonnenschein klingt der Freitag besser aus.






"Gottes Wort mit uns in Ewigkeit."





Hier sitzt laut der Inschrift: "OTTO v. GVERICKE 1602 - 1686"  Das Gebäude trägt im Giebel die Jahreszahl "1906".



Vor dem Rathaus links steht wieder wie zuvor in Brandenburg an der Havel der Ritter mit erhobenem Schwert.





Dem goldene Reiter stehen rechts wie links zur Seite zwei goldene Mädchen mit lang geflochtenen Zöpfen.




So lässt es sich genüsslich leben und vom Heckfenster aus den Lauf der Sonne betrachten, die bei diesem Sonnenwendfest so spät verschwindet, wie das ganze Jahr nicht wieder, laut meinem Kalender um 21.42 Uhr.

Ohnehin gibt es kein WiFi, um in der Flut von Politixs-Daten zu schwimmen. Also bescheidet sich mein Datenpass damit, das Blog zu bebildern, meine Frau daheim zu grüßen und vielleicht einigen Lesern damit etwas Freude und Farbe zu bringen.





Es bleibt dabei: Ohne Politixs....








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