Wie fast jeden Morgen strahlt die sizilianische Sonne auf meine Plastiktonne, isoliert von Matten und Jalousien gegen die Höllenhitze am Mittag. Doch das Meer kühlt meinen Körper auf teutonisch gewohnte Annehmlichkeit herunter. Mai in Sizilien am Meer ist so schlecht nicht. Jedenfalls lässt sich hier leichter gesamtdeutsches Grauen ertragen und kommentieren.
Die Spur vorn links im Sand stammt von meinem Fahrrad. Im Sand bleibt das Rad stecken. Die Füße balancieren das Gleichgewicht auf dem Sand. Dieser rieselt in die Sandalen, klebt an den Fußsohlen.
Will man dorthin, nach "Hause" - auch wenn man daheim ist?
Truck Stop - Ich und mein Diesel
Tja, da hat der gute Mann recht, dass "System-Gläubige" eine eigene Art sind und haben. Man muss sich nur klar machen, wie zum einen das "System" ist, und was Menschen, an das "System glauben" lässt.
Da hat eine mediale Maulhure im türkischen Meinungsbordell sicher viel Zustimmung bei seinen Lesern gefunden. Das Volk wählt, was es verdient - hier wie dort. Viele fühlen sich fremd im eigenen wie in jedem Land!
Es war, ist und wird nun mein Stil nicht sein, mich in ein Land einfliegen und in ein "Med-Ressort" bringen zu lassen, mich auf Reih und Glied geordnete Liegen aufbahren zu lassen, mich per vereinbartem Signal zu den Mahlzeiten rufen zu lassen, nein danke! Dass mich SAT-TV und -Radio wie brauchbares Internet mit der Heimat verbindet, ist meine erstrebte Annehmlichkeit in der luxuriösen Landschaft bei Sonne, Sand, Meer.
Volkes Stimme kommentiert kräftig und ohne Honorar einzustreichen:
Freitag Abend - Fieber in Scoglitti: Menschen drängen auf dem Marktplatz am Hafen. Verkäufer bieten Sonnenbrillen und Schutztaschen für Handys an. Andere verkaufen Turnschuhe, die sie in Plastiksäcken schultern. Die jungen Damen stolzieren und lassen ihre Körper sprechen, ein Versprechen für sinnliche Freude. Der nackte, starke Arm umschlingt den Hals seiner langlockigen Schönen, die sich das gerne gefallen lässt und mehr Druck im Dunkel erwartet, aufnimmt und aushält. Zu meinen Kommentaren maunzt eine Katze vor der Aufbautür meiner Schreibstube auf Rädern, die erst Fressen braucht, um in der Mondnacht am Meer zu balzen.
Ganz junge Burschen schleudern schwere Steine in den Sand. Ein schweizer Kastenwagen hat sein Quartier direkt am Hafen bezogen und bereitet bei offnen Tür sein Abendessen vor.
Palmen, Sonne, Sand, Schiffe, Meer, Gelati, Rotwein, Tomaten, Käse, Pane - das volle Glücksprogramm mediterraner Gelassenheit, um zumindest zeitweise der teutonischen Tortur zu entkommen.
Glücksgeschichten liegen in der Luft. Gelassene Heiterkeit umweht lauer Wind vom Meer. Palmschlanke Damen wiegen sich in den Hüften und wedeln mit ihrem Haupthaarfell. Männer blasen ihre Nüstern auf wie hungrige Hunde. Ein weißes Segel schiebt ein Boot über das blaue Meer. Mann wird verführt, vor Lebenslust und Übermut sich mit einer Schönen zu erhitzen oder im Meer sich abzukühlen. Tränen von Glück wollen die traurigen Nachrichten verdrängend vergessen. Doch das teutonische Trauma hält seinen Stachel mir im Herzen. Mein Schreiben schreit Schmerzen hinaus wie Wind an Felsen. Selbst Echo bleibt aus.
Die Meinung ist frei, wenn sie nicht von der medialen Manipulation abweicht. Nachdem mehr und mehr Menschen aber beginnen, eine eigene, abweichende Meinung von der propagierten Meinung zu formulieren, zensieren die Propaganda-Abteilungen der Meinungs-Medien abweichende Meinungen.
Fremd im eigenen wie jedem Land gibt es für mich kaum andere Sorgen, als meine Dreieinhalb-Tonner-Wohntonne unbeschadet über Schlaglochstrecken, Bahnübergänge und an Engstellen vorbei zu bringen. So sieht es aus: Verfallene Altstädte mit romantischen Winkeln, der morbide Charme bröckelnder Pracht und Herrlichkeit aus vergangenen Jahrhunderten, Eindrücke von Landschaften, die zwischen Paradiesgarten und Steppe pendeln, lärmende Ortsdurchfahrten produzieren mehr Adrenalin, Sonne glüht auf der Frontscheibe, Fahrtwind schafft kaum Kühlung, Tempel ohne Türen, zerschlagene Flaschen liegen mit aufgequollenen, stinkenden Körpern überfahrener Katzen und Hunde am Straßenrand. Von daheim berichtet die Liebste per Skype von Regen, Wind und seltenen Sonnenstunden beim Spargelverkauf. Die Medien unterhalten uns mit Kriegs-Krimis, in denen Polit-Mafiöse Macht Menschen auf Schlachtfelder schleudert wie Jetons auf den Roulette-Tisch.
Blumen strahlen das Sonnenlicht in schillerndem Glanz zurück. Sizilianischer Frühling verzaubert Mensch und Natur. Eine Welt zwischen Himmel und Hölle, wobei der Gestank der Hölle unter schleimigem Grinsen lächelnder Lügen verschwindet. Mehr und mehr Menschen mit wacheren Sinne merken, was parfümierte Masken verbergen wollen.
Will man dorthin, nach "Hause" - auch wenn man daheim ist?
Truck Stop - Ich und mein Diesel
Ein Freund schickt mir einen Song als YouTube-Link. SPON berichtet über den Tod des Sängers:
Truck-Stop-Gründer und Sänger Günter Berndt alias Cisco. Wie jetzt bekannt wurde ist der Musiker Ende vergangenen Jahres im Alter von 72 Jahren in seinem Haus im niedersächsischen Maschen gestorben.
Das Internet im Camp Luminose am Punta Braccetto überträgt die Songs von Truck Stop in guter Qualität. Das Herz wird mir schwer, 3000 Kilometer hinter mir. Noch mehr als 2000 Kilometer muss mein Diesel brummen, bis wir wieder in München sind, mein Diesel mit mir. Es ist nicht mal sicher, ob es mein Diesel schnell genug noch zum Spargelessen mit meiner Frau schafft. Die Straßen werden irgendwie jedes Jahr länger.
Zur Abwechselung geht es mit dem Drahtesel am Meer entlang bis Sciglitti und bis zum Marina die Ragusa. Bauern haben für die Rinder schon das Heu verrollt. Ein Reisender meint, dass das Korn schon geschnitten sein - Anfang Mai! Wo genug Gras für Großvieh wie Rinder und Pferde wächst, da reicht das Wasser.
Ohne Wasser kein Gras, ohne Gras keine Rinder, ohne Rinder keine Milch. Kinder kommen allerdings auch in Steppen, sogar in Wüsten, wo allenfalls noch Schafe und Ziegen Futter finden. Europa, Du hast es besser. Europa, Du bist reich. Reich an Gras, Wasser und qualifizierten Arbeitskräften. Doch Reichtum ist schwer zu halten, kaum zu verteidigen. Sicherheitskräfte können schwerlich die steigende Zahl an "home grown Dschihadist" unter Kontrolle halten. Wer, wen, warum und wozu kontrolliert, wissen nur noch die Kontrolleure. Das Volk bei Facebook schäumt.
Den Reisepass eingezogen, damit er NICHT hin fährt ...... abgesehen davon, dass man diese Leute eher an der Rückreise als an der Hinreise hindern sollte - sind den Herren und Damen der Gerichte WIRKLICH die Videos fremd, wo die Dschihadisten ihre Reisedokumente verbrennen, und zwar teilweise VOR dem Ausreisen aus dem "Heimatland", und vor der Einreise nach zB. Syrien und Co., somit also OHNE Reisedokumente um die Welt tingeln??? Es muss schön sein, wenn man eisern an ein System glaubt, da gibt es einen Reisepass, und ohne den kann man nicht reisen, bla bla bla. Die Realität sieht allerdings anders aus, vielleicht sollten sich diese Herrschaften endlich in selbige begeben, anstatt in ihren Denkmustern festzuhängen, dann würden sie auch sinnvoller handeln und wirksamere Maßnahmen ergreifen können .... Aber so ist das halt mit all diesen Gutmenschen, die glauben, das sich alle an dieselben Regeln halten, wie sie selbst, nein ist nein. Wäre das so, würden wir wohl nicht täglich von neuen Missetaten unserer Lieblinge lesen müssen, Vergewaltigung, Mord, Ehrenmord, Raub ..... dann wäre der "Eiserne Vorhang" um unsere Länder wieder hochgezogen, und alle hätten ihren Frieden und ihre Ordnung. Wer sich benehmen würde und etwas beitragen würde, dürfte rein, wer dies nicht kapieren würde, düfte gerne draußen bleiben. So aber, OHNE jegliche Grenzkontrolle, da lacht sich Lau krumm und kann kommen und gehen, wie es ihm gefällt! Wir haben ja schon mehrmals schlagend feststellen müssen, dass es die propagierte 24/7 Überwachung nicht gibt, bzw. diese nicht funktioniert ..... was soll also diese sinnlose Steuergeldverschwendung durch dieses zahnlose Gerichtsurteil, schade um die Ressourcen, welche sicher besser verwendet wären in der Bearbeitung anderer Angelegenheiten wichtigerer Natur .......
Tja, da hat der gute Mann recht, dass "System-Gläubige" eine eigene Art sind und haben. Man muss sich nur klar machen, wie zum einen das "System" ist, und was Menschen, an das "System glauben" lässt.
Straßen sind laut, ihre Ränder sind schmutzig. Der Weg nach München ist weit, so weit. Mehr als 100 Kilometer Landstraße sind schwer erträglich. Autobahnen erlauben größere Sprünge. Doch schlimmer noch als das, was mediale Maulhuren den Menschen ins Hirn drehen, sind die unzähligen Menschen, die diese Lügen glauben!
Das Buch von Ulfkotte "Gekaufte Journalisten" hat mich fasziniert. Denn nach 20 Jahren, acht Monaten und 12 Tagen als angestellter Redakteur mit Pressereisen wie nach Taipeh, Conneticut, Las Vegas, Vendig, London etc., mit "Pressefressen" in den feudalen Bürger-Bordellen behaglicher Beschaulichkeit wie auf dem Dach des Bayerischen Hofs und, und und.... war mir im Innern meines Herzens die "Meinungsbildung" und "-Steuerung" bei Champagner und flötend-flirtenden Presse-Tussis mit Abschluss-Examen irgendeiner Laber-Richtung stets suspekt. Später hat man mich auch nicht mehr nach "draußen" gelassen, weil wohl Beschwerden eingelaufen sein müssen. Dass Udo Ulfkotte sich von den klebrigen Zwängen der verführenden Verlockung von Geld, Einfluß und Macht befreien konnte, hat ihm und seinen Lesern gleichsam einen "Blick auf die andere Seite des Mondes" eröffnet. Eine unvergleichliche Leistung, welche die Käufer seines wegweisenden Werkes "Gekaufte Journalisten" lohnen. Danke Udo Ulfkotte!
Es war, ist und wird nun mein Stil nicht sein, mich in ein Land einfliegen und in ein "Med-Ressort" bringen zu lassen, mich auf Reih und Glied geordnete Liegen aufbahren zu lassen, mich per vereinbartem Signal zu den Mahlzeiten rufen zu lassen, nein danke! Dass mich SAT-TV und -Radio wie brauchbares Internet mit der Heimat verbindet, ist meine erstrebte Annehmlichkeit in der luxuriösen Landschaft bei Sonne, Sand, Meer.
Volkes Stimme kommentiert kräftig und ohne Honorar einzustreichen:
"Schrott! Dieser Artikel ist an Zynismus nicht zu überbieten. Die arbeitenden Menschen,die dieses System tragen, als Wanderer zwischen dem Reihenhaus und dem Altersheim zu reduzieren, ist schlicht eine Unverfrorenheit. Dagegen gewaltbereite Jugendliche, die noch nichts für die Gesellschaft geleistet haben, als tatkräftig, agil usw. zu bezeichnen ist ein Schlag in das Gesicht der Mehrheitsgesellschaft. Und angesichts der Tragödie am Alexanderplatz eine journalistische Untat. Und man stelle sich vor, Herr Lehming hätte so gewaltbereite Skinheads herorisiert. Es wäre der Anfang vom Ende seines öffentlichen Daseins."
Man muss nicht lange suchen, um bei Facebook Gesichter zu finden, welche mich grausen lassen vor Deutschland.
Zornig hämmert das Facebook-Volk in die Tasten und kommentiert ISIS gekonnt:
Das hat nichts mit dem Islam zu tun! Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich die öffentliche Meinung, welche in Leserbriefen der Zensor durchlässt, in sozialen Medien von der veröffentlichten Meinung unterscheidet.
Adieu Punte Bracetto, Camp Luminoso! Drei Nächte dort, die Küste 14 Kilometer nach Westen bis Sgiclitti und nach Osten bis Marina di Ragusa abgeradelt, das Meer genossen, jetzt geht es Richtung Norden. Die "Walkuh", wie wir unser WoMo genannt haben, zieht willig Richtung Heimat. Mein Frauchen daheim hat heute ein kleines Spargelfest gefeiert. Per Skype wollten wir noch plaudern, doch jetzt steigt die Hitze, dass es mir unerträglich wird.
Camp Rinnatur, etwa sechs Kilometer vor Siracusa. Die Mittagshitze steigt auf 27 Grad draußen im Schatten, 29 Grad im Wagen. Schlaff mit Hechelatem muss mein Körper im Schatten oder nackt im durchlüfteten Wagen schwitzen. Gegen 15.00 Uhr geht dann die Radtour nach Siracusa.
Schon der Fahrtwind auf dem Fahrrad belebt mich neu, mehr dann die herrlichen Eindrücke in Siracusa. Mein Weg führt mich direkt in die Altstadt. Mein Bedarf an Tempeln ohne Tür und Dach ist bislang befriedigt.
Nach dem Kreuzfahrtschiff fällt mein Blick auf die Prachtbauten am Hafen, bevor mich die enge, schattige Altstadt mit herrlicher Kühle umfängt.
Das griechische Erbe liegt ohnehin am Weg zur Altstadt. Die Straße führt direkt auf das Meer, von dem wie immer eine frische Brise weht.
Von diesem prächtigen Gebäude mit Balkons gut bestückt sind es nur ein paar Schritte zum nächsten, griechischen Monument. Reizvoll ist der Blick durch das Fenster ohne Glas auf das Meer dahinter.
Schatten! Kühlende Brise! Altstadt!
Ein Moped geht gerade noch durch die Gassen. Vermutlich muss man bei den engen Gassen mit einem Handkarren Kranke oder Möbel transportieren.
Von der Hafenmauer blickt man in enge Gassen und auf der anderen Seite auf das weite Meer.
In der Neustadt sind weitere Sehenswürdigkeiten wie ein archeologischer Bezirk. Doch meine Kraft reicht nur für die Altstadt.
Auf dem Felsen und der Brettenanlage unter der Wehrmauer tummeln sich die ersten Wasserratten.
Man sieht Siracusa an, dass sich die Stadt gegen Feinde einst gut verteidigen konnte.
Die erste alte Kirche Santo Spirito am Weg mit der Front zum Meer ist geschlossen. Vermutlich ist das Gemäuer mürbe.
Man kann sich leicht täuschen. Auch dies Gemäuer sieht recht mürbe aus. Doch die Balkonpflanzen verraten die Bewohner.
In dieser Quelle direkt am Meer tummeln sich Fische und Wasservögel.
An der Quelle am Meer treffen sich viele Sonntagsausflügler. Es ist gerade der rechte Ort für mein tägliches Gelati.
Der Dom und die Kirche Santa Lucia begrenzen beide einen zentralen Platz in Siracusa.
In Sevilla haben die Christen eine Moschee zur Kirche umfunktioniert, in Siracusa einen griechischen Tempel als Kirche umgebaut.
Die Bildunterschrift "feuchte Träume" muss nun einfach kommen!
Nach den belebenden Eindrücken in Siracusa müssen jetzt alle Instinke bei angespannter Aufmerksamkeit die richtigen Straßen zurück zum Camp finden. Aber wieder gelingt dies. Die Dusche ist sogar heiß. Der Wagen kühlt bei untergehender Sonne bei drei weit geöffneten Dachluken und vier aufgerissenen Fenstern schon gegen acht Uhr abends auf angenehme 25 Grad runter. Aber schließlich hat sich draußen die Höllenhitze auch verzogen. Am Abend kühlt es sich schon auf 22 Grad ab.
Um 5.30 färbt sich der Himmel rot. Bei erstem Licht, nach opulentem Frühstück geht es schon wieder um 8.30 Uhr auf die Bahn. 85 Kilometer stehen auf dem Programm, ein guter Teil davon auf der Autobahn.
Der Etna lässt sich schon von weitem blicken, hier von einer Autobahntankstelle etwa 30 Kilometer vor meinem Ziel-Camp.
Gegen 9.00 Uhr morgens ist der Platz gefunden: CAMPING ETNA WHOLE YEAR OPEN. Aber das ist nicht unbedingt der Platz, an dem man sich länger einnistet. Durch graue Asche, direkt vom Vulkan geflogen, knirschen die Räder. Doch der Platz gewährt in 850 Meter Höhe Schatten und angenehme Kühle.
Vier faule Bettelhunde liegen energiesparend in der Asche. Mein Rad rollt mich etwa 200 Meter abwärts nach Nicolosi.
Auf 18 Kilometern Bergstrecke schrauben sich die Autos auf 2000 Meter Höhe hoch. Von dort geht es mit Seilbahn und Kleinbus weiter.
Nicolosi hat kaum noch alte Gebäude. Tausende haben sich ihre Beton-Villen in die Landschaft geklotzt.
Die Uhrzeit stimmt: 11.10 Uhr. Die Hitze steigt. Die Zeitung "La Sicilia" titelt: "Catania: Arriva la prima conduta di grande caldo privisti 36 gradio." Voraussichtlich 36 Grad! Das kann mein Körper nur schlecht überleben, vor allem wenn dann mein Plastikkoffer sich aufheizt.
Kühle, schattige Kirchen sind angenehme Erholungsorte - hier leider verschlossen.
Der freundliche Ratgeber im Fremdenverkehrsamt zeigt mir, wie leicht der Etna von Nicolosi zu erreichen ist. Doch erstmal steht es an, in der Mittagsglut meinen Drahtesel zurück zum Camp Etna zu schieben - 200 Meter höher. Der Weg führt immer wieder kreuz und quer über die Straße, um jeden Meter Schatten von den Baumkronen mitzunehmen. Doch der Wagen steht gut, angenehm von lauer Luft durchweht. Bei 25 Grad lässt es sich gut aushalten.
Das "monumento J.W.Von Goethe" aus dem Jahr 1987 überzeugt mich nicht: Der Sinn der zu Quadern geschichteten Steine bleibt mir verborgen.
Vom Camp Etna zum Parkplatz an der Ätna-Seilbahn sind es 16 Kilometer und 1200 Höhenmeter. Etwa 10 Kilometer haben sich Lavabrocken ins Tal geschoben. Hier hat der glühende Lavastrom eine Hütte zusammengedrückt.
Ein überwältigender Blick auf Catania und zum Meer. Die Bergstation mussten die Menschen nach dem Ausbruch 2002 wieder aufbauen. Liftanlagen und Seilbahnen waren wie ein großer Teil der Bergstraße zerstört. Bei 62 Euro Seilbahn und Bus von 2000 Meter bis beinahe auf 3000 Meter Höhe hat sich der Wiederaufbau wohl schnell amortisiert.
Angeblich wissen die Menschen sechs Stunden vorher, wann diese Höllenschlunde wieder Steine, Aschewolken und Lavamassen ausschleudern. Sie merken es an der veränderten Rauchfahne, die der Hauptkrater laufend schweflig absondert.
Auf 3000 Meter Höhe ist die Luft dünn. Der Ätna-Gipfel im Hintergrund schwefelt seine Wolken aus dem Schlund. Doch der frische Wind, der Schmetterlinge aus dem Tal herauf torkeln lässt, vertreibt allen Schwefelgestank.
Abendliche Stimmung am Ätna mit Blick auf Catania und das Meer - so blau, so blau.
Die Lavaglut ist bei dieser Hütte durch Fenster und Türe eingedrungen. Hier lohnt kein Wiederaufbau.
Da der Ausbruch von 2002 die höchste Seilbahnstation weggerissen hat, geht die Seilbahn jetzt nur auf 2500 Meter. Die letzten 400 Meter karren uns Busse mit Allradantrieb über die Schotterpiste, bevor es noch 100 Meter eine geführte Wanderung um den Krater gibt.
Näher kommen wir nicht an den Hauptkrater heran. Man sieht die Schwefelwolken, die vom Hauptkrater aufsteigen.
Man sieht die Endhaltestelle der Allrad-Busse und darüber den aufragenden Ätna-Hauptgipfel.
Mit den Händen fühlen wir deutlich die Lavawärme an den Steinen.
Angesichts der gewaltigen Natur mit ihrer unberechenbaren Gewalt fühlt man sich verloren und klein.
Ein Mercedes-Unimog als Weltreisefahrzeug ist sicher schon unter einer Viertelmillion aufzubauen. Vielleicht bekommt man für den Preis auch eine Satelliten-Internet-Verbindung.
Wer ständig von meinen neuen Arbeiten den aktuellen Link erhalten will, schicke eine Mail an
n0by-subscribe@yahoogroups.com
Da schon seit mehreren Tagen kein Camp mehr Internet-WiFi angeboten hat, geht dieser Link raus, ohne Korrektur lesen und ohne weiter auf das leidige Thema "Politshita" eingehen zu können. Dazu ist ein Platz mit guter WiFi-Verbindung am kühlenden Meer nötig. Doch vorab soll meine Frau schon heute abend wissen, wie es mir wo geht. Hier in Sizilien sind in 48 Stunden 5800 Flüchtlinge angekommen. Wieviele sollen noch kommen dürfen? Eine, zwei, vier Millionen? Und dann? Sind Länder wie Japan oder Australien, welche keine Flüchtlinge aufnehmen, faschistoide Staaten? Sicher ist, dass noch Millionen warten!
Da wollen wir ganz im Sinne der Ode an die Freude jubilieren: "Seid umschlungen Millionen!" So ist es mir ja auch bei meiner Immigration von Preußen nach Bayern ergangen, als die Grenzer mich am Weißwurstäquator sogleich mir eine sonnige Wohnung und eine gemütliche Arbeitsstelle zugewiesen haben. Die Verständigung war anfangs schwierig, klappte dann aber nach einigen Jahren: "Brötchen hoab'm koane. Bei uns giabt's Semmeln! Hoats mi?"
al Quaida ist aber eine CIA- Truppe, genau wie Isis. Die USA haben Afghanistan auseinander genommen wegen den Mohnfeldern. Heute der rund 40-fache Ausstoß. Dann Iraq, Lybien, Syrien, die ganze Ecke dort ins Chaos gestürzt. Überall dort, wo die USA die Demokratie hin bringen, herrscht blankes Chaos. Assads Verbrechen bestand nicht darin, Menschenrechte zu verletzen, sondern darin, sich nicht auf den Petro-Dollar zu stützen. Die USA ist ein Hegemon, der das heute nicht einmal mehr verbirgt.
Doch die herrlich geruhsame Lebensart in den Dörfern an der sizilianischen Küste ist die beste Erholung vom Internet.
Camp Luminoso schenkt mir drei erholsame Tage und Nächte. Der direkte Zugang vom Camp zum Sandstrand, die warme Dusche, der eigene Sanitärraum und die gute Netz- und Satellitenverbindung haben meine Zeit bestens ausgefüllt. Punte Bracetto: Ein Traumplatz mit Zugang zum Sandstrand, WiFi, SAT-Verbindung, warmen Duschen - nur kein Trinkwasser. Es wird merklich wärmer, das Meer und die Luft. Morgens schwitzt man schon um 9.00 Uhr bei 20 Grad. Doch das ist erst der Anfang. 100 Kilometer stehen mir bevor bis Siracusa. Um 11.00 Uhr muss die Kiste stehen, Sonnenschutz vorgezogen und Klappen aufgezogen sein.
Schon der Fahrtwind auf dem Fahrrad belebt mich neu, mehr dann die herrlichen Eindrücke in Siracusa. Mein Weg führt mich direkt in die Altstadt. Mein Bedarf an Tempeln ohne Tür und Dach ist bislang befriedigt.
Von diesem prächtigen Gebäude mit Balkons gut bestückt sind es nur ein paar Schritte zum nächsten, griechischen Monument. Reizvoll ist der Blick durch das Fenster ohne Glas auf das Meer dahinter.
Schatten! Kühlende Brise! Altstadt!
Ein Moped geht gerade noch durch die Gassen. Vermutlich muss man bei den engen Gassen mit einem Handkarren Kranke oder Möbel transportieren.
Von der Hafenmauer blickt man in enge Gassen und auf der anderen Seite auf das weite Meer.
In der Neustadt sind weitere Sehenswürdigkeiten wie ein archeologischer Bezirk. Doch meine Kraft reicht nur für die Altstadt.
Auf dem Felsen und der Brettenanlage unter der Wehrmauer tummeln sich die ersten Wasserratten.
Der Dom und die Kirche Santa Lucia begrenzen beide einen zentralen Platz in Siracusa.
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Da schon seit mehreren Tagen kein Camp mehr Internet-WiFi angeboten hat, geht dieser Link raus, ohne Korrektur lesen und ohne weiter auf das leidige Thema "Politshita" eingehen zu können. Dazu ist ein Platz mit guter WiFi-Verbindung am kühlenden Meer nötig. Doch vorab soll meine Frau schon heute abend wissen, wie es mir wo geht. Hier in Sizilien sind in 48 Stunden 5800 Flüchtlinge angekommen. Wieviele sollen noch kommen dürfen? Eine, zwei, vier Millionen? Und dann? Sind Länder wie Japan oder Australien, welche keine Flüchtlinge aufnehmen, faschistoide Staaten? Sicher ist, dass noch Millionen warten!
"Nach Regionen aufgeteilt, gibt es die größten Flüchtlingsbevölkerungen in Asien und dem pazifischen Raum mit mehr als 3,5 Millionen betroffenenMenschen, in Sub-Sahara Afrika sind es 2,9 Millionen und im MittlerenOsten und Nordafrika sind es 2,6 Millionen."
http://www.unhcr.ch/home/artikel/da2edec2242a1105eb354674c1af8e79/ueber-50-millionen-weltweit-auf-der-flucht-1.html
Zum erstenmal seit dem Zweiten Weltkrieg gibt es über 50 Millionen Menschen auf der Flucht weltweit (Flüchtlinge 16,7 Millionen, Asylsuchende 1,1 Millionen, Binnenvertriebene 33,3 Millionen).
Da wollen wir ganz im Sinne der Ode an die Freude jubilieren: "Seid umschlungen Millionen!" So ist es mir ja auch bei meiner Immigration von Preußen nach Bayern ergangen, als die Grenzer mich am Weißwurstäquator sogleich mir eine sonnige Wohnung und eine gemütliche Arbeitsstelle zugewiesen haben. Die Verständigung war anfangs schwierig, klappte dann aber nach einigen Jahren: "Brötchen hoab'm koane. Bei uns giabt's Semmeln! Hoats mi?"
1 Kommentar:
Sehr schöner, beeindruckender Foto-Bericht. Vielen Dank dafür!
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