05 Mai 2018

Kas-Antalya: Bunt verliert Schland wie US Vietnam

Die Badebucht von Kas gibt mir einen Platz zum Bleiben, Denken und Schreiben. Unter dem abnehmenden Mond warten meine gespannten Sinne seit vier Uhr in der Früh auf den Ruf des Muezzins. Mit dem Ruf beginnt mein Tag. Er ruft um fünf.


Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen.
Michael Klonovsky




Eine milde Brise weht lau durch den dämmernden bald 27 Grad kühlen Morgen. Ein T-Shirt muss mich wärmen. In Kas beginnt mein dritter Reisemonat. Irgendwann wird es mir hier zu heiß, um zu bleiben. Dann geht es heim - leider - oder mit Glück weiter. Zu Kas schreibt Wiki:

Da der Ort über keinen Sandstrand verfügt und bis in die 70er Jahre nur über einen Eselspfad erreichbar war, ist er lange vom Massentourismus verschont geblieben. Der Ortskern mit seinen typischen griechischen Häusern steht unter Denkmalschutz.


 Buntschland wird sich inzwischen - wieder einmal - auf ein Verdun, ein Stalingrad vorbereiten müssen. Doch bis zum Zusammenbruch wird Göring-Eckhardt mit anderen lügen und jubeln: "Die Integration kann gelingen, aber wir müssen sie wollen." "Wir", die Frontkämpfer vor Verdun und Stalingrad, "wir müssen siegen wollen," die siegreiche Integration wollen! Wieder spinnt Rot-Grün-Regenbogenbunt für Schland vom Endsieg, Integration von allen aus Afrika, Asien, Australien und Südamerika, die Asyl fordern. Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Wie das? Die Asyl- und Sozialindustrie mit mehr Geld, mit viel Geld bewaffnen, dann Bühne frei für großartige Integrationsdarsteller aus Politik, Kultur, Klerus und Medien! Busselnde Grinsegesichter mit Selfies von tuberkulösen Infizierten, eine herzige Umarmung mit dem finster blickenden, bärtigen, potentiellen Terroristen - egal - nur keine Blut bösen Bilder an deutschen an irgendwelchen Grenzen. Blut böse Bilder versauen die Wahlergebnisse. Also wohl an: Bühne frei für Bussiblödchen.



An so vielen wunderbaren Plätzen stehen Theater aus alten Zeiten, Bauart und Lage nach damaligen Technologie. Dazu liest man:




Gedanken zu Bunt, das Schland verliert, lassen mich eisig als Zyniker lächeln, der in Kas seine schönsten türkischen Tage in Frieden, Wohlstand und Wohlbehagen genießt. Zyniker warten im gewissen Wissen, bis "alles in Scherben liegt" - wie nach dem Verlust von Verdun, Stalingrad und Hanoi. Das Staatsschiff wird doch kaputt zu kriegen sein!



Die Wälder ums Mittelmeer sollen die Menschen für damalige Kriegs- und Handelsschiffe abgeholzt haben. Es blieben kahle Felsen.



Wenn Bunt das Schlandschiff verschrottet, fällt für prekär Versorgte von Grundsicherung Holz zum Heizen im Winter ab - vielleicht. Wie in Notzeiten zuvor frisst man Steckrüben, fängt, schlachtet, brät und frisst Hunde und Katzen. Guten Appetit!



Mich verwöhnt Kas zum Einstand mit Curry-Gemüse und Basmati-Reis. Wenn Bunt Schland abgewrackt hat, bleibt weniger für Rentner und andere Transferleistungsempfänger. Jetzt leichtes Leben, morgen schlechtes Sterben. Vergessen wir's, denken nicht dran!

Die letzte Tankfüllung in Fetiye brachte mich bald 3800 Kilometer fort von München. Soviel Abstand muss sein, um lachend mein Leben zu genießen vor der Rückkehr in die Ruinen, wie Buntblöd Schland verschandelt. Kein Grund zur Aufregung, solange das dämmrige Licht sich aufhellt und den Blick auf das kräuselnde Meer hinter den sich sanft wiegenden Zweigen der Olivenbäume vor mir freigibt.



Es ist wohlige Einsamkeit in mir und um mich, in die das Zwitschern der Vögel, das Gluckern von Wasser und fernes Krähen eines ersten Hahns die Musik macht. Es braucht kein Gespräch mehr - außer mit der Frau daheim, die als Nutzgartengärtnerin sich müht und macht, Kresse, Chicorée, Radieschen, Spinat hegt, pflegt und erntet. Sie hält die Verbindung zu daheim und zu meinem Herzen.



In Omis, das war in Kroatien am 19. März bei bald zwei, drei Grad in der Nacht, stand schon mal der Fernreise-Allrad-LKW. Jetzt steht dieser Mercedes 1831 hier - 18 Tonnen, 310 PS. Er steht schief, gleich hinter dem Eingangsgitter.



 Auf die untere Terrasse mit Meerblick durften die achtzehn Tonnen nicht fahren - zum Glück. Das ist jetzt mein Platz. In Marokko, 2012, verführte mich noch die Neugier bei Fahrern monströser Allrad-LKW zu fragen nach Leistung, Baujahr und Kosten. Das interessiert nicht mehr. Dieser Kran am Hafen umso mehr:

Der Kranwagen hievt den Motor aus dem Schiff heraus.


Ein Lastwagenfahrer unterwegs, der bei MAN in Allach gearbeitet hat, hat mich in meiner Fernfahrerpause von Pamukkale nach Ölüdeniz zum Tee geladen. Er hatte einen freien Tag, bis er anderntags wieder laden muss. Sein Mercedes-Sattelschlepper hat 500.000 Kilometer auf der Uhr und sieht aus wie neu. Der Tankwart in Fetiye hat mir drei Putztücher geschenkt, weil mein Wagen erst einmal nach 5.000 Kilometern eine knappe Wäsche bekam und so aussieht. Gut gewaschen wäre er nach der Bergfahrt auf der Piste wieder Staub grau geworden - nebensächlich. Frühstück in Kas.


Eine Schildkröte besucht mich vor meinem Frühstück.


Selbst so eine schöne Schildkröte als erster Besucher am Morgen und wohl auch einziger am Tag kann mich nicht in meinem Schneckenhaus halten, wenn mir trotz Abkühlung im Meer vor der Tür die Hitze unerträglich wird. Ab 15.00 wird das Leben leichter, abends am Hafen wunderschön. Es gibt immer etwas zu sehen. Der Kran hebt einen Motor aus dem Schiff. Die spannende Vorstellung dauert länger als eine Stunde.


Der Kranführer hat mit Hilfe von drei Männern den Motor aus dem Boden gehoben und lässt ihn nun behutsam auf Autoreifen im Ford hinab. 


Wohlstand beruht auf Verbrennungsmotoren. Auf Rohstoffvernichtungsmaschinen gründet Reichtum. Die andere Seite der Medaille zeigt todbringende Kampfmaschinen als Flugzeuge, Panzer, Drohnen. Gewinn, Wohlstand, Reichtum, Zerstörung, Vernichtung, Tod, Hunger und Seuchen wechseln sich ab wie Tag und Nacht, Sommer und Winter.

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Geschafft: Jetzt noch den Schiffsmotor im Transit fest verstauen, dann geht er zur Überholung in eine Werkstatt.


.Verbrennungsmotoren und Autos aus Buntschland sind weltweit begehrt, schaffen Arbeitskräfte und Geld ins Land. Bunt schreibt Schland schlachtreif. Experten der Umwelthilfe schreiben den deutschen Diesel-Wirtschaftsmotor schrottreif, als nächstes stehen CO2-Schleudern auf der Abschussliste. Wenn Buntblöd den Wirtschaftsmotor in Schland verschrottet, wird das Transfereinkommen knapp. Der Fisch merkt an Land, dass Wasser ihm fehlt und krepiert. Bunt schafft Schland schlapp. Doch wer will und wird schon schwarz sehen? Lieber Fernsehen, noch besser in die Ferne sehen! In die Ferne sehen, entspannt, Fernsehen verkrampft. In der Ferne läuft gerade ein Segelboot in den Hafen ein.




  Das Städtchen Kas bietet allerlei Attraktionen.


Der zentrale Marktplatz dient als Spielplatz. Das Mädchen versucht, den Drachen steigen zu lassen, nur reicht der Wind nicht aus.




Wer im Team statt im Internet-Blog spielt, vergnügt sich mit Karten, Back Gammon oder einem mir nicht bekannten Brettspiel.



Wer ernsthaft und beständig seinen Glauben, seine Andacht- und Gebete übt, den lohnt die Mühe mit Innerer Ruhe und Ausgeglichenheit. "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen."



Innere Ruhe und Ausgeglichenheit verschafft beständige Arbeit. Den Teppich zu knüpfen ist ein Teil der Arbeit, der Verkauf der andere Teil. 



Die SAT-Anlage hat über Hotbird TV- und Radio-Verbindungen aufgebaut. Es gibt einige Fernsehsender in Englisch oder Französich, drei Radiosender. Mit arabischen Nachrichten wie von Omar oder Koranrezitationen persischer TV-Sender ist mir weniger gedient. Fünf Sender reichen mir:

DW (English)
BBC World News
Euronews
Russia Today
Al Jazeera English

Alternativer Lebensstil

Ein Freund verachtet meinen Stil, mit TV, Internet, dem Meer vor der Tür und einem Kühlschrank, der zwar auch nicht mehr unter 15 Grad Celsius kühlt, einem Zweiflammkocher und fließend Wasser im WoMo zu campieren. Er macht es anders.



Genau diese Welt schreien naive Buntblödel in Buntschland herbei. Allerdings ist die Umschreibung für Vollverschleierte als "Pinguine" alles andere als politisch korrekt!


Wen Schonkost aus Würmern und Abwasser dahin rafft, der macht nach Darwins Auslese Platz für Stärkere - wie den kommenden Kaisers Buntschlands ab 2025. Achtung: Satire spottet!




Der Freund in München, der meine Art zu Reisen als dekadent abtut,  hält die Stadt nicht aus. Seine Grundversorgung reicht allerdings nur dazu, hinaus in die weite, schöne Welt zu wandern. Schon an den Ufern der Isar geht es ihm besser. Dort sind nach einer Nacht seine Kopfschmerzen wie weggeblasen.


Ein Tippelbruder zählt jedes Gramm, das auf seinen Rücken drückt. So berichtet er:
Das Zelt wiegt vierhundert Gramm. Nachts ist es trocken und gemütlich darunter. Das reicht. er Komfort ist außen herum und in meinem Innern :-)
Blick hinein: Bivaksack, Isomatte, Schlafsack - daneben der Rucksack und Brusttasche mit den Wasch-und Hygiene-Sachen Zahnputz etc. Erste Hilfe Set mit Antibiotikum und Pflaster.




Andere, wie der Münchener NPD-Stadtrat Karl Richter träumen von der "Rechten Revolution" und illustriert seinen glühenden Aufruf mit Lenin - getreu der Parole

Was kann man denn tun??
Ich wiederhole mich, muß es aber offenbar auch an die Adresse eines veränderten Facebook-Bekanntenkreises loswerden: wer seine Stimmabgabe bei Wahlen allen Ernstes für das Äußerste an Engagement hält und angesichts unserer Situation fragt, was man denn tun solle, der kann nicht ganz dicht sein oder ist ein bemerkenswert kleines Licht.

Karl Richter - als Münchener Stadtrat ein absoluter Außenseiter steht im Rampenlicht der Öffentlichkeit.

Denn: Jeder kann jeden Tag, jede Stunde sehr vieles tun, und fast alles davon hat mehr Gewicht und mehr Einfluß als die Wählerstimme. Jedes vernünftige Gespräch, in dem Stellung bezogen wird, jedes verteilte Flugblatt, jede physische Teilnahme an einer Demonstration, Mahnwache oder Verteilaktion entfaltet Wirkung; erst recht, wenn dies und vieles mehr viele tun – und das Heer der Unzufriedenen, Zornigen, Erwachten wächst mit jedem Tag.
Jeder kann etwas tun, und jeder kann klein anfangen: indem er den Lügenmedien seine Aufmerksamkeit und sein Abonnement entzieht, den Fernseher nicht mehr einschaltet, im Freundes- und Familienkreis den Mund aufmacht, einer Partei oder unterstützenswerten Gruppierung durch seine physische Anwesenheit den Rücken stärkt; sich mit anderen vernetzt, im privaten Kreis Vorsorge trifft für das, was kommt, und nicht zuletzt sich selbst durch richtige Ernährung, körperliche Ertüchtigung und Verzicht auf Krankmachendes fit und einsatzfähig hält. Mutigere oder Kompetentere erweitern ihren Wirkungskreis, indem sie auf der Straße den Mund aufmachen, sich an öffentlichkeitswirksamen Aktionen beteiligen, Verantwortung übernehmen.
Also verschont mich bitte mit dem sektenhaften Missionseifer, als hinge das Heil der Welt von dieser oder jener Partei ab. Es ist ein intellektuelles Armutszeugnis. Unterhalb der 50 Prozent haben 13 Prozent nicht zwangsläufig mehr Gewicht als 0,5. Wir wären weiter, wenn jeder, der seine Stimme bei der Wahl abgibt (!), auch außerhalb der Wahlkabine aktiv wäre.
PS: Bitte steinigt mich nicht wegen der Illustration. Aber die wußten eben, was Agitation ist. Auch Zuhören gehört dazu.

Mitreißend schreibt der liebe Karl Richter, allerfeinste Agitation. Bis vor etwa einem halben Jahr noch wäre ihm meine Zustimmung sicher gewesen. Es mag mittlerweile an meinen 70 Jahren liegen, an der Sonne auf dem Dach meines Wohnmobils in Anatolien, mittlerweile scheint es mir oder minder gleichgültig, was Einzelne im Widerstand tun oder nicht tun, was oder wen oder wie sie wählen, ob sie demonstrieren oder nicht, Flugblätter verteilen oder nicht, ob Wutbürger aufgeregt agitieren - oder lächelnd schweigen.

Viel mehr ändern die Gegebenheit Menschen. Leider erst dann, wenn Menschen als Schock an sich selbst erfahren, was schon "bedauernswerte Einzelschicksale" erlitten, manche verletzt überlebt haben. Gestern sprach Trump vor der NRA über das Massaker in Bataclan. Er erinnerte daran, dass mehr als 200 Menschen grausige Schusswunden davon trugen.

Zu der Unfähigkeit sich in das Leid von Betroffenen einzufühlen, gehört auch die Unfähigkeit sich die "Lage der Nation" vorzustellen. Informationen, Demos, Aufrufe, Flugblätter und Agitation ändern wenig bis nichts. Menschen wollen davon nichts wissen. NIMBY - not in MY Back Yard

Hinterhof-Idyll in Dortmund, auch "Dortbunt" genannt.



Es muss kommen, wie es kommt, um dann - bestenfalls - am Ende des Tunnels zum Licht neuen Kampfgeistes zu kommen. Für mich längst nicht mehr, mein Zug ist abgefahren. Buntschland hat fertig. In zehn Jahren muss sich niemand mehr anstrengen, in die Türkei zu reisen.


Buntschland wird Türkland heißen. Prächtige Burschen verwalten, versorgen und verteidigen Türkland. Die Bürger in Bremen schaffen das jetzt schon.


Doch auch in Kas geben die Männer ihr Bestes. Die Auslage der Apotheke in Kas zeigt, was erschlaffenden Alten auf die Sprünge hilft.



Bevor es mit bunten Bildchen weiter geht, noch einige Schmankerl von Buntschlands Bestem.























Wer von den Damen, wenn hier welche lesen, ist bereit, die Solidarität mit diesen Schwestern aufzukündigen?







Buntschland am Ende, Leben geht weiter.




Der Leser fragt sich zu Recht, was er mit meinen defätistischen Verlautbarungen anfangen soll? Nichts! Einfach lachen, Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Nach zwei Monaten und bald 4000 Kilometer fern der Heimat verschwinden meine Gedanken um Schland wie hinter einer Nebelwand.


Dann gewöhnt sich langsam, aber wirklich nur ganz langsam der Körper an die Tagestemperaturen von über 30 Grad Celsius im Schatten. Wer immer es sich leistet kann, verzieht sich in den Schatten.




Man verlangsamt seine Bewegungen. Der Körper spart Energie.




Schrittweise kommt man voran. Blicke schweifen umher, sehen sich satt an der verwinkelten Schönheit, die allem innewohnt.



Es gibt weitaus mehr Angebote in dem sonnigen Paradies, als man verdauen kann.



Ein Kriegsschiff ist in die Badebucht eingelaufen und hat sich an der Boje festgemacht. Sein Motor brummt beharrlich unentwegt am Tag und in der Nacht. Im kristallklaren Wasser schwimmen Fische in jeder Tiefe, am Ufer erhebt sich das antike Theater, das Kriegsschiff liegt keine 200 Meter vom Camp entfernt. Seine Kanone und die Raketenwerfer sind auf das Städtchen Kas gerichtet.

Der Freitagsmarkt



In aller Frühe bauen die Händler noch ihre Stände auf. Sie spannen weite Planen über ihre Waren, um sich vor der Höllensonne zu schützen. Die Hufeisen haben verschiedene Huf-Größen, Zahlen wie "26" oder "28" sind in das Eisen eingeschlagen.


Mit einer rauchenden "Tee-Maschine" erarbeitet sich mancher Gastwirt am Straßenrand seinen Lebensunterhalt. Er heizt mit wenig Trockenholz den Ofen an, Wasser köchelt. Er gießt es mit dem Teesud aus der zweiten Kanne auf, gibt zum Teegläschen zwei Stück Zucker und einen Löffel dazu, serviert auf einem Untersetzer aus Hartplastik und kassiert ein, anderthalb oder zwei türkische Lira.



Noch ist nichts los. Später füllen sich die Gänge mit Menschen. Gelegentlich bläst eine stärkere Brise in die wackelige Zeltkonstruktion und hebt Planen mit ihren Stangen einen Meter vom Boden ab. Danach fällt die Konstruktion wieder in ihre Ordnung zurück.



Das Angebot an Gemüse und Obst ist gewaltig. Selbst Erd- und Himbeeren gibt es, Austernpilze, Champignons, Brokkoli, Blumenkohl, verschiedene Salate, Bananen, Äpfel, Orangen, Weintrauben, Zucchini, Paprika, Kartoffeln, Eier. Eine Deutsche, die seit 14 Jahren in Kas lebt, verkauft Schwarzbrot und selbstgemachte Marmelade.



Sozialer Austausch findet nicht im Internet, per Skype oder Whatsup statt, sondern auf Plastikstühlen unter Zeltplanen beim Tee.



 An das Marktgelände schließen sich Moschee und Friedhof an, ein Trecker mit Anhänger parkt dort. Die Dame in der modischen Pluderhose schleppt reiche Beute vom Markt heim. An Plastiktüten mangelt es hier nicht. Wer hier Tüten sammelt, deckt daheim seinen Bedarf für ein Jahr.



Im Hintergrund blinkt und lockt das blaue, blaue Meer, dunkler und blauer als der Himmel.



Irgendwann und irgendwie hat es der alte Kahn bis hinter den Markt ans Land geschafft. Dort wrackt ihn der nagende Zahn der Zeit ab, was Rot-Grün-Bunt mit dem Staatschiff in Buntschland ebenso macht. Doch wer braucht in Buntschland noch einen Staat, wo Fantasten fiebern: "no nations, no borders".




Ein geschorenes Schaf findet zwischen Bierflaschen und Plastikmüll ein paar Schnauzen Grünfutter.


Den Hunger der Marktkaufleute und ihrer Kunden stillen schmackhafte Fladen, welche verschiedene Gemüsesorten füllen.



Ein Schlosser hat aus Kant- und Rundeisen für die Griffe mit seinem Schweißbrenner diese unkaputtbare Lastenkarre zusammen gebraten, nur das Laufrad musste der Fachhandel beisteuern.



Besonders faszinieren mich diese Rattenfallen. Sie wären einer genaueren Untersuchung wert. Ein starker Federmechanismus lässt die hochgestellte Falltür zu schlagen. Es wäre das passende Geschenk für den Naturwissenschaftler Cand. Ing. Alfred Röck, der bei Facebook seine Leser über neueste Technik informiert.



Auch ein Teppichhändler bereitet für ein gehobeneres Publikum sein Angebot aus. Für mich in meiner rollenden Klause sind Gummimatten im Fahrerraum gelegentlich auszuklopfen. Ansonsten legt sich während der erbarmungslosen Mittagshitze mein müder Leib auf den Fußboden zwischen Kocher, Kühl- und Kleiderschrank auf der einen und Tisch, Sitzbank und Klotür auf der anderen Seite. Einen mit Teppich ausgelegten Raum haben meine durch die Welt der einfachen Menschen wandernden Füße schon lange nicht mehr betreten. Es wird noch einiges zu berichten sein, denn noch hält es mich hier in Kas.

Zudem ist gestern abend eine Katze auf den Schattenbaum neben meinem Schreibtisch geklettert. Sie sollte verschwinden. Das tat sie denn auch mit einem großen Satz auf das Dach meiner Hütte. Dort gefiel es ihr auch nicht. Sie sprang durch die Dachluke der Toilette zurück in meine Stube und raste zur Aufbautür hinaus. Dabei riss das blöde Vieh das Plastikteil herunter, welches die Dachluke gegen Sonne oder mit einem Fliegengitter schützt. Als ob es hier nicht genug zu tun gäbe mit dem Blog, den Einkäufen, Kochen, Schwimmen. Aber eine gute Nachricht: Es gab einen Temperatursturz um acht Grad in der Nacht - nur noch 22 Grad Celsius. Es soll sogar Regen geben!




Zum Abschluss mein Sprüchlein: Wer die Links meiner Blogs aktuell in seinem Postfach erhalten oder auch mit andern kommentieren will, einfach eine E-Mail ohne Text und Betreff an

n0by-subscribe@yahoogrouops.com

schicken. Danke und viel Spaß!


Zum Abschluß des Tages noch fünf Bilder nachträglich.



Das Kriegsschiff brummte Freitag abend wieder auf die See.


Nachdem das von der Katze heruntergerissene Verdunkelungsrolle wieder einfach eingeklickt war, ging es in den sonnigen Morgen.  Leider mussten meine ungeschickten Finger erst die untere Hälfte der Dachluke abbauen, die mit sechs langen Schrauben gesichert war. Erst als dann beide Teile vor mir lagen, war mir klar, dass das Verdunkelungsrolle einfach nur mit Clips in der Plastikführung hält.



Blog zu schreiben und über die "Lage der Nation" zu sinnieren, ist eine Sache. Handwerklich sich etwas geschickter mit den täglichen Dingen des Lebens auszukennen, ist eine ganz andere Sache.


Wie Blogs zuvor belohnt sich der Chronist auch diesmal wieder mit einem festlichen Essen kleiner, köstlich gebratener Sardinen.


Dies wird meinen Wisch- und Waschbären, wenn er heute Abend von seiner Samstag-Arbeit heim kehrt, besonders freuen: Auch mir gelang es mit großen Mühen, endlich eine erste Waschmaschine nach zwei Monaten zu füllen. Leider ging am Ende die Tür nicht auf. Mein dummes Drehen am Knopf führte der frisch gewaschenen und geschleuderten Wäsche wieder Liter weise Wasser zu. Dann half der Manager die Tür zu öffnen. Man hätte einfach am Ende des Waschvorgangs geduldiger warten müssen, bis die Verriegelung aufspringt. Doch bei der warmen Luft trocknet auch tropfnasse Wäsche. Man lernt nie aus!


Abschied von Kas


Die letzten elf Bilder sind Ausbeute meiner letzten 24 Stunden an diesem Badeparadies. Hier hat es mich doppelt so lange wie an allen anderen Plätzen bisher gehalten, sechs Tage lang. Über 900 Klicks bislang werden diese Bilder nun nicht mehr sehen, weil kaum jemand ein zweites Mal einen schon besuchten Link nochmal anklickt. Meine Frau daheim aber soll meine Freude mit mir teilen an ihren beiden freien Tagen.



Ein Abendspaziergang bei aufziehenden Wolken strengt kaum an.


Die ersten Regentropfen nach bald drei Wochen in der Türkei ließen mich ab etwa 3.00 Uhr in der Nacht schlaflos bleiben. Doch kaum, dass die paar Tropfen die Wäsche auf der Leine hätte nass werden lassen.



Bosch baut Arbeitsplätze ab. Hier hat sich eine Filiale als Untermieter der Moschee breit gemacht.



Die Sonntagsmusikanten lärmen durch das Wohnviertel, dass man sich einen ganzen Zug von konzertanten Musikern vorstellt. Doch es waren nur zwei, einer auf der Schlangenbeschwörertröte, der andere an der Trommel.




Ein paar fette Blumenbilder erinnern mich an den romantischen Blumenblog meines Bruders.





Wie die Biene ihre Bedürfnisse an der Blume befriedigt, so diese "Sea Brass" meine. Dies Sonntagsessen schließt hier mit der schönen Zeit in Kas ab.


Die Frau des Wohnmobilfahrers aus Pforzheim hat mir sogar eine Türkeikarte geschenkt, in die sie weitere paradiesische Plätze am Meer eingetragen hat. Im Fernsehen unterhält mich eine Dauermusiksendung. Alternativ wären Koran-Lesungen zweisprachig im Angebot, arabisch als Gesang und Schrift, dazu in englischer Übersetzung auf dem Bildschirm.


Wind und Sonne kämpfen nun schon seit 24 Stunden damit, meine feuchte, gewaschenen Sachen zu trocknen. Doch ein Ende ist absehbar. Mein Wisch- und Waschbär ist mit solchen Dingen einfach Profi, während es mir am Computer leichter fällt. Jedenfalls gelang es ihr in einer einstündigen Skype-Session eine Rechnung des Antivirenprogramms auszudrucken, die von hier aus per Online-Banking von mir beglichen wurde. Nun aber

2 Kommentare:

Der Lange aus China hat gesagt…

so viel Revoluzzer Geist vertreibt ueber die Jahre viele angepasste "Freunde", nur die besten bleiben uebrig.

Maik Mugato hat gesagt…

Normalerweise lese ich nie Reiseberichte, aber hier bin ich hängengeblieben. Wunderschöner Ort, wunderschöne Fotos und interessante Texte.

Die Katze hast du missverstanden, die wollte adoptiert werden...