22 Januar 2012

Sonnenkuss

Es ist 7.40 Uhr in Marokko, daheim eine Stunde später. Nach einer Nacht knapp über dem Gefrierpunkt strahlt nun die kräftige Sonne mit jeder Minute stärker. Hier am windigen Strand in Assilah klettert die Temperatur dann bis auf 20 Grad. Das ist für den 21. Januar schon recht schön warm - für mein Empfinden jedenfalls.

Die Verbindung zur Welt, immerhin zu meiner kleinen WWW-Welt, steht mit einer Flatrate von gerade mal 20 Euro einen Monat lang. Hier in Assilah kann meine liebe Frau mit mir über Skype in guter Qualität telefonieren. Bei dem Gespräch hat sie gestern bedauert, dass sie bislang in diesen Berichten so ganz und gar nicht auftaucht. Also denn doch:

"Hallo, hallo liebe Frau Mimamai daheim im neblig nassen München. In meinem Herzen fährst Du mit. Deine liebende Wärme bei Nacht und am Tag bleibt mir unvergesslich. Also sorge Dich nicht, Du bist in meinen Gedanken stets bei mir - auch wenn Du 3000 Kilometer woanders bist."

Weitere Tests berichten dann über die Ergebnisse der Internet-Anbindung in anderen Gegenden von Marokko. Gas wird in demnächst, Wasser möglichst umgehend zu besorgen sein.



Maroc Telecom garantiert in Assilah eine stabile, leistungsfähige Internetverbindung - und das mitsamt USB-Modem und einer Monat Flat-Rate für 20,00 Euro.

Bemerkenswert war ein alter Mann in Assilah, der schon seit 10 Jahren Marokko bereist. Er hat uns auf Nachfrage sein Alter verraten: 79 Jahre. Seine Gasflasche hat er mit einem Rohr an einen Adapter angeschlossen. So kann er seine Gasflasche über einen Gastank-Anschluß an der Seite des Autos aufladen. Wenn er keine Gastankstelle findet, füllt er seine leere Flasche dadurch, dass er über einen Schlauch den Inhalt der vollen in die leere Flasche fließen lässt. Dazu hebt er die volle Flasche mit einem Flaschenzug an seiner Heckleiter empor, befestigt sie dort, und verbindet beide Flaschen mit seinem selbstgebastelten Schlauch. Von der vollen Flasche oben fließt dann das Flüssiggas in die leere Flasche am Boden. Den freien Platz im Gaskasten für die zweite Flasche füllt auf ganzer Höhe und Breite ein Plastikgefäß aus. Darin bunkert der Opa Billigdiesel. Mit 79 Jahren wird der alte Kauz wohl wissen, was er tut. Johannes und mir graut davor, Gas durch einen selbstgebastelten Schlauch mit handelsüblichen Schlauchschellen fließen zu lassen.

Unser Fahrpensum bescheidet sich heute mit 87 Kilometern bis nach Moulay Bousselham, davon das Meiste auf der glatten, fast leeren Autobahn. Das kostet 3,60 Euro, also etwa 4,5 Cent/Kilometer. Die Autobahnraststätte war einzigartig: Marmormöbel in einem Hain von Kakteen laden zum Verweilen. Auch die Sanitäranlagen veredelte reichlich Marmor. Ein Waschraum in ähnlicher Aufmachung gemahnte an die religiösen Riten wie an die obligatorischen Waschungen. Vor dem Waschraum lädt dann ein Raum zum Gebet, der mit Teppichen ausgelegt ist.

Marmormöbel und Kakteengarten laden in der Autobahnraststätte zum Verweilen.

Diese Autobahnraststätte mit Gebets- und Waschraum wartet auch mit luxuriösen Sanitäranlagen auf.

Das Garmin-Navi führt uns nicht sogleich an den Campingplatz, dessen Koordinaten wir eingegeben haben. Der Camping-Platz liegt etwa dann 900 Meter von der Koordinaten-Eingabe entfernt. Diese ärgerliche Ungenauigkeit des Navigationsgeräts ist wohl zu berücksichtigen.


Fehlerhafte Führung des Garmin-Navi 2595 LM für Camping Flamants Loisirs in Moulay Bousselham

Buch WOMO-Reihe Band 67:

N 34 Grad 52 Minuten 42.4 Sekunden

W 6 Grad 16 Minuten 56,2 Sekunden

Garmin-Fehlanzeige nach Aufruf des "Wo bin ich?"-Symbols:

N 34 Grad 52 Minuten 23,5 Sekunden

W 6 Grad 16 Minuten 50,1 Sekunden

Buch Edith Kohlbach Campingführer Marokko 2011/12:

N 34 Grad 52.569

W 06 Grad 16.820

Garmin-Fehlanzeige nach Aufruf des "Wo bin ich?"-Symbols:

N 34 Grad 52.492

W 06 Grad 16.835

Die Fehlanzeige zwischen Buch- und Garminwerten beträgt 900 Meter!

Ein TomTom-Navi gibt folgende Werte:

N 34 Grad 52 Minuten 29 Sekunden

W 06 Grad 16 Minuten 50 Sekunden

oder

N 34 Grad 52.486

W 06 Grad 16.844


Dies Fehlanzeige soll mir der Support von Garmin klären. Meine Anfrage dort ist zumindest eingegangen. Sie enthält obige Angaben. Garmin bestätigt den Eingang meiner Frage mit der Antwort:

Vielen Dank für das Einreichen Ihrer Frage. Verwenden Sie diese Referenznummer, um den Vorgang weiter zu verfolgen: #120122-000073 Einer unserer Support-Mitarbeiter wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen. Falls Sie Ihre Frage aktualisieren möchten, klicken Sie auf die Registerkarte "Mein Konto", und wählen Sie die Frage aus, um diese zu öffnen und zu aktualisieren.

Die Lagune von Mouley Bousselham soll Flamingos beherbergen. Viele Menschen leben vom Fischfang.

Hängen beim Metzger von Mouley Bousselham nicht sogar Schweinekadaver?
In Mouley Bousselham hat sich der Maßstab auf der Y-Achse auf nur noch max 180 KBps verschoben. Damit ist weder Skype noch Bild-Upload im Blog mehr machbar.

Am Taxistand in Mouley Bousselham steht wohl kaum ein Daimler, der jünger als 20 Jahre ist.

Tipp: Klick auf ein Bild. Du erhälst eine Galerie mit Bildern in der Größe, wie sie passend zubereitet sind.

Dritte Welt in Mouley Bousselham: Plastik, Slum und eine Lagune, wo Motorboote Touristen zu den Flamingos übersetzen.

Die Verkäufer der Fische in Plastikkisten ohne Eis warten auf Käufer.

Bei der Bootstour zu den Flamingos ging einem Bootsführer der Sprit aus. Sein Kollege half aus.

Der Bootsführer klagte, dass Regen schon lange überfällig sei. Es fließe einfach zu wenig Wasser von Regen und den beiden Flüssen in die Lagune, die daher zu versanden drohe.

Stilleben für uns Touristen: Koralle, Boote, Lagune und Campingplatz.

Fischfutter in der "Fischfressmeile" - meinem Reisepartner bekam es besser. Aus meinem überempfindlichen Magen schwappten selbst Gemüsesuppe, Spaghetti mit Tomaten und Minztee wieder heraus.

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