Das Thema hieß zunächst "Weihnachtsmarkthüttenknecht-Verkaufsgehilfe". Denn bald sechs Wochen ging es raus aus den Web-Welten pestender Politik, rein ins Leben der arbeitenden Bevölkerung, als Weihnachtsmarkthüttenknecht-Verkaufsgehilfe meines geliebten Marktweibleins. Erst erscheint alles einfach, selbst die harte, erschöpfende Arbeit. Den Körper bewegen, bis er ermattet in den Sessel sinkt. Mit lieben Leuten zusammen eine Aufgabe erledigen. Arbeit ist schön. Arbeit ist notwendig. Arbeit ist Dienst an sich und andern.
Die Fahrt München - Bamberg. Eine glatte Autobahn, ohne Hitze-Blow-Ups, ohne Nebel, ohne Blitzeis. Einfach fahren, sich bei Burger-King eine Pause gönnen, ruhig in Bamberg einfahren und gleich einen Parkplatz finden. Bamberg ist keine solche Stress-Stadt wie München, keine Groß-Stadt. Bamberg ist Weltkulturerbe, eine Universitätsstadt mit riesigem Klinikum-Komplex, mit Brose, Bosch und mit klerikaler katholischer Kult-Arbeit. Das alles bringt Geld, viel Geld.
In dieser Lücke steht Mimas Weihnachtsmarkt-Hütte bis zum 23. Dezember. Der Verkauf hat von 9.30 bis 20.00 Uhr zu erfolgen, Sonntag ab 11.00 Uhr. An einem "langen" Samstag dürfen wir bis 22.00 Uhr verkaufen - so lang die Nerven halten und die Füße tragen.
Samstag packt sich die Hütte fast wie allein in den VW-Bus, weil wir in Ruhe und Bedachtsamkeit schaffen. Die Bremsen des uralten Anhängers mucken erst, arbeiten sich aber anderntags wieder frei. Auf dem Anhänger lasten gefühlte 30 Jahre und im Anhänger die Hütte aus 10 Seitenteilen mit vier Bodenbrettern, drei Dachfirst-Teilen und einer Plastikplanen-Dachdecke. Das ist alles. Eine Verkaufshütte von vier mal 2,5 Metern. Das reicht zum Leben und Arbeiten für vier Wochen bis Weihnachten. So lebt und arbeitet immer zur Weihnachtszeit mein Marktweiblein, vor meiner Zeit mit mir und solange es bei mir ist. Schon bald 20 Jahre mit mir. Und immer noch ist es ein Abenteuer, mit ihr zu leben. Es wird immer abenteuerlicher.
Der letzte Sonntag im November verwöhnt uns mit viel, viel Sonnenschein. Der Papst mahnt in einer Rede vor dem Europäischen Parlament in Straßburg, den Menschen nicht über der Materie zu vergessen. O-Ton Papst:
Papst, Parlamentarier, Politiker palavern in ihren Palästen so besinnlich, beschaulich. Befremdlich! Sinkende Aufmerksamkeit, wegbrechende Einnahmen ändern Anschauungen. Segnen die Priester alternativ eben Bedrückte statt Bomben! Sogar Leitmedien erfreuen Leser ab und an mit Artikeln, in denen Leser ihre Lebenssituation erkennen. Selbst das kommt vor! Pfff.... Nichts als Nebelkerzen aus der Miet-Meinungs-Waschküchen-Weiber-des-Kriegs-und-Krisen-Kapitalismus! So darf vergleichsweise das Kabarett im Öffentlich Rechtlichen Fernsehen blödeln. Das Publikum goutiert das lachend. Die meisten Lachen merken kaum, dass und wie sie die Politik verarscht. Blogs berichten besser, auch wenn deren Ton pöbelt:
Da mein Blog dem Papst die Ehre erwies, mit seinem Sermon zu salbadern, so soll auch das Prälaten-Parlando von seiner Eminenz Fürchtegott Meuchelfromm hier uns in vorweihnachtlichter Andacht erheitern.
Klaus hat einen Reisekameraden mit passendem Rundhauben-Daimler gefunden: http://klausausadlitzreiseblog.blogspot.de/2014/12/going-south.html Mein Bruder freut sich des Lebens und seines eBay-Handels, berichtet voller Glück von seiner reparierten Waschmaschine. Seine sachgerechte Reparatur feiert der Glückliche mit Bild und Bericht bei Facebook. Sein Kommentar beglückt seine zahlreichen Freunde und "Follower":
Mann! Wie ist das Leben schön! Andere entfliehen der deprimierenden Dezember-Dunkelzeit nach Florida. Ihre Freude kommentieren sie so:
Man kommt aus dem Staunen nicht heraus! Dass der Mann überhaupt eine E-Mail versendet, ist schon das erste Wunder, dann der Jubel über den "ersten Schnee" - in Florida - wunderbar! Man kratzt sich den Kopf, weil die düsteren Gedanken nicht weichen wollen. Mich plagen Gedanken wie Tucholsky vor dem Zweiten Weltkrieg:
Jeder Spiesser, gleichgültig ob links-grün-versifft oder rechts-braun-rigid, sieht nicht viel mehr als seine "Heile Welt". Jeder Spiesser achtet peinlichst darauf, dass nichts seine "Heile Welt" stört.
Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, welche Sicherungen zuerst durchbrennen: Die lebenssichernden Funktionen des Körpers oder die gewohnte Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln, Daten und Energie? Wirft den Menschen ein Infarkt, ein Schlag auf die Matte? Steht eine Prostata-, Magen-, Darm- oder Herzoperation bevor? Jedenfalls hoffen 600.000 (sechshunderttausend) Menschen in Libyen darauf, einen Fuß in die Tür zur Festung Europa zu bekommen. Jedenfalls sind bei einer Fertilitätsrate von fünf, sechs, sieben Kindern pro Frau Millionen in Schwarzafrika südlich der Sahara auf dem Sprung in die "weite, weite, Heile Welt". Koste es, was es wolle - und sei es ihr Leben. Klimatische Veränderungen zerstören den Lebensraum von Millionen und mehr. Priesterliche Sonntags- und Politiker-Reden von "rechtstaatlichen Aufnahmeverfahren", von sozial verträglicher Integretation, von CO2-Reduzierung sind Makulatur angesichts der tatsächlichen Krisen- und Kriegsbedrohung. Nicht nur "Failed States", nein alle Gemeinschaften mit hoher Bevölkerungsdichte und geringen Nahrungs- und Energie-Ressourcen wirtschaften am Rand des Abgrunds. Doch träumen wir weiter, dass uns Weltmächtige Manager im Land "Frieden-und-Wohlstand" sichern. Irre Illusionen, Illusionen der Irren!
Bestenfalls sichern sich begnadete Einzelne ihr eigenes Leben und Sterben. Wen interessiert schon, wie der Nachbar verreckt? Ob den Nachbarn die Stasi, die Gestapo, Stalins Geheimpolizei holt, wen interessiert das schon? Ob der Nachbarn sich gerade noch in eine Sozialunterkunft rettet oder gleich obdachlos Platte macht, wen interessiert das schon? Was den Nächsten betrifft, "rechnet-sich-nicht" für den Einzigen und sein Eigentum. Amen und Aus. Wozu diese Sätze? Sie "rechnen-sich-nicht". Fremd im eigenen Land marschieren in Dresden Zehntausend durch die Stadt. Pegida, heisst:
Wer will schon Stellung beziehen: Ist Multikulti am Ende oder beginnt mit Multikulti die "Bunte Bundesrepublik"? Papst und Polit-Prominenz palavern prächtig in protzigen Palästen:
Was juckt das alles den mediokren Mob, denen korrupte Journalisten und Politiker seit Jahrzehnten die Hirne waschen. Die elitären Hygiene-Institute der Massenverblödung leisten unentweg ganze und gute Arbeit. Wer dennoch gegen die "Uns-Geht's-Gut-Heile-Welt"-Ideologie demonstriert, gehört zu den 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung, die ohnehin als abgeschriebenes Humankapital aus dem Versorgungskreislauf nach und nach sozial-verträglichem Frühableben zugeführt werden. Wer demonstriert, sich in der Wahnwelt alternativer Medien wie bei Facebook und Blogger tummelt, wer nicht wählt und achtlos an den Mikrofonen korrupter Journaille entlang läuft, ohne auf Fragen auch nur zu antworten, wer keine Zeitungen liest, weil ihm die Lügenpresse nicht mal als Klopapier mehr taugt, der ist raus. Raus aus dem System. Der fällt aus der Heilen-Welt. Beispielweise titelt Stephan Hebel sein neues Buch „Deutschland im Tiefschlaf – Wie wir unsere Zukunft verspielen“ und vertieft die Analyse seines vorigen Buches "Mutter Blamage":
„In mehr als zwei Jahrzehnten Politikbeobachtung habe ich niemals einen derart eklatanten Widerspruch erlebt zwischen dem Image einer politischen Persönlichkeit und ihrer tatsächlichen Politik. Nie ist es einem Politiker in Deutschland gelungen, derart konsequent auf Kosten der Mehrheit zu handeln und zugleich die Sympathie dieser Mehrheit zu gewinnen.“
"Was lange gärt, wird endlich Wut!" Mit dieser Parole bringt sich das abgehängte Prekariat den Polit-Eliten ebenso wieder in Erinnerung, wie sich Rentner und vom Abstieg bedrohte Mittelschicht dagegen wehren, dass die Neoliberale Kapital-Verwertungsmaschinerie das Land zunehmend sozial destabilisiert und mit jungen, meist männlichen Konkurrenten um Arbeitsplätze, Wohnungen und Weibchen überschwemmt.
Wer mehr wissen will, google nach Udo Ulfkottes Buch: "Krieg in den Städten". Dr. Udo Ulfkotte ist - schon klar - ein "Verschwörungstheoretiker vom Rechten Rand". Schublade auf, Meinung rein, Schublade zu.Was der Steuerzahler an politisch-korrektem Soziologie- und Psychologie- und Gender-Geschwafel bezahlen und ertragen muss, braucht und bekommt eine harte Antwort.
Der weiße Ausflugdampfer "Bamberg" ruht in der Winterzeit an der Kaimauer. "Der Past hat Probleme...." wird sich der geneigte Leser denken. Der Tourist und Bürger in Bamberg sieht die Probleme nicht. Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Doch die kann warten.
Seit dem Mittelalter, den Hexenverbrennungen in Bamberg, die aus jedem dritten Haus Opfer holten, geht es um den Wohlstand der Masse Mensch mit freundlich christlicher, politisch-korrekter Lächel-Maske. Das Rathaus, der Bamberger Dom und zahllose Kirchen zeugen von geschäftigem Reichtum der mit fabelhafter Frömmigkeit maskierten Menschen der Stadt. Bürger, Studenten und Touristen genießen das Flair, welches die Vorfahren geschaffen haben. Noch herrscht Frieden in der Stadt. Von unserer Ferienwohnung führt entweder die obere oder untere Rathausbrücke über die Regnitz zum Marktplatz. Wir blicken von der unteren auf die obere Rathaus-Brücke. In ehrfürchtiger Demut danken wir in stillem Gedenken der allherrlichen Macht von Popen und Politikern, symbolisiert in Jesus am Kreuz in der Gruppe seiner Getreuen und der steinerner Pracht des Rathauses im Fluß Regnitz.
Ein wunderschöner Sonnen-Sonntag, der letzte im November. Die Forsythien blühen noch einmal im späten Herbst, bevor depressiv der Dunkel-Dezember drückt. Die untergehende Sonne lässt rote Rosen erröten. Vierzehn Grad Celsius über Null am letzten Sonntag im November. Derweil plagen Schneemassen die Menschen in den USA, einstürzende Dächer erschlagen einige Menschen unter den Lasten. Mir doch egal! Kein Grund zum Hetz-Geschwätz, selbst wenn der Globus brennt, Städte und Landschaften in Regenfluten versinken, Dächer unter Schneelasten brechen - kein Problem, solange man selbst behaglich lebt. Schnell noch ein Schlenkerla schlappen! Amen und Aus - alles - außer albernen Alliterationen!
Man schnuppert noch das Mittelalter in der Altstadt Bamberg. Enge Gassen mit Kopfsteinpflaser führen durch die alten Fachwerkhäuser. Seit Jahrhunderten berauscht braunes Rauchbier die Menschen, im sagenhaften "Schlenkerla" vom Faß gezapft. Den Wirt überrollten in alten Zeiten Bierfässer beim Abladen, zerschmetterten ihm Hüfte und Beine. Davon genesen schlenkerte das Unfallopfer bei jedem Schritt mit seinem Gehgestell. Dieser Name wurde Programm: "Schlenkerla".
Jeder Name, jedes Symbol trägt eine Bedeutung. Goldene Flammen nach oben verweisen auf das Feuer, die Flammen nach unten auf Hopfen. Das dunkle Rauchbier vom Faß tut so gut.
Tausende, wenn nicht Hundertausende Touristen und Bamberger Bürger strömen durch die Wirtshaustür hinein ins Schlenkerla. Kreuzfahrschiffe von Würzburg bis Passau bringen zahlungskräftige Touristen nach Bamberg. Der Biergenuß im Schlenkerla steht für die Meisten auf dem Programm. Haxen, Kraut und Nürnberger Rostbratwürste stärken die hungrigen Menschen.
Zahlreich Villen im Haingebiet sollen ehemals jüdischen Hopfenhändler als großbürgerliche Unterkunft gedient haben. Stolpersteine aus Messing erinnern an Leben und Tod der einstmals großbürgerlichen jüdischen Mitbürger.
Es gibt kein Problem, solange sich die Gedanken um nichts anderes drehen als den Augenblick. Wozu in die Ferne schweifen, wo das Gute liegt so nah? Aber da ist es wieder: Fernweh! Ein Blick über den Tellerrand lässt uns frösteln! Die Propaganda von Russia Today widerspricht der hiesigen Propaganda in nahezu allen Punkten. Erst beide Seiten der Propaganda ergeben für mich ein verwertbares Bild von der Lage. Doch solange Gas, Treibstoff, Strom, Daten und mediale Massen-Matsche reichlich aus allen Leitungen quellen, solange gibt es kein Problem.
Sobald die Bürokratie Probleme erkennt, sorgen deutsche Gründlichkeit, Geschäftigkeit und Obrigkeitshörigkeit für den Ernstfall vor. Was beispielsweise 40 Jahre lang kein Problem war, haben Brandmeister endlich als Problem erkannt: Wo keine schweren Feuerwehr-Fahrzeuge in Innenhöfe einfahren können, um über Leitern aus den oberen Stockwerken die Menschen zu retten, da erlässt die Regierung eine Vorschrift: Die schreibt vor, eine Rettungsleiter an die Hauswand zu schrauben. Kosten: 10.000 Euro. Ein gutes Geschäft. Alles kein Problem, solange die Wohnungseigentümer der Hausgemeinschaft genug Geld haben. Es gibt kein Problem, solange man sich selbst keines macht.
Mimas Hütte ist ein über Jahrzehnte gewachsenes kleines Kunstwerk. Das Thema ihrer Hütte lautet "Licht und Spiel". Rechts führt sie Blechspielzeug vor, Kreisel aus Blech, Holz, Glas und Messing, Tiere, Gestalten und Maschinen zum Aufziehen. Chinesen, US-Amerikaner, Tschechen und Deutsche produzieren diese Waren. Das Display in der Mitte der Hütte stellt Kerzen aus, davor Karussel-Figuren, die aufsteigende Luft des Teelichts darunter dreht. Davor stellt sie Räucherkegel und Duftöle aus. Russen, Chinesen, Taiwanesen, US-Amerikaner kaufen dort ein. Manche Lichthäuschen gehen in die USA, die Schweiz, nach Frankreich und auch nach China.
Für einige Jahre hatte sie zwei Meter Verkaufsfläche mehr. Dort hatte der mittlerweile verstorbene Freund Uwe eine solide Krippe von zwei Meter Länge gebaut, unter der sie Schlitten angeboten hatte. Die restlichen Schlitten verkauft sie nun neben der Hütte, dazu Vogelhäuser. Die Besucher haben das Logo der fränkischen Schlittenmanufaktur fotografiert. Viele haben dann dort direkt im Internet bestellt. Mit Großhandelspreisen von Versandgeschäfte kann kein Marktweiblein mithalten.
Kerzen sind ein gängiger Artikel auf Weihnachtsmärkten. Die Konkurrenz in dem Geschäft ist groß.
Ein riesiger Verkaufsstand in der Fußgängerzone vor Karstatt zieht Laufpublikum an. Wenn die Kunden dann bemerken, dass Mima die gleiche Ware ein wenig preiswerter verkauft, dann ärgert sich der Kunde. Doch das Geschäft ist schon an meinem Marktweiblein in ihrer engen Gasse vorbei gerauscht.
Den größten Umsatz machen vermutlich die Bratwurst- und Glühweinstände. Davon kommen immer mehr auf den Markt. Von besinnlicher Stille kann dann keine Rede mehr sein. Die Stimmung ähnelt eher einem Volks- und Bier-Fressfest. Das zehrt an den Nerven. In dem Lärm kann niemand mehr leise klingende Spieluhren vorführen und kaum mehr verkaufen. Das immer noch etwas geht, gehört zu den Wundern der Weihnachtszeit. Amen und Aus - alles - außer albernen Alliterationen.
Asiaten verkaufen billigste Massenware, welche die Ärmsten der Armen wie in Indisch-Bengalischen Sweat-Shops unter erbärmlichsten Bedingungen produzieren. Nachdem Mima einer Mütze - made in India - erstmals vorsichtig von Hand lauwarm wusch, verwandelte sich die Mütze in einen ausgefransten Sack.
Obgleich wir nun schon zwei Wochen, mehr als die Hälfte, geschafft haben, zehren Lärm, Müll und Stress an den Nerven meines lieben Marktweibleins, dass sie die Lust zu verlieren droht. Ob die Verantwortlichen der Marktgemeinschaft Interesse daran haben, dass nicht allein Marktstände mit eintöniger Massenware und Fress-und-Sauf-Buden den Platz behaupten, bleibt fraglich. Die Gebühren steigen von Jahr zu Jahr, dass immer mehr Marktkaufleute den ruinösen Wettbewerb aufgeben. Mehrere Plätze sind schon nicht mehr bewirtschaftet. Nachdem Mima sich mehrfach über ihre hohe Rechnung beschwert hat, kommt heraus, dass viele Abrechnungen fehlerhaft waren. Mima freut sich, dass sie den Fehler moniert hat, dass Verantwortliche den Fehler korrigiert haben. Mima muss 250 Euro weniger zahlen. Wie der Fehler kam, wer den Fehler verursacht hat, das bleibt im düsteren Dezember im Dunkeln.
Mich kosten die Herrschaften die meisten Nerven, welche im Tausende-Dollar-Outfit mit Geldbörsen und einem Spiel voller Check-Karten eine halbe Stunde und länger Spieluhren begutachten. Sie lassen sich jede Uhr aufziehen, erzählen von Enkeln, welche sich um die Motive streiten könnten und weiteren hochinteressanten Details ihrer lustig-lausigen Lebenswelt. Da heisst es Gute Miene zum Bösen Spiel zu machen, das falsche Lächeln niemals abreißen lassen, in still demütiger Geduld das Gequatsche der reichen Vetteln zu ertragen und auf einen Geschäftsabschluß zu hoffen. Jeder falsche Bemerkung, jeder verächtliche Augenaufschlag würde die teuren KundInnen mit ihrem grinsenden "Dankeschön, war sehr nett!" vertreiben. Wenn sie dann doch endlich die Börse ziehen, die Ware verpackt, eingetütet und gegen Bares getauscht, dann trennt man sich endlich und entspannt. Jeden Tag mehr, den wir uns auf dem Markt und in unserer Ferienwohnung - erstmals 1374 erwähnt - zum Ende unserer wundersamen Vorweihnachtszeit vorkämpfen, lässt mich den Gang der Ereignisse leichter und lustiger sehen. Bruder Lustig, der vor dem Fenster seiner selbst reparierten Waschmaschine sitzt, und sich vom Trommel drehenden Taumel der Waschwäsche hypnotisieren lässt wie von Weltstars von Ruf und Rang wie Heidi Klum oder Dieter Bohlen, hat schon die höhere Stufen der Weisheit und Erkenntnis erklommen - neidlos sei's ihm zugestanden. Unvergleichlich auch mein Bruder Wichtig, der seinen besinnlichen Brief mit solch Schmeichel-Schleim süßt:
http://www.unterwegsmitfeathers.blogspot.de/
Tausende tummeln sich in Dresden. Pegida pöbelt prima! Die Miet-Maul-Huren, die Presstituierten schlagen Schaum. Die Politik braucht Wähler, die Wirtschaft Arbeiter, die Produktion Abnehmer. Ein Weihnachtsmarkthüttenknecht-Verkaufsgehilfe wünscht sich festlich-christliche Kunden mit genug Geld für Licht und Spiel. Mein monotones Sprüchlein wiederholt sich in Endlos-Schleife:
Fantastisch ist und bleibt, wie wir beide, Mann und Frau, Frau und Mann gemeinsam als Team die schweren Wochen schultern! Meist sogar gesund und glücklich.
n0by, Greg, Fritz, Nitam - Aufbau am Montag 24.11.2014
Die Fahrt München - Bamberg. Eine glatte Autobahn, ohne Hitze-Blow-Ups, ohne Nebel, ohne Blitzeis. Einfach fahren, sich bei Burger-King eine Pause gönnen, ruhig in Bamberg einfahren und gleich einen Parkplatz finden. Bamberg ist keine solche Stress-Stadt wie München, keine Groß-Stadt. Bamberg ist Weltkulturerbe, eine Universitätsstadt mit riesigem Klinikum-Komplex, mit Brose, Bosch und mit klerikaler katholischer Kult-Arbeit. Das alles bringt Geld, viel Geld.
In dieser Lücke steht Mimas Weihnachtsmarkt-Hütte bis zum 23. Dezember. Der Verkauf hat von 9.30 bis 20.00 Uhr zu erfolgen, Sonntag ab 11.00 Uhr. An einem "langen" Samstag dürfen wir bis 22.00 Uhr verkaufen - so lang die Nerven halten und die Füße tragen.
Samstag packt sich die Hütte fast wie allein in den VW-Bus, weil wir in Ruhe und Bedachtsamkeit schaffen. Die Bremsen des uralten Anhängers mucken erst, arbeiten sich aber anderntags wieder frei. Auf dem Anhänger lasten gefühlte 30 Jahre und im Anhänger die Hütte aus 10 Seitenteilen mit vier Bodenbrettern, drei Dachfirst-Teilen und einer Plastikplanen-Dachdecke. Das ist alles. Eine Verkaufshütte von vier mal 2,5 Metern. Das reicht zum Leben und Arbeiten für vier Wochen bis Weihnachten. So lebt und arbeitet immer zur Weihnachtszeit mein Marktweiblein, vor meiner Zeit mit mir und solange es bei mir ist. Schon bald 20 Jahre mit mir. Und immer noch ist es ein Abenteuer, mit ihr zu leben. Es wird immer abenteuerlicher.
Der letzte Sonntag im November verwöhnt uns mit viel, viel Sonnenschein. Der Papst mahnt in einer Rede vor dem Europäischen Parlament in Straßburg, den Menschen nicht über der Materie zu vergessen. O-Ton Papst:
Dagegen bedeutet die Menschenwürde zu behaupten, die Kostbarkeit des menschlichen Lebens zu erkennen, das uns unentgeltlich geschenkt ist und deshalb nicht Gegenstand von Tausch oder Verkauf sein kann. Sie sind in Ihrer Berufung als Parlamentarier auch zu einer großen Aufgabe ausersehen, die vielleicht unnütz erscheinen mag: sich der Gebrechlichkeit der Völker und der einzelnen Menschen anzunehmen. Sich der Gebrechlichkeit anzunehmen bedeutet Kraft und Zärtlichkeit, bedeutet Kampf und Fruchtbarkeit inmitten eines funktionellen und privatistischen Modells, das unweigerlich zur “Wegwerf-Kultur” führt.
Papst, Parlamentarier, Politiker palavern in ihren Palästen so besinnlich, beschaulich. Befremdlich! Sinkende Aufmerksamkeit, wegbrechende Einnahmen ändern Anschauungen. Segnen die Priester alternativ eben Bedrückte statt Bomben! Sogar Leitmedien erfreuen Leser ab und an mit Artikeln, in denen Leser ihre Lebenssituation erkennen. Selbst das kommt vor! Pfff.... Nichts als Nebelkerzen aus der Miet-Meinungs-Waschküchen-Weiber-des-Kriegs-und-Krisen-Kapitalismus! So darf vergleichsweise das Kabarett im Öffentlich Rechtlichen Fernsehen blödeln. Das Publikum goutiert das lachend. Die meisten Lachen merken kaum, dass und wie sie die Politik verarscht. Blogs berichten besser, auch wenn deren Ton pöbelt:
"Lügenpresse halt die Fresse!"
Da mein Blog dem Papst die Ehre erwies, mit seinem Sermon zu salbadern, so soll auch das Prälaten-Parlando von seiner Eminenz Fürchtegott Meuchelfromm hier uns in vorweihnachtlichter Andacht erheitern.
Gleichgültig, was uns im Regen grauen Land beschäftigigt, was kümmert es meinen Freund Klaus, der wieder mal den Winter in Marokko verbringt!
Ich will segnen die, die da geistig arm sind, denn Ihnen gehört die Vermehrungsmehrheit und der Himmel, mehr aber auch nicht. Auch sollen gesegnet sein die einfach nur Geschmacklosen, denn Ihnen gehört die Deutungshoheit des konsumierenden Massen. Möge mir der Heilige Geist zur Stärkung gereichen und die unnützen grauen Zellen in das heilige Fegefeuer ewigen Vergessens......
Klaus hat einen Reisekameraden mit passendem Rundhauben-Daimler gefunden: http://klausausadlitzreiseblog.blogspot.de/2014/12/going-south.html Mein Bruder freut sich des Lebens und seines eBay-Handels, berichtet voller Glück von seiner reparierten Waschmaschine. Seine sachgerechte Reparatur feiert der Glückliche mit Bild und Bericht bei Facebook. Sein Kommentar beglückt seine zahlreichen Freunde und "Follower":
"Ich liege vor der Waschmaschine und schaue mir das Programm an!" |
"Schönen ersten Advent, bei uns schneit es schon!" |
An das Publikum
O hochverehrtes Publikum,
sag mal: Bist du wirklich so dumm,
wie uns das an allen Tagen
alle Unternehmer sagen?
Jeder Direktor mit dickem Popo
spricht: "Das Publikum will es so!"
Jeder Filmfritze sagt: "Was soll ich machen?
Das Publikum wünscht diese zuckrigen Sachen!"
Jeder Verleger zuckt die Achseln und spricht:
"Gute Bücher gehn eben nicht!"
Sag mal, verehrtes Publikum:
Bist du wirklich so dumm?
So dumm, daß in Zeitungen, früh und spät,
immer weniger zu lesen steht?
Aus lauter Furcht, du könntest verletzt sein;
aus lauter Angst, es soll niemand verhetzt sein;
aus lauter Besorgnis, Müller und Cohn
könnten mit Abbestellung drohn?
Aus Bangigkeit, es käme am Ende
einer der zahllosen Reichsverbände
und protestierte und denunzierte
und demonstrierte und prozessierte...
Sag mal, verehrtes Publikum:
Bist du wirklich so dumm?
Ja dann...
Es lastet auf dieser Zeit(Kurt Tucholsky)
der Fluch der Mittelmässigkeit.
Hast du so einen schwachen Magen?
Kannst du keine Wahrheit vertragen?
Bist also nur ein Griesbrei-Fresser-?
Ja, dann...
Ja, dann verdienst dus nicht besser
Jeder Spiesser, gleichgültig ob links-grün-versifft oder rechts-braun-rigid, sieht nicht viel mehr als seine "Heile Welt". Jeder Spiesser achtet peinlichst darauf, dass nichts seine "Heile Welt" stört.
Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, welche Sicherungen zuerst durchbrennen: Die lebenssichernden Funktionen des Körpers oder die gewohnte Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln, Daten und Energie? Wirft den Menschen ein Infarkt, ein Schlag auf die Matte? Steht eine Prostata-, Magen-, Darm- oder Herzoperation bevor? Jedenfalls hoffen 600.000 (sechshunderttausend) Menschen in Libyen darauf, einen Fuß in die Tür zur Festung Europa zu bekommen. Jedenfalls sind bei einer Fertilitätsrate von fünf, sechs, sieben Kindern pro Frau Millionen in Schwarzafrika südlich der Sahara auf dem Sprung in die "weite, weite, Heile Welt". Koste es, was es wolle - und sei es ihr Leben. Klimatische Veränderungen zerstören den Lebensraum von Millionen und mehr. Priesterliche Sonntags- und Politiker-Reden von "rechtstaatlichen Aufnahmeverfahren", von sozial verträglicher Integretation, von CO2-Reduzierung sind Makulatur angesichts der tatsächlichen Krisen- und Kriegsbedrohung. Nicht nur "Failed States", nein alle Gemeinschaften mit hoher Bevölkerungsdichte und geringen Nahrungs- und Energie-Ressourcen wirtschaften am Rand des Abgrunds. Doch träumen wir weiter, dass uns Weltmächtige Manager im Land "Frieden-und-Wohlstand" sichern. Irre Illusionen, Illusionen der Irren!
Enttäuschung ist das Ende der Täuschung!
Bestenfalls sichern sich begnadete Einzelne ihr eigenes Leben und Sterben. Wen interessiert schon, wie der Nachbar verreckt? Ob den Nachbarn die Stasi, die Gestapo, Stalins Geheimpolizei holt, wen interessiert das schon? Ob der Nachbarn sich gerade noch in eine Sozialunterkunft rettet oder gleich obdachlos Platte macht, wen interessiert das schon? Was den Nächsten betrifft, "rechnet-sich-nicht" für den Einzigen und sein Eigentum. Amen und Aus. Wozu diese Sätze? Sie "rechnen-sich-nicht". Fremd im eigenen Land marschieren in Dresden Zehntausend durch die Stadt. Pegida, heisst:
Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands
Wer will schon Stellung beziehen: Ist Multikulti am Ende oder beginnt mit Multikulti die "Bunte Bundesrepublik"? Papst und Polit-Prominenz palavern prächtig in protzigen Palästen:
Die dreitausend Menschen, welche vor Weihnachten bei Burger King um ihren Job zittern, dreitausend mehr, die in Bochum keine Opel mehr bauen dürfen, Löhne, die auf III.-Welt-Niveau der Steuerzahler aufstocken muss, Arbeiter vom Strich, die gerade ihre Notunterkunft und billigsten Fraß bezahlen, alles Fremde im Land! Statisch vernachlässigbares Humankapital ohne Rendite! Das interessiert erst, wenn der Mob aufgehetzt durch die Straßen pöbelt, Autos und Müll anzündet, sich mit "Feinden" prügelt, die Polizisten nicht trennen.Dagegen bedeutet die Menschenwürde zu behaupten, die Kostbarkeit des menschlichen Lebens zu erkennen, das uns unentgeltlich geschenkt ist und deshalb nicht Gegenstand von Tausch oder Verkauf sein kann.
Was juckt das alles den mediokren Mob, denen korrupte Journalisten und Politiker seit Jahrzehnten die Hirne waschen. Die elitären Hygiene-Institute der Massenverblödung leisten unentweg ganze und gute Arbeit. Wer dennoch gegen die "Uns-Geht's-Gut-Heile-Welt"-Ideologie demonstriert, gehört zu den 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung, die ohnehin als abgeschriebenes Humankapital aus dem Versorgungskreislauf nach und nach sozial-verträglichem Frühableben zugeführt werden. Wer demonstriert, sich in der Wahnwelt alternativer Medien wie bei Facebook und Blogger tummelt, wer nicht wählt und achtlos an den Mikrofonen korrupter Journaille entlang läuft, ohne auf Fragen auch nur zu antworten, wer keine Zeitungen liest, weil ihm die Lügenpresse nicht mal als Klopapier mehr taugt, der ist raus. Raus aus dem System. Der fällt aus der Heilen-Welt. Beispielweise titelt Stephan Hebel sein neues Buch „Deutschland im Tiefschlaf – Wie wir unsere Zukunft verspielen“ und vertieft die Analyse seines vorigen Buches "Mutter Blamage":
„In mehr als zwei Jahrzehnten Politikbeobachtung habe ich niemals einen derart eklatanten Widerspruch erlebt zwischen dem Image einer politischen Persönlichkeit und ihrer tatsächlichen Politik. Nie ist es einem Politiker in Deutschland gelungen, derart konsequent auf Kosten der Mehrheit zu handeln und zugleich die Sympathie dieser Mehrheit zu gewinnen.“
"Was lange gärt, wird endlich Wut!" Mit dieser Parole bringt sich das abgehängte Prekariat den Polit-Eliten ebenso wieder in Erinnerung, wie sich Rentner und vom Abstieg bedrohte Mittelschicht dagegen wehren, dass die Neoliberale Kapital-Verwertungsmaschinerie das Land zunehmend sozial destabilisiert und mit jungen, meist männlichen Konkurrenten um Arbeitsplätze, Wohnungen und Weibchen überschwemmt.
Wer mehr wissen will, google nach Udo Ulfkottes Buch: "Krieg in den Städten". Dr. Udo Ulfkotte ist - schon klar - ein "Verschwörungstheoretiker vom Rechten Rand". Schublade auf, Meinung rein, Schublade zu.Was der Steuerzahler an politisch-korrektem Soziologie- und Psychologie- und Gender-Geschwafel bezahlen und ertragen muss, braucht und bekommt eine harte Antwort.
Der weiße Ausflugdampfer "Bamberg" ruht in der Winterzeit an der Kaimauer. "Der Past hat Probleme...." wird sich der geneigte Leser denken. Der Tourist und Bürger in Bamberg sieht die Probleme nicht. Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Doch die kann warten.
Seit dem Mittelalter, den Hexenverbrennungen in Bamberg, die aus jedem dritten Haus Opfer holten, geht es um den Wohlstand der Masse Mensch mit freundlich christlicher, politisch-korrekter Lächel-Maske. Das Rathaus, der Bamberger Dom und zahllose Kirchen zeugen von geschäftigem Reichtum der mit fabelhafter Frömmigkeit maskierten Menschen der Stadt. Bürger, Studenten und Touristen genießen das Flair, welches die Vorfahren geschaffen haben. Noch herrscht Frieden in der Stadt. Von unserer Ferienwohnung führt entweder die obere oder untere Rathausbrücke über die Regnitz zum Marktplatz. Wir blicken von der unteren auf die obere Rathaus-Brücke. In ehrfürchtiger Demut danken wir in stillem Gedenken der allherrlichen Macht von Popen und Politikern, symbolisiert in Jesus am Kreuz in der Gruppe seiner Getreuen und der steinerner Pracht des Rathauses im Fluß Regnitz.
Ein wunderschöner Sonnen-Sonntag, der letzte im November. Die Forsythien blühen noch einmal im späten Herbst, bevor depressiv der Dunkel-Dezember drückt. Die untergehende Sonne lässt rote Rosen erröten. Vierzehn Grad Celsius über Null am letzten Sonntag im November. Derweil plagen Schneemassen die Menschen in den USA, einstürzende Dächer erschlagen einige Menschen unter den Lasten. Mir doch egal! Kein Grund zum Hetz-Geschwätz, selbst wenn der Globus brennt, Städte und Landschaften in Regenfluten versinken, Dächer unter Schneelasten brechen - kein Problem, solange man selbst behaglich lebt. Schnell noch ein Schlenkerla schlappen! Amen und Aus - alles - außer albernen Alliterationen!
Man schnuppert noch das Mittelalter in der Altstadt Bamberg. Enge Gassen mit Kopfsteinpflaser führen durch die alten Fachwerkhäuser. Seit Jahrhunderten berauscht braunes Rauchbier die Menschen, im sagenhaften "Schlenkerla" vom Faß gezapft. Den Wirt überrollten in alten Zeiten Bierfässer beim Abladen, zerschmetterten ihm Hüfte und Beine. Davon genesen schlenkerte das Unfallopfer bei jedem Schritt mit seinem Gehgestell. Dieser Name wurde Programm: "Schlenkerla".
Jeder Name, jedes Symbol trägt eine Bedeutung. Goldene Flammen nach oben verweisen auf das Feuer, die Flammen nach unten auf Hopfen. Das dunkle Rauchbier vom Faß tut so gut.
Tausende, wenn nicht Hundertausende Touristen und Bamberger Bürger strömen durch die Wirtshaustür hinein ins Schlenkerla. Kreuzfahrschiffe von Würzburg bis Passau bringen zahlungskräftige Touristen nach Bamberg. Der Biergenuß im Schlenkerla steht für die Meisten auf dem Programm. Haxen, Kraut und Nürnberger Rostbratwürste stärken die hungrigen Menschen.
Zahlreich Villen im Haingebiet sollen ehemals jüdischen Hopfenhändler als großbürgerliche Unterkunft gedient haben. Stolpersteine aus Messing erinnern an Leben und Tod der einstmals großbürgerlichen jüdischen Mitbürger.
Letzte November-Sonntags-Sonne auf den Rosen
Es gibt kein Problem, solange sich die Gedanken um nichts anderes drehen als den Augenblick. Wozu in die Ferne schweifen, wo das Gute liegt so nah? Aber da ist es wieder: Fernweh! Ein Blick über den Tellerrand lässt uns frösteln! Die Propaganda von Russia Today widerspricht der hiesigen Propaganda in nahezu allen Punkten. Erst beide Seiten der Propaganda ergeben für mich ein verwertbares Bild von der Lage. Doch solange Gas, Treibstoff, Strom, Daten und mediale Massen-Matsche reichlich aus allen Leitungen quellen, solange gibt es kein Problem.
Sobald die Bürokratie Probleme erkennt, sorgen deutsche Gründlichkeit, Geschäftigkeit und Obrigkeitshörigkeit für den Ernstfall vor. Was beispielsweise 40 Jahre lang kein Problem war, haben Brandmeister endlich als Problem erkannt: Wo keine schweren Feuerwehr-Fahrzeuge in Innenhöfe einfahren können, um über Leitern aus den oberen Stockwerken die Menschen zu retten, da erlässt die Regierung eine Vorschrift: Die schreibt vor, eine Rettungsleiter an die Hauswand zu schrauben. Kosten: 10.000 Euro. Ein gutes Geschäft. Alles kein Problem, solange die Wohnungseigentümer der Hausgemeinschaft genug Geld haben. Es gibt kein Problem, solange man sich selbst keines macht.
Mimas Hütte ist ein über Jahrzehnte gewachsenes kleines Kunstwerk. Das Thema ihrer Hütte lautet "Licht und Spiel". Rechts führt sie Blechspielzeug vor, Kreisel aus Blech, Holz, Glas und Messing, Tiere, Gestalten und Maschinen zum Aufziehen. Chinesen, US-Amerikaner, Tschechen und Deutsche produzieren diese Waren. Das Display in der Mitte der Hütte stellt Kerzen aus, davor Karussel-Figuren, die aufsteigende Luft des Teelichts darunter dreht. Davor stellt sie Räucherkegel und Duftöle aus. Russen, Chinesen, Taiwanesen, US-Amerikaner kaufen dort ein. Manche Lichthäuschen gehen in die USA, die Schweiz, nach Frankreich und auch nach China.
Für einige Jahre hatte sie zwei Meter Verkaufsfläche mehr. Dort hatte der mittlerweile verstorbene Freund Uwe eine solide Krippe von zwei Meter Länge gebaut, unter der sie Schlitten angeboten hatte. Die restlichen Schlitten verkauft sie nun neben der Hütte, dazu Vogelhäuser. Die Besucher haben das Logo der fränkischen Schlittenmanufaktur fotografiert. Viele haben dann dort direkt im Internet bestellt. Mit Großhandelspreisen von Versandgeschäfte kann kein Marktweiblein mithalten.
Kerzen sind ein gängiger Artikel auf Weihnachtsmärkten. Die Konkurrenz in dem Geschäft ist groß.
Ein riesiger Verkaufsstand in der Fußgängerzone vor Karstatt zieht Laufpublikum an. Wenn die Kunden dann bemerken, dass Mima die gleiche Ware ein wenig preiswerter verkauft, dann ärgert sich der Kunde. Doch das Geschäft ist schon an meinem Marktweiblein in ihrer engen Gasse vorbei gerauscht.
Den größten Umsatz machen vermutlich die Bratwurst- und Glühweinstände. Davon kommen immer mehr auf den Markt. Von besinnlicher Stille kann dann keine Rede mehr sein. Die Stimmung ähnelt eher einem Volks- und Bier-Fressfest. Das zehrt an den Nerven. In dem Lärm kann niemand mehr leise klingende Spieluhren vorführen und kaum mehr verkaufen. Das immer noch etwas geht, gehört zu den Wundern der Weihnachtszeit. Amen und Aus - alles - außer albernen Alliterationen.
Asiaten verkaufen billigste Massenware, welche die Ärmsten der Armen wie in Indisch-Bengalischen Sweat-Shops unter erbärmlichsten Bedingungen produzieren. Nachdem Mima einer Mütze - made in India - erstmals vorsichtig von Hand lauwarm wusch, verwandelte sich die Mütze in einen ausgefransten Sack.
Obgleich wir nun schon zwei Wochen, mehr als die Hälfte, geschafft haben, zehren Lärm, Müll und Stress an den Nerven meines lieben Marktweibleins, dass sie die Lust zu verlieren droht. Ob die Verantwortlichen der Marktgemeinschaft Interesse daran haben, dass nicht allein Marktstände mit eintöniger Massenware und Fress-und-Sauf-Buden den Platz behaupten, bleibt fraglich. Die Gebühren steigen von Jahr zu Jahr, dass immer mehr Marktkaufleute den ruinösen Wettbewerb aufgeben. Mehrere Plätze sind schon nicht mehr bewirtschaftet. Nachdem Mima sich mehrfach über ihre hohe Rechnung beschwert hat, kommt heraus, dass viele Abrechnungen fehlerhaft waren. Mima freut sich, dass sie den Fehler moniert hat, dass Verantwortliche den Fehler korrigiert haben. Mima muss 250 Euro weniger zahlen. Wie der Fehler kam, wer den Fehler verursacht hat, das bleibt im düsteren Dezember im Dunkeln.
Die Dame schiebt ihre drei bekleideten Hündchen, die im Kinderwagen zittern und schnüffeln, an einer Reihe Räucherstäbchen vorbei. |
hallo du weiser erleuchteter weihnachtsmarkthüttenoberknechtaufbau-und-verkaufsgehilfenanwärter...
Man muss Menschen sehen und verstehen, wie sie sind. So wie sie von sich und anderen schreiben, so wollen sie auch von anderen sich beschrieben sehen, so sonnig schön - in Schönschrift mit Schönsprech selbstverständlich. Amen und Aus - alles außer albernen Alliterationen! Wehmütig wandern meine Gedanken an meine Kollegen zurück, denen nach Jahrzehnten gemeinsamer Arbeit offene Worte zuzumuten waren!
Dass Bruder Wichtig meinen nickeligen Nichtigkeiten unter Vokabeln wie "weise" und "erleuchtet" rezipiert, scheint gesellschaftlich als Schleim-Schmarrn-und-Small-Talk üblich. Die es sich leisten können, wollen oder müssen raus aus dem Spiel und Schein bürgerlichen Behaglichkeit. Einer mehr bricht gerade mal wieder aus dem taumelnden Trubel-Tagen des dunkeln Dezembers aus und meldet sich ab:
Guten Flug, gute Reise, gesunde Heimkehr! Dass sich der Mann noch meldet bei mir, beweist mutige Meinung. Die meisten Bekannten gemeinsamer Lebensreise sind entweder verärgert oder tot. "Nenn mich nicht Meister, Arschloch!" |
Dass Bruder Wichtig meinen nickeligen Nichtigkeiten unter Vokabeln wie "weise" und "erleuchtet" rezipiert, scheint gesellschaftlich als Schleim-Schmarrn-und-Small-Talk üblich. Die es sich leisten können, wollen oder müssen raus aus dem Spiel und Schein bürgerlichen Behaglichkeit. Einer mehr bricht gerade mal wieder aus dem taumelnden Trubel-Tagen des dunkeln Dezembers aus und meldet sich ab:
Bin gestern Nacht hier in Marrakech eingetroffen und bleibe bis zum 22.12.
Für Klaus gibt es auch in Marokko genug Arbeit: Hier hat er sich mit seinem Blauen Wunder Allrad-LKW in den Schlamm gefahren. Seine Reisebegleiterin beschreibt die Tour in ihrem lesenswerten Blog.
http://www.unterwegsmitfeathers.blogspot.de/
Tausende tummeln sich in Dresden. Pegida pöbelt prima! Die Miet-Maul-Huren, die Presstituierten schlagen Schaum. Die Politik braucht Wähler, die Wirtschaft Arbeiter, die Produktion Abnehmer. Ein Weihnachtsmarkthüttenknecht-Verkaufsgehilfe wünscht sich festlich-christliche Kunden mit genug Geld für Licht und Spiel. Mein monotones Sprüchlein wiederholt sich in Endlos-Schleife:
Licht, Spiel, Duft und Glanz
aus unserer Hütte für ihre Hütte!
Fantastisch ist und bleibt, wie wir beide, Mann und Frau, Frau und Mann gemeinsam als Team die schweren Wochen schultern! Meist sogar gesund und glücklich.
http://www.n0by.de/2/rst/mima/2014.html
Maxplatz Bamberg am 24. 12. 2014: Gestern stand noch unser Arbeitsplatz die Weihnachtsmarkthütte |