28 Oktober 2023

Dortmund, Abi-Feier nach 57 Jahren, Eisenach, haha 74. G'Tag, Meiningen




Ein Frosch, in heißes Wasser geworfen, springt aus dem Topf, rettet sein Leben. In langsam erhitztem Wasser kocht der Frosch tot. Nach Jahren stand wieder Dortmund auf meinem Besuchsprogramm. Ein Völkergemisch wie in Dortmund ist mir im letzten Reisejahr selten begegnet und war schwer erträglich. Die hilfreiche Flucht nach Thüringen, meine Frau, die digitale Connection zum alten Sängerfreund haha sowie die vertrautere Heimat Thüringen hellen meine Stimmung auf.

Hüte dich vor Katzen, die vorne lecken hinten kratzen. Martin Luther


 Dieser See in der Hallerey in Dortmund Marten ist kein Badesee und kein Fischteich. Das ist Abwasser einer seit Jahrzehnten stillgelegter Industrialisierung.  In Dortmund haben wir im Herbst 1966 Abitur gemacht. Als Schüler haben wir noch Zechen unter Tage besucht, mein Praktikum war in einer Eisengießerei.



Mein Bruder hat nach seinem Abitur in Dortmund immer dort gelebt, hat sich als Lehrer mit seiner Familie in einem hundertjährigen Bergmannhaus mit großem Garten eine Oase des Friedens geschaffen. Seine besorgte Frau hält mit ihm den "Familien-Clan" zusammen. Der besteht neben den beiden Alten aus sechs Enkelkindern, zwei Söhnen, zwei Schwiegertöchtern. Vor Jahren war uns die Chance geboten, in der ruhigen Sackgasse eines der alten Bergmannhäuschen zu kaufen. Doch meine Frau wollte nicht nach Dortmund, weit fort von ihrem geliebten Bamberg. Diese  alten Bergmannhäuser sind mit dicken Mauern weitaus besser isoliert als unser altes Haus in Thüringen.



Siebenundfünfzig Jahre nach dem Abitur treffen wir uns in Dortmund.  Zwei Tage geben mir Gelegenheit, wieder einmal fast 60 Kilometer kreuz und quer durch die Stadt meiner Schulzeit zu radeln. Wenn wir in Dortmund vor Jahren ein Haus gekauft und heimisch geworden wären, hätten wir uns vermutlich gut eingelebt und wohl gefühlt - wie ein Frosch im langsam aufheizenden Wasser. Doch bei diesem Besuch im Oktober ist mir Dortmund trotz aller Zauber wie dem Brunnen in Dorstfeld fremder als alle anderen Orte meiner Reisen vom Oktober 2022 bis jetzt


Ab dem Winter 2015 begannen in München Demos wie in Dresden und vielen anderen Städten unter dem Motto "PEGIDA":


PEGIDA steht für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands."



Thilo Sarrazin und Akif Pirincci haben prophezeit, was Pegida-Demonstranten vor Jahren als "Feindliche Übernahme" ahnten und erkannten.


Skandalös schäumten damals Eliten aus Politik, Presse, Klerus, Kultur und Kapital, engagierten Antifa-Rocker wie Feine Sahne Fischfilet, stellten die Beleuchtung der Kirchtürme ab, wo Pegida-Demonstranten spazierten oder "aufmarschierten", wie die "Lügenpresse" titelte.





Wikipedia beschreibt den "Großen Austausch" als 

 politischer Kampfbegriff der Neuen Rechten, mit dem Einwanderung von Nichtweißen und Muslimen auf eine angebliche Verschwörung mit dem Ziel zurückgeführt wird, die weißen Mehrheitsbevölkerungen in westlichen Staaten zu ersetzen.




Wo sich die Mehrheitsgesellschaft darüber freuen darf oder soll, dass mit "geschenkten Menschen, wertvoller als Gold" alles so schön bunt wird im Land, da wittern die Autoren von Wikipedia im "Großen Austausch" verschwörungstheoretische Abgründe:


Er schließt an im Rechtsextremismus und Rechtspopulismus übliche Ausdrücke wie Bevölkerungsaustausch, Umvolkung, Überfremdung, Volkstod oder Volksmord an und beschwört wie diese einen Untergang der Weißen oder einen Genozid an ihnen.




Wie vertraut mir Dortmund vor sechs Jahrzehnten war! Auch heute noch erscheint mir die Stadt wie im Märchen, einem Märchen mit dem Titel: "Einer, der auszog das Gruseln zu lernen."




(1145) Thilo Sarrazin: „Wir sehen, dass uns Deutschland immer fremder wird“ - YouTube



Wie vor drei Jahren im Juni (https://n0by.blogspot.com/2020/06/dortmund-wird-dortbunt.html) erschreckt mich auch diesmal meine einstige Heimat wie den Frosch, der ins heiße Wasser geschmissen wird.



Mit traurigen Themen wie "Deutschland von Sinnen schafft sich ab" bekommen Blogger Aufmerksamkeit und Michel Friedmann verdient mit seinem neuen Buch "Schlaraffenland abgebrannt" Geld.

Nach zwei Nächten und dem Treffen mit Klassenkameraden stabilisieren sich meine Nerven nach einer Flucht von 300 Kilometer von Nordrhein-Westfalen nach Thüringen. Erste Stadt dort ist Eisenach, wo Deutschland eher meinen Vorstellungen entspricht.



Dortmund heißt mittlerweile "Dortbunt" ist ein Labor für "Multikulti". Eliten aus Politik, Kultur arbeiten im Rundfunk, dem Fernsehen, in Zeitungsartikeln hart daran, verschiedene Kulturen, selbst kulturfremde Analphabeten mit den "Hier-länger-schon-Lebenden" zu verschmelzen. Integration und Inklusion ist schwierig. Leider sind trotz all der Mühen mittlerweile viele junge Menschen nach neun Schuljahren nicht mehr fähig, deutsche Texte zu lesen und zu verstehen.




Mein Bruder kennt  als pensionierter Grundschullehrer die Misere. Mittlerweile meidet er bis auf Arztbesuche die Innenstadt von Dortbunt. Seine Blogs berichten von Blumen im Garten - alle Jahre wieder - und gelegentlich von Fahrten wie nach Marokko oder Polen.




Nachdem einige Klassentreffen wegen Corona ausgefallenen waren, fällt es mir schwer, einige meiner alten Klassenkameraden wieder zu erkennen.




Der ehrwürdige Lehrer, der einst zur Gitarre treffend den Ami-Rockstar Buddy Holly imitierte, ist ein wenig in die Breite gegangen.

Neu für mich: Ein türkischer Straßenmusikant bereichert das internationale Flair auf dem Westenhellweg, der belebte und beliebten Fußgänger- und Einkaufszone in Dortbunt. 




Der Chefarzt, der mir einst eine Nacht bei seinem luxuriösen Domizil Asyl gewährte, humpelte an einer Krücke in den Raum. Beim letzten Treffen zeigte er mir seine ruhige Hand, mit der er noch operieren konnte. Jetzt doziert er eindrucksvoll und bewegend, wie er erfolgreich gegen Krankheit kämpft.





Sozialer Ausgleich im Programm von Parteien und Mildtätigkeit in den Schriften Bibel und Koran sollte die Bettelschalen der Demütigen füllen. 




Ein Plätzchen zum Verweilen lässt sich auch im Trubel finden. 


Was man zum Leben braucht, verkauft der Markt am Samstag. 





Einige Kenner meiner alten Klassenkameraden berichten gut informiert über den Niedergang der Dortmunder Bierbrauer. Die Qualität verschiedener Biersorten wissen die Feinschmecker mit hoher Kennerschaft zu verorten. Der Honorarprofessor verschmäht beispielsweise eine Sorte, die "wie-Laternpfahl-ganz-unten-schmecke."


Es nützt nichts, das Vorderrad anzuschließen, wenn dieses leicht auszubauen ist.



Traumreise im Sommer: Ein Klassenkamerad fuhr in seinem Alfa im spektakulärste Oldtimer-Rennen der Welt mit.
 


Mein Tischnachbar zur Linken hatte beim Treffen schlechte Laune, wie seine spätere Mail gesteht. Doch dann unterhalten wir uns doch noch angeregt über Autos. Wir haben beide unsere Mopeds abgegeben. Sein Hobby ist ein Alfa-Romeo, Baujahr 1969 mit Doppelvergaser und 118 PS.






Mein Freund zur Rechten hat als pensionierter, beamteter Bibliothekar mit seiner Frau im Haus bei Hamburg drei Töchter aufgezogen und genießt nun den Ruhestand wie bei Konzerten in der Hamburger Philharmonie. Ihn interessieren die Kosten meiner Reisen - einfach hier klicken - oder so: 3649,41 Euro vom 1. Januar bis Ende Oktober für Diesel, Gas und Camps.


Auf dem Marktplatz  versucht ein Pianist, Publikum für seine Kunst zu gewinnen. 



Vormittags Dortbunt mit dem Fahrrad, am Abend Treffen mit den Klassenkameraden - das hält mich auf Trab.





Mir gegenüber sitzt ein Hausarzt, der noch im hohen Alter praktiziert. Er berichtet von den Schwierigkeiten, seine Praxis mit tausend Krankenscheinen pro Quartal zu erhalten. Dazu brauche er einen Kundenstamm von dreitausend Patienten. Für junge Ärzte sei es heute so gut wie unmöglich, eine Hausarztpraxis zu eröffnen.




Dortbunt nördlich der Bahnlinie: Man kommt in eine andere Welt als in der Südstadt.




Der einstige Chefarzt hat seine beiden Häuser verkauft und sich in bester Wohnlage in Balingen eingekauft, keine 50 Kilometer von meinem zweiten Bruder in Herrenberg entfernt.


Der Borsigplatz ist Kult für Fußballfreunde.


Borsigplatz: Dort wo noch echte Liebe lohnt.






Kreisverkehr am Borsigplatz: Wenn Borussia Dortmund siegt, gewinnen Fußballfans Lebensmut und Selbstvertrauen.



TURKISH AIRLINES: Hier gibt es in der Stahlwerkstraße Flüge für Touristen und Dortmunder Türken aus dem nasskalten, grauen Winter in sonnigere Gefilde.



Kiosk und Trinkhalle und  Call the world for less


RESTAURANT: Ein Bild zeigt mehr als 1000 Worte.



Brüderliche Gemeinschaft: Man bleibt unter sich.



WASSERWANDERRASTPLATZ DORTMUND: Liegezeit maximal 72 Stunden



e-port dortmund: Das Haus ist alt, die Nutzung neu.



Hafenblick: Marmor, Stein und Eisen bricht, aber....

Mein geliebter, zweiter Bruder hat zwar nur sieben Jahre mehr auf seiner Lebensuhr, fragt seine Frau aber bei meinem letzten Besuch: "Wer ist das denn?" Wie Klassenkameraden von unseren Lehrern und einer Klassenfahrt nach Südfrankreich erzählen, zeigen auch mir Lücken im Gedächtnis.



Dortbunt Hallerey, Erholungsgebiet in Dortmund-Marten - nahe beim Haus meines Bruders.




Unsere Klasse hatte nur eine einzige Abiturientin, in nachfolgenden Klassen tummelten sich schon mehr junge Damen. Unser Klassenlehrer erwähnte die Tatsache, kratzte sich am Kopf und scherzte 

"Condemnatus sum ad bestias!"

Das dürfte heute kein Lehrer mehr zu sagen wagen. Ein ehemaliger Redakteurskollege, der später als Gymnasiallehrer Mathematik unterrichtete, bekam eine Abmahnung. Er hatte geschwätzige Störerinnen mehrfach erfolglos ermahnt, ruhig zu sein. Schließlich ärgerte er sich und meinte:

"Sie hören wohl schlecht unter ihren Kopftüchern!"

Diffamierend, nicht wahr?

Sonnenaufgang im Osten: Eisenach ist für mich mehr noch Deutschland als Dortbunt.

Dortbunt Multikulti, Köln Moschee mit Muezzin,  in Berlin brennen Autos und Fahnen


Wohnmobilstellplatz in der Hallerey: Immer noch gut besucht

Mit buntem Völkergemisch trägt Dortbunt diesen Namen zu Recht. In anderen Städten wie in Lissabon, Oslo, Porto, Rom, ja selbst in Malmö war mir als Fremder in der Fremde selten so fremd wie in Dortbunt. 



Vermutlich haben meine überspannten Nerven verhindert, Dortbunt mehr zu schätzen und zu genießen. Auf dem großzügigen Stellplatz im Erholungsgebiet Hallerey finden bei Hochbetrieb manche Gäste keinen Platz mehr. Ist Dortmund attraktiv für Touristen oder Raststation bei der Fahrt ans Meer?



Wieso mich die Stadt so aus der Ruhe bringen konnte, bleibt mir im Nachinein unverständlich. Es war doch alles so schön bunt dort! Mein Bruder empfahl mir gegen meine miese Laune nach dem Stadtbesuch Stimmungsaufheller, Nein danke! Mir hilft ein Ortswechsel mehr..



Mein uralter Freund, der schon zu Kabarettzeiten mit mir auf der Bühne stand, spielt tröstend den "heerführer" - per Whatsapp.


In mehr als fünf Jahrzehnten hat sich das Land geändert. Was kann man dann von Dortmund anderes erwarten, als sich mit den Veränderungen im Land zu arrangieren? Meine Kraft von einst geht dahin. Lässt sich in der Fußgängerzone Westenhellweg der Akku der Kamera wechseln, ohne dass mich dabei jemand angreift? Immerhin bleibt das Wetter schön für meine abendliche Radfahrt zum Klassentreffen. Was bedrückt mich so in Dortbunt? Enttäuschte Erwartungen!



Wenn mir das einst vertraute Dortmund so fremd geworden ist, wie soll es mir dann erst in Städten wie Ratingen, Hamburg, Frankfurt oder Berlin gehen?  Zumindest scheint mir, dass München sich in den Jahrzehnten, wo es meine Heimatstadt war, besser gehalten hat.



"DORTMUND UNNA - Raum für Heimat" - nicht für mich .....



Freitag Mittag Stau auf dem Ruhrschnellweg, Samstag Abend zähflüssiger Verkehr auf dem Ruhrschleichweg.



Massenveranstaltungen wie in der Westfalenhalle sind für menschenscheue Einzelgänger Orte des Schreckens.



Dass sich darbende Menschen zur Ausgabe von Wasser und Brot in endlose Schlangen stellen, ist notgedrungen. Was aber sonst verleitet Menschen, sich in lange Schlangen einzureihen?



Abendsonne auf dem Fernsehturm



Wo sich die Emscher von Hörde aus in die Stadt schlängelt, genießt der Radfahrer romantische Natur.



Doch wenig weiter ist ein altes Hoesch-Gasometer Vergangenheit. Heute braucht man Grünen Wasserstoff.




Im Süden von Dortmund lässt sich in Wald und Landwirtschaft Natur pur genießen.




Im vergangenen Jahr, von Portugal bis Norwegen  fast unentwegs auf Achse, war mir keine Stadt so fremd wie Dortbunt - enttäuschte Liebe eben.



Eisenach



Mein zweiter Morgen in Eisenach beginnt mit einem oppulenten Frühstück in einem Café beim stadtnahen Stellplatz.




Thüringen gibt mir, wie hier in Eisenach, das Gefühl, Menschen kämpfen gegen den Drachen. "Umvolkung" ist ein Kampfbegriff der Rechten.



Lodern in Städten wie Berlin oder Malmö Brände wie von Feuer speienden Drachen? Hat Leonard Cohen prohetisch gesungen: "First we take Manhattan, than wie take Berlin"?









Ein Dichter und Sänger wie Biermann durfte andere Menschen als "Drachenbrut" diffamieren - heure nicht politisch korrekt und gefährlich nah an einer Klage zur Volksverhetzung





Auch in Thüringen gibt es Verfall und Leerstand wie bei diesem einstigen Prachbau an der Karl-Marx-Straße.



Doch mich befällt hier nicht diese Hoffnungslosigkeit wie in Dortbunt, selbst wenn hier Häuser weggerissen werden. Manchmal bleibt der Schuttberg noch dem Grundstück liegen. Andere Grundstücke werden vom Bauschutt geräumt und in Parkplätze umgewandelt.




Viele junge Leute haben aus dem Osten in den Westen "rübergemacht", weil es dort besser Brot und Arbeit gab und gibt. Böse, weiße, alte Männer sind geblieben, die sich nach ihren verzogenen Töchtern und Söhnen sehnen. Mittlerweile ziehen Alte wie Junge wieder zurück in die nicht mehr so "Neuen Bundesländer".



Über dem Theater in Eisenach breitet ein Vogel sein Schwingen aus. Soll das ein Pleitegeier sein?



Doch für Hochkultur gibt es Geld genug getreu dem Sprichwort: "Der Teufel scheisst immer auf den größten Haufen." Im noblen Ambiente lässt Frau-von-Welt schon mal 50 Euro Trinkgeld springen. Der kleine Türkenladen gegenüber dem Theater verkauft mir Clementinen für 59 Cents und eine matschige Mango für einen Euro.



Liest du die Schrift dort an der Wand?

Sei du Selbst die Veränderung die du dir wünschst für diese Welt


Wohl wahr. Leichter fällt es mir, meinen Ort zu ändern als mich. Wozu mich ändern? Klingt nach Stress. Erstaunlich: Ein anderer Ort ändert mein Selbst! Dortbunt machte mich mürbe und weich, Eisenach härtet mich und stärkt mein Rückgrat.



Sonne spiegelt sich in den Scheiben alter Backsteinbauten, deren Erker und Rundbogenfenster mich immer wieder begeistern.



Auch Eisenach hat wie Dortbunt und fast jede Stadt eine Fußgängerzone. Doch die Zone in Eisenach ist anders als in Dortbunt. In Eisenach fühlt es sich fast heimisch an.



Es ist noch mehr von dem übrig, was böse, weiße, alte Männer an die "Guten, Alten Zeiten" erinnert.



"Stadt-Apotheke" in einer Art geschrieben, die heutige Neuntklässler mit Leseschwäche wohl nur noch mühsam entziffern können.



Mir enthüllen solche Häuser, solche Schriften, solche Verzierungen zauberhafte Geschichten.



Das mit Fahne, Blumenkästen und Postauto geschmückte HOTEL KAISERHOF hat Atmosphäre, Flair - anders als Hotelketten mit Chrom- und Glasfassaden , die sich weltweit gleichen wie  McDonalds Restaurants.




Auch in Eisenach sind vermehrt grugelnde, arabische Laute zu hören, aber Arabien ist noch nicht so bestimmend und vorherrschend wie in Dortbunts Norden.



In Eisenach ist noch so etwas wie von Luthers Worten zu spüren und zu fühlen, für Generationen Sinn bestimmend bis heute.



Die Kirche plakatiert "BACHFEST" und verkündet in Stein gemeißelt über dem Portal:

EIN FESTE BURG IST UNSER GOTT


Auch wenn der Kirchturmuhr die Zeiger fehlen, scheint die Renovierung eine Frage der Zeit, sofern den Menschen Brot und Arbeit bleiben und Staat, Land und Stadt die Steuern. 

 


museum awe automobile welt eisenach
SONDERAUSSTELLUNG
BMW Sechszylinder aus Eisenach


Diese Attraktion heben wir uns für einen nächsten Besuch auf.


Doch wo bleiben hunderjährige Ingenieurskunst wie beim Bau von Verbrennern angesicht der BYD-build-your-dream E-Mobile aus China, wo bleiben Jahrhunderte Baukunst an Fachwerkhäusern aus Backsteinen und Holz angesichts von Glas- und Chromfassaden?



Das kleine Kind auf dem Plastikdreirad versteht die Welt noch nicht, der böse, weiße, alte Mann versteht die Welt nicht mehr. Doch der aufmerksame Betrachter bemerkt die schmale Scheibe Haus zwischen den beiden großen Gebäuden.



Auch Banker in wuchtigen Burgen aus glatten Steinquadern mussten entwertes Papiergeld abschreiben. Ob Finanzexperten in heutigen Glaspalästen Sparern und Aktionären den Verfall ihrer Werte ersparen?


Wie dicke Plastikplatten muss man vor eine solche Hauswand pappen, um heutigen Anforderungen an Wärmedämmung zu genügen?



Wie in Dortbunt breitet sich auch in der Bahnhofsgegend Eisenach eine Schöne Neue Welt aus.



Doch wo ein Bahnhof wie ein Bahnhof aussieht, da stolpert man noch nicht über Pappbecher, da strecken noch keine Bettler in demütiger Geste ihre Hände dem Reisenden entgegen, da raunen noch keine dünnen Stimmen dem flüchtigen Reisenden Wörter in Ohr wie "drugs? sex?"



Noch bestimmen in Eisenach Bauten wie das LUTHERHAUS, die Wartburg und das Burschenschaftsdenkmal die Szene, noch bleibt Moschee-Missionierung verborgen, noch ist Eisenach ein gutes Stück Deutschland mit Bratwurst und Bier.



Noch umgürten Reste von Mauern die alte Stadt Eisenach, auch wenn im Burgbogen sich die Neue Zeit mit dem Tattoo-Laden "STICH TAG" ankündet. Tattoo, Shisha-Bars und bald auch der Gebetsruf des Muezzins..... Inch'Allah!



Der Karlsplatz in Eisenach erinnert an das Gedicht von Brecht.:

Eine Pappel steht am Karlsplatz
mitten in der Trümmerstadt Berlin,
und wenn Leute gehen übern Karlsplatz,
sehen sie ihr freundlich Grün.

In dem Winter sechsundvierzig
fror’n die Menschen, und das Holz war rar,
und es fiel’n da viele Bäume,
und es wurd’ ihr letztes Jahr.
Doch die Pappel dort am Karlsplatz zeigt uns heute noch ihr grünes Blatt:
Seid bedankt, Anwohner vom Karlsplatz, daß man sie noch immer hat.


Stimmungsaufheller Frau, Freundschaft, vertraute Fremde

Mein getreues Frauchen reist in abenteuerlicher Bahn- und Busfahrt von Sonneberg bis Eisenach, um mich zu besuchen.



Vom Weg schickt sie mir ein Bild von ersten Bahnstationen wie Mengersgereuth-Hämmern. Frau und Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt. Also müht sich der gute, alte Freund um mein Wohlbefinden mit lang geübter philosophisch-pädagogischer Betrachtung über sich wie mich.


Der Herr Kapellmeister und begnadete Mundartdichter zelebriert seinen 74. Geburtstag. Seine sorgende Sätze zieren Bilder aus dem Video des feucht fröhlichen Feierfest mit seinen zahlreichen Fans. Das Video ist bei YouTube online - später im Text. Lesen wir, was der Kapellmeister mir geschrieben hat:

es geht hier speziell gar nicht um mertenstein oder wagenknecht, es geht allgemein um diese permanente zuknallerei mit afd-, pegida und sonst welchem üblen politscheißzeugs, diese ganzen 'queren' kanäle und wasnichalles ...



ICH WILL DIESEN MIST NICHT !!  issass dennma'klaa geworn ?!!
auch deinen prinzenschiss-liebling kannst du dir an den sepplhut stecken  -  mannomann! kapierst du eigentlich IRGENDETWAS !?


und jammer nichso dämlich rum, wenn du deinen eigenen senf in vulgärer form um die ohren geknallt kriegst.



wenn du deine beschissene provo-nase nich in sachen reinsteckst und es genießt, anzuecken etc, so versuch dein fragwürdiges glück woanders.




ich bin (wie mein freund herbert) ein literaturmensch, nebst musik natürlich. du hingegen fängst schon bei der bezeichnung 'literaturschensch' an, böse und hämisch zu spotten.' lebendige bibliothek' zum beispiel -  NUR ätzerei, häme, dumm-arrogante sich-erheben-darüber.




kein wunder, dass du dich wie 'ichbinnessoooleid' fühlst, alter kranker krieger in depri-pension.



beimscheißeherumspritzen macht man sich eehm auch selber dreckich, isso.
eine kunst- und geistesfeindschaft ohnegleichen! nichts, das nicht durch den dreck gezogen wird, NUR der politscheiß: reaktionär, rassistisch, geschichtsrevisionistisch usw usf ... und 'zwischenmenschlich'? ein einziges desaster!




nichts persönliches kann man berichten, ohne hämisch, indolent, dumm und überheblich angekackt zu werden.
bist ein lausig verbohrtes vomativum im rechtsradikalen thüringen! armes schwein zudem.
VOLLSTÄNDIG HUMORLOS !!!



verkriech dich weiter in deinen elenden, bösartigen politsumpf
und
SZWDZK

Das Kürzel SZWDZK steht für "sieh'-zu-wie-du-zu-recht-kommst" - na was sonst auch soll er mir und sich wünschen zu seinem 74. Geburtstag?



Danke, einfach wunderbar der Text - von mir noch das passende Ständchen zu dem Ehrentag des armen Poeten, des begnadeten Mundartdichters und des Herrn Kappelmeisters:



Großartig! Der Künstler haha zeigt in froher Runde sein unvergleichliches Talent, Menschen zu begeistern, wie das Video seiner Geburtsfeier dokumentiert.



https://www.youtube.com/watch?v=cMEhk1T_GBU


Herrlich! Einfach klicken und feste feiern. Weil's so schön ist, wieder und wieder der Verweis auf meine ihm gewidmete Web-Seite, die fast vollständig sein Lebenswerk dokumentiert.




 Nach der westdeutschen Ruhrgebietsmisere aus Dortbunt baut mich die fröhliche Feier meines Freundes, die vertrautere Fremde in Eisenach mit meinem Feinsliebchen auf, welches die abenteuerliche Reise von Sonneberg nach Eisenach geschafft hat.


Mit meiner Frau von Eisenach, Bad Salzungen, Meinungen nach Hause




Pünktlich bringt sie mir der "Blechwurm" nach mehrmaligem Umsteigen auch auf Schienenersatzverkehr per Bus.



Fröhlich wie zumeist schließen wir einander in die Arme.



Gemeinsam schleppen wir uns auf die Wartburg, wo uns das Bild des Sängerstreites wieder an die feucht fröhliche Geburtstagsfeier meines alten Sangesbrudes haha erinnert.



Für mich ist es mein dritter Besuch auf der Welterbe-Wartburg. Mir liegt die stille Studierstube Luthers näher als Tanz, Trubel und Tralala, womit mein alter Sangesbruder sein neues Lebensjahr feiert.



Der Kampf der Kulturen findet sich auch in ihrer Art zu feiern wieder.


Arbeitslust war auch mir eher selten geschenkt. Es war lästige Pflicht, für mich und meine Tochter zu sorgen. Mit Bürgergeld und der Versorgung von Müttern mit Kindern verschiedener Väter lassen sich lästige Pflichten leichter abschütteln als Hundekot von der Schuhsohle. Doch es wird schwer, böse, weiße, alte Männer zu versorgen, "wenn die Jugend keine Lust mehr hat zu arbeiten."



 Gut versorgt von der Frau genießen wir drei Reisetage. Von Eisenach geht es nach Bad Salzungen. Das Solebad sorgt für Sauberkeit. Mit meiner Frau scheint der Tag weniger grau, Krise, Chaos, Krieg rücken in weitere Ferne. Die einfachen und nächsten Dinge des Lebens werden wertvoller als Bombenexplosionen in Wohngebieten.




Nach fast einem Reisejahr, meistens allein, gewöhnen wir uns erstaunlich schnell aneinander. Sie gibt sich auch alle Mühe, auch wenn sie es nicht leicht hat mir mir . Dafür besichtigt sie als Frau-von-Welt mir die Welterbe-Wartburg - Eintritt 12 Euro pro Person. Die Kassierin sagt zu einer Dame mit Hund:

"Ihr Hund darf aber nicht mit rein!"

"Darf meine Frau denn mit mir rein?"
beantwortet die Kassiererin mit verständnislosem Kopfschütteln:

"Ja, natürlich!"

Ein Herr meint lachend:

"....aber nur mit Leine..."

Die Dame mit Hund zischelt im Hintergrund:

"Diffamierend!"





Bad Salzungen in herbstlicher Pracht begeistert uns mit Fachwerkhäusern.




Das Gradierwerk ist renoviert. Doch es ist uns zu teuer, dort für acht Euro gesunde Luft zu schnüffeln.


Meiningen





Das einzige Werk in Deutschland, um Dampflokomotiven zu reparieren, kann man nur am Samstag besuchen. Das Museum dort öffnet im Jahr 2024.





Von Sonneberg sind es etwa 80 Kilometer bis Meiningen, wenn wir am Wochenende das Werk besuchen wollen.



Zumindest sehen wir auf unserem Spaziergang zum Dampflokwerk dieses technische Wunderwerk.



Sind nicht auch manche Häuser Wunderwerke oder nur wunderliche Werke?


 
Immer wieder erstaunt mich der große Markt- und Kirchplatz in Meiningen.



Die Weihnachtsbeleuchtung ist in dieser Gasse schon montiert.



Beim ruhiger Spaziergang durch Meiningen sollte man auch das Schloß bewundern - zumindest von außen.


 
Wie in Eisenach oder Sonneberg sieht man auch in Meiningen Gebäude, die auf Renovierung oder den Abriss warten.



Zwei Figuren auf dem Schornstein der Villa lassen uns lächeln, denn dort treiben Max und Moritz ihr Unwesen. Wen der Blogbildbericht gelgentlich lächeln ließ, für den lohnte sich die Mühe des

Lesens.