03 Mai 2024

Pamplona, Kalifat Kladderadatsch, Saint-Jean-Pied-de-Port, Oloron-Sainte-Marie, Lourdes

 


Am Wochenende in Pamplona entsetzt mich die Forderung von 1000 "Rechtgläubigen" in Hamburg nach dem Kalifat. "Rechtgläubige" marschieren getrennt nach Geschlechtern. Das unterscheidet sie von "Ungläubigen" bei Kirchentagen oder Wallfahrten. Das Prinzip unserer Verfassung ist Laizismus. Klerikalfaschistische Forderungen nach dem Kalifat mit tausenden jungen Kämpfern ist Horror.




Reisen befreien mich von grauenhaften Gedanken eines klerikalfaschistischen Kalifats statt unserer laizistischen Grundordnung. Der Tag beginnt wie üblich: Wohnstube in das Auto verwandeln, Supermarkt finden, Großeinkauf für das Wochenende, Fahrtziel eingeben, fahren, fahren, fahren. Die erste Autobahntankstelle verkauft mir 21,55 Liter Gas für Heizung, Kühlschrank und Kocher. Das rettet mich über kommende kalte Tage und Nächte.


Eine Autobahnraststätte mit WiFi ist nicht zu verachten, doch freie Daten gibt es nur für fünf Minuten. Die Arbeit am Blog dauert Stunden.



An der Raststätte nervt ein Motorsägenmann, dessen Schnittgut vor meine Karosserie bollert. Auf Reisen kann man keine schwache Nerven brauchen.


Endlich ist das nächste Camp erreicht, welches zehn Kilometer außerhalb von Pamplona liegt. In der Fahrt durch die Berge regneten Wolken mit solcher Wucht, dass Nässe ins Fahrzeug drang. Auf dem Platz angekommen entspannt mich mein übliches Essen. Sonne kommt, heizt den Wagen auf Brutkastentemperatur von 31 Grad Celsius, gerade richtig, um selig zu schlummern. Der Lehm von den Schuhen trocknet draußen in der Sonne, bis mich Sturm, Donner- und Hagelschlag wecken. Fenster, Dachklappe schließen, SAT-Antenne einfahren, Schuhe reinholen.... so vergeht der erste Nachmittag auf dem Camp.


Zum Glück gibt's WiFi, um mir die Zeit zu vertreiben, ohne die teuren GByte von T-Mobil zu verbrauchen, die mir für 12 GByte 29,00 Euro abknüpfen. Die sind 90 Tage gültig und bei Web-Recherchen schnell verbraucht.



Nach Donner, Blitz und Hagelschlag scheint wieder Sonne.



Kommt Sonne, kommt Zeit, den Radweg nach Pamplona unter Rosinantes Räder zu nehmen.



Ein wunderschöner Radweg wie an der Isar von unserer ehemaligen Wohnung in Freimann nach München geht vom Camp nach Pamplona.


Nur Ausblicke auf die Natur ringsum kann man in München am städtischen Isarradweg nicht genießen.



Für Ausblicke ins bayerische Bergland muss man weiter raus radeln als hier fünf Kilometer vor Pamplona.



Die Fahrradbrücken über die Isar sind meist recht neu, hier überspannen uralte Steinbrücken den Fluß.


Die Landschaft mit der Steinbrücke über den Fluß ist so faszinierend, dass der Blog mit dem Titelbild beginnt.



Die Wegweiser zum Jakobsweg "Gran Camino" tauchen bei Annäherung an die Stadt in kürzeren Abständen auf oder sind als Jakobsmuscheln ins Pflaster eingelassen.



Rosinante rüttelt Don Quijote auf der Zufahrt zur Ritterburg durch. Von dort oben überblickt man Pamplona.


Nach Wind, Wetter, Blitz, Donner und Hagelschlag zeigt sich die Natur in versöhnlichem Frühlingsfrieden.



Auf dem Burgberg, dem besten Platz in Pamplona, steht - wie könnte es anders sein - wieder eine Kathedrale. Nach den Bauwerken in León und Burgos, nach Einkaufen, Autobahn- und Radfahrt muss die Kathedralenhalle um 18.20 Uhr auf meine andächtige Versenkung verzichten.



In festlicher Wochenausklangstimmung spaziert die Familie mit der hübschen Tochter über den Platz der Kathedrale. Das

INSTITUTO NAVARRO DE ADMINISTRACION PUBLICA

schmückt sich mit Fahnen. Gaststätten sind gut besucht. Don Quitote radelt zurück ohne die Führung von Google Maps auf dem Smartphone, was daheim noch lädt.  Es geht ja immer am Fluß entlang, sollte also leicht zu finden sein.



Weil nun aber zwei Bäche nach Pamplona strömen, fährt verwirrt der alte Mann erstmal den zweiten Bachlauf hinan, muss umkehren, fragt sich durch, bis er endlich den richtigen Weg findet. Wachsamkeit ist oberstes Gebot, auch wenn Mama ihre Kleinkinder über diese Brücke führt. Geländer gibt es nicht.


Städte und Wege brauchen Zeit, um sie etwas besser zu verstehen. Der Rio Ultzamá führt zum Camp, der Rio Arga führt mich in die Irre.


Zweisprachige Schilder verwirren. Gerade ein wenig an Wörter wie

PREECAUCIÓN PASO CON VISIBILIDAD REDUCID

gewöhnt, sind diese Wörter mir fremd:

KONTUZ GUTXI IXUSTEN DA PADABIDEA




Pilger in der Fremde vertrauen, sicher anzukommen.



Sonnenschein erleichtert alles.



Der Sonntag zieht mich wieder in die Kathedrale von Pamplona, auch wenn die Kathedralen von León und Burgos mir gereicht haben.


Zur Technologie der Kathedralenbaukunst gehörte die Inneneinrichtung, wie in Burgos auch hier wieder als mehrstöckiger Altar.



Damals wie heute: Frauen mit Kindern abzuschlachten, gehört zum Kriegshandwerk.



Solange die Kühlschränke voll sind, solange Alkohol preiswert und Filme, Fussbälle, Brot und Bier die Massen ruhig stellen, neiden nur wenige Klerikern, Adeligen und Bürgern ihren Reichtum und ihre Rechte. Für Arbeiter und Bauern sorgte einst der Arbeiter- und Bauernstaat. Doch der ist abgewickelt.


So wie die Verhältnisse waren, wie sie sind und wieder werden, passt da nicht der Kreuzigungskult zu unserer Kultur? Wie in der Politik die Versprechen für Morgen, die Lügen im Heute sind, so belohnen Religionen Verzicht im Jetzt mit Erleuchtung, Wiederauferstehung, besserer Wiedergeburt oder Jungfrauen im Jenseits.



Per aspera ad astra, wörtlich: „durch das Raue zu den Sternen“ - Baumeister von Kathedralen und Schlössern haben "keine Kosten und Mühen deren gescheut", die in Abgaben und Frondiensten dafür aufkommen mussten.


Stein um Stein, Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr um Jahr - bis die Arbeitskraft verbraucht und ersetzt werden muss.


Zu besonderen Festtagen darf man zusehen, wie der Torero unter Lebensgefahr kunstvoll den wilden Stier schlachtet. Oder ist es zivilisierterer Fortschritt, wenn 22 Ausnahme-Athleten sich um einen Ball balgen?


Das ganze Jahr fiebert der Abenteurer auf den Stierlauf in Pamplona. Im Netz ist zu lesen, dass seit 1924 bei dem "Vergnügen" 15 Menschen ihr Leben lassen mussten.



Passt das in meine geplante Sammlung von "Kriegerdenkmälern"?



Der friedliche Sonntag sollte niemanden auf ketzerische und schon gar nicht auf kriegerische Gedanken bringen. Aber mit Entsetzen ist zu hören, wie Islamisten in Hamburg Sonntag demonstrieren.








Zumindest entspannt es mich ein wenig, bei der WELT online diese neueste islamistische Machtdemonstration zu kommentieren.






Leitmedien haben den Kalifats-Aufmarsch in Talkshows, in Aufmachern rauf und runter abgehandelt, doch das Entsetzen darüber lässt mich Tage lang nicht los.



Mein Bruder daheim geht mit Nachrichten zum islamistischen Mob entspannter um, was mir in meiner Pilgereinsamkeit nicht gegeben ist.




Ergreifen nun die Rechtgläubigen die Macht? Leider ist der Artikel hinter der Bezahlschranke. Ein Absatz daraus:

Solange das Kalifat angstfrei angreifen kann, und es noch nicht einmal eine Abwehrstrategie im eigenen Land hat, werden sich Menschen vom Erzgebirge bis ins Voralpenland schlichtweg fragen, was schlimmer ist: 40 Prozent AfD im Gemeinderat oder ungehindert agierende Islamisten, die sich inzwischen ganz offen anschicken, in den demografisch veränderten Städten die Macht an sich zu reißen, während wir nur Lehrer bedauern, die von Gewalterfahrungen und Mobbing durch Migranten berichten.



Und was dürfen wir vom Kalifat erwarten? "Die Vollverschleierung der Frau hat religiöse Gründe"


Die Sendung "Hart aber fair" rückt die wunderbar verschleierte Frau Hübsch ins rechte Licht:



Julian Reichelt hätte noch gern das energische Kinn der Dame gesehen, mir reicht ihr Blick - von ihren Worten ganz abgesehen.


Noch nicht alle unterwerfen sich sang- und klanglos der fromme Kalifat-Kunde.


Erstaunlich, was Ulf Poschardt berichtet:
Diejenigen, welche uns diese migrantische Unkultur eingebrockt haben, werden sie nicht auslöffeln, wie der konservative Intellektuelle Norbert Bolz so richtig bemerkte. Im Gegenteil, am Montagabend gab es in der ARD ein beeindruckendes Schauspiel, bei dem eine ziemlich verschleierte Khola Maryam Hübsch – Tochter eines konvertierten drogenaffinen Alt-68ers (der, wie sie einmal in einem Interview mitzuteilen hatte, ihre Ehe arrangiert hat) und Rundfunkrätin des Hessischen Rundfunks – sowohl die Scharia als auch das Kalifat liebevoll einordnete. Der Kalif, so erklärte sie, hilft, den Dritten Weltkrieg zu verhindern.

Ob machthabende Eliten des Kalifats jungen, kräftigen "Weißbroten", "Kartoffel- oder Bio-Deutschen" Beschäftigung bieten?


Auch wenn mich der sonnige Sonntag in Pamplona entspannen und auf andere, auf bessere Gedanken bringen sollte, die Ereignisse in 'Schland machen mir schlaflose Nächte. Wer kennt das nicht? "Denk ich an Deutschland in der Nacht...."



Deshalb Rentners Rummelplatz Reisen, um mich auf andere, auf bessere Gedanken zu bringen! Eine fröhliche Ente wackelt durch die Fußgängerzone. Musikanten spielen auf.



Riesen drehen sich im Tanz zu Schalmeienklängen.



Fahnen schmücken das Rathaus im Sonnenschein.



Der Medienapparat in Deutschland arbeitet wie programmiert.


Der "Öffentlich Rechtliche" verkündet - wie man hört:

Die Organisatoren der Veranstaltung gehören einer vom Verfassungsschutz beobachteten rechtsextremistichen Gruppe nah."

Rechtsextremistisch? Öffentliche rechtliche Blöd- und Gleichschaltung!



Islamistische Massenbespaßung in  Hamburg .....


Sonne in den Straßen von Pamplona lässt mich 'Schland nicht vergessen: 'Schland hat fertig.


Sellner, Pirincci, Sarrazin, Tausende, Hundertausende wussten vor zehn Jahren schon: "Die" wollen nicht nur spielen. Werden wir wieder vielen verzeihen müssen, wenn mehr Menschen merken, dass vor zehn Jahren Patriotische Europäer gegen die Islamsisierung des Abendlands und keine Natzis spazierten?


Mein letzter Abend in Spanien sollte versöhnlicher ausklingen. Was tun?


Saint Jean Pied de Port

Was tun? Fahren, fahren, fahren....


Der übliche Stress am Wochenanfang fällt an, wenn ein Ortswechsel auf dem Programm steht: Einpacken nach dem Frühstück, Tanken in Spanien preiswert für 1,43 pro Liter, 40 Cents billiger als in Frankreich, Großeinkauf bei ALDI, als gäbe es in Frankreich nichts mehr zu essen.



Die Bergstraße ist einsam und verlassen, geht durch grüne Wälder, führt höher und höher in die Wolken.



Das Schild im Nebel verkündet

ATTENTION ZONE PASTORALE ANIMAUX EN LIBERTÉ



Die Temperatur fällt auf sechs Grad Celsius, das Ziel liegt in 80 km Entfernung.



KONTUZ heißt was? Was will das Schild uns sagen? "KONTUZ" heisst Vorsicht, soviel ist klar.

KONTUZ LURREKO SEINALEAK ORIENTAGARRIAK DIRA




Im Niemandsland: Vor mir zeigt das Schild: FRANCE



Hinter mir das Schild: NAVARRA NAFARROA. Unten im Tal halten mich drei Polizisten auf. Ein Drogen-Hund schnüffelt durch mein Auto.

"Haben sie mehr als 10.000 Euro mit?"

Ein Blick in mein Portemonnaie, ein Schnüffelhund, der nicht bellt, beruhigt die Männer. Sie lassen mich fahren.

Der nächst größere Ort heißt Saint-Jean-Pied-de-Port. Von dort sind es "nur" noch etwa 50 Kilometer bis Abens-de-Haut. Was mir nicht klar war, dass dazu sich das Auto 1006 Meter hoch und 942 Meter runter auf einer einspurigen Straße quälen muss. Bei 700 Metern Höhe inmitten von Wolken wird es mir zuviel. So geht es etwa 20 Kilometer zurück nach Saint-Jean-Pied-de-Port, wo mir ein 12-Euro-Stellplatz mit Strom Raum und Ruhe gibt.



Saint-Jean-Pied-de-Port bietet für meine Sammlung wieder ein Denkmal von Glanz und Größe des Sieges 14/18.


Die Pilgerpforte erklärt das Schild.


Auch hier pilgern wieder zahlreiche Junge wie Alte, Männlein wie Weiblein auf ihrem harten, langen Weg nach Santiago de Compostela.


Im Mittelalter versorgte das Schloß Zahlungskräftige, das Hospital beherbergte Arme und Kranke, die Kirche Notre-Dame-du-Bout-du-Pont stärkte Körper und Geist der Pilger. Das erläutert eine Tafel. Hilft das auch mir?


Vor dem Kirchenportal spendet eine Frau der jungen Pilgerin mit Hund Geld für ihren Weg. Die Unterkunft im Schlafsaal buchen Pilger für 13 Euro, ein Zimmer für zwei Personen kostet 40 Euro.


Das Schloß- und Burggelände dient jetzt als Schule, zwischen ehemaligen Wehranlagen liegt dies Spielfeld.



Auf dem Burgberg weiden geschorene Schafe. Der Bock saugt begierig den Duft des Weibchens ein. Doch das ist noch bereit.



Vom Burgberg geht es über die noch vom Regen feucht glitschige Treppe hinab in das romantische Städtchen Saint-Jean-Pied-de-Port.



 Pilger, die von überall in Frankreich einströmten, wagten von hier den Weg über die Pyrenäen. Wiki:

Im Jahr 2016 wurde Saint-Jean-Pied-de-Port als eines der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet.


Es geht auf 16.00 Uhr. Mein "Arbeitstag" Wohnung zum Auto umbauen, Einkaufen, Fahren, Stellplatz suchen und einrichten, geht dem Ende zu, einen Salat im Auto zum Ausklang, Bildgeschichte "verbloggen", dann kommt bei untergehender Sonne Unterhaltung im SAT-TV.


Der sonnige Morgen, notwendige Einkäufe und der wunderschöne Ort locken mich anderntags ein weiteres Mal in das Städtchen Saint-Jean-Pied-de-Port, diesmal zeigt der Kirchturm 10.30 Uhr an.


Noch einen Blick auf das Rathaus, dann geht es wieder daran, die Wohnung in ein Auto zu verwandeln.



Vor meiner Aufbautür unterrichtet die Sportlehrerin ihre Schüler in der Kunst des Speerwerfens. Doch damit genug, die Fahrt geht weiter.

Oloron-Sainte-Marie



Die nächste Etappe nach Oloron-Sainte-Marie geht laut Google Maps für "Rad" 893 Meter rauf und 835 Meter runter. Diese Berg-und-Tal-Fahrt auf teilweise einspurig befahrbaren Straßen strengt an. Bei Gegenverkehr muss man im Schritttempo sich an den Rand retten. Zwischen 30 und 50 km/h braucht man für die Strecke von knapp 80 Kilometern bald zwei Stunden. Dafür entschädigen mich bezaubernde Blicke auf die Gipfel der Schnee bedeckten Pyrenäen.

 


Es gäbe zwar auch ein Camp in Oloron, doch weil gerade noch ein Stellplatz für mich frei ist, Strom und Platz kostenlos sind, gibt es hier Mittag, Pause und Ruhe.



Auch in Oloron gibt es lauschige Ecken, doch gegen Saint-Jean-Pied-de-Port macht der Ort einen ärmlichen Eindruck.



Am Eckhaus weist das Schild Aire de service Camping-car auf den Platz hin, zu dem mich wie immer punktgenau die Koordinaten auf dem Navi bringen. Die Koordinaten verrät mir der ADAC Stellplatzführer.



Auch wenn Oloron auf milder Höhe von 255 Meter liegt und entsprechend wärmer als Pamplona ist, liegt die Gebirgskette der Pyrenäen zum Greifen nah.



Die CAISSE D'EPARGNE, unter dem Dach in Stein gemeißelt, steht zum Verkauf. Meine Preisklasse allerdings ist gerade mal ein Café au lait, der hier schon wieder drei Euro kostet - mehr als das Doppelte von spanisch-portugiesischen Preisen zuvor.


Ob Pilger oder Freiheitskämpfer über die Berge wollen oder müssen, immer sind Menschen aus guten Gründen unterwegs.



Zum Glück hält mein holdes Weib daheim die Stellung und Haus wie Garten in Schuss. Das macht ihr soviel Freude wie mir der Reiz des Neuen. 


Der schattige Stellplatz in Oloron bietet keine Sicht auf den Satelliten. Der Camper kann nicht beides haben, nämlich Schatten und SAT-Empfang. Statt SAT-TV gibt es einen Ausflug in das Zauberland bei untergehender Sonne.


Auf einer Bank oberhalb der Stadt lässt sich wenigstens für einen Augenblick bei sinkener Sonne mit dem Blick auf die Berge das Elend der Welt vergessen.


Einmal Frieden - einen Augenblick lang! Doch dann dreht das Mühlrad der Gedanken wieder und weiter.



Der Kalifat Kladderadatsch in Hamburg am Sonntag hätte ein Weckruf sein können. Er hätte wie die Angriffe auf Frauen auf der Domplatte in Köln an Silvester 2015 Menschen begreifen lassen können, wie es Frauen an die Wäsche ging, so geht es jetzt an unser Eingemachtes, ans Denken und Handeln. Doch der beschränkte Bunt-Blödel kann und will sich nicht vorstellen, dass wir kollektiv das katastrophale Kalifat Kladderadatsch kommen lassen - mit Kusshändchen hier wie da.



Denkmäler sind in Sicht, wie das krank-kaputte Europa weidwund gejagt auf Knien vor dem Eroberer kuscht, Prophezeiungen sind schon längst in Umlauf wie von Pirincci, Houellebecq, Raspail, Kubitschek - doch wer hätte je die Zeichen an der Wand sehen und lesen wollen?



Man pickt sich aus "alternativen Medien" den üblichen Horror wie von einer gut integrierten und engagierten Lehrerin im woke-links-grünen Machtsystem.


Manche Kinder der 68iger Flower-Power-Generation leben im Schwarzen-Block gewalttätiger Antifanten ihre A.C.A.B-Fantasien aus. Doch wer sich im Berufsleben bewähren will oder muss, der passt sich den Verhältnissen an, wie mich zumindest meine Erfahrung lehrte.


Anders sind Religioten in ihrer ideologischen Blase. Rechtgläubige fordern in der Minderheit mehr Respekt und Verständnis wie für die Verschleierung von Frauen als religiotische Praxis. Haben Rechtgläubige dann die Mehrheit, zwingen sie uns Ungläubigen ihre Sitten, Gebräuche und Religionsgesetze  auf.



Götz Kubitscheck war bei einer ähnlichen Veranstaltung  dabei und berichtet, was ihn dort bewegt:
Ich bin mir sicher: Wir laufen in diesem Bereich auf eine Katastrophe zu, auf einen Konversionsdruck, der auf die Bereitschaft eines Teils unserer Leute trifft, das Angebot der Unterordnung, der Unterwerfung anzunehmen. Denn es gibt Männer, junge Männer, die vor allem unter Männern sein wollen, in starken Gruppen, im Einsatz.


Männliches Verlangen über eigene Belange zu kommunizieren, bietet auch Facebook wie mit dieser Gruppe. Doch als regelmäßige Gebetsübung koran konditionierter Kreise, als regelmäßiges Treffen von Männern wie in Shisha-Bars gibt es Männerbünde in unserem Kulturraum eher selten - abgesehen vom Mannschaftssport wie beim Fussball und in einigen exklusiven, traditionellen Clubs.



Man darf gespannt sein, wieviel Ungläubige gegen islamistische Rechtgläubige demonstrieren und ob Medien davon berichten.


Lourdes

Wenn schon Pilgerfahrt von Santiago de Compostela nach Saint-Jean-Pied-de-Port dann auch noch nach Lourdes, auch wenn das wieder 813 Meter rauf, 635 Meter runter geht.



Kaum 70 Kilometer sind äußerst beschwerlich. Man muss durch Orte mit zwei Meter schmalen Gassen fahren, was man nur mit eingeklapptem Seitenspiegel schafft. Regen, Regen, immerzu Regen. Der Motor braucht wieder Öl, wieder einen Liter nachgekippt.



Am 16. März in Portugal bekam die Maschine in Evora erst einen Liter Motoröl.


Keine zweieinhalbtausend Kilometer weiter will der Motor wieder Öl, bekommt einen Liter. Das war früher nicht so. Werden Motor und Fahrer alt?



Die knapp 70 Kilometer haben mich dreieinhalb Stunden aufgehalten. Die Achterbahnfahrt ging über so enge einspurige Straßen, dass ein, zwei entgegen kommende Auto mich an den Rand zum Halten zwingen.  Von der engen Ortsdurchfahrt mit zwei Meter Breite gibt es leider kein Bild, weil man einfach nur froh ist, ohne Kratzer durchzukommen.



Dafür gibt es dann bei Nay vor Lourdes für meine Sammlung ein Ehrenmal.



Lourdes bei sieben Grad im Regen ist wenig einladend. Im Morgengrauen sind es dann nur noch drei Grad Celsius.


Doch mein mühsamer Weg über Berg und Tal hat mich nicht nach Lourdes geführt, um dort den ersten Nachmittag im Auto zu sitzen. 



Bildern bei Regen fehlt Farbe, Stadt wie Land sehen aus wie Grau in Grau. Menschen unter der indischen Flagge hören aufmerksam zu.



Sich selbst und die Kamera muss man unter dem Schirm vor Regen schützen.



Der klerikale Geschäftsbetrieb übersteigt nach meinem Empfinden selbst den von Santiago de Compostela, wie das HOTEL SOLITUDE beispielhaft zeigt.



Obgleich der Nachmittag des ersten Mai als Feiertag Menschen zum Bummeln einladen könnte, Regen vermasselt das Geschäft.



Vor Jahrzehnten auf meiner Fahrt mit meinem ersten Motorrad 1968 ist mir dieser Ort noch schwach in Erinnerung. Menschen füllten eigene Gefäße von der Quelle. Der Laden bietet passende Kanister "Fabriqué en France".



Farbtupfen wie von roten Regenschirme, Kastanienblüten und ein Heilige am Bildrand in weiß - sonst alles naß, kalt, grau in grau.



Der nächste Tag beginnt wieder kalt und grau. Erst wenn Wolken über den Bergen aufreißen, sieht man Schnee auf der Höhe. Ohne warme Winterkleidung ist der Besuch kein Vergnügen.



Lautsprecherdurchsagen in italienisch, französisch und spanisch bieten für 17.00 Uhr eine Veranstalung in der Kirche für Pilger und Kranke an. Doch zehn Minuten darauf zu warten und dort sitzend auszuharren, ist mir zu kalt.



Die vielen Kerzen wärmen angenehm den engen Raum mit der gekrönten Dame in weiß, aber ohne eine Kerze von mir. Nur einmal, im Dezember 2006, hat meine Tochter mit mir eine Kirchenkerze gespendet, dass sie gesund werden würde.



Drei Jahre später ist sie mit 30 Jahren dann doch gestorben.



Die hypnotische Kraft von Jahrhunderten ritueller Praktiken darf man nicht unterschätzen. Selbst Parolen wie "MAGA" (make Amerika great again) oder "wir schaffen das" vom Gruß eines irren Volksverführers ganz abgesehen wirken. Hypnotische Parolen wie "der Islam gehört zu Deutschland" verlieren ihren Zauber, wenn Komiker sie lächerlich machen. Wer wie Pirincci meint, der "Islam gehöre zu Deutschland wie.... auf den Frühstückstisch" oder "wie die Reeperbahn nach Mekka" durchbricht den Bann der Propaganda. Wenn erst 1.000, in der nächsten Zehnerpotenz 10.000, dann 100.000 junge, bärtige Krieger und Kämpfer "Kalifat als Lösung" propagieren, hält das unser Gemeinwesen noch aus? Kubitschek, Sellner, Höcke, Pirincci, Sarrazin, selbst Sektglasplauderer wie Klonovsky, vielleicht auch Sloterdijk mögen so rechts, links oder mittig sein, wie immer sie wollen - für mich ist klar, was kommt und kommen muss:

Wir laufen auf eine Katastrophe zu.



Niemand kann einem Religioten seine Freude an Hingabe, Unterwerfung bis zur Selbstaufgabe verwehren. Lieber wäre mir, mehr Menschen würden ihr Auto mit dem Aufkleber verzieren:

Besser ein Wolf Odins als ein Lamm Gottes.

Träume beseligender Glückseligkeit platzen wie Seifenblasen, wenn Bomben bastelnde Schläfer im Allah-uh-Akbar-Wahn Krieg erklären und machen. Brüderchen portraitiert Maienblumen und den Kater in seinem Garten, haha maltraitiert sein Klavier und mich, Reinhard komponiert Acrylfarben, und der Autor plagt seine Leser - sofern sie es aushalten - mit Reisen und Fantasien.


Wenn dann noch beim Treffen mit Koran Klerikern kirchliche Würdenträger ihr Kreuz ablegen, oder Politiker vor Koran konditionierten Machthabern nackte Statuen verhüllen lassen, macht das den Kreuzigungskult zum Kriecherkult. Im Beruf ist Buckeln und Kriechen für die meisten Menschen oft unvermeidlich, aber spätestens als Rentner kann man sich das wieder abgewöhnen. Wie zumeist erzählt der Autor von sich selbst.



Den Bedarf an Andenken von Lourdes befriedigen zahllose Lädern.





Durch die engen Gassen mit den Andenkenläden navigieren schwere Busse, die in Mengen oberhalb der Stadt auf großen Hotelparkplätzen stehen.




Meinen zweiten Besuchstag belohnt besseres Wetter.




Die Burg beherbergt ein Museum zu den Pyrenäen. Auf dem Gelände des Wallfahrtsort Lourdes tummeln sich Besucher, die sich laufenden Gottesdiensten in verschiedenen Sprachen anschließen können.



Viele Besucher wollen ein Erinnerungsfoto vor der mächtigen Klerikalkulisse mitnehmen.



Von der oberen Etage der Kirche kann man den Gottesdienst an der Grotte verfolgen.


Auch in der oberen Kirche versammeln sich Gläubige zur Andacht.



Die Gläubigen fokussieren sich bei ihrer Andacht auf die Frau im Strahlenkranz.



An dieser Brunnenanlage füllen Menschen ihre Flaschen mit dem heilenden Quell ab.



Die Sonne rückt die Kirche ins rechte Licht.



Ein Mann zieht die Deichsel, eine Frau schiebt hinten, so werden Kranke über das Gelände geschoben, hier auf dem "Kreuzweg der Kranken".



In friedlicher Stimmung genießen die Menschen den Gottesdienst im Freien. Ein Laden bietet wie Verkaufskästen im Freien Opferkerzen an. Die größte Kerze hat ihren Preis: "70 kg OFFRANDE CONSEILLÉE 500 Euro".
   

Organisierte Reisegruppen bringen Kranke. Die Wägelchen sind mit Namenschildern für die Ankommenden vorbereitet.



Solche Gruppen geben eine Vorstellung von dem kommerzialisierten Klerikalbetrieb, welche Kunden mit doppelachsigen Bussen in große Hotels karren.



Ein Erinnerungsfoto wie dieses dürften daheim die Stuben der Pilger zieren.



Auch wenn man mich als eingeschworenen Heiden nicht zu Wallfahrern zählen kann, haben mich Stunden auf dem weitläufigen Klerikalgelände in eine freudige Ruhe versetzt, wozu der Sonnenschein ein gut Teil beigetragen hat.



Als mich dann noch Rosinante in die Hotelbezirke oberhalb der Stadt schaukelt und sich vor mir die prächtige Bergwelt entfaltet, ist mein Tagesglück komplett.



Weil Kraft und Energie aufgebraucht sind, bleibt mir der Sinn dieser Pyramide verschlossen.



Das prächtige Rathaus von Lourdes im Sonnenschein ist mir noch einen Halt, ein Bild wert, dann geht es heim in mein Sonnen durchwärmtes Auto. Es gefällt mir mittlerweile so gut hier, dass es mich eine dritte Nacht hält.



Mein dritter Tag in Lourdes ist pures Glück. Frühjahrsputz für das Auto, Dusche für mich, Flaschen von der Quelle in Lourdes mit Wasser füllen, welches gut schmeckt und gut tut, ein langes, liebes Gespräch mit meinem Freund aus München, ein Salat mit frischem Baguette und Hirtenkäse, so sollte die morgige Rückfahrt gelingen.



WiFi ist stark. Letzte Nachrichten vom Kalifat-Kladderadatsch purzeln über den Bildschirm. Bei der Seite anonymous.org ploppt ein Fenster auf:


Willkürliche Marionettenspieler bananenrepublikanischer Unkultur müssen ihr Mütchen an denen kühlen, die sie für Gegner halten und auch sind.


Besser man sagt und schreibt nie etwas oder allenfalls etwas über das Nichts wie Katzen, Hunde, Autos, Fußball.


Rückblickend auf das letzte Jahr Blogger-Fleiß sieht man die Spitzen Samstags bei der jeder neuen Veröffentlichung. Mein Dank an 111.969 Menschen, die meine Blogs aufgerufen haben, vielleicht sogar gelesen, sich gefreut haben - wer sich ärgert, ist selber schuld.


Abschied von Lourdes

Nun muss der Blog zum Ende kommen.



So andächtig, wie dies mir als Heide möglich ist, pilgert mein Abschiedsweg vorbei an der Grotte, zu der überall in der Stadt Schilder weisen. Die Wände sind von den daran gleitenden Händen glatt geschliffen, was nicht meinen Hygiene-Vorstellungen entspricht.



Andächtig murmeln die Gläubigen das, was der Vorbeter sagt.



Manches Gebrüll anderer Religioten-Vorbeter in ihrer Bütt erinnern eher daran, Gläubige in Kamikaze-Aktionen zu hetzen.



Nun gut: Abschließend suchen meine verwirrten Sinne Klarheit im Kreuzgang der Kranken, wo die einzelnen Stationen beeindrucken: "Jesus wird zum Tode verurteilt"



"Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern" steht auf der nebenstehenden Tafel in sieben Sprachen, Arabisch fehlt.



"Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz"



"Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz"



So geht das dahin, meiner Zählung nach über 14 Stationen. Priester sprechen für die in Rollstühlen gezogenen Kranken tröstende Worte. Das Angebot bedient Gruppen in verschiedenen Sprachen mehrmals am Tag.



Am Ende des Leidesweg verkündet die Tafel: "Der auferstandene Christus erscheint den Emmausjüngern" - diesmal ohne Kreuz. Lässt das nicht hoffen?



Opferkerzen - bis zu 500 Euro - flackern unter einer eisernen Abzugshaube.



Der darin verarbeitete Docht ist so dick wie ein Finger, was meine Frau als Kerzenmacherin interessiert.



In diesem höchst kommerziell und effizient arbeitenden Betrieb warten die nächsten Kunden auf die Einfahrt zu einer Veranstaltung, die vermutlich dem Kreuzgang der Kranken vorgeschaltet wird. Doch die genauen Abläufe bleiben mir bei meinen kurzen Besuchen verborgen.



Man sieht den gewaltigen Andrang am Ufer. Koran Kunden füllen am heutigen Freitag ihre Versammlungsräume, hier herrscht täglich Betrieb von 6.00 a.m bis 12.00 p.m. Eine Wallfahrt ist teuer, Zeit ist Geld, muss man nutzen.


Der junge Mann erinnert mich an eine einstige Verlobte, die unbedingt einmal einen Priester verführen wollte. Der Herr hätte ihr gefallen. Aber was verstehen böse, alte, heidnische, weiße Männer schon von

Frauen? 

 

 P.S.: Korrekturen, wenn überhaupt, später....