20 Mai 2015

Kalabrien: Säkularer Staatsschutz gegen sakrale Scharia

Sizilien liegt nun schon wieder 50 Kilometer hinter mir. Wehmütig wandern die Gedanken zurück zu dieser Insel voll von Baudenkmälern und voller Naturwunder. Doch wenn sich der Körper durch die Wellen wühlt, die schweissnasse Haut im Wasser kühlt, fühlt man sich wie neu geboren.


Die Burg über Taormina: Bis zur Kapelle, die etwa 100 Meter unterhalb auf einem Felsen über dem herrlichen Land prunkt, haben mich meine Füße durch die Hitze geschleppt. Mehr wäre meiner Gesundheit auch unbekömmlich.


Der Blick in das Hinterland von Taormina enthüllt eine weitere Siedlung, die sich auf die Wind umrauschten hohen Felsen schmiegt.


Taormina erinnert mich ein wenig an das nordmarokkanische Gebirgsnetz Chefchouen. Doch geldschwerer Tourismus treibt in Sizilien die Preise in Höhen, die mir den Spaß an lukullischen Gastronmie-Genüssen verderben. Wie bei einem abgerissen Landstreicher verstaut mein Rucksack eine Wasserflasche, einen Apfel, einen Müsliriegel, manchmal noch etwas Brot plus einer Fischdose, um mich preiswert auf einer Park- oder Friedhofsbank zu verköstigen.


Das Kachelbild "S. PANCRAZIO PATRONO DI TAORMINA" schmückt eine Hauswand in dem Bergdorf. Die Touristen fallen scharenweise auf dem nahen Flughafen in Catania ein, Busse, Taxen oder Mietwagen bringen sie in die Hotelburgen. Die Tourismusindustrie organisiert von dort aus Bustouren zum Ätna, durch das Land am Meer, Schiffe bringen zahlende Gäste auf bezaubernde, kleine Inseln.


In Recanati führt mich mein letzter, wehmütiger Abendspaziergang vom Camp Aurora rund um die lichtglänzenden Hotelburgen und noblen Restaurants. Meine eigene Verpflegung ist, vom kostbaren abendlichen Rotwein einmal abgesehen, schlicht und einfach: Mittags gibt es fast immer vorgewaschenen Salat. Eine Schale reicht für zwei Tage. Abends stärkt mich mein vegetarischer Eintopf aus einem bunten Allerlei. Als Grundlage schmort erst eine Zwiebel in Öl, dazu kommen Paprika, Zuccini, klein geschnittene Kartoffelstücke, ein Brühwürfel, Wasser, Rosmarin, Soja-Sauce, Kümmel, Pfeffer und auch Brokkoli. Der soll besonders gut und gesund sein für einen gestressten Magen.


Wie bestellt parkt vor einem Nobel-Restaurant, an dem man sich für 50 bis 100 Euro mit Hummer und Champagner verköstigt, dieser Rolls-Royce. Bei meinen Wanderungen durch Stadt und Natur sind die Sinne wach, im Getümmel von Menschen sogar angespannt. Eine "Paneficio", eine Bäckerei, verrät sich mir durch duftenden Geruch frischen Brots. Toiletten lassen sich in Eisdielen, Museen und in öffentliche Gebäude finden und nutzen. Viele Camps halten Waschmaschinen vor. Meine Frau wäre entsetzt, wie lange jetzt schon mein rot-weißes Hemd immer wieder vollgeschwitzt und ausgelüftet an meiner Haut klebt. Ja, meine Frau, ihre Kraft zieht nun nach 50 Tagen Sizilien mehr und mehr mich in ihre Arme.


Noch ein letzten, nächtliches Wackelbild vom Lavastrom des Ätnas. Der liegt etwa 30 Kilometer weit von Recanti entfernt. Doch mich zieht es nicht mehr in die Höhe zu dem glühenden Steinbrei. Mich zieht es morgens auf die Autobahn, die durch zahllose Tunnel für 2,80 Euro in das Stadtgewühl von Messina mündet. Aber in tiefer, inneren Ruhe und Ausgeglichenheit zieht der hupende Blechzirkus an mir vorbei, mit mir mitten drin.


Schon vor 10.00 Uhr morgens steht mein Womo in der Stauschlange. Alle Fahrzeuge wollen auf das Schiff. Meine Fahrkarte - hin und zurück - für 99 Euro scannt der Kontrolleur kurz ein. So weiß die EDV, wie lange der Reisende auf Sizilien weilte.


Das Parkdeck in gefühlter Größe von mehreren Fußballfelder füllt sich in Minutenschnelle. Vorsichtig nähert sich die vierspurige Fahrzeugschlange, fädelt sich zweispurig ein, federt über die Rampe auf einen eingewiesenen Platz. Unter die PKWs mischen sich gewaltige Busse, einige Womos sowie ein Müllfahrzeug.

Jetzt sind es nur noch wenige Minuten, bis die vordere Ladeklappe wieder auf der Rampe liegt. Dann schlängelt sich der Blechwurm wieder auf den Straßen und verteilt sich im italienischen Hinterland.


Mein Navi verrät mir, dass das Schiff mit 21 km/h zur Stadt "Villa San Giovanni" schaukelt, 14 Meter über dem Meer.


Nach bald 100 Kilometern Fahrt, abzüglich der Schiffpassage, soll für mich mein Rentner-Reisepensum gegen 11.00 Uhr erfüllt sein. Da das Camp "Scina di Palmi", das dem Namen "Villagio La Quiete" alle Ehre macht, wegen Bauarbeitern geschlossen ist, zieht es mich auf der Sand überwehten Straße zum Meer. Nach einer Fahrleistung von bald zwei Stunden muss das Meer meinen Körper erstmal wieder auf teutonische Betriebstemperatur kühlen, obgleich der wolkige Tag und der kühlende Wind den Wagen wohl temperiert bei 23 Grad hält. Wind genug bläst durch das spaltbreit geöffnete Seitenfenster. Die SAT-Antenne schafft die Verbindung zur Heimat, Bayern Klassik wiederholt eine gefühlvolle Sendung zu Schubert und dessen deutsche Kunstlieder wie zum verliebten "Gretchen am Spinnrad".


Drei kalabrische Einwohner haben es sich auf den Felsbrocken am Meer bequem gemacht. Wir beäugen einander mit Neugier in gebotenem Abstand.

Während die Sängerin der Schubert-Lieder uns den Text als Liebes-Wunder einer erregten, verwirrten, jungen Frau erläutert "mein Busen drängt sich zu ihm hin", drängt es mich nach Meerbad, Mittagsmahl und -schlaf noch einige Kilometer weiter. Wenn mich sechs Kilometer weiter in Taureana die Palmi das Camp San Fantino mit dem Luxus von WiFi verwöhnt, ist mein Tagespensum schon gegen 16.00 Uhr erledigt. Doch das Camp lag nicht am Meer, irgendwo im Hinterland. Also geht die Reise nochmal 26 Kilometer weiter nach Nicotera. An dem wunderbaren Platz Camp Mimosa kühlte mich das Meer schon am 24. März erstmalig auf meiner kleinen Reise. Doch acht Wochen später ist das Meer warm genug, um sich darin eine Viertelstunde von den Wellen wiegen zu lassen.


Kühlschrank und Speisekammer sind noch von Sizilien her wohl gefüllt. Doch ein abendlicher Ritt auf meinem Drahtesel auf den verkehrsarmen Landstraßen zum nächsten Dorf macht immer wieder Spass, auch wenn es nichts einzukaufen gibt. Dafür schenkt mir ein Lakritz-Eis einen neuen Gaumengenuss.


Drei Minuten Fußweg zum Meer an einem Platz voller Palmen hat einst diese staatliche Immobilie mehreren Familien Platz bieten können.



Wie schon an anderen Dörfern an der Küste bietet dieses auch quireliges Saturday-Night-Fever Leben. Die Kleinen toben um Bälle, lebhafte Unterhaltungen klingen über den Platz.


Mit dickem Bauch hüpft der Autor voller Übermut auf dünnen Beinen nach dem ersten Morgenbad über den Sand. Der Wind spendiert dem Meer reizvolle Wellen, auch wenn ängstliche Gäste sich dann nicht ins Wasser trauen.


Das Rentnerpaar hat vor 44 Jahren sich diesen Traumwagen der Marke Suleica vom Hersteller Schäfer für 14.000 Mark gekauft. Da die Erinnerungen an viele Urlaube mit Kindern an dem schnittigen Gefährt hängen, hat der Rentner in mühsamer Handarbeit das Gefährt renoviert und auf technisch neuesten Stand gebracht.  "Suleica" bedeutet "super leichter Caravan".


Meine Nachbarn meinen, dass aus diesem "Sandloch" die letzten beiden Wohnmobile mit einem Trecker hinausgezogen werden mussten. Meine Frau kann zufrieden sein mit mir: Meine dritte große Wäsche flattert auf der Leine. Meine Sorge, dass die Wolken Regen bringen, war vollkommen unbegründet. Wind und Sonne trocknen die Wäsche in einer Viertelstunde.



Sakraler gegen säkularer Staat


Bilder von Reisezielen  finden sich in Reiseprospekten oder auf Webseiten, oft in besserer Qualität. Von meinem einfachen Leben bekommt der Betrachter einfache Bilder, die meine einfache Frau daheim freut. Das reicht. Meine Frau verkauft in einer Holzhütte an einer lauten Straße Spargel. Wenn die Erdbeeren reif sind, managed sie aus einer anderen Holzhütte am Erdbeerfeld den Verkauf für die Menschen, welche sich pfund- und kiloweise die süßen Früchte pflücken. Marmelade, Kuchen, Saft selbst alkoholische Köstlichkeiten entstehen aus diesen Früchten, Erdbeeren, Kirschen, Blaubeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren.

Voriges Jahr war meine Marokko-Portugal-Reise Mitte Mai beendet. Meine Frau verkauft auch dieses Jahr wieder, wie in den Jahren zuvor, in der Hütte am Straßenrand das Edelgemüse, später im Jahr dann Erdbeeren, Heidelbeeren, Stachelbeeren, Tomaten und Eier.


Gottes Gaben der gnädigen, großzügigen Natur geben uns Kraft durch Frühlingsfreude. Gottes Gaben? Sollen sich die Menschen dafür in christlicher Dankbarkeit und Demut am Sonntag in Gottes Haus ihrem Gottesdienst frönen?



Bevor sich meine einfachen Worte und Gedanken hier an die Öffentlichkeit wagen, sollte sich der interessierte Leser die Zeit für einen ausgewiesenen Experten nehmen:


…Ralph Giordano - Nicht die Migration, der Islam ist das Problem!
•vor 2 Jahren
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Aufklären statt verschleiern. Ralph Giordanos Rede zur Kritischen Islam-Konferenz
Der damalige 85jährige Jude Ralph Giordano kritisiert auf hohem sprachlichen und intellektuellen Niveau den Islam weitaus besser, als dies meinen schwachen Kräften gegeben ist. Allerdings hat Giordano seine Rede 2007 gehalten. Für die meisten Menschen in Europa, in Australien, den USA und auch asiatischen Staaten entwickelt sich Immigration zu einem mehr als massiven Problem: Immigration gefährdet den Frieden. Doch es lohnt sich, einen weiteren ausgewiesenen Experten über den Orient und glühenden Verteidiger des Islam zu lesen: Jügen Todenhöfer schreibt gerade auf Facebook:
Lasst euch von den Rattenfängern des IS nicht verführen! Der IS kämpft nicht für den wahren Islam, sondern für eine kriminelle Ideologie des Völkermords. Er betrachtet alle gemäßigten Muslime, die Demokratie akzeptieren, als Todfeinde. Weil sie angeblich menschliche Gesetze über die Gesetze Gottes stellen. Der IS will daher alle demokratischen Muslime als "Abtrünnige" töten. Habt ihr diesen brudermörderischen Wahnsinn jemals zu Ende gedacht? Wer glaubt, das sei Islam, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Der Islam ist eine Religion der Barmherzigkeit und nicht der Unbarmherzigkeit. 113 von 114 Suren beginnen mit den Worten "Im Namen Allahs des Allerbarmers, des Barmherzigen". Und nicht des Unbarmherzigen. Gott ist kein Terrorist. Der Islam ist Liebe, der IS Brutalität. Wer das verwechselt, ist ein Fall für den Psychiater.
Es streiten sich die Gelehrten, ob Islam Frieden oder Unterwerfung propagiert. Mir scheint es, dass sich "Heilige Schriften" wie der Talmud, Koran oder die Bibel recht beliebig auslegen lassen. Es sind gerade fanatisch religiöse Menschen, sei es im Bibel-Gürtel der USA, sei es bei zionistischen Siedlern oder eben bei politisierten Muslims, die gegen andere Religions-Gemeinschaften,  gegen "Abtrünnige vom rechten Glauben" und auch gegen Agnostiker hetzen. Religions-"Führer" kämpfen mit aller Härte und Grausamkeit um "Köpfe" ihres Glaubens. So haben Christen über Jahrhunderte mit  Muslims gekämpft. Mit gutem Glauben an eine "Göttliche Sendung" lassen sich Menschen aufhetzen, in Kämpfe  führen und selbst den Tod leichter ertragen. Todenhöfer fabuliert vom "Islam als der Religion der Liebe", Giordani vom "Islam als Problem". Wem der Verstand fehlt, pöbelt mit einem Gassenjargon, der  häufig genug in Gewalt mündet: Hooligans gegen Salafisten. Eine Unzahl der Einträge wäre dort Grund für eine Klage wegen Volksverhetzung. Dies vergiftet, mehr noch verhindert, eine sinnvolle geistige Auseinandersetzung um Segen und Fluch von Religion, von allen Religionen, gleichgültig ob von jüdischen, christlichen und mohammedanischer Sekten!


Obgleich es mich freut, wenn viele Menschen, mehr als 1000, auf meinen letzten Blog zugreifen, ist das nicht so wichtig. Mehr liegt mir an der Verbindung zu meiner Frau daheim. Es liegt mir mehr daran, Fakten zu untersuchen, unangenehme Tatsachen nicht zu verdrängen und sich damit auseinander zusetzen. Die Probleme und Kontroversen zu verdrängen, gleicht eine Krankheit solange zu verschleppen, bis diese unheilbar und somit tödlich ist. Was anderes aber geschieht derzeit, wenn man die sprachlose Feindschaft zwischem einem brüllenden, pfeifenden, johlenden Antifa-Pöbel beobachtet: Dieser Pöbel brüllt Reden und Arbeiten von sogenannten "Rechten" oder "Verschwörungstheoretikern" wie von Pirincci, Sarrazin, Mannheimer, Ulfkotte bis zu Abdel-Samad oder den Texten und Collagen von Cahit Kaya nieder und marschiert als "linker Volkssturm" gegen alle Vernunft und Verstand, taub aller Argumente und Fakten.


Wenn sich das Prekariat in unsicheren Arbeitsverhältnissen, wenn sich Rentner und Hartz-IV-Empfänger einbilden, die sozialstaatlichen Segnungen von Europa im allgemeinen und besonders in Deutschland seien auf beliebig viele Menschen in gleicher Höhe zu verteilen, schockt diese aus träumender Erwartung schmerzliche Einbuße an Lohn, mangelhafte Infrastruktur wie der Telekommunikation, dem Verkehrswegenetz, der Gesundheitsvorsorge, an öffentlichen Einrichtungen wie Bädern, Postdienststellen und zuletzt an Pflege im Alter. Zurück zur Religion im allgemeinen, zurück zum Islam, zurück zur Immigration ins altersschache Europa.



Nun haben sich die Menschen in Europa im Lauf der Jahrhunderte soweit geeignet, dass Religion Privatsache ist und bleiben solle. Ob Menschen also in ihrer Freizeit wie am Sonntag Fußball spielen, in Biergärten spazieren, Kirche, Kultur oder Kino genießen, bleibt jedem selbst überlassen. Das bedeutet: Freiheit von Religion steht über Religionsfreiheit.

Der säkulare Staat setzt gesetzlich durch, dass öffentliche Räume wie Schulen, Bahnhöfe, Ämter, Post- und , Polizeidienststellen und Gerichte frei sind von religösen oder parteilicher Propaganda.



Die Freiheit von Religion steht über der Religionsfreiheit. So gehören Spott, Häme, Kabarett, Collagen gegen Religionen, Glaubenssekten wie gegen politische Machthaber zum Selbstverständnis einer freiheitlichen Gesellschaft. Die Freiheit der Rede, Kunst und Kultur steht damit über den Gefühlen derer, die mit Religion und Glauben konditioniert sind.



Die Auseinandersetzung zwischen religiös konditionierten Gläubigen und freiheitsliebenden Lästermäulern muss der Staat zulassen. Der säkulare Staat soll die Freiheit der Kritiker schützen, sich geistig mit Lobbyisten, vulgo Priestern, Mullahs, Rabbis oder Ayatollahs, der sakralen Sekten auseinander zu setzen.



Wenn Cahit Kaya, als Vorsitzender der Ex-Muslime in Österreich meines Wissens, beständig und provozierend gegen die "Islamisierung des Abendlandes" anschreibt und Collagen bastelt, ist das sein gutes Recht. Wenn Dieter Nuhr als Kabarettist lästert, Frankenfeld als Showmaster eine Ayatollah-Puppe mit Damenwäsche bewerfen ließ, wenn Hebdo-Charlie-Zeichner oder die dänische Zeitung Jyllands-Posten Mohammed und den Islam karikieren, dann ist das Recht in einem säkularen Staat. Im sakralen Koran-Staatssystem ist das ein Verbrechen. Wenn Menschen in Europa ihr Recht nicht verteidigen, dann übernehmen Großsekten wie die Islamische das vom Recht befreite Gebiet. Dieses Recht der Freien Meinung vor Glaubens - und Kirchenterror haben sich Menschen in Europa in Jahrhunderten erkämpft.  



Da Recht also in einem politischen Raum verankert und von der Politik ständig gestaltet, erneuert, aber auch eingeschränkt wird, ist Wachsamkeit geboten. Wenn Politiker um Wähler von Religionsgemeinschaften werben, bedienen sie zwangsläufig die Erwartung religiöser Vorschriften. Diese fordern beispielsweise Uniformen, an denen sich die Sektenangehörigen schon von weitem erkennen lassen. So grenzen sich Sekten-Angehörigen von anderen Menschen ab. Wenn sich sogenannte "Gläubige" von "Heiden" oder "Ketzern" abgrenzen, spaltet sich schlimmstenfalls der Staat. Er degeneriert  gleichsam zu einer Mittelalterliche Rechtsauffassung, wo der Staat als sakrale Schutzmacht säkulare Spötter als Ketzer, Hexen und Heiden verfolgte, folterte und verbrannte. Der Jahrhunderte lange Freiheitskampf in Europa hatte das gegenteilige Ziel: Staatliche Macht sollte säkulare Spötter gegen sakrale Sektenmächte schützen.




Mit meinen 67 Jahren wird es mir zunehmend gleichgültiger, wie sich europäische Staaten entwickeln. Wenn das Prekariat mit den herrschenden Eliten sich einig ist, unser Leben in Europa sei mit Menschen aus süd- und nord-afrikanischen Staaten wie dem Senegal, Gambia, Nigeria, Äthiopien und Eriteria, Burkina Faso, Mali, dem Sudan, Sambia, dem Chad, Marokko, Algerien, Libyen etc. zu besser zu bewältigen, dann ändern sich Recht, Kultur und Wirtschaft.



Doch es sind junge Menschen, vermutlich eher Männer als Frauen, welche die Zukunft entscheidend beeinflussen und bestimmen. Viele Frauen sorgen eher nach religiösem Credo als Gebärende und Mütter für den Machterhalt der Stammesältesten und der Sippe. Je mehr Köpfe die Sippe zählt, umso größer deren Macht.



Mehrheitlich sind sich Prekariat wie herrschende Eliten einig, dass Demonstranten wie "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung Europas" dem rechten, wenn nicht rechtsradikalen Spektrum nationaler Chauvinisten zuzuordnen sind. Dies Abstempeln von Menschen, dies Einorden in Schubladen ersetzt die sachliche Diskussion. Ohne Sachlichkeit vergiften Gefühle von Pro versus Contra die öffentliche Diskussion. Wer sich bei Pegida in die Bütt stellt, um öffentliche Reden zu halten, auf den kübeln die Angegriffenen eimerweise Emotionen von Hass und Ablehnung. So hebeln in Einigkeit brüllendes Prekariat der Antifa mit medialen, wirtschaftlichen und politischen Eliten Grundrechte aus.



Vordenker außerparlamentarischer Opposition wie Michael Mannheimer, Stürzenberger, Schriftsteller wie Ulfkotte, Pirincci, politische Rechtspopulisten wie Wilder oder wie der Schweizer Rechtspopulist Oskar Freysinger werden in Bausch und Bogen als vollkommen indiskutabel abgetan oder totgeschwiegen. Doch dies Vorgehen verschafft der Einigkeit von Antifa-Prekariat und herrschenen Eliten allenfalls Zeit. In dieser Zeit verschlechtern sich die Verhältnisse, köcheln und kochen die Kontroversen weiter im Dampfdruck der Repression, Verdrängung und Verleumdung, bis es knallt und kracht.



Welche Folgen eine Völkerwanderung bislang unbekannten Ausmaßes in europäische Ballungsräume und auf dem Land mit sich bringt, sehen die Menschen aus ihrer Interessenlage unterschiedlich. Herrschende Eliten in Politik und Wirtschaft wollen Wähler, Arbeitskräfte und hungrige Käufer. Lobbyisten der Sozialindustrie kämpfen für ihre Arbeitsplätze und um Steuergelder. Steuerzahler befürchten höhere Belastungen. Konkurrenten auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt befürchten verschärfende Verteilungskämpfe.


Wo Kontroversen sich zu Krisen und Kämpfen, womöglich zum Krieg steigern, bleibt der Humor auf der Strecke. Gnadenlose Krawallknallköpfe brauchen Bambule wie Berlusconi Bungabunga-Begattung. Viel Spass!



Schreibkundige Schöngeister picken giftigste Gewalt aus den Kloaken sozialer Netze, um sich mit lächelnder Gelassenheit über die Blödheit dieser Beschränkten auszulassen. Ein Verständnis für den Krisen kochenden Kampfkrampf sucht man weitgehend vergebens.


Schöngeister hochbezahlter Maulhurerei klügen über Ereignisse, die sie kaum betreffen, es sei denn sie werden arbeitslos, weil den Schmarrn ihrer Gazetten immer weniger kaufen. Betroffene in Brennpunkten der Ghettos leben, reden und denken anders.


Dass elaborierter Sprachcode der Feuilletonisten den Graffiti-Parolen aus Facebook-Kloaken kaum mehr als Fußnoten zufügen, können sich bezahlte Maulhuren und Wichtigtuer in ihren Champagner-Vernissagen nicht vorstellen. Ausgebuffte Polit-Profis buhlen um Beifall von denen, die sich bewußt oder im Geheimen außerhalb unserer Rechtsordnung verorten.



Bürgerkrieg bringt den Mob auf Barrikaden. Brandsätze beenden die Bettruhe bei betulicher, bürgerlicher Behaglichkeit! Genug polit-kulturelle Gedanken. Zurück nach Kalabrien, nach Ferdinando und Rosarno - ziemlich arme Landstriche.


Kalabrien: Rosarno, Fernandino, Tropea



Wie zu jedem Dorf Kirche, Dom manchmal oder Basilika gehört, darf das Kriegerdenkmal nicht fehlen. Fernandino hat nicht viel, Eisdielen, Kneipen, kleine Häuser, ein paar Läden, die Apotheke - und sein Kriegerdenkmal.


So wie in Deutschland auch Kunst im Wert von einigen Prozent öffentliche Gebäude zieren, so lassen sich die Einwohner nicht lumpen. Mit diesem geschmackvollen Brunnen ziert sich das "Municipio" im Licht bei abendlicher Bewölkung gegen 18.00 Uhr.


Die meisten Autos in Ferdinando und Rosarno sind klein, alt und oft verbeult. Zahlreiche Häuser sind ruiniert, auch wenn die Betonbauten noch nicht lange stehen oder nie fertig geworden sind. Bei meinen Radtouren begegnen mir zahlreiche junge Schwarze am Abend, die vermutlich unschlagbar billig ihre Arbeitskraft verkaufen.


Das arme Kalabrien: Dieser Rohbau hätte Meersicht, wenn er denn fertig werden würde.



Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, sieht häufig Kadaver von Hunden und Katzen am Straßenrand. Der Körper einer Schlange fiel mir erstmalig auf dem Weg nach Ferdinando auf.


Bei meinem morgentlichen Einkauf genießen ein paar Schwarze die Sonne. Vermutlich warten sie darauf, dass jemand ihnen Arbeit gibt. Bei meiner Radtour am späten Nachmittag radeln und laufen zahllose Schwarze am Straßenrand. Fahrräder sind hier meist sehr alt und klapprig, wenn man von den Rennmaschinen der Freizeitsportler absieht.


Das Gebiet vom "PORT OF GIOIA TAURO" ist als Zollgrenzbezirk abgeriegelt, was Touristen den Besuch des Hafens verwehrt.


Eine Fabrikanlage, die schon lange nichts mehr produziert. Die Elektro-Motoren hängen an verrosteten Aufhängungen. Die Fensterscheiben der Gebäude sind zerschlagen. Abgewrackte Fahrzeuge warten auf eine letzte Verwertung in der Schrottpresse.



Rosarno: Das kleine Städtchen mit dem blumigen Namen zeigt viel verlassene Armut von Kalabrien. Die Etage unter dem Dach wurde aufgestockt, ist aber nicht fertig.



Auch bei diesem Eckhaus stehen die oberen Stockwerke leer. Die Fenster sind behelfsmäßig mit Brettern und Plastikplanen verrammelt.


Dies Gebäude scheint schon seit längerer Zeit nicht mehr bewohnt zu sein. Da das Haus zentral in einer ruhigen Seitenstraße von Rosarno liegt, zeigt dies die Armut in der Stadt.


Der Dom von Rosarno: Sein Zwiebelturm ragt, von weitem ersichtlich, über die anderen Gebäude heraus.


Neben dem weiten Domplatz liegt ein kleines, gepflastertes Parkgelände. Auf den Stufen des Kriegerdenkmals sitzen Jugendliche, die den Touristen recht entspannt begrüßen. Hier unterscheidet sich Italien sehr von Marokko. Viele marokkanische Lauselümmel betteln in unverschämter Aggressivität.


Vom Park mit dem Kriegerdenkmal sieht man über das grüne, buschige Land vor Rosarno. Das Meer verschwimmt im Hintergrund. Eisenbahnlinien durchkreuzen das Land. Irgend eine kleine Straße wird zurück zum Camp Mimosa führen.


Eine Straße hinter dem gut gepflasterten und geräumten Domplatz zeigt wieder die Armut von Kalabrien.

Tropea


Die 40 Kilometer vom Camp Mimosa führen in Serpetinen auf 600 Meter Höhe und ebenso kurvig zurück. Die Landschaft überrascht mich immer wieder. In der Höhe geht das Thermoter auf 17 Grad zurück. In Tropea baden die Menschen noch um 19.00 Uhr im Meer. Es ist warm genug.



Das Wasser in Tropea ist klar bis in größere Tiefen. Schiffe kurven auf dem Wasser, Fische im Wasser.


Die Alten spielen Karten im Schatten einer Palme, gekühlt vom sanften Meerwind.


Wer Schatten braucht, findet den unter dem Felsen auf dem eine Heiligenkapelle steht.


Auf Felsen sind die Gebäude gebaut.



Treppen führen vom Meer, Strand und Hafen in die Oberstadt.






Nach einem kleinen Stadtbummel zieht es mich heim in meine häusliche Stube.


Meine Frau wartet auf mich und beginnt, mich zur Rückreise zu drängen. Hier lässt sich herrlich im Schatten schreiben, auf das rauschende Meer blicken, sich abkühlen und wieder aufheizen. Daheim fällt unentwegt kalter Regen.


Hier in Tropea reifen die Bananen. Wenn nicht endlich Sonne scheint daheim, faulen die Erdbeeren in den Plantagen.

Nein, mein Liebste kann doch nicht verlangen, selbst wenn ein Maientraum mit ihr spielte heut nacht, auf meiner Diesel-Kutsche die letzten 1500 Kilometer im Schnellgang heim zu rutschen!?

Schließlich muss und wird mein holdes Weib doch anerkennen, dass es mir in schier übermenschlichen Anstrengungen in der letzten Woche gelungen ist, mich ihr wieder bald 160 Kilometer näher zu kommen! Und das bei der Hitze und der aufregenden Überquerung der Meerenge von Messina. Mehr kann und wird sie doch nicht von mir verlangen - mit meinen 67 Jahren. Die schnell meine letzten Jahre sein können. Schnüff. Schnüff. Es ist einfach zu schön hier, wunderschön!


















Schweren Herzens geht es dann doch wohl morgen ein Stück weiter Richtung Norden. Mit dem Fernrohr lassen sich die Schiffe beobachten, mit dem Akkordeon musizieren, mit dem Fahrrad oder zu Fuß die Gegend erforschen, doch es soll denn wohl so sein: Richtung Heimat.


Die Arbeiter werkeln an einem Holzpodest über dem Strand. Dies bietet Schatten, der Sand einen Sitz, das Meer rauscht keine 20 Meter entfernt und erfrischt selbst Mittags ab und an mit einer Brise. Und dennoch geht es....




p.s.: Wer die aktuellen Links meiner Blog-Bericht erhalten will, erreicht dies mit einer E-Mail ohne Betreff und Inhalt an

n0by@yahoogroups.com












1 Kommentar:

Michel hat gesagt…

Die sich immer weiter öffnende Schere zwischen arm und reich vermitteln die Reisebilder sehr deutlich, ohne dass es begleitender Worte bedarf.

Die traurig-schönen Häuser in Kalabrien sind jetzt schon so etwas wie Denkmäler, die an eine Zeit erinnern, in der die Menschen Europas noch etwas glücklicher als heute einem Vereinigten Europa entgegensahen.