05 September 2016

Raus aus Schland 11. Turistvandi - Ukraine - Debrecen

Von Turistvandi, 25 Kilometer westlich der Grenze, geht die Fahrt in die Ukraine. Der kurze Ausflug gab mir erste Eindrücke von Land und Leuten. Doch nach einer ersten Nacht treibt es mich schnell zurück ins vertraute Ungarn. Von Turistvandi 100 Kilometer weiter südwestlich nach Debrecen. Zur Lage in Schland kommentiert Cand. Ing. Alfred Röck, Vorsitzender Club Voltaire München.


„Jeder steckt in seinem Bewusstsein, wie in seiner Haut, und lebt unmittelbar nur in demselben: daher ist ihm von außen nicht sehr zu helfen.“ Arthur Schopenhauer


Noch klingt bei Facebook ein Nachhall von der Russlandrasereise, wobei ein russischer Beitrag medial mieser Machart mir bös bitter aufstößt.



Mit ihrer medialen Masche kann Evelin Pietza auch für SPRINGER, FAZ, SPON oder ZEIT stricken!


Der Titel "Friedensfahrt - Begegnungskonsum...", den Frau Pietza, aufmacht, hat für mich einen starken negativen Beigeschmack, indem sie unsere Friedensfahrt mit "Begegnungskonsum" runterschreibt. "Konsum" hat für mich, in Schlands Überfluß sozialisiert, den Beigeschmack von "Konsumterror", von eingebauten Fehlern, die Geräte kurz nach der Garantiezeit als Ex-und-Hopp vermüllen. Bei meiner Assoziation von "Begnungskonsum-Terror" fällt bei mir schon die Klappe. Sorry, Frau Pietza, ihre Lust an zynischer Satire wechseln Sie bei mir mit gleicher Münze!

Im ersten Absatz geht's so weiter mit abwertenden Gänsefüßchen um die "Friedensfahrt", dann "an sich eine gute Idee"... gefolgt von ABER!

Ja, Frau Pietza, Respekt gebührt allen 240 Organisation und Vereinen, die sich um freundschaftlichen Austausch zwischen Russland und Schland bemühen, allerdings mir war bislang Russland ein weißer Fleck auf der Karte meiner Reisen, kyrillisch kommt mir vor wie Kryptografie und mein Navi, ein zweites gekauft für Russland, kann sich ohne Koordinaten nach Straßennamen nicht orientieren.

Frau Pietzas drei Fragen im zweiten Absatz zeigen, wie sträflich Rainer und Owe als Organisatoren der Friedesfahrt ihre Anregungen übergangen haben, und den unbedarften Mitfahrern "völkerverbindendes Neuland" vorgeführt haben, wo doch Frau Pietza und 240 Organisationen seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten die Völker Russland und Schland verbinden. Mir fielen auf der Fahrt nur Rainer Rothfuss und Owe Schattauer auf, welche als Manager und Frontmänner den Dampfer Friedensfahrt irgendwie auf Kurs hielten. Von mir aus auch mit "Begegnungskonsum-Terror", was mein Ding nun wirklich nicht ist. Nach einer virtuellen Begegnung wie mit Frau Pietza und mir ist vermutlich unser Konsum für weiteres befriedigt, oder?

Im dritten Absatz beschwert sich Frau Pietza, dass Rainer mit uns die Charity-Organisation der Malteser in Petersburg besuchte. Dass immer mehr Rentner im reichen Schland mittlerweile Mülltonnen nach Pfandflaschen durchstöbern, ist offensichtlich. Dass eine wohlhabende, alte Dame aus Überlingen die Malteser in Petersburg sponsert, um dort Rentner besser über die Runden zu bringen, wurden damit Geheimnisse russischer Sozialpolitik für die West-und-Hetz-Propaganda verraten? Mein SAT-TV zeigt mir mit Russia-Today stundenlang die Misere im Westen, Aufstände en masse, soziale Unruhen, rassistische Ausschreitungen am laufenden Band. Macht und Pracht haben Ost wie West für mich immer zwei Seiten einer Medaille. Die andere Seite ist Elend und Not.

Im vierten Absatz versucht Frau Pietza, "der Friedensfahrt im Netz zu folgen". Für mich war es zwingend, der "Friedensfahrt auf der Straße" und in der "U-Bahn" zu folgen, mit meinen zugegebenen Orientierungsschwierigkeiten. Hätte Rainer die naiven Rosa-Brillen-Friedens-Barbies statt in das Militärmuseum Moskau zum Nachmittagskaffee im Ponyhof führen sollen? Die Organisatoren der "Friedensfahrt" dürften sich auf dieser Kinder-Kaffeefahrt gefühlt haben wie Eltern immer: "Wie man's macht, macht man's verkehrt!"

Meine Rezeption von der lieben Frau Pietza soll dann enden bei ihrer Aussage .... "Da war es fast Glück, dass das Auto einer der Teilnehmerinnen kaputt ging..." Nein, gute Frau, solche "Glücksgefühle" waren meiner Frau und mir bislang nur einmal bei einem unverschuldeten Unfall in Mazedonien beschert, danke Frau Pietza, das reicht mir an "Begegnungskonsum-Terror" mit Ihnen, werte Dame! Dass die "Friedensfahrt" professionell geschulte Öffentlichkeitsarbeiter wie Rainer und Owe in den medialen Fokus stellte, garantierte einen weitaus diplomatischeren "Begnungskonsum-Terror" als wenn bei Facebook zwei Schreib-Fuzzis provokant und wortreich die Klingen wetzen.

Was Frau Pietza auf den russischen Web-Seiten veröffentlicht, ist wohlwollend gegen Hetzer, welche bei Facebook gegen die Friedensfahrt polemisieren. Das Beispiel eines "Thomas Knorri Meier":

Mir fehlt hier der Bezug zum friedlichen KGB, zum friedlichen Klassenkampf, zum friedlichen Stalin, zum friedlichen Liquidieren, zum friedlichen Hotel Lux, zum friedlichen Berija, zur friedlichen Lubjanka, zum friedlichen Gulag, zum friedlichen Katyn, zur friedlichen Okkupation der Krim, zum friedlichen Einzug in die Ukraine, zu den friedlichen Atomraketen (einschließlich dem friedlichen Tschernobyl), zum friedlichen Einmarsch in Afghanistan, zum friedlichen Mitwirken der ruhmreichen und friedlichen Sowjetarmee beim Aufstand in der SBZ, in der CSSR und in Ungarn. Friedensfahrer? Mit weißer Fahne und Wodka im Gepäck? // Würden KGB- Putins RT-Abteilungen für mich eventuell friedlich als Sponsoren auftreten? Ich erzähle auch nichts über seine Kindheit, Jugend und seine Zeit als Agentenführer in Dresden. Pionierehrenwort! Не всё коту масленица, будет и Великий пост. 
Politik polarisiert. Die Schlacht der Wörter pulverisiert den Traum vom Frieden. Die Friedensfahrt liegt schon wieder zwei Wochen hinter mir. Mit Abschiedsgefühlen geht es in die Ukraine, etwa 80 Kilometer in die Trans-Karpaten, wo mich ein lauschiges Plätzchen laut Web-Werbung aus

Turistvandi, dem ungarisches Idyll fortlockt:




Dies ukrainische Auto-Camp wirbt im Web mit Koordinaten, also nichts wie hin! Mein Bericht dieses Abstechers kommt wieder aus Turistviandi mit dem glücklichen Gefühl, "feste Straßen" unter den Rädern zu haben und heil den staubigen Schlaglochpisten der Ukraine entkommen zu sein.



Das ungarische, wunderbar angenehme Turistvandi in Reichweite der ukrainischen Grenze verführt dazu, den Sprung ins Nachbarland zu wagen. Die Gegend um Turistvandi ist mit dem Fahrrad in zwei Tagen erkundet. Auch wenn es dort wunderschön ist, hält es mich nicht länger.

Ortsnamen, Dorfstraßen, schattige Walddurchfahrten - alles passt. Doch es hält mich nicht länger.

Bei dem wolkenlosen, blauen Himmel ist es eine Bilderbuchwelt. Blumenkästen schmücken die Bushaltestelle aus Holz, Herzchen in den Brettern.

Die vertraute, ungarische Bilderbuchwelt gibt mir Ruhe und Kraft.

Die Gefahren des Waldes: Dort bedrohen den Wanderer Vipern und Zecken.

Die Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof  neigen sich, manche sind gefallen. Doch die Schriftzeichen verraten eindeutig, wer mit diesen Steinen seine Ahnen ehren wollte.

Meterlange Röhren leiten das Regenwasser vom Dach in den Graben vor dem Gehsteig. Auf dem Camp in Budapest hat mich einmal ein mehrtägiger Dauerregen heimgesucht, bis Wasser nicht mehr abgeflossen ist. Deshalb hielt der Betreiber einen alter Allrader vorrätig, um gestrandete Camper aus dem Schlamm zu ziehen. Doch wer auf die Sonne warten konnten, kam auch auf getrocknetem Boden wieder frei.

Auf diesem Friedhof verewigen Holzbohlen das Gedenken an die Ahnen. Es riecht in der Sommerhitze nach Holz, das Teerfarbe konserviert hat. Gottlose Geister fühlen sich an Eisenbahnschwellen erinnert.

Der Ort mutet seltsam an. Es ist kein Kreuz zu sehen, nur hölzerne Bohlen mit Inschriften der Hinterbliebenen. Jahreszahlen sind zu erkennen.

Selten stören Autos die Idylle in Touristvandi. Manche museale Trecker und LKWs sind sehenwert. Doch 25 Kilometer weiter, hinter der Ukrainischen Grenze, kurven Fahrzeuge über die Schlaglochpisten, wie man sie noch nie gesehen hat. So transportiere ein Bus beispielsweise auf einer mürben Dachhalterung drei Torpedo gleiche Gasflaschen. Ausgediente Militär-Laster taumeln über die Pisten mit einer Bodenfreiheit, die an den Gang von Giraffen erinnern. Oder man kriecht hinter einer Rußschleuder, die keinen Feinstaub, sondern Flocken ausstößt, zwischendurch neblige Fontänen, als verbrenne das Gefährt Plastik statt Diesel. 

Abstecher Ukraine

Rein ins Land kommt mir immer schwieriger vor als raus. Doch nach schon knapp einer Stunde ist man drin und sieht sich wieder mit kyrillischer Kryptografie konfrontiert.

Mein kurzer Abstecher in die Ukraine zum groß im Internet beworbenen Camp kann mit 78 Kilometern doch so schwer nicht sein. Doch nach knapp einer Stunde Grenzabfertigung beginnt eine Straße, die stellenweise nur im Schritttempo zu bewältigen ist. Ganz selten nur erlaubt es die Bahn, mit dem sechsten Gang ab etwa 60 km/h zu rollen. Meistens geht es langsamer. In Ortsdurchfahrten manchmal nur einspurig. Knietiefe Bodenwellen rumpeln mich und den Wagen durch.

Da stehen sie wieder in prachtvollen Farben und Formen: Orthodoxe Kirchen. Die Zufahrt ist ein Schotterweg.

Von der verhauten Fahrbahn zweigen Schotterwege zu Häusern und Gehöften ab. An den Rändern haben schwere LKWs den Teer zu Rändern aufgemanscht, die aufgeschnittenen Badewannen gleichen. 

Wieder steht so ein Schmuckstück am Straßenrand, dessen Zwiebel auf dem Turm in psychodelischen Prachtfarben glänzt. Gottlosere Geister, die noch keinen Pferdekuss irgendeines mystischen Meisters abbekommen haben, erinnert die Coloratur an Knallbonbon zu Karneval.

Hier erlaubt es der ruhigere Verkehr, an der roten Ampel schnell ein Bild zu schießen. In den Ortsdurchfahrten gibt es kein Halten, kein Parken, nur höllische Bodenwellen, knietiefe Löcher in den Straßen, Fahrradfahrer mitten im Weg und entgegenkommende Fahrzeuge, die zum Halten zwingen oder selber halten.

Die Temperatur steigt auf 24 Grad. Dann wird es in meinem Plastiktreibhaus schnell 30 Grad heiß. Die Trans-Karparten grüßen in der Ferne. Wie in Rumänien fallen mir wieder Pferdewagen auf, die aus Autoschrott recycelt werden.

Hitze, Schlaglöcher und ein Verkehr voller Überraschungen und Wunder hat meine Leistungs- und Leidensfähigkeit an Grenzen gebracht. Dann, etwa neun Kilometer vor dem Ziel der eingegebenen Koordinaten lässt mich das Schild "Durchfahrt 2,5 Meter Höhe" verzweifeln. Dass die Brücke für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt ist, passt in meinem Fall. Doch ein entgegenkommender 20-Tonner mit etwa 3,5 Meter Höhe macht mir Hoffnung, dass die Schilder nicht ernst gemeint sind.


Zum Glück! Der Wagen passte mit seinen 3,25 Metern Höhe unter die stählernen Brückenträger. Die Brücke ist nur einspurig befahrbar. Der Gegenverkehr wartet geduldig, bis das Pferdefuhrwerk die Bahn frei gibt.

Hier sieht man den Unterschied zwischen der Ukraine und Ungarn. Die Badenden fahren an den Fluß. Touristische Infrastruktur fehlt fast vollständig. Wer Nerven hat, übernachtet in der freien Natur.

Von einem luxuriösen Hotel mit Pool, WiFi und fetten Lederpolstern sind es zum See noch etwa 600 Meter weit. Auf dem Parkplatz beim Hotel ohne Schatten wäre es auch nicht auszuhalten um die Mittagszeit. Seit meiner Abfahrt von Turistvandi um 8.00 Uhr morgens sind vier Stunden vergangen. Obgleich der See vom Hotel aus schon zu sehen ist, gelingt es mir erst nach verirrtem Kurven über eine staubtrockne Steinpiste den Zugang aufzuspüren.

Der Fahrer versucht mit einer Unmenge von schwarzflockigen Abgasen seinen Wasserwagen um das Rondell zu manövieren.

Nach längerem, ungeschickten Suchen, einem Kilometer Ausflug am Ziel vorbei auf staubiger Schotterstraße liegt endlich der See vor mir.

Hätte die aufwändige Web-Präsentation auch dieses sanitäre Highlight abgebildet, würde sich mancher Reisende Weg wie Suche sparen.

Da es keinen Strom gibt, sucht die Antenne nicht nach dem Satelliten.

Kinder kommen mit der bunten Holzeisenbahn weiter und sehen mehr als Touristen, die sich über Tausende Kilometer quälen.

In schweren Lederpolstern auf einem überdachten Holzgestell über dem Wasser gibt es zu sensationell niedrigen Preisen schmackhafte Speisen. Der griechische Salat mit Wasser kostet keine zwei, die gebratene Forelle am Abend mit Bier und Bratkartoffeln in Knoblauch keine drei Euro.

In dieser leicht knarrenden Hollywood-Schaukel verzaubert mich Ibsen mit seinen Gespenstern an diesem Ort, den die Nacht in finsterstes Dunkel hüllt.

Über dem See, auf dem am Abend reger Tretboot-Verkehr herrscht, liegen noch zwei weitere Seen, jeweils etwas sauberer als der untere Badesee. Doch auch dort lässt es sich schwimmen, wenn man sich an der Gesellschaft von quakenden Fröschen, flinken Fischen nicht stört und auf Glasscherben achtet.

Diese kunstvolle Installation dient einer Schranke als Gegengewicht.


Neben der Holzeisenbahn werben die Web-Seiten mit dieser Gummirutsche. Wieder erstaunen mich die Unterschiede zwischen Werbung und Wirklichkeit. Zwei Knaben erklimmen die steile Schräge auf der Gummibahn, auf der sich kaum rutschen lässt. Daher lassen sich die Kinder wie Säcke herunter rollen und stehen benommen auf den Füßen, um wieder aufzusteigen.

Wie so häufig an Orten höchster Qualität feiert auch an diesem das Paar seine Hochzeit. Eine Schar junger Mädchen hat sich auf's Vorteilhafteste herausgeputzt.


Vermutlich haben sich die jungen Damen in einem aufwändigen Verfahren für das Ereignis präpariert und wollen sich jetzt mit zahllosen Fotos digital in Szene setzen. Sie unterhalten sich und mich prächtig zum Mahl meiner gebratenen Forelle, wobei solche Milchschnitten zum Dessert nicht zu verachten wären.

Auch mit dem Schaufelrad-Tretboot wäre auf der anderen Seeseite meine bescheidene Herberge zwischen den Häusern anzufahren. Nun liegt noch die ukrainische Nacht bei Sternen klarer Nacht und mittlerweile fallenden Nachttemperaturen wie die Rückfahrt nach Ungarn vor mir. Dann freut sich meine Frau auf mich ebenso, wie es mich zur ihr zieht.

Zu der kyrillischen Kryptographie, die mich in der Ukraine nervt, kommt noch die Zeitumstellung um eine Stunde. Im grauenden Morgen, nach unserer Zeit 5.00 Uhr früh geht es bedächtlich los mit dem Frühstück. Denn die Ukraine hält mich keinen Tag länger, auch wenn dort der feudale Gasthof mich für ein-Appel-und-ein-Ei köstlich bewirtet. Der Rückweg durch den wallenden Frühnebel ist sehr viel angenehmer als die gestrige Fahrt durch die Mittagshöllensonne. Noch 43 Kilometer sind es bis zum äußerst feudalen, luxuriösen, schattigen Camp in Touristvandi, als mich ein recht großer Laden zur nächsten Kaffeepause verführt. Denn mein größtes Problem in der Ukraine ist, die gestern gewechselten 50 Euro in 1400 Hrywnja in irgendetwas Sinnvolles umzusetzen. Ohne Wiki wäre mir die ukrainische Währung unbekannt geblieben.
Die Hrywnja (ukrainisch гривня; wissenschaftliche Translit.: hryvnja; Aussprache: [ˈɦrɪu̯nʲɑ]; Plural hrywni/hrywen, auch Griwna genannt) ist seit der Währungsreform im September 1996 die Währung der Ukraine. Der ISO-Code ist UAH. Der 100. Teil einer Hrywnja heißt Kopijka (Gen. pl. Kopijok).
Vom letzten Diesel sind auch erst etwa 30 Liter verbrannt, der hier etwa 70 Cents/Liter kostet. Die waldigen Karpaten-Hügel, aus denen sich breite Flüsse in Schotterbetten ins Land wälzen, sind mit kleinen Ortschaften überaus reizvoll. Doch Touristen im Wohnmobil sind hier noch eine seltene Spezies.  Der gestörte Halbwüchsige, der von mir mit der international verständlichen Geste des Reibens von Daumen und Zeigefinger und vielen Worten wissen wollte, wieviel mein "Container" kostet, dann noch per Smartphone aufgeregt in die Ferne telephonierte, wovon nur das Wort "Container" verständlich war, ließ mich nicht gerade der Sicherheit meines Stellplatzes vertrauen.


Doch die Nacht verlief ruhig und angenehm. Die Abfahrt aus den Trans-Karpaten Richtung Ungarn bezaubert mich mit Lichtspielen der aufgehenden Sonne und dem ersten, herbstlichen Nebel.





Die Rückfahrt ging über ein viel bessere Straße. Die Ortsdurchfahrt über den Blaubasalt war nur halb so wellig wie auf der Hinfahrt. Vielleicht haben sich Verständnis, Geist und Körper auch etwas an die Verhältnisse gewöhnt und besser angepasst.

Morgens schleichen dann die Menschen verpackt zur Arbeit, Schulkinder auf den Straßen, Radfahrer, Lichtblicke der Lust dazwischen von wallenden Frauenhaaren mit hübschen Beinen aus straffen Shorts. Die Sonne hat den Nebel längst weggesaugt, hinter der Karpaten-Kette heizt sie wieder das herbstlicher anmutende Land auf. Einkaufen, Tanken, Grenzformalitäten und wieder Ruhe in Turistvandi, einem der ersten Namen neben Budapest und Kisköros, die sich mir einprägten.
Das sind keine drei Euro für eine gebratene Forelle mit in Knoblauch geschmorten Kartoffelstücken und einem Bier.

Der größere Laden in der Ukraine war hervorragend bestückt und für Reisende mit Delikatessen gerüstet. Bier- und Weinflaschen, Kürbiskern- und Walnusskern-Öl, Konfekt, Haselnüsse, Käse, Eier, Spaghetti, getrocknete Kiwi-Scheiben haben schnell 1000 Hrywnja verschlungen, Um mir beide Weinflaschen der Edel-Super-Sonder-Klasse für bald 600 Hrywnja zu leisten, musste die tüchtige Kassierin meine Scheckkarte melken. Die letzten 220 Hrywnja gingen dann für 11,89 Liter Diesel drauf. Dann stand noch die Grenze an, die in anderthalb Stunden überwunden war, bis danach 23 Kilometer weiter mir die nette Mutti am Camp Touristvandi nochmal 1000 Forint Nachlass gewährte. Dafür durfte sie mir Fisch mit Fritten braten, was mit Bier und Gurken besser zu verdauen war.

Während mir am Tag zuvor es beim ersten Hinstellen gelang, dass der Satellit die Antenne durch die Blätter versorgte, musste diesmal das Fahrzeug zwanzig-, dreißigmal hin und her rangieren, bis es endlich wieder Empfang und Schatten gab. Ab jetzt kann es dann langsam und glücklich Richtung Heimat gehen.

Debrecen

Nach Jena, Berlin, den Ländern Litauen, Lettland, Kaliningrad, Estland, Russland, Weißrussland, Polen, Slowakei, Ukraine zieht mich Ungarn wieder in seinen Bann. Ubi bene, ibi patria. Wo's mir gut geht, ist mein Vaterland. Und es geht mir gut, weil nach einigen Jahrzehnten Arbeit Schland bislang meine Rente überweist, die mich mit harten Devisen satt leben lässt. Noch!  Cand. Ing. Alfred Röck ist alt genug, um ein absehbares Ende zu prognostizieren - später mehr.

Ein Euro gibt etwa

- 70 Rubel in Russland
- 4,36 Zloty in Polen
- 28 Griwna in der Ukraine
- 300 Forint in Ungarn.

Die Währung der Slowakei ist der Euro.

Die Liste sagt nichts darüber, was man für seine Euros bekommt im Land. Als Regel gilt: Je ärmer das Land, umso mehr gibt's für's Geld. Wenn das Land so arm ist, dass die jüngsten, blühendsten Töchterchen ihre Kirschblütenzeit verkaufen, dann spürt der tolpatschige Touri überall die freche Feindschaft junger Burschen, die liebend gern dem Fremden die Börse aus der Fasche fummeln, sein Auto knacken würden, wenn sie denn könnten. Je ärmer das Land, umso schmutziger die sanitäre Sauberkeit an drittklassigen Plätzen. Wer europäischen Standard will, muß mit Münchener Preisen rechnen - auch in Moskau, wo Touristen und Devisen strömen.

Debrecen, 30 Kilometer westlich von der rumänischen Grenze, kennt kaum Touristen. Am Camp steht ein Österreicher mit marokkanischen Verzierungen vom Winter im Warmen. Die 100 Kilometer von Touristvandi führt als kürzeste Strecke über Landstraßen. Die zweispurgie  Bahn wird auf einer Spur erneuert. Dazu stehen alle Kilometer Ampeln, um den Verkehr einspurig die Baustellen passieren zu lassen. Mit Pausen, um Geld am Bankomaten zu melken und die rechte H-7-Schweinwerferbirne wechseln zu lassen, sind die 100 Kilometer in knapp vier Stunden zu schaffen. Zu viel und zu lang für mich in der Höllenhitze. Ein Stau hält zusätzlich auf, weil ein Gaul durchgegangen ist. Mehrere jagen das verstörte Tier, das über Bahngleise spurtet und knapp an meinem Auto vorbei galoppiert. Nur fangen lässt es sich nicht.

 
Debrecen mit Bahn- und Industrieanlagen


Wenn die Sonne mich nicht zum dritten Mal seit Berlin, Smolensk und in Debrecen gestochen hätte, wäre das Camp perfekt. Dort für etwa elf, zwölf Euro zu stehen, berechtigt zum Baden. 50 Meter vor dem Auto liegt der ermattete Leib in 36 bis 38 Grad warmer, brauner Thermalbrühe, geöffnet von 8.00 bis 20.00 Uhr.
Wochenende im Thermalbrühenbad Debrecen: Die Anzahl der Sitzplätze in der Brühe scheint unbegrenzt, empfohlene Verweildauer 30 Minuten. Danach ist selbst der fetteste Pansen gut gekocht.

WiFi und Sat-TV funktionieren bestens. Der Radweg downtown Debrecen eröffnet mir eine reiche Gastronomie, die mich nach dem gestrigen Kopfweh-Kollaps bestens auffrischt.


Erster Abend in Debrecen bei sinkender Sonne. Die meisten Häuser soll das Kriegsbombardement platt gemacht haben. Wenig Altbestand gibt es daher. Beim Thermal-Camp liegen unter parkähnlichen Bäumen Villen, die oft zweistöckig sich erheben, eher selten in Dörfern.


Zu jedem besuchten Ort gibt mir Wiki wertvolle Infos. So lässt sich erfahren, dass Debrecen neben Budapest die zweite ungarische Stadt ist, in der Straßenbahnen verkehren. Da steht nun das stolze Stück!


Die Nachrichten aus Schland bringen - vielleicht - mit der Wahl in Meck-Pomm einen Lichtblick, sonst noch Klonovsky, Henryk M. Broder, Akif Pirincci, wenn er denn wieder mal schreibt - ansonsten? Man sehe selber! Bei Facebook schreibt immer wieder treffend der Vorsitzende des Club Voltaire Cand. Ing. Alfred Röck. Zu dem Thema rockt Röck:

I) Typisch    untertänig- islamophile Gutmensch-Politik, die man hierbei   den  devoten dt. Massen  oktroyieren will; d.h.:  weniger bis kein Fleisch mehr  essen, u.  k e  i  n  Sprudelwasser   mehr  trinken, weitere   Einschränkungen werden folgen:    
II) WOZU ?  Damit die Islamisten weiter  ungehemmt  die Bevölkerungs- Explosion  vorantreiben können!
Adam und Eva in muselmanischer Manie

III) STATT,  dass wir endlich den  ISLAMISTISCHEN   GEBÄR DHJIHAD  STOPPEN !
- Der  erzeugt am meisten CO2 !
IV) Ägypten:  Zuwachs an Essern:  alle 10 Monate  um 1 Mio  !  Während dort die Jugendlichen zu 25- 30 % schon an Anämie  u. Eisenmangel  leiden  (Kein Wunder:  Grundnahrungsmittel = Fladenbrot!).   Anämie würde uns Deutschen dann auch blühen! Scheint von den  SPD/  GRÜN- Die-Linke- Gutmenschen gewollt, die doch skandieren: „DIE  DEUTSCHEN AUSDÜNNEN“  (Verzeiht mir, dass ich diese  25 J. gewählt hatte u. erst spät  realisiert habe,  was für einem  unglaublichen  irrationalen Lügen - Gesocks ich  da aufgesessen bin!  



V)  Selbstverständlich ändern die Religions-Faschisten ihrer Politik  nicht,  (Antikonzeptiva  verboten),  sie wollen die Welt mit ihren Massen  (künftige Soldaten), dominieren- egal, ob  kaum noch was zu fressen da ist !
VI) NIGER (Sahel-Zone):  94 %  Muslime!!  Seit 1960 unabhängig  v. Frankreich(!),  während Pseudo-Links sagt, der Westen beute Afrka aus!  Seit 1960 null Fortschritt (Tuareg gegen die anderen usw.)! Sogar zur  ärmsten   Region der Welt  abgesunken!
VII)  In Niger, obwohl kaum was zu fressen, unglaubliche Bevölkerungs-Zunahme, nämlich  49,9  Geburten/ 1000 Einwohner, [Dtl. 1,4 / 1000 Einw.],   d.h .noch höher als in MALI  [47,5]  u. Tschad [46,9]; (wo ebenfalls  die Islamisten  Milizen  toben!
VIII) D.h.: Wenn man die Wilden sich selbst überlässt, kommt raus, wie der Philosoph Th. Hobbes  schrieb :   „DER KRIEG ALLER gegen ALLE“.  Das ist nur durch eine Obrigkeit zu beenden- lt. Hobbes!


IX)   Das  ist  "DER" Islam!  Der Islam  steht generell  auf dem   Prinzip  des GEBÄR- DHIHAD!   „DER“  Islam – da ist k e i ne  Differentiation nötig!  Denn:  JEDER  Islam will alle übrigen  Völker dieser Welt  erobern, dann unterjochen, knechten  und,  wie es im KORAN steht, wer nicht konvertiert, umbringen,  bis „NUR NOCH MUSLIME  ÜBRIG  BLEIBEN“ - steht  explizit  im Koran!     
X)   Analog Erdogan, Türkei:   Er forderte jüngst die Akademikerinnen  auf,    Verhütungsmittel weg zu lassen, das sei im Islam verboten.


XI)  Gaddafi (Ex-Präs. Libyen), ein Jahr vor seinem Tod:  “Das Problem Islam u. Europa löst sich in 20 Jahren von selbst, denn die fleissigen Leiber unserer  Frauen erledigen das bereits.“
XII)  ++ Keinem einzigem der linken Gutmensch-Dummhühner / Hähne,  die ich  25 J. gewählt hatte (!),  fiel bislang der Gebär- DJIHAD  auf!  (Wollen es nicht sehen.)
XIII)  DER SPIEGEL 32/ 2012:  türk. Mädchen berichteten,  „Die Hodschas gehen bei uns seit Jahren von Familie zu Famile u. raten soviele Kinder,  wie möglich zu haben, um in 20 Jahren einen muslimischen Kanzler wählen zu können.“
XIV) TNT (türkisches Magazin  sehr „nett“  übrigens die Abkürzung für den Sprengstoff  TNT, in diesen  explosiven Zeiten – wo es ständig  islamistische Detonationen gibt!  Schon das fällt  dem  Dt. Gutmensch-Dummvolk nicht auf -   oder haben Sie, lieber Leser, Protest  vernommen? 
XV)   In TNT schreibt ein  IMAM : „Es scheint  mir nicht unmöglich,  dass wir es schaffen,  in 10 Jahren einen muslimischen Bundesverfassungsrichter im BGH zu haben.“
XVI)  Merkt immer noch niemand, was die Ziele der Islamisten sind?  Bis in den BGH  zu kommen!
   --- Durchseuchung mittels  der SCHARIA auf  höchster Ebene ! ! 


XVIIa)  Der Gutmensch, vollgefressen, hat die Grundrechenarten vergessen, sagt, wir seien ein reiches Land, können andere durchfüttern; in Wahrheit können wir unsere Rentner kaum bezahlen! 
       b) Die Bundesbank meldete vor Tagen: Die Bürger müssen künftig bis zum 69. Lebensjahr arbeiten!


XVIII)   Das noch Wesentlichere:   DIE  ÜBERFEMNDUNG,  DIE DURCHSEUCHUNG  MIT  DEM  BLUTIGEN, RELIGIONS –FASCHISMUS,  DEM   ISLAM  !   Warum reagieren so wenige? 




XIX)   Weil zu voll gefressen, das erklärte, viel breiter, psychologisch und soziologisch...


XX)  Oswald Spengler,  Geschichts-Philosoph,  † 1936, 2 Bände: „DER UNTERGANG DES ABENDLANDES“
- Er zeigt an vielen Kulturen auf, warum sie untergegangen sind !  Simpelst gesagt:  am Schlendrian, am  Vollfressen – und  nur noch Interesse an „panem et circenses“  (Spielen, Fußball, Hockenheim Formel I, WM, EM,  etc.). Ohne Hoffnung, dennoch bis zum letzten Atemzug für die Freiheit kämpfend!   Sollte mir was passieren, ihr wisst wo ihr suchen müsst, ihr werdet nicht ruhen, ihr  werdet es vergelten!  4.9.2016, Alfred Röck (Rwindenergier[at]gmx.de 



Unser schon zuvor aufgefallener "Freund-von-Facebook" Thomas Knorri Meier hetzt gegen Putin:
Der ruhmreiche Genosse KGB-Putin …

ist nicht nur von seinem versoffenen Vater zu oft und zu hart verdroschen worden, sondern auch von den Nachbarjungs.

Genau genommen, ist er fast täglich verdroschen worden.
Das macht die Seele kaputt und das Hirn wird anders konfiguriert.
Versierte Psychologen haben dafür schöne Krankheitsbezeichnungen.

Seine Entwicklung zum KGB- Agentenführer und Kaderleiter, ist folgerichtig.
In Dresden (bis 1993) wollte den Bierfreund, Bärenjäger, Judoka, Eishockey-Spieler, Pilot, Reiter, Fallschirmjäger, Kampfschwimmer, Kapitän, Fluglotse, Boxer, Scharfschütze…usw. jedenfalls damals kein normaler Mensch haben. Verständlich.
Die Russen waren als Besatzungsmacht regelrecht verhasst, was sie sich auch redlich durch ihr Nichtbenehmen verdient haben.

Putin, auch körperlich ein Zwerg innerhalb der russischen Bären, muß in seiner militaristischen Umgebung andere Vorzüge haben.
Und die hat er, er ist blitzgescheit, lernt schnell und viel, beherrscht das Gebiet der Lügen, der Verleumdung, der Zersetzung und der Liquidierung aus dem ff. und ihm gelingt es, im durch und durch korrupten Kommunisten-Apparat, wichtige Gönner und Freunde zu finden…die ihm die Wege ebnen.
Nein, ein großer Staatsmann ist er nicht, er ist das Produkt von einem stillen KGB-Putsch.

Er war da, also nahm man ihn.
Die Russen haben immer und überall mehrere Kandidaten am Start.
Nicht nur bei den Kosmonauten im „Sternenstädtchen“.

Hinter der Marionette Putin stecken ganz andere Kapazitäten und seine 10 engsten Freunde, die russisch-kommunistische Oligarchen-Geheimdienst-Mafia, erweist sich im Vergleich zu diesen auffallend stillen Wässerchen, als katholischer Gesangsverein im Voralpengebiet.
Von denen erfährt nämlich kein „Schwein“ etwas.

Ich finde es immer sehr interessant, wenn Leute Wertungen zu Putin (oder anderen Pappnasen) abgegeben, deren Wissen um die Dinge nicht über die Bettkante eines handelsüblichen IKEA-Brett-Bett hinausreichen.


Die Recherche bei Facebook inspiriert mich mit vielen, fröhlichen Collagen.


Wer die Meinung teilt, weiß Bescheid, andere wollen davon nichts wissen. Bleiben wir noch einige Bilder lang in Debrecen, am Septemberabend - sonnig wie meist hier. Laut Wiki gibt es im September nur fünf Regentage.



Dann geht es aber heim in die aufgeheizte WoMo-Hölle mit Kopfweh, deren 30 Grad kaum kühlen.

 Aus Schland erreicht mich eine weitere, traurige Nachricht. Ein Klassenkamerad wird zur 50jährigen Abifeier fehlen, weil er gestorben ist. Der Dritte von 25, die wir 1966 Abitur absolvierten. Es kommen die Jahre, sich mit Bedacht gegen sozial verträgliches Frühableben zu stemmen, allein schon, um Bunt-Blöde-Merkel-Wähler zu ärgern, die nichts anderes verdienen als Ärger. Und den bekommen sie noch im Übermaß! Als ob mein Geschreibsel dazu viel zu tut!

Mir macht es hier in Debrecen vergnügliche Stunden, Schland aus der Ferne zu betrachten und mir meine Gedanken darüber zu machen.
Mein sonntägliches Festessen in Debrecen

Jeder hält sein Weinglas fest und lässt seinen Ballon frei fliegen.

19.15 Uhr zeigen die Kirchturmuhren - es wird früher dunkel.
Nun erwischt mich der erste Regen in Debrecen, der das staubtrockene Land erfrischt, kühlt und mich leichter im Auto leben lässt.


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