25 August 2019

Neue Heimat Sonneberg

Rentner siedeln in Ungarn oder Thailand, uns zieht es nach Thüringen.  München und Umgebung war, ist und bleibt wunderschön. Wehmütig wandern meine Gedanken zurück nach München: Seine großartigen Museen, der Starnberger See, Garmisch-Partenkirchen mit Klamm und den Bergen, die Geigenbauerstadt Mittenwald, östlich der Chiemsee, westlich Ammer- und Wörthsee, südlich Kochel-, Walchen- und Staffelsee: München ist wunderbar. Deutschland ist schön.




Meine Frau hat geholfen, mein Berufsleben als Computerredakteur in München mit Anstand zu beenden. Meine Frau hat noch einige Jahre bis zur Rente, doch "wir schaffen das" gemeinsam, wie wir es bisher geschafft haben - erfüllte Jahrzehnte zusammen.



Der Baxenteich in hilft mir über die letzten heißen Tage im August. Bevor wir das alte Haus von 1931 beziehen, müssen umfangreiche Sanierungsarbeiten erledigt sein.



Mein treues Fernreisemobil hat mich seit 2011 mittlerweile 186.000 Kilometer durch die bunte, wilde, weite Welt gefahren. Jetzt beherbert es mich als Bauwagen, um die Sanierungen zu organisieren.




Noch sehen manche ruinierte Wände seit einem Jahr Leerstand schlimm aus. Die Arbeiten am Haus wird ein weiterer Blog dokumentieren. Jetzt geht es darum, Nerven zu bwahren und bei guter Laune zu bleiben.




Die Wege sind kurz in Sonneberg. Um Wasser, Strom und Mülltonnen auf uns anzumelden, besucht man drei verschiedene Dienststellen im Umkreis von wenigen hundert Metern. Danach liefert ein Asian-Imbiß in der Fußgängerzone eine Mahlzeit mit Suppe und gebratenem Gemüsereis für fünf Euro.



Mehrfach mussten wir Dinge im Rathaus erledigen. Nie mussten wir länger warten. Die Menschen in den Amtsstuben sind freundlich und zuvorkommend.




So verwundert mich eine gänzliche neue Erfahrung: Um meine Papiere zu orden, schenkte mir die Dame im Amt einen Schnellhefter.


Teddybären im Rathaus verbreiten im Rathaus der Spielzeug- und Puppenstadt ein lauschig flauschiges Gefühl.


Bahnhof, Rathaus, Post und Landratsamt liegen in nächster Entfernung beieinander. Der Blick aus dem fünften Stockwerk des Landratsamt ist berauschend schön. Es gibt keine oder kaum Hektik in den Ämtern, mir fiel die entspannte Ruhe auf.


Wie im Rathaus die kugelköpfigen Teddybären den Besucher froh stimmen, so tummeln sich barbusige Nixen als Wandschmuck in der fünften Etage des Landratsamtes.


Die vordere Front mit der Eingangstür von der Hauptstraße renovieren gerade die Bautrupps. Derweil kommen Besucher wie Mitarbeiter durch den Hintereingang, mit einer provisorischen Rampe für Rollstuhlfahrer versehen.

Sonneberg Umgebung Lauscha und Neuhaus am Rennsteig

 


Nachdem wir auf unserer ersten, vergeblichen Haussuche in Sonneberg neun Tage am Stellplatz am Sonnebad gestanden hatten, leisten wir uns bei der weiteren Suche den Waldstellplatz in Lauscha.



Wer mit seinem Camper hier einfährt, sollte zuvor den Platz buchen. Denn mehr als acht, neun oder zehn Camper finden dort keinen Platz.


Der Platz nennt sich "Wanderparadies im Steinachtal". Diese Werbung erfüllt ihren Anspruch.


Wir haben uns bei einer Sonntagswanderung von Lauscha nach Neuhaus am Rennsteig durch diesen Märchenwald fantastisch erholt.


Wir haben das Brüllen eines Fuchses gehört, Eichhörnchen sind über die Waldwege gesprungen. Ein Fuchs kreuzte die Fahrbahn und auch ein verängstigtes Reh rettete sich mit einem Sprung in den Wald vor dem Zusammenstoß mit uns.


Alte Elektroanlagen aus der Vorwendezeit sind abgeschaltet.



Die Wäldern bewohnen Rehe, Hirsche und Wildschweine, auf die Jäger in zahlreichen Ständen anlegen.


Während unserer Zeit auf dem Waldcamp Lauscha sägten Waldarbeiter die vertrockneten Fichten um. Gewaltige Maschinen entasteten die Stämme, die anderen sechs-achsige Geländefahrzeuge aus dem Wald abfuhren.



Namen wie "Zum alten Vater", "Zur alten Mutter" oder "Mörderschlucht" verweisen auf alte Geschichten.


 

 

Ein Dieselzug windet sich von Sonneberg über verschiedene Zwischenstationen bis hinan zum Bergort Neuhaus am Rennsteig.


Auf einer Strecke von 24 Kilometern überwindet der Zug 510 Höhenmeter.





Vor den mit Schranken gesicherten Bahnübergängen stößt die Dieselmaschine ein Mark und Bein erschütterndes Klangsignal aus.




Dass sich auf den kleinen, kurvigen Bergstraßen durch den Thürigenwald wagemutige Burschen auf ihren heißen Maschinen tummeln, versteht sich von selbst. Hier glänzt eine MZ Anno Domini 1960.



Diese MZ ETS 125 sieht aus wie aus dem Laden. Der Besitzer liebt sein Gefährt dermaßen, dass er es gegen Regen mit einem Tuch schützt. Er pendelt wohl damit zu seinem Arbeitsplatz im Sonnebad.

Doch zurück nach Neuhaus am Rennsteig, wohin wir auf Schusters Rappen durch den schattigen Wald spazierten. Wen es nach Fleischeslust gelüstet, genießt Wildbraten in Neuhaus beim Gastwirt "Zum Hirschen".


Wir suchen nach Kaffee und Kuchen, da wir unsere bescheidene Wegzehrung zum im Wald verspeist hatten.



Eine junge Dame an der Bushaltestelle kennt kein Kaffee in Neuhaus, doch zwei ältere Damen verweisen uns auf eine Glaswerkstatt mit Kaffeebetrieb.


Die Glasbläserkunst zeigt sich in buntesten Farben.


Die Hauptsaison, erzählt man uns, laufe zur Herbstzeit an für das Weihnachtsgeschäft.


Das Angebot an Waren, Gasthäusern und Fachgeschäften erinnert an vergangene Zeiten.


Ein weiterer Spaziergang im Wanderparadies führt uns zum Wächterteich.



Kaum vorstellbar, dass hier in alten Zeiten Holz gen Tal geflößt wurde.


Vom geheizten Freibad in Lauscha, 800 Meter vom Camp Wanderparadies entfernt, hat mein voriger Blog schon berichtet.

Diesmal vergnügen sich Leser wie Autor mit Frau beim Thema Rentners Rummelplatz Reisen in Steinach.


Es gibt Häuschen in Steinach bei deren Anblick der Betrachter schmunzelt.




Sind nicht diese Schiefer umkränzten Dachgauben herzallerliebst?




Nachdem meine Frau mit mir in der hochherrschaftlichen Notariatskanzlei zu Sonneberg den Notariatsvertrag an meines Bruders Geburtstag unterschrieben haben, muss mein fleißiges Frauchen zurück nach München zu ihrer Arbeit als Nutzgartengärtnerin. Für mich fällt dabei eine Nacht im fränkischen Ebern an. Zur Erinnerung ein paar Bilder aus Ebern, wovon zuvor schon ein Blog berichtet hat.







Die Fahrtstrecken zwischen Sonneberg, Ebern und Bamberg sind durchaus auch einem Rentner mit 71 Jahren zuzumuten. Diese Weg liegen zwischen 60 und 80 Kilometern. Nur die Strecken Sonneberg nach Berlin und Sonneberg München strengen mit etwa 300 Kilometern mehr an.

Für längere Berichte fehlen mir Zeit und Energie, da der Kauf des Hauses und mehr noch dessen Instandsetzung meine ganze Kraft braucht.


Politpestilenter Abgesang

 

Einige noch zuvor archivierte Schnipsel seien hier noch nach Tradition des Autors eingeflochten, auch wenn mich derzeit politpestilente Pöbeleien kaum beschäftigen. Das ist auch gut so!



Auch wenn die Prantlhausener Pestpostille, als Süddeutscher Beobachter verschrien, aus allen Kanonenrohren auf die AfD-Spatzen in Thüringen schießt, lässt es sich bislang hier mit den Menschen gut leben, besser als in München.


Negative Energie, wie Philolaos im Blog "Bayern-ist-frei" fantasiert, machen mir derzeit keinen Spass. Positive Energie soll und muss uns erst ein neues Heim schaffen und festigen. Daher bekommt Freund Philolaos für seine Arbeit meinen mehr oder minder spöttischen Kommentar.

   

 2019-08-13 um 17:45  
 

Welche opulente Arbeit, gleich mit Empfehlungen für den Notstand, den Ernstfall! Wer wie Ulfkotte sich als Kriegsberichterstatter seine Meriten verdient, setzt seine Gesundheit mehr auf’s Spiel als ein Profiboxer. Dass Ulfkotte sich dies Schicksal ausgesucht hat, nach seinen Erfahrungen gebrannt hat für die Sache, mehr als seine Sache, unsere ebenso, die Sache aller, denn bei massenpsychotischem Kriegsgemetzel bleibt keine Auge trocken.

Muss man das haben? Muss man ebenso wie Ulfkotte oder Philolaos den Bürgerkriegsbrand kommen sehen, prognostizieren, die Fakten zusammen zählen? Ist es Sicherheitskräften zu verdenken, wenn sie Notfallpläne für einen außer Rand und Brand geratenen Pöbel schmieden? Wenn sich Antifanten mit Islamisten zu einem Aufstand aufmachen, soll dann Erika Mustermann sich in ihrem Kellerloch verschließen oder sollen Sicherheitskräfte dagegen halten?

Wer von Bürgerkrieg träumt, zählt der begierig die Messer- und Ehrenmorde, die Attentate und Gewalttaten rings um den Hauptbahnhof, in dunklen Parkanlagen und kann es kaum abwarten, dass die nächste Gedenkdemo für gemesserte Opfer angesagt wird?

Vielleicht hat Philolaos einfach nur einen Knacks weg, halb verrückt zwischen Sorgen um gesicherte Existenz und um demokratische Freiheiten? Vielleicht pusht Philolaos die Großstadtneurose buntbelichteter Münchener Politmafiosi an seine Grenzen und darüber hinaus? Vielleicht sollte Philolaos, wie unlängst von Bätschi-Nahles zu lesen im Kloster einmal Auszeit nehmen?

Mir geht München und das blutgeschwängerte BILD-BAYERNISTFREI Gewäsch so auf den Geist, dass es mir meine verbleibenden Rentnertage im Thüringischen Wald nicht länger verderben soll!

Nun wein‘ mal nicht guter Philolaos, doch denk‘ dran: Es gibt ein Leben vor dem Tod, es gibt Frieden vor dem Krieg. Oder etwa nicht? Bei Dir?

Dabei schreibt Philolaos sein Schreckenszenario nicht allein für eine verschworene Minderheit, im Gelben Forum wütet ein anderer Autor mit weit schärferen Sätzchen gegen das "System" - was oder wer immer das ist. Dieser Mann schreibt:


 Es ist Krieg gegen die Deutschen ohne Explosivwaffen - ich denke darüber sind wir uns einig.

Wir haben den Krieg bereits verloren. Der finale Todesstoß war 2015.  Betrachte die rotzfreche Selbstsicherheit der Agierenden und Du erkennst, das "Ding ist gelaufen".

"Unsere Demokratie" hat jetzt nur noch die Aufgabe, die Deutschen und die Europäer möglichst lange im masochistischem Selbstbetrug ihrer Wohlstandsillusion hinzuhalten und ruhig zu stellen.
Alles Weitere erledigt die Zeitachse. Die Zerstörungssaat ist erfolgreich platziert.

Die veröffentlichte Meinung ist gleichgeschaltet, die Propagandamaschinerie hat die Deutungshoheit. Die Verräter sitzen bestens platziert in allen Machtstrukturen.
Widerstand ist in Ebenen jenseits der unteren Illusionsbühnen keiner erkennbar.

Ein psychologisches Meisterwerk der Kriegsherren. Deren lange und beharrlich vorbereitetes Wirken ist erfolgreich. Mehr Wesentliches brauchen sie zur unserer Vernichtung nicht mehr
einzuleiten.

Die Infrastruktur in allen Bereichen lassen sie verfallen, der Großteil der jungen Generation ist in der Dekadenz. Bildung und Forschung ist am Erliegen.

Divide et Impera läuft mittlerweile nicht nur in der horizontalen Ebene, sondern aktuell auch erfolgreich vertikal durch das Aufhetzen der Generationen untereinander. Greta lässt verhöhnend grüßen

Individueller Widerstand ist zwecklos und zunehmend existenzgefährdend. Die einzige Möglichkeit unser Gesicht zu wahren ist Leitungsreduktion.

https://www.youtube.com/watch?v=nI3hWM8RQNw

Dabei wird uns von den Think Tanks nicht einmal die Wahrheit vorenthalten, siehe Yascha Mounk:

Mich überrascht die Naivität teils auch hier im Forum.

 Mich nicht. Ich nehme das als Variante des Glaubens an den Endsieg und Entsatz durch die Armee Wenck wahr.

 Da ich fast immer davon ausgehe, daß historische Kontinuitäten wirken, aus Gründen, die ich nicht benennen kann, war ich auf derartiges längst vorbereitet. Für mich sind die Deutschen ein Volk, dessen Hang zur Romantik und Wirklichkeitsverweigerung nicht selten in den nackten Wahnsinn abkippt.

Nehmen wir exemplarisch das Thema "Elektromobilität", das tatsächlich ernsthaft diskutiert wird, wobei es doch offensichtlich ist, dass es in Wirklichkeit nur um den Entzug der Freiheit durch Unterbindung der Individualmobilität geht.
Niemals, so denke ich, war es ernsthaft jemals in Erwägung, das "Elektroauto" zum Erfolg zu bringen.  Es ist ein Illusionssurrogat zur Ruhigstellung der Massen im Rahmen der Dekarbonisierung Europas und damit unserer Abwicklung.

 Endlich jemand, der erkannt hat, was in dieser Verbindung aus Irrenhaus und Freiluft-KZ abgeht.

 Wenn der Deutsche vor der Wahl steht, sich zwischen halbwegs erträglichen, aber bequemen Wahnvorstellungen und einer sehr schier unerträglichen Wirklichkeitsbeschreibung zu entscheiden, wird er immer die Wahnvorstellung vorziehen.

Was wir tagtäglich an Messerattacken, Vergewaltigungen, Unflätigkeiten, Gewalt und grobem Undank durch viele derer, die noch nicht so lange hier leben, erleiden, sind dann im verhöhnenden Zynismus der Kriegsherren ganz einfach "Verwerfungen"....

 Nicht einmal das. Sie entsprechen den wahren Absichten der angloamerikanischen Kriegsherren und werden von ihnen sowie ihren deutschen Kollaborateuren mit Wohlgefallen betrachtet.

 Für Sieger, Besatzer, Mutti Merkel, Bundesregierung, Altparteien, Eliten und Systemmedien gilt *nur ein toter Deutscher ist ein guter Deutscher*.

 Tempranillo

Mehr noch als Philolaos verwunderte mich Pirincci mit diesem Beitrag in seinem Blog.


Mir fiel dazu dieser Kommentar ein.

Ob von Minderwertigkeitsgefühlen geplagte Autoriätshörige ihrer Bento-Ballaballa-Baby-Autorin im Kotau zu Kreuze kriechen oder Weltschmerz kotzende Großschriftsteller wie der Große Akif sich ihre Fans ranziehen, wo ist der Unterschied?

Jeder macht sein Ding, pöbelt prekär auf Toilettenwände oder multimedial hochbegabt auf Blog wie der ganz GROSSE AKIF, macht Kasse und mir immer wieder Freude, wenn er über die Idioti*nnen - sind mehrheitlich weiblich - in der Medienbranche herzieht. Doch wenn der prekäre Mob Akifs Blog mit Kommentaren zumüllt, die mit seinem angebotenen Thema nichts zu tun haben, dann kommt er mit der Oberlehrerschere und schneidet den Schwätzern den Fadern ab, klagt aber bitterlich - uns zu Recht - dass die Buchzensur seine Werke aus den Regalen der öffentlicher Büchereien und sogar aus den Geschäften der Händlern verbannt.

Lieber Akif? Wirst Du alt, dass Du den nervenden Mob nach "gut" und "schlecht" ausfiltern musst?

Bin gespannt, wo meine Fan-Post an Dich hier bleibt...

... Deinen letzten Arbeiten spendete meine versiegende Lebenskraft kein Wort, weil mich der Rückzug nach Thürigen mit dem Thema beschäftigt - lt. Blog:

"Das Schweigen der Alten Männer auf der Suche nach Schutz"

... aber im Gegensatz zu Dir, zahlt der Sozialstaat mir ja schon die Rente....


Ein anderer Kommentator schreib Freund Pirincci gar eine harsche Kritik in den Kommentarbereich seines Pussy-Albums.




:

Doch damit genug von den vergangenen Wochen. Harte Arbeit steht bevor mit dem Haus. Da bereitet mich das herrliche Wasser im Baxenteichweiher besser auf die Anstrengungen vor als Tastenklappern für Blogberichte.




P.S.: Bei dem herrlichen Sonnenschein kommt Korrekturlesen frühestens am Abend, sorry.




10 August 2019

Das Schweigen der alten Lämmer auf der Suche nach Schutz

Wie lange haben empfindsame Menschen mit Sinn und Verstand noch Spaß daran, Terrornachrichten aufzugreifen, Gewinn bringend zu verarbeiten und zu kommentieren? Es bringt nichts! Sollen BILD PLUS Leser hinter der Bezahlschranke sich  an Horrorstories aufgeilen, sollen Facebook-Fuzzis und böse Blogger blöken, bis die Schere des Zensors die Verbindung zerschneidet, mir reicht der Dreck! Was tun? Rückzug in meine Innenwelt, Haus suchen, kaufen, Büsche pflanzen, schreiben und - schweigen.

Wer nicht alt werden will, muss sich früh umbringen.
Harald Schmidt




Wenn Druckkammerlautsprecher der Muezzins Gläubige zum Gebet keilen, wenn Kirchenglocken ihre Schäflein heim ins Kirchenschiff holen, wenn GEZ-Nachrichtenmärchenonkel und -tanten dem Stimmvieh Hirnwäsche heimzahlen, dann, dann herrscht Friede, Freude, Eierkuchen. Politreligiotisches Gefasel zum Kaffeekränzchen am Ponyhof. Lasst die Kleinen spielen, bis Blut fließt. Das Schweigen der alten Lämmer stört nicht.




Im Smart ein gesäbeltes Opfer, ein Achjähriger unter den Rädern eines Zuges, zwei Mordschützen in den sonntäglichen USA, es fängt alles erst an und geht weiter wie immer.




Köln-Ehrenfeld war mal mein Notquartiert für einige Wochen, als es mich total abgebrannt nach einjährigem USA- und Mexiko-Trip zurück in die kalte Heimat verschlug. Seit 1985 ging es dann kontinuierlich bergan mit dem Ernst des Lebens. Es ging darum, mich im Beruflebens zu behaupten. Es ging darum, meine Tochter bis zum erfolgreichen Abschluß als Volljuristin zu alimentieren. Es ging darum, mich mit Freundinnen zu arrangieren. Es ging darum, mich anzupassen so wie alle Spießer im Land.



Jetzt als Rentner vertreiben mir Schreckensnachrichten die Zeit. Es lassen sich Perlen kreativer Geister aus der Nachrichtenkloake fischen. Mich hat das Laster aller Wichtigtuer gepackt, nach Aufmerksamkeit, Anerkennung, nach Lesern und ihren Kommentaren geil zu gieren,  tägliche Traumata mit Tausenden zu verarbeiten, die ähnlich fühlen, denken, schreiben, Collagen schaffen, am Irrenhaus Deutschland schier den Verstand verlieren.



Kaum noch bekommen Bekannte Links meiner Be- und Erkenntnisse. Es schweigen die alten Lämmer. Freunden, Bekannten bleibt es erspart, sich mit mir über die Ereignisse den Kopf zu zerbrechen. Es kommt, wie es kommt. Zurechnungsfähigkeit der Täter ist schlichtwegs unvorstellbar, egal in welcher Funktion, Fraktion, bei welchen Verbrechen.



Zum Straßensäbelmord in Stuttgart am ersten Freitag im August kocht Autoren in sozialen Medien das Blut.


Für seine Story mit dem Titel "Das Schlachten hat begonnen" steht Pirincci wohl immer noch vor Gericht, sofern der Fall nicht inzwischen abgeschlossen ist. Bis zum Schweigen der alten Lämmer dauert es noch, derweil sich das Schlachten der Lämmer beobachten lässt.



"HABT IHR SIE NOCH ALLE???"   Die Frage erübrigt sich.



Wie bescheuert wollen Menschen in Deutschland noch werden?




Meine Aufregung, Empörung bleibt oberflächlich. Unter dem Terror bluten Betroffene.  Andere surfen gleichsam nur auf der Welle der Empörung,  fischen beispielhaft Karikaturen, Collagen, Überschriften der Medien ab, zu einem giftigen Brei verrührt und veröffentlicht. Autor wie Leser verarbeiten so den sich steigernden Wahnsinn.

Unsere große Runde


Weiter suchen wir eine Wohnung, besser ein Haus, denn München wollen wir verlassen. München wird uns zu laut, zu teuer, zu gierig, zu gewalttätig, zu gefährlich, zu groß, zu größenwahnsinnig.
Slipping and a-sliding, playing dominoes
Leftin' and a-rightin' ain't a crime, you know
Well, I gotta tell the story before it's time to go
Are you ready for the country?
Are you ready for me?
Are you ready for the country?
Ain't I a sight to see?
Are you ready for the country?




Gerade aktuelle Politpestilenz fordern als kurzfristiger Kitzel mir wie anderen Aufmerksamkeit ab. Morgen ist das Schnee von gestern. Die nächste Sau macht sich bereit für die nächste Bluttat, vorige zu toppen. Medien veröffentlichen eine Hitparade weltweiter Gewalt- und Gräueltaten. Meine Frau kann es nicht mehr hören. Freunde von einst haben den Kontakt wegen meiner bissigen Berichte abgebrochen. Die meisten Menschen richten sich in ihrer Filterblase gut und genüßlich ein. Menschen illusionieren eine Heile Welt, solange das Grauen sie verschont. Die Gewinn-, Gier-, Gewalt-, Genußblase bläst sich auf voll verspannt im Hier-und-Hetz, bis sie platzt. Ein Stoß von der Bahnsteigkante, Säbelangriff auf einen Autofahrer, ein Steinwurf von der Autobahnbrücke, ein Greis verwechselt Gas mit Bremse und zerquetscht Besucher beim Kaffee, ein Terrorist macht mit dem 20-Tonner Menschen platt, Salven aus halbautomatischen Waffen morden in die Menge, dazu Hunderte Millionen Geburten jedes Jahr mehr, die Zeichen der Zeit stehen auf Sturm.


Schluß mit der Schwarzmalerei!






Der Autor spare sich seine schwarz getuschten Untergangsszenarien! Der Autor fährt mit seiner Frau durch unser wunderbares, sonnige Land von Franken zur 96jährigen Tante. Fahren, fahren, 420 Kilometer fahren, fahren auf der Autobahn ohne Stau, ohne Stress. Bienen beim Freund in Franken produzieren Honig.



Fränkischer Wein wächst an seiner sonnigen Südwand. Die Reben schützt der Hobby-Winzer in Säckchen, um seine Ernte nicht mit Räubern teilen zu müssen.


Ein Blick von seiner Terrasse über die blühende Landschaft, ein Blick zum Bienenkasten und zum Kirchturm im Dorf lässt alte Lämmer schweigen. Es herrscht Frieden im Land, Frieden und Wohlstand - etwa nicht?


Uns bietet sich die Chance, im fränkischen Frieden zu leben. Dies Objekt in Rattelsdorf hätte unsere Suche beendet, weil sich ein Paar trennte, auszog, verkaufte. Die Maklerin hätte neun Interessenten einbestellt, wir wären als Letzte angestanden, doch wir haben auf den Termin verzichtet. 


Die von der AWO errichtete Wohnanlage unter strengem Regiment einer Hausverwaltung gefiel uns nicht. Bei meinem ersten Besuch gegen Mittag war gähnende Leere in der Anlage, abends mit meiner Frau beim zweiten Besuch waren die Parkplätze vergeben. Die Anlage erschien uns wie eine Schlafstelle für die schwer arbeitende Bevölkerung mit dem nächsten Netto-Laden in anderthalb Kilometer Entfernung. Das Beste dort war das Bad im sehr sauberen Main.


Ein Blick ins Internet kann doch einen Alten Seemann nicht erschüttern. Nach Fetten Jahren marschieren Millionen Menschen im Land ins tiefe, tiefe Tal der Tränen.
Eine Klimapolitik ohne Rücksicht auf Kosten und Versorgungssicherheit zeigt längst schon verheerende Spuren in der Industrie. Dies ist die Folge, wenn die Politik nicht auf Expertenrat hört, sondern vor allem die Meinungsumfragen im Blick hat.
Der Kommentator bei der WELT will und muss seine Brötchen verdienen. Er schreibt, was seine Leser wissen wollen, weil sie es so fühlen und erfahren.
 Mit immer neuen Sozialleistungen und Arbeitsmarktregulierungen haben die Koalitionäre in den guten Zeiten eine Wohlfühlpolitik betrieben, die in schlechten Zeiten den Handlungsspielraum der Firmen, aber auch der Politik beträchtlich einengt.

WELT-Leser geilen sich an Sprüchen auf wie
Leistung geht vor Sozialleistung.
Das wollen Leistungsträger wie von der CDU-Werteunion lesen. Links-Grün Versiffte hingegen springen aus ihrer sozialen Hängematte und schreien an gegen das Schweigen der alten Lämmer.

Zurück zur großen Runde


Zurück zur großen Runde von Franken durch Hessen nach Nordrhein Westfalen ins aufgeräumte Westerkappeln, 420 Kilometer aus dem fränkischen Baunach bei Bamberg nach Westerkappeln bei Osnabrück. Die Strecke ist mir vertraut. Mittagspause an dem Autohof, der schon Wochen zuvor mich bewirtete. Diesmal war der Stand mit den besten Pommes geschlossen. Doch der Tegut-Lebensmittelladen versorgte uns für 84 Euro mit allen Schätzen dieser Erde. Meine Frau kauft Kresse und Rettich, die sie zuvor am Demeter-Grashof bei Dachau gepflanzt und geerntet hatte. Pralinen für die uralte Tante mit 96 Jahren landen ebenso im Kühlschrank wie Matjes, Sojawürste, Käse, Butter, Milch, Blaubeeren. Die Getränkekästen füllen alkoholfreies Bier und Mineralwasser auf. Die Fahrt über die Autobahn, am Samstag frei von Lastwagen, ist so schön wie abwechselungsreich. Sonnige Felder wechseln mit Wäldern. Manche Fichtenstangen strecken verdorrt ihre Zweige, Äste und Stämme in die Höhe, bevor sie zu Boden brechen. Nach einem Drittel der Fahrt, nach der Mittagspause übernimmt meine Frau das Steuer, derweil mein erschöpfter Körper im Beifahrersessel den gewohnten Mittagsschlaf einfordert. Nach 80 weiteren Kilometer weckt mich ein Geschwindigkeitswechsel bei der Abfahrt auf die Landstraße. Sie fährt dort bis zur nächsten schattigen Parkbucht, verrollt sich auf das Bett im Heck und maunzt. "Auch ich muß kurz schlafen."

Gegen 18.00 Uhr nehmen wir unseren gewohnten Stellplatz in Westerkappeln am Bullerteich-Freibad ein, gerade noch Zeit, eine Stunde lang zu schwimmen und zu duschen. 

 Mein 96jähriges Tantchen, Schwester meines Mütterchen selig, bewohnt dort ihr schmuckes Domizil, geht ohne Stock, sieht zwar etwas schlecht und verzehrt seit ihrer Frühpensionierung mit 50 Jahren ihre volle Pension.



Was hat das alte Tantchen, Jahrgang 1923, seit ihrer Vertreibung aus Danzig, ihrer Internierung in Dänemark, wo sie im Lager Kinder unterrichtete, mit ihrer Verschickung nach Bayern, wo sie evangelische Religion unterrichtete, als Lehrerin auf dem Land und nun seit Jahrzenten in Pension alles erlebt - in guten, wie in schlechten Zeiten. Letztes Jahr noch hat sie im Bullterteich-Freibad regelmäßig geschwommen. Mit dem Tod des alten Bademeisters während seiner Arbeit im Bad mag sie dort nicht mehr schwimmen. Wenn ihr dort etwas passiere, wolle sie niemandem zur Last fallen und den Betrieb nicht stören.





Wie mir meine Blog-Geschichten die Zeit vertreiben, hat sich meine alte Tante mit diesem Pamphlet die Zeit vertrieben. Sie verspottet damit junge Leute. Die hätten sich beschwert, dass Martinshörner so laut wären. Die alte Dame hält dagegen, beschreibt mit kurzsichtigen Augen ein DIN-A-4-Blatt und scherzt, dass sie sich der Beschwerde der jungen Leute mit dieser Eingabe an die Regierung anschließen wolle.


Mein Frauchen hat ihr aus ihrem mittlerweile abgewickelten Weihnachtsmarkt-Fundus das Modell des Bamberger Rathauses mitgebracht. Sie untersucht das Lichthäuschen genau mit der Lupe, Auch die Blütenkerze davor hat meine Frau geknetet.



Osterspaziergang von der 96jährigen Isolde
https://youtu.be/6Nxqo2or77M

Tantchen erzählt Geschichten aus ihrem langen, langen Leben, reziert Goethes Osterspaziergang. Die Begegnung rührt mich wie meine Frau.



Die 96jährige mit dem 71jährigen: Die Ohren werden immer länger, jedes Jahr wohl um einen halben Millimeter. Die Begnung mit der uralten Dame drängt die Beschwernisse der Zeit weit, weit in den Hintergrund. Sollen die jungen, meist weiblichen Buntblödel machen, was sie wollen und zusehen, wie sie zurecht kommen! Mir bleibt das Schweigen der alten Lämmer. Sonst nichts.




Nach der Fahrt von Franken über die Autobahn durch unser waldiges, sanft hügeliges Land, über geschwungene Brücken, gut geplante und ausgebaute Autobahnkreuze, hervorragende Autohöfe mit hervorragender Infrastruktur, mit Ladesäulen für E-Autos, mit Gastronomie, Tankstellen, Lebensmittelläden, KIK-Klamotten zu Dumping-Preisen, Tegut mit Demeter-Waren, da geht es in dies überaus aufgeräumte Städtchen Westerkappeln, 15 Kilometer nordwestlich von Osnabrück. Eine Taube schmückt das Schild.




Die "Große Straße" in der Fußgängerzone ist klein und ruhig. Der italienische Eisladenmann schließt am Abend sein Geschäft und klagt über ausbleibende Kundschaft. Die Tante meint, dass die Innenstadt ausblute. Alle Läden zögen aus der Innenstadt weiter fort in große Zentren wie KIK, Lidl und Edeka am Kreisverkehr mit den großen Parkplätzen. Die Läden sind zwar nur ein paar Hundert Meter weiter entfernt vom historischen Zentrum. Doch für eine 96jährige unerreichbar.




Die "Akademie Phantarisa, Europäische Thai Massage und Wellness" ist auch schon wieder zu vermieten.



Daneben ist ein "Stadt Café" wieder zu vermieten. "Westerkappeln blutet aus", meint die alte Tante. Ihren geliebten SPAR-Laden in nächster Nachbarschaft vermisst sie immer noch.



Ein "Asia Wok" in der Innenstadt bietet als Sonntagsessen "mit Nudeln gebratenes Gemüse" für fünf Euro, doch auch Mittags steht der Laden leer.


Seit Jahrhunderten erhebt sich der monumentalen Klerikalbau am Markplatz über die kleine Stadt.



Der Turm stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der im im Jahr 1509 vollendete Bau bestimmt unvorstellbare 510 Jahre das Stadtbild weit über die Stadtgrenzen hinaus.



Der aufmerksame Chronist nutzt die Chance, der Frau Pastorin bei der Sonntagsarbeit zuzuhören. Als die Orgel die wenigen Stimmchen der versammelten Sonntagsgemeinde zum Gesang bewegt, gefällt es mir draußen besser.




Vom Kirch- oder Marktplatz führen kleine Gassen in den hinteren Teil von Westerkappeln. Künstler haben die Hauswand verziert, was den Malermeister freut, der den Schaden beheben darf.



Auf dem Mittelbalken verrät uns die Inschrift, was die Bauherren sich gedacht hatten:

Der Herr ist unser Hilfe und Schild, kauft Wahrheit und Verkauft sie nicht.


Die Bahn liegt längst schon still. Dafür fährt alle halbe Stunde ein Bus nach Osnabrück, der dafür etwa 20 Minuten braucht. Diese Reise schafft die alte Tante nicht mehr.



Tantchen schmückt ihr altes Arbeitszimmer mit einer Bildergalerie ihrer Lieben, hier ihre Schwester, mein Mütterchen selig.


Tantchen selber begann 1949 auf dem Dorf als Lehrerin. Meine Erinnerung zeigt mir noch deutlich ihre Klasse im alten Schulhaus. Das erste bis dritte oder vierte Schuljahr unterrichtete sie in einem Schulraum, was wohl um 1958 gewesen sein muss. Im Schulraum nebenan unterrichtete ihr Kollege ältere Kinder.



Munter spazieren die beiden Damen durch den sonnigen Sommersonntag. Ihre Heiterkeit steckt mich an. Es ist eine Freude, wenn ein alter Mensch mit 96 Jahren seine Sinne noch so gut beisammen hat und lebenslustig jeden Tag auf's Neue beginnt.

Friede im Land





In mir entsteht geradezu eine Sehnsucht, mich in einer kleinen, spießbürgerlichen Welt behaglich einzurichten. Es bekommt mir nicht, mir von der Idiotie des links-grünen Zeitgeistes meine Laune, mein Leben vermiesen zu lassen. Es tröstet mich das Schweigen der alten Lämmer gegen das Blödblöken beschränkter Buntlinge. Manchem prekären Pöbler reicht Erfahrung und Fähigkeit, einen Hartz-4-Antrag auszufüllen, abzugeben und sich über die Schikanen zu beschweren, die ihm das Amt zumutet, wie bei einem morgentlichen Termin vorzusprechen schon vor 12.00 Uhr Mittag. Autor wie Leser erspart sich den Artikel "Buntblödel, Buntling, Buntismus". Wer lange genug selbst als junger Buntblödel mit beschränktem Bewußtsein Blödsinniges blökte, dank Einsicht, Glück und Gnade in reiferem Alter zu einer eigenverantwortlichen, selbst bestimmten Existenz fand, weiß wie Buben und Mädel ticken, stricken und ficken.

So krakelte beispielsweise der Bursche am Sonntag morgen mit der Wodkapulle in der Hand vor der Dame mit einem anderen Knaben. Er stand, das Paar saß auf dem Randstand. Der Wodka-Sonntagssäufer tönte:  "Ich kann Dich wohl ficken, will aber nicht." Na, dann eben der Andere. Liebenswertes Völkchen, doch es gibt auch andere, vor denen Imad Karim bei Facebook warnt. Er gratuliert Pöbel Ralle, alias Ralf Stegner zum 60igsten und schreibt:
Herr Stegner, wir haben neben den Alltagskriminellen, die unseren Alltag durch Mord , Vergewaltigung und Raubüberfälle vergiften, auch über 300.000 Jihadisten ins Land geholt, die Ihnen - nein Pardon, nicht Ihnen sondern Ihren Nachfahren - zeigen werden, was Hass, Fanatismus und Genozide sind.
Sollen Trojaner unter dem begeisterten Johlen von Antifanten reinholen ins Land, wen immer sie wollen. Zynisch trauernd bleibt mir das Schweigen der alten Lämmer.




Wen interessiert, was Marie Gabrielle in ihrem Blog passend mit Bildchen ausschmückt und klagt? Solange nicht das eigene Blut fließt, solange der Automat Dir keine Geld mehr rausrückt, solange Dein Geld nicht für Lebensmittel, Heizung und Strom reicht, solange herrscht "Friede im Land".


Marie Gabrielle, eine mehr von Hunderten, publiziert in ihrem Blog, was Steuer finanzierte GEZ-Medien wie die meisten Printmedien den Menschen verschweigen.


Zurück zur großen Runde

Der Sommer lässt mich unser wunderschönes Land glücklich erleben. Nach den Saalekaskaden, Saalburg, Saalfeld, den Feengrotten, zurück an den Main in Franken, wieder weiter nach Westerkappeln und Dortmund zu meinem lieben Bruder mit Frau, zwei Söhnen, zwei Schiegertöchtern und fünf Enkelkindern.



In den letzten Jahren hat mein Bruder sich meinen Ansichten weitgehend angenähert. Doch derweil mittlerweile zum links-rot-grünen Zeitgeist mein Schweigen der alten Lämmer resigniert, agitiert mein Bruder in fiebrig feurigen Sätzen - sehr zum Ärger seiner Freunde und Frau. Mein Tantchen hat in ihrem Album mir einen Eintrag gezeigt, Herbsttag von Rainer Maria Rilke. Das passt:


Ob noch Zeit für meine 71 Jahre bleibt, ein Haus zu haben?  Raus aus München, bereit für das wunderschöne Land, fort aus der Stadt mit sich steigerndem Streit und Stress, dem gnadenlosen Kampf um Arbeit, Partner, um Fortkommen, um jeden Meter im Stau.


 
Es hat lang gedauert, bis mein Verständnis reifte für die Freude meines Bruders an seinem Garten, den Hühner, den wunderlichen Dingen mit kunstvoller und kunstfertiger Ausgestaltung im Kleinen und Feinen. Es fühlt sich gut an, seine Sippe wachsen und gedeihen zu sehen, wie sie sich vergrößern, verbreiten und zu Wohlstand kommen.


Abstecher nach Hann. Münden



Bis zur nächsten Hausbesichtigung in Neuhaus am Rennweg bleibt Zeit für eine Übernachtung im herrlichen Hann. Münden. Meine Frau soll diese Altstadtpracht sehen, sich mit mir daran freuen. Der Citroen DS ist auch nicht zu verachten.


Im Hintergrund führt die alte Brücke über die Werra, die sich mit der Fulda zur Weser vereint.




Auch meine Frau blickt beglückt in diese alte Gasse mit den verwinkelten Fachwerkbauten.

Das Glockenspiel vom Rathaus lässt die Melodie vom "Doktor Eisenbart" erklingen, der das Wahrzeichen von Hann. Münden ist.


Nach meinem Besuch in dem liebenswerten Städtchen vom 6. bis zum 10. Juni ist es mir vertraut, doch der Zauber wirkt immer noch und immer wieder.

Neuhaus am Rennweg


Das nächste Objekt der Begierde steht in der einst höchsten Kreisstadt der ehemaligen DDR in Thürigen: Neuhaus am Rennweg. Landschaftlich wunderschön, raue Winter, häufig in Nebel und Wolken verhangen.





Wunderbare kurvige, kleine Landstraßen führen uns an der Werra entlang Richtung Südosten, Richtung Thüringen. Örtchen mit Namen wie Witzenhausen, Wehretal oder Krauthausen zeigen unser Land von seiner schönsten, romantischen, ruhigen Seite. Die Kirche in Neuhaus am Rennweg ist aus Holz, einen Schlüssel kann sich der Besucher im Rathaus oder der Touristeninfo holen.

Neuhaus am Rennweg ist ein touristischen Ski-, Berg- und Erholungsgebiet. Unser Objekt der Begierde liegt aauf 800 Meter Höhe und kostet 43.000 Euro. Unser Termin anderntags ist um 11.00 Uhr, doch wir besichtigen vorab die Häuser in der Gegend ringsum.


In der gleichen Straße ist ein weiteres Haus zu verkaufen, was wir im Internet nicht gesehen haben. Nur ein Zettel im Fenster mit Telefonnummer zeigt den Verkauf an.

Das Haus, welches wir kaufen wollen, steht schmuck und aufgeräumt in einer ruhigen Seitenstraße, ganz wie meine Frau es will. Wir sind begeistert. Doch am Nachmittag würde ein Interessant das Haus zum zweiten Mal besichtigen, der es vielleicht vor uns kaufen wird.


Wir harren der Dinge, die kommen, werfen einen Blick auf das Rathaus neben der Holzkirche. Der Wertstoffhof neben dem Rathaus wirkt wohl geordnet und aufgeräumt.



Zum Reiseglück regnet es in Strömen, was uns die Hitze im Wagen erspart. Nach einem Blick auf die Holzkirche in Neuhaus geht es von 800 Meter Höhe wieder Richtung Sonneberg ins Tal auf 400 Meter Höhe.

Steinach



Auf halbem Weg zwischen Neuhaus am Rennweg und Sonneberg schmiegt sich das Städtchen Steinach ins Tal. Dort besichtigen wir ein weiteres Objekt.


Das Haus ist für uns ein wenig zu groß, obgleich uns die traumhafte Lage am kleinen Bächlein gefällt.



Steinach bietet neben einem Vereinsbad auch ein Bierbad, was mir bislang nicht bekannt war.


Auch in Steinach steht am Straßenrand eine weitere Hütte zum Verkauf, die uns im Internet nicht aufgefallen ist.


Mit drei, vier, fünf Autos haben wir in unserer Stunde in Steinach auf den Dorfstraßen rechnen müssen. Vielleicht arbeiten die meisten Menschen irgendwo in der Umgebung. Steinach wäre ein ruhiger Platz für Rentner. Während wir nach der Hausbesichtigung in Steinach über dem Vereinsbad die schöne Aussicht genießen, ruft der Makler an: Das Haus in Neuhaus am Rennweg hat der Interessent bei seiner zweiten Besichtigung gekauft. Lange habe es unbeachtet im Internet gestanden, dann wären plötzlich zwei Interessenten aufgetaucht, der Erste hätte es gekauft. Doch das habe mit uns persönlich nichts zu tun, es täte ihm aufrichtig leid.

Sonneberg

Nach etlichen Besichtigungen in den letzten Wochen bleiben wir entspannt und erholen uns im Hallenbad von Sonneberg von den Strapazen der Reise und der Suche nach einem Haus und den Besichtigungen.



Der Markttag in Sonneberg versorgt uns mit Obst und Gemüse. Dann fiebern wir der nächsten Hausbesichtigung in Sonneberg entgegen, einer besseren Lage als in Dörfern der Umgebung.


Das Haus steht schmuck und gepflegt im Sonnenschein, fünf Minuten Fußweg zu unserem geliebten Quellbad Baxenteich. Für 118 qm plus Garten und Garage akzeptieren wir den Preis von 42.000 Euro, sofern das Objekt ausgeräumt und besenrein uns übergeben wird. Allerdings stehen umfangreiche Renovierungen an. Die Elektrik muss erneuert werden. Heizkörper einer Zentralheizung, die eine Gastherme versorgt, müssen die Nachtspeicheröfen ersetzen. Eine zusätzliche Toilette und Duschkabine im oberen Geschoß wäre notwendig. Der Makler will weitere Kaufinteressenten abwarten und dem Verkäufer das beste Angebot zur Entscheidung vorlegen.




Die Kosten der Renovierung sind für uns nicht abzuschätzen. Ein alamierendes Grauen vor den Kosten der Renovierung reißt mich um 2.00 Uhr in der Früh aus dem Schlaf. Der Versuch meine Gedanken zu orden, um zurück zum Schweigen der alten Lämmer zu finden, fällt mir schwer.




Der Garten gehört zum Haus, davor steht die große Garage. Weitere Bilder folgen, wenn wir den Notariatsvorvertrag unterschreiben konnten, uns die Hausschlüssel übergeben worden sind. Zuerst die vollständige Entrümpelung, dann geht es Schritt für Schritt voran.

Schalkau ab-, Sonneberg zugesagt

Ein weiteres Objekt in Schalkau. stand anderntags auf unserer Tour. Seit Monaten, Wochen, Tagen beschäftigt mich über viele, viele Stunden die Nerven aufreibende Suche nach einer Wohnung, besser einem kleinen Haus. Ein Schlaf raubende, Schweiß treibende Beschäftigung!


Vor dem Termin in Schalkau besucht meine Frau intuitiv nochmal die Stadtsparkasse. Der Makler für das Sonneberger Haus empfängt uns in aller Freundlichkeit, erklärt uns das Vorgehen. Die Interessenten nach uns hätten abgesagt. Bei einem Termin mit dem Besitzer einigen wir uns über die Kosten der Entrümpelung.

 

Telefonisch sprechen wir mit Dienstleistern zur Entrümpelung, mit Heizungsbauern und Elektro-Installateuren. Erstmal geht es um Kostenvoranschläge. Schweigend als alte Lämmer suchen wir in dem alten Haus unseren neuen

Uns erwartet das aufregendste und teuerste Abenteuer in unserem Leben. Erstmal Erholung auf dem Waldcamp in Lauscha....






Abschließend noch einige Bilder von Lauscha.




Das ist ein "Nachwende-Bad", modern ausgestattet, mit einer Batterie von Wasserwärmern auf dem Langbau. So kann es sich als beheiztes Freibad ausweisen, was in der Höhe von 650 Metern und den kalten Nächten notwendig ist.




Die Bergbahn von Sonneberg führt ins 20 Kilometer entfernte Neuhaus am Rennweg und überwindet dabei 400 Höhenmeter.


Traumhaft schön liegen die Schieferplatten verkleideten Häuser in der Abendsonne von Lauscha.


An der Hausfassade hängt ein Vogelhaus, Haus an Haus.


Abendsonne um 19.10 Uhr auf der Kirche von Lauscha.




Skurrile Glasbäserkunst stellen die Schaufenster in Lauscha aus. Christbaumkugeln und -schmuck bieten die Geschäfte ganzjährig an.


Ein Stadtbewohner erzählt, dass viele, alte Häuser an steilen Bergstraßen nicht mehr bewohnt sind. Manch unverkäufliches Haus wird abgerissen. Der freie Raum wird dann zum Parkplatz. Wir kommen auf einer steilen, ungepflasterten Seitenstraße hinunter zur Hauptstraße.


Erst das untere Stück der Straße ist gepflastert. Weiter oben ist ein Schotterweg, bei Schnee unbefahrbar. Für eine Asphaltierung fehle der Geemeinde das Geld.



Die Bergbahn verbindet Sonneberg mit Neuhaus am Rennweg.



.Menschen und Pferde haben hier schier grenzenlos Auslauf.