Göttin, ihre Majestätin und MinisterInnen mögen mich vor Gedankenverbrechen wie vor der "Verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates" bewahren. Verfolgt die Gedankenpolizei mittlerweile Menschen in der Achse der Guten? Berichten Blogger gar von Fakten, welche Leitmedien verschämt verschweigen? Verweisen Leserbriefschreiber und Blogger auf die andere Seite der von der Staatsmacht gezeigten Medaille? Dem Widerspruch von Werbung und Wirklichkeit wie dem Gegensatz von Todesleid und Lebenslust widmet sich dieser Blog.
Es reicht nicht, allein in einer Demokratie leben zu dürfen, muss jeder aufrechte Demokrat bereit sein, wehrhaft die Demokratie zu verteidigen - wie Beauftrage des Verfassungsschutzes? Bläst nun schon das Gebühren finanzierte ZDF zum Halali auf Menschen, die sich der "Verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates" verdächtig machen?
Mieter wie Journalisten, die zur Miete wohnen, wehren sich gegen steigende Lebenshaltungskosten. Ausgeschlossen allerdings, dass brennende Baumaschinen, Autos und Müllcontainer, zertrümmerte Kioske, angegriffene und verletzte Polizisten die Kosten bremsen. Wo die Wut des Pöbels brandschatzend und plündernd entflammt, zeigt sich die Demokratie schwach, nicht wehrhaft. Dieser Mob ist hochgradig gewalttätig, einfach nur kriminell. Das hat nichts mit der "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates".
Wenden Menschen sich wie bei Pegida-Demos gegen der Göttin Allmächt, gegen die Weisheit Höchster Richterinnen oder gar gegen ihre Majestätin, sollte da nicht der Zorn des Pöbels erwünscht, gefördert und gefordert gegen halten?
Dass ein begnadeter Antifant als Spitze gegenwärtiger Diskussions- und Demonstrationskultur Gegnern seinen verkoteten, nackten Arsch zeigt, ist eine Steilvorlage für das sinnfällige Wortspiel vom "Weltoffenen Arsch". Solange der Mob sich nur "Arsch offen" zeigt, darf er noch mit wohlwollenden Zuwendungen aus Steuerzahlers Staatskasse rechnen?
Doch wer "Weltoffene Ärsche" mit führenden Persönlichkeiten assoziert, der macht sich der "Verfassungsschutzrelevanter Delegitimierung des Staates" schuldig!
Wagen sich unerwünschte Personen wie PEGIDA-Gründer Lutz Bachmann in einer Stadt wie München vor die Mikrofone, ist Randale unausweichlich.
Wo Antifanten wie in Dresden kreativ ihre Arsch offene Gesinnung plakatierten, zeigt sich ihre Parole:
"Bildet einen antifaschistischen Schutzwall aus nackten Ärschen....."
Bilder solcher Nacktärsche als erwünschte und vielleicht sogar bezahlte Gegendemonstranten gibt es zur Genüge, welche sich trefflich zur Collage eignen. Obgleich sich meine klammheimliche Freude kaum verbergen lässt, führende Köpfe aus Funk, Fernsehen, Presse, Politik, von Künstlern und Klerikern auf den Kackarsch eines Antifanten-Demonstranten montiert zu sehen, wäre es mir in vorauseilendem Gehorsam vor des Staates Macht und Würde niemals eingefallen, solch sündige Gedanken ins Werk zu setzen.
Ob aber diese Sätze, die der Mob weder liest noch versteht, noch unter die Meinungsfreiheit fallen? Man merke sich: Die Diffamierung eines Polit-Kopfes auf dem Nacktarsch eines Antifanten steht als "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates" unter Strafe.
Was ein US-Karikaturist darf, darf hierzulande Karikatur, Satire, Schmäh und Schund lange noch nicht - jedenfalls nicht als "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates".
PEGIDA-Demonstranten waren, wie mir aus eigener Anschauung klar wurde, einem Spießrutenlauf durch einen aufgehetzten, heulenden und drohenden Mob ausgesetzt.
Der Blog "Bayern-ist-frei" hat dies wiederholt berichtet. Doch die Freiheit von Bloggern endet, wenn sich ihre Majestätin oder ihre Staatsorgane beleidigt fühlen.
Zahllose Beispiele beweisen Angriffe einer geheimen Staatsgedankenpolizei auf die Meinungsfreiheit. Der Zweck heiligt solche Mittel. Vielen bestraften Kritiker vergehen Lust und Laune, Kraft und Freude, die staatliche Allmacht und Weisheit mit Satiren anzugreifen.
"Es geht nicht mehr um rechts oder links - sondern darum jede Kritik am System Merkel zu kriminalisieren und den Kritikern ihre Menschenrechte zu entziehen."
Alte Maoisten, mittlerweile in Ehren ergraute Ministerpräsidenten, erinnern sich? "Bestrafe einige, erziehe viele!"
Die "Selbstgerechten" in ihren Filter- und Wohlstandsblasen machen sich unangreifbar. Wer ein unbedachtes Wort in die Tasten hämmert, wer bei Whatsup, Facebook, Instagramm, Twitter oder sonst wo von den Gedanken polizeilich vorgegebenen Regeln und Riten abweicht, der muss mit Strafe rechnen, sich als "Verlierer der Woche" bei Maischberger verhöhnen lassen.
Wer diese Regierung oder das Narrativ des Zeitgeistes kritisiert, verlässt besser dies Land oder schweige für immer!
Denn das Narrativ zur Zeit härmt jaulend und johlend, dass "die Grenzen des Sagbaren immer weiter nach räächts verschoben" würden. Während die "Selbstgerechten" Sprache und Sinn umschreiben und umdeuten, brennen Gebäude.
Die "Selbstgerechten" schützen sich auf Kosten der Steuerzahler.
Kanzlerkandidatin Annalena
Wo sich die journalistische Fan-Gemeinde vor Begeisterung über die Kanzlerinnenkanditatin überschlägt, könnten deren Kritiker alsbald wie eine "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates" vor dem Richter stehen.
Die SPRINGER-Blätter BILD und WELT zeigen sich über Annalena nicht sonderlich begeistert. Angesichts sinkender Auflage müssen sie schon in einigen Artikeln Volkes Stimmung aufgreifen und artikulieren, schnöde geschrieben: BILD und WELT müssen "dem Affen Zucker geben."
Es ist kein Programm, das sich so im Rahmen einer schwarz-grünen Koalition umsetzen ließe. Es ist auch kein Programm, das mit den Liberalen einfach machbar wäre. Im Bereich der Migrationspolitik ist das grüne Wahlprogramm die Blaupause einer grün-rot-roten Links-Koalition. Es ist damit kein Aufbruch, sondern atmet den alten Geist des Multikulturalismus.
Aber wenn sich Abgeordnete ihre Büros und Dienstwagen, Pfründe wie Mitarbeiter sichern, lässt sich viel, viel gemeinsame Sache mit wem auch immer machen. Besser schlecht als gar nicht regieren!
Clowns auf der Reservebank wie Lafontaine dürfen vielleicht noch Annalenas Befähigung zum höchsten Staatsamt bezweifeln.
Don Alphonso, der hinter der Bezahlschranke der WELT mit seinen ausufernden Langweiler-Sermonen Zeilenhonorar satt einstreicht, stößt ins gleiche Horn.
Soweit so schön, so noch schicklich, allerdings stößt man in sozialen Netzen wie bei Facebook allzu leicht auf "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates". Dies mag ja noch als humoristische Persiflage im Rahmen des Schicklichen sich bewegen:
Hat denn nicht der Urnenpöbel seine masochistische Neigung mit drei Wahlperioden unserer GröKaZ zur Genüge bewiesen und ausleben dürfen? Übel hingegen und weit über die Grenzen des Schicklichen hinaus sieht eine andere Persiflage aus. Ist das nun eine strafwürdige "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates"?
Werden deshalb Staatsschützer solche Gedankenverbrecher anzeigen, verfolgen und zur Strecke bringen? "Der größte Schuft im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant." Muss nicht aber in solch harten Zeiten jeder zuerst sich selbst schützen, um der strafender Allmächt ihrer Majestätinnen zu entgehen?
Michael De Paraguay Aberle
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Der russische Think-Tank Russtrat produziert sehr lesenswerte (geo-)politische Analysen. Nun hat man sich dort das Ende der Ära Merkel und die Politik der Grünen, sowie die künftige Kanzlerin Baerbock angeschaut. An ihrem Sieg bei der Bundestagswahl wird nicht gezweifelt !
Auszug: Formal ist es für die Grünen natürlich auch bei einem maximalen Triumph unmöglich, die Regierung komplett alleine zu bilden. Sie wissen das, also bilden sie einen „Block der Grünen, der Sozialdemokraten und der Kommunisten“ mit einer tiefen Neigung zur Ökologie und zum Populismus, den die Grünen dominieren werden.
Laut dem offiziellen Programm steht die Partei „Bündnis 90/die Grünen“ für so etwas wie die schöne Idee der Kombination von Marktwirtschaft und Umweltschutz. In der Praxis ist ihre Position jedoch viel breiter und radikaler. Die herkömmliche Energietechnik auf Basis von Brennstoffen soll mit Blick auf die Notwendigkeit einer radikalen Reduzierung der CO2-Emissionen verboten werden. Die Kernenergie muss man ebenfalls wegen einem extrem hohem Unfallrisiko und langfristiger Kontaminationen (siehe Tschernobyl und Fukushima) verbieten.
Die Grünen wollen auch mit Russland aufräumen. Annalena Baerbocks politische Linie liegt klar auf der Linie der aktuellen US-Politik, sowohl in umwelt- als auch in geopolitischen Fragen. Sollte Nord Stream 2 also, aus welchen Gründen auch immer, nicht vor dem Herbst fertiggestellt und in Betrieb genommen werden, ist es wahrscheinlich, dass das Projekt mit neuen Blockaden konfrontiert wird, einschließlich offenkundig politisch motivierter. In diesem Fall wird die Macht der Lobbyisten des Teils der deutschen Wirtschaft, der an der Erhaltung der Zusammenarbeit mit Russland interessiert ist, deutlich reduziert.
Nach dieser Wahl wird es in Deutschland – und damit in der gesamten Europäischen Union – keine nennenswerten Kräfte mehr geben, die Europa vor dem endgültigen Abgleiten in den politischen Sumpf des Anti-Russentums bewahren können. Außerdem muss man, bei aller Kritik an Merkels „merkwürdiger Politik“, anerkennen, dass sie einen ziemlich greifbaren Bezug zu den grundlegenden Interessen der deutschen Wirtschaft hatte. So ließ sie nicht zu, dass die Politik zu sehr in kurzfristigen Populismus abrutschte und den Bezug zur aktuellen Realität verlor.
Daher wird der Abgang von CDU/CSU und die Ablösung durch die Grünen an der Spitze des Staates unweigerlich die deutsche Politik verändern. Sie wird sich vom gesunden Menschenverstand entfernen, so wie die objektive Realität wenig mit den Ansichten der Grünen zu tun hat.
Eine neue „grüne“ Kanzlerin in Deutschland wird jedoch wachsende Probleme für den zukünftigen Erhalt der Europäischen Union bedeuten. Allein schon wegen der absehbar stark steigenden Kosten für Energie, die die Grundlage der industriellen Produktion ist, hinzu kommt die starke Verteuerung der Produktion durch die Einführung weitreichender neuer Umweltauflagen. Und auch die Abschaltung von „schmutzigen Industrien“ kann die Exporte nicht steigern, die derzeit mindestens ein Drittel des deutschen BIP ausmachen.
Damit wird Berlin dramatisch weniger Geld für die Förderung des EU-weiten Kohäsionsfonds haben, aus dem 21 (von derzeit 27 EU-Mitgliedsstaaten) subventioniert werden. Und das ist es, worauf die ganze Idee des paneuropäischen Integrationsprojekts im Grunde beruht. Wenn es kein Geld gibt, wird es Probleme mit der europäischen Solidarität geben und es wird Probleme mit der offiziellen Existenz der Europäischen Union selbst geben.
Solche Texte dürften sich ändern oder verschwinden. Bei der mit Brot und Spielen ruhig gestellten Bevölkerungsmehrheit kommt es nicht auf Erfahrung oder berufliche Qualifikationen der Kandidatin an, es kommt darauf, dass die Dame gefällt, gefühlig ihre Wählerinnen anlachen kann und hübsch plaudernd in medialem Dauerfeuer die Herzen der Menschinnnen bezaubert und verzückt.
Meinungsfreiheit ist ein kostbares Gut, doch für eine Gesellschaft in Not zu teuer.
Die AfD und die Russen-Connection
Erfüllt ein anderer Tatbestand die "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates"?
Für ein simples Gemüt ist die Sache doch einfach: Ohne Feind, kein Freund. Deutschland als Diener zweier Herren sitzt zwischen zwei Stühlen von Freund und Feind. Die Entscheidung fällt für den Herrn, der mehr deutsche Waren kauft - also für die USA. Um dem transatlantischen Herren demütig zu dienen, darf der Feind im Osten seinen Schrecken nicht verlieren. Für AMERICA FIRST eine offene Hand! Für Russland die Faust! Was beklagen wortreich die Transatlantiker in der WELT Redaktion im Artikel?
RUSSLAND UND DIE AFD
Tut sich hier wiederum ein Abgrund von Landesverrat auf? Stellen sich bei den Leserinnen hier nicht schauerliche Gefühle mit der Gänsehaut des Grauens ein? Marschieren hier nicht schon mit AfD-Politikern mit ihren Sympathisanten als Fünfte Kolonne? Was, wenn nicht das, ist eine "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates"?
Erinnert sich noch ein Leser, sofern es diesen einen noch gibt, an das Bildschirmfoto anfangs im Text? Dort beklagte sich am 4. Mai Hartmut Pilch:
2021-05-04 Hartmut Pilch 4 Kommentare
Gestern saß ich wegen „Beleidigung“ von OB Dieter Reiter auf der Anklagebank.
Mit Grauen und Grausen verschlägt es einen Tag später aber dem gutwilligsten Leser des Blogs "Bayern-ist-frei" die Sprache, wo ihm Hartmut Pilch dieses Werk kredenzt:
Anstatt dass sich Hartmut Pilch über seine gerechte Strafe in einer demokratisch legitimierten Verhandlung von 80 Tagessätzen freut, weil er als Blogger unter einem Scharia-Staat mindestens 80 Peitschenhiebe hätte erleiden müssen, anstatt dass Hartmut Pilch reumütig in die Gemeinschaft glutgläubiger Demokraten zurück kehrt, sich seines Mea Culpa, Mea Maxima Culpa bekennt und allenfalls Zähne knirschend seine knappe Haushaltskasse um 80 Tagessätze erleichtert, was macht Hartmut Pilch? Er bringt als Blogger einen Beitrag auf Russisch! Muss der Staatsschutz noch Dolmetscher beauftragen, um so in Pilchs Text die "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates" nachzuweisen?!
Verfügt Hartmut Pilch wie der berühmt berüchtigte Blogger "Der Kleine Akif" Pirincci über höhere fünfstelligen Summen, um gegen die Windmühlen der Justiz wie Don Quijote furchtlos anzureiten und zu kämpfen?
Mir bleibt da nur noch .... Schweigen im Wald!
Die mächtigen Vertreter dieses Links-Staats verstehen und verzeihen aufgebrachten Antifanten, die als "Weltoffene Ärsche" dort Feuer legen, wo sich ihre Gegner tummeln. Doch wenn böse Blogger Köpfe verdienter und führender Persönlichkeiten aus Presse, Politik, oder gar von Künstlern oder Klerikern auf verkackte Ärsche von Antifanten montieren, dann ist Schluß mit lustig. Klein kriminelle Knochenbrecher oder Feuerzündlern trifft die volle Härte des Gesetzes, sofern die Polizei sie fängt. Dass aber intelligente Menschen der Neuen, Jungen Rääächten schleichend als "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates" mit ihren Gedankenverbrechen Menschinnen unserer gesunden Volksgemeinschaft vergiften, kann im Linksstaat niemand hinnehmen.
Hartmut Pilch soll vermutlich wohl wegen "Verfassungsschutzrelevanter Delegitimierung des Staates" 80 Tagessätze zahlen. Treffen sich clandestine Kreise irgendwo wie im Waldhaus in Sonneberg oder in der Kultur- und Tagungsstätte Guthmannshausen in Thürigen dann brennt die Hütte!
Für mich in meiner stillen, friedlichen Oase ist dies Treiben gedankenpolizeilicher Ordnungsmächte unbegreiflich und unerträglich! Da hält mich nichts mehr in meiner kleinen Hütte bei solch erschütternden Beobachtungen! Die Facebook-Gruppe Sonneberger Fotos zeigt den Sturm über der kleinen Stadt.
Erschwert oder verwehrt mir die Covid-Seuche im Wohnmobil zu verreisen, muss mein Körper nicht im Sessel versumpfen. Es ist besser, den weichen Sessel mit dem harten Sattel zu tauschen und hinaus in die wilde, freie Welt radeln.
Wo mir kalter Wind um die Ohren saust, wo sich Wolken in Haufen türmen, wo geschlagenes Holz harzt und duftet, wo Vögel zwitschern und Lerchen jubilieren, wo Krähen gegen Raubvögel Luftangriffe fliegen, wo Rehe, Füchse und Hasen sich in die Büsche schlagen, da leben meine Sinne auf, da erholen sich meine Nerven, da gibt es Glück.
Strengen die Strecken über raue, steinige Waldwege auf 800 Höhenmeter auch an, mag an schattigen Stellen schmutziger Schnee nicht schmelzen, es geht weiter und weiter, wieder und wieder auf dem elektrisch angetriebenen Drahtesel oder auf Schusters Rappen in die Waldeinsamkeit.
Während im Tal schon Bäume grünen und blühen, bleiben Äste in kalter Höhe kahl.
Wo sich Wanderer an Schutzhütten treffen, da gelten Gesetze wie von Abstand und Masken für einige kaum mehr. Man feiert zusammen den beginnenden Mai und hofft auf Gesundheit und Sonnenschein.
Orte wie Steinheid oder Steinach klingen nach einem harten Leben aus dem Vers: "Viel Steine gab's und wenig Brot."
Häuser reihen sich an der Dorfstraße, Häuser mit vielen, vielen Fenstern und wenig, wenig parkenden Autos davor - selbst am Feiertag.
Von der Steinheider Höhe auf bald 800 Meter Höhe saust mein Rad mit bald 60 km/h fünf Kilometer die kurvige Straße nach Steinach hinab.
Alles neu macht der Mai. Mein Bruder macht sich auf die 440 Kilometer lange Strecke und bewundert in unserem Hauswald die Natur.
Wir merken immer mehr, wie die Jahre unsere Leistungsfähigkeit mindern. Der Körper macht nicht mehr mit wie in all den Jahren zuvor. Den Bruder meiner lieben Frau reisst es in diesen Tagen für immer aus unserem Leben.
Im Juli vor 14 Jahren hat er uns auf seiner Gitarre Lieder gespielt, jetzt spielt er nimmermehr. Mit 63 Jahren zu sterben, ist zu früh! Am Samstag verkündete der Kranke noch frohgemut, bald das Krankenhaus zu verlassen - doch wie, hat er sich drei Tage zuvor so nicht vorstellen können noch wollen.
Noch dürfen wir weiter wandern, blicken vom Kirchplatz in Lauscha auf dies zauberhafte Städtchen mit seinen Schiefer verkleideten Häusern.
Auch die evangelische Kirche mit der Gedenkstätte der gefallenen Soldaten, der große Friedhof ist sehenswert.
Während der letzten beiden Jahre in Sonneberg haben wir schon den Abriss von zwei größeren Häusern im Bereich der oberen Bahnhofstraße erlebt. Anderen Häusern steht das gleiche Schicksal bevor. In gut einer Woche räumt ein Bagger ein großes, altes Haus ab und hinein in die Schuttmulden. Parkplätze entstehen auf frei gewordenen Flächen.
Im Bereich der Bürgerschule mahnen Schilder zur Maskenpflicht.
In der oberen Bahnhofstraße hat wieder ein Geschäftsinhaber aufgegeben. Er stellt noch ramponierte, nackte Schaufensterpuppen ins Fenster zum Preis von 69,00 Euro. Seine Schilder lassen die Gedankenpolizei kalt. Wer sein Geschäft, das Land aufgibt, dem lässt sich keine "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates" mehr nachweisen.
Während der Inhaber nach Jahrzehnten seinen Laden in den Wind schreiben muss, grinst jetzt nur noch der Makler, der seine Provision kalkuliert. Zahlreiche Döner-Imbisse und Bratwurstbuden verköstigen ohnehin schon die Menschen in Sonneberg, es gibt eine Tätowierstube neben einem Beerdigungsinstitut, ein zentral gelegener Laden verkauft Spezialitäten aus Russland, was fehlt der alternden Bevölkerung noch?
Der Chronist bestaunt die prächtige Stadtvilla, welche in einer besseren Zeit entstand. Leise raunen meine Gedanken: "Es war einmal".
Mein lieber Bruder hat mit seiner lieben Frau acht Stunden Fahrt im alten Hymer, Baujahr 1987, gewagt, um sich Sonneberg ein zweites Mal anzusehen.
Bei allem gebotenen Abstand haben wir gemeinsam an zwei Tagen den Kühlschrank geplündert, wobei der asiatische Koch in der Bahnhofstraße uns mit weiteren Speisen verwöhnte.
Dass mein jüngerer Bruder, auch schon über 70 Jahre alt, auf seinem historischen Fahrzeug die 440-Kilometer-Strecke an einem Tag fährt, erstaunt mich. Eine Fahrt durch mehrere Bundesländer- und Sprachgrenzen hinweg dauert bei mir mindestens eine Woche. Allerdings halten mich meine Gedanken auch stundenlang auf wie in diesem Blog, Gedanken, die zum Glück kaum jemand liest, Gedanken wie zur
"Verfassungsschutzrelevanten
Delegitimierung des Staates"
Meiner vollkommen unmaßgeblichen Meinung nach hört sich das scheisse an und ist es auch!
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