07 August 2021

Bamberg, Heilbronn, Herrenberg, Ansbach

 

Soll das Plakat die LGBT-Gruppe ansprechen? Die Darstellung von drei so posierenden Frauen würde fromme Feministinnen in Rage bringen. Doch drei nackte Männer mit Schwimmreifen passen zur Zeit, sofern sie weiß sind. Eindrücke aus unserem wunderbaren Land versöhnen mich mit all dem, was schwer erträglich ist.



Da die Mehrzahl der Damen früher oder später unter Kopftuch oder Burka verschwinden, kann ihnen wie mir egal sein, was sich politisch Verblödete, juristisch Verbildete für Gesetze und sonst noch ausdenken.


Ob drei junge Damen im Bikini mehr Menschen AfD wählen lasssen, ob drei nackte Männer mit Schwimmreifen mehr Menschen Almdudler trinken lassen?


Rätselhafte Plakate, rätselhafte Meldungen in einer Zeit voller Rätsel. Männlich, weiblich, sächlich, beides oder noch viel mehr?




Wo solche Schönheiten in Redaktionen diese Meinung veröffentlichen, soll sie sich durchsetzen? Den Meisten gefällt das doch nicht! Aber sich wehren in Ehren, war das mal?



Die ausgepreiste Georgine Kellermann lebt als LBGT-Leuchtturmprojekte. Ob das ihr zugeschrieben Zitat Fake oder Fakt ist, wer weiß das schon? Möglich scheint mittlerweile das und noch viel mehr. Das begreife, wer kann.





Wer in welcher Blase auch immer sich fest und wohlig eingeigelt hat, den bitte schön um Himmels Willen nicht stören. Wo Blasen platzen, spritzt stinkender Eiter raus. Braucht man das?



Geben wir dem Dichterfreund meiner Jugendjahre die Ehre, der mich derzeit wieder mit seinen Gedichten bereichert. Wohlan, Bühne frei für den Meister!


um diesen tod
wird niemand trauer tragen
die städte wüsten
keiner sie vermisst
auf dieser erde
bleibt nichtmals das leben
des wurms
der uns das fleisch vom knochen frisst

Noch 'nen Gedicht? So sei's denn:

  Einfaches Sinngedicht

Die Blase und die Prostata -
noch keine Metastasen da ...
So denn die Chance fürs Überleben,
sofern wir denn am Leben kleben.

Heutzutage kriegt der Plebs
in aller Regel einen Krebs.
Kann sein, er stirbt, kann sein, 's wird heilen,
um hier auf Erden noch zu weilen.

's ist relativ und scheißegal,
sterben wird er doch einmal.
Überflüssig alle Sorgen -
kommt's nicht heute, kommt es morgen.

      h a h a  14/09'17
        (nach dritter, von sechs, krebsoperationen)


Der Meister hat Jahrzehnte an seinen Werken gearbeitet, welche er zwanzig Jahre später gleichsam zur Endzeit-Lyrik verdichtet. Was soll man sich am Ausgang seiner Lebensreise noch mit unwichtigen Kleinigkeiten wie "gefährlicher Willkür" abgeben?





Gefährliche Willkür? Wohl wahr! Leben und sterben Menschen nicht in gefährlicher Willkür?





So war es im Land unserer Väter und Großväter. So ist es derzeit und so wird es sein jetzt und immerdar und in Ewigkeit, Amen! So bei Biden und seinen Hintertanen, so bei Putin und Xi Ji Ping sowieso. Zu Stalin, Maos Zeiten war es nicht anders.


Lassen wir nach dem ergreifenden Sinngedicht des Meisters uns weiter verwöhnen von seiner Endzeit-Lyrik. Bühne frei für den Meister - frisch aus seiner Geistespresse!


  Befund & Aussicht

An deinen Eiern klebt die Slipeinlage,
die Zahnprothese fällt dir aus dem Maul,
die alten Knochen voll im Bruch und ganz malade -
längst nicht mehr Hengst,
nur bestfalls Ackergaul.

Das arbeitet, ganz unverdrossen,
das ist ein zuverlässig altes Tier,
das spielt den Menschen hier, als wärn's Genossen,
noch immer vor auf dem Klavier.

Je mehr sich's auflöst, wird es heiter,
man sage nicht, es wird fatal,
den Schein, der Glück will, gibt es weiter -
bei mir, bei dir und überall.

In deinen Gliedern mehren sich die Krämpfe,
die Nacht bereitet Ruhe nicht, nur Episodentanz,
das Wollen und das Nichtmehrwollen führen Kämpfe,
die Abführung geht nicht mehr ganz.

Du willst nicht sinnen und nicht reflektieren,
es macht Lektüre auf dem Klo dich auch nicht froh -
soll gute Medizin alsdann dich führen
ganz sacht ins milde Nirgendwo ...

     haha  01/08'21


Es leiden alle: Der Dichter an seinem Schreibtisch, der Demonstrant auf der Straße.


Egal ob das Schicksal oder die Polizei zuschlägt, irgendwas, irgendwer prügelt irgendwann immer auf dich ein! Wenn ein Opfer Glück hat, gibt es Zeugen. Wenn das Opfer noch mehr Glück hat, kommt der Täter vor Gericht. Grenzenloses Glück hat ein Opfer, wenn Staat, Kirche oder sonst ein Täter es entschädigt.



Prof. Jörg Baberowski, Historiker an der Humboldt Universität in Berlin, hat dies Bild gemacht und kommentiert - so denn die Nachricht bei Facebook stimmt.

Wenn ein Weib ihren Mann gnadenlos verprügelt, soll der arme Kerl den Kopf nicht hängen lassen. Naht Rettung nicht dann, wenn die Not am größten?




Wer will und kann, verehrt wagemutig seiner Heimatzeitung den Hundersten Leserbrief, den diese druckt wie soviele zuvor. Bühne frei für Wolfgang, den unermüdlichen Streiter!


Einer lacht über den Andern. Der noble Herr vom Namen mit Adel mischt mit im Polit-Geplänkel, Bühne frei für Hans Herbert von Arnim:


Der Mann zehn Jahr älter noch als mein wortgewaltiger Dichterfreund hatte vermutlich ein leichteres Leben. Wenn Rauch und Dunst in der Nachtspelunke den Dichter inspiriert, da geht noch ein Calvados und einer mehr - bis Flasche leer. Wenn's sich der Mittelstand nicht leisten kann, dann doch er, der Meister seiner kunstvoll geklügelten Verslein. Was wäre das Leben ohne Dichter und Denker? Bühne frei für Aldous Huxley!



Was wären wir ohne Dichter und Denker, wo kämen wir hin ohne Richter und Henker? Da mag der Gewerkschaftler noch so beredt seine Klage verbreiten, es ändert nichts - nie und nimmer nicht. Wer macht sich die Mühe, auch das noch zu lesen?

Weder zu den Demonstrationen in Kassel (24.07.) noch in Berlin (01.08.) fuhr aus Schweinfurt ein Bus. Warum ist das so? Neben dem Demo-Verbot hat für uns emotional die Stimmung eine Rolle gespielt: Die Polizei und Gerichte sind inzwischen gleichgeschaltet gegen unsere Demos, und das zermürbt, weil wir gegen Windmühlen anrennen. Die üble Hetze der Medien tut das Ihrige, dass die Lust aufs Demonstrieren vergeht.

Der Staat hat in strikt autoritärer Weise den Verfassungsschutz — also den Inlandsgeheimdienst — auf uns gehetzt („Querdenker und Coronakritiker sind allesamt Extremisten“) und damit Gerichten wie Medien eine Steilvorlage geliefert, uns nur noch zu kriminalisieren und als leibhaftige Teufel darzustellen. Wer für Grundrechte eintritt, gilt als Staatsfeind, obwohl die Grundrechte angeblich den Kern der demokratischen Verfassung ausmachen.

Man muss sich die totalitäre, Orwell‘sche Begriffsverdrehung wirklich auf der Zunge zergehen lassen: Wer die vom Staat autoritär ausgesetzten demokratischen Grundrechte verteidigen möchte, gilt als Staats- und somit als Demokratiefeind. Der Inlandsgeheimdienst — „Verfassungsschutz“ genannt — verfolgt Grundrechteverteidiger als „Extremisten“ und zeigt damit seine hässliche Fratze.

Der Staatsapparat setzt sich selbst mit der Demokratie gleich und an die Stelle der demokratischen Verfassung tritt die „Staatsräson“, also der Herrschaftswille des Staatsapparats. Der Bürger hat zu gehorchen und sich zu unterwerfen. Wer die Grundrechte verteidigt, wird als Antidemokrat unterdrückt, und die Grundrechtezerstörer inszenieren sich selbst als Demokraten. An den entsprechenden Gerichtsurteilen, die diesen Wahnsinn rechtfertigen, sieht man: Deutschland ist keine Demokratie mit Gewaltenteilung, sondern eine Parteiendiktatur.


Geht BILD gegen die Manipulationsmedien gebührenfinanzierten Hirnwaschanstalten?
Oder brauchen BILD wie WELT wieder mehr Leser?




Dafür wurde eigens ein neues Gedankenkonstrukt Orwell’scher Manier angefertigt: „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ ist nun eine neue Form von „Extremismus“. Der Staatsapparat spricht sich also heilig und darf nicht mehr hinterfragt werden, egal was er tut. Querdenken und jede Form von Coronakrizik ist als „staatsfeindlich“ und somit als „antidemokratisch“ gebrandmarkt. Alle Gerichte scheinen dieser neuen, autoritären Coronapolitik in Deutschland zu folgen.

Dieser Zustand ist geradezu eine mustergültige Definition eines Regimes — ob dieses nun monarchisch/diktatorisch (eine Person herrscht) oder aristokratisch/oligarchisch (wenige Personen herrschen) verfasst ist. Rechte Regimes nennt man faschistisch/faschistoid, linke Regimes stalinistisch/kommunistisch. Nachdem hierzulande das Kapital das Sagen hat, kann man dieses Regime als faschistoid bezeichnen.
Das alles sind, selbst wenn wir es mit dem Kopf von uns weisen, dennoch gefühlsmäßige Tiefschläge für unseren Bauch. Auf die Dauer führt dieser unerklärte Krieg des Systems und die damit verbundene Destruktivität zu so viel Kräfteverschleiß und Energieverlust, dass einem dabei die Freude aufs gemeinsame Demonstrieren weitgehend genommen wird. Man kämpft nur noch ums Demonstrieren, anstatt es einfach zu tun.

Das faschistoide Verbot der Demos in Kassel und Berlin bei einer lachhaft niedrigen Inzidenz und die gleichzeitige Genehmigung von Riesendemos wie dem schwul-lesbischen Christopher Street Day durch die rot-rot-grüne Regierung in Berlin — und damit die offene Rechtsbeugung — waren ein klares Vorzeichen für die Demo in Berlin heute: Dieser Polizeistaat wird mit aller Gewalt die Demo verhindern.

Dabei wurden auch beim CSD oder der Fußball-Europameisterschaft die Hygieneauflagen mit Füßen getreten. Letztlich hat sich das herrschende System als autoritär und parteilich gezeigt: Regierungskritische Demos werden unterdrückt, regierungsfreundliche werden nach Kräften unterstützt. Fazit: War alles umsonst? Völlig falsch, denn das Zerbröckeln des Corona-Narrativs haben wir wesentlich dem Widerstand zu verdanken, während sich dieses Polizeistaats-System jeden Tag mehr zur Kenntlichkeit entstellt.

Mir dieser Fleißarbeit schreib sich ein Gewerkschaftler seinen Frust vom Hals. Wer liest solche Traktate - und dann noch in einem Blog?


Bamberger Blues

Genug solch depressiv morbider Stimmung! Mich macht Asphalt unter rollenden Reifen glücklich. Räder müssen rollen.... erstmal nach Bamberg. Dort hat mich die allgütige Existenz mit meinem Weiblein beschenkt. Dort beglückt mich die allgütige Existenz, wieder mal weiter zu reisen. Diese Welt wirkt Wunder, Gedanken zum alternden Buntschlandland ziehen mich runter.


Vor dem Camp in Bug fließt die Regnitz, ein gar putziges Bächlein, mehr noch ein Fluß mit mäßiger Strömung.



Die zahlreichen Studenten der Stadt, viele in weiblicher Ausfertigung (ja das gibt's auch noch!), bereichern das Stadtbild. Kreative gestalten ihr Dreirad und beschriften es passend zu Zeit und Seuche mit dem Schriftzug:

VOLLCORONASCHUTZ



Vertreter von ENGEL+VÖLKERS lauern wie Geier darauf, dass Alte ihren Besitz auf- und abgeben für Jüngere, Zahlungskräftig und -willig.  Dafür sponsert ENGEL+VÖLKERS den Blues in Bamberg.




Der Eintritt ist wie in den Jahren zuvor frei. Nur muss man für zehn Euro Verzehrbons kaufen, mit denen wir nach unserem oppulenten Pasta-Mahl in der Stadt wenig anfangen können.


Die Bamberger haben sich nach der Währungsreform sehr früh dem Bau mehrspuriger Stadtachsen widersetzt, um ihr Stadt nahes Gärtnerviertel zu erhalten. Um ihr Anliegen durchzusetzen, drangen die Gärtner vor Jahrzehnten mit Mistgabeln in honorige Stadtratsitzungen ein. So etwas gibt es heute nie und nimmermehr.





Die Sonne geht unter, der Tag blieb trocken. Es geht heim.




Mein Heim ist die Plastikkiste auf Rädern. Es herrscht wohltuende Ruhe im überfüllten Camp bei Nacht.




Es gibt auch einen Stellplatz in Bamberg für 15 Euro/Nacht. Doch der Platz ist überbelegt. Das Camp in Bug nimmt uns auf, da wir zuvor telefonisch reserviert haben. Es wird von Jahr zu Jahr voller dort. Das stört mich wenig. Morgens erfrischt mich der kalte Fluß, wonach die heiße Dusche mich wieder aufwärmt. Das ist der Luxus im Camp bei Bug.



Bamberg Stadt langweilt mich mittlerweile, weswegen diesmal mein E-Bike mich durch wunderbare Landschaft nach Burgebrach schaukelt. Mir gefallen kleine Häuser in verträumten Dörfern, jedenfalls für den kurzen Augenblick eines Erinnerungsfotos.




Diese Hauseigentümer erlauben Störchen, auf ihr Dach zu scheißen. Die Storchenbrut in Neustadt bei Coburg hat den Starkregen nicht überlebt.



Verträumte Wege schlängeln sich von Pettstadt nach Frensdorf bis Burgebrach.



Was für ein Sommerglück durch Fluren und Auen zu radeln!



Wo man geht und steht, was man hört und sieht, allüberall hämmert dem Urnenpöbel die Staatspropaganda ins Hirn, ins Auge, in den Bauch - wie hier das Plakat über dem Rathaus in Frensdorf:

Denk mit
statt quer


Mit Rechtsextremisten,
Antisemiten und
Verschwörungserzählern
gehen wir nicht auf die Straße.

Klar, es gibt nur EINE Meinung, es darf nur EINE Meinung geben, abweichende Meinung sei geahndet als „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“! Was hat mein Dichterfreund vor drei Jahrzehnten noch geraunt?


Wenn die Zeiten furchtbar sind,
verhöhnt man die Propheten.
Die Angst bestimmt, das Blut gerinnt,
Antwort gibt umsonst der Wind,
noch einmal AVE beten!

Weil die Zeiten furchtbar sind,
ist klug sich zu ergeben,
der Wehrwolf kommt,
er streut geschwind,
die Augen zu dem Menschenkind,
Wie gut, dass wir noch beben!



Doch wer sind die Propheten? Heute kursiert ein abstruser Begriff wie "Kontaktschuld". Wer sind "gefährliche Denker" und "Verschwörungserzähler"? Wer meine Blogs liest oder "liked", lädt der "Kontaktschuld" auf sich?



Oh weh! Welch böses Beispiel von Kontaktschuld: Gehört diese Dame nicht zu den "VerschwörungserzählerInnen"?



Gerade um 13.00 Uhr bei meiner Ankunft in Burgebrach öffnet die Eisdiele und gibt mir Energie für die Rückfahrt. Das Stadttor von Burgebrach stammt aus dem Jahr 1720.


Überall diese Hetze, diese üblen Stimmungs- und Meinungsmacher im Netz!



Man fühlt sich wie in China: Ist es nicht wunderbar, wie die Gedanken- und Sprachpolizei den Urnenpöbel vor schlechtem Einfluß schützt? Ob mich zumindest mein Dichterfreund mit seinem nächsten morbiden Krebsgedicht wieder erheitert?.



Ein kurzer Regenschauer lässt sich in drei offenen Markthütten aushalten. Die Markthütten ohne Rückwand bieten perfekten Regenschutz.


Eine Heiligengruppe vor der Kirche betet einen Goldenen Kelch an. Eine andere Installation sammelt Kronkorken für krebskranke Kinder.




Bevor trübe Gedanken mich beschweren, geht es munter weiter.



Weiße Schrift auf schwarzem Stein erinnert an die Helden vergangener Kriege.




Die Nachmittagssonne strahlt die Kirche in Pettstadt an.



Wo die Antifa in den Städten ihr Unwesen treibt, sind Denkmäler nicht vor Schmutz und Graffiti sicher, auf dem Land eher. Nach der Radfahrt ins ländliche Umland geht es am Abend wieder in das Bamberger Blues- und Festgetriebe.


Auf dem Maxplatz in Bamberg, wo mein Marktweiblein Jahrzehnte ihr kleines Weihnachtsmarktgeschäft führte, feiern sich Blues- und Jazz-Sänger.





Ein Rundgang über die Rathausbrücke zum Dom gehört in der Kulturerbestadt Bamberg zum Pflichtprogramm.



Den Dom nimmt meine Kamera von einem hintersten Winkel des gewaltigen klerikalen Komplex auf.





Kreuzbrave Bürger der Domstadt mit Fachwerkbauten, mit Studenten, mit einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge, mit einem Klinikkomplex sind beste Brutstätten staatstreuer und staatstragender Gesinnung.


Da lässt sich "gut-und-gerne-leben", wie in der großen Klinik sich "gut-und-gerne-sterben" lässt.


Für zwei Nächte auf dem Camp in Bug rechnet der Wirt mir 62 Euro ab.

"Ihr werdet auch immer teurer!"
"Ja, was wird denn nicht teurer?"
"Vor allem weil Kupfer teurer ist als ein Dach aus Blech."
"Wir mussten Kupfer nehmen, weil die Statik sonst zu schwer geworden wäre mit den Oberlichtern. Ohnehin wird der Bau doppelt so teuer wie vorgesehen", ärgert sich der Platzwart.
"Na, dafür habt ihr einen schönen Bach am Camp zum Schwimmen," kommt mein versöhnlicher Einwurf.
Der Platzwart ärgert sich noch mehr. Ob er mich noch mal dort übernachten lässt?


Man sieht das Kupferdach am nächsten Neubau des Camps in Bug.


Das Camp platzt aus allen Nähten, immer mehr Reisende beanspruchen Platz. Der Ort erscheint mir wie eine Anlage zur Geldwäsche.



Heilbronn


Mich macht es nach zwei Tagen in Bamberg glücklich, wieder Asphalt unter rollenden Rädern zu hören und zu fühlen. Das Wohnmobil schaukelt mich sanft die 200 Kilometer Strecke nach Heilbronn. Ein starkes Gewitter bei Schweinfurt lässt mich einen Autobahnrasthof anfahren, um mich bei kurzem Mittagsschlaf und einem Tee für die weitere Reise frisch zu machen. Die Fahrt durch den Stadtverkehr Würzburg hält auf in zähflüssigem Verkehr. Dafür bewundert man bei dieser Staustadtfahrt die Schönheiten von Würzburg.



Der Stellplatz in Heilbronn kostet 50 Cents für Strom, der aus der letzten freien Stromsäule für Fernsehen und Internet die nötige Energie liefert für die Nacht. Zuvor geht es mit dem Rad zu einem kurzen zehn Kilometer-Bummel kreuz und quer durch die Heilbronner Szene. Als erstes fällt mir der Obdachlosenbus der Kirche auf, aus dem Helfer die Hungrigen mit Brot, Jogurth, anderen Lebensmitteln und Zuwendung versorgen.


Die Aufschrift auf dem Fahrzeug steht für das Programm:

How can we worship a homeless man on sunday
and ignore one on monday?

Bilder auf der Web-Site zeigen fröhliche Menschen, die "Futter fassen".

Es gibt eben unerträglich viel Elend auf der Welt im allgemein, in unserem Land im besondern und ganz speziell in Berlin.


Immer weniger Freunde halten noch dem Druck stand, weil es unendlich viel Kraft kostet sich gegen die Übermacht zur Wehr zu setzen. Freund Pirincci kämpft und kämpft, es geht um sein Geld, seine Veröffentlichung, es geht ihm um Fakten gegen Lügen wie derzeit wieder von Amazon. Bei Facebook schreibt Pirincci:

Akif Pirinçci
·
AMAZON WIRD WEGEN VERLEUMDUNG UND SCHADENERSATZANSPRÜCHEN VERKLAGT
Heute Morgen benachrichtigte mich über PN ein FB-Freund, der selber Buchhändler ist, über Folgendes:
"Gerade kam die Mail von Amazon über den Handel mit gebrauchten Exemplaren Ihrer Bücher."
Das ist die Mail-Nachricht von AMAZON:
"Guten Tag,
ich habe soeben eine Antwort von unserem internen Team bezüglich Ihres Anliegens (Wiedereinstellung der ASIN 3821809566) erhalten.
Leider ist es nicht möglich, diese ASIN wieder einzustellen, da Bücher von diesem Autor in Deutschland indiziert wurden und diese ASIN direkt von unserem Juristenteam abgezogen wurde. Rechtsentscheidungen wie diese sind unumkehrbar."

Das ist eine fette Lüge! Kein einziges Buch von mir ist indiziert, geschweige denn verboten, auch die politischen Werke nicht. Oder gehören Katzenkrimis neuerdings auch zum Verdachtsfall Terrorabwehr?



Das heißt AMAZON beliefert Kunden und Händler Schwarz auf Weiß bewußt mit Falschinformationen bezüglich meiner Werke, indem es mich und mein Gesamtwerk in den Bereich der Kriminalität zuordnet und meinen Ruf schädigt. Dies ist auch nicht irgendeine schwammige Antwort auf eine Anfrage, sondern geht direkt von "unserem Juristenteam" aus.
Kein Wunder, daß das Herumgeiere mit meiner Neuerscheinung ODETTE solchermaßen ins Komödiantische ausartet.
Dann zieh dich mal warm an AMAZON!

Dazu passt, dass Amazon meine Rezension für Pirinccis Buch Odette ablehnt:



Facebook lehnt Links zu meinen Blogs als "Spam" ab, wize.life lehnt Links zu meinem Blog als "Hetze" ab. Weshalb Amazon meine Rezension zu Akifs Buch Odette ablehnt, ist mir nicht klar. Es ist mir auch egal, soll Pirincci mit Amazon sich vor Gericht streiten! Meine Reise führt mich einen Abend lang durch Heilbronn. Das ist besser.







Diese wunderbaren Marktplätze wie in Heilbronn sind überall im Land die "Guten Stuben". Noch herrscht Ruhe im Land. Besser gesagt: Noch schaffen die Sicherheitskräfte, die Plätze gelegentlich von marodierendem Mob zu befreien. Dabei unterscheiden die Berliner beispielsweise zwischen erwünschtem Mob, wie den Massen bei CSD, und dem unerwünschten Mob, der gegen die Schutz- und Notverordnungen unser Regenten demonstriert. Wozu eigentlich?


In den Städten hat die Arbeit von Handwerkern, Arbeitern und Bauern einen Freiraum für Gelehrte geschaffen, die die Entwicklung voran bringen.




Erfindungen und Entdeckungen bauen für die Gemeinschaft wie bei einem Bauwerk Stein auf Stein.  Türme, Kirchen, Bürger und Häuser entstehen, in den Menschen für das Gemeinwesen und sich selbst ein angenehmeres Leben suchen und manchmal auch finden.



Mitten in der Stadt, wo Mütter wunderbare Dinge kaufen, beaufsichtigen Väter derweil die Kinder. Diese turnen an Geräten, ein kleines Mädchen hangelt sich am Rand der Rutsche wie ein Äffchen in die Höhe und lässt seine dünnen Beinchen haltlos baumeln.



Meine kleine Zehn-Kilometer Radrundfahrt durch Heilbronn lässt mir keine Zeit, in Ruheräumen wie dieser Kirchenhalle zu verweilen.


Alt steht neben Neuem. Das Solebad in Heilbronn ist geschlossen.



Für uns Touristen stellt die Stadt einen Rahmen auf, um den Blick auf Wasser und Gebäude ins rechte Bild zu rücken.




Wie in so vielen, wenn nicht den meisten Städten, bietet Heilbronn für uns als "fahrendes Volk" einen Platz, der uns mit Strom, sanitärer Entsorgung und Wasser versorgt.

Zwischen den Ladenketten der Innenstadt und all ihren kulturellen Attraktionen und einem Park, wo vor zwei Jahren eine Gartenschau die Menschen begeisterte, liegt der Stellplatz in Heilbronn.


 Herrenberg

Das Ziel meiner kleinen, unwichtigen Sommerreise gilt meinem großen Bruder. Mittlerweile mit neun Enkeln seiner drei Kinder gesegnet, feiert der würdige, alte Herr in Fußläufiger Nähe der zauberhaften Fachwerkstatt seinen Geburtstag.


Mein Lieblingsbruder geht mir sechseinhalb Jahre voran. Die Zeit rennt, die Uhr tickt gnadenlos, bis sie steht.



Mein Münchener Freund hat von seinem Balkon aus mich vor der untergehenden Julisonne fotografiert. Der Sommer geht, die Tage werden kürzer, kälter. Ob es mir noch einmal gelingt, Buntschlandland für einen Winter im Warmen zu verlassen?



Wer nach Herrenberg kommt, kommt in eine andere Welt.




Der Marktplatz scheint seit dem Mittelalter fast unverändert, wenn man von einzelnen Autos absieht.




Der Blick über den Marktplatz begeistert den Betrachter.


Eine Gasse zum Markt ist so breit wie der Lenker des Fahrrads.



Vom Eingang der mächtigen Stiftskirche überblickt man das reiche Land.



Es gibt mehr zu sehen, als die Sinne verarbeiten können.


Der kostbare Platz in der Innenstadt wird soweit wie möglich bebaut. Aber die Treppe zur Kirche beansprucht ihren gebührenden Platz.




Vor dem Haus, in dem mein Bruder wohnt, entsteht ein neues Haus.



Wenn der Presslufthammer den Boden stampft, tanzen die Tassen im Schrank meiner Schwägerin.




Die Autobahn zwischen Stuttgart in Richtung Bodensee verschwindet im Schönbuchtunnel. Mein Radweg führt mich zum Schönbuchturm.


Wer diesen Turm mit einem aus Thüringen vergleicht, merkt den Unterschied zwischen Westen und Osten. Der Blick vom Turm ist überwältigend.




Im Innern des Turms blickt man in den Abgrund.



Geld scheint hier keine Rolle zu spielen.


Die Laubbäume auf dem Waldzug bei Herrenberg sehen mit satt grünem Blattwerk gesund aus.



Hildrizhausen hat gegenüber Herrenberg wenig zu bieten.



Zum Schluß meiner beiden Tage in Herrenberg zeigt mir das dortige Naturbad, welche Mittel für diesen Freizeitspass zur Verfügung stehen.



Grundwasser speist das Naturbad. Vier Pumpen befördern das Wasser in die Höhe, wo Springbrunnen es über Moos und andere Pflanzen sprühen. Von dort fließt es gefiltert zurück ins Becken. Allein die beiden Rasenmäher von belrobitics kosten laut Internet 7500 Euro pro Stück. Sowohl im Naturbad wie auf dem benachbarten Stellplatz bietet Herrenberg freies Internet.




Noch einen letzten Blick zurück auf den Herrenberger Marktplatz im Sonnenschein, dann geht es heim in meine gute, trockene, warme Stube.


Nur in der Nacht schaltet der Anbieter den freien Datenverkehr ab.



Ansbach


Von Herrenberg führt bis auf das letzte Stück 185 Kilometer Autobahn, die mir selbst am Freitag jeden Stau ersparte. Der Stellplatz in Ansbach ist nicht einmal überfüllt. Ein rumänischer und ein bulgarischer Lieferwagen nutzen ebenfalls den Stellplatz. Am Abend klopft vermutlich von diesem Volk ein etwa 15jähriges Mädchen an meine Aufbautür, die mein entsetztes Erschrecken sofort verscheuchte.


 


Der Stellplatzführer versprach für Ansbach eine sehenswerte Altstadt. Stolz erhebt sich am Martin-Luther-Platz die Kirche St. Johannis.





Ansbach feiert eine Bach-Woche mit Konzerten in der Kirche.




Das Konzert ging an mir vorüber. Der Genuss meiner drei Kugeln Eis bringt mir mehr Energie und Ruhe beim Anblick des friedlichen Treibens in der Altstadt. Flaggen bauschen sich im Wind.




Martin-Luther-Platz mit Blick auf St. Gumbertus, Stadthaus, Markgraf-Georg-Brunnen und Rathaus



Man flaniert entspannt durch die Fußgängerzone und sieht schon die nächsten Fachwerkhäuser.



Ansbach - wie schön kann Deutschland sein!



Hinterhöfe erster Qualität laden zum Verweilen ein.




Die Synagoge beherbergt ein Museum.



Der Sinnspruch am nächsten Fachwerkhaus ist lesenswert.



Wenn an jedes böse Maul
angelegt ein Schloß müßt werden
so wär die edle Schlosserkunst
die beste Kunst auf Erden
 
 

 
Der Schäferhund in der Kiste bewacht das teure Gefährt.




Bei zwei prächtigen Kirchenbauten am Martin-Luther-Platz rückt die katholische Konkurrenz St. Ludwig ein wenig abseits in der Stadt.


Ob die feine Gesellschaft ins Theater oder in ein Restaurant geht, war nicht zu recherchieren. Stimmt aber nicht schon mal die Schrift an der Wand positiv?

Nur noch kurz die Welt retten
 

 Wo laut Wiki "1796 Maximilian Joseph, Herzog von Zweibrücken und bayerischer Kurprätendent" residierte, da herrschen heute unsere Politiker.



Früher stellte man die Regenten auf solche Sockel, heute hört man sie täglich, sieht sie ständig und zur Wahl hundertausendfach plakatiert.



Die Hofgärten wie hier in Ansbach sind für das Volk geöffnet.



Sieht aus wie eine Endstation, doch das ist sie lange noch nicht. Vielleicht daran denken, was man


wählt.....



Das Beste zum Schluß: Mein jüngerer Bruder, so alt wie mein morbider Dichterfreund aus Jugendjahren, hat wieder ein WoMo gekauft - diesmal mit Grüner Plakette.




Der Rest? Was geht mich das alles noch an! Betroffene sollten die rechten Regenten.....

1 Kommentar:

Hoowoman hat gesagt…

Besonders gefiel mir das Bild von den Hasen!