11 September 2021

Leba, Danzig, Wagenknecht, EMMA + Ulis Kurztrip

 


Mein Reisebericht wirbt mit Bilder wie aus Prospekten von Reisebürnos. Dem Nachbarn haben Diebe auf einem Camp bei Stettin die E-Bikes geklaut. Bei Sonnenschnein, TV-, Internet-Empfang, Camps mit Warmwasser, mit Gastronomie und Märkte genießt man ruhiges Reisen. Kurz zum Trip meines Bruders Uli, dann Politpestilente Prosa zu Sahra Wagenknecht und zu einem Afghanistan-Artikel von EMMA.




Etappe von Kolberg nach Leba: Die ersten Kilometer hinter Kolberg gingen glatt und gut auf schneller Straße. Doch irgendwann nervte eine drittklassige Landstraßen ohne Mittelstreifen mit schwer erträglichen Bodenwellen, Schlaglöchern und Engstellen. Im Kühlschrank wirbelten Gläser durcheinander. Ein eingeklemmtes Plastikfach war aus seiner Verankerung gerüttelt.




Wir wollen die Strecke hinter uns bringen. In irgendeiner Stadt bei einem Ampelhalt schnell ein Bild aus dem Auto gemacht, Halt an einer Tankstellte, um zu essen und zu trinken, dann nach endlosen Stunden Leba erreicht. Mein Bruder geht einmal in das muntere Hafenstädtchen zu einem empfehlenswerten Esslokal, dann fährt er anderntags eine acht Stunden Tour nach Posen, 400 endlose Kilometer lang.




Kurztrips mit Kilometerfresserei auf schlechten Straßen sind mir ein Gräuel. Besser bekommt mir Ruhe und ein Dorsch mit Mozarella und Spinat in der Gastronomie Chata am Hafen von Leba.





Das liebenswerte Städtchen Leba ist selbst dann eine Reise wert, wenn es für ein Meerbad schon zu kalt ist. Nachts fiel die Temperatur auf vier Grad Celsius.


Es ist ein Genuss, langsam und behaglich durch das malerische Städtchen zu rollen und nach Kuriositäten zu suchen. Ob der Wirt die Flaschen für die Steuerprüfung sammeln sollte?


An der Mole stößt der Dampfer auf der anderen Seite Rußflocken aus. Das Rettungsboot sieht aus, als wäre es unsinkbar.


Kalt und graugrün spielen die Wellen am weiten, weiten Ostseestrand.



Auf den Molen der Hafeneinfahrt radelt man zum grünen Turm auf der Steuerbordseite, auf der anderen Seite zum roten Backbord-Turm.



Eine weitere Attraktion von Leba ist die Wanderdüne. Nach einer acht Kilometer Radtour durch den schattigen Kieferwald stellt man sein Rad vor der Düne ab und zahlt dafür zehn Zloty Parkgebühr. Mit 54 Metern ist die Düne ein unvergleichlich hoher Sandberg.


Auf der Landseite liegt ein großer See, im Norden sieht man über das Meer.


Diese große Wanderdüne ist einmalig in Polen.


Wie bei der marokkanischen Düne in Erg Chebi fühlt man sich hier in Polen am Rand der Wüste.




Die Deutschen haben im Zweiten Weltkrieg bei Leba Raketen gestartet. Deshalb gibt es dazu ein Museum. Dieses Gerät soll die Rakete "Rheintochter" darstellen.


Ein Tag Rast vom Reisen gibt Energie für nächste Etappe, nicht ohne mich zuvor vom Chata-Restaurant mit einer Forelle nach mediterraner Art verwöhnen zu  lassen.




 Danzig

 


 
Etappe Leba - Danzig: Die Preise sind laut Internet-Recherche astronomisch hoch, doch die Webseite gibt falsche Preise an.




Bei unserer Fahrt haben wir 2005 in Danzig 20 Zloty gezahlt. 



Das Camp kostet 70 Zloty, etwa 18 Euro incl. Strom, warmer Dusche und WiFi.



 Im August 2005 reisten wir als verliebtes Paar in ihrem alter VW-T-4 mit 68 PS-Diesel. Wir kannten uns damals ja auch erst zehn Jahre lang. Heute ist mein VW-Bus größer, komfortabler, hat Heizung, Fernsehen, Kühlschrank und für mich allein Platz genug. Und mein liebes Weibchen hütet das Haus daheim.


Ein altes Liebespaar aus Amsterdam reist im alten Renault. Die Krücke steht neben dem Campingtisch.



Aus der Schweiz reist ein Paar an mit einem Viertelmillionen-Gefährt an. Die hochgeklappte SSolaranlage könnte im afrikanischen Busch ein ganzes Dorf mit Strom versorgen.




Etwa 500 Meter vom Camp liegt das Meer in Sichtweite des Militärsperrbezirks und des Hafens.



Wie an so vielen Küsten stößt man auch hier auf unkaputtbaren Bunker vom Zweiten Weltkrieg.



Vom Camp führt ein wunderbar glatter Radweg in etwa acht, neun Kilometern zentral in die Altstadt.




Die Stadt lag nach dem Krieg in Schutt und Asche.




Der Wiederaufbau nach alten Plänen hat Danzig aus Ruinen wie Phönix aus der Asche auferstehen lassen. Vor dem Tor protzt die neueste, stärkste BMW mit 1800er Boxer-Motor, Luftkühlung und Kardanantrieb - auf Wunsch und gegen Aufpreis auch mit Rückwärtsgang.




Mich überwältigen Erinnerungen wie Geschichten meiner Mutter, meiner Tante, meines Onkels, die alle aus Danzig kamen.




Überwältigt von soviel Schönheit und Pracht, ermüdet von 130 Kilometern anstrengender Autofahrt, belohnt mich ein vortreffliches Fischrestaurant mit dieser Forelle.







Der Trubel in der Altstadt macht mir Spass.




Ohne mehr zu kaufen als Essen, Postkarten und Briefmarken kann man lange den Menschen zusehen.

Die nächsten Schritte wären dann, den Rathausturm zu besteigen.







Freizeitsportler paddeln durch die grüne Grütze.


Händler mit allerlei Krimskrams verkauft dieses erschreckende Bild.




Westerplatte


Anderntags geht es wieder zu einer dieser unzähligen Kriegs-, Mord- und Gewaltgeschichten, die man überall auf Reisen trifft. Mein Bericht beschränkt sich auf wenige Bilder.





Vor der Halbinsel Westerplatte und der Hafeneinfahrt sieht man Kräne, LKWs, im Hintergrund rollt der Güterzug mit Kohle. Kohleberge häufen sich hinter dem Hafengebäude, gewaltige Stapel von Containern ebenso - das Übliche in einer Hafenstadt.




Wiki schreibt zur heldenhaften Verteidigung der polnischen Patrioten gegen die Deutschen:
Die Anzahl der während des eine Woche dauernden Angriffs auf die Westerplatte gebundenen deutschen Soldaten wird auf 3400 geschätzt.




Interessant zu sehen, wie der Lehrer die Schüler in politischer Heimat- und Geschichtskunde unterrichtet. Den jungen Mann mit dem Kranz begleiten zwei junge Damen. Der Lehrer hat sie bei der Kranzübergabe unten fotografiert. Jetzt sprintet er links im Bild los, um oben die drei Schüler bei der Kranzniederlegung zu fotografieren.




Um das Alter der Schüler abzuschätzen, hier noch ein Ausschnitt bevor sie sich in zwei Reihen zum Spalier aufstellen.




Die unheilvolle Gemeinschaft zwischen Stalin und Hitler dokumentiert diese Tafel mit dem Text:

UNICESTWIC
To wipe out Poland



Danzig, Du zauberschöne Stadt


Ein Ausflug zur Westerplatte war nicht genug. Am sonnigen Nachmittag schenkt sich mir Danzig ein zweites Mal.



Neptun, den die Bamberger in ähnlichem Denkmal "Gabelmann" nennen, sticht in Richtung des Betrachters.







Scharen von Touristen folgen den Fremdenführern.





Man kann sich auch von diesen Elektro-Karren aus die Stadt zeigen lassen.




Die Markthalle erscheint wie aus einem orientalischen Bilderbuch. Orte wie Museen, Markthallen, Kaufhallen und Kirchen kommen - wenn überhaupt - später. Erst geht es kreuz und quer hin und her durch die Stadt, um mich zu orientieren und mich an herrlichen Eindrücken satt zu trinken.





Diese Fußgängerbrücke kürzt den Weg zum Camp Stogi ab und vermeidet dabei das Gewusel der Innenstadt mit dem Kopfsteinpflaster.




Drei Boote mit acht Mann an den Galeeren plus einem Steuermann und einem Einpeitscher vorne liefern sich ein Rennen.



Radtour Sopot


Anderntags steht die 50 Kilometer Tour nach Sopot auf meinem Programm. Sopot gilt als die Badewanne von Danzig, ein mondäner Kur- und Badeort.




Wie viele französische Gemeinden betreibt auch Danzig ein antikes Kinderkarussel.




Neben der stark befahrenen, mehrspurigen Ausfallstraße führt ein komfortabler Radweg.





Die Hochhäuser an der Ausfallstraße geben mir ein Gefühl dafür, wo in Danzig gut bezahlte Arbeitsplätze sind.





Bei unserer Fahrt im August 2005 haben wir in dem Park hinter dieser Brücke übernachtet. Die alte Brücke war damals noch in Betrieb, alles war viel einfacher, rostiger und abgewrackt.



Auch der T-34 kommt mir bekannt vor. Damals, im Jahr 2005, schliefen wir im VW-T-4 in einem eingezäunten Parkplatz. Der Parkwächter ließ nachts zwei riesige Hunde frei in dem Areal rumlaufen. Die bellten wütend an unserem Wagen und schaukelten ihn mit ihren großen Tatzen.



Endlos lang zieht sich die laute Ausfallstraße in Richtung Sopot.




Doch dann ist das Ziel erreicht. Die Kleinen fahren Elektro-Autos vor dem Kurhotel. Ehe sich Vater und Sohn versehen, hat das kleine Mädchen mit ihrem Wägelchen gegen das Fahrzeug des Knaben gerumst.




Von den ersten 25 Kilometern ermüdet, gönnt sich mein Körper einen Dorsch. Zahlen soll man nach dem Verzehr. Mir kommt die Rechnung mit 100 Zloty überteuert vor. Doch mich haben Dorsch, Kraut und Kartoffeln gut gesättigt. Es blieb Platz für ein Eis.




Das Gedränge um den kostenpflichtigen Zugang zur endlos langen Seebrücke lockt mich nicht.





Gestärkt von Dorsch, Eis und einer Stunde schattiger Pause lockt mich das Meer zum Bad vor der Heimfahrt. Es ist angenehm erfrischend, denn das Wasser ist kalt.




Auch dieser alte Leuchtturm wäre zu besteigen. Das Kapitanat Portu liegt gerade gegenüber dem Denkmal der Westerplatte. Der Weg zur Innenstadt am Hafen ist mir versperrt.




Während die Deutschen Kohle- und Atomkraftwerke abschalten, produzieren Kohlekraftwerke in Polen Strom.




Zum Solidarnosk-Denkmal schreibt mein Online-Reiseführer Wikipedia:

Die Gewerkschaft Solidarność entstand aus einer Streikbewegung von Arbeitern im Sommer 1980. Von Anfang an wurde die Arbeiterbewegung von regimekritischen Intellektuellen wie Tadeusz Mazowiecki, Bronisław Geremek, Jacek Kuroń, Adam Michnik, Józef Tischner und weiten Teilen der katholischen Kirche, besonders durch Papst Johannes Paul II., unterstützt.



 

Weiterhin erzählt uns Wiki:

Durch das Aufkommen dieser Arbeiterbewegung, sowie Glasnost und Perestroika, kam es zur Wende in Polen und der politischen Lösung aus dem von der Sowjetunion dominierten Ostblock.

Doch damit ist mein erster Ausflug nach Sopot erschöpfend erledigt.





Dies könnte die Schule meines Mütterchen selig gewesen sein, was sie uns nun nicht mehr verraten kann.



Bei meinen Fahrten kreuz und quer durch Danzig fallen mir noch einige Ruinen auf. Doch meistensteils sind die Häuser vortrefflich renoviert. Viele Dächer sind neu gedeckt.





Damit geht mein mit wunderbaren Eindrücken ausgefüllter Arbeits- und Berichtstag zu Ende. Die Dusche im Camp belohnt meine Mühe - glücklich daheim im Camper. Nach einem Ruhetag zum Abschied die gleiche Strecke noch einmal. Es ist einfach wunderschön, durch Danzig zu radeln, den komfortablen Radweg nach Sopot zu nehmen und sich von köstlichen Speisen verwöhnen zu lassen.





Gegenüber meinem letzten Besuch vor 16 Jahren hat sich Danzig ungemein rausgemacht. Während Danzig aufgeblüht ist, sind in der gleichen Zeit in vielen deutschen Großstädten verdreckte Slums entstanden.



Wer genauer das Bild betrachtet, sieht unter der hochgeklappten Fußgängerbrücke das Touristenschiff.



Das ist das Museum des Zweiten Weltkriegs: Mir bleibt bei meinen langen Radfahrten keine Zeit, mich in Museen oder Kirchen aufzuhalten. Es fehlt mir auch die Lust dazu.



Bücher, Noten, Web-Seiten, Museen, Kirchen, Denkmäler - all das beginnt mich schnell zu langweilen. Spannender sind die Straßen und Wege, die neuen Eindrücke, die Restaurants und das Abschiedsbad im Meer.



An den Hafenanlagen recken Kräne ihre Stahlgerüste in den blauen Himmel. Neben der Bahntrasse entstehen neue Gebäude.




Am EXPO-Gelände vorbei muss irgendwann wieder der luxuriöse Radweg mit der Nummer "11/13" am Meer entlang nach Sopot führen.


Nach 18 Kilometer ist die Stadt vom östlichen Camp Stogi nach Westen durchquert. Der Radweg beginnt. Nach 21 Kilometer liegt Camp Sopot neben dem Radweg, daneben ein paar Dünen gefolgt vom breiten Sandstrand.





Das vortreffliche Restaurant an der Seebrücke mit englischer Speisekarte serviert mir zum zweiten Frühstück zwei kleine Omlette. Makrelen mit Zwiebeln im Blechnapf dazu geben die rechte Würze. Einschließlich dem Glas Tee kostet dies etwa sieben Euro.




Am zauberhaften Radweg steht rechts das Ortschild von Sopot, links liegt das Camp Sopot.




Es gibt mindestens 77 Zugänge zum Strand wie diesen. Die junge Dame im roten Kleid will den weißen Hund dazu bewegen, ihr zu folgen. Mein Bruder nennt diese kleinen Hunde "Fußhupen". Die Fahrt der Radfahrer bremsen Kurven vor den Fußgängerzugänge aus. Zusätzlich gibt es an manchen Stellen zwei sanft aufgemauerte Wellen, um die Radfahrer zu zügeln.



Wie zwei Tage zuvor drängen sich wieder viele Menschen auf diesem Platz am Meer von Sopot.



Zum Bär "Wojtek" lesen die Urlauber eine rührende Story.








Wie das Meiste ist auch die Kirche in Sopot prachtvoll.




Auch am Bahnhof geht mein Weg vorbei. Das Gedränge dort ist groß. Man muss das Fahrrad schieben. Aber es gibt keine Bettler, kaum Müll, kaum beschmierte Wände, keine Kopftuch-Armada mit Kleinkindern. Es fällt mir schwer, diese wunderbare Zeit in Danzig zu beenden.


Die erstaunliche Reise meines Bruders

Mein Bruder hat sein gebraucht gekauftes Wohnmobil getestet. Dazu hat er bei zehn Übernachtungen lange Strecken zurückgelegt:

1. Dortmund - Sassnitz                 - eine Nacht   - 672 KM
2. Sassnitz - Rewal                       - drei Nächte   - 349 KM
3. Rewal -  Kolberg                      - zwei Nächte  -   47 KM
4. Kolberg - Leba                          - eine Nacht     - 179 KM
4. Leba - Posen                             - eine Nacht      - 429 KM (über Danzig)
5. Posen - Königs-Wusterhausen  - eine Nacht      - 237 KM
6. Königs-Wusterhausen Eisenach - eine Nacht     - 374 KM
7.Camp Eisenach - Dortmunud                               - 315 KM

In Summe - ohne gefahrene Umwege eingerechnet - sicherlich mehr als 2500 Kilometer mit zehn  Übernachtungen. Für mich steht vor einer Fahrt das Ziel fest, Koordinaten, Campingplatz, Erholung. Für knapp 2200 Kilometer dieser Reise vergingen mir sechs Wochen schon viel zu schnell.. Andere fahren bis zur Erschöpfung und machen dann irgendwo Pause. Daheim hat Uli, mein Bruder,  Bilder wie aus Kolberg in seinem Blog veröffentlicht.




Polit-Pestilente Prosa am Beispiel Sahra Wagenknecht

Eindrücke und Einflüsse meiner kleinen Reisen helfen mir, Abstand von Land und Leute zu bekommen. Je länger Asphalt unter den Rädern dahin gleitet, umso mehr verlieren sich meine polit-pestilenten Provokationen. Doch ganz ohne das, geht es nicht. Eine der wenigen verehrenswerten Politikerinnen ist für mich Sahra Wagenknecht, der bei Facebook irgendwer dieses Zitat zugeschrieben hat. So sagt sie gerade in einem erstaunlich feinfühligen Interview hinter der Bezahlschranke der WELT:


WELT: Sie selbst sind nicht geimpft. Beschäftigt Sie die Debatte um Ungeimpfte deswegen besonders?

Wagenknecht: Ich warte auf einen verlässlichen klassischen Impfstoff.


 



Doch hier geht es mir um die Forderung nach "restriktiver Rüstungsexportpolitik". Prima, ganz meine Meinung aus folgendem Grund: Die mordwütigen Banden, die sich in Bruder- oder Eroberungskriegen abschlachten wollen, können ihre Mordwaffen ja viel preiswerter von anderen Produzenten beziehen. Zwar hat die Nationale Volksarmee nach Auflösung der DDR mittlerweile ihre Bestände verschleudert. Doch nach meiner Überzeugung stehen andere Produzenten Gewehr bei Fuß, um Panzer, Haubitzen, Gewehre, Pistolen, Granaten und all das Werkzeug dazu zu liefern. Und sogar preisgünstiger als die Deutschen dies verkaufen.

Ebenso mit Lastwagen wie von Mercedes, MAN, SCANIA, VW - die liefern chinesische Produzenten zu einem Drittel des Preises. Wieso nur Rüstungsexporte beschränken? Maschinen können ebenso militärische Güter produzieren! Also auch den Export deutscher Maschinen beschränken. Kraftfahrzeuge braucht jede Kriegspartei. Also auch den Export von Kraftfahrzeugen beschränken.

Ähnlich verhält es sich mit der Energieproduktion in Deutschland. Hier schalten Politprofis Kohle- und Kernkraftwerke ab, China baut 150 neue Kohlekraftwerke, Kernkraftwerke wachsen wie Pilze aus dem Boden. Wer das genauer recherchieren will, findet bei Wiki die Liste der Kernkraftwerke.

Reicht es nicht, wenn die deutsche Industrienation Dixi-Klos und T-Shirts produziert? Wenn die Landwirtschaft Milch- und Fleischprodukte liefert, Schnaps und Bier in Strömen fließen, ist das Prekariat doch mit allem versorgt, oder nicht?


Polit-Pestilente Prosa am Beispiel EMMA




Man sehe sich diese von Gefühlen triefende feministische Fantastereien einmal genauer an.
Nach dem Vorspann aus dem Bildschirmfoto schreibt die Autorin Annika Ross:

"Sie haben nichts zu verlieren."


Was? Ist ihnen ihr Leben, ihre Freiheit, ihr Körper nichts wert? Wer gegen bewaffnete Mordgesellen kämpft, riskiert sein Leben. Das räumt im nächsten Satz auch Frau Ross ein:

"Und sind todesmutig."


Na und? Was sollen die Damen auf der Straße gegen die Schüsse und Knüppel der Militär-, Polizei- und Religionspolizisten denn machen? Sich totschlagen und totschießen lassen? Oder fordert Frau Ross hintergründig "boots on the ground" - dann aber wohl Männer, oder etwa nicht? Deutsche SoldatInnen im Afghanistaneinsatz bekamen zwar Gefahrenzulage aber keine Kampfbefehle.

Als Zwischenüberschrift, im Text als Klage ausgebreitet, lässt und Frau Ross die Not ihrer Afghanischen Schwestern hören:

"Wir haben ein Recht auf Leben."

Wer würde ihr Recht bezweifeln? Aber wie die afghanischen Frauen leben, das entscheidet nicht Frau Ross am EMMA-Schreibtisch und ebenso wenig ihre todesmutigen, afghanischen Schwestern. Das entscheidet die Macht der Herren allein dort an der Regierung. Solange die Afghanen ihr Religionsregime nicht nach Europa, nach Deutschland, Frankreich, Italien exportieren, kann EMMA mit Autorinnen wie Frau Ross weiter Herz zerreißende Prosa veröffentlichen. Je schlechter es ihren Schwestern in Afghanistan geht, umso höher der Absatz von EMMA.


1 Kommentar:

Tomaten Michel hat gesagt…

Werter Zeitgenosse und aufrichtiger Mitmensch, dessen Blogs ich seit meiner Entdeckung zum Thema Bamberg vor ein paar Jahren verfolge!
Kann es sein, dass Du Dich trotz Deiner- oder gerade wegen derselben? - vielen Alleinreisen immer mehr in Dir selbst verlierst? Ich finde, dass Du Dir mit Beurteilungen wie z.B.: "Je länger Asphalt unter den Rädern dahin gleitet, umso mehr verlieren sich meine polit-pestilenten Provokationen.", widersprichst.
Ein paar Sätze vorher wirfst Du Deinem Bruder quasi vor, dass er seine Reise mit vielen Km im Schnelldurchlauf hinter sich gebracht hat.

Übrigens finde auch ich es wesentlich spannender, das Leben, Land, Leute nebst Überraschungen auf Reisen ohne minutiöse Planung von Strecke und Ablauf, zu unternehmen. Kein Vorwurf, nur persönliche Feststellung bzw. nachdenkenswerte Beobachtung meinerseits.
Ich glaube, die Nebenwirkungen des zunehmenden Alters spielen uns einen Streich. Oder will uns einfach nur die Natur "befrieden"?

Einerseits weckst Du angenehme Erinnerungen an eine nette Zeit in Germany in mir. Andererseits weiß ich, dass ich auf Reisen dort nie mehr das finden werde, was meine Sehnsüchte auch nur ansatzweise befriedigen könnte. Und wie ich zwischen den teils etwas verbitterten Zeilen von Dir zu lesen glaube, weißt Du selbst, dass das heutige Leben ein anderes ist. Du hast schon länger keinen Bock mehr auf Besuche von Museen und Kirchen. Deine Vergänglichkeit erwähnst Du schon gar nicht mehr.

Wie auch immer, ich, der selbst nicht mehr der Jüngste ist, verfüge auch nicht über den Zugang zum Stein des Weißen. Du aber scheinst dummerweise - wie anscheinend viele andere Mitbürger im betagteren Alter, auch keine Ruhe in Dir zu finden. Logisch, es ist für Menschen mit klarem Verstand zum verzweifeln, dass die Hülle immer brüchiger wird.
Von dem einstigen Jugend-Extrem (68er) dann in das andere im höheren Alter (AfD/Querlenker) zu wackeln, ist m.E. beides scheiße.

So viel oder eigentlich viel zu wenig, zu meiner Meinung...

Herzliche Grüße
Michel