Ist so kalt der Winter, so lang die dunkle Nacht. Plus sechs Grad Celsius draußen heizt drinnen Gas die kleine, klamme, kalte Stube. Ohne Heizung wacht man morgens bei 13 Grad im Auto auf. Daheim hätte man Sauna, Schwimmbad und in der Stube seinen Sessel. Hier hat man fast täglich Sonnenschein. Radler genießen fabelhafte Ausflüge in die Berge.
Wie soll man "Frohes Fest" feiern in seinem Land, das man nur bedauern kann?
Benimaurell, das Dorf in den Bergen, bietet einen gigantischen Ausblick auf Land und Meer. Doch bis zu dem Dorf muss man auf 30 Kilometern 545 Meter höher strampeln.
Doch bevor meine harte Arbeitswoche am Montag mit der weiten Radtour in die Berge beginnt, beschäftigt mich der Flohmarkt am Sonntag in Verges.
Zweitausend Kilometer fern der Heimat müssen Deutsche nicht auf ihre gewohnten Speisen verzichten.
Flohmarktgetümmel macht nervös. Mir ist es lieber, in Ruhe zu essen.
In einem Restaurant gegenüber dem Flohmakrt kann man zumindest etwas ruhiger speisen, auch wenn Musik im Hintergrund das Telefonat mit der Frau daheim stört.
Ausflug nach Benimaurell
Wiki beschreibt mein Ziel Benimaurell
Benimaurell, auch Poble de Dalt (Pueblo de Arriba) genannt, ist ein Stadtzentrum, das zusammen mit Campell, Fleix und Fontilles die Gemeinde Vall de Laguart in der Region Marina Alta, nordöstlich der Provinz Alicante (Spanien) bildet. Es hat 260 (INE 2015).
Die kleine Radreise geht über El Verger nach Ondara und von da um 12.15 Uhr durch den Ort Beniarbeig.
Erst nachher fällt mir in der Ruhe am Schreibtisch auf, dass diese Kirche zum Wohnhaus umgebaut zu sein scheint. Auf dem Plakat im ersten Stockwerk ist zu lesen:
CONTRA LES VIOLÈNCIES MASCLISTES
Nach 20 Kilometern blickt man von Orba in die Weite und über das Meer.
Nach Orba geht es in die Bergstrecke. Das Straßenschild führt links nach LA VALL DE LAGUAR in die Höhe, rechts geht es wieder zurück ins Tal nach PEGO.
Die Vegetation zieht sich zurück. Unterhalb des Gipfels hat ein Feuer im vergangenen Jahr die Baumreihe angegegriffen und schwarze Stümpfe hinterlassen.
Die Information über den Brand in den Bergen erzählt mir eine Touristin, die mit meinem Smartphone dies Bild gemacht hat.
Letzte Woche war es schon zu spät, um von Campell weiter in die Höhe zu radeln. Diesmal lässt sich in aller Ruhe die wunderbare Aussicht und die Ruhe genießen.
Man ist fast allein in dieser Bergeinsamkeit.
Benimaurell im Sonnenschein ist an diesem Nachmittag leicht zu erreichen.
Welchen Acker der Landmann bearbeitet, ist mir nicht klar.
Benimaurell
Vorige Woche war am späten Nachmittag die Luft klarer, um auf das Meer zu blicken. Doch auch diesmals ist der Eindruck gewaltig.
Der Marktplatz von Benimaurell hält für mich eine Bank frei mit Papierkorb. Eine geruhsame Mittagsrast im Sonnenschein ist gerade das, was mir gut tut.
Die Abfahrt zurück nach PEGO macht mich mit der Gegend vertraut. Weiter in das nächste Tal zu fahren, fehlen mir Kraft, Zeit und Lust.
Noch ein Abschiedsblick ins Tal, durch die wenigen Dorfstraßen in Benimaurell, dann geht die Reise zurück.
Auf der Hauptstraße ging es hinauf, die Abfahrt im Dorf geht über durch die Dorfstraße, die das Titelbild zeigt.
Campbell liegt unter mir.
Oberhalb von Campbell liegt Camping Laguar, das ganze Jahr geöffnet.
Nach der Abfahrt liegen die Siedlungen im Tal dichter aneinander. Die Straßen füllen sich mit ein paar Autos mehr. Der Landmann bringt Holz heim. Der Motor sitzt vor den Vorderrädern, der Mann dahinter.
Immer wieder fahren Scharen von Radler an mir vorbei, die mich immer überholen, ohne dass sie ein Motor unterstüzt.
Auch das Dorf Tormos schmückt seinen Kirchplatz weihnachtlich.
Meine Frau hat meist magische Fähigkeit, gerade dann anzurufen, wenn ohnehin am Straßenrand ein Pausenplatz für ein Fotomotiv gefunden ist.
Vor Pego muss es nochmal einen Hügel hinauf gehen, von dem auch eine Straße zu Vall d'Ebo abgeht.
Die Höhle scheint in meiner Fantasie vor Urzeiten eine geeignete Behausung gewesen zu sein.
Mit diesem Ausflug beginnt lustvoll eine "Arbeitswoche".
Laut Google Maps musste meine Berg- und Talfahrt etwa 700 Höhenmeter bewältigen.
Weihnachtsstimmung
Meine französische Nachbarn haben 1500 Euro für "Rasta" bezahlt, einen Dreikilo-Spitz. Das heiser krächzend kläffende Vieh erheitert mich mit regelmäßigen Wutausbrüchen. Mit bösen Blicken befördert Frauchen das Tier zurück ins Vorzelt, wo es sich augenblicks beruhigt und schweigt, oder wie die Dame schimpft "Rasta, tais toi!" Zumindest sieht das langhaarige Fell aus, als müsste "Rasta" hier nicht frieren, was mir morgens bei sechs Grad Celsius - zum Glück ÜBER Null - nur mit sehr viel Heizen und auf dem Fahrrad mit noch mehr Kleidung gelingt.
Trotzdem hilft alles nichts, man muss hinaus ins kalte Spanien. Denn nun bringt es die unerbittliche ablaufende Zeit mit sich, dass Alles ein Ende hat, Mensch wie Maschine. Der Bildschirm meines Ersatz-Laptops bleibt schwarz. Doch ohne Bildschirm ist die Arbeit am Computer beschwerlich bis unmöglich. Der mit fünf Sternchen angezeigte DASS TIENDA INFORMÁTICA· Computerreparaturdienst in der C/ de Patricio Ferrándiz lässt sich im Internet leichter finden als in der Stadt Denia.
Wie das Bild zuvor bewiesen hat, war der mit fünf Sternchen angezeigte Computerreparaturdienst zwar zu finden, kann mir mein Gerät aber nicht richten, dafür mir in der gleichen Straße dreihundert Meter weiter eine weitere Werkstatt zeigen: La clinica del móvil.
Die Dame legt meinen Lenovo X230 mit Netzteil auf die Glasplatte ihres Thresen, nimmt dessen und meine Daten auf, macht mich auf Kosten zwischen 120 Euro für den Bildschirm, beim Fehler im Motherbord auf 150 Euro aufmerksam, druckt einen Zettel aus und wird anrufen, wenn sie mehr weiß.
Anderntags kommt per Whatsapp diese Meldung. Also sollte das Gerät in fünf bis sieben Werkttagen repariert sein.
Da nun schon die Satteltasche meines E-Bikes Rosinante um die Last des Laptops erleichtert ist, da mir nun schon die Innenstadt Denia mit Fahrrad- und Computergeschäften etwas vertrauter ist, da der Schaltzug schwer zu bedienen ist, soll auch dieser Mangel gleich behoben werden. Mit artistischer Kunstfertigkeit wechselt der Meister den Schaltzug aus, verlangt 20 Euro, bekommt diese und beim Hinausgehen fällt mir seine Frau mit dem Säugling auf dem Sofa auf, der gerade einmal zwei Monate alt ist.
Da Kälte, Fahrtwind, Finden von Werkstätten und diese Reparaturen ohnehin schon mich in geradezu verschwenderische Laune gebracht haben, zudem eine nervliche, körperliche Erschöpfung sich einstellt, gönnt sich der Autor ein Menü für 18 Euro. Wie man an den Fahrrädern vor mir sieht, bleibt E-Bike Rosinante in meinem Blickfeld, wobei sich eine Taube auf dem Lenker reizvoll positioniert.
Auch wenn Frieren fast mein ständiger Begleiter ist, heizen mir neben dem großen Topf heißer Suppe mit Reis und Tintenfischstücken sieben Hüllen wie Hemden, Jacken und Pullover ausreichend ein.
Da mein Morgen in der frühen Kälte schon gegen 5.00 Uhr begann, übermannt mich mit steigender Sonne nach dem Mahl große Müdigkeit, der nun im Kaufrausch die weitere Ausgabe eines Kaffees entgegen wirken muss. Zuvor hat mir ein Fachgeschäft für Süßkram 200 Gramm getrockneten, gesüßten Ingwer verkauft, der sonst bislang nirgendwo erhältlich war.
Bei Windstille und Sonnenschein lässt mich die Rückfahrt zumindest nicht frieren, wie ja auch das Thermometer im Sonnenschein tröstliche 28 Grad Celsius anzeigt. Im Auto daheim erholt sich der Körper in langem Mittagsschlaf von diesen Strapazen. Zum Glück plaudert mein Frauchen daheim wieder ein knappes Stündchen per Skype mit mir am Abend. Die Verbindung ist stark genug, dass wir uns in der Video-Telefonie wieder einmal sehen können. Es gibt so Momente, da wäre mir daheim bei ihr wohler als hier.
Weihnachtsmärkte Stuttgart und Calpe
Um in den vier Wochen vor Weihnachten mit den kürzesten Tagen trübsinnigen Gedanken zu entkommen, können meine "Winter im Warmen" oder Trubel, Jubel, Heiterkeit der Weihnachtsmärkte helfen. Mein Freund Wolfgang hat diese Bilder geschickt.
Freunde aus Stuttgart zelebrieren diesen alten Brauch.
Ähnlich vergnügen sich die Menschen auch in spanischen Städten in diesen Wochen, wobei sie hier wohl eher froh sind, sich von sommerlicher Höllenhitze zu erholen.
Stuttgart stellt seine Produkte in den Mittelpunkt dieser Lichtinstallationen.
Der Liebe zu Wein, Weib, Gesang entgegnen meine alten Tage: Genug ist genug!
Stuttgart glänzt wohl eher mit Pferdestärken als mit Pferden.
Doch die Glanzzeiten der Verbrenner wie von Mercedes und Porsche gehen mit deren Verdammnis dem Ende entgegen.
Doch den Elefant im Raum hat man auch schon anders gesehen.
Weihnachtsmarkt Calpe
Der erfolgreiche Kriminalschriftsteller Ulli Eike wohnt mit seiner Frau Gabi keine 60 Kilometer entfernt von meinem Camp. Gabi hat bei Facebook Bilder des Weihnachtsmarkt in Calpe veröffentlicht.
Während der Weihnachtsmarkt in Stuttgart Karossen von Porsche und Mercedes illuminiert, beleben den Weihnachtsmarkt in Calpe Hirsche, ein Zuckerhäuschen und Weihnachtsbäume.
Politpestilente Pöbeleien
Um mir keine "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates" zu Schulden kommen zu lassen, sind folgende Aussagen und Darstellungen im Sinne meiner Chronistenpflicht gesammelt und veröffentlicht.
Sollten sich in Krisen geschütteltem Chaos Spitzenpersonal wie die Floppers schwer tun, Geld zum Wählerkauf zu beschaffen, sucht man nach dem letzten Cent im dunkelsten Loch.
Kann man bei Don Alphonso ein wenig Schadenfreude vernehmen, wenn er sich über den Verlust der staatlichen Kaufprämie für Batterieautos äußert?
Wenn die lieben Käuferkinder nun mit Schrecken bemerken müssen, dass sie ihr neues Elektromobil doch nicht mit Staatsknete anzahlen können, kann dann bitte der Hersteller einspringen?
Bevor Autowerke auf Halde produzieren, verzichtet die Geschäftsleitung auf Gewinne.
Das Leben kann ja und ist ja auch meistens so grausig und ungerecht, dass selbst die honrigsten Spitzenpolitprofis nicht umhin können, Dinge zu vergessen oder eben so darzustellen, dass sie passen. Wörter wie "Lüge" passen nun so garnicht zu dem Herrn im Anzug, aber eben auch die sich betrogen fühlenden Untertanten sind in ihrem uneinsichtigen Egoismus grausig ungerecht und verweigern ihren Majestäten den schuldigen Respekt.
Böse: Bestenfalls karikieren Collagen fröhlich das Zeitgeschehen. Wer erinnert sich nicht gerne daran, dass die Energiewende nicht mehr koste als eine Kugel Eis? Solange es so spaßig zugeht, kann man sich amüsieren, oder?
Kein Politprofi sollte es allerdings so weit treiben und so ernst nehmen, wie dieser türkische MP, der in Ausübung seiner Redepflicht tot umfällt.
Zumindest YouTube hat dem aufrechten Kämpfer bis zum Herztod ein Denkmal gesetzt.
https://www.youtube.com/watch?v=9oeIlGt5bNU&t=1s
146.169 Aufrufe 15.12.2023 #latestnews #news #etribune
In a poignant and impactful moment within the hallowed halls of the Turkish parliament, opposition lawmaker Hasan Bitmez stood resolute, delivering a heartfelt speech that echoed with sincerity and principle. His impassioned words cut through the political discourse, sharply criticizing the government's policies towards Israel, a stance that would prove to have profound personal consequences.
As Hasan Bitmez spoke truth to power, his dedication to his principles became palpable, a stark reminder of the enduring importance of speaking out and standing up for one's convictions. The atmosphere in the chamber was charged with emotion as he fearlessly addressed a topic that has long been a source of contention and debate.
However, the weight of Hasan Bitmez's convictions took a toll on him, both physically and emotionally. In an unexpected turn of events, the lawmaker collapsed, a dramatic testament to the intensity of his beliefs. The incident serves as a striking metaphor for the challenges faced by those who dare to challenge the status quo, even within the confines of the parliamentary arena.
This video captures the raw and unfiltered essence of Hasan Bitmez's pivotal moment, illustrating the power and risks associated with speaking truth in the face of adversity. It is a call to conscience, urging viewers to reflect on the courage required to confront entrenched ideologies and policies, particularly in geopolitics.
#etribune #turkishMP #dead #news #latestnews
Radausflug nach Planes
"O Freunde nicht diese Töne"
Denn Politipestilente Pöbelei ist die schlechteste Unterhaltung, selbst wenn Komiker wie Nuhr diese mit größter Kunstfertigkeit vortragen. Die Fahrt hingegen durch die sonnige Wunderwelt tankt mich mit Glück und Zuversicht auf.
Zum Schluß stehen 82,1 Kilometer mit 662 Meter Höhenunterschied in 3:53 Stunden:Minuten auf der Uhr.
Die wunderbaren Örtchen werden mir immer vertrauter.
- Benirama
- Beniali
- Benissivà
- La Caroja
- Alpatro
Wer westlich von Pego in diese wunderbaren Täler fährt, lässt trübe Gedanken hinter sich.
Strand, Sand und Meer hier vor dem Camp sind Sehnsuchtsorte, die immer wieder abzulaufen sich lohnen. Doch die großen Camps bei Novo Oliva mit ihren teuren Autos sind bei weitem nicht so anheimelnd wie das kleine, ruhige Camp Rio-Mar hier neben dem Fluß.
Dort in Oliva Novo entsteht in der Nähe vom Golfplatz und dem Fünf-Sterne-Golf-Hotel die nächste Bettenschachtel für Touristen. Der Sommer hier wäre mir unerträglich.
Nach einem Wolken verhangenen Tag kommt wieder ein wolkenloser Sonnentag, der mich mit winterwarmer Kleidung zu einer weiteren Traumradreise in die Berge führt.
Selbst nach Wochen hier im kleinen Camp Rio-Mar ist mir eins klar: Dies OLIVA NOVA Vier-Stern-Hotel mit Golfplatz war nie, wird nie und ist nie meine Welt.
Am Ortseingang von Pego stehen wie auch bei Denia, Valencia oder anderen Orten Wild-Camper, die sich die Kosten für Camps sparen.
Wer sich auf Straßen heimisch fühlt, bewegt sich sicherer und vertrauter durch die Wunderwelt. Nach fünf Kilometer ist ein erster Platz, wo mir ein Bäumchen der Plantage eine seiner tausenden Mandarinen abgibt, die jedes Mal ein wenig süßer schmecken.
Nach Pego kommt L'Atzúbia, wo der Aufstieg in die Bergstraße beginnt. Nach Benirama folgt Beniali, wohin sich immer weniger Autofahrer verirren. Hier rangiert der Lastwagen mit einer Ladung Oliven in das Presswerk Coop. San Roque.
Sonne scheint auf die Dächer von Beniali. Sonnenschein begleitet mich seit Wochen.
Benissivá ist ebenso zauberhaft wie Beniali, wobei das Tal LA VALL DE GALLINERA sich in größerer Höhe weitet.
Etwa hundert Meter unter der Bergstraße liegt anscheinend ein öffentlicher Badeplatz, den jetzt im Winter niemand nutzt.
In wohl getaktetem Rhythmus kurbeln meine Beine E-Bike Rosinante mit mir höher und höher, vorbei am Bergdorf Alpatró, was mich nicht einmal im sonnigen Straßencafé hält.
Erst nach 25 Kilometern an der Quelle von Alpatró verdient sich der Autor seine Pause. Die Mandarine vom Baum stärkt mich, die Quelle wäscht die klebrigen Finger. Wie aus diesen trockenen Böden solch saftigee, süße Früchte wachsen, ist mir ein Rätsel.
Nach 32 Kilometern hat die Bergstrecke den Akku geleert, der mich auch in der drittstärksten Stellung "Sport" - nach "Eco" und "Tour" - stark unterstützt hat. Zudem war der Akku anfangs nicht voll. An dieser Hinweistafel lässt sich der 500-Ah-Akku wechseln.
Dies ist schon meine dritte Fahrt durch dies wunderbare VALL DE GALLINERA. Doch erstmal an dieser Hinweistafel fällt mir der Burgturm auf dem Felsen auf.
Wenn mein Vertrauen in Land und Leute auch nirgendwo groß genug ist, E-Bike Rosinante für Stunden unbeaufsichtig anzuketten, um auf den Berg zu dem Turm zu steigen, so sollte zumindest das Teleobjektiv diese Attraktion näher ins Bild rücken. Nächstes Mal - vielleicht.
Das Bergdorf Benissilli liegt einige Kilometer abseits der Bergstraße CV-700.
Für mich geht es auf der Bergstraße hinab nach Planes. Mir ist auf dem Weg etwas mulmig, weil hier zweimal in den beiden letzten Wochen der Hinterradreifen platt war.
Diesmal saust Rosinante unbeschadet nach PLANES. Das Straßencafé am Ortseingang bevölkern eine Horde Mopedfahrer mit belgischen Kennzeichen - mir zu laut.
Also rollt Rosinante bedachtsam näher in den Ortskern, um für meine Pause einen ruhigen Platz zu finden. Diese sonnigen Ausblicke wie hier auf Planes mit Burg, Altstadt und Kirchturm sind beglückend - für mich.
Inmitten des Ortes findet sich unter schattigen Platanen ein Platz nach meinem Geschmack. Der Test des Brunnens bringt Wasser, Tisch und Bank aus Stein laden mich zur Brotzeit ein. Die Satteltasche bringt Brot, Bier, Fischdose, Mandarine auf den Tisch. Der zweite, leere Akku hängt unter der Rahmenstange fest verstaut und verschnürt.
Später finden sich noch drei drahtige, alte Männer mit ihren Rennmaschinen ein, die ihre Wasserflaschen am Brunnen füllen, aber nur kurz bleiben.
Gestärkt von meiner einsamen Brotzeit fällt mir schon in der Straße darunter ein ruhiges Straßencafé auf, was mich zur Höhepunkt jeden Tages mit einem Café con Leche verwöhnt.
So gestärkt reicht meine Kraft noch zu einer kurzen Ortsbesichtigung, die hier mit der steilen Durchfahrt durch das Rathaus beginnt.
Selbst anderntags, wo Bild für Bild der kleinen, gestrigen Radreise meinen Blog füllt, stellt sich wieder das glückliche Gefühl ein, welches mich gestern bei dieser Tordurchfahrt erfasst hat.
Neben dieser weihnachtlichen Installation steht hier auch im Schutz des Rathauses der Ortsstein mit der Inschrift JUNTAMENT PLANES.
Kalte Heimat als Kontrast
Der Blick auf Burg und Kirchturm zeigt die Uhr gegen 14.30. Vierzig Kilometer Bergstraße gehen zwar jetzt meist bergab, doch sind einsam. Niemand weiß, was dabei passiert.
Alles geht gut. Mit wachsendem Vertrauen, dass die Reifen von Rosinante ihre Luft behalten, steigt mein Mut zu höheren Geschwindigkeiten in kurviger Bergabfahrt.
Die tief stehende Sonne strahlt den Kirchturm von La Carroja an, die Bergstraße liegt schon meistens im Schatten. Gerade mit der letzten Sonne im Camp angekommen wärmt dort die heiße Dusche mich auf. Vier, fünf Stunden selig im Sattel und unterwegs geben Glückgefühl pur.
Bruders Blogs
Mein lieber Bruder Uli wohnt in Marten. Dort hat der Kriminalschriftsteller Ulli in Alfaz del Pi das Gymnasium besucht, wo der Enkel von Uli-Marten lernt. Daheim am Ofen füllt mein Bruder seine Blogs mit Erinnerungen.
Wieso Uli seinen Blog Heike Bilder 1979 neue Scans mit der Katze und nicht mit dem Bild seiner Frau titelt, ist mir unverständlich.
Einige auf dem Bild sind nicht mehr.
Das Kind ist groß geworden, die Mopeds sind immer kleiner geworden und schlussendlich alle verkauft.
Mein Bruder veröffentlich im Blog Fotos 1962 - 1969 mich auf meinem Heinkel-Roller, Baujahr 1959. Das Fahrzeug hatte mir jemand geschenkt. Mit der Investition von zwei Akkus fuhr mich das Fahrzeug mit meiner ersten Ehefrau 1972 als Almhirten Paar nach Navis über Matrei am Brenner. Nach drei Monaten als Almhirten in der Hütte auf 1981 Meter Höhe, fuhren wir mit dem Roller nach Marokko.
Die penible Ordnung in unserem Elternhaus kontrastiert auffällig gegen das, was mein Bruder aus der damaligen Zeit veröffentlicht. Mittlerweile leben alle drei Brüder in geordneten Verhältnissen, wie man so sagt.
Uli zeigt in seinem Blog 1969, John Mayall, Bilder aus der Zeit eine der damals verbreiteten Demos, die wie im Beispiel mit Bildern von Lenin spazierten.
In seinem Blog Und noch weiter ab 1969 bringt sein Bild "Schöner Wohnen mit Sperrmüll" das Lebensgefühl an seinem Berufsbeginn als Lehrer zum Ausdruck.
Fernweh hat meinen Bruder wie hier im Blog Heikes: Marokko 1979, Werner, Django und Heike nie mehr so recht losgelassen. Wahrscheinlich denkt er, wie er im Frühjahr in sein Traumland Marokko kommt, wenn denn sein Wohnmobil, der Hymer mit dem H-Kennzeichen, repariert sein wird.
Mein verblichener Schwager hatte auch ein altes Wohnmobil, von dem noch unklar ist, was daraus wird. Wir haben genug, genug aneinander - auch, wenn wir 2000 Kilometer voneinander entfernt wohnen, haben wir nicht genug voneinander, sondern wachsende
1 Kommentar:
22 Eliseblebkuchen fertiggestellt, die Weihnachtsgans aus der Tiefkühltruhe geholt,
der Kater schnarcht auf der Fensterbank, N0bys Block überflogen - trotz trostlosem nasskalten Wetter keine Sehnsucht auf den Süden. Heimat Zuhause tut gut.
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