Nach sechs Tagen in Rewal geht es nach ruhigem Sonntag in Rewal zum Wochenbeginn wieder an die Arbeit: Die Reise geht nach Darlowo, dem früheren Rügenwald. Zuvor einkaufen, Auto fertig machen, Bilder machen und bearbeiten, neuen Blog beginnen,... kurz ein verzweifelter, vergeblicher Versuch vor Krankheit, Alter und Tod zu fliehen.
Nach fünf Tage mit meinem Bruder und seiner Familie klingen am Sonntag abend die Rewal-Tage mit einem herrlichen Sonnenuntergang aus.
Einen Bruder, der diesen Monat 75 Jahre alt wird, kennt man sein Leben lang. Wie kann man voneinander lassen?
Auch diese Art von Nahrung hilft wie Alkohol oder andere Attraktionen über trübe Stimmung. Luxuriöse Nahrung ist weniger gesund als Obst - aber teurer.
Dauerndes Whatsapp-Geplänkel mit meinem ältester Sauf- und Sangesbruder unterhält mich am Sonntag. Wir kennen einander so gut, dass wir mit kurzen Mails unseren Gemütszustand ausloten.
In der Höhe seiner Schaffenskraft hat der widrige Sängerknabe morbide Gedichte geschrieben. Zu meinem Sonntag auf dieser Polen-Fahrt passt eines unser Lieder, welches vor Jahrzehnten auf meiner Indienfahrt 1976 entstanden ist: "Alter Soldat...." vom ersten Teil der Liedertafel. Vor Jahrzehnten fantasierte er und faszinierte mich mit "Weltuntergänger", heute verdient er sich ein Zubrot als Begräbnisorganist und singt Schlager zu seinem Klavierspiel im Altersheim vor Demenzkranken.
Mein Rausch beschränkt sich auf wechselnde Eindrücke, wobei mein Quantum an Gift und Galle das Internet frei Haus liefert. Zumindest gehören wir beide mit unserem kulturellem Kleinkram nicht zur Prominezpestilenz.
Mein widriger Sängerknabenfreund schickt auf Infos, die ihm nicht passen, Fußbälle.
Richtig so: wieso soll der Mensch sich mit Informationen oder gar Fakten abgeben, die ihn beunruhigen? Ist das Leben nicht schon anstrengend und friedlos genug? Bei mir ist es nicht anders. Was für ein gutes Gefühl, mich nicht um einen Ball kümmern zu müssen, dem soviele nachlaufen!
Rewal klingt mit Sonntagsspaziergang, Sonnenuntergang und dem Tanz fröhlicher Paare aus. Es fällt immer etwas schwer, einen Ort zu verlassen, wo alles so war, wie man es brauchte: Komfortables Camp, Meerbäder, schöne Radwege, WiFi und gutes Essen. Gegen Langweile hilft Ortswechsel.
Ob Fisch....
....ob Fleisch, ob Eis oder Kuchen.... für jeden ist gesorgt.
Mineralwasser ist für mich das beste Getränk aus dem bunten Angebot zuckersüßer Getränke.
Künstliche Intelligenz
Wer eine Erkennungsmarke eines amerikanischen Soldaten braucht, kann sich diese hier anfertigen lassen.
In Dortmund sieht man mehr Damen mit als ohne Kopftuch, in sechs Tagen in Rewal waren diese beiden Kopftuchdamen die Ausnahme.
Mit wehmütigem Blick auf die junge Rosenverkäuferin endet die bunte, abwechselungsreiche Zeit in Rewal.
Darwolo
Vor dem Weg nach Darwolo über Kolberg braucht meine rollende Stube neuen Proviant.
Montag morgen müssen wohl mehr Menschen einkaufen. Der Parkplatz ist so voll, dass es mir erst beim zweiten Anlauf gelingt, einen Platz zu finden. Lange Wartezeiten an der Kasse folgen. Später gibt es draußen keinen Einkaufswagen mehr, welche Menschen durch die engen Gänge im Laden schieben.
Mein verzweifelter, vergeblicher Versuch vor Alter, Krankheit und Tod zu fliehen, fällt mir immer schwerer. Die Straße von Rewal bis nach Kolberg ist in eben dem Zustand wie bei der ersten Polenreise mit meiner Frau vor 19 Jahren.
Das war im August 2005 - verdammt lang her.
Die Frau ist dieselbe. Unser erstes "Wohnmobil" war damals ihr VW- und Weihnachtsmark-Transporter mit 68 PS-Diesel. Ein Bett auf Brettern und ein nachträglich eingebautes Campingfenster reichten uns zum Reiseglück. Damals standen wir auch schon auf einem Camp in Darlowo, wohin es mich diesmal wieder treibt. Vor 19 Jahren kostete der Platz sechs, heute 25 Euro.
Mein Misstrauen zu Land und Leuten auf Reisen wie überall hat sich soweit bewährt, dass nur einmal mir das Leben die traurige Geschichte diktierte: "Granada Geist greift Geldbeutel." Das war 2013 auf dem Rückweg von meiner ersten Portugal-Reise. Deshalb bleibt meine rollende Klause draußen vor der Tür immer im Blick, derweil.mich das Luxushotel mit Dorsch, Salat und Pommes Frites stärkt.
Das Camp in Darlowo ist "voll polnisch", außer mir kein "Westler". Im Lieferwagen hinter mir hausen zwei Männer mit Schäferhund. Im Innern des Lieferwagens sind zwei Klappstühle aus Holz, ein Tisch und ein Bett zu sehen.
Vor dem Camp liegen Werften, Schiffe in Reparatur. Träge und schmutzig fließt der zum Hafen ausgebaute Fluß Wipper ins Meer.
Ob Menschen, die sich auf Rummelplatzmaschinen rumschleudern lassen, den Beistand der Marienstatue brauchen?
Wo an der Wipper-Mündung die Fischerboote ankern, balgen sich Möwen.
Der Luxusbau am Hafen ist noch nicht alt.
Die Gewässer vom Meer und dem Fluß Wipper schaffen großflächige Hafenanlagen.
Die graue Betonwand ziert ein Bild von Seefahrerromantik.
Die Marienkirche mit ihrem 60 Meter hohen Turm bildet zu den kleinen Häusern von Darlowo einen beeindruckenden Kontrast.
An dieser Straßenkreuzung, das zweite Haus verfällt, liegt die mächtige Backsteinkirche mit ihrer uralten Geschichte.
Die Faszination dieser klerikalen Großhalle wirkt mehrfach, wenn man selbst in einer kleiner Hütte von sechs mal zwei Metern haust und die durchfahrenen Gassen auch nicht viel größer sind.
Erst als sich die andächtigen Pilger aus ihrer Bank erheben und bewegen, fallen sie mir auf.
Kriegerdenkmäler, Kirchen, Sonnenuntergänge, Meer oder Berge, all das gleicht sich allüberall. Doch immer wieder begeistern mich Eindrücke selbst an Orten, die mir vor 19 Jahren im Vorbeigehen aufgefallen waren.
Wie verrückt ist es, Politik und Leben wie von Erich dem Pommer den Menschen mit solchen Tafeln vorzuhalten?
Mein mentale Speicherkapazität reicht nicht, um sich diese Größen und Gestalten der Geschichte zu merken.
Ist nicht verrückt genug, sich voll verspannt im Hier-und-Hetz an heutigen Prominenzpestilenz abzuarbeiten?
Die Kinder sind alle mit einer langen Leine miteinander verbunden. Ihre kleinen Hände halten sie in Schlaufen.
"Dünn" stolziert auf langen Beinen mit schwarzer Mähne durch die Einkaufstraße von Darlowo.
Mittelalterliche Technologie hat in nahezu allen Regionen von Ost, West und Süd in Europa ähnliche Stadttore, ähnliche Kirchen und Kathedralen gebaut - im Norden aus gebrannten Ziegeln, im Süden aus behauenen Felssteinen.
Arme Leute verarbeiten Sonnenblumenkerne.
Das uralte Schloss der pommerschen Könige ist mittlerweile ein Museum. Doch draußen ist es bei dem schönen Wetter für mich interessanter und angenehmer.
Die Landschaft, der Fluß Wipper, das alte Schloß bleiben mir mit diesen Bildern in Erinnerung. Zur Mittagspause geht es in meine kleine Klause zum Salat bei den Nachrichten des DLF (Deutschlandfunk) oder zu den Stories der WELT wie.....
Kein Recht auf Beleidigung und auch sonst kein Recht
Jawohl, es gibt kein Recht auf Beleidigung! Aber ändern Strafen wie gegen Pirincci, Elsässer, Sellner und Tausender mehr die Messermordmentalität aufgehetzter Jungmänner oder der mafiösen Clan-Kriminellen?
Kein Recht auf Beleidigung, aber Recht auf Freie Rede zumindest im EU-Parlament von der polnischen EU-Parlamentarierin Zajączkowska-Hernik. Prominenzpestilenz darf das.
Tragische Einzelfälle oder alltägliche Gewaltkriminalität?
Oder wäre es effektiver, die Landes-Grenzen besser zu schützen als die empfindsamen Nerven Beleidigter?
Schon trälltert die Dame los im Stil feministischer Außen- und Innenpolitik. Lohnt es ihr die Bundesbeauftrage für Kultur und Medien Frau Claudia Roth?
Nur Don Alphonso mosert und meckert als böser, weißer, alter Mann aus seinem Refugium am Tegernsee. Später mehr von dieser Prominenzpestilenz der Edlen Feder.
Don Alphonso kann sich viel vorstellen, doch das Unvorstellbare kommt wohl noch - später mehr von ihm. Aber wo waren wir stehen geblieben? Richtig: Besser Grenzen schützen als Nerven Beleidigter.
Beispielhaft sind besonders eindrucksvoll beleidigende Grüße der polnischen EU-Abgeordneten Frau Zajacskowska-Herni, Prominenzpestilenz besonderer Schönheit und Klarheit.
490.372 Aufrufe Premiere am 22.07.2024 #Zajączkowska #vonderleyen #Hernik
Subscribe here: https://bit.ly/eudebates Polish Female Member Of The European Parliament Criticizes Ursula Von Der Leyen. Ursula von der Leyen was confirmed for a second term as European Commission President after a lively debate in the European parliament.
Ursula von der Leyen was heavily criticised for her immigration and green policies by a representative of the newest far-right group in the European Parliament.
Ewa Zajączkowska-Hernik, a Polish MEP part of the Eurosceptic and hard right Europe of Sovereign Nations (ESN) group, lashed out at Ms Von der Leyen hours before members of the European Parliament held a vote on whether the incumbent European Commission President should retain her role for another term.
After taking the floor, Ms Zajączkowska-Hernik described the first election as president of Ms Von der Leyen as a "huge mistake" before hitting out in an astonishing rant at some of the German politician's signature policies.
She claimed: "You are the face of the European Green Deal, which is destroying the European economy and agriculture, which is leading to Europe becoming an economic backwater.
"You are the face of all the EU's climate craziness, which leads to us Europeans becoming poorer and poorer.
Sind Karikaturen wie von Ben Garrison strafbare Beleidigungen oder als Freiheit der Kunst erlaubt?
Wieso gehen "biologische Frauen" gegen Mensch:Innen mit anderer Biologie in den Ring?
"Feste, feste, feste - immer auf die Fresse...." heizt das blutrünstige Publikum die Faustkämpfer an.
Protestieren gegen Olympische Freudensfeiern verklemmte Bedenkenträger, die selbst mit familiären Abendmahlfeiern nichts am Hut haben?
Höcke will Ruhe, wenn er vor seinen Hörern auftritt und keine Randale von angekarrten Antifanten, dass man sein eigenes Wort nicht versteht. Was Höcke als "Recht" versteht, ist "Unrecht" für andere, die im Sprechchor stören: "Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!" Wohl wahr, es gibt kein Recht.
Das Absurditätenkarussell dreht sich schneller und schneller.
Correctiv schießt mal wieder den Vogel ab. Klonovsyky nimmt Correctiv als "Gerüchtekombinat" auf's Korn:
Klonovsyky verteidigt die ostdeutschen Wähler, auch wenn sie "falsch" wählen:
Die Zeitung für Deutschland behauptet also, SPD und Grüne gehörten zur „Mitte”. Die Wirtschaftsdemontierer, Landschaftszerstörer, Grenzenoffenhalter, Migrationsverstetiger, Messermänner- und Antisemitenimporteure, Bildungsniveauabsenker, Hausdurchsucher, Meinungsfreiheitsverbieter, kurzum: die Deutschland-Abschaffer sollen die Mitte jenes Volkes repräsentieren, das sie mählich von der Platte zu wischen versuchen.
Tatsache ist, dass im Osten erstmals (wieder) die Mitte auch politisch die Mehrheit hat und davor steht, die Wahlen zu gewinnen, weshalb die Extremisten eine Brandmauer gegen sie etabliert haben.
Der Prominenzpestilenz schwant Übles, was bezahlte Lohnschreiber nicht länger verheimlichen können.
Es geht bergab, immer steiler bergab....
Bleiben Renten und Sozialleistungen sicher? Abschließend noch einmal Don Alphonso. Was ihm nicht passt, zensiert er. Er darf und kann das, weil er die MACHT hat.
Es geht um die hart kritisieren Vorschläge der Wohnungsbauministerin Geywitz, die Menschen zum Umzug aus überfüllten Metropolen mit fehlenden Wohnungen auf's Land zu bewegen. Dort gibt es noch mehr Wohnungen, dort verfallen Häuser, die abgerissen werden.
Mein "Fall" beweist eben die Ausnahme von der Regel, welche Don Alphonso als Antwort auf seinen Kommentar zensiert.
Oder hat ihm die Story von der Generalsanierung unser "alten Hütte" nicht gepasst? Wer die Macht hat, zensiert, was stört. Wer sich über Zensur ärgert, sucht Freunde in der Not - davon Hundert auf ein Lot.
Hans-Peter hat das Foto vom Massaker von Mỹ Lai ermordete vietnamesische Zivilisten (16. März 1968) als abschreckendes Beispiel gegen den Krieg bei Facebook veröffentlicht. Dafür ihn verwarnt Facebook. Hans-Peter sei versichert, dass Krieg oder Frieden nicht in unserer Hand liegen. Mit etwas Glück und Bedachtsamkeit schaffen wir es bestenfalls, unsere Kommunikationskanäle offen zu halten. Hartmut Pilch, Elsässer, Pirincci, Ken Jebesen, Sellner und tausende abgestrafte, zensierte "Meinungssünder" verkriechen sich in die hintersten Internetzonen wie von Telegramm oder verstummen für immer.
Genug von Prominenzpestilenz, von Zensur, von Don Alphonso, Klonovsyk - mehr von Darlowo
Nun aber genug von den aufgeblasenen Bedrohungen meiner kleinen Kinderwelt! E-Bike Rosinante führt mich Kilometer weit auf Kieferwaldwegen durch sandverwehte, rutschige Gefahrstellen am Meeresufer entlang in die Einsamkeit.
Der Wind vom Meer drückt die Bäume in Richtung Land.
Mir fehlt zu meinem Glück ein einsamer Badeplatz. E-Bike Rosinante dient als Kleiderstände, um über meine existenziellen Reiseunterlagen zu wachen, die mir vom Wasser aus immer im Blick bleiben.
Nach 30 Kilometern Strampelei auf Rosinante, nach einem erfrischenden Bad im kühlen Meer stärkt mich das nächste Restaurant.
Wieder gibt es wie am Tag zuvor auf der Fahrt von Rewal nach Darwolo Dorsch, diesmal gegrillt. Der Kassenbon druckt beide Währungen mit 71,00 PLN und 17,67 EUR für den Dorsch aus. Die Zeiten preiswerten Lebens in Polen sind vorbei.
Ustka (Stolpmünde) und Rowy
Nach zwei Tagen in Darlowo geht die Reise mit dem Womo weiter.
Für 41,7 Kilometer von Darlowo nach Ustka waren anderthalb Stunden nötig. Bauarbeiter erneuerten einen Fahrstreifen der zweispurigen Straße. Deshalb wurde in Abständen von wenigen Kilometer eine Fahrspur per Ampelschaltung gestoppt.
Der Arbeiter winkte den Verkaufswagen hinter mir vor. Der Stopp der Straße dauerte lange. Ein schwerer Muldenkipper brachte eine Ladung Erde auf die Strecke, die erstmal verteilt werden musste. Einige Arbeiter kauften sich derweil Proviant für ihre Mittagspause.
Endlich gegen 13.00 Uhr auf dem Camp in Ustka angekommen, Wind kühlt den aufgeheizten Wagen, Mittagspause. Meine Kondition für Fahrten in Hitze, bei Stau und Staub lässt nach.
Doch herrlich erfrischen Meerbäder im weichen Ostseewasser.
Am Abend blubbert die schwere Maschine auf das Camp. Morgens hat der schwere Mann im Hintergrund schon wieder sein Zelt abgebaut. Mein Camp-Nachbar hat sich einen Sprinter selbst ausgebaut. Nach Jahren Maloche im VW-Werk genießt er jetzt seine Rente und besucht seine alte Heimat als gebürtiger Pole. Er fährt nach Rowy weiter, wo wir uns später nochmal treffen.
Meine Radreise über Dörfer mit unaussprechlichen Namen führt mich an dieser Dorfkirche mit der geschnitzten Figur vorbei. Im Sockel der Figur lässt sich KS. JAN ZIEJA 1897-1951 entziffern. Diese älteste Fachwerkkirche in Mittelpmmern wurde 1606 von Erben aus Objazda finanziert.
Zu einem Dorf wie OBJAZDA mit eindrucksvoller Kirche gehört auch ein Dorfladen.
Mit alkfreiem Bier und Brot lässt sich die erste Pause genießen vor den nächsten zehn Kilometern.
Die vierköpfige Storchenfamilie hat ihre Jungen schon zu stattlicher Größe aufgezogen. Lange kann es nicht mehr dauern, dass sie in den Süden reisen.
Martialische Holzfiguren schmücken die Straße in Rowy.
Neben der Ansammlung an bunten Plastikwaren und -hüpfburgen sind diese Gestalten eine angenehme Abwechselung.
Sollen die Figuren wie mit Schwert oder Totenkopf abschrecken?
Die neoromanische Kirche aus Hausteinen ist 180 Jahre alt, erzählt mir ein 62 seitiges, reich bebildertes Info-Heftchen über Ustka und Umgebung - in deutsch.
Die Broschüre verrät mir, dass in Rowy der Fluß Luppow in die Ostsee mündet.
Zur Mittagszeit wälzen sich Massen mit Sack und Pack an den Strand. Mir reicht eine schattige Bank, um meinen Proviant zu verzehren.
Nach 42 Kilometer stärkt mich eine zweite Pause in einem stillen Dorf. Trecker mit Anhängern beladen mit Strohballen hört man von weitem. Nach 50 Kilometern verdient mein Körper in meiner häuslichen Klause sein Mittagessen. Bei geöffneten Luken sinkt die Temperatur im Wagen schnell von 28 aus 23 Grad. So lässt es sich gut aushalten.
Die Sommersonnentage sind lang. Nach der Pause lockt der milde Sommerabend zu einem Stadtbummel durch Ustka. Hinter dem Camp wird das Dach der Maria-Meeresstern-Kirche renoviert. Auf deren Gelände wurde ein pommerscher Friedhof entdeckt, dessen Ursprung 2500 Jahre zurückliegt.
Die Nachmittagssonne um 17.20 Uhr bestrahlt die Backsteinkirche in der Innenstadt. Urlauber drängen dort.
"Ungläubige" dürfen sich am Anblick sommerlich bekleideter Frauen verlustieren und auch mit Alkohol berauschen.
Doch der ungläubige Christenmensch darf - bei guter Führung - auferstehen und gen Himmel fahren.
Der alte Mann schaut aus dem Dachfenster auf das Getümmel der Urlauber und Einwohner von Ustka.
Um die Steilküste vom Meer aus zu bewundern, drängen sich Scharen von Menschen auf dieses Schiff.
Auf der Mastspitze flattert eine Piratenflagge. Am Bug kämpft der Lanzenmann gegen den geflügelten Drachen.
Die drehbare Fußgängerbrücke gibt die Wasserstraße vom Hafen zum Meer frei.
Nach der Durchfahrt des Schiffes sperrt die Fußgängerbrücke die Wasserstraße.
Der Leuchturm Latarnia Morsca USTKA strahlte von 19 Metern Höhe mit rotem Licht drei Seemeilen über das Meer.
Der Trubel am Strand erinnert mich an das Münchener Oktoberfest.
Manchmal ärgern mich hohe Preise, weil mich Portugal mit preiswertem Kaffee verwöhnt hat. Für einen "CAPPUCCINO 220 ml" 15 zl (Zloty), beinahe vier Euro, zu zahlen, ist mir zu teuer. Da versorgt mich die Bordküche im Auto daheim preiswerter. Auch ein Besuch der Sanitäranlage, der nach dem Kaffeegenuß auf die Blase drückt, muss man mit fünf zl zusätzlich einpreisen.
Wie beim Oktoberfest in München muss wohl auch hier in der kurzen Sommersonnensaison der Besucher all das zahlen, was Betriebe und Dienstleister vorhalten.
Geisterbahn, Wachsfigurenkabinett, Museen, Fischrestaurants, Bistros, Eisdielen, Hüpfburgen, Fahrradverleih, Automaten, alle Attraktionen auf engem Raum an den Hafenpromenaden. Auf dem 20 Kilometer Weg über die Dörfer nach Rowy findet sich allenfalls ein geöffneter Laden, um Proviant zu kaufen.
Außer Dächern, Wänden, Türen und Fenster fehlt diesen Gestellen nichts für ein Haus.
Die Sonne sinkt. Meine Radrunde durch die kleine Stadt Ustka führt mich zurück durch die Altstadt ins Camp.
Die Fachwerkhäuser wurden einst von Fischer errichtet. Am dritten Ruhe- und Badetag klingt mein Blog und meine schöne Zeit in Ustka aus. Ein Leser, der meine Blogs verfolgt, droht mir mit Reiseverbot.
Es wird schwer sein, mich als Rumtreiber und freilaufenden Straßenhund an "die Kette zu legen". Rentners Rummelplatz Reisen locken mich mehr als Bücher, Noten, Musik und Fernsehen daheim mit "häusliche Pflege".
Schiffe im Hafen, Fachwerkhäuser in historischen Städten, abwechselungsreiche Speisen, Meer und schöne Landschaften, Radwege, Anspannung und Ruhepausen bereichern mein Leben.
Die Frau am Ufer fotografiert ihren Göttergatten, der vor einem "Traumwagen" mit Jetski-Antrieb posiert. Meine Selbstdarstellung in diesem Blog ist kaum anders.
Heute geht es wieder auf die "Bahn", das Ziel steht noch nicht fest. Für diese Woche...
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