07 September 2024

Esther 2.9.1978, Wahlsalat, Prag, Orlik-Talsperre, Kriegsbeginn 3.9.1939

 


Die Woche in Prag erinnert mich an mein einziges Kind Esther: *2.9.1978 † 23.1.2009. Jedes Aufziehen meines komischen Sonnenhutes erinnert mich an das Kind, welches auch einmal so einen Hut hatte. Rentners Rummelplatz Reisen will gesund und glücklich durch seine Wunderwelt wandern. Ob es auch diese Woche wieder gelingt? Erinnerungen vom 2.9.1978 und dem 3.9.1939 belasten Blog - und dazu noch die Hitze.

Liebevoll senkt die Nacht
 sich hernieder,
Lässt uns Gottes Rätsel
 erschauen;
Im Dunkel der Nacht -
 geschlossene Lider -
Inmitten des Schlafes
 erscheint uns im Traum
Neues, Vertrautes auf
 göttlichen Schwingen,
Nächtliche Engel uns
 Botschaften bringen.
Doch berührt uns sanft
 ihr Flügelschlag,
Dann wissen wir,
nun
wird es Tag.
Auf  um neue Wunder zu
  schauen,
am Tage voller  Gottvertrauen.

Von Esther


Soweit die Erinnerung an meine Tochter Esther, die mich nicht loslässt. Alles andere dagegen scheint uns, wie Reinhard Mey über den Wolken singt, "nichtig und klein."



Esther hat den Lebenskampf früh verloren. Ihr verwitweter Mann kämpft weiter wie mein Blogs Woche für Woche.


Ohne mit E-Bike Rosinante die Gegend erforschen zu können, kommt Ruhe in mein Reisebuch. Es reicht mir, im See in Rozkos zu schwimmen und ins nahe Dorf zum Einkauf zu spazieren.


Die üblichen Übertreibungen im Internet bezeichnen das Gewässer als "Ostböhmishes Meer".



Das benachbarte Dorf Ceska Skalice versorgt mich mit Lebensmittel.



Die Diesellok zieht die Anhänger über den beschrankten Bahnübergang und stößt anfahrend schwarze Rußwolken aus. Die Schranke sichert neben rotem Ampellicht lautes Klingeln.



Die Tschechen haben das Motorrad Jawa produziert. Wir Brüder fuhren 1976/77 eine 250er Jawa. die mich mit erster Ehefrau halb hinauf zum Arlberg brachte, bis sich der Kolben im Zylinder fest fraß. Das war damals das Ende der Reise, die Maschine musste mit uns per Zug nach Innsbruck, wo die Werkstatt sie für die Rückfahrt nach Aachen reparierte.



Es geht mir an die Nerven, wenn meine Ausrüstung auf Reisen nicht mitmacht. So war der geplatzte Vorderradreifen vom E-Bike der erste Schlag. Zwar gelang es mir, den Vorderradreifen des E-Bike zu flicken. Der nächste Schlag war, dass meine unsachgemäßer Bedienung die Steckachse in ihre Einzelteile zerfallen ließ.



Wer mit der Steckachse sachgemäß umgehen kann, kommt mit der Konstruktion klar.



Mich hat dies Handwerk überfordert. Bislang hatte es keinem Schlauch geschadet, mit 4,00 Bar aufgepumpt in der Sonne zu stehen. Doch der vor en paar Tagen in Breslau montierte Schlauch platzte - laut wie ein Schuß. Also ruht sich der Körper im Schatten aus, den Geist unterhält das Zeitgeschehen, wie es sich im Internet darstellt.



Affentheater Afghanen-Abschiebung




RA Steinhoefel "amüsiert" sich über das "Affentheater Abschiebung".



Don Alphonso kommentiert auf Twitter-X mit der ihm eigenen höhnischen Häme - realistisch genug.



Vertreter der Asyl-Industrie freuen sich über Arbeit, wenn es gilt den Vergewaltiger "heim ins Reich" zu holen, wenn die Formulierung unterhalb der Schwelle zur Strafbarkeit erlaubt ist.



Mein Spass, WELT-Artikel zu kommentieren, erreicht keinen Menschen, wenn meine Kinderfragen eine schlecht gelaunte WELT-Moderatorin "nicht veröffentlicht."




Bei Facebook tritt "Hah Eff" weitaus böser auf und bastelt sich kreativ einen Meinungsanstecker "ENTNANCYFIZIERUNG".  Wird man das wohl noch sagen dürfen?


Wahlsalat Thüringen


Mit aktivem Einsatz meiner lieben Frau hat es uns beide nach unserem Berufsleben in München nach Thüringen verschlagen, wo jetzt "unser Haus wohnt". Der Koalitionsrechner der WELT gibt für Thüringen folgende Möglichkeiten an oder aus:


Die Blauen symbolisieren weitgehend meine Lebensgefühl: Mit denen kann keiner.


Kopfkratz:

Was Wähler wohl wollen:
AfD+CDU->55 Sitze
oder
AfD+BSW->47 Sitze

Was Politprofis wohl wollen:
CDU+BSW+LINKE->50 Sitze

Absolute Mehrheit ab 45 Sitzen
Was stimmt hier nicht?

Wie wir Wähler bei Maischberger lernen, wo sich wieder alle einig sind, weil keiner der Bösen Blauen dabei sein darf, kommt es nicht darauf an, was Wähler wollen, es kommt drauf an, was die Volksvertreter für eine Regierung bilden. Es ist eben keine Demokratie des Volkes sondern seiner Repräsentanten - und da spielt die Schwefel-Partei nicht mit.



Und was stimmt mit den Moderator.Innen der WELT nicht, meine Fragen nicht zu veröffentlichen? Was juckt's mich - hier in ... Prag...



Mittlerweile geistert als neueste Unverschämtheit eine Minderheitenregierung für Thüringen durch das Internet aus BSW, Linke und SPD. Man glaubt es nicht!

Auch in Prag unterhält mich Don Alphonso mit Träumereien zwischen Tyrannenmord in Mailand und der Orangerie in Potsdam.



Ein Link nützt dem Leser nichts, weil Don Alphonso seine Träumerei hinter der Bezahlschranke versteckt. Frei im Angebot dagegen das täglich grüßende Mördertier.


* Zumindest bringt mich nach Träumerei mit Don Alphonso ein wenig tiefer scrollend die Schlagzeile in den grauen Alltag zurück: † "VIDEO POTSDAM Wachmann stirbt nach Attacke in Asylunterkunft - Täter auf der Flucht"

Der beliebteste Kommentar schreibt zu Don Alphonsos Traktat:




Es lockt die Goldene Stadt, das heimische Elend im Trubel der Fremde zu vergessen.



Prag




Eine geruhsame Sonntagsfahrt bringt mich schon morgens gegen 10.00 Uhr über glatte, staufreie Straßen ins Camp Sokol bei Prag.


Die Trucker halten Sonntagsruhe. Der Sattelzug aus Litauen hat seine Fernsehantenne mit Saugnäpfen an der Fahrerkabine befestigt. Leise lässt er seinen Diesel brummen, obgleich er kein Kühlaggreat betreibt, vielleicht muss er seine Batterie während der Standzeit laden.



Sieben Kilometer vom Camp Sokol in Prag soll das KTM-Geschäft die Steckachse von E-Bike Rosinante erneuern oder reparieren. Derweil spendiert mir der Pool im Camp eine selten genossene Sonntagsruhe.



Die Wifi-Verbindung im Camp lässt mich auf meinem schattigen Platz vor dem Auto Videos auf dem Laptop sehen.



Den ganzen lieben, langen Tag lässt sich im Camp ein freier Ferien- und Ruhetag genießen. Essen, Schwimmen, Internet, Fernsehen reichen mir, das Spiel auf dem Akkordeon würde mich schon überfordern. Und in Büchern sind zuviele Buchstaben. So vergeht mein Sonntagsfest.



Auch die Rentnerarbeitswoche beginnt vergleichsweise ruhig. Wenn mir Daten wie von der Wahl in Thüringen einlaufen, sich als Wahlsalat im Blog aufbereiten lassen, so strengt das nicht an. Es war mein Job als Redakteur - als Blogger bleibt mir Spass an der Freud'. Drei, vier Bildschirmfotos vom Wahlsalat, ein kühlendes Bad im Pool, doch dann beginnt die Arbeit. Ab 12.00 Uhr öffnet die KTM-Geschäftsstelle. Durch die fremde Stadt muss mich Google Maps auf dem Smartphone führen. Zum Glück gibt es einen Parkplatz für meine Sechs-Meter-Kiste-mit-Radträger.



Der Mechaniker baut das Rad vor seinem Laden aus, welches auf der Gabel stehen bleibt. Er zieht die Steckachse raus. Ein Werkzeug, sie zu reparieren habe er nicht. Er drückt die neue Steckachse rein, zeigt mir, wie sie sachgerecht auszubauen ist, schmeißt die alte Achse weg, kassiert 1299 tschechische Kronen. Das sind 51,89 Euro. Das Rad auf dem Radträger geht es zum Großeinkauf wie mit 4,5 Litern Wasser, sechs alkfreie Bierdosen, Brot, Paprika, Bananen, Trauben, Mandarinen, Blaubeeren, Kuchen, Marmelade, Mohrrüben, Jogurth. Gegen Mittag "daheim" im Camp, Auto zur Wohnung umgebaut, Bad im Pool, Salat und Mittagsruhe. Das ist genug Rentnerstress zum Wochenanfang bis zur Mittagsruhe. Danach geht es endlich wieder zu einer abenteurlichen Stadtbesichtung mit E-Bike Rosinante.



Google Maps findet keine Radstrecke in die Innenstadt von Prag. Doch mir waren Schilder aufgefallen, die Radwege ausweisen.



Ein Rad braucht wenig Platz. Wenn man einen kleinen Weg neben einer Straße, neben einem Bach, unter einer Brücke baut, reicht es uns Radfahrern.


Bis zur Innenstadt sind es 20 Kilometer. Am Stadtrand erheben sich die Wohnblocks. Die gelben Schilder weisen den Weg.



Schon die Vorstädte sind bestens aufgeräumt. Doch wer hier am Wasser wohnt, hat es noch weitaus besser getroffen.



Ohne jeden blassen Schimmer, wie die einzelnen Stadtteile auf den gelben Schildern heißen, muss man ja immer nur den plätchernden Bächen neben dem Radweg folgen. Die werden schon irgendwo in die Moldau fließen. Hier scheint es nahe am Zentrum zu sein, wenn die Busse ihre Menschenfrachten ausgeladen haben und parken.



Die Bäche neben den Radwegen münden in einem breiten Strom.



Heimweh nach München: Auch dort gibt es am Eisbach eine Welle, auf der Surfer reiten - wie hier in Prag.



Auch das Bürogebäude, dessen Dach die riesigen Buchstaben "Allianz" krönen, erinnert an München, wo die Allianz-Arena nicht weit von unserer damaligen Wohnung war.



Jetzt beginnt Renterns Rummelplatz Reisen mit Touristentrubel auf Ausflugbooten.



Wiki schreibt, dass der Name "Goldene Stadt" von der Farbe der Gebäude rührt, deren Sandsteine im Sonnenlicht den goldenen Schein erwecken.



Nach dem anstrengenden, aufregenden Morgen bleibt nicht viel Kraft mehr für die Altstadt nach bald 20 Kilometern auf dem Rad. Zudem besteht kaum eine Chance, die verwirrenden gelben Schilder der Radwegweiser auf dem Rückweg wieder zu finden.



Doch es gehört sich, mich an den Denkmälern durch das Menschengewühl auf den Hügel zu schleppen.



Man blickt erstaunt über das Häusermeer. Doch wie soll man begreifen, was Menschen in Jahrhunderten geschaffen haben?



Einst orientierte man sich an Kirchtürmen, jetzt überragen Fernsehtürme und Hochhäuser am Horizont die klerikalen Kultstätten.



In Verwaltungsgebäuden arbeiten Hunderte, wenn nicht Tausende daran, das Gemeinwesen zu organisieren.



Gleichmütig zieht die Moldau Richtung Elbe, wenn nicht gerade einmal wütende Fluten Stadtteile und Ländereien überschwemmen.



Für den verwirrenden Rückweg nach dem ersten Stadtbesuch muss meine Kraft reichen.



So bleibt kaum Zeit, länger auf der Brücke zu verweilen und Moldau, Schiffe und Stadt zu bestaunen.



Eins ist sicher: Mit ein, zwei, drei Besuchen in dieser Stadt ist es nicht getan.



Sich so in Eile durch die Fülle zu drängen, lässt keinen Raum sich mit dem Herrn auf hohem Sockel zu beschäftigen: Er heißt Josef Manes.



Die meisten Beamten in diesem Ministerium arbeiten in Räumen mit Blick auf die Moldau.



Die Gäste im Hilton haben auch einen längeren Weg in die Altstadt.



An diesem scharfen Eck ist zumindest mein mit gelben Schildern markierter Radweg Richtung Camp gefunden.



Noch im Bereich der Großstadt aber doch schon etwas einsamer findet der alte Straßenhund einen Baum, um sein Revier zu markieren, ohne dafür 20 Kronen in einer Sanitäranlage zahlen zu müssen.



Immer noch recht nah an der Stadt wohnen die Menschen am Radweg und Bach recht ruhig. Der erste Ausflug war mit 40 Kilometern und zweieinhalb Stunden auf dem Rad anstrengend genug.



Ausgeruht fühlt man sich am zweiten Besuchstag schon sicherer, findet sogar einen etwas kürzeren Weg in die Stadtmitte, der in einer Fahrradbrücke über die Schnellstraße führt.



Danach muss man in einem Wald, der von zahlreichen holprigen Wegen durchzogen ist, irgendwie die Richtung halten und raus finden.



Nach dem Wald gelangt man wieder auf den asphaltierten Radweg, der wiederum über eine Brücke die Schnellstraße überquert. So radelt man in die Innenstadt, ohne vom Großstadtverkehr belästigt zu werden.



Als Radfahrer im Englischen Garten in München hat man solche Wege geliebt.



Wenn JAN PODLIPNY 1848 - 1914 schon da steht, kann man ihn ja auch begrüßen.



Was will uns das lockige Engelsgesicht mit den prallen Brüsten und dem Körper und den Tatzen eines Löwen sagen?



Denkmal 1938 - 1945 mit eingravierten Namen gefallener Helden



Wie immer und überall kämpft der Held hoch zu Ross mit Schwert und Lanze gegen den windenden Wurm. Bleibt die Frage: Wer ist Held, wer ist Wurm?



Trotz brütender Hitze von über 30 Grad Celsius hat meine Kraft am zweiten Tag bis zu der Kathedrale Sankt Vitus gereicht. Allerdings hat die Stunde im Liegestuhl mit einem Eiskaffee im Schatten mich zu lange aufgehalten, Öffnungszeiten 9.00 bis 17.00 Uhr. Die Tür bleibt mir verschlossen.



Doch auch bei diesem gewaltigen Eindruck mag man länger verweilen.



Langsam wird es kühler. Versonnen spapziert man durch die steinerne Pracht.



Im Vorübergehen entziffert man über der Säulenhalle MARIA THERESIA PIA FELIX AUGUSTA, die hier auch einmal eine große Rolle gespielt hat.



Ein aufziehendes Gewitter ist mir bei all dem Staunen und Sinnieren nicht aufgefallen. Doch dann grollt schon der Donner.



Die Dächer im Auto sind zwar halbwegs geschlossen aber nicht ganz. Im rasenden Turbo-Modus geht es mit E-Bike Rosinante über Stock und Stein. Im Wald gerät Don Quijotte auf unwegsame Wurzelwege, muss schieben und rettet sich bei ersten, verirrten Regentropfen noch gerade ins Auto. Das Gewitter ist hinter ihm wohl in der Prager Altstadt hängen geblieben.



Der dritte Ausflug nach Prag ermüdet mehr, als er mich begeistert. Die vierzig, fünfzig Kilometer Anfahrt zur Stadtmitte machen mir bei der Hitze zu schaffen, auch wenn der Weg oft im Schatten liegt und Fahrtwind kühlt.



Ein einsamer Straßenhund hat mit Karolo Quatro (* 14. Mai 1316 in Prag; † 29. November 1378 ebenda) auf seinem Sockel ebenso wenig zu tun wie mit heutigen Politprofis in Fernsehnachrichten.


 
Beim Gedränge in der Geschäftsstraße wächst meine Sehnsucht nach einer einsamen Parkbank und nach dem Pool im Camp.



Morgens noch wohlgemut sollte mir die Empfangsdame im Camp gleich noch drei Tage mehr geben. Das ginge nicht, weil anderntags alles ausgebucht sei. Am Vormittag in der heißen Innenstadt ist es mir gerade recht, Prag zu verlassen, weil es mir reicht. Vor 12 Jahren gab es für mich mehr von Prag zu sehen, aber im Juni war es auch noch nicht so heiß wie jetzt..



Wie Heuschreckenschwärme fallen Touristen über Prag her.



Junge Damen im Etuikleid bringen ihre Rundungen vorn und hinten zur Geltung für das Erinnerungsfoto am historischen Ort.



Während der schwedischen Belagung im 30jährigen Krieg 1648 zerstört, aufgebaut in altem Glanz.




Der Blick von der Brücke  verstärkt mein Bedürfnis nach Ruhe und Einsamkeit.



Nicht einmal zu einem dritten Besuch auf den Hügel zur Kathedrale St. Veit reicht meine Kraft. Der Besuch kostet mindestens 10 Euro - vermutlich eher mehr.



Nur ein Blick in eines der vielen Geschäften mit all dem prächtigen Firlefanz, der mir nichts nützt.



Der Straßenhund meditiert über seinem Futternapf. Zeit für mich, den Radweg heim zu suchen und zu finden. Irgendwie geht es an einem der riesigen Neubauviertel in die Irre. Dass Smartphone mit Google Maps hilft mir heim. Es reicht.


Das gehörte auch überall zum Stil der Zeit: Alte, bärtige, beladene Männer tragen auf ihrem Buckel den Balkon, von dem der Herrscher huldvoll seinen Untertanen winkt. Mir reicht's.


Orlik-Talsperre


Der Tag sollte stress- und schmerzfrei zu schaffen sei. Prag hat fertig. Zuviel Steine, zuviel Sonne, zuviel Menschen, zuviel Lärm.



Bevor es in ländliche Regionen geht, versorgt mich "albert" mit einem vollen Einkaufswagen. Kleinigkeiten wie Brühwürfel und Kapern muss man finden.




An einer Abzweigung sind es noch 15 Kilometer bis Solenice, allerdings sei dort die Straße gesperrt. Das stimmt, wie sich heraustellt. An der Staumauer ist Endstation. Dort gibt es Schatten zur Mittagspause - wie üblich mit Salat.



In meiner 11 Jahre alten Tschechien-Karte sind viele Camps am Stausee eingetragen. Nach 20 Kilometern Umweg führt mein Weg über die Staumauer.



Beim Erkundungsgang über die Staumauer fällt mir an anderen Ufer ein Camp auf.



Hier zwei Tage zu verweilen, ist der rechte Ort zur Erholung nach Prag.



Bei meinem Besuch in Prag 2012 hat meine Kraft noch gereicht, die Kathedrale St. Veith zu besuchen. Damals fiel mir dazu ein: "Das Innere der Kathedrale bevölkern Busladungen Touristen aus aller Welt. Und wir alle wollen unsere reiche Bilder-Beute mit heim nehmen." Wenn man aus der Hitze, dem Trubel in solche Hallen kommt, ist das ein anderes Erlebnis, als sich auf ein Bild zu beschränken



Wenn es hier kreuz und quer geht gerade in Prag in dieser Woche, dann mit Prag im Juni 2012, erinnert dies Bild an Prag am 30. August 1968.



Schon vor zwölf Jahren begannen meine einsamen Reisen ohne meine Bessere Hälfte, die damals in einem Hüttchen Erdbeeren und andere Waren verkaufte. Dafür konnte sie bei ihrem Bamberger Weihnachtsmarkt auf mich als Hüttenknecht zählen. Der Text springt kreuz und quer durch Zeit und Orte. Zurück zur Reise von Prag zur Orlik-Talsperre.




Wenn mein Wohnmobil steht, ist mir mein Raum "Kirche" genug.




Früh Feierabend vom Fahren zu machen, lockt mich hinter der Staumauer ins KEMP POPELIKY.


Vor meiner Tür liegt der Stausee. Das Wasser ist recht sauber.

Bilderbuchlandschaft


Die Arbeiter an der Staumauer machen Feierabend. Auch mein Tagwerk endet mit den Bildern im Blog.



Bei 33 Grad Celsius im Wagen und 30 Grad davor im Schatten lässt sich dem Hirn sowie kein zusammenhängender Gedanke, geschweige denn Text entwinden.


Denkwürdige Septemberwoche

Morgen um 4.00 Uhr ist es dann 20 Grad Celsius drinnen, 15 Grad draußen. Merkwürdig, dass trotz drei aufgeklappter Fenster und drei hochgeklappter Dachluken es innen immer noch fünf Grad wärmer ist als draußen. Doch immerhin kann der Körper angenehm frösteln.



Sowohl Klonovsky, der seine Arbeit auf Spendenbasis veröffentlicht, wie Don Alphonso, der sein Honorar hinter der Bezahlschranke der WELT verdient, beschäftigen sich mit dem Niedergang der Industrie in Deutschland im allgemenein und speziell mit VW - gerade recht nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen. Ärgerlich allerdings, dass sich Klonovskys Sätze erst nach einigem Nachdenken dem Leser entschlüsseln:

Im Land der undichten Denker ist nicht die automobilfeindliche Regierung für den Niedergang der Automobilindustrie verantwortlich, sondern die automobilfreundliche Opposition.

Da längere Sätze viele Leser, sofern es sie hier gibt, ohnehin überfordern, sagt ein Bild mehr als 1000 Worte.



Oder so - von Klonovsky "ausgeliehen", der solche Fotos von Lesern bekommt - hier aus dem Erzgebirge.

Don Alphonso titelt zum kränkelnden VW-Konzern und der Produktion von fahrenden Akkus:


Auf Don Alphonso zu verlinken, rechnet sich nicht für den Leser, weil er vor der Bezahlschranke dumm dasteht - anders bei Klonovsky. 




Was Don Alphonso so etwa in langer, fundierter Abhandlung meint, verdeutlichen zwei Bilder.





Als ob uns diese meist miese Gegenwart nicht genug beschäftigt, unterhält mich ein Leser mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges am

3. September 1939


KRIEGSERKLÄRUNG VON ENGLAND UND FRANKREICH AN DAS DEUTSCHE REICH

Wer wollte den-Krieg

https://youtu.be/oyRCAabD9kg?si=QbFyeXRA_yrjTLDs

Gerd Schultze-Rhonhof, deutscher Autor und Generalmajor der Bundeswehr

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gerd_Schultze-Rhonhof

https://www.schultze-rhonhof.de/

www.vorkriegsgeschichte.de

JEDE GESCHICHTE HAT EINE VORGESCHICHTE !


 Was zuerst in dem bald einstündigen Vortrag von Schultze-Rhonhof auffällt, ist das Publikum. Es sieht aus, als ob sich dort mehrheitlich böse, weiße, alte Männer versammelt haben, die Erklärungen suchen und brauchen für ihr verletztes Ehrgefühl. Gauland nahmen heutige Recht- und Machthaber sein Wort "vom Vogelschiss in einer bald 1000jährigen erfolgreichen deutschen Geschichte" übel, Höcke, der einen schon zuvor im Umlauf befindlichen Begriff vom "Denkmal der Schande" aufwärmte, bekam dafür Prügel. Ein fremder Freund nimmt den Helm ab zum Gebet, wenn er zu Schultze-Rhonhof schreibt:

Ja... eine aufregende Geschichte, und da wir im Augenblick sowieso keine anderen Probleme haben, vielleicht mal ein Zeitpunkt an dem man ja ruhig mal ein paar Tage für weitere Recherchen verwenden kann.

Wenn ich mich recht daran erinnere ist an einem Krieg immer interessant wer ihn GEWINNT. Wer ihn begonnen hat, entscheiden dann anschliessend sowíeso die Sieger.

Erstens: Was soll daran 2024 interessant sein?

Zweitens: Wie kommst Du auf die fantastische Idee, du könntest jemals herausfinden was tatsächlich die WAHRHEIT ist?

Drittens: Wenn es der NATO gelingt durch provokative Massnahmen Russland dazu zu bringen einen atomaren Erstschlag (auf DE!) zu starten..... sollen wir dann auf deinen Grabstein schreiben:

ER WUSSTE ES !

Dulce et decorum est pro patria mori.

Amen


Klucenice




 Um nicht gänzlich in den Weiten der Webwelt zu versumpfen, sollte Woche wie Blog mit einer Radtour enden. Die Strampelei auf Rosinante kommt auf 27.000 Kilometer, ....



...auch wenn meine ungeschickten, zwei linken Händen Freitag vor einer Woche die Steckachse ruinierte.




Nach Prag kommen mir ruhige Bäder im Stausee gerade recht. Mein Womo mit SAT-TV ist das einzige Luxusgefährt auf dem Platz, wo meist Wohnanhänger stehen und Kastenwagen zum Wochenende anfahren.


Weil Hitze und Fahrtanstrengungen mich abends schnell mürbe machen, lallen mich schon Maischbergers Politprofis früh in Schlaf. Doch morgens um 4.00 geht's dann mit angenehmen Frösteln weiter, wenn die Außentemperatur auf 13 Grad Celsius fällt.


Frauchen daheim ist stolz auf mich, wenn sie meinen großen Hausputz sieht. Erstanlich, wieviel Staub sich aus den Matrazen ausklopfen lässt.



Nach Mittagspause und zweitem Seebad geht es auf eine gemütliche Radrunde ins nächste Dorf.



Vier Kilometer weiter in Milesov verkauft mir der Dorfladen Käsestangen. Die Brötchen haut die Verkäuferin auf die Theke, die hart wie Holz sind - also unverkäuflich. Das verpackte Toastbrot gefällt mir nicht.



Eine kleine, asphaltierte Straße ist als Radweg ausgeschildert, selten nutzt ein Auto die Strecke.




Nach zehn Kilometer und einer Fahrt durch duftende Kiefernwäldchen verkauft mir der nächste Dorfladen Weintrauben und Mandarinen. Brot gibt es wieder keins. Das Dorf heißt Klucenice, hat eine Bushaltestelle, ein Feuerwehrauto, eine Schule, Kirche und das kleine Geschäft.



Auch wenn hier nicht wie in Prag viele Mütter ihre Kinderwagen schieben, keine junge Frauen mit schwingendem Pferdeschwanz joggen, gefällt es mir hier weit besser als im Trubel der Großstadt. Acht Kilometer Staufahrt bei der Fahrt aus Prag haben mich dreiviertel Stunde aufgehalten.



Solche Straßen sind besser für Rosinante und


Don Quijotte.



P.S. Korrekturen - wenn überhaupt - später

2 Kommentare:

Anonymous hat gesagt…

50 EUR hast Du für die Vorderachse rausgehauen, komplett unnötig. Für läppische 500 EUR kaufst Du Dir ein besseres Dasein, ruhigeren Schlaf, angenehmeren Aufenthalt mittags in der Sonne, wenn sich Deine Kiste aufheizt wie ein Gewächshaus.
https://www.medion.com/de/shop/p/heizen--kuehlen-medion-life-p502-smarte-camping-klimaanlage-md-37735--5-000-btu-kuehlleistung-app-und-sprachsteuerung-fuer-raeume-bis-zu-12-qm-r290-propan-als-kuehlmittel-50074748A1
Dann hört endlich Dein Gejammere auf, Du fühlst Dich auch tagsüber wieder besser, und Deine Restlaufzeit wird auch länger. Überleg Dir mal, wieviele Rentner täglich ihren Kreislauf durch die Hitze unnötig belasten.

bavarian hat gesagt…

danke für die Erinnerungen an Deine Tochter...eine tapfere Kämpferin...bei mir hält bislang Petroleum (!) den Krebs im Zaum