20 September 2025

Bad Elster, Oelnitz, Leipzig, Bitterfeld, Dessau, Isabels Letzter Wille


Nach dem Wochenende mit der Frau in Bad Elster geht es Montags wieder allein los. Politpestilente Betrachtungen sind Kleinigkeiten gegen den grausigen Sommer mit dem Todeskampf von Isabel und den Verwicklungen danach. Zudem graust es mich bei der eventuellen Notwendigkeit, den Motor meiner rollenden Klause austauschen zu müssen. All das zu verarbeiten, hilft mir die Einsamkeit.


 
Um eine Freundin zu besuchen, die in Bad Elster eine Kur macht, spulen wir am Wochenende über 200 Kilometer ab. Bad Elster feiert einen Star. 


Kaum zu glauben, dass die Dame schon vor 50 Jahren ihre Liedchen trällerte und heute immer noch durch die Lande tingelt - wenn's sie ist. Jedenfalls füllt sich der Parkplatz neben den Wohnmobilen. Und der Parkplatz ist groß.


Jedenfalls sorgt die Gesundheitsindustrie in Bad Elster dafür, dass dieser Kurort blüht und gedeiht.



Wen das Gesundheitssystem zur Kur nach Bad Elster schickt, der hat das verdammt hart verdient. Die deutsche Gesundheitsindustrie ist eine der teuersten, dennoch sterben Menschen. Ein Tag Intensivmedizin eines Patienten im künstlichen Koma mit multiplem Organversagen und Leber-Nierendialyse kostet an die 5000 Euro. Unser Privatvergnügen in der Badelandeschaft mit dem Salzbad am Abendtarif ist mit 48 Euro für uns dagegen preiswert. Sauna hätte nochmal 14 Euro Aufpreis pro Kopf gekostet.


"Only look at the bright side of life": Vermutlich warten die Fans auf Frau Rosenberg, die wohl im Blumen geschmückten Lamborghini ein paar Meter kutschiert wird oder auch selbst fährt. Was geht's mich an?


Mein kurzer Tag in Bad Elster lässt mir keine Zeit, darauf zu warten, wer im Sportwagen abfährt. Die Kuranlagen bezaubern mich mehr.



Ausstellungsstücke wie diese Badezuber von 1899 sind für mich interessanter. 



Besser als Frau Rosenberg, besser als die Kurstadt Bad Elster gefällt mir der Elster Radweg nach Oelnitz. Wie einen alten Straßenhund zieht mich Einsamkeit, Natur und Ruhe an.



Während gleichsam ständige Geldflüsse aus der Gesundheitsindustrie Bad Elster wachsen und gedeihen lassen, sieht es einige Kilometer weiter im Vogtland schon ganz anders aus, elender und verlassener.



Das Hotel Victoria ist beispielsweise längst besiegt. Ein Schild im Fenster bietet noch Fremdenzimmer mit Frühstück - sonst nichts.



Niemand wartet am Bahnhof von Adorf, niemand außer mir nutzt den Radweg, der mich 38 Kilometer lang über Stunden aufhält. Nur zwei Fußgänger auf dem Weg wollen wissen: "Ist das ein 28 oder 26 Zoll Rad?"



Doch dann überrascht mich eine Attraktion bei Adorf: Ein Friedhof von Schienenfahrzeugen.



Auf dem Abstellgleis verrotten und verrosten die letzten "Blechwürmer" der DDR.


Leider reicht meine Zeit in Bad Elster nicht, um diese Attraktion näher zu erforschen. Also gilt's, auf E-Bike Rosinante bergauf und -ab weiter nach Oelnitz zu radeln. Die Vorstellung, dass ein Elster-Radweg hübsch eben neben dem Flüsschen im Tal verlaufe, war illusorisch.



Dann aber Oelnitz! Doch der Ort ist am Samstag nachmittag wie ausgestorben.



Es herrscht Ruhe und Einsamkeit auf dem Marktplatz in Oelnitz  am Samstag, den 13.09.2025 um 16.13 Uhr - ganz mein Geschmack.



In Fenstern hänger Schilder: "Zum verkaufen". Der Blick auf den Marktplatz ist im Preis inbegriffen.


Ob sich vier, fünf Stunden zuvor in Oelnitz die Bürger gedrängt haben, um die Räume im Rathaus zu sehen?



Noch einen Blick auf die Kirche, dann Abschied von Oelnitz - ein Ort von Hunderten, die mein Gedächtnis nicht speichern kann.



Am Ortsausgang überrascht mich eine Bratwurstbude: Ob der Fahrer des luxuriösen SUVs Kunde oder Bratwurstbudenbesitzer ist, lässt sich beim Vorbeifahren nicht feststellen.



Radtour und Solekurbad haben meinen Körper so ermüdet, dass mich die abfahrenden Autos nach dem Rosenberger Konzert nicht gestört haben. Regen auf Dachfenstern spät in der Nacht war lauter. Nach unruhiger Nacht gibt es noch eine kurze Abschiedsrunde durch Bad Elster, dann steht schon wieder Rückfahrt an. Wie wird man die Gedanken los, welche mir die Nachtruhe rauben und den Tag vergällen?

Stephanie als Isabels leibliche Mutter und Erhard, ihr  Ehemann, geben zu Protokoll:

Isabels Letzter Wille

Sollte Oliver, Isabels letzter Lebensabschnittspartner, diese Ausführungen anzweifeln, wäre im Klinikum Würzburg die Krankenschwester ausfindig zu machen, welche die Letzten Worte von Isabel in der Intensivstation bezeugen könnte. Stephanie schwört unter Eid, was ihre leibliche, aber nicht gesetzliche Tochter Isabel ihr als letztes sagen konnte. Gesetzlich deshalb nicht, weil Stephanie das Kind nach der Geburt zur Adoption abgab. Sie fühlte sich als Schulmädchen nicht fähig, das Baby aufzuziehen. Mutter und Kind trafen sich dann wieder ab 2010 und blieben ab da in ständiger Verbindung. Zum Ablauf:

Mitte Juni trafen sich Stephanie und Isabel ein letztes Mal in Bamberg. Isabel kam mit dem Auto, hatte zugenommen, sah nicht mehr aus wie früher. Doch Stephanie konnte in dem etwa anderthalbstündigen Treffen nichts Weiteres für Isabel tun. Umso mehr schockierte uns Isabels telefonischer Hilferuf am 2. Juli. An dem Tag brach Isabel in ihrer Wohnung zusammen. Ihr Partner Oliver kam zu ihr und unternahm das Notwendige. Isabels Situation war so ernst, dass sie ein Hubschrauber von Bamberg ins Klinikum Schweinfurt bringen musste.

Auch eine Biss- und Kratzwunde ihrer Hunde hatten ihr Immunsystem geschwächt. Diese Wunden hatte Isabel zum Zeitpunkt des Geschehens nicht ärztlich versorgen lassen, da ihr in ihren letzten Lebensmonaten die Kraft fehlte, sich um ihre Krankenversicherung zu kümmern. Das fiel erst auf, als ihr Adoptivvater nach ihrer Klinikeinweisung der AOK 1500 Euro nachzahlen mussete.

Die Hunde, die Isabel verletzt haben, leben immer noch in ihrer Wohnung im elterlichen Haus. Wegen Furcht vor den Hunden hat seit dem 2. Juli nur noch Oliver Zugang zu der Wohnung, der die Hunde dort versorgt, sie in den Garten lässt und sie danach wieder in der abgedunkelten Wohnung einsperrt.

Isabel verbarg vor ihrem Partner und ihren Adoptiveltern ihre Krankheit. Auch Stephanie, ihre leibliche Mutter, die seit ihrem Treffen ab 2010 ständig mit ihr Kontakt hielt und sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützte, konnte Isabel nicht helfen.

Nur die Intensivstation der Uniklinik Würzburg konnte Isabel mit Leber- und Nierendialyse versorgen, weshalb die Ärzte Isabel von Schweinfurt nach Würzburg verlegen ließen. In Würzburg sprach Isabel zu Stephanie ihre letzten verständlichen Worte, sie wolle ihr Testament machen. Ihre Pferde und Hunde sollten verkauft und das Geld ihrem Sohn gegeben werden.

Isabels Letzter Wille widerspricht Oliver, wie sein Facebook-Eintrag von Sonntag, dem 7.9.25 beweist.


Stephanie hat immer wieder beteuert, dass sie Isabels Letzten Willen zu Protokoll gebe, hiermit schriftlich. Isabel konnte am Donnerstag, den 10. Juli, ein letztes Mal in der Intensivstation des Uniklinikums Würzburg mit Stephanie sprechen. Isabel sagte:

"Ich will mein Testament machen. Hole bitte Papier."

Die Krankenschwester brachte Papier und ein Brett als Schreibunterlage. Isabel war selbst zu schwach zu schreiben. Stephanie schrieb nichts auf, versicherte aber Isabel, dass sie sich genau merken würde, was sie sagt. Das sagte Isabel als ihren Letzten Willen:

"Verkauft die Pferde und Hunde. Sie leiden. Das Geld soll Armin bekommen."

Armin ist ihr 14jähriger Sohn. Nachdem die Ärzte Isabel intubiert hatten, konnte sie bis zu ihrem Tod am 19. August keine klaren Worte mehr fassen. Isabels Partner Oliver kann ihren Letzten Willen zumindest soweit erfüllen, indem er die Pferde kauft. Dann ist zumindest Isabels Wille, dass der Erlös der Pferde Armin bekommen soll, erfüllt.

Dazu muss Oliver einen realistischen Wert für die Pferde vertraglich festlegen und zahlen. Sollte Oliver die gesamte Summe für die Pferde in Raten zahlen müssen, tritt er mit dem Kaufvertrag in alle Rechte und Pflichten als Besitzer und Tierhalter ein. Die Adoptiveltern Karl und Doris haben als betagte Rentner weder Kraft noch Interesse daran, für die Tiere Verantwortung übernehmen zu müssen. Wohl aber haben Karl und Doris Interesse daran, dass die bellenden und randalierenden Hunden aus der Wohnung raus kommen, um sie renovieren und wieder vermieten zu können.

Mit Isabels Sohn Armin verbrachten wir ab dem 2.9. bis zum 8.9. wundervolle Ferientage in der Fränkischen Schweiz und bei uns daheim in Sonneberg. Am Rottmarer See trafen wir unseren Freund Tobias Oberender. Der erzählte, sich ein Pferd anschaffen zu wollen. Das teilten wir Oliver auf Facebook mit:



Meine Facebook Nachricht informiert Oliver, dass Tobias Pferde anschaffen wolle. Zumindest wenn Oliver zwei Pferde abgäbe, könnte er sich Arbeit und Kosten sparen, die ihm vier Tiere machen. Auch könnte Oliver Isabels Letzten Willen zumindest zum Teil erfüllen. Daher unsere Nachricht via Whatsapp an Oliver und Karl:

Hier ist die Tel.-Nr. von Tobias, der sich Pferde für seinen Hof anschaffen will:
xxxxx
Das Gelände kannst Du z.b. hier einsehen:
https://www.facebook.com/watch/?v=261132775808017
Nah bei Bamberg, wunderbar dort für Pferde.

Eine Minute später hörten wir Olivers wütende Zehn-Sekunden-Nachricht auf Whatsapp:

"Hör' mal Alter, checkts du es noch? Isabel wollte die Pferde net verkaufen. Ich verkauf' se auch net. Wenn du mich jetzt so fuchsen tust, dann werd' ich mal andere Seiten aufziehen, sog' ich dir"

Uns ist nicht bekannt, dass Oliver die Pferde gekauft hätte. Danach spricht er:

"Außerdem habt ihr kein Mitspracherecht. Ihr seid vom Gesetzgeber komplett raus..."

Auch wenn Stephanie als leibliche Mutter Isabels, zu der sie ab 2010 wieder regelmäßig Kontakt hatte, Isabels Krankheit und Tod nicht erkennen und verhindern konnte, möchte sie, dass Isabels Letzter Wille erfüllt werde. Es geht auch darum, dass Isabels Letzter Wille, ihrem Sohn Armin den Wert ihrer Pferde zukommen zu lassen, von Oliver nicht übergangen wird.

 


Mein Facebook-Eintrag informiert Oliver Frank, dass Tobias Pferde will und herrliche Weiden hat. Wir haben versucht und versuchen weiterhin – so auch mit diesem Schreiben

- Isabels Letzten Willen zu respektieren,
- Geld vom Verkauf von Isabels Pferden Armin zu hinterlassen,
- die Tiere wie auf Weiden von Tobias besser versorgen und weniger leiden zu lassen…

So wollte es Isabel. Olivers Antwort auf Isabels Facebook-Seite ist nicht hilfreich.

Stephanie und Erhard, Sonntag, 14. September 2025 in Bad Elster

 
Nachdem mir in schlafloser Nacht meine gesammelten Gedanken vom Herzen geschrieben waren, ging es anderntags teils in strömendem Regen heimwärts. Das Dachfenster hatte die Werkstatt gut gedichtet. Der kleine Tisch im Auto blieb trocken.




Die kurze Wochenendfahrt unterbrachen wir mit einer Esspause in Schnappenhammer, Stadt Wallenfels, Kreis Kronach. Tschechien hatte mir Diesel für 1,41 Euro verkauft, 20 bis 30 Cents preiswerter als in 'schland - immerhin das. 


Immer noch in Gedanken an Isabels Sterben und Tod

Nirgendwo wird soviel gelogen wie im Krieg und in der Liebe. Auch auf bei Beisetzungen ist fast jedes Wort gelogen. Letzte Worte einer Sterbenden, die uns erschüttert haben, sind null und nichtig, wenn der 85jährigen Sorgeberechtigte bestimmt:

....letzter Wille ist nicht schriftlich festgelegt und somit rechtlich nicht nachweisbar.

Das ist für mich schwer erträglich. Weiterhin belehrt mich der 85jährige Adoptivvater:

... ich halte es für sehr unklug von dir, ständig auf den Pferden "rumzureiten"...

Isabel schien für uns auf dem Sterbebett zur späten Einsicht gekommen zu sein, dass Sorge um ihr eigenen Leben wie das ihres Sohnes wichtiger gewesen wäre, als die Sorge für Pferde und Hunde. Für mich war es schon seit Jahren nicht vorstellbar, wie eine arbeitslose Lehrerin, spätere Bürgergeldbezieherin, vier Pferde, einen schweren Allrad-BMW mit Pferdeanhänger würde unterhalten können. Da hätten gelegentliche Zuwendungen meiner Frau, ihrer leiblichen Mutter, nicht gereicht. 

Dass das Amt ihre Bürgergeldzahlungen eingestellt hatte, bemerkte der Adoptivvater zwar an den Kontoauszügen, weil das Amt keine Miete mehr für ihre Wohnung im elterlichen Haus zahlte. Dass aber damit Isabels Krankenversicherung und die für ihren Sohn das Amt nicht mehr zahlte, stellte sich erst heraus, als die AOK 1500 Euro Beiträge nachforderte und unvorstellbare Krankenhauskosten drohten. 

Dass Oliver per aufgebotener Ehe am 28. August zum Schwiegersohn aufrücken wollte, verhinderte der Tod der Braut am 19. August. Wie die Braut ihrem Partner Oliver ihre Krankheit verbergen konnte, wie ihr kein Arzt helfen konnte, als vielleicht noch Hilfe möglich war, bleibt mir unerklärlich. 


Wenigstens eine Entziehungskur wäre ihr zu wünschen gewesen, wie es mir 1998 im Job gelang, meinen Arbeitskollegen Wolfhardt zum Entzug in die Nussbaumklinik in München zu bringen. Das verlängerte sein Leben um ein einige wertvolle Jahre im Job als mein Chef der Programmierung.

 Aus und vorbei. Als Straßenhund auf einsamen Landstraßen, wo meine Frau nicht meckert und mosert, wie Kurven zu fahren sind, welche Geschwindigkeit sie gerad noch verträgt, allein im Womo mit mir und meiner Gedankenwelt, da lässt es sich leben, besser leben. 

Daheim mit Büchern, Noten, Klavier und TV ist es nicht auszuhalten. Mir schickt ein freundlich gesinnter Mensch ein Lied, das dem qualvollen Sterbeprozess über sechs endlose Wochen auf den Grund geht.





Seit Jahren löst Alkohol mir keine Probleme mehr. Zum Glück. Dafür dieselt mein Womo noch - zum Glück. Das letzte Nachfüllen von einem Liter Motoröl wird bis Berlin reichen. Dann sind wieder 1.000 Kilometer mehr auf der Uhr.





Herbstwind beugt Büsche und Bäume. Laub wirbelt über die Straße. Noch scheint die Sonne, noch ist es angenehm warm - zum Glück.



Endlich wieder auf der Straße, durch den Hochfrankenwald bergauf und -ab - und wieder allein. Teuschnitz - Kirche und Kriegerdenkmal - zwei meiner bevorzugten Motive neben Wald und Wiesen.


Vor dem Rathaus in Teuschnitz bringt der Sattelschlepper herrliche, lange Stämme auf den Weg.



Irgendwann hinter Bad Lobenstein endet die Berg-, Tal- und Kurvenfahrt durch den Hochfrankenwald und den Thüringer Wald. Auf der A9 Richtung Berlin  bringen Räder schneller Kilometer hinter sich.


Freund haha, der widrige Sängerknabe




Na ja, jeder will sich auf seine Art wichtig machen, wie wieder ein Samstag-Blog von mir erzählt. Freund haha schickt Bilder, ob er will, dass mein Blog ihn und sein Schaffen würdigt? Wohlan!



Passend zur Situation zeigt er sein festliches Ambiente.


Wie Verbrennermotoren mit Zünd- oder Glühkerzen arbeiten, so arbeitet Freund haha mit seiner Sorte "Zündkerzen".



Ihm mag Alkohol ein Segen sein, anderen ein Fluch.




Sollte jemand das fulminante Repertoire des Maestro für eine feucht fröhliche Feier buchen wollen, auf seinem von mir gewidmeten Webauftritt lassen sich seine Kontaktdaten finden. Viel Spass und Guten Appetit!


Leipzig

Dieser Besuch in Leipzig ist - im Gegensatz zu meiner gründlicheren Stadtbesichtigung im September 2013 - sehr kurz.


Das Camp in Leipzig betreibt Knaus. Knaus-Camps gehören zu den Teuersten. Sie verlangen für die Nacht mit Strom 38,85 Euro. WiFi kostet pro Tag vier Euro zusätzlich. Dies unverschämten Forderungen an mich als Rentner-Camper beschäftigen mich mehr als politische Panikmache.




Don Alphonso spürt fein- und scharfsinnig die Quellen auf, die hämisch auf den Meuchelmord an Kirk reagieren. Doch was geht's mich an? Längst ist mir wie vielen anderen klar: Vor dem Krieg-auf-den-Straßen, bekriegen sich Kulturkämpfer - gnadenlos. Kampf-Kultur - und sonst garnichts. 





Du klickst die Zeitung an, und es ist immer das Gleiche. Eine sich steigernde Kakophonie an Manipulation, Lügen und Gewalt. 


Zumindest helfen mir meine Reisen, all das zu vergessen. Der Kampf- um-Kilometer ist zwar auch nervig, aber weitaus erholsamer als der "Kampf-der-Kulturen". Doch was hat der Kampf mit mir in Leipzig zu tun? Garnichts!


Eins wäre zu bedenken: Wenn alles mit allem zu tun hat, dann hat der Dreck auf den Straßen und Wänden eben auch etwas mit dem Dreck im Netz zu tun. Wer frei davon wäre, werfe den ersten Stein.


Das Knaus-Camp für 38,85 Euro pro Nacht ist mir zu teuer. Nach mühsamer Umfahrung einer innerstädtischen Umleitung in Leipzig führt mich das Navi zum Stellplatz an der Stöhrerstraße. Da kostet die Nacht 22 Euro, selbst wenn eine zweite Person im Wagen wäre. Ist sie aber nicht. Dort lässt sich leichter leben, auch wenn dort freies WiFi schlecht arbeitet.




"Horsepower" ist im Sockel des Werks eingraviert, vermutlich lässt das auf einen Schrauber schließen, der Motoren tunt.



Ein paar hundert Meter weiter erschreckt die Schrift auf dem Denkmal den Betrachter:

AN DIESER STELLE WURDEN AM 18.APRIL 1945 ACHTZIG WIDERSTANDSKÄMPFER VON SS-MÖRDERN LEBENDIG VERBRANNT

Will man nicht nichts wie weg von all diesen Orten des Grauens und Schreckens?


Von diesem Denkmal führt mein Weg in die Innenstadt durch eine weitläufige Parklandschaft, die mich mit Wehmut an den Englischen Garten in München erinnert. Nach mehr als 20 Jahren Arbeit und Leben in München war dort so etwas wie heimatliches Gefühl in mir entstanden, wenn denn das in 'schland entstehen kann.


Jetzt aber Leipzig: Baustellen fallen mir bei meiner 30-Kilometer-Stadtrundfahrt immer wieder auf. 



Von dieser Brücke aus sieht Züge vor dem Hauptbahnhof. Mein erstes Ziel vom Smartphone ist der Hauptbahnhof, danach geht es weiter zum Völkerschlachtdenkmal.



Ein Verwaltungs- oder Industriegebäude wie aus der Zeit gefallen verkündet mit großer Schrift unter dem Dach: "CHEMIE SIEGT !"



Die Aufschrift über der vorbeifahrenden Straßenbahn verrät die Funktion des Gebäudes:

BAHNBETRIEBSWERK LEIPZIG HBF WEST

Fenster sind mit Spanplatten vernagelt.



Nach etwa zehn Kilometern ist der Hauptbahnhof erreicht. Das Gebäude in seiner Großartigkeit macht einen aufgeräumten Eindruck.



Die Geldmeile im Innenstadtbereich kündigt sich mit aufwändigen Baumaßnahmen an.



Pracht und Macht ist an Bewohnern dieser Bänke vorbei gegangen.


 
 
Wie am Abend die Bilder meines Tagesausflug an mir vorüber ziehen, fällt auf, wie wenig Zeit und Aufmerksamkeit dieser prachtvoller Brunnen von mir - wie von allen anderen Vorübergehenden - bekam und bekommt. Das Völkerschlachtdenkmal liegt für mich auf der anderen Seite der Stadt.



Beim prächtigen Brunnen eilen die Menschen achtlos vorbei. Warum warten soviele Menschen geduldig in der Schlange? Das Schild an der Tür beantwortet die Frage: 

Stadt Leipzig City of Leipzig Sozialamt Social Welfare Office

Und das gleich weltoffen zweisprachig englisch und deutsch - warum nicht in Arabisch?



Vom Stellplatz zum Hauptbahnhof ging es Richtung Innenstadt, vom Hauptbahnhof weiter stadtauswärts Richtung Völkerschlachtdenkmal bieten Radwege an den Hauptstraßenachsen eine abwechslungsreiche Strecke. Am Weg erstrahlt klerikaler Glanz, dahinter das Logo der Messestadt, welches als Aufmacher anfangs steht.


Bei meinem letzten Besuch in Leipzig war es mir der Mühe wert, das Denkmal im Innern zu besteigen. Diesmal reicht mir ein Bild aus der Ferne.



Wofür die Neubauten an der Ausfallstraße dienen, entzieht sich meiner Kenntnis. Als Wohnraum wäre es laut an der Straße. Arbeitnehmer in Büro- und Verwaltungsgebäuden müssen Lärm und Hitze ertragen, wie es für uns als Redakteure auf der Südseite zu zweit in kleinen Räumen oft unerträglich heiß war. 




Neben dem alten Gebäude haben die Architekten den Neubau angeflanscht.



Dieser Septembertag schenkt mir für meine Radrundfahrt wunderbares Herbstwetter.



Von der Brücke aus sieht man im Hintergrund den Verfall von Lokomotivschuppen, wie diese Bauten mit den eingeschlagenen Scheiben hinter den Bahngleisen vermuten lassen.



Ein wenig klerikaler Glanz einer anderen Konfession. Auf dem Schild:

"Vietnamesische Buddhistische Gemeinde in Leipzig e.V."

Statt Amen eben OMMM, statt Inch'Allah eben Shalom.... einen Halt im Höheren muss man "gönne könne".


Glänzende Drachen als Geländer, Buddha Figuren im Garten und strenge Ordnung, welche alle, oder doch die meisten klerikalen Kult- und Pilgerstätten auszeichnet - und militärisches Sicherheitsgelände ebenso. Am Abend erfüllt sich die Vorhersage des Wetterberichts. Regen, viel, viel Regen prasselt auf die Dachfenster. Einen weiteren Tag kann mich Leipzig nicht halten. Gas heizt den Wagen, wenn die Außentemperatur unter 10 Grad Celsius fällt.


Bitterfeld 


Fünfzig Kilometer von Leipzig nach Bitterfeld sind nach dem Frühstück leicht zu schaffen. Mein erster Eindruck von Bitterfeld und meine erste Geldausgabe ist die Tankstelle, davor "ZUR VESTE COBURG". Die sieht in Coburg anders aus, und ob die Pension noch Gäste empfängt, scheint bei den geschlossenen Rolladen fraglich. 



Das Camp Ferienpark Goitsche bei Bitterfeld zockt 28,50 Euro ab für die Nacht mit einer Person. Die Preise werden immer unverschämter. Dafür gibt's Wifi satt. Und der alte Straßenhund gönnt sich eine Dusche. Der See ladet nicht mehr zum Bade.



Das ehemalige Braunkohleabbaugebiet hat sich zu einer mondänen Seen- und Badelandschaft gemausert. Dafür kann sich Bitterfeld mit solchem Bogen schmücken - laut KI:

Der Bitterfelder Bogen, eine Architekturskulptur und Aussichtspunkt in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt), wurde 2005–2006 errichtet und kostete drei Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte vollständig durch Fördermittel der EU, des Bundes und des Landes.

Das ist preiswert gegenüber den Kosten der Einwanderung in deutsche Sozial- und Krankenversicherungssysteme.



E-Bike Rosinante fährt mich munter den Bitterfelder Bogen hinauf, um von dort großartige Eindrücke zu bekommen. Kaufland sieht aus wie eine "Tempelanlage", wo mich ein preiswertes Mittagsmahl im ASIA-Bistro erwartet.



Da sind nun die Kirchtürme von Bitterfeld, Fotos folgen. Auch wenn mein Freund bei Tokyo meckert, maul und mosert:

KEINER sollte die Zeit die einem noch verbleibt an letztlich Schwachsinniges verschwenden... Es gibt kaum Schwachsinnigeres als das eine Million siebzehnte Bild einer Kirche, von innen oder von aussen, im Internet zu publizieren. Was verstehst du denn an einem solch simplen Satz nicht?



Doch bleiben wir erst einmal beim Ausblick vom Bitterfelder Bogen auf die prächtige Landschaft, den Großen Goitzschesee, den Bernsteinsee und den Muldestausee.



Wie erwartet verköstigt mich ein ASIA-Imbiss vor Kaufland mit Tofu, Gemüse und Reis. In Bitterfeld nehmen Feuerwehrleute lockere Ziegel vom Dach eines maroden Altbaus, die Menschen auf dem Gehweg und der Straße darunter gefähren könnten.



Bitterfeld ist eben noch nicht vollständig auf luxuriösen Reisetourismus an den Seen umgestiegen. Es gibt noch alten Baubestand, der den Leuten nicht auf den Kopf fallen soll.



Erinnert sich noch jemand an den Texter zuvor aus Tokyo, der da meinte?

KEINER sollte die Zeit die einem noch verbleibt an letztlich Schwachsinniges verschwenden... Es gibt kaum Schwachsinnigeres als das eine Million siebzehnte Bild einer Kirche, von innen oder von aussen, im Internet zu publizieren. 

Kirchtürme dienen mir als Orientierungspunkte. Wenn es die Mühe lohnt, mein Rad abzuschließen, umfängt mich der klerikale Kirchenraum mit Stille und Würde, die jenseits der Hektik des Tagesgetriebes mir ein wenig Ruhe und Andacht schenkt. Was, sollte mein Freund aus Tokyo bedenken, ist denn schwachsinniger als Schwachsinn, wenn's denn solcher ist oder wäre, mit "Starksinn" stoppen zu wollen?  Kirchtürme gleichen Ausrufungszeichen in einer Bleiwüste aus Buchstaben - oder eben Häusern.


Nun gibt's kein weiteres Bild der Kirche, dafür das Rathaus von Bitterfeld mit einem Markt. Neben Hosenträger, Pflaumen gibt für mich dort ein Matjes-Brötchen für 2,50 Euro, welches in München 4,50 Euro kostet. 



Dummes Blabla gelangweilter Rentner - egal ob aus Tokyo, von mir oder dem widrigen Sängerknaben haha! Sollen man sich doch lieber die Welt ansehen, auf dem Rad oder mit dem Auto, wenn man schon zu faul ist zu laufen! Am Marktplatz von Bitterfeld wartet eine herrschaftliche Ruine auf einen Investor.



Ist es nicht jammerschade, ein solches Gebäude den Schmiererei von Antifanten oder gar der Abrißbirne zu opfern?



Von 1949 bis 1991 hat der ehemalige größte Zugbetriebstagebau Deutschlands die DDR mit Energie versorgt. Etwa 1.000 Mitarbeiter haben dort 317 Millionen Tonnen Kohle und 400 Tonnen Bernstein gefördert.



Der Rotary Club Bitterfeld-Wolfen nutzt jetzt die Villa am Bernsteinsee zu Zusammenkünften Donnerstags ab 18.00 Uhr.



Zierlich posiert E-Bike Rosinante in der Baggerschaufel. 



Die Saison ist rum, ein letztes Paddelboot ließ sich noch auf dem See blicken. 



Als weitere Attraktion am Ende der Seebrücke erhebt sich der Pegelturm. Mir ist es egal, wie hoch er ist und was er gekostet hat. Wenn auf der Seebrücke E-Bike Rosinante nicht fahren darf, dann ist mir der Uferweg lieber. So lässt sich ein weiterer Stellplatz bei Schlaitz erfahren, der mit Strom 17 Euro für 24 Stunden kostet.



Vermutlich sollte das einmal ein Freilufttheater werden oder ist es das noch? Jetzt jedenfalls wächst aus den Sitzen das Gras hoch hinaus.



Wenn das Rindvieh satt ist, genießt es den Ausblick auf die Seelandschaft von Bitterfeld. Ebenso genießt der Blogger den Anblick auf und in Kirchen, wenn er satt ist.


2,5-Liter-5-Zylinder-Turbo-Diesel im 136-PS-Crafter


Mit der Warnlampe "Motoröl" begannen Probleme, als nach etwa drei-, viertausend Kilometer in Portugal die Warnlampe aufleuchtete. Die Werkstatt schüttete ordentlich Motoröl nach. Ab da zeigte mir der Ölmessstab immer wieder früh genug an, wann der Motor Öl wollte. Da mich der Motor von anfang an jetzt schon 270.000 Kilometer fährt, war anfangs der Ölverbrauch kein Problem. Dann stieg der Verbrauch auf der letzten Heimfahrt von Portugal auf einen Liter auf 3.000 Kilometer. Da der Motor Öl verlor, war nach der Reparatur dieses Lecks auf Besserung zu hoffen. Doch soff die Maschine nach 1.000 Kilometer wieder einen Liter Motoröl.



Bei meiner Neigung zur Schwarzseherei begannen meine Recherchen nach einem neuen oder nach einem Austauschmotor. Das Angebot von str-motoren.de war bislang vielversprechend. Die Firma übernimmt auch den Einbau des etwa 60.000 km gelaufenen Maschine für 2.500 Euro. Jetzt beruhigte mich eine Antwort von KI auf meine Frage, welcher Ölverbrauch für meinen Motor vertretbar sei. Die Antwort:

Normaler Ölverbrauch für den 5-Zylinder-Diesel (2.5 TDI, 136 PS) im VW Crafter Baujahr 2010Der VW Crafter aus dem Baujahr 2010 mit dem 5-Zylinder-Diesel (Motorcode z. B. BJK oder ähnlich, 2.5 TDI, 100 kW/136 PS) basiert auf einer Kooperation mit Mercedes (verwandt mit dem Sprinter W906). Dieser Motor ist für Nutzfahrzeuge konzipiert und kann je nach Laufleistung, Fahrweise (z. B. hohe Beladung, Kurzstrecken) und Wartungszustand einen gewissen Ölverbrauch aufweisen. Basierend auf Herstellerangaben, Forenberichten und Werkstatt-Erfahrungen ist ein Ölverbrauch von bis zu 1 Liter pro 1.000 km als normal anzusehen, insbesondere bei höherer Laufleistung (über 200.000 km). Dies entspricht der VW-Norm für viele Diesel-Motoren dieser Ära und wird in der Bedienungsanleitung sowie von VW-Werkstätten als Grenzwert bestätigt.
Warum ist das normal?Hersteller-Spezifikation: VW definiert in Service-Bulletins und der Bedienungsanleitung einen Verbrauch von maximal 0,5–1,0 l/1.000 km als akzeptabel für TDI-Motoren, da Ölverbrauch durch Verbrennung (z. B. über Kolbenringe) in Dieseln höher ist als in Benzinern. Bei Nutzfahrzeugen wie dem Crafter, die oft unter hoher Last fahren, ist das noch relevanter.

Motor-Charakteristik: Der 2.5 TDI ist ein robuster Reihenfünfzylinder, der für Dauerbelastung ausgelegt ist. Mit zunehmender Laufleistung (typisch ab 150.000–300.000 km) kann der Verbrauch steigen, ohne dass ein Defekt vorliegt. Häufige Ursachen für höheren Verbrauch sind leichte Abnutzung der Kolbenringe, defekte Ölabscheider oder Turbolader-Lecks, aber bis 1 l/1.000 km gilt das als "im Ordnung".
Vergleich mit realen Erfahrungen:Viele Crafter-Besitzer berichten in Foren von 0,5 l/1.000 km als typisch (z. B. bei 200.000–300.000 km).

Einige Fahrzeuge verbrauchen gar kein Öl zwischen Ölwechseln (alle 15.000–30.000 km), andere bis 1 l/600–1.000 km.

Bei extremen Fällen (z. B. >1,5 l/1.000 km) empfehlen Werkstätten eine Kompressionstest oder Überprüfung auf Lecks (z. B. Turbo, Ventildeckel).

Wann sollte man handeln?Unter 0,5 l/1.000 km: Ideal und wartungsfrei.
0,5–1,0 l/1.000 km: Normal, aber regelmäßig prüfen (z. B. wöchentlich Ölstand messen). Verwenden Sie nur VW-zugelassenes Öl (z. B. 5W-30 oder 5W-40, Spezifikation VW 505.01/507.00).

Über 1 l/1.000 km: Kann auf Probleme hinweisen (z. B. verschlissene Ringe, defekter AGR-Kühler oder Ölabscheider). Lassen Sie eine Ölverbrauchsmessung in einer VW-Werkstatt durchführen – das ist kostenlos oder günstig und kann Kulanzansprüche eröffnen.

Tipps zur Minimierung:Regelmäßige Inspektionen (Ölwechsel alle 15.000 km oder jährlich).

Vermeiden Sie Kurzstrecken und hohe Belastung ohne Aufwärmphase.
Füllen Sie immer das richtige Öl nach (ca. 7–8 Liter Gesamtfüllmenge).
Falls Ihr Fahrzeug ungewöhnlich viel Öl verbraucht (z. B. Warnlampe häufig oder sichtbarer Qualm), fahren Sie zu einer Werkstatt – ein niedriger Ölstand kann den Motor schädigen. Für spezifische Daten zu Ihrem Motorcode empfehle ich, die Bedienungsanleitung oder eine VW-Hotline zu konsultieren.


Also hat mein Bruder Recht, der mir rät, wegen dem Ölverbrauch keine Panik zu haben. Also geht's mit besseren Gefühlen in meiner kleinen Herbstfahrt weiter.


Ein weiterer Tag in Bitterfeld-Wolfen



Als Rentner-Camper ärgern mich mittlerweile Campgebühren wie am Campingpark über 29,11 Euro, wobei die Kilowattstunde mit 46 Cents noch am wenigstens in Gewicht fällt. Aber Strom im Wert von 61 Cents geben bei meinen nächtlichen Internet- und SAT-TV-Exkursionen meine beiden Aufbaubatterien kaum her. Außerdem war mir der Kaufhaustempel, in dem die Kaufhalle sich über zwei Etagen ausbreitet, einen Besuch wert. Um vier Jogurthbecher zu kaufen, muss die Einkaufskarre über das Rollband in die zweite Etage auffahren, Wurst, Käse, Obst und Gemüse gibt es im Erdgeschoß. Um die ausgedehnten Verkaufsflächen voll zu kriegen, dünsten Plastikwaren im Obergeschoß nicht weit der Kühltheke für Milchprodukte aus. Zur Kasse geht es dann wieder über ein Laufband ins Erdgeschoß. Um solche Strapazen nervlich zu verarbeiten, rollt meine Klause gerade einmal sieben Kilometer weiter. 


Bei Schlaitz unter den Warnhinweisen vor dem Eichenprozessionsspinner gibt es Platz, Strom, Einsamkeit und einen Blick auf den Muldestausee. Zum Preis von 17 Euro muss man dafür auf Wasser und Dusche verzichten und sich mit einem Dixi-Klo begnügen.  Der Blick aus dem Heckfenster über meinem Bett lohnt meine Mühe des Umzugs.


Ohne eine Radreise um den Großen Goitzschesee, die über 30 Kilometer ging, sollte man den Ort nicht verlassen.



Dieses Naturerlebnis an einem milden Spätsommertag macht mich glücklicher als alle Nachrichten aus dem Internet - glücklicher als Nachrichten von Freunden und Bekannten wie aus Tokyo oder vom widrigen Sängerknaben.



Beim Bild vom Roten Turm sieht man in der linken, oberen Ecke einen dunklen Schatten, weswegen mein lieber Bruder die Kamera zurück nimmt und mir seine dafür gibt.



Ob Arbeiten unter der Muldebrücke das Ufer des Flusses stabilisieren sollen?


Meist arbeiten Männer auf Baustellen.



Auf dem Weg rund um den See stehen in kurzen Abständen Schilder:

Bergbaugelände Zutritt für Unbefugte verboten!




Mein Glück der Waldeinsamkeit stört nichts und niemand.


Meine Blogs erinnern mich an meine Tage wie der Stein an die Gemeinde Niemegk


Vor dem Heckfenster meiner Klause zeigt sich am Abend der Sonnenuntergang in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit.


Dessau


Die mit Gedanken und Eindrücken überreiche Reisewoche klingt in Dessau aus.



Bei meiner ersten Stadtrunde fallen mir die zahlreichen Museen auf wie das Technik-, Strom- und Bauhausmuseum.




Morgen, am Samstag, gewähren die Museen freien Eintritt. Heute beschränkt sich mein Stadtbesuch auf erste Eindrücke wie hier die Elbe, die am Kornhaus im weiten Bogen abfließt.


In der Gropius-Allee flanieren wißbegierige Besucher durch die Museumsbauten.



Im Vorbeifahren hört man die Stadtführerin von der anderen Straßenseite, was sie den Touristen über die Baukunst von 1931 erklärt.



Entfernt erinnert mich das "Bauhaus" an das Gebäude, in dem wir als Redakteure Jahre lang unsere Brötchen verdienten. Ohne den Baggersee in der Nähe wäre mir die sommerliche Höllenhitze hinter den Fenstern unerträglich gewesen.



Angesichts des manchmal noch vorhandenen alten Baubestands möchte man darauf wetten, dass der Neubau nach der Wende entstand.




Ob die drei Herren hier reiche Beute abschleppen und sich redlich teilen?



Ob Architekten nach Dessau fahren, um die Baukunst verschiedener Epochen zu studieren?



Den Charme vergangener Zeiten zeigt das Postgebäude mit einem Adlersymbol über der Eingangsfront.



Wenn mich meine müden Füße morgen auf den Rathausturm schleppen, gäbe es einen Überblick von der Höhe.



Ob das Seehunde sein sollen, die auf dem Platz vor dem Rathaus mit Bällen jonglieren?



An dem ungewöhnlich warmen Spätsommertag versteckt sich die Sonne hinter dem Rathausturm.

 


Dessau Innenstadt macht einen aufgeräumten Eindruck.


Das Anhaltische Theater wirbt mit dem Plakat: "ES GRÜNT SO GRÜN"....



Wenige Kilometer außerhalb der Innenstadt in Richtung Flughafen fällt dann wieder eines der Gebäude auf, welches wohl kaum noch eine Sanierung retten kann oder wird.



Der Platz am Flugplatz taugt mir. Die Sanitäranlagen mit Duschen sind gut. Wifi funktioniert nicht. Voraussichtlich hält mich der Platz und das schöne Wetter einen weiteren Tag .... schon für die nächste


Geschichte.



p.s. Korrekturen - wenn überhaupt - später oder nie

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