12 März 2011

Öl und Flut, Wasser Marsch!

Wie Guttenberg, BILD, Bundeswehr, das Glückspielverbot für Hartz-IV-Empfänger mit den Kämpfen im Maghreb und dem AKW-Notstand in Fukushima verknüpft sind.




Guttenberg ist nicht mehr König der BILD-Leser Herzen. Der Kaiser geht nackt - ohne Doktor-Hut. Schreitet kein Führer strahlend voran, folgen freudig auch keine Freiwilligen. Jetzt schmiert die BILD-Schreibe nicht mehr den gräflichen Guttenberg-Führer, jetzt zahlt die Bundeswehr BILD die Anzeigen: "Freiwillige vor! Die Weite Welt lockt zum letzten Abenteuer: Krieg!" Die taz klagt gegen die Verquickung von Schmierenschreibe und bezahlter Wehrmacht-Werbung.

Dennoch kann Kriegsdienst hierzulande nicht so recht locken. Amerika, Du hast es besser, heisst es. Hast Du es besser? In Amerika verrotten die Ghettos zu rechtsfreien Zonen. Die Gemeinden bezahlen Polizisten nicht mehr. Arbeitslose Familienväter, zuvor noch Harte Bullen, kämpfen ohne Dienstwaffen nicht gegen schussbereite Drogendealer. Vielleicht lockt sie die Flucht an die Front? Oder ihre Söhne? Das Militär zahlt Waffen und Sarg.

Hierzulande ist es noch nicht so weit. Verzweifelt rechnen Regierende dem Hartz-IVer die legale Droge Alkohol aus dem Lebensnotwendigen heraus. Die private klagt gegen die staatliche Glückspielindustrie. Ein gerechter Richter spricht Recht: Der Hartz-IVer wird verurteilt, nicht mehr zu spielen. Kann keiner kontrollieren, klingt aber gut. Das Lohnabstandsgebot bleibt gewahrt. Der Leiharbeiter, dessen Lohn der Steuerzahler-Staat aufstockt aufs Minimum, darf weiter zocken. Immerhin was. Immerhin das.

Der Kampf ums Wasser ist härter als um Flachbildschirme. "Klimakriege" titelt Professor Harald Welzer und schreibt: "Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird." Menschen kämpfen um Wasser und Brot. Brecht verdichtet die Tage der Commune zum Refrain: "Somit haben wir beschlossen nunmehr schlechtes Leben mehr zu fürchten als den Tod." Das gab es auch hier schon. Doch noch sind wir nicht soweit hier im Land.

Kämpfer im Maghreb schießen für Freiheit und meinen mehr Wasser und Brot. Sozialen Sprengstoff haben blutsaufende Potentate über Jahrzehnte aufgestaut. Der Funke, mit dem sich ein Verzweifelter anzündete, setzt Staaten in Brand. Wüsten fressen Grasland, Tiere und Menschen. Wasser Marsch! Zum Trinken, zum Löschen, zum Leben.


Sozialen Sprengstoff schafft ein Lohngefüge, was Eliten mit dem Tausendfachen monatlich versorgt wie Angestellte und Arbeiter. Wer weniger hat, doch dennoch vom Großen Kuchen auf Kredit knabbert, dem gibt der Bongster gerne Kredit. Doch wen der Boss kündigt, kann keine Raten mehr zahlen. Verfaulen Kredite, platzen Bankblasen. Gerichtsvollzieher pfänden Farbbildschirme, Autos und Autos. Die schönen Sachwerte landen im Ramschladen. Die Energiebilanz vergiftet das Klima. Wüsten fressen Grasland, Tiere und Menschen. Schaurige Bilder von Fluten und Feuerbrünsten lassen uns unsere Ohnmacht im Fernsehsessel fühlen.

Rohstoffe verteuern sich inflationär. Die Preise für Gold, Silber, Öl, Weizen, Soja, für Rohstoffe und Grundnahrungsmittel steigen und steigen. Inflation verbrennt den Papierwert von Geld.


Blut fließt auf den Straßen. Es geht um Wasser, Weizen und Öl. Öl gegen Waffen, Öl gegen Waren. Öl schmiert das kleinste Rad im Getriebe. Ohne Öl keine Produktion, Leben steht still. Ohne Öl ist der Ofen aus.

Bevor nichts mehr geht, kommt es zum Kampf. Kampf kommt zum Krieg, Krieg geht als Letztes. Die Bundeswehr braucht Kämpfer. Freiwillige vor!

In Fukushima kämpft Krieg gegen Katastrophe. Wasser Marsch! Kühlwasser oder Katastrophe. TINA, there is no alternative: Wasser oder GAU. Wasser Marsch!

Freiwillige vor! Kriegs- und Katastrophenfreiwillige braucht das Land, jedes Land. Noch wirbt die Bundeswehr bei BILD.









Die Helden von Tschernobyl starben als Zwangsverpflichtete.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Der Artikel ist viel Text und kein Inhalt.