07 April 2019

Vom Traumschloß Sully-sur-Loire zur Skandalisierung Sellners

Eine Hommage an alle Ausbeuter, Aussauger und Volksverführer, die über Jahrhunderte dem schwitzenden, weinenden, blutenden Volk Steuern abgepresst haben, um sich in pompösen Schlössern verwöhnen zu lassen, zu denen der dumme Pöbel wallfahrt, um staunend das Maul aufzureißen und vor all der Pracht und Herrlichkeit Tränen der Freude und Rührung zu vergießen. Mehr dann von meiner Frau daheim und der Skandalisierung Sellners durch die Spende eines Irren sowie von einem Video und Buch zum AfD-Europawahlkampf.


Sully-sur-Loire: Bilder der Schloßbesichtigung folgen später im Text.


Mein Blog mag dem Ernst der Lage nicht angemessen sein.
Doch mit Galgenhumor kommt man fröhlicher an den Strick.


Manche Meinung ist Freiheit nicht wert!
Ist das so?

Nach drei Nächten in La Chapelle-Saint-Mesmin geht es ausgeruht daran, Schlösser zu besichtigen. Ein Ausschnitt von einer 5,23 MByte großen Flash animierten Karte bei Wiki zeigt, wieviel Schlösser sich allein im Umkreis von Orléans türmen.


Ausschnitt aus der Wiki-Karte von Maximilian Dörrbecker (Chumwa) [CC BY-SA 2.5 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)]


Der Regen am letzten Abend in Chapelle-Saint-Mesmin macht mir nichts, wenn Gas angenehm warm gegen die sechs Grad kalte Nacht heizt. Auch Fernsehen ist weit weniger wichtig als die starke WiFi-Verbindung. Sie erlaubt mit Google-Maps die Strecken genau zu berechnen, dazu beschreibt Wiki, was es zu sehen gibt mit geschichtlichem Hintergrund - besser und umfangreicher als jeder Reiseführer. Die Infos sind mir wichtig.




Mit einer Übernachtung in Sully-sur-Loire waren 142 Kilometer im Auto leichter zu schaffen als mit dem Fahrrad, wie die Karte zeigt.



1. La Chapelle-Saint-Mesmin
2. Saint Benoit-sur-Loire
3. Sully-sur-Loire
4. Gien
5. Chateauneuf-sur-Loire
6. La Chapelle-Saint-Mesmin

Glücklich "daheim" wieder  in Chapelle-Saint-Mesmin blinzelt meine Antenne diesmal sogar zum Satelliten, WiFi gut hier wie gehabt. In Sully-sur-Loire erlaubt mir der Luxus des Viersterne-Campings mal wieder eine Dusche, obgleich der abgehärtete Reisende es auch eine Woche und länger ohne Dusche aushält. Mein Wisch-, Wasch-, Nähr- und Plärrbär daheim hätte sicher in den bald vier Wochen schon zweimal eine Waschmaschine angeworfen. So ist sie halt.



Obgleich sie mir immer vergewissert, dass sie doch garnichts mache, beherrscht sie mich allein mit ihrer Mimik, ihrem Atem und ihrer unerforschlichen, geheimen, weiblichen Macht. Sie will das überhaupt nicht einsehen, doch so ist es für mich. Es ist mir unerträglich, wenn sie gereizt oder gar unglücklich auch nur eine Miene verzieht. Also liegt alles in meiner Geschicklichkeit, sie zufrieden, froh und glücklich zu sehen. Meist gelingt es.


Per Skype wird sie mir wieder erzählen, was für einen Quatsch sie von mir über sich lesen muss, weil alles ganz anders wäre. So ist ist sie eben. Je weiter und länger wir voneinander entfernt und getrennt sind, umso größer wird unsere Sehnsucht nacheinander. So ist das eben. Wenn ihr meine Bilder und Geschichten gefallen, erfüllen Reise und Blog ihren Sinn und Zweck.

Nach drei Tagen ohne Autofahren geht es mit munterem Schwung in den neuen Tag. Die Temperatur ist an der Frostgrenze. Aus der Loire steigen in der aufgehenden Sonne leichte Nebel. Vogelgezwitscher, Bäume und Blumen im Blütenbrautkleid, bereit zu Befruchtung. Besser kann der Tag nicht beginnen.





Die Strecke von 55 Kilometer nach Sully-sur-Loire sollte zu schaffen sein. Ein Schild verspricht ein Carrefour-Einkaufszentrum in "fünf Minuten" Fahrt in Ingres abseits der Strecke. So geht es durch Industriegebiete von Orléans, durch Wohngebiete bis zum Carrefour: Schokoladen, Käse, zwei Gläser Artischocken-Herzen, zwei Gläser Oliven, Käse, Brot, Müsli, eine Fischdose und Kekse sollten wieder für eine Weile reichen. Die erste Station ist nach dem Einkauf bei Carrefour in Ingres nach etwa 20 Kilometer schnell erreicht. Es ist das Kloster:



Saint Benoit-sur-Loire 


darf man als Pilger und Wallfahrer an der Loire nicht auslassen:


Vor dem Kloster muss man sich als Wichtigtuer kurz ins Halteverbot stellen, um zu dokumentieren, dass man wirklich da war.

Der Ort ist bekannt für seine romanische Benediktinerabtei, in der sich Reliquien des heiligen Benedikt von Nursia befinden sollen. Die Abtei wurde um 640 gegründet und erlangte große Berühmtheit. Vor allem im Mittelalter war die Klosterkirche von Saint-Benoît-sur-Loire ein Ziel für viele Pilger und Wallfahrer       



Von der Straße auf dem Deich blickt man auf die Loire, südlich erhebt sich das Kloster von Benoit-sur-Loire. Das ist die erste Herrlichkeit auf der Strecke.






Die uralten Mauern erinnern mich an das Eifelkloster Maria Laach.






Immer wieder lässt mich die Kunst von Steinmetzen und Baumeistern staunen. Stein für Stein aufeinander gefugt ergeben das große Ganze.





Es gibt kaum Schmuck, keine Bilder in dem Monument. Der bunt gekachelte Boden ist eine Ausnahme.






Auch hier wieder eine Erinnerung an Jeanne d'Arc.





Die Ausstrahlung des Gebäudes außen wie innen fordert Achtung. Nach wenigen Kilometer ist dann das nächste Ziel meiner heutigen Etappe erreicht.


Sully-sur-Loire


Das Schloss von Sully liegt direkt am Ufer der Loire – früher lag es fast mitten im Fluss. Daher ist der Schlossgraben besonders breit und hinter dem Schloss zu einem Teich erweitert. Die Anlage wurde zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert errichtet bzw. umgebaut. Der älteste Teil der Anlage ist der zur Loire hin gelegene hohe Donjon, der von dicken Rundtürmen an den Ecken eingefasst wird. Im größten Raum des Schlosses, dem Ehrensaal im ersten Geschoss des Donjons, ließ Voltaire seine Tragödie „Artémise“ aufführen, als er, aus Paris verbannt, in Sully Zuflucht gefunden hatte.

Der Dachstuhl im Schloss Sully-sur-Loire: Super sehenswert!

Besonders sehenswert ist der Dachstuhl des Donjons, der als einer der handwerklich kunstvollsten und schönsten, die aus dem Mittelalter erhalten sind, gilt.



Sully-sur-Loire verwöhnt mich mit einem 18 Euro Camp, obgleich es einen gebührenfreien Stellplatz beim Schloß gäbe. Doch nach Paris, langen Radtouren kann eine Dusche nicht schaden.





Nach einer für meine Verhältnisse feudal fürstlichen Mahlzeit und der Dusche geht es nach kurzer Radfahrt über die Loire-Brücke zum Schloß.





Das Schloß ist wie aus einem Bilderbuch!




Für acht Euro darf man die Gemächer der einst Mächtigen besuchen.



Die Räume sind museal ausgestaltet wie mit diesem Wandteppich badender Nymphen. Amor, der Schlingel hat schon den Pfeil auf dem Bogen, um es der Schönen bei der Massage ihres Beines zu besorgen.





Im Erdgeschoß arbeiteten Köche und Diener, eine kleine Küche ist angeschlossen. Dann geht es weiter über zwei Stockwerke von einem in das andere Zimmer.





Vom Innenhof aus überblickt man die Pracht, durch die enge Wendeltreppen in die oberen Gemächer führen.





Der Ehrensaal beeindruckt mit prächtigen Bilder, die die damals Mächtigen in Pose herausstellen.






Der Kamin heizte den Raum.






In diesem kahlen Gewölbe über der damaligen Zugbrücke arbeitete der Schloßherr. Hinter einer soliden Eisentür verschloß er Schätze und Papiere in diesem Raum.






Im Mittelalter war dies das Königszimmer, später übernachtete er dort auf Dienstreisen.





Dieser Weg führt zum zuvor schon gezeigten Dachstuhl. Handwerker haben die Eichenbalken im gotischen Stil kunstvoll verarbeitet. Der Dachstuhl stammt aus dem 15. Jahrhundert und hat sich großteils bis heute erhalten. Früher sollen dort die Sicherheitskräfte gehaust haben.






Später soll hier der Verwalter seine Akten geführt haben, der vermutlich den Eingang der Gelder aus den Liegenschaften der angeschlossenen Güter kontrollierte.






Das Zimmer erfreute die Dame des Hauses, damals das Schlafzimmer der Herzogin von Sully. Die Wandbehänge erzählen von einer Dame namens Psyche, welche verschiedene Prüfungen zu bestehen hatte. Das Wandbild zeigt eine gequälte Kreatur, die eine Mitfahrt im Kahn erfleht. Doch die Dame durfte sich nicht erweichen lassen, um die Prüfung zu bestehen.






Nachdem der Chronist ermüdet ist, berichtet er nichts folgenden Räumen. Man stelle sich nur noch vor, wie diese Gesellschaft speiste.






Draußen vor dem Schloß saß man nicht auf Sesseln, nicht einmal auf Stühlen sondern auf Steinen.





Amtsgeschäfte erledigen heute die Mitarbeiter im Rathaus, vor dem die bunten Fahnen wehen. Zum Glück spielt das Wetter mit, um Bilder bei Sonnenschein zu machen.





Die junge Dame im Touristenbüro gab mir zwei Karten: Eine mit 80 Schlössern und Museen zwischen Gien und Nantes, die andere dazu noch mit Stellplätzen im Umkreis von Orléans.





Die Grotte Lourdes im Schlosspark ist vergleichsweise weniger attraktiver als der Blick über die Loire mit den Sandbänken am Nordufer.





Der Blütenbaum - ganz in weiß  - ist bereit zur Befruchtung, was hoffentlich Gendergerecht formuliert ist, oder? Nach einer erholsamen Nacht geht es weiter nach

Gien



Was für ein wunderbares Leben! Morgens gegen 6.00 Uhr kriecht ein rotgoldener Schein der Sonne über die Nebel der Loire in Sully-sur-Marne. Die Vögel mit ihrem Konzert ringsum holen mich aus den warmen Federn in den nur ein Grad Celsius kalten Tag. Das frische Baguette liegt ab 8.00 Uhr an der Rezeption des Camps für mich bereit. Doch um die Zeit drängt es mich schon zur Weiterfahrt. Ein weiteres Schloß wartet in Gien, 20 Kilometer weiter. Über die Deichstraße an der Loire, ringsherum Wälder, Sträuche, Äcker und Felder geht die geruhsame Fahrt.



Drei Kühlturme am Wegrand, die ein Atomkraftwerk mit Wasser der Loire kühlen, lassen ahnen, warum Frankreich Klimaziele leichter einhalten kann. Wiki meint dazu:
 
In Frankreich wurden zwischen 1956 und 2002 über 60 Nuklearanlagen in Betrieb genommen.
Doch die Anlagen zu besichtigen, ist nicht Zweck meiner Reise.

Am Ortseingang Gien hat die Existenz für mich eine Tankstelle hingestellt, um auch GPL zu zapfen. Es wird nach zehn Tagen Zeit, die fast leere Tankflasche zu füllen, wie die Rechnung zeigt: 17,31 Liter Gas für 13,83 Euro. Der Dieseltank wird bei den kurzen Strecken seit Paris nur sehr langsam leer, doch Gas brennt viel am Abend und in den kalten Nächten.



Auf kleinen Wegen schleicht mein 3,5-Tonner auf den Parkplatz am Schloß mit der Kirche. Kurz vor 10.00 Uhr morgens findet sich eine Lücke auf dem gut gefüllten Parkplatz über der Stadt am Schloß. Eine Trauergesellschaft hat sich eingefunden, die nicht gerade freundlich auf mich als fröhlichen Urlauber blickt.



Das Schloß schließt sich der Kirche mit nur geringem Abstand an.




Mit Kamera und forschendem Blick lässt sich bei geschwindem Schritt das klerikale Großbauwerk mit dem Schloß dahinter erforschen, fotografieren, und über die Stadt, die Loire in Richtung der drei Kühltürme des Atomkraftwerks blicken.



Mit leisen Surren fährt ein Elektromotor eine Vorrichtung mit dem Sarg aus dem  luxuriösen Leichenwagen von Daimler-Benz. Die Trauergesellschaft strömt in die Kirche. In demütiger Andacht verharren meine Schritte vor der Tür, die streng blickende Herren in Dienstbotentracht vor ungebetenen Eindringlingen bewachen. Die Fenster der Kirche strahlen von ferne in ihrer bunten Regenbogenpracht, dann schließen sich die Türen vor mir. Meine Gedanken gehen wieder zurück nach Gien und seiner Geschichte. Diese fängt wie oft in dieser Gegend mit den Römer an.

Auf dem heutigen Gemeindegebiet bestand bereits in römischer Zeit eine dörfliche Siedlung (Alt-Gien). Im Rahmen der Christianisierung gründete der Heilige Pelerin im 3. Jahrhundert eine christliche Gemeinde und ließ eine Peter und Paul geweihte Kirche errichten. 760 machte Pippin der Kurze Halt in Gien, bevor er in eine Schlacht gegen die Aquitanier zog

Doch dann sind wir auch schon schnell wieder bei der deutsch-französischen Geschichte, wie  Fotografien rund um die Kirche zeigen.




Der 75. Geburtstag der Schlacht von Gien am 13.-14. Juni 2015 ist nun auch schon bald wieder vier Jahre vorüber, doch die Freiluftfotoaustellung hat die Jahre unbeschadet überstanden.



Der Text von Wiki lässt sich leichter lesen als vom Foto der Tafel:
Am 15. Juni 1940 bombardierte die deutsche Luftwaffe die Brücke von Gien, um der französischen Armee die Rückzugsmöglichkeit über die Loire abzuschneiden. Durch den Luftangriff wurde ein Großbrand ausgelöst, der die Altstadt zu Füßen des Schlosses vernichtete. Nachdem die Flammen nach drei Tagen und Nächten erloschen waren, hatte sich ein großer Teil der Stadt in Asche verwandelt. 422 Häuser waren vollständig vernichtet und 921 teilzerstört, aber das Schloss hatte die Katastrophe überstanden. Bereits 1941 wurden Pläne für den Wiederaufbau erstellt. Die Arbeiten konnten indes erst nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen werden. Zahlreiche Häuser wurden im Stil der wenigen übriggebliebenen Häuser rekonstruiert.



So lässt sich Gien vom Schloss- und Kirchberg aus mittlerweile wieder sehr hübsch anschauen. Über die Loire führt die alte Brücke.

Noch einen abschließenden Blick zum Schloß, in dessen Park sich eine kapitale Hirschplastik aufbretzelt, ein Blick noch zu den drei Atommeilerkühltürmen an der Loire, dann geht es zurück über die herrliche Deichstraße an der Loire, durch Wälder und blühende Landschaften nach Chateauneuf-sur-Loire, 45 Kilometer. Doch schon nach 13 Kilometern fordert mein Magen das knusprige Baguette zum zweiten Frühstück. An einem einsamen Platz mit Blick auf den Schloßteich und die Burganlage von Dampierre-en-Burly belohnt mich ein reichhaltiges zweites Frühstück.



Dabei lässt das Radio Georges Brassens einfühlsam ein sanftes Liebeslied trällern. So geht's nach der Pause zum nächsten Schloß.


Chateauneuf-sur-Loire



Wenn man dann bei Wiki liest, was im Laufe der Jahrhunderte abging, versteht man schlußendlich die Französische Revolution.
Châteauneuf-sur-Loire war aufgrund seiner Lage an der Loire und des mit der Schifffahrt verbundenen regen Handels schon in der Vergangenheit das wirtschaftliche Zentrum der Region und beliebter Aufenthaltsort der ersten Kapetinger. Im 11. Jahrhundert ließ Heinrich I. hier eine Feste errichten. Es war zu dieser Zeit das jüngste der königlichen Schlösser und erhielt deshalb den Namen „Château Neuf“, also „Neues Schloss“. 1328 starb an diesem Ort der letzte der Hauptlinie des Geschlechts der Kapetinger, Karl IV., der Schöne.



Die Festung diente später den Valois sowie den Herzögen von Orleans als Sitz. Ludwig XIV. verkaufte das Schloss 1646 an seinen Staatssekretär und Zeremonienmeister Louis I. Phélypeaux de La Vrillière (1598–1681), der die alte Anlage, von der noch Gräben und Befestigungsmauern erhalten sind, zum sogenannten „Kleinen Versailles“ umbaute. Das prachtvolle, von Domenico Guidi stammende barocke Marmorgrabmal Phélapeaux’ befindet sich in der sehenswerten, um 1600 errichteten Kirche Saint-Martial in Châteauneuf-sur-Loire.



Von Kindesbeinen an haben Franzosen ihre Geschichte in Schulbücher und in den Gemäuern recht lebendig vor Augen. Wenn dann die Marcon-Mutti sich für Hundertausende neues Geschirr leistet für ihrer Staatsküche, die Steuerzahler aber jeden Cent dreimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben, dann ziehen manche ihre Gelbwesten an und machen auch gestern am Samstag beim ACT XXI Rambazamba. Damals war's nicht anders.

Im 18. Jahrhundert gelangte das Schloss schließlich in den Besitz des Herzogs von Penthièvre, Enkel des Sonnenkönigs und Madame de Montespan, der es noch einmal erweiterte. Während der Französischen Revolution schon teilweise zerstört, ließ der Architekt, an den das Anwesen verkauft worden war, den Hauptflügel 1802 vollständig abreißen.

Wie auch in Gien liegt gegenüber dem Schloß und dessen Park in nächster Nachbarschaft wieder die Kirche.


Den Pfaffen ging es in der französichen Revolution gleich mit dem Adel ja auch an den Kragen.




Doch heute betritt man in Anstand mit Würden Schlösser wie Kirchen und bestaunt das von Domenico Guidi stammende barocke Marmorgrabmal Phélapeaux.




An Eindrücken übersättigt zieht es mich wieder zu einer längeren Ruhepause und -phase in den schon vertrauten Platz an der Loire, nach La Chapelle-Saint-Mismen. So endet der Rundkurs von 142 Kilometern mit den fünf Sehenswürdigkeiten, Schlössern, Kloster, Kirchen, mit Einkäufen von Lebensmitteln und Gas da, wo er anfing.

In meiner zwei-mal-sechs-Meter kleinen Klause mit meiner lieben Lady daheim als Nutzgartengärtnerin ist es uns beiden ohnehin schleierhaft, wie man in den "Besitz eines Schlosses" kommt, wie man Millionen Abfindungen einsackt, wie Vereine Fußballer für Millionen "einkaufen", wie Sozial-, Asyl- und Militärindustrie Milliarden umsetzen. Doch wer mit dem Cent rechnet, beschäftigt sich mit Millionengeschäften eher am Rande.

Zum "Fall" Sellner und von Schrift und Sprache im Polit-Geschäft

 

 

https://youtu.be/tqPrbvBQuLs
Die Widerlichkeit Martin Sellners

Als Pirincci bei seiner Dresdner Pegida Rede seinen unglücklichen KZ-Vergleich brachte, begann das große Kesseltreiben gegen den Schriftsteller. Diese Treibjagd auf  Pirincci sollte seine wirtschaftliche Existenz vernichten und hat ihm wirtschaftlich sehr geschadet.


Jetzt hat die Treib- und Hetzjagd auf Martin Sellner als intellektuellen Kopf und Organisator der Identitären Bewegung noch absurdere Munition gefunden, um die Bewegung Sellners zu vernichten: Es geht um eine Spende 2018 von dem Mann, der am 15. März 2019 in Christchurch als psychopathischer Massenmörder Muslims in ihrer Moschee erschoß. Schon deliriert beispielsweise bei ZEIT online ein Daniel Erk, 


es gibt keinen harmlosen Rechtsextremismus.



Schon mit dem Wort "Rechtsextremismus" diffamiert der Autor den Patrioten Sellner, der eher in bester Tradition Alt-Linker Happening-Aktionen vollkommen gewaltfrei die Politik der Offenen Grenzen ins Lächerliche zieht. Wer die Gestalten der Staatsautorität lächerlich macht, entzieht ihnen den Boden der Glaubwürdigkeit und untergräbt ihre Autorität. Beispielhaft untergrub Lindenberg 1982 mit seinem "Sonderzug nach Pankow" die Autorität Honeckers. Kunstvolle Liedtexte mit Gefühlen aufgeladen gehen unter die Haut und gewinnen höchsten Einfluß auf die Menschen.

Martin Sellner ist kein Schriftsteller wie Pirincci, er ist ein begnadeter Redner mit einer Gruppe von hochkarätigen Aktivisten, welche die offizielle Staatsrichtung auf witzige Art angreifen - beispielhaft so:



Solche Aktionen stinken dem Mainstream-Polit-und-Presse-Profi, ebenso wie klerikalen und künstlerischen  Clowns im Dienst der Macht. Daher quetscht besagter ZEIT online Autor mit diesem Schlusssatz seiner Suada allen giftigen Eiter aus seinem Hirn:
 "Die Assoziationskette lautet jetzt: rechts – rechtsradikal – identitär – Christchurch. "


Nur mal nebenbei: Wer sich vom ZEIT-Geist betören lässt, der fragt nicht danach, wie die Assoziationen von Mordtaten wie am Breitscheidplatz, in Bataclan, in Nizza und an vielen anderen Orten  zu verketten sind, etwa Islam - Islamismus - Scharia - und dann?


Zurück zu Sellner und seinem Viertelstunden-Video "Widerlich". Im Gegensatz zum Schriftsteller Pirincci, der bislang höchst selten eine fünfstellige Zahl von Lesern in seinem Blog erreicht hat, geht bei Sellner die Post ab:

Innerhalb weniger Tage nach Veröffentlich bekommt Sellner für sein Video 34.434 Aufrufe, 3815 Like und auch bald 1000 Kommentare. Obgleich Pirincci für mich der größte, deutsche, lebende Schriftsteller ist, der wieder an seinem nächsten witzigen und wertvollen Werk arbeitet, obgleich Pirincci Geld und Anerkennung von seinen Lesern bekommt und verdient, bewirkt politische Agitation in Schrift, Buch oder Flugblatt vergleichsweise wenig.

Dass Autoren wie Pirincci, Abdel-Samad, Buschkowsky, Sarrazin zum Teil Bestseller lancieren, damit Geld machen, ist verdienter Lohn ihrer Mühe. Doch die Leser, die mit diesen Büchern ihre Schränke, ihre Hirne oder ihre eBooks füllen, bringt diese Lektüre nicht viel weiter.

Ähnlich bewegen bemühte Autoren von Blogs wie Floydmasika, Philolaos von Bayern-ist-frei, wie Stürzenberger, Bartels und andere bei pi-news, wie Klonovsky in der acta diurna zwar mehr als nichts, aber weit weniger als Videos und Aktionen wie von Sellner.

Zwar finden mehr oder minder begabte Blogger ihr Publikum, sacken bestenfalls Spenden ein oder Geld über Werbung, schaffen ein Gegengewicht zu GEZ- und Mainstream-Medien, informieren, unterhalten Leser, geben wertvolle Anregungen und Einsichten, doch erstaunlich sind die geringen Zugriffsraten gebenüber Videos, die auch Tim Kellner meist fast fünfstellig erreicht. Mir selbst sind als Leseratte Blogs, Text- und Bildnachrichten lieber, auch sind mir Zugriffsraten eher gleichgültig, weil mir mein Blog als Hobby auf Reisen gleichsam als virtuelles Tagebuch und als Liebesgruß für meine Frau daheim dient. Doch wenn mein Blog vierstellige Zugriffsrate erhält, vielleicht sogar den einen oder anderen Kommentar, lohnt dies meine Mühe doppelt und dreifach. Danke dafür!


Wahlauftakt der AfD zum EU-Parlament


 Zum Schluß hat mir eine Video-Aufzeichnung mit hochkarätigen Persönlichkeiten wie Prof. Otte, Dr. Rothfuss und anderen hier heute viel zu sehen, zu hören und zu denken gegeben - sehr empfehlenswert:





https://youtu.be/XJvHUQVEmug
Bürgergespräch: Nachdenken für Deutschland! mit Max Otte - AfD-Fraktion im Bundestag 

Zu den Redner, auch Autoren und Polit-Aktivisten in obigem Youtube merkt Dr. Rainer Rothfuss bei Facebook an:

Exakt vor 4 Wochen erst beschlossen, jetzt schon mit 12 fundierten Artikeln zu kritischen Europa-Themen nach Lektorat und Layout im Druck. 12 Autoren (11 davon Kandidaten), darunter 10 Doktoren, davon 3 Professoren (+ ein ehemaliger ;-)) - ein Oberregierungsrat, ein Oberstleutnant a.D. Also typische "Dumpfbacken" von der AfD, wie CSU-/EVP Spitzenkandidat und "Juncker" in spe Manfred Weber meint - für mich ist er nichts weiter als der "Heiko Maas der EU", also eine Katastrophe für unser Land und die Zukunft Europas...





Die Autoren in diesem Buch bringen nicht allein am Schreibtisch ihre wertvollen Gedanken auf Datenträger, sondern treten in freier Rede in Veranstaltungen auf.  Beeinflussen Sprache, Reden, Videos vielleicht besser als Bücher, Blogs, Kommentare und Schriften? Aber öffentlich reden, kann nicht jeder. Politische Songs wären noch besser, doch das können noch weniger.




Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte: Wieso also nicht die Karikaturen vom genialen Garrison sich unentgeltlich laden?

Auf zum nächsten Schloß Chambord!

Nach fünf Nächten an diesem großzügigen, preiswerten Platz in La Chapelle Saint-Mesmin zieht es mich zu neuen, zu nächsten Attraktionen. Nach zwei Ruhetagen mit Spaziergängen und Einkäufen am Markt geht es mit einem dankbaren Gefühl für die großartigen Menschen, ihre Geduld beim Einkaufen an Marktständen, an der Kasse bei Aldi, an ihre fröhliche Freundlichkeit miteinander zu scherzen, an die vorherrschende Sauberkeit auf den Straßen weiter. Geht es schon wieder weiter?


Spezialfahrzeuge mit einer Reihe von Teller großen Kreissägen werden weiter die Platanenalleen in Reih und Glied rasieren



Die Republique Francaise wird weiter für ihre Bürger sorgen, auch wenn die Gelbwesten wieder am Samstag in sechstelligen Zahl die Plätze und Straßen der Städte bevölkert haben.


Überall werden weiter Abfalleimer stehen, manchmal mit Schildern, um die Menschen freundlich zu mahnen, dort ihren Müll zu entsorgen. Bänke werden weiter zum Rasten und Ruhen laden.


Sogar ein Schwimmbad leistet sich die etwa 10.000 Einwohner zählende Vorortgemeinde La Chapelle Saint-Mesmin, sieben Kilometer hinter Orléans. Aus einer Tanzschule holen Eltern ihre kleinen Töchter ab, die beschwingt an Papas Hand zum Auto mehr tänzeln als trotten.


Sogar mein erstes Auto, was für meine Arbeit ab 1979 ebenso nötig war wie zum Transport meiner Tochter, fährt hier noch in genau gleicher Form, Ausstattung und Farbe mit dem alten, schwarzen Nummerschild mit den silbernen Buchstaben und Ziffern.


Am Samstag versorgt ein kleiner Markt die Menschen, mich mit Eier, Feldsalat, Mandarinen und Käse.



An der Straße nach Orléans, fünf Minuten mit dem Fahrrad, hat Aldi eine Filiale, die meine Vorräte mit einem Glas Muscheln, einer Schokolade, zwei Packungen Müllbeuteln und vier Rollen Küchentüchern auffrischt - für 10,72 Euro. Mit dem Baguette vom türkischen oder marokkanischen tüchtigen Bäcker an der Straße fehlt mir nun nichts mehr zum meinem glücklichen Sonntag - eigentlich gleichgültig ob mein "Schloß" hier im Auto weiter mich versorgt und verwöhnt, ob mir das Schwimmbad am Ort, mein Akkordeon, die fantastische WiFi-Verbindung, Spaziergänge, eine kleine Radfahrt noch mal nach Orléans und abends der Tatort Spaß, Spiel und Spannung bringen, oder ob mich das nächste Schloß am Weg auf neue, auf andere Gedanken bringt, es ist eigentlich gleichgültig, wo der Chronist froh und glücklich seine Rentnerruhe in Frankreich feiert.


Mein belgischer Nachbar hat mir sein Traumauto gezeigt: Er kommt mit seiner Frau von einer zweimonatigen Marokko-Reise zurück - ein Allrad-Luxusmobil etwa der Art:

Mercedes Sprinter 2,2 l 163 ch
L x l x h : 6.55 x 2,15 x 2,95
PTAC/CU (kg) : 3500/nc
Places C.G./nuit/repas : 4/3/4
Clim cabine : Oui
Carrosserie : Polyester
Cuisine : - avec réchaud 2 feux - réfrigérateur de 106 l. - four
Couchage : - permanent AR (208 x 80 cm) - de pavillon (190 x 140 cm)
Toilette : - Intégrée - WC à cassette
Soute-garage : Oui - Galerie :
Services : E.P./E.U. : 150/90 l;  propane 2 x 13 kg;  chauffage air pulsé sur gaz  Truma C4
Lit pavillon : Non
Prix du véhicule neuf à sa sortie en 2015 : 136 000 €

Vor dem Vergessen noch abschließend, endgültig abschließend erwähnt: Mehr als Schriften, Reden, Polit-Songs und Karikaturen bringt die Not die Menschen zusammen und auf die Straße, in Frankreich die Gelbwesten und gestern in Deutschland die Mieter. DT im Gelben Forum berichtet:

Merkel persönlich sowie eine Reihe von SPD Ministern sind URSÄCHLICH dafür verantwortlich, daß wir diese Mieterhöhungsexzesse in Deutschland haben.

Die Mieten sind vor 2013 stets im Bereich von 1-2% p.a. maximal gestiegen. Selbst in Ballungszentren wie Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, München war das nicht mehr. Berlin war sowieso außen vor.

Dann gab Merkel selber 2013 mit der "Mietpreisbremse" und der "Modernisierungsumlage" den Startschuß. 10% und das Umlegen der Renovierung binnen 8 (!) Jahren KOMPLETT auf den Mieter, sprich eine Umlage von 12% pro Jahr AUF DEN MIETER. Ich habe gedacht, ich höre nicht recht, als das Gesetz in Kraft trat. Das war das unsozialste, was Schwarz-Rot in mehr als 3 Dekaden getan hat, schlimmer als Hartz-IV.

Dazu kamen massenhafte Sozialwohnungsverkäufe wie über 20000 Wohnungen der LBBW in Stuttgart, persönlich eingefädelt 2012 durch Finanzminister (SPD!) Nils Schmid, der die Wohnungen anstatt an die Stadt lieber an die Heuschrecke Patrizia in Augsburg verkaufte, die sie an die Vonovia weiterverkaufte.
Und munter geht die Diskussion weiter....

Es sind die Millionen, die zu uns kommen...
Doch mir reicht's soweit.



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Der österreichische Blogger G. Gross wütet in einer Talkshow




Der schöne Sonntag ist mir zu schaden, um Auto zu fahren, Stunden durch das nächste Schloß zu spazieren. Mehr lockt nochmal Orléans, auch dort nicht Museen, einfach durch die Straßen radeln, in der Sonne sitzen, fremde Stellen erforschen. Das reicht.





Das alte Rathaus mit seinem prächtigen Garten und den alten, hohen Bäumen....


...beherbergt jetzt eine Musikschule.



Das Kirchenfenster zeigt den Scheiterhaufen mit Jeanne d'Arc.




Empfang beim Bischof




Die Orgel mit kunstvollen Schnitzwerken



Der alte Kanal hat vor der Zeit von LKWs die Stadt mit Schiffsladungen versorgt.


Dann liegt an der Loire, unterhalb des Kanals, dieser Schaufelraddampfer. Eine Schleuse kann Boote in den Kanal und zurück auf die Loire befördern. Ob größere Schiffe über die Stromschnellen unter der alten Loirebrücke durchkommen, bleibt zu bezweifeln.


https://www.youtube.com/watch?v=CzMY61Oj1y4&feature=share


"Talk im Hangar-7: Neue Rechte: Wie groß ist die Gefahr?" Solche Auseinandersetzungen wünscht man sich in GEZ-TV, ein vergeblicher Wunsch!



1 Kommentar:

palina hat gesagt…

vielleicht bringt dieser Artikel von Alexandra Bader ein wenig Licht ins Dunkel, wenn es um die IB und Martin Sellner geht.
https://alexandrabader.wordpress.com/2019/04/05/sprengen-die-identitaeren-die-koalition/