19 März 2022

ONLY LYON - and Avignon


Während die Frau daheim Kriegsvorräte bunkert, flüchtet sich mein Sinnen und Trachten in "Rentners Rummelplatz Reisen".  Gedanklich dem Krieg zu entfliehen, gelingt mir nicht. Denn dessen Folgen werden uns schwerer noch treffen, als wir uns vorstellen mögen. Auch wenn Moskaus Stimme wie in Russia Today zensiert ist, kann sie hören, wer will.

Meine Bücher sind Straßen, meine Worte sind Bilder, meine Musik das Dieselbrummen.



MANPADS steht für "Man Portable Air Defense System" oder für "Einmann-Flugabwehr-Lenkwaffe" - nichts gutes für zivile wie militärische Flugzeuge. Es knallt und donnert todbringend nahe der polnischen Grenze. Medien machen Auflage.





Von Lemberg bis zur urkainische-polnischen Grenze sind es keine 70 Kilometer mehr. Beim Spaziergang über das Camp bei Lyon bringen mich die Fernreisefahrzeuge fort von bedrückenden Fakten.


Ein Allrad-Pickup mit Aufbaukabine rettet den Fahrer, solange er Diesel kaufen kann.



 Stalin hat als Kriegsgewinn die russischen Grenzen um 200 Kilometer nach Westen verschoben. Wenn Putins russischer Großreichwahn bis zur Westgrenze der Ukraine reicht, ist dann wieder Friede?




Oder gibt's ohnehin nie Frieden sondern immer nur Vorbereitungen auf den nächsten Krieg?




Das Haus daheim, wo meine Frau mit mir auf zwei Etagen logiert, wo sie ihren Garten und Kriegsvorräte wie Getreide, Holz, Öl und Trinkwasser bevorratet, dies Haus mit Frau daheim liegt nun immer weiter in der Ferne. Mein einsames Heim ist jetzt meine zwei mal sechs Meter rollende Hütte. Und das ist gut so.




Nix wie weg aus dieser Nachrichtenhölle daheim, um in freier Wildbahn frische Energie zu tanken. Mein kleines Heim fährt mich an Orte, die den Zehntonner-Fahrzeugen mit Autoanhänger verschlossen sind.

Klein macht glücklich.




Mein dritter Tag in Lyon ist ein Sonntag. Die Menschen stehen an, um Brot zu kaufen. Das Luxus-Camp ist teuer, bietet dafür alles, was mir wichtig ist: Strom, Dusche, Sanitäranlage, WiFi.





Lyon ist jeden Cent wert. Lyon gefällt mir besser als Paris. Die Saone fließt in die Rhone.




Für das Musée des Confluences braucht man einen eigenen Tag, für jedes dieser faszinierenden Museen braucht man wie für die Eremitage in St. Petersburg oder das Deutsche Museum in München immer einen eigenen Tag.




Für meine täglichen Radausflüge - etwa 140 Meter bergab in die Innenstadt vom Camp - reicht es, mich grob zu orientieren.




Saone und Rhone werden wie Mosel und Rhein weiter zusammenfließen, wenn unsere Lebenslichter längst verloschen sind.




Rente und Rücklagen reichen für die Reise. Noch muss mein Womo keinen Sprit sparen, noch gibt es Strom für den Akku meines E-Bikes. Noch gibt es gute Ratschläge im Stil von Marie Antoinette: "Wenn sie kein Brot haben, warum essen sie keinen Kuchen?"




Die Ausflugskähne auf der Saone fahren elektrisch, einige wenige Teslas ebenso. Doch ohne Strom oder Treibstoff stehen Fahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe still.




Während der Puma Panzer siebzehn Millionen kosten soll, Rheinmetall- und andere Rüstungs-Aktien in die Höhe schießen, bleibt mein Leben bescheiden - abgesehen von verbranntem Diesel.




Mein Sparmenü im Auto besteht noch aus heimischem Gemüse, das die liebe Frau mir eingepackt hat. Bald geht die alkoholfreie Maisels Weisse aus Bayreuth zur Neige.




Drei Tage Lyon und kein Tropfen Regen! Ruhige Radwege an der Saone wechseln ab mit der belebten Ausflugstraße zum Camping de Lyon Indigo.




An der skurrilen Architektur am Ufer der Saone, den malerischen Booten mit Blumenkästen oder Fenstern voller Graffiti kann man sich nicht satt sehen.




Wie immer und überall ist der Verkehr am Sonntag spürbar ruhiger. Mit der Zeit nervt mich auf dem Fahrrad das ständige Rauschen der Fahrzeuge.




Jeden Sonntag gibt es von 8.00 bis 13.00 Uhr einen Kreativ-Markt am Ufer der Saone.




Schwäne starten und landen auf dem Fluß.




Jeden Tag zieht es mich in das Gewusel der Innenstadt, wo am Samstag und Freitag zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Sehenswürdigkeiten die Menschen anziehen.




Frauen im Frühling bezaubern Männer mehr noch als sonst.




Die Blütenpracht verzaubert den Platz in der Innenstadt.




Am Samstag ist Markt am Ufer der Saone, doch auch am Sonntag war an anderer Stelle der Stadt ein Markt. Ein Baguette reicht für mein Wochenende.




Zwischen den Schenkeln der Brückenpfeiler blinzelt die Kathedrale NOTRE-DAME DE FOURVIÈRE.




Bevor mich das Gewusel der Altstadtgassen in seinen Bann zieht, strampelt mich mittels 500-Watt-Akku und Bosch-Motor das Radl auf den Kirchberg.




Zu einer Stadt mit dem Format von Lyon gehört neben der Kathedrale, dem Rathaus, dem Theater, den Markthallen auch ein Riesenrad.


Der Halbzylinder des Theaterdachs überragt das Rathaus daneben.




Diese Sakralbauten sind zu mächtig, um sie auf kleinen Bildern zu zeigen.




Zumindest verhindert noch kein Laub den Blick auf diese Seite der Kathedrale.



Das Zoom zieht die goldene Dame auf der Kirchturmspitze näher heran, deren Geste sich deuten lässt mit dem Satz: "Wer kommt in meine Arme?"


.


Bei diesem Eingang hat der Baumeister auch an die Brüstung gedacht, dass man beim Ausgang nicht auf das Pflaster stürzt.




Ein kurzer Blick in den Innenraum reicht mir. Um die Kunstschätze zu bewundern, fehlt mir im Getümmel der Menschen die Ruhe.




Wie Kleriker, Politiker, Theaterschauspieler und Konzertkünstler logieren auch Rechtsgelehrte in prächtigen Gemäuern.






Mit dem Sonntagsessen endet die schöne Zeit in Lyon. Die Nachrichten rücken weiter in die Ferne, weil Reisen mich mehr und besser beeindruckt.


Lyon - Avignon



Die Fahrt nach Avignon in 250 Kilometern war in zwei Tagen bewältigt. Das Camp auf halbem Weg in Tain-l'Hermitage ließ mich dort die Gegend genießen. Der Fluß Rhone ist riesig, das Wetter ist warm. Mich drängt nichts. Nach 120 Kilometer endet auf dem Camping Des Lucs die Tagesetappe. Die erste kleinen Palme und der Blick auf die Rhone versprechen einen angenehmen Aufenthalt.




Vom Fenster aus fällt mein Blick auf die Uferpromenade am riesigen Rhone-Fluß. Dass der schöne, ruhige Platz halb soviel kostet wie der in Lyon ist ein weiterer Vorteil. Kuschelige Stubenwärme von 26 Grad Celsius macht Lust zum Verweilen.




Das Auchan-Kaufhaus (Auerhahn) am Camp in Lyon hat mich vor Fahrtantritt mit Vorrat für die nächsten Tage ausreichend versorgt. So sind 12 Sprudelflaschen S. Pellegrino, Eier, Schokolade, Käse, Tütensuppen, Baguette, Salat, Thunfischdosen und sechs lächerlich kleine Viertelliter-Flaschen Alkohol freies Bier, Jogurth und Weintrauben erstmal genug. Die mit 30 Prozent reduzierten Bio-Basilikum-Ravioli werden mein vergnügliches Abendessen am Ende des Tagesausfluges mit Auto und Rad.




Etwa 20 Kilometer leiten mich Gebühren freie Stadtautobahnen ohne Stau aus dem Großraum Lyon. Vor der Zahlschranke der Autobahn leitet mich das Navi auf die Landstraße. Dort geht es in etwa fünf, sechs Kilometer-Abschnitten von Kreisverkehr zu Kreisverkehr. Das ermüdet.




Nach meiner häuslichen Einrichtung auf dem Camp geht es von Tain-l'Hermitage mit dem Fahrrad weiter.




Die Rentner spielen Boule. Über die Brücke rollt ein Langholztransporter.



Diese Hängebrücke hat Marc Seguin in den Jahren 1847 bis 1849 erbaut.



Die Nutzer der Brücken danken dem Konstrukteur mit diesem Denkmal. Junge Leute lagern mit ihren Hunden auf den Stufen.



Das Städtchen auf der anderen Seite der Rhone heißt Tournon-sur-Rhone.




Ein Höhenweg durch die Weinberge lässt mich auf Fluß, Städtchen und die hügelige Landschaft blicken.












Die asphaltierte Auffahrt zum Höhenweg war einfach. Dass auf der andere Seite dann Treppen kommen, war unerwartet und zwingt mich, das schwere Rad zu tragen.




Das Navi führt mich von Tain-l'Herimatage über asphaltierte Feldwege kreuz und quer Richtung Süden.




Eines der vielen Atomkraftwerke, welche Frankreich "grünen Strom" liefern, beeindruckt mit seinen Kühltürmen am Ufer der Rhone.




Nach der Kurverei über kleinste Straßen reicht es mir 75 Kilometer vor Avignon. Am Friedhof von Chateuneuf-du-Rhone lässt sich ruhig Mittag machen.




Der Kreisverkehr um das römische Siegestor in Orange verdient einen weiterer Halt.




Noch eine Runde um den Kreisverkehr in Orange zeigt das Tor in seiner Pracht.




Auf der Autobahn mit der rechten Brücke wäre der Weg Lyon nach Avignon schnell abgefahren. Doch die Krümelstrecken über die linke alte Brücke zeigen mir schönere Stellen.




Zu meiner Enttäuschung öffnet das Camp Municipal in Avignon Villeneuf erst am 20. April. In meinem Führer stand das anders. Zum Glück gibt es keine vier Kilometer am Rhone-Ufer in Avignon das Camp Bagatelle. Das hat das ganze Jahr über geöffnet.




Das Camp gibt mir Quartier für vier Tage. Man zahlt drei Tage, darf vier Tage bleiben. Leider funktioniert das Internet nicht. Angeblich müssen sie den Server wechseln.




Für Bilder von Avignon wäre ein sonniger Tag besser. Mein erster Ausflug führt mich mit dem E-Bike nach Chateauneuf-du-Pape. Es war morgens mit 10 Grad noch kühl, obgleich die Nacht ohne Heizung im Auto erträglich war.




An der Strecke lässt sich bei einem Ausstatter für martialisches Outfit olivgrüne Tarnkleidung kaufen.




Das ist eine der bösen Fallen mit 2,4 Meter Durchfahrthöhe unter der Autobahn, auf denen mich das Navi schon mehrfach gelockt hat. Das dumme Navi weiß nicht, dass mindestens drei Meter Höhe für mein Womo nötig sind.




Auf der Rhone, belehrt eine Infotafel, wurden früher von Avignon nach Lyon schwere Schiffslasten von Pferden und Männer gezogen. Der Transport dauerte 30 Tage. Die Brücke ist gesperrt.




Von den steinigen Felder vor und um Chateauneuf-du-Pape gewinnen die Weinbauern kostbaren Rotwein.




Entsprechend groß ist der Rummel in dem Weinort Chateauneuf-du-Pape.




Für den Wein lagern die Kellereien Tonnen von Flaschen und Stapel von Paletten.




Mein braves Rad hat in Chateauneuf die 7000 Kilometer-Marke überschritten.  Weil das Display mit der Smartphone-Software mir den Weg anzeigt, lassen sich Ziele leicht anfahren.




Das sind die mediterranen Örtchen, welche mir den meisten Spass machen. Auf verschlungenen Pfaden lässt sich der Weg auf den Schlossberg finden.



 Wiki schreibt, dass "Johannes XXII., zuvor Bischof von Avignon, spätestens 1318 mit den Bauarbeiten an seiner Sommerresidenz in Châteauneuf began, die erst 1333 abgeschlossen wurden." Religionskrieger hauten die Pracht dann im 16. Jahrhundert kaputt.




Im diesigen Dunst lässt sich die Rhone mehr erahnen als sehen. Gestärkt geht es auf den Heimweg zur ersten warmen Dusche nach einer Woche.





Das Wasserrad hinter dem Knaben mit lockigem Haar dreht sich nicht mehr.


Pont-du-Gard



Erstmalig nach drei Tagen arbeitet WiFi auf dem Camp Bagatelle in Avignon - quälend langsam. Meine T-Mobile Zuteilung von sieben GByte ist bald verbraucht, die Datenverbindung über den Router mit T-Mobile-Karte funktioniert nicht.

Meine Strampelei auf dem E-Bike seit Oktober 2020 hat mittlerweile 7000 Kilometer überstiegen. Doch die Fahrt von Avignon zum Pont-du-Gard entlang der Hauptstraße ist nicht empfehlenswert.


Die Software auf dem Smartphone E-Bike-Connect verbindet sich mit Bluetooth zur Weganzeige auf dem Display des E-Bikes.




Anfangs führte das E-Bike-Display mich noch auf annehmbaren Nebenstraßen näher ans Ziel.




Doch als mich dann die Anzeige über steinige und teils schlammige Feldwege führte, war mir die laute, aber schnelle Straße lieber.





Mit hängenden Schultern zermürbt von Straßenlärm auf Schnellstraßen oder dem mühsamen Hoppeln über steinige Feldwege hellt der graue Himmel vor der römischen Wasserleitung Stimmung auch nicht mehr auf.




Für das Archiv noch ein besseres Bild zumindest dankar dafür, dass kein Regen fiel. Der Rückweg sollte laut Smartphone-App mir dann einen längeren, aber schöneren Weg zeigen. Doch der blieb auch bald in Feldwegen stecken. Die Rückfahrt auf der teils vierspurigen Straße am äußersten Rand im Sog von 20-Tonner-LKWs war dann die Hölle. Dann lässt auch am dritten Tag auf dem Camp Bagatelle in Avignon die Sonne sich immer noch nicht blicken. Dafür hat sich das Camp geleert.






Der Unimog lässt seinen dröhnenden Diesel an, der Rußschwaden aus dem hoch liegenden Schornstein ausbläst. Wie dies Fahrzeug, Baujahr 1975 laut Nummernschild, in Rostock ein historisches H-Kennzeichen bekommen konnte, ist mir ein Rätsel. Jedenfalls hat der Campingaufbau mit der Geschichte des Unimogs nichts mehr zu tun.


Avignon


Bevor mir meine schlechte Reiselaune dem Leser jeden Spass verdirbt, bevor das langsame Internet mir den Blog schreddert, noch ein paar Impressionen vom letzten Nachmittag in Avignon. Sogar ein wenig Sonne lässt sich sehen und beruhigt die Nerven.




Gleich vor dem Eingang des Camp Bagatelle sieht man auf die alte Stadt, die abgebrochene Brücke, den Fluß.



Die Damen unterstreichen modisch ihre lockenden Reize im Frühlingsreigen. Die Stöckelschuhe der Schönen klappern über den Asphalt.


Der Mann bweist mit seiner Maschine, was er drauf hat.


Die in Stein gehauene Macht der Eliten zeigen, dass sie ewig leben.


Die Besucher innerhalb der Mauern bestaunen den Zauber und zahlen gerne dafür.




Erstmal dreht das Karussel seine Runden an diesem Nachmittag.



Eine Tanzeinlage vor dem Rathaus lässt Stimmung aufkommen. Die Gäste verzehren derweil im Restaurant ihr Mittagsmahl.


Der Maler werkelt an seine zauberhaften Bildern vor der malerischen Kulisse.





Schulkinder lernen an Ort und Stelle etwas über Frankreichs glorreiche Vergangenheit.


Mein E-Bike erspart mir die Rundreise mit diesem Touristenbus.



Frankreich kultiviert seine Heldendenkmäler, die bei uns .... vergessen wir es!


Ein Blick vom Garten auf die berühmte Brücke und



....träge fließt die Rhone.




Politpestilenter Abgesang

Das Grauen im Ukraine-Krieg steht dem des Vietnam-Kriegs nicht nach. Jetzt bekunden die Putin-Versteher mit schlauen Sätzchen ihre Sympathie.


Russland wird nur vom Westen isoliert — einem Fünftel der Weltbevölkerung

Der Westen ist bei seinem totalen (Wirtschafts-)Krieg gegen Moskau isoliert, nicht Russland; und das ist auch gut so. Die meisten Länder der Welt beteiligen sich nicht an den brachialen Sanktionen. Anstatt im Kampf um die globale Vorherrschaft einen militärischen, politischen und wirtschaftlichen Geländegewinn zu erzielen, zieht Washington nun (West-)Europa mit sich in den Abgrund. Denn (West-)Europa wird ohne günstige russische Rohstoffe ausbluten, letztlich immer mehr absteigen, und die USA werden zu Apothekenpreisen ihre Rohstoffe an Europa verkloppen. Doch das wird die USA auf die Dauer auch nicht retten, zu mächtig ist der Aufstieg Chinas und Indiens. Washington zieht lediglich Europa gemeinsam mit nach unten, was die Popularität der USA enorm schmälern dürfte. Rechts- und Linkspopulistische Kräfte werden sich rasch auf das neue (alte) Feindbild USA „einschießen“.

Kurzfristig leiden jetzt zwar auch die sanktionierten Länder wie Russland, doch langfristig werden sie deutlich stärker. Denn Moskau, Beijing und Neu-Delhi müssen nun noch mehr selbst herstellen, weil Technologieimporte aus den USA und deren Vasallenstaaten ausfallen werden. Mit ihrer totalen Boykottpolitik zwingen die USA die Errichtung paralleler globaler Gegensysteme in Wirtschaft, Politik und Militär. Sie beschleunigen ihren Abstieg und parasitieren dabei auch noch (West-)Europa, was weitere Gegenwehr erzeugen wird. Bereits jetzt gibt es in Deutschland und Frankreich politische Kräfte rechts und links, die im Gefolge von Charles de Gaulle einen „dritten Weg“ für (West-)Europa fordern. De Gaulle wollte ein geeintes Europa unter französisch-deutscher Führung als dritter geopolitischer Pol neben USA und Sowjetunion. Heute wäre eine französisch-deutsche-russische Achse der nötige geopolitische dritte Pol neben USA und China.

Das Grundproblem der USA ist ihr auf äußerste Kurzfristigkeit angelegtes neoliberales Wirtschaftssystem (Quartalsdenken), was jede längerfristige und aufs Gemeinwohl hin orientierte Planung unmöglich macht. Das politische System mit seinem Denken vor allem in zweijährigen (US-Repräsentantenhaus) und vierjährigen Perioden (US-Präsident) ist ebenfalls kurzfristig ausgerichtet. Im Ergebnis haben autoritäre marktwirtschaftliche Systeme wie China oder Russland einen großen Vorteil, weil sie langfristig planen und investieren können. Die Infrastruktur der USA ist marode, außer dem Silicon Valley läuft wirtschaftlich nicht mehr viel. Der Automobil- und Maschinenbau der USA ist international nicht mehr wettbewerbsfähig. Die USA leben seit Jahrzehnten auf Pump und von ihrer infrastrukturellen Substanz, mit steigender Tendenz. Die USA zerfallen, infrastrukturell wie sozial und wirtschaftlich.

Die USA hängen letzten Endes am Tropf des US-Dollars, der mit ihrem Militär abgesichert ist Wer keine US-Dollar akzeptiert, wird weggebombt. Doch die Vereinigten Staaten können Länder zwar militärisch besiegen, nur dauerhaft beherrschen können sie sie nicht. Insofern haben die erfolglosen Kriege der USA in Afghanistan, Syrien, Libyen usw. den Hegemon geschwächt. Wer menschliche Verluste und ein zerstörtes Land in Kauf nimmt, den können die USA nicht mehr schrecken. Und wer Atomwaffen hat, wie Russland, China, Indien oder Nordkorea, den können sie nicht angreifen. Das militärische Abschreckungspotential der USA ist schal geworden. Zumal die USA mit ihrer Sperrung des SWIFT-Überweisungssystems für Russland und der russischem Zentralbank-Gelder (400 Milliarden US-Dollar) ihren US-Dollar als politische Waffe eingesetzt haben, was noch mehr Länder aus dem US-Dollar treibt.


https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8862


Wir müssen jetzt wohl von großen Umwälzungen ausgehen, ob wir das nun „Great Reset“ nennen oder anders. Unser westliches neoliberal-imperiales System ist im globalen Abstieg begriffen gegenüber China und Co. Die Kapitalverwertung kam seit der Weltfinanzkrise 2008 nicht mehr richtig in Schwung, trotz gigantischer Konjunkturpakete und Nullzinspolitik der Zentralbanken. Nun wird unser Mittelstand eliminiert zugunsten des Großkapitals. Mit dem Ukrainekonflikt wird außerdem Westeuropa zur Kolonie der USA und blutet für den vorübergehenden Erhalt des Wohlstands der USA aus.

Ich habe die letzten Jahre immer versucht optimistisch zu bleiben, aber es kam immer schlimmer als gedacht. Die herrschenden Klassen bei uns kennen keine Grenzen mehr, sie testen gnadenlos die Belastungsfähigkeit der Bevölkerung aus. Sie sind nur Lakaien der USA und des Großkapitals, denen sie die Europäer zum Fraß vorwerfen, die ihnen bisher noch brav aus der Hand fressen. Russland wendet sich nun endgültig von Europa ab und China sowie dem Iran und Indien zu. Dort liegen die Märkte der Zukunft, nicht im zunehmend islamisierten, überalterten und linksgrün degenerierten Europa.

Wir erleben eine Zeitenwende, wie Cum-Ex-Kanzler Scholz sagt: Die über 500-jährige Vorherrschaft des Westens über die Welt, seit 1492, kommt zu einem Ende. Das wird mit heftigen Umbrüchen verbunden sein. Hoffen wir, dass es ohne einen (atomaren) Dritten Weltkrieg abläuft. Es hätte eine Chance für Europa gegeben, mit einer Achse Paris-Berlin-Moskau als dritter Weltmacht neben den USA und China. Diese historische Chance eines geostrategischen Neogaullismus wurde mit den geistigen Politzwergen der letzten 20 Jahre in Westeuropa verspielt. Nicht der Euro, sondern die französisch-deutsch-russische Achse hätte uns gerettet.

Konkret: Deutschland hätte Putins Vorschlag einer gemeinsamen Verteidigungsallianz und Zollunion bei seiner Bundestagsrede 2001 aufgreifen und mit Frankreich gemeinsam umsetzen müssen. Man hätte mutig ein Veto gegen die NATO-Osterweiterung gebraucht und die intensive Zusammenarbeit mit Russland suchen sollen: Russische mineralische und agrarische Rohstoffe sowie Spitzentechnik in Rüstung und Raumfahrt hätten sich mit westeuropäischer Spitzentechnologie in der zivilen Wirtschaft zu einer echten Macht bündeln können. Die antirussischen Osteuropäer hätten dann schon widerwillig mitgezogen.

Dies hätte eine dritte geostrategische, eurasische Weltmacht neben den nordatlantischen USA und dem ostasiatischen China hervorgebracht. Auch den stark europäisch geprägten Russen wäre das viel lieber gewesen als die erzwungene Hinwendung zu den asiatischen, kulturfremden Mächten China, Indien und Iran. Leider gibt es in Westeuropa kein geostrategisches Denken mehr, und in Osteuropa herrschen destruktive antisowjetische Traumata vor, die von den USA gezielt geschürt werden. Die USA wollten um jeden Preis diese französisch-deutsch-russische Achse verhindern, um ihre Weltmachtstellung zu erhalten.

https://rtde.site/meinung/133719-die-deutsche-maetresse-bei-der-grablege-des-us-fuersten/





Mag ja alles sein. Doch Krieg ist Krieg. Dass "vaterlandslose Gesellen" mit "fliegenden Fahnen zum Feind überlaufen", ist vorhersehbar.





Das Gericht straft Pirincci, der vor dieser jungen Dame sein männliches Begehr offenbarte - öffentlich.



Diese Dame wie Landesverteidiger der "neuesten Mode" werden uns von der US- wie der Kreml-Schutzmacht bewahren, oder etwa nicht?







Dass diese Präsidenten blutige Kriege über die Menschen brachten, macht Putins Krieg nicht besser.





Wer glaubt, aus dieser Nummer unbeschadet raus zu kommen, der täuscht sich. Putin kann auf ein paar Millionen Menschen in der Ukraine verzichten, die ohnehin seiner "Befreiungsarmee" nicht wohlgesonnen sind.




Vom 17. Juni 1953 bis zum Fall der Mauer im November 1989 und dem Abzug der russischen Besatzungsmacht danach war eine lange Zeit. Wie lang sich ein Volk mit fremder Herrschaft abfindet, hängt davon ab, wieviel Brot und Spiele die Eliten den Massen gewähren. Wenn es eng und enger wird im Land, werden die Menschen unruhiger.




Warten wir's ab, was Michl und Michaela Mustermann noch aushalten, bevor es zu Unruhen kommt, die nicht mehr mit steuerlichen Wohltaten abzufedern sind.




Der Kuchen bröckelt und zerbröselt an allen Ende.




Noch sind die Regale gefüllt. Noch seien Reserven an Energie und Nahrungsmittel genug im Land. Doch ALDI erhöht für sein Sortiment die Preise.  Wichtiger auf meiner kleinen Reise wäre jetzt mehr....


1 Kommentar:

Tomaten Michel hat gesagt…

Russia today ist aus Deiner Sicht also eine seriösere Nachrichten-Quelle als die üblichen Verdächtigen im Westen?

RTDE: "Konkret: Deutschland hätte Putins Vorschlag einer gemeinsamen Verteidigungsallianz und Zollunion bei seiner Bundestagsrede 2001 aufgreifen und mit Frankreich gemeinsam umsetzen müssen."
Was für ein Schwachsinn! Gegen wen dann "verteidigen"... USA oder die aggressiven Polen, Spanier...wenn ja, warum?? Mann, Mann...

Ein großes Problem unserer Zeit scheinen die sozialen Medien und ihre labilen Nutzer zu sein. Ein Teil von ihnen verliert sich immer tiefer in digitalen Blasen und scheint dadurch unter Wahrnehmungsstörungen zu leiden. Für sie gibt es nur 1 oder 0, schwarz oder weiß, krank oder gesund. Dazwischen herrscht ein Vakuum.

Kürzlich waren sie noch Virologen, jetzt arbeiten sie sich als Experten der Wahrheit im Sinne Putins an dem korrupten Alkoholiker, Nazi und Junkie-Präsidenten der Ukraine an.
Natürlich ist die Welt schlecht. Aber dann doch zu schön, um sich in Blödsinn und Fata Morganas auf Reisen zu verlieren.