11 Februar 2023

Junge Katzen, Burg Palmela, Cap Espichel, Burg Sesimbra, alte Freunde


 


Das frühlinghafte Vollmondwochenende lässt mich Tage ohne Fahrrad und Kamera rasten und ruhen. Nach vier Reisemonaten lüften Bettwäsche, Matrazen, Decken, Laken und Schlafsack aus. Mich bezaubern
Burgen von Palmela und Sesimbra, Sonnenuntergänge am Atlantik, Radfahrten auf steinigen Lehmpfaden durch Korkeichenwälder.  Wie lange währt die Winterreise?


Jedenfalls hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass der Reisende etwas einsam oder traurig ist, so als wenn er sich persönlich deplaciert fühlt und eine innere Leere oder Ausgebranndtheit mitschwingt. Chewbacca am 5.2.2023




Der Intermarché 200 Meter vom Camp Alcacer do Sal hat Sonntags geöffnet. Dort gibt es Spinat mit Käse überbacken und ein Stück Kuchen als Sonntagsessen. Denn allein schon eine Wäscheleine zu spannen, das Bett vollkommen aus-, ab- und wieder einzuräumen, fällt mir schwer. Mein Wisch-, Wasch-, Nähr- und Plärrbär kann das mit professioneller Geschicklichkeit. Mir ist das weniger gegeben, wie es ihr an Computer-Fertigkeiten fehlt.



Im Februar vor sieben Jahren waren wir in Rom zusammen auf dem Weg nach Sizilien. Zauberhafte Zeit mit klingenden Namen wie Lazise, Rom, Pompeji, Vesuv, Corigliano.

Jetzt verbindet uns Skype oder Smartphone zum Austausch von Neuigkeiten. Aber was ist "neu" in der "Kalten Heimat"? Da ist Katzen-Porno im Camp spannender! Die Straßenkatze rollt sich über das Pflaster. Schmutz bleibt in ihrem Fell hängen.



Langsam und zärtlich maunzend schleicht sich der goldbraune Bursche heran und hockt sich über die Kätzin. Die schließt genussvoll die Augen. Doch ihr Liebhaber mit erhobenem Schwanz schaut sich misstrauisch um, ob auch die beiden anderen hinter ihm Ansprüche auf die Dame anmelden.





Das scheint nicht der Fall zu sein. Das Schwarzfell schleicht sich gelangweilt von dannen.



So beginnt die schamlose Rammelei mitten am Heiligen Sonntag im Sonnenschein. Sonst scheuen die Biester, sich beobachten oder fotografieren zu lassen. Doch jetzt ist für die Beiden nur eines wichtig, wie man sieht.




Obgleich wir nun wirklich alle Tassen und Teller daheim genug im Schrank haben, verführt mich das Motiv auf dem Teller zum Kauf. So denn das Prachtstück die Heimreise übersteht, sieht meine Liebste jetzt schon, was sie nach langer Reise erwarten darf.



Sieben Tage in Alcacer do Sal haben mich ungeheuer glücklich gemacht. Dieser Vollmond, dieser Sonntag, diese Ruhe, diese Sonne schenken mir Glück pur.


Beginn der Arbeitswoche in Setubal




Dieser Montag war nicht mein Tag. VW Setubal sollte mein Auto durchsehen, bestenfalls die Standheizung reparieren. Das Stück Autobahn von 55 Kilometern kostet 8,45 Euro von Alcacer do Sal bis Setubal. Am Autobahnende steht groß die VW-Reklame, doch der Weg dahin bleibt mir im Gewirr der kleinen Straßen verborgen. Entnervt von kleinen Einfahrten bringt mich meine Dusselei wieder zurück auf die Autobahn, die mich gerade gebracht hat. Bis zur nächsten Ausfahrt Marateca geht es wieder mehr als 20 Kilometer zurück. Dann reicht es mir. Das Navi leitet mich durch Großstadtverkehr zum Camp in Setubal.



Das Camp Setubal liegt Stadtnah herrlich am Meer. Doch im Februar bleibt das Camp geschlossen. So steht dies auch in meinem Buch Camping Portugal, doch meine Lektüre reichte nur bis zur Eingabe der Koordinaten. Acht Kilometer weiter in der Waldeinsamkeit nimmt mich das nächste Camp auf.





Das Camp Picheleiros ist nur über eine schmale, einspurige Straße zu erreichen. Alles sehr einfach, sehr einsam, sehr schön.



Auch hier blühen morgens Eiskristalle auf der Frontabdeckung. Es soll Regen geben und kälter werden, keine 18 Grad mehr sondern höchstens 12 Grad Celsius am Tag. Dafür soll die Nacht wieder mit bis zu 7 Grad Celius wärmer werden, so gleicht sich das aus.




Rundherum um das Camp Landschaft, nichts als Landschaft, durch die sich Wanderwege ziehen.



Mein Misserfolg im Kommerz-Zentrum von Setubal eine VW-Werkstatt zu finden, verfliegt in dieser liebenswerten Einsamkeit.



Nach langem, erholsamen Schlaf in der Einsamkeit des Camps liegt das gestrige Launeloch hinter mir. Es geht wieder wohlgemut auf zur faszinierenden Burg Palmela, die mich von weitem am Ortseingang vor Setubal schon magisch angezogen hatte.



Die App von Google Maps auf dem Smartphone führt mich über lauschige Feldwege. Bei langsamer Fahrt tänzelt das Rad um Schlaglöcher herum, bei schnellerer Fahrt muss man sich in den Pedalen abstützen, um Stöße abzufangen.




So führen mich Feldwege, später winzige, verkehrsarme Straßen durch das Hinterland von Setubal komfortabel und ruhig ans Ziel. Es geht laut Google Maps 304 Meter hoch und 149 Meter hinab auf der Fahrt. Doch das schafft der 500 Wh Akku leicht.



Vor Palmela muss man sich wenige Hundert Meter mit einer Hautverkehrsader nach Setubal teilen, doch danach ist man gleich wieder in den winkligen, holprigen Altstadtgassen auf dem steilen Weg zur Burg.




Hier kann man mit dem Rad nicht mitten auf der Straße stehen bleiben, um zu fotografieren. Man muss sich mit dem Rad an den Rand drücken, um den Verkehr nicht zu behindern.



Die Kirche von Palmela liegt nahe am Burgberg.



Das ist Spitze! Der überwältigende Blick über das Meer und das Häusermeer von Setubal, Bäume, Wiesen, sich auftürmende Wolken, von denen man nicht weiß, ob Regen kommt, all das ist großartig.




Und wieder einmal hat mein Wille dem alten Körper eine Tour zu einer Burg über Stock und Stein abgerungen. Gut durch Wind und Wetter zu kommen, das ist Glück!



Der alte Rentner ist hier nicht der erste, wird hier nicht der letzte sein, aber für die Meisten hier ist es ein Erlebnis höchster Qualität, dort sein zu dürfen.




Was Burgberge für mich so einzigartig macht, ist nicht nur altes Gemäuer, es ist mehr noch der Blick in das Tal.




Weiter unter an den Türmen ehemaliger Windmühlen gibt es Bänke, doch diesmal geht es ohne Pause hin und wieder zurück. Bei Regen will man nicht über lehmige Wege radeln.



Das Rad bleibt abgeschlossen auf sicherem Platz zurück.



So kann man ruhig durch das Areal schreiten, diese wunderbaren Eindrücke intensiver auf sich wirken lassen.



Eine solide Kette erschwert den Absturz über die Burgmauer.



Dieser Schlängelweg würde mich reizen, in die Großstadt Setubal abzufahren. Doch bei dem Akkustand und dem Wolkenaufmarsch bleibt der Rückweg über den Feldweg meine erste Wahl.





Die Kirche von Santiago auf dem Burgberg stammt aus dem 15. Jahrhundert, erbaut von 1443 bis 1470.





Vermutlich zeigt das Relief in der Kirche, wie christliche Kämpfer mit Feuer und Schwert ihre Feinde vertreiben. Feinde waren damals Invasoren aus Nordafrika, soweit meine Kenntnisse reichen.



Zwischen aufziehenden Wolkenwänden mogeln sich Sonnenstrahlen durch, die dem Gemäuer mehr Glanz verleihen.



Zum Abschied wandert ein wehmütiger Blick auf die Türme ehemaliger Windmühlen, den Parkplatz und die Bänke. Die Gastronomie auf dem Burgberg ist geschlossen, unten auf den Bänken ist mir zu kalt und windig.




Vor unglaublich langer Zeit zwischen dem neunten und zehnten Jahrhundert legten Menschen hier erste Militäranlagen an.



Auch wenn sich alte Mauern aus vergangenen Jahrhunderten überall gleichen, die Orte sind grundverschieden.




Der Himmel klart auf. Heute kommt kein Regen mehr.



Durch die Altstadt von Palmela geht es ohne viel Federlesens hinab zum Kreisverkehr, von dem die kleine Straße zurück zum Camp führt.



Auf dem Rückweg ist mein Vertrauen zur Google Maps Smartphone-Navigation gestiegen. Feldwege führen zum Ziel. Google Maps weist mich an, hier den Weg nach links zu wählen.




Ein einsamer Weg wie im Titelbild macht mich dankbar und demütig vor dieser portugiesischen Schönheit, der Stille, der Idylle. COURELA DA RAINHA steht auf der Kachel am Wegrand. Nach 37 Kilometern gibt es daheim Mittag am Autotisch, wie üblich Salat mit Alkfreiem Bier, Tee danach mit Keksen, Pause und danach mit letzter Akkukraft zum Einkaufen in das nächste Dorf.



Vom Camp geht es über den Berg ins nächste Tal mit Meerblick. Weinstöcke zeigen, dass hier das Klima milder ist als zuvor an der Küste.



AZEITAO heisst der Ort, an dem mich LIDL und eine Caferia bestens versorgen. Was sich hinter dem Begriff BACALHOA verbirgt, wird mir beim nächsten Ausblick klar.



BACALHOA steht auch hier auf den Kacheln, wo große Gatter den Zugang zum Weingut verwehren. So endet wieder einer dieser beseligenden Glückstage in Portugal.


Reisestress




Der Unsinn, in Setubal an der VW-Werkstatt vorbei gefahren zu sein, ließ mir keine Ruhe. Nach zwei ruhigen Nächten in der Waldeinsamkeit waren 15 Kilometer leicht gefahren und dank Koordinaten aus dem Internet ist die VW-Werkstatt schnell gefunden. Die Verkaufsberater mit feinen Anzügen schauten mich aus ihren Ledersesseln wie einen Außerirdischen an. Was zu erwarten war, Standheizungen sind von Eberspächer und nicht von VW, also kann VW nicht helfen. Man verwies mich auf eine Werkstatt in Deutschland.



Keine 30 Kilometer lockt mich die Reise zum Hafen von Sesimbra auf das nächste Camp. Bei leichtem Regen war sowieso wenig anderes zu machen, als ein wenig durch die schöne Landschaft zu dieseln. Bei Sesimbra steht wieder eine zauberhaft Burg, die man sehen muss.



Leider bleibt das Camp bei Sesimbra wegen Wartungsarbeiten im Februar geschlossen. Das war allerdings nicht im Buch CAMPING PORTUGAL verzeichnet. Acht Kilometer weiter sollte vielleicht Camping Valbom Gäste aufnehmen. Bei meinem Anruf verstand die Dame an der Rezeption kein Englisch. Der hilfsbereite Empfangschef vom Camp Sesimbra übersetzte, dass auch das Camp Valbom geschlossen sei. Im Buch steht allerdings geöffnet von 1/1 - 31/12.  Doch Campimeco 15 Kilometer von Sesimbra sei geöffnet, sagt der freundliche Empfangschef vom Camp in Setubal.



Dies Campigir - Cmpimeco lässt mich rein, WiFi, Strom, TV, gute Sanitäranlage, 200 Meter vom Meer entfernt.


Der Platz ist wunderschön. Ein kleiner Allradbagger bringt hinter meinem Heckfenster Kies in der Mulde, den eine Rüttelmaschine für einen Weg feststampft. Doch mit Blick auf Palmen im Wind lässt sich hier gut ruhen.



Wer keine Ansprüche an Strom, Wasser- und Sanitärversorgung stellt, steht auf dem Parkplatz mit Meerblick zwar ruhiger, läuft aber Gefahr von der Polizei vertrieben zu werden. Oft verbieten Schilder wildes Campen - dort nicht.



Ein verlorenes Menschlein paddelt in seinem schwarzen Gummianzug weit draußen und wartet auf eine hohe Atlantikwelle, die er abreiten will. Seine Frau sitzt oben auf den Klippen mit Kamera und ausladendem Teleobjektiv, um ihren Helden zu fotografieren. Mir wird das Warten zu lang bei etwa zehn Grad Celsius im Wind.




Ein paar Tage hier am Strand von Meco, einige Zeit noch in Lissabon, dann läuft meine Zeit in Portugal ab - oder auch nicht.



Fällt die Stimmung in ein Launeloch, zieht Sehnsucht mich heim nach Frau und Ofen.





Doch dann wärmt die Sonne wieder, dann liefern Einkäufe vom Markt gutes Mittagessen daheim, dann rühren mich standing ovations im EU-Parlament bei Selenskis Reden, dann fasziniert mich der Auftritt von Wagenknecht versus Baum bei Maischberger, dann schmeichelt Musik von Klassik-Radio, dann unterhalten mich tapsende Tasten, um Bilderblogs mit belebender Eindrücke zu  füllen.



Man fühlt sich gefangen zwischen Himmel und Meer, man mag dann nicht lassen vom Ort, der bezaubert, man ist angekommen bei sich daheim, glücklich mit sich selbst.



Kühl pfeift mich noch der Wind beim frühen Einkauf an, doch nach dem Essen heizt die Sonne wieder ein und auf.



Orientierung erleichtern markante Punke wie dies Gemälde oder Hemmschwellen in den Kurven hinunter zum Bachbett und wieder hinauf.



Nach der köstlichen Pilzpfanne mit vegetarischen Falafel-Bällchen, nach der Teepause geht es gestärkt in den sonnigen Nachmittag. Ungepflasterte Wege aus trocknem Lehm mit viel Kieselsteinen führen durch Wälder zum Strand Foz.




Weit im Hintergrund der blauen Bucht lässt sich die Bebauung der Vororte von Lissabon erahnen.



Ein Euro für den Milchkaffee im CAFE RETIRO DOS AMIGOS muss sein, die Sonnenpause ist verdient. Der Selbstauslöser der Kamera auf der Mauer konserviert die Szene.



Das Ende der Radreise ist am Cap Espichel erreicht, von hier geht es nur noch die Klippen hinunter.



Schilder warnen vor gefährlichen Sturmböen und abbrechenden Klippenkanten.



Das Heiligtum hat ausgedient. Statt Pilger, die in den Herbergen bleiben und beten, besuchen nun Touristen die Sehenswürdigkeit.



Daheim im Auto bei ruhiger Betrachtung des Bildschirms mag man sich die Zeit nehmen, was denn die Menschen einst so anzog an diesen "Heiligen Ort".



Ob sich Mönche bei der Kapelle das Runde im Eckigen gewünscht oder vorgestellt haben?




Ob Nietzsche aktuell den Kampf  der "demokratischen Ukraine mit dem despotischen Russland" kommentiert?  „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."



Auf der nächsten Klippe erhebt sich der Leuchtturm.



Man kann sich den gewaltigen Gastronomiebetrieb vorstellen, als das Heiligtum noch bespielt wurde.



Heutige Navigationsgeräte dürften Leuchtfeuer weitgehend abgelöst haben.



Die Schafe interessieren sich nicht für den Meerblick, sie haben nur Augen für das Gras vor ihnen.



Diese Kacheln zeigen eine weitere Sehenswürdigkeit auf meinem Weg.



Wenn das Segeltuch aufgewickelt und über die Hölzer gespannt wird, der Müller die Bremse löst, dann treibt der Wind die Mühle an.


Burg Sesimbra



Die Karte zeigt meine Radtouren vom Caravan Camping Parc Meco in den letzten beiden Tagen. Heute ging es zur Burg von Sesimbra. Es geht gegen starken Wind immer bergauf in dieser hügeligen Gegend.





Erschwerend zum Gegenwind und zum Anstieg kommt die enge Straße.



Dass neben einem schwergewichtigen LKW wenig Platz für einen Fahrradfahrer bleibt, sieht man sofort.




Wie so oft in der Gegend kam erst nach dem Mittagessen mehr Sonne. Später am Tag wäre die Fahrt leichter und wärmer gewesen. Doch die Zinnen der Burg hoch über dem Meer ziehen mich schon morgens magisch an.



Von der engen, stark befahrenen Straße geht es sehr viel ruhiger hinauf zur Burg.



Das gewaltige Gelände ist rundherum mit Burgmauern umgeben. Inmitten der Schutzmauer lädt die Kirche ein.



Die Augen hinter den sich von Sonne selbst tönenden Gläsern gewöhnen sich an das dämmrige Kirchenlicht und bewundern die Kachelpracht.




An sakrale Klerikalmotive hat man sich als Betrachter gewöhnt.




Wenn allerdings Kachelgemälde Kriegverbrechen und martialische Mordszenen zeigen, wundert man sich in der Kirche von Viseu.




Zurück in die Burg von Sesimbra: Vom Wehrturm in der östlichen Ecke überblickt man das Hinterland, das Meer mit dem Hafen.



Vor mir tummelt sich eine Schulklasse auf den Burgmauern. Man darf auf dem holprigen Wehrgang nicht stolpern. Eine Sicherung zur Innenseite fehlt.



Das Burggelände erfüllt alle Erwartungen, die man eine Burg stellen kann.




Weit, weit hinter den Hügel führen Straßen zurück in die Heimat.



Hier faucht Wind über Steine, rüttelt an mir und den Kleidern.



Beim Betrachten der Bilder hat man das Bedürfnis, ein weiteres Mal auf den Burgberg zu radeln, den Burgturm zu besteigen und den Ausblick zu bewundern.



Wieviele Bogenschützen brauchte man auf dem Wehrgang, um den Ansturm der Feinde zurück zu schlagen?



Mit dem Zoom der Kamera sieht man, wie Tourismus Sesimbra modern geprägt hat. Man kann sich den langen, breiten Sandstrand in der Badesaison gut gefüllt vorstellen.



Auf dem geschlossenen Camp über dem Hafen von Sesimbra hatte mich vor Tagen der Platzwart auf den Caravan Camp Park Meco verwiesen.


Alte Freunde


Klaus hat sich endlich wieder aus Südamerika gemeldet. Sein Blog vom 3. Februar berichtet, dass er mit seinem Rundhauben-Daimler von Brasilien zurück nach Paraguay gedieselt ist. Sie hätten 39 Grad und im Pool hat 34 Grad Celsius. Klaus und Gisi helfen anderen Reisenden. Die Frau hätte eine Operation überstanden, ihr Mann sei nach seinem Schlaganfall behindert.



Mein unvergleichlicher Dichterfreund  aus den 70igern, der sich größteils autodidaktisch aber auch in einer Umschulung zum Tenor vom Sänger, Dichter und Liedermacher zum Kapellmeister fortgebildet hat, berichtet per Whatsapp von Glückgefühlen nach seinem Konzert. Leider können wir nur höchst beschränkt und beschwerlich kommunizieren, weil er äußerst gereizt reagiert. So bleibt bislang mein wohlwollendes Angebot, sein literarischen Hauptwerk "Alle Katzen lieben Chopin" zu veröffentlichen, erfolglos. Einst standen wir einander näher bis hin zu einer gemeinsamen Freundin. Waren das glücklichere Zeiten, als der nächste Herr die selbe Dame bekam?



Wehmütig erinnert mich diese Woche an den 7. Februar.  Das war der Geburtstag meines Freundes Manfred. Er kam sieben Tage vor mir auf die Beste aller Welten, ist nun schon 20 Jahre lang tot.



Freund Adolf, der vor zehn Jahren hier in Portugal mein bislang bester Reisebegleiter in seinem Mercedes Sprinter war, konnte diesmal nicht mit mir fahren. Wenn man erstmal über 80 Jahre alt ist, wird all das noch anstrengender. Damals begannen die Reisemonate im Februar, jetzt zieht es mich im Februar vielleicht schon heimwärts.



Doch es sind die ganz, ganz alten Freunde von früher, die am festesten Verbindung halten. So mein Freund Klavierstimmer Fuchs, der 1968 vor dem Einmarsch der Russen nach Prag hier eine neue Existenz aufgebaut hat. Zwölf Jahre mehr auf der Lebensuhr als bei mir hält er sich wacker.




Der Weg heimwärts kommt mir endlos weit, lang und kalt vor. Zwar bieten einige ganzjährig geöffnete Camps wie bei Salamanca und Burgos Zwischenstationen zur Erholung. Doch was soll man dann in Buntschlandland? Mir graut es vor der "kalten Heimat"! Was kann man sich noch wünschen? Frauen an die Friedensfront!




Wie kann man das Kriegsgeheul im EU-Parlament




und Politessen wie in




2 Kommentare:

Hoowoman hat gesagt…

Diese Sätze über Annalena Baerbock stammen nicht aus der NZZ
Auf Facebook verbreitet sich ein Bild mit dem Logo der Neuen Zürcher Zeitung, darunter stehen kritische Äußerungen über Annalena Baerbock. Allerdings stammt der Text nicht von der NZZ, sondern aus einem Leserkommentar.

Tomaten Michel hat gesagt…

Und wieder verursacht Dein Bericht das Fernweh in mir. Es ist an der Zeit, dass auch ich mein Bündel packe...
Weiterhin eine genussvolle Reise wünsche ich Dir