25 Februar 2023

Karneval in Peniche, Mittelalter in Obidos, Wutwellen in Nazaré

 


Sonntag vormittag inspiziert und repariert ein vortrefflicher Mann in Lissabon mein E-Bike. Lissabon hat viel Kraft gebraucht. Leichter lässt es sich im kleinen Pineche leben. Dort überrascht mich farbenfrohes, lautes Karnevaltreiben.. Nach vier Tagen Pineche endet die Woche im wunderbaren Nazaré.



Nicht in Blutaktien wie Rhein Metall investiert zu haben, hat mich um den Gewinn für ein Fernreisemobil der Supersonderklasse gebracht.


Solche Boliden sind nicht unter höheren, sechsstelligen Beträge zu haben. Das Auto hat nicht einmal Fernsehen, was mir in meiner sparsamen Kiste die langen Nächte vertreibt.




Bei Radfahrten kreuz und quer durch Lissabon hatte mir eine kleine Werkstatt zugesagt, am Sonntag morgen die längst überfällige Inspektion für mein E-Bike zu machen. Mir war nicht klar, ob diese Auskunft Ernst oder Scherz wäre, habe es einfach Sonntag morgen probiert.



Wie angenehm war meine Überraschung, als der höchst kompetente Handwerker mein Kiox-Display mit seinem PC verbunden hat. Die Software hat den Fehlerspeicher ausgelesen und zurück gesetzt. Der Experte hat mir den nächsten Inspektionstermin nach 3000 Kilometern bei 17.000 Kilometern eingetragen.



Auch wechselte er die Beläge der hinteren Scheibenbremse und ersetzte eine Schraube an der Lenkerhalterung, die ausgeschlagen war. Er verlangte für Material und Arbeit 30 Euro.


19.06.2021        3586    93,97
13.10.2021        6324    84,85
16.07.2022        9711   248,10
01.08.2022    Kette      277,65


Wenn man das mit den bisherigen Inspektionskosten vergleicht, schüttelt man den Kopf über deutsche Preise. Allerdings muss man bei den Kosten im Juli und August 2022 Kette, Zahnsatz und Reifen berücksichtigen.



Nach einem Abschiedsbild von Lissabon geht es mit dem Rad 10 Kilometer zurück von der Innenstadt zum Camp, Essen machen, Auto zusammenpacken und auf nach Peniche.



Autofahren nervt mich. Wer unter defizitärem Aufmerksamkeitssyndrom leidet, sich also nicht allzu lang auf eine Sache konzentrieren kann oder mag, für den ist Radfahren spannender. Da muss man jeden Meter höchst angespannt Weg und Verkehr beachten. Im Auto auf der Autobahn ermüdet mich selbst die schönste Landschaft schnell. Beim Halt an der Zahlstelle mit 9,20 Euro gibt es dann Pause, einen Apfel und dann geht es weiter.



Das Camp Municipal hat geschlossen, doch 3,5 Kilometer beherbergt mich nah am Strand von Peniche ein weiteres Camp für 12 Euro pro Nacht.



Trotz Radreparatur in Lissabon, trotz 20 Kilometer Radweg dort, trotz der Umsiedlung von Lissabon nach Peniche ist der graue Tag noch jung. Der Zufall bringt mich zum Karneval in Peniche.



Das wird eine lange und laute Veranstaltung mit farbprächtigen Kostümen und hübschen Damen allen Alters.



Es ist kühl genug, dass mein Körper sich tänzelnd warm hält.



Eine Tanztruppe in gelben Hemden und blauen Hosen ist vorüber gezogen, es folgen Damen mit plüschigen Reifröcken.



Mütter tanzen mit ihren Kleinen.



Was wollen die Damen in ihren Käfigen, wenn diese so zu deuten sind, mitteilen?



Nach weiß blauen Glockenkleidern folgen Damen in gefiederter, rosa Flamingopracht.



Der bunten, rosa Tanztruppe folgen martialische Piratendamen mit Beute auf dem Rollwagen.



Das Quad zieht mit leichtem Summen 120 ANOS SOCIEDADE FILARMONICA. Die Lautsprecherbatterien mit heißen Rhythmen übertönen alles außer den mit aller Kraft geblasenen Trillerpfeifen.



Farben, Freude, Bewegung und laute, laute Musik bestimmen das Bild, auch wenn die Sonne fehlt, um allem noch mehr Glanz zu verleihen.



Die Lautsprecherbatterien auf diesem Festtagswagen zum Thema "Diversity" versorgt ein Benzin betriebenes Stromaggregat.



Doch Männer im Festtagszug sind die Ausnahme. Die Veranstaltung ist überwiegend in weiblicher Hand, die nicht mit ihren Reizen geizen, obgleich es dabei einigen kurzberockten Beinen recht kühl wird. Sie tanzen sich warm.


Manche der reizvollen Hübschen dürften in einigen Jahren dann ihren Nachwuchs mitnehmen.



Andere haben den Nachwuchs jetzt schon an der Hand.


Der Müller bringt Mühle und Mahlstein mit. Ein Motor dreht die Flügel der Mühle.



Neben den tanzenden Damen fasziniert mich der Herr mit dem markanten Gesicht vor mir, der gerade eine Flasche Super Bock erbeutet hat.



Afrikaner kommen mit eigener Truppe in originaler Pigmentierung - kein Black Facing.



Unter hypnotischen Rhythmen fühlen Zuschauer ihr afrikansches Erbe.



Eine Stammesälteste schließt den Zug der Afrikaner ab. Dem folgen Damen, deren goldige Gewänder über das Pflaster schleifen.




Vorne sind die goldigen Gewänder geöffnet, wobei hübsche Beine aus straff silbrigen Hosen den Betrachter reizen. Den Damen folgt der Mann auf dem Moped, der seinen Hund aus Eisen auf dem Anhänger zieht, wie das Titelbild zeigt. Meine Frau meint, dass sei kein Hund sondern ein Dinosaurier.



Ein paar Regentropfen am Montag lassen im Auto noch einmal den bunten Bilderreigen an mir vorüber ziehen - ohne Musik.



Neben geschmückten Lastwagen, PKWs, einem Moped, einem Quad bereichert auch dieses Dreirad die bunte Palette.


Übersetzt jemand die Parolen auf dem Wagen? Ja, die Übersetzung kam:

So habe ich Ihnen den Text auf dem Tuktuk (wird bald unsere Normmobilität werden) übersetzt.
 
Dachsbau
 
Wenn du guten Fisch essen möchtest
und dich nicht anstrengen willst
ruf Senhor Antonio an
der ihn mit seinem Tuk Tuk abholen  wird.
 
 Ihnen eine gute Heimreise und alle guten Wünsche.
 Freundliche Grüße aus Sachsen,


Schließt der Zug mit dem Prachtwagen, der für einen Flughafen wirbt?


Alltag in Peniche



Peniche ist nach Lissabon eine erholsame Kleinstadt. Während der Kaffee in der Mittagssonne gegen angenehme Müdigkeit und Trägheit angeht, reitet der Herr mit Hut an meinem Fahrrad vorbei.



Das Denkmal dokumentiert die uralte Handwerkskunst des Klöppelns.



Nach dem Touristentrubel in Lissabon reicht mir Peniche für mein Glück. Im Cafe lässt sich im Sonnenschein gut rasten. Nach einer kleinen Runde zur bald 300 Jahre alten Kirche und zum Hafen schließt eine köstliche Fischsuppe den Ausflug ab.



Damit keine Autos den Blick auf die uralte Kirche verstellen, ist mir die Perspektive hinter den Bäumen lieber.



Der Wetterbericht hat ein paar Schauer angesagt. Doch kurz vor 12.00 Uhr - die Kirchturmuhr stimmt - ist es noch sonnig und warm.




Zehn Minuten später verdüstern Wolken den Himmel. Keine 300 Meter vom Zentrum genießen Wildcamper an alten Hafenanlagen einen ruhigen Platz.



Die BOMBEROS VOLUNTARIOS DE PENICHE verfügen über einen staatlichen Fuhrpark.



Das alte Gemäuer zieht sich über Hunderte Meter um die Stadt herum, vom breiten Wassergraben geschützt.



Vom 8. bis zum 16. März kündigt sich 3. ETAPA DA LIGA MUNDIAL DE SURF 2023 am Praia dos Subertubos an.



Um die Spannseile sind Tongefäße angebracht. Ob diese Gefäße den Rundlauf verbessern oder bei einpfeifendem Wind zusätzlich Töne erzeugen?



Einige der kleinen Straßen sind von Steinmauern gesäumt, vor langer, langer Zeit mühsam aufgeschichtet.



Nirgendwo ist mir bislang ein Friedhof aufgefallen, auf dem nur Kinder und Säuglinge beerdigt worden sind.



Die Straße am Meer führt vom Camp zum Leuchtturm. Die würzige, frische Luft tut mir gut. Wind und Wellen haben seit Urzeiten eine gewaltige Felslandschaft geschaffen.



Kaum zu glauben, aber vor etwa 200 Millionen Jahren soll .... ... the Iberian Peninsula was very close to the northern region of the American continent. Sind 200 Millionen Jahre etwa die Zeit, dass sich Fauna und Flora nach einem Atomkrieg erholen?


Radtour nach Obidos




Mit allen Umwegen waren es 60 Kilometer auf dem E-Bike.



Mag sein, dass mir die Ansage von Google Maps aus dem Smartphone entgangen ist, jedenfalls ging es über holprige Feldwege.



Das Rad ist diese Schüttelei gewöhnt. Man muss höllisch aufpassen, dass man nicht in einer Sandriefe schleudert. Die Windkraftwerke drehen im Hintergrund ihre Rotoren. Es sieht nach Regen aus, doch außer ein paar wenigen Tropfen auf dem Rückweg bleibt es trocken.



Die Luft ist lau, die Vögel zwitschern, der Weg ist das Ziel und führt zum Ziel.



AMOREIRA wünscht gute Reise. Den Kreisverkehr schmückt ein ausladener Baum - vielleicht eine Schirmpinie.



Wo Asphalt unter die Räder kommt, sausen gelegentlich Rennradfahrer vorbei.




Wie an vielen freien und schönen Plätzen machen Wildcamper Quartier. Das Plakat am linken Rand bittet: "visite-nos Obidos.pl"



Viel altes Gemäuer und enge Gassen lieben Touristen. Händler und Gastwirte lieben Touristen und ihr Geld.



Ein Mann mit elektrisch verstärkter Gitarre rechts im Bild beschallt den sakral anmutenden Eingangsraum. Für mich hätte es die Klangkulisse nicht gebraucht. Nach 28 Kilometern Fahrwind, Vogelzwitschern und Autolärm stört der Empfang.



Viel Publikum füllt die engen Gassen. Die Geduld ein Bild zu bekommen, in das niemand hinein läuft, fehlt mir.



Abseits des Hauptweges zweigen verlassene Gassen ab.



Den Hauptweg garnieren rechts wie links Geschäfte und Restaurants.



Werfen wir wieder einen Blick in die nächste, lauschige Seitenstraße.



Wie jedes Örtchen glänzt auch Obidos mit einer schöner Kirche und einem einladenden Kirchplatz. Der gelbe Lichtfleck auf den Tonnen am rechten Bildrand bilden aufgestapelte Orangen, mit denen der Wirt durstige Gäste lockt.



Erschöpft ruht der Junge auf den Stufen vor dem Schandpfahl. Dass diese Säule Sünder strafte, hat mir Wikipedia verraten.



Diese "Bibliothek" wirbt zwar mit Büchern, verkauft aber nichts anderes als Fischkonserven.



Irgendetwas steht schief auf dem Foto. Hauptsach die Menschen im Vordergrund stehen und gehen gerade. Mir kam es bei dem Bild darauf an, wie zwei Burgtürme die Kirche umrahmen.



Durch das Burgtor auf rechten Seite verlässt man Obidos.



Noch einen Blick auf die Wehrmauer von Obidos....



Auch wenn Sonne fehlt, ist der Blick über die Dächer von Obidos in die wunderschöne Landschaft beglückend.



Nun liegt das Tor im Wehrturm hinter mir. Auf der anderen Turmseite schützen weitere Wehrmauer das kostbare Städtchen Obidos.



Man beachte, wie vorsichtig sich Menschen an der Stadtmauer entlang hangeln. Denn es gibt keinen Handlauf, kein Geländer, um vor dem Absturz zu schützen. Entgegen meiner Gewohnheit sind meine Beine zu müde, dort herum zu klettern. Mittlerweile sind 28 Kilometer auf dem Tacho, die Energie ist raus. Durch Obidos muss man auf den Gassen ein Fahrrad schieben.



Von einer Bank aus lässt sich die Szene genüsslich beobachten. Vorsichtig verlässt die junge Dame ihren Platz auf den Felsen, wo sie eine bessere Perspektive für ihr Foto fand.



Graue Mauern strecken graue Türme in den grauen Himmel. Böse Buben wünschen sich Holzschwerter, auf denen OBIDOS eingebrannt ist, um damit Blumen zu köpfen.



Ein gut gerüsteter Ritter mit Schwert vervollständigt die Illusion mittelalterlicher Wehrfähigkeit. Die Familie versammelt sich für ein Foto, der Mann unter dem Blechhelm sammelt Spenden.



Mein Rückweg durch die ruhigere Gasse vermeidet Menschen auf dem Hauptweg.



Das Bild an dieser lauschigen Ecke ist teuer bezahlt. Mein Aufmerksamkeit hat nachgelassen, das an mich gelehnte Fahrrad fällt um. Die Halterung vom vorderen Schutzblech verbiegt, dass das Schutzblech am Rad schleift. Doch die Halterung lässt sich an Clips heraus drücken, so ist die Rückfahrt gesichert.



So wunderbar Obidos ist, so sehr es mich anderntags danach drängt, dort ein weiteres Mal mit mehr Kraft und Ruhe zu verbleiben, freuen mich die Autos am Ende der Gasse. Denn dort gibt es wieder Asphalt für freie Fahrt.



Der Rückweg vermeidet Feldwege durch die schöne Landschaft mit jubilierenden Vögeln, nimmt die glatte Straße, die ohnehin oft holprig genug ist. Von der Höhe Serra d'Ei-Rei wie von der Mühle ist das Meer zu sehen ist. Salzige Meerluft schmeichelt meinen Lungen - bald wieder daheim am Camp.



Nach kurzem Fotostop am Kirchlein in Atouguia da Baleia geht es hinunter auf die vierspurige Schnellstraße für die letzten drei Kilometer nach Peniche.



Auf Schleichwegen zum Camp liegen Slumhütten, die man zu fotografieren sich scheut. Doch den armen Bewohnern fällt nicht auf, dass sie auf ein Foto kommen.




Drei Stunden und 37 Minuten haben mich über eine Strecke von 59,7 Kilometer gebracht. Der Akku liefert noch 22 Prozent, die Dusche, die Ruhe regeneriert meinen Körper. Anderntags repariert eine Fahrradwerkstatt das Schutzbleck, Einkäufe füllen den Kühlschrank. Es gäbe noch viel zu erforschen in dem zauberhaften Peniche, doch vier Tage reichen mir.


Abschied von Peniche




Wanderer, kommst Du nach Peniche, versäume nicht die Fischsuppe am Hauptplatz neben dem Restaurant Presidente. Sie kostet zwei Euro achtzig Cents.


Für die meist vorherrschenden Steil- und Felsküsten bietet Peniche einen eindrucksvollen Sandstrand.



Am letzten Nachmittag schenkt Peniche noch Sonnenschein.



Wer die Tafel studiert, bekommt beim Blick zum Felsturm den Grusel dazu.




Dort haben einst 150 Tonnen Gold und Silbermünzen im Meer gelegen, welche die Taucher dann geborgen haben.



Der Wirbel eines mächtigen Walfisches schmückt das kleine Cafe am Meer.


Vor den Felsen am Leuchtturm kämpft sich ein Schiff durch die Wellen. Den Leuchtturm auf der Insel kann man auf dem Bild nicht mehr sehen.



Adieu, liebes Pineche, die ruhigen Tage haben mir mit dem Ausflug nach Obidos gut getan. Morgen geht es dann 40 Kilometrr landeinwärts nach Caldas da Rainha zur VW-Werkstatt. Der Motor macht ungute Geräusche. Die Werkstatt will nachsehen, kann aber einen Termin zur Reparatur erst in zwei Wochen geben.


Werkstatt VW Caldas da Rainha



Im Oktober vorigen Jahres ging es mit repariertem Auto bei 221321 Kilometer los. Jetzt ist das Auto nach 5000 Kilometern mehr bald ebenso alt wie sein Fahrer. Die Werkstatt und der VW-Händler Lubrigaz untersucht die Maschine mit den störenden Laufgeräuschen.


In der VW-Werkstatt untersuchen Experten das Rasseln im Motor.


Die "Bomba de derpession" sei die Ursache. Der "Tuerca de collar hexagonal" bewege sich rasselnd hin und her. Aber der Werkstattmeister scherzte, dass "man damit bis nach China weiterfahren könne, es würde halt immer lauter."




Die Nacht war so stürmisch, dass es mich um 4.00 Uhr morgens raustrieb. Irgendwas klapperte am Auto. Es war wohl der Deckel über der 220-Volt Einspeisung. Die SAT-Antenne war eingeklappt. Der Wagen schaukelte im Sturm wie ein Schiff in Wellen. Nach der gestörten Nacht folgte die Kurverei nach meinem Geschmack, die Volkswagen-Werkstatt in Caldas da Rainha zu suchen und zu finden. Nach zwei Stunden ließen sie mich ziehen, gaben mir einen Ausdruck mit und rieten, dies daheim reparieren zu lassen. Sie könnten mir frühesten Mitte März einen Termin geben. Und ob aus Deutschland das richtige Ersatzteil käme, wäre auch fraglich, weil das Auto schon älter sei. Zwanzig  Kilometer Autobahn von Caldas da Rainha nach Nazaré für 3,50 Euro entspannten meine Nerven. Das erste Camp in Nazaré war geschlossen, öffnet am nächsten Tag. Das Camp Orbitur Valado drei Kilometer weiter beherbergt mich für mindestens drei Nächte. Zeit genug, Nazaré zu erforschen. Als das Auto eingerichtet ist, huscht wieder einmal ein kurzer Atlantik-Schauer vorüber.


Nazaré




Es ist überraschend kalt geworden. Gas und Diesel sind getankt. Der Platz Orbitur in Nazaré bietet Komfort.




Das Rad schiebt mich im erster Ausflug auf den Aussichtspunkt über Nazaré.



Es ist kein Tag für Monsterwellen.



Von der Meereshöhe in Nazaré führt eine Bahn auf den Aussichtspunkt, während die andere Bahn herunter fährt.


Die Höhe schmückt sich mit dem "Heiligtum Unserer Lieben Frau von Nazaré", wie mir der Prospekt der Touristeninfo verrät.



Im ersten Schnelldurchgang lassen sich all diese Eindrücke nur kurz aufnehmen. Doch mir bleiben hier drei Tage, um mich gründlicher umzusehen.



Ein reger Verkehr von Fußgängern und Dreiradfahrzeugen bringt von der Höhe Menschen zum Leuchtturm auf der anderen Seite der Klippe.




Von diesen Orten genießen Schaulustige den grausigen Kitzel mutiger Männer, die ihr Leben riskieren um Wellen von 27 Meter Höhe abzureiten.



Wochenausklang n Nazaré


Nach nächtlichem Regen in kühler Nacht öffnet der Tag sein Schatzkästchen in der Markthalle. Maisbrot, Äpfel und Karotten sind dort günstiger als im Supermarkt.



Der Trecker am Strand schleppt eine Maschine über den feinen Sand, um Fremdkörper auszusieben.



Die salzige Meerluft ist wie Balsam für meine Lungen.




Noch geben sich die Wellen gesittet, auch wenn ihre donnernde Gischt aufspritzt, dass kurzzeitig Regenbogen aufscheinen.




Vom Backbordturm der Hafeneinfahrt lässt sich die Ausfahrt des Jetski-Fahrers beobachten. In wilden Sprüngen reitet er über die Wellen.



Gestern war genug getan, gesehen, geschrieben. Heute tut mir Ruhe gut. Schiffe faszinieren mich. Ein Möwe fliegt am linken Rand ins Bild.



Der Schreiner bearbeitet mit der Kettensäge Holzplanken. Diese Planken sind im Bug aufgebracht. Der Handwerker auf dem Gerüst streicht die Bordwand.




Am besten scheint noch der Schiffsname im Heck erhalten zu sein: SEMPRE COM DEUS



Im Glas verkleideten Führerhaus mit Steuerrad geht Gefährt auf Vollgummireifen mit einem Schiff in das oder aus dem Wasser.



Für Höllenritte auf Monsterwellen machen sich zwei Mann auf den Weg. Mit Schutzwesten und einem Surfbrett in orange Signalfarbe reiten zwei Mann auf dem Jetski aus. Auf dem Surfbrett liegend kommt paddelnd niemand durch gewaltige Brecher.



Am Jetski ist eine Platte mit acht Haltegriffen angebracht, auf denen sich der Held durch die Welle schleppen lässt. Das orange Surfbrett sieht man an der Seite.



Mit 300 PS V6 Yamaha Außenborder lassen sich zahlende Gäste zu DOLPHIN SAFARIS schleppen.



Zwei schwarze Schweinderl, die mit Glöckchen am Halsband sich bemerkbar machen, schnüffeln in Pfützen am Hafen nach Futter.



Gemessenen Schrittes stolziert das Schweinderl am Kahn PRINCIPE zu einem neuen Futterplatz.



Der betagte Trecker strotzt vor Kraft. Seine Gummireifen sind rissig.



Nach glücklichen Sonnenstunden im Hafen geht es durch lauschige Gassen Richtung Camp.



Während mich daheim Salat und Suppe stärken, heizt die Sonne mein Stübchen auf herrliche 25 Grad Celsius auf, gerade recht um sich von allen Anstrengungen in traumloser Mittagsruhe zu erholen.




Neben den täglichen Anrufen meiner Frau hat auch Künstler Chetan wieder einmal per Skype von sich und München erzählt. Seine Werke bietet er per Web-Ausstellung zum Verkauf. 

Mein Autoexperte von der Werkstatt daheim in Sonneberg hat auf meine E-Mail zu dem Rasseln im Motor gleich angerufen. Es sei die Unterdruckpumpe vom Bremskraftverstärker. Das Teil können sie wechseln, wenn mein Auto wieder in ihrer Werkstatt angekommen sei.



Zum Ausklang noch ein Bild von Sitio. So heißt die Stadt auf der Höhe über Nazaré - wieder mit bescheidenem Wellengang. All das macht mir sehr viel Freude, viel mehr Spass als Bücher, Noten, Klavierspiel und Fernsehen

daheim.




2 Kommentare:

Anonymous hat gesagt…

Ein alter geiler Sack, der jungen Mädels hinterher starrt und sich an fetten Beinen aufgeilt. Dazu stinkt er wie 2 Monate keine Klamotten gewaschen. Kein Wunder, daß sich kein Mensch im Umkreis von 10 Metern aufhalten möchte.

Unknown hat gesagt…

In Peniche war ich genau vor einem Jahr mit meinem Womo, das Wetter war wesentlich besser. Bei Lourinha gibts ne Gastankstelle, die auch Flaschen füllt. Nennt sich Chama-Azul.

Mein einzigartiges Womo ist abgebrannt, war die blaue Mauritius der Robel-Mobile.. jetzt sitze ich in Dachau bei München in meinem gerade hier erworbenen 30 Jahre alten Luxus-Wohnmobil, ein Clouliner von Niesmann-Bischoff und bemitleide Noby wegen seines frostigen Ambientes, bei angenehmen leichten Frost und Schneeregen

und freue mich über meine Fussboden-Warmwasser-Zentralheizung.

Nächste Woche starte ich nach Nordspanien, falls der Noby mir unterwegs begegnet würde ich ihn gerne einladen sich bei mir mal aufzuwärmen.😁