06 Januar 2024

Oliva, Gandia, Denia, Rio-Mar, Angebot alter Tabbert

 


Meine Frau schickt ein Bild vom heimatlichen Spaziergang.  Nach zwei Monaten in der Fremde sehnt sich mein Herz nach Frau und daheim. Viel hat sie von mir letztes Jahr nicht gehabt. Reisen 2023 ließen mich knapp sieben Wochen bei ihr im Haus aus Stein bleiben. Doch gegen Heimweh helfen Nachrichten aus Deutschland wie auch der Wetterbericht von dort. Was aus dem 41 Jahre alten Tabbert-Womo wird, müssen die Schwestern entscheiden.



Neujahr am Campingplatz: Alle andern sitzen als Paare am Tisch, um gemeinsam den Jahresausgang zu feiern. Mich verbinden Smartphone und Skype mit der Frau daheim - und Verständnis füreinander.



Am liebsten ist mir Einsamkeit. Im heimischen Auto lassen sich sparsame, vegetarische Speisen kochen. Der kleine Tisch lässt Platz für Teller, Tasse und Computer.  SAT-TV oder SAT-DLF nähren die Sinne. Die Tankflasche hat mit 20 Litern Gas 30 Tage lang geheizt und gekocht.


Edelfeder Don Alphonso zeigt seine Tafel bei X, ehemals Twitter. Wünschen wir ihm Gesundheit und ein langes Leben. Jeder kann's brauchen.


Seit meiner Abfahrt am 6. November müssen nach zwei Monaten Waschmaschine und Trockner für saubere Kleidung sorgen. Daheim läuft die Maschine jede Woche, auf Reisen alle zwei Monate. So beginnt der erste Tag im Jahr 2024.



Bedürfnisse nach Schönheit, Musik und Kultur  befriedigt beispielsweise ARTE mit einem Neujarskonzert aus Teatro La Fenice in Venedig.



Auch ein heiteres Singspiel wie "Zum weißen Rössl" unterhält mich am Abend. Wenn es kalt wird früh in der spanischen Nacht, schaufelt der leise Ventilator der Gasheizung warme Luft in die Stube.


Die Sonne färbt gegen 18.00 Uhr die Wolken rot, ab 19.00 Uhr verdunkeln Jalosien die Fenster und Dachluken.



Nach 60 Tagen bauen die Camp-Nachbarn ihre Zelt ab. Der mit 73 Jahren auch nicht mehr der jüngste Harley-Fahrer bugsiert sein schweres Gefährt in den Anhänger. Langweile gibt es selten.


Oliva und Gandia





Bevor mir die Dachluke auf den Kopf fällt, schaukelt mich E-Bike Rosinante durch die Wunderwelt, so auch am ersten Tag des neuen Jahres.



Bei 18 Grad Celsius lässt sich angenehm radeln, sofern man gegen den Fahrtwind sich warm genug anzieht.



Ohne meine täglichen 30, 40 Kilometer ist mein Körper nicht ausgelastet. Denn sich mit PC, TV , Radio oder Büchern zu unterhalten, reicht einfach nicht.


Welche Helden auf ihren Sockeln posieren, interessiert mich schon nicht mehr. OLIVA A CABRIEL CISCAR steht auf dem Podest, doch was der Herr gemacht hat, kann ja jeder selber bei Wiki erfahren.



Für Oliva mag dieser Bau, auf dessen Kacheln CENTRO OLIVENSE steht, unter Denkmalschutz stehen. Doch die Renovierung wird wohl noch einige Zeit dauern.



Schon mit mehr Steinen erhebt sich das Kirchlein von Oliva in größerem Ausmaß mit höherem Turm als Kirchen in Bergdörfern ringsmum.



Das nächste Dorf am Weg heißt Piles. Wo noch keine Betonburgen-Urbanizacíon für Touristen, Einheimische oder betuchte Käufer gebaut ist, geht mir im "alten Spanien" das Herz auf.



Namen und Baujahr der altehrwürdigen Klerikalbauten interessieren mich nicht mehr. Nur selten, wenn eine Tür weit offen steht, führt mich mein Weg in schattiges Dunkel von Kultstätten. Und doch gibt es ein Gefühl wie vom "Christlichen Abendland".



Dass Sicherheitskräfte die Kontrolle über einen aufständigen Mob verlieren, haben Poeten wie Pirincci, Abhandlungen wie von Sarrazin seit Jahren prophezeit.


Mehr und mehr lassen Moderatoren bei der WELT widrige Meinungen gelten.






Während in festlichen Stuben Menschen feierlich beisammen saßen, um das Neue Jahr zu feiern, mussten tausende Sicherheitskräfte, Feuerwehrleute und Sanitäter in gefährliche Einsätze ausrücken.



Wie "Doris Z." kommentiert, hat der Moderator entweder übersehen oder einfach geschehen und stehen lassen.



Henryk M. Broder würde sein Publikum mit Filmchen unterhalten unter dem Motto: "Spieglein, Spieglein an der Wand, was ist los im deutschen Land?"



Wieso "desintegrative Botschaft" spottet mein Kommentar, den die WELT-Moderation ablehnt.








Was sich der Moderator dazu ausgedacht hat mit der Zeile

"Deutsche Gesellschaft wird als Gegner definiert" (Alt in SEO)



bleibt sein Geheimnis. Für mich ist's nicht mehr als Zeitvertreib zwischen meinen kleinen Radausflügen vom Camp Rio-Mar.



Die Bar LAS VEGAS in Piles bevölkerten lautstarke ältere Trinker. Das hält mich ab, Kaffeepause dort einzulegen.



Also strampeln meine Beine weiter an diesem Neujahrstag zum nächsten Kreisverkehr. Kein Kreisverkehr ohne öffentliche Kunst wie hier in Miramar. Der Name macht mehr her als der Ort.



Die hübsche Mama des Knaben, der zwei Tisch weiter auf seinem Smartphone spielt, serviert mir in angenehmer Stille und Einsamkeit meinen Kaffee, der allweil als genußvoller Höhepunkt mich auf Trab bringt.



Die Gastwirtschaft macht einen ausnehmend guten, aufgeräumten Eindruck.Doch da es mir am liebsten ist, daheim bei deutschen Nachrichten mein Essen zu bereiten und zu verzehren, bleibt die Chance spanisch zu speisen ungenutzt.



Es mag seltsam anmuten, doch mich beleben und begeistern Eindrücke am Weg mehr als alles andere. Dieser aufgegebene Bau EL CHANGO, der an einen indischen Tempel erinnert, ist ein Beispiel.



Selbst die einfache Preisauszeichnung einer Tankstelle ist mir ein Blog-Bild wert.




Der Leser in Deutschland mag das mit dem vergleichen, was er zahlt.



Pechh für den, dessen Gefährt ein Raub der Flammen geworden ist, wie dies in Berlin wohl häufiger vorkommt. Zahlen Versicherungen Schäden, steigen die Prämien.



Allein um dem Teufelskreis solcher Gedanken über die Kalte Heimat zu entkommen, radelt es sich froher über spanische Landstraßen



Das Wetter am PUERTO DE GANDIA ist nicht sonnig berauschend, aber solange aus den Wolken kein Regen kommt, ist es schön.



Und es kommt kein Regen. Die letzten Regentropfen gab es vor Wochen.



Mein Vertrauen in die Beständigkeit des Wetters auch bei grauem Himmel ist nach einem Monat so groß, dass nicht einmal der Regenponcho mit muss auf die Radreise.



Winterschlaf




Seit nunmehr einem Monat am Camp Rio-Mar erwachsen mir hier heimatliche Gefühle.




Dreißig Tage heizen und kochen hat die Tankflasche von Wynen entleert. Die Gastankstelle füllt sie mit 21 Litern. Sorglos in meiner rollenden Klause heizen zu können entspannt.



Meine ruhigen Feiertage im Auto haben Vorräte aufgebraucht. Alles Notwendige verkauft mir der Consum-Laden gegenüber der Tankstelle.



Wenn man sich ein wenig eingelebt hat, unterscheiden sich spanische Einkäufe kaum von denen in Deutschland.



Meine ruhigen Runden auf Radwegen schenken mir immer wieder schöne Eindrücke.



Denia ist für mich eine liebenswerte, kleine Hafenstadt, die mir mehr ihrer Geheimnisse entschlüsselt.



Zu meiner Überraschung gibt es Besuch in meiner kleinen Klause. Ein Leser des Gelben Forums hat mich über meine Blogs ausfindig gemacht. Wir haben gemeinsam eine schöne Zeit. Er zeigt mir ein angesagtes Lokal, wo man für 1,50 Euro Tacos auswählt oder Schälchen mit Fisch, Salat oder Calamares für drei Euro. Wir reden stundenlang miteinander, ohne einander zu langweilen.



Der neue Freund zeigt mir den Tunnel unter Burg, der mir bislang unbekannt war.



Auch beim Bau dieses faszinierenden Tunnels war "Krieg Vater aller Dinge."


Tafeln im Tunnel erzählen dessen Geschichte.


Kaum hat man das Licht am Ende des Tunnels erreicht, erheitern den Betrachter bunte Bilder an der Wand. Der maskierte Sprayer auf rosarotem Rad hinterlässt einen rosa Wolkenwurm auf der Wand.



Rentnerruhe in Denia lässt sich alle halbe Jahre nutzen, um Haare schneiden zu lassen. Das kostet zehn Euro.



Das Werk ist vollbracht. Statt Gesprächen, die mir "spanisch" vorkommen, unterhält mich und den Friseur Musik-TV.



Meine Gasflasche ist voll getankt ist, was der Kälte ihren Schrecken nimmt. Doch nach einer kalten Periode mit bis zu zwei Grad Celsius plus, zeigt plötzlich das Außenthermometer in der Nacht 17 Grad Celsius. Mir soll's recht sein.



Dickschiffe stehen kostenfrei auf dem Stellplatz in Fußnähe von Denia. Von Großparkplatz für Womos geht es durch den Tunnel in die Stadtmitte mit einladenden Lokalen. und Geschäften.



Nunmehr ist nach einem Monat mein Heimat hier so verankert, dass die Kamera wenig neue Bilder speichert. Spanien scheint wie daheim - nur wärmer.



Der Motorradhändler in El Verges präsentiert als Blickfang die Maschine mit dem angetriebenen Beiwagenrad.



Das Gerät hat die weitesten Reisen hinter sich. Doch man beginnt zu träumen, wenn man solche Fahrezuge sieht und sich dann doch am liebsten irgendwo bequemer nieder lässt.



Wo meine Nachbarn zwei Monate mit zwei Hunden, Vorzelt, Anhänger, Wohnmobil und Harley logierten, hat sich ein spanischer Wohnwagen eingerichtet, der Blümchen vor dem Fenster pflegt.


Diese Nachbarn bleiben nur eine Nacht. Dann zieht ihr neuer Mini den alten Wohnanhänger wieder vom Platz.



Wer sich 2.000 Kilometer aus der Kalten Heimat hergeschleppt hat, dazu noch 75 Jahre alt ist, der bleibt, wen er sich eingerichtet hat, solange wie es Spass macht und endlich wärmer wird.



Um meinen Körper mit meinen 30 bis 40 Radkilometern erschöpfend auszulasten, geht mein Weg in das benachbarte Bergstädtchen Pego. Der Mercadona-Laden versorgt mich gut.



Die Fischtheke in dem Laden zeigt schon ein voriger Blog, das Angebot an Fleisch steht dem Angebot an Fisch nicht nach.



Während im Januar in Marocco Kunden mit Preisen für Erdbeeren von ein, zwei Euro locken, zahlt man hier für 519 Gramm noch 6,22 Euro.


Der alte Tabbert




Der Brief vom alten Tabbert-Wohnmobil ist gefunden. Das Wichtigste ist auf dem Foto des Zulassungsscheins zu erkennen wie

- Baujahr 01.04.1983
- Nummer 60201818246434
- Hubraum 02299
- Nennleistung in kW 0070
- und das Wort BENZIN....

Der TÜV ist im Oktober abgelaufen.





Wenn die Schwestern, von denen Eine meine Frau ist, ihr Erbe annehmen, sollte sich ein Käufer finden lassen.





Mir fehlen Kraft, Energie und Lust, 2.000 Kilometer zurück in die Kalte Heimat zu fahren. Eine Anzeige bei mobile.de, sollten die Schwestern ihr Erbe annehmen wollen, lässt sich auch von hier aus gestalten.



Das Bild zeigt die Tür auf der Fahrerseite.


Um im Warmen zu überwintern, reicht das Gefährt.




Meine Recherchen zur Nummer 602 mit dem Wort BENZIN verweisen bei WIKI auf

https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_T_1

einen Ottomotor von 1982-1988 mit 95 PS:

2299 cm³    70 kW (95 PS) bei 5200/min    170 Nm bei 2500/min    1982–1988


Wer Geld für Auto, TÜV, An- und Ummeldung und für Benzin aufbringt, kann mit dem SO. KFZ. WOHNM. UEB. 2,8 T in Spanien gut geschützt wohnen. Aber mich treibt es zum eventuellen Verkauf nicht mehr zurück. Dazu ist es mir mein Leben hier zu angenehm geworden.


Die beiden Schwestern kennen sich nicht aus mit dem Wohnmobil ihres verstorbenen Bruders. Wer das Auto kaufen will, muss sich um alles weitere kümmern.



Dreitausend Euro sollte das bald 40 Jahre alte Schätzchen schon noch wert sein.



Manches sieht noch ganz gut aus in dem 40jährigen Gefährt, aber was kann man schon hier von Spanien und mit suboptimalen Fotos sehen?


Flucht vor Land und Leuten



Impfen, Umwelteinflüsse, Arbeitsstress, Alkohol-, Nikotin-, Medikamentenmissbrauch - was alles zusammen kommt, wer will das schon wissen?


Sozial verträgliches Frühableben entlastet die Rentenkassen.Nachrichten und Wetterbericht von daheim lassen mich grausen.




Mit zwei Freunden, die mich hier durch meine Berichte im DGF ausfindig machten, lässt sich angenehm plaudern, wie das mit Gleichgesinnten eben schön ist. Selbst wenn Menschen wie Pirincci, Don Alphonso, Sarrazin oder Maaßen mir persönlich nicht bekannt sind, stehen mir deren Seinsäußerungen weitaus näher als die Auslassungen meines alten Dichter- und Sangesbruder Kamerad HAAARALD, wie er sich mittlerweile aufbretzelt.




Genug ist genug, alter Freund aus vergangenen Tagen, leb wohl! Erfreu Dich an Noten, Büchern, Musik, Fußball. Mir reicht's mal wieder mit dir, danke. Hier sitzen drei Freunde, die sich erstmalig hier kennen lernen, dreieinhalb Stunden auf der Terrasse beim Camp Rio-Mar und unterhalten sich angeregt. Wenn es wärmer gewesen wäre als nur die 14 Grad Celsius heute mit Wind unter bewölktem Himmel, hätten wir auch Stunden länger reden können. Und weil das seit Wochen erstmalig wieder vorgekommen ist: Heute morgen trommelten Regentropfen auf mein Dach - aber auch nur kurz.



Hier wie in US-Amerika gleichen sich Diskussionen und Probleme. Mich mag das in meiner Renterruhe unterhalten, aber mehr nicht.... Bitte.... nicht ... stören!



Fussball, links-rot-grüne-feuchte Träume, selbst Kampf, Krieg, Krise, Katastrophe, Kollaps - all das ist unterhaltsam, solange man selbst nicht betroffen, nicht Teil davon ist. Wie wohl mir ist....fern, ....fern der....


.... Kalten Heimat

 




2 Kommentare:

Bavarian hat gesagt…

"Isolation is not godd for me" Fools Garden : Lemon Tree

Hoowoman hat gesagt…

Wenn Rosinante täglich mit ihm galloppiert und sein Wesen dabei spanisches Sein infiltriert, dann lebt er auf, wird zu Don Quijote.
Und vergisst LGBTQ und Frauenquote.

Weiterhin viel Freude auf all deinen Wegen.