Wer rastet, rostet. Reisen belebt und inspiriert. Sich besuchter Orte zu erinnern, helfen Bilder, Blogs, Berichte. Nach einer Reisewoche kommt Samstag der Blog. Mit neuen Reizen geht es in die nächste Woche. So entsteht der nächste Blog. Die Arbeit erinnert an Sisyphos. Egal ob Sisyphos seinen Stein wälzt, ob Don Quijote auf E-Bike Rosinante gegen Windmühlenflügel kämpft, auf Straßen in Hauslosigkeit zu leben, fällt nicht immer leicht.
Einer meiner letzten Freunde aus prekären Kreisen - besser ein entfernter Bekannter - kommentiert meine Mühen mit diesem Bild:
Du kokettierst gerne damit, dass du dich als Straßenhund bezeichnest. Ein Straßenhund mit Heizung, einem warmen Bett und allerlei Komfort im Wohnmobil, mit Gas- und Wasservorrat, mit WLan, mobilen Daten, Computer, Satellitenschüssel, Fernseher, E-Bike, bestens versorgt mit Essen und Herd und was man sonst so alles braucht.
Rohinga Flüchtlinge.
Die wissen, was ein Straßenhund ist. Die kokettieren nicht damit.
Das beste Mittel gegen solche Mails wie widrige Nachrichten: Nichts sehen, hören, sagen.
Sisyphos ruht einen Moment lang aus, der alte Straßenhund holt sich neue Inspirationen, Don Quijote reitet auf Rosinante weiter und kämpft gegen Windmühlen. Vergebens.
Nach sechs Tagen wieder ein Abschied, diesmal von Alcacer do Sal, ein ruhiger Stadtspaziergang, einkaufen, essen, entspannen.
Die alten Damen verkaufen Krabben. Doch es gibt kaum Menschen, geschweige denn Kunden auf dem Marktplatz am Rio Sado.
Der Rio Sado führt viel Wasser. Liegt es an der regnerischen Woche oder an der Flut vom entfernten Meer, dass der Fluss soviel Wasser führt?
Paare, geschmückt für das Wochenende, besuchen die alte Kirche in Alcacer do Sal. Die blauen Kacheln in der Kirche dokumentieren eine Teufelsaustreibung.
Für einen Moment schwingt sich der alte Straßenhund in die friedvolle, schöne Stimmung ein, die die Kirchgänger gleich mit Gesang feiern, bevor er wieder einsam durch seine Straßen und Gassen trottet.
Auf dem Kirchdach steht der Storch in seinem Nest.
Überall - auch in Alcacer do Sal - gibt es viel zu bewundern, zu staunen, zu besichtigen - wie diese Gemälde an der kleinen Straße zur Stadtmitte.
Das palastartige Gebäude inmitten der Stadt sucht einen reichen Investor.
Das Thermometer an der Apotheke zeigt 14 Grad Celsius. Tüchtige Regenschauer lösen sich ab - auch in der Nacht. Doch es ist Zeit, von Alcacer do Sal sich zu verabshieden. Die fünf Tage im Camp mit Strom und WiFi waren mit 48,20 Euro sehr günstig.
Evora
Wo zwei Tage zuvor mich E-Bike Rosinante bis Alcacovas durchschüttelte, geht es heute noch ein Stück weiter bis nach Evora. Mein Reiseführer Wiki bereitet mich auf den Besuch vor.
Évora (IPA ['ɛvuɾɐ]) ist eine Stadt im Alentejo in Portugal, deren historisches Zentrum 1986 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Sie hat etwa 57.000 Einwohner (Stand 30. Juni 2011) und ist Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts. Außerdem ist sie Sitz des Erzbistums Évora und einer staatlichen Universität.
Zum Mittagessen steht meine rollende Hütte wieder eingerichtet und gegen Kälte isoliert.
Das Stadtzentrum liegt zweieinhalb Kilometer vom Camp entfernt.
Die Innenstadt von Alcacer do Sal ist schon alt, sehr alt. Hinter den Stadtmauern von Evora spaziert man ins Mittelalter.
Endlich gibt es wieder einmal Sonne
Zierliche Asiatinnen flanieren über den Stadtplatz.
Sonntag nachmittag hat dies Geschäft geschlossen. Als das Geschäft geöffnet hat, sagt man mir die Preise für eine Fischdose zwischen sieben und 15 Euro - abhängig von der Zubereitung.
Auch wenn meine Lust auf Kirchenbesuche sich verringert, diese Kathedrale passt zu meinem sonnigen Sonntagnachmittag.
Don Quijote hat E-Bike Rosianten fest angeschlossen, schleppt sich als müder, alter Straßenhund in die Kathedrale. Der alte Straßenhund vom Titelbild döst in der Sonne.
Der Besuch der Kathedrale wird anstrengend, zudem sich meine müden Knochen noch auf den Turm hochschleppen.
Gerade auf dem Dach der Kathedrale angekommen, schlagen zwei Glockenschläge die volle Stunde. Jetzt wäre ein Mittagsschlaf besser.
Der Blick über das Land belohnt die Mühe des Aufstiegs.
Mit einer Brüstung oder Absperrung hält man sich hier nicht auf. Das Schild "GEFAHR" muss reichen, damit niemand vom Kirchdach fällt.
Der Garten inmitten des Kreuzganges ist gut gepflegt.
Die Wendeltreppe zum Kathedralendach ist so eng, dass eine Ampelschaltung Ab- und Aufgänge regelt.
Das uralte Chorgestühl ist reich geschmückt.
Nach dem anstrengenden Auf- und Abstieg zum und vom Dach der Kathedrale erholt sich der Besucher im schattigen Kreuzgang.
Davon kann man nur träumen: Nach einem erfüllten Leben sich sanft entschlafend von seinem Körper zu trennen.
Immer wieder schön in einer Kathedrale wie in Evora die künstlerische Ausgestaltung des Raumes zu bewundern.
Geburt, Abendmahl, Verrat, Kreuzigung, Wiederauferstehung - abendländische Kultur im Schnelldurchgang.
Und immer wieder die Gold glänzende Verehrung des Weibes als Mutter.
Anfang und Ende.
Mein Besuch kreuz und quer, rauf und runter durch die Kathedrale hat mich als alten, einsamen Straßenhund nahezu so überwältigt wie meinen Kollegen auf der Treppe zur Kathedrale, der nun zur Seite gesunken seinen Bettelhut vergessen hat.
Nach dem Ausflug in die mittelalterlichen Mauern und die Kathedrale wandert die Fantasie ein paar Jahrhunderte zurück zu den Zeiten, als die Römer ihre Tempelgötter verehrten. Laut Tafel im ersten Jahrhundert vor Christi Geburt.
Gesättigten Sinnes und ermüdeter Knochen freut sich der Chronist auf die warme Stube mit Unterhaltung der Neuzeit wie dem sonntäglichen Tatort und auf Miosga mit Baerbock, die wie eine Stimmungskanone gegen ihren russischen Kollegen Lavrov absticht, auch wenn mir manche den Vergleich dieser beiden Außenminister verübeln.
Die Zeit als Reisender ist so flüchtig wie Sonnenschein. Wird man den Wehrturm von Evora noch einmal in solchem Licht sehen dürfen?
Der Cromlech von Almendres
Ausgeruht beginnt die Woche mit einem 40-Kilometer Ritt auf E-Bike Rosinante zu den Steinkreisen bei Evora. Wiki dazu:
Der Cromlech von Almendres ist ein dreiphasiger steinzeitlicher Steinkreis im Distrikt Évora in der Region Alentejo in Portugal. Er ist der bedeutendste Cromlech auf der Iberischen Halbinsel und 1000 bis 2000 Jahre älter als Stonehenge.
Sonnig hat sich der Tag angelassen. Ob grau dicke Wolken wie die Woche zuvor wieder Unmengen von Regen ausschütten, ist noch ungewiss. Von der Hauptstraße geht es einige Kilometer über eine ruhige Dorfstraße nach Guadelupe, typisch der Pickup, die Landschaft, die Bushaltestelle.
Die letzten vier, fünf Kilometer kämpft sich Rosinante über einen mit Schlaglöchern und Pfützen übersäten Feldweg auf den 400 Meter hohen Hügel.
Wiki weiß mehr dazu:
Die wahrscheinlich in Etappen errichtete Anlage wird in die Übergangszeit von der Stein- zur Kupferzeit (4000 bis 2800 v. Chr.) datiert. Bei ihrer Entdeckung und Freilegung in den Jahren nach 1964 waren viele Steine umgestürzt und – aufgrund der Hanglage – teilweise verrollt. Vor allem die Rekonstruktion des östlichen Ovals scheint nicht besonders gelungen.
Der Chronist weiß nicht mehr davon zu berichten, als dass ein Arbeiter die gelb blühenden Pflanzen mit einer Motorsense absäbelt.
Doch die bauchigen Kolosse fordern Respekt ein. Es muss Menschen gegeben haben, die anderen die Notwendigkeit dieser Arbeit aufgezeigt und dazu angetrieben haben, wie die Römer Menschen zum Bau ihrer Tempel, Priester im Mittelalter ihre Hintertanen zum Bau der Kathedrale und, und, und.... Und als alle Arbeiten erledigt waren, ging es in irgendeinen Krieg.
Der kleine Blogger nimmt auf dem Rückweg kleine Wege, vorbei an der Kirche von Guadalupe.
Dort grüßt abseits der Autostraßen grunzend der Speck-, Fleisch- und Eiweißlieferant auf starken vier Pfoten.
Evora Monte
Bei diesem Radausflug setzten mir die Kilometer weniger zu als die Höllensonnenhitze.
Der Besuch solcher feierlichen Monumente in Portugal unterscheidet sich vom Besuch anderer Sehenswürdigkeiten dadurch, dass man hier die ganze Pracht für sich allein genießen darf.
Nach 40 Kilometern auf 411 Meter Höhe am Burgtor angekommen, breitet Don Quijote seine sieben Sachen aus, um genüßlich auf schattiger Bank nach zwei Stunden Anfahrt sein Mittagsmahl zu genießen. Rosiante bekommt ihren zweiten Akku für die Rückfahrt.
Die bettelnd maunzenden Katzen schlecken das Fett aus der Dose mit Thunfischsalat aus. Mehr bekommen die Raubkatzen nicht. Der alte Straßenhund unterscheidet nicht zwischen Raub- und Schmusekatzen, für die eine gewaltige Industrie Futter in Alubecher presst, um gelangweilten Omas und Opas haarige Gesellschaft zu leisten. Da sind schon die bellenden Hunde angenehmer, die auf abgezäunten Grundstücken wütend mich anbellen, um ihr Revier zu verteidigen. Die ganz gemeinen Straßenhunde, welche herrenlos streunen, machen einen großen Bogen um mich. Kurz wiederholt: Katzen sind Raubtiere, die kleinen rauben Mäuse, Vögel, Schlangen, eben alles was kreucht und fleucht und nicht schnell genug weg kann und nicht zu groß ist für die kleinen Raubkatzenzähne. Mir ist Luthers Spruch lieber als all die Katzenbilder auf Facebook, Kalendern, Tassen, Hemden und Taschen. Luther meinte:
Hüte Dich vor Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.
Doch statt mir Gedanken über Katzen, Hunde oder Politickerei zu machen, bringt mich der Blick über das schöne, sonnige Land auf bessere Gedanken.
Mein liebes Frauchen daheim blickt mit treuestem, traurigen Hundeblick in die Skype-Kamera, wenn sie meine Politickerei und meine lange Abwesenheit sie bedrückt.
Wo sonst, wenn nicht beim Winter im Warmen wäre es möglich, mehr auf dem E-Bike Rosinante (474 km) als hinter dem Steuer im Auto (471 km) zu sitzen? Reisen hält fit und gesund.
Frauchen daheim ist traurig. Sie pflegt das Grab ihrer Eltern daheim, schickt mir morgens das Bild. Manchmal fällt es schwer, so lange getrennt voneinander zu leben.
Politicks ist auch dabei! Was soll mir einfallen bei manchen, den meisten Berichten aus Presse, dem Internet, dem Fernsehen?
Unter den WELT-Artikel über den Boeing-Whistleblower Tod hängt die Redaktion diesen Verweis. Wer will damit etwas zu tun haben?
Was Whistleblower wie Martenstein oder Don Alfonso aus dem Zentrum von Macht berichten, könnte ebenso trübsinnig machen. Also nix mit Politicks, das bringt nur böse Stimmung! Verständlich, dass der Moderator meine Meinung nicht veröffentlicht:
Könnte die WELT-Redaktion unter Artikeln wie von Martenstein oder Don Alfonso für empfindsame Leser in Sorge um den Zustand des Landes ebenfalls den Hinweis auf Sizidprävention anheften?
Was will man mehr beim Blick von Evora Monte auf das sonnige Portugal als Ruhe, Frieden, Vogelzwitschern, Katzenmaunzen?
Herrliche Stille, Einsamkeit, holpriges Pflaster und Sonne, Sonne, Sonne....
Da oben auf der schattigen Bank erzählt mir Wiki mehr über das Bauwerk:
Vom kleinen, malerischen Dorf führt ein steiler, gepflasterter Fußweg hinauf zum Kastell. Das römische Kastell wurde von den Mauren zu einem Alcázar weiterentwickelt, das von den Portugiesen nach der portugiesischen Reconquista zu einem gotischen Kastell, dem Castelo, umgewandelt wurde. Diese an einen mittelalterlichen Bergfried erinnernde, massive symmetrische Burg mit vier Ecktürmen besitzt drei Geschosse. Von oben hat man bei entsprechendem Wetter eine ausgezeichnete Sicht über weite Teile des Alentejo. Zwei um die Fassade herumlaufende steinerne Taue, die in der Mitte der Fassade mit einem Knoten versehen sind, besitzen symbolische Bedeutung: Die Schlossherren kamen aus dem portugiesischen Königshaus Bragança, dessen Wahlspruch "Despois vós, nós" (nach Euch, wir) mit der doppelten Bedeutung des portugiesischen Wortes nós spielt: nós bedeutet sowohl wir als auch Knoten.
Diese merkwürdigen Knoten zwischen den Stockwerken hat sich also ein Machthaber ausgedacht, was dann andere umsetzen mussten.
Die drei Stunden und 22 Minuten auf der 73,4 Kilometer Strecke waren nicht schwer, doch die Sonne über all die Stunden setzte mir mehr zu. Allerdings ging es nach langer, erholsamer Nacht morgens wieder munter weiter.
Erholung in Evora
Sommerlich geht's zu in Evora am 13. März. Wind weht durch das Auto, drei Dachluken geöffnet, Markise schützt die Kühlschrankgitter vor Sonneneinstrahlung, E-Bike Rosinante schützt sich hinter der Hecke vor der Sonne, mir geht es besser bis gut.
Das riesige Kaufhaus Continente versorgt mich mit Kaffee und Kuchen, lässt mich notwendige Lebensmittel heim ins Auto schleppen - alles ist gut.
Die mittelalterlich ummauerte Stadt Evora mit ihren verwinkelten Altstadtgassen macht mich neugierig, romantische Ecken und Winkel zu erkunden.
Nun am Ruhetag geht's nochmal zurück auf den langen, sonnigen Weg, anfangs rundherum auf Kopfsteinpflaster um die Stadtmauern von Evora.
Die Wasserleitung aus römischen Zeiten steht gut erhalten an Ort und Stelle. Nur die Fahrzeuge darunter haben sich stetig erneuert. Die Steine stehen, wie Arbeiter oder Sklaven sie hingestellt haben. Es hat sich nichts geändert, ebenso wenig wie beim Verhältnis zwischen Frauen und Männern.
Da hätte man doch dabei sein wollen - auf dem Kornmarkt in Nürnberg zum Weltfrauentag - oder nicht?
Der Schelm - intern, [13.03.2024 00:05]
Frauenpower pur! – Hau' den Penis!
So richtig krass-feministisch durften sich Frauen oder solche Personen, die sich dafür halten, anläßlich des Weltfrauentags bei einer „außergewöhnliche Aktion“ auf dem Kornmarkt in Nürnberg austoben. Und zwar im ersten „feministischen Fun-Park“, den Frauen der Gewerkschaft Verdi organisiert haben.
Der Eingang läßt schon Großartiges erahnen. Er führt durch eine übergroße Vagina. Innerhalb des Parkes können die Frauen an insgesamt 10 Kreuzweg-Stationen „ihre Themen formulieren“ – „verbal und körperlich“.
Los geht es mit dem „Ninja-Parkour“. Dort können Frauen lustvoll auf aufgepumpte Männer-Figuren eindreschen.
Und weiter Richtung Irrsinn! - Jetzt geht es überdimensionierten Penissen an die Eichel. Mit Kampfgebrüll wie „Für Söder!“ und „Für die AfD!“ werden männliche Zeugungsorgane malträtiert.
An einer riesigen Pappkartonwand können sich Frauen schließlich ihre innersten geheimen Wünsche von der leidgeprüften Seele schreiben. Ein besonders gütiges Exemplar weiblicher Huld verewigte sich mit der Inschrift: „Alte, weiße Männer stinken.“ (Hoffentlich keine bei Verdi organisierte Altenpflegerin...)
In eine „Brüllbox“ kann frau ihre zartesten Wünsche hineinkeifen und dabei die Stärke ihres Brüllorganes testen. Eine besonders Begabte erreichte dabei eine Lautstärke von satten 139 Dezibel. Ein startendes Flugzeug kommt nur auf 130 Dezibel.
Ja, es gibt doch nichts Schöneres in dieser neuen woken Welt der Genderverstrahlten und Verhaltensgestörten: verbitterte Frauen können es den Patriarchen, die ganz klar einfach an allem schuld sind, mal so richtig heimzahlen.
Satisfaction guaranteed!
Das ewig gleiche Thema wie in der "Widerspenstigen Zähmung" oder wie Schiller die Glocke läuten lässt:
Da werden Weiber zu Hyänen Und treiben mit Entsetzen Scherz, Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen, Zerreißen sie des Feindes Herz. Nichts Heiliges ist mehr, es lösen Sich alle Bande frommer Scheu, Der Gute räumt den Platz dem Bösen, Und alle Laster walten frei.Das ewig gleiche Spiel: Wenn die Urhorde keine Dolmen schleppte und aufrichtete, die Römer, Vandalen, Germanen, Mauren gerade keine Tempel oder Festungen bauten oder angriffen, dann schlugen sie einander zum Zeitvertreib tot. Zur Zeit verbreitet sich der bestailische Brauch an Brennpunkten kreuz und quer über den ganzen Globus.
Zumindest war auf dem Nürnberger Kornmarkt am Sonntag die Sonne nicht so stechend heiß wie hier bei meiner Radtour nach Evora Monte am Dienstag.
Doch wenn Don Quijote sich das überlegt, reicht ihm der Bericht aus Nürnberg über Frauenpower am Weltfrauentag. Genug von 'Schlandland! Besser durch Evora bummeln...
Alle Straßen und Plätze in Evora sind Steinen gepflastert. Die Straßen haben sich im Laufe der Zeit und unter Belastungen oftmals zu Rinnen und Beulen verformt.
Schmale Gasse zum großen Platz
Den höchsten Platz in Evora hatte schon der römische Tempel beansprucht.
Egal ob Tempel oder Kathedrale! Hauptsache Menschen unterwerfen sich Gottheiten, Priester, Könige und Politprofis.
Was wären die besten Plätze der Städte ohne Tempel, Kirchen, Heldenkenmäler?
Muss in modernen Zeiten diese Plastik daran erinnern, dass sich Mann mit Frau verbinden?
Alle paar hundert Meter weiter wieder ein Klerikalbau.
Soll das Straßenschild LAGO ALEXANDRE HERCULANO den Ort prächtiger macher, als er ohnehin schon ist?
Der zottelige Straßenhund mit humpelndem Fuß im ausgetreten Turnschuh hat eine Tüte Futter geholt und gibt seinem Kollegen einen Zehn-Euro-Schein zurück.
Und wieder ein Klerikalbau mit ein, zwei, drei, vielen spitzkegeligen Türmchen.
Je mehr Abgaben, je mehr Steuern, je mehr Arbeitskräfte umso mehr Kirchen, Schlösser, Paläste, Universitäten, Künstler und Kriege.
Mit diesem Kriegsgerät VIATURA BLINDADA DE RECONNECIMENTO DAIMLER 1939 - 1943 wäre heute nichts mehr zu gewinnen.
Das ist nun aber das letzte Kirchenbild aus Evora - versprochen!
Zum Abschied von Evora noch diese Dame auf hohem Podest, die alles hat, was Frau braucht: Flügel, Schwert in der einen, Lorbeerkranz in der anderen Hand. Damit genug von Welterbestadt Evora - morgen geht's weiter in stiller Landfahrt an einen ruhigeren Ort.
Von Evora nach Mora und zurück in die VW-Werkstatt Evora
Was für ein Tag! Bis Mora war es eine genussvolle Fahrt durch das wunderbare Hügelland.
Nach etwa 25 Kilometern begeistert mich in Arraiolos ein kreisrunde Burgmauer. Wiki dazu:
Funde deuten auf eine Anwesenheit des Menschen mindestens seit der Jungsteinzeit.
Nach dem Einfall vor allem germanischer Stämme (Goten, Vandalen, Alamannen, Sueben u. a.), die die Römer als Herrscher der Iberischen Halbinsel ablösten, eroberten 414 die Alanen Arraiolos. Nach 711 nahmen die Mauren auch diesen Ort ein, in ihrem achtjährigen Feldzug, mit dem sie auf der Iberischen Halbinsel ihren Herrschaftsbereich des al-Andalus errichteten.
Die mittelalterliche Burg von Arrailos darf man sich auf der Durchfahrt nicht entgehen lassen.
Wie meist an diesen Burgen bleibt man allein, später kommen noch zwei Touristen.
Diesen schönen Teil Portugals haben Menschen schon seit der Jungsteinzeit besiedelt, Römer, Vandalen, Germanen, Mauren .... Völker kamen und gingen.
Der Königspalast zeugt noch nach Jahrhunderten von Pracht und Macht.
Mora ist das Ziel der kurzen Reise, wo ein Supermakrt meinem Proviant um Brot und Salat vervollständigen soll. Doch erstmal geht mein Weg zum Bahnhof.
Die Bahnstrecke durch Mora ist stillgelegt. Der ehemalige Bahnhof ist zu einem Museum umgebaut. Dort zeigt mir ein Trickfilm in 3-D die Ur-, Ur-, Ureinwohner vor Tausenden von Jahren. Das Modell zeigt, wie die Ureinwohner den Kultstein in den Kreis der Dolmen schleppen.
Soviel hat sich in den letzten paar Tausend Jahren nun auch nicht geändert, von Waffen, Fahrzeugen und Behausungen einmal abgesehen.
Mein Bruder begrüßt daheim die Frühlingsblüten in Dortmund. Brille und Kleidung gab es vor fünf-, sechstausend Jahren noch nicht. Doch hat sich sonst viel an Menschen geändert seit der Jungsteinzeit? Bruder, pensionierter Lehrer ist ebenso wie Kleinkünstler "haha" Jahrgang 1949. Aber mit ersterem kann man vernünftig reden, letzterer schmückt sich mit "Verbrecheraura".
In Münster fantasiert "haha" sich in eine "Fahndungskarte". Will er Bestätigung für seine versteinerte Maske mit stalinistischer Allmachtfantasie? Er bekommt als Antwort einen Link von Martin Sonneborn, der polit-verbrecherische Machenschaften ins rechte Licht rückt. Und was meint der Herr Kapellmeister dazu?
Kommunikation mit solchen beispielhaften Vertretern des Prekariats ist zwecklos. Sie wissen eben alles besser und empfinden jeden Angriff auf Klientel in ihren Kreisen als "Faschismus". Sonneborn weiß prächtig über "verbrecherische Machenschaften zu fabulieren, doch was weiß das kleine Künstlerkerlchen "haha"?
Hat die EU zusammen mit ihrem Friedensauftrag jetzt auch die Mindeststandards für rechtskonformes Verwaltungshandeln ausgesetzt? Allein der Verdacht einer Anbahnung undurchsichtiger Geschäfte mit Waffenhändlern hätte zum geschlossenen Rücktritt der gesamten Kommission geführt – bis vor kurzem jedenfalls.
Deutschland mit dreistelligem Millionenbetrag dabei! Paar tausend Euro pro Bummsgranate, guter Preis! – jubelt die SZ, die über diesen haarsträubenden Unsinn auch noch mit einem heiligen Ernst berichtet, als handele es sich um die Wiederauferstehung des rechten Latschens Jesu Christi.
Bestenfalls belustigt sich einer dieser prekären Stubenhocker am PC noch über meine Straßenhund-Stories.
Während Menschen der "Mercedes-Klass" selbst mit über 80 Jahren noch vernünftige Reisen und Berichte machen, lässt sich meistenteils mit dem Prekariat links-rot-grün versiffter Kreise nicht einmal mehr reden. Mir reicht's!
Mittlerweile stelllt sich nach dem Museum in Mora Hunger ein. Meine Beute im Supermarkt Mora ist neben Salat und Brot eine warme Dorade aus der Supermarktküche, endlich einmal wieder Fisch.
Danach der Schock: Beim Kilometerstand von 240101 Kilometer leuchtet die Ölanzeige. Auch das Nachfüllen von Öl lässt die Anzeige nicht erlöschen.
Danach Schock Nummer zwei: Sechs Kilometer weiter ist das ruhige Camp am Fluss geschlossen. 25 Kilometer weiter wäre ein nächstes Camp an der Talsperre.
Doch jetzt hat das Auto Vorrang. Im Stress 65 Kilometer zurück nach Evora, dort eine halbe Stunde Staufahrt in der Stadt bis zum VW-Händler Evora.
Unglaulich dieser Service! Herr Madeira telefoniert mit dem Werkstattleiter. Die nehmen das Fahrzeug direkt dran. Im Warteraum von VW vergeht die Zeit mit dieser Bildergeschichte des Ausflugs von Evora nach Mora und zurück. Hoffentlich machen die Mechaniker meine rollende Klause wieder fit und flott. Herr Madeira übergibt mir das Auto nach etwa einer Stunde: Alles sei in Ordnung, Öl sei nachgefüllt, nur die Lampe bleibe an, was sich bei weitere Fahrt verlieren würde.
Salvaterre de Magos
Nach einer Nacht Erholung am Camp in Evora geht es dann morgen weiter - mehr Richtung Meer. Das Ziel ist gesetzt. Nun müssen noch die müden Knochen, Sinne und der 3,5-Tonner-Diesel folgen.
Und wirklich: Keine 50 Kilometer weiter ist die Öl-Warnlampe erloschen.
Dass mein Gefährt wieder ordnungsgemäß arbeitet entspannt kolossal. Das Garmin-Navi, welches seit 2012 mir beste Dienste leistet, begreift nicht, dass mir die Landstraße lieber ist als die Autobahn. Weil mir die Navi-Ansage auf die Autobahn aufzufahren nicht passt, zeigt die Maschine eine 20 Kilometer längere Strecke an. Mich bringt die Maschine nicht durcheinander. Bei einem Straßendorf gibt es Kaffee.
Das ruhige Land mit den freundlichen, hilfsbereiten Menschen stimmt mich bei geruhsamen Reisen milde, ja zärtlich.
Nach der Kaffeepause begreift das Garmin-Navi, dass mein Weg über die Landstraße geht. Die Wegstrecke springt von 102 Kilometer auf 65 Kilometer. Vor Coruche gibt es zahlreiche Brücken, die nur einspurig zu befahren sind. Man wartet geduldig, bis der Gegenverkehr vorbei ist.
Am Camp in Evora wusch ein Camper seinen blitzenden Hymer. Mir reicht es, wenn der Scheibenwischer bei Regen mir mehr Durchblick auf der Frontscheibe verschafft.
Salvaterra de Magos ist ganz ein Städtchen und eine Gegend nach meinem Geschmack: Ruhe, Ruhe und nochmal Ruhe. Lissabon liegt etwa 65 Kilometer west-südlich, schon etwas hinter mir. Den Lärm der Großstadt reizt mich bislang weniger als bei meinen drei Besuchen zuvor.
So macht mir Portugal als Glücksland Spass!
Das Camp bevölkern außer mir nur Portugiesen, die in einfachen Wagen wohnen.
Hauptsache die SAT-Antenne bekommt Daten für mein Rundfunk- und Fernsehprogramm. Der VW-Werkstatt soll ein Dankschreiben bekommen, doch die Technik funktioniert nicht:
To Mr. Joao Madeira,
yesterday 14/03/2024 you helped to repair my VW Crafter Matricula M ET 8848.
The Oil light stopped his sign after my Voyage from Evora to Montemor-o-Novo.
So your VW Garage made a great, good job. On my next visit to Evora
Mr. Joao Madeira
will get a goot bottle of wine, when hopefully my voyage again will come to Evora
and your lovely country Portugal
My best wishes for you
Erhard Thomas
Die letzten 800 Meter zum "campismo" gehen über einen Feldweg. Ist das nicht besser als Lissabon?
Mein erster Radausflug in das etwa sieben Kilometer entfernte Salvaterra de Magos bricht wegen leicht einsetzendem Regen an diesem schönen Kachelbild ab.
Nachmittags bei trockenem Wetter: Am großen Rio Tejo arbeiten die Landwirte mit ihren Treckern auf dem fruchtbaren Land - eben Salvaterra.
Der Storch schwebt über den Rio Tejo. Die großen Vögel fliegen oft mit ein, zwei Stöcken im Schnabel für ihren Nestbau.
Hier würde meine Frau gerne auf dem Pferdchen sitzen und reiten.
In der Touristeninfo gegenüber dem Kirchlein gibt mir die freundliche Dame sieben Prospekte und Karten von der Gegend mit. Morgen gibt es ab 14.00 Uhr ein Fest in Salvaterra de Mago.
FALCOARIA PATRIMONIO IMATERIAL DA HUMANIDADE UNESCO sollte mir einen Besuch wert sein.
Wie mir die Dame vom Touristinfo erzählte, sei Salvaterra do Mago auch durch seine Stierkämpfe berühmt.
Doch diese archaische Kunst passt schlecht zu grinsenden Katzen schmusender Raubkultur.
Dies Monument gedenkt der Soldaten des Ersten Weltkriegs.
Mit der gekrönten Büste von D. Dinis (09/10/1261 - 07/01/1325) verabschiedet sich der alte Straßenhund in dieser Woche. Wiki schreibt:
Dinis (I.) bzw. Diniz, oft auch Dionysius aus dem Hause Burgund, (* 9. Oktober 1261 in Lissabon; † 7. Januar 1325 in Santarém) war von 1279 bis zu seinem Tode im Jahr 1325 der sechste König von Portugal. Er förderte Literatur und Wissenschaften, unter seiner Herrschaft wurde die Universität Lissabon-Coimbra gegründet und die portugiesische Sprache als Schriftsprache in der Verwaltung eingeführt. Er war auch als Dichter (Troubadorlyrik) berühmt. Durch seine Förderung von Landwirtschaft, Bergbau und Seefahrt bescherte er Portugal maßgeblichen wirtschaftlichen Aufschwung.
Vom Herrscher hierzulande wie Herrn Habeck schweigt des Schreibers Höflichkeit.
Wenn mich das deutsche Trauerspiel wenigstens mal lachen ließe, wäre mir in 'Schlandland wirklich wohler. Deshalb hier aus Portugal unentwegt...
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