05 Juni 2021

Wunderbare Fahrten im Zauberland um Sonneberg

 


Kleine Fahrten in Franken und Thüringen lassen mich staunen. Wer in meinen Film einsteigt, bekommt über 100 Bilder. Welche Pracht haben unsere Vorfahren geschaffen! Fruchtbare Landschaften, Fleiß von Bauern, Viehzüchtern, Baumeistern, Steinmetzen wie auch ständiger Streit haben das Land aufgebaut wie auch zerstört. Weil Politik den Fußballkämpfen von Hooligans ähnelt, wird mir Politik unerträglich. Politik scheint wie Fußball: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, nach dem Krieg ist vor dem Krieg. Unterwegs mit Moped, Fahrrad, Wohnmobil lässt mich aufatmen.
 



Um dem Gefühl kollektiven Niedergangs zu entgehen, zieht es mich auf die Straße. Wer nicht mit dem Wohnmobil in die Ferne fahren kann, für den liegt das Gute so nah. Kleine Fahrten auf dem Fahrrad, dem Motorrad und am Ende der Woche endlich wieder im Wohnmobil bringen mich auf bessere Gedanken. 




Die erste größere Fahrt mit dem Moped geht nach Erfurt. Das Garmin Navi Zümo bietet Motorradfahrern als Präferenz "Adventurous Routing" an. So führt mich das Gerät auf kleinsten Nebenstrecken über Kurven und Berge und vermeidet Autobahnen. Für die Autobahnfahrt berechnet das Navi von Sonneberg nach Erfurt 140 Kilometer, durch den Thüringer Wald auf Nebenstrecken kommt man nach 100 Kilometern in Erfurt an.

Auf Nebenstrecken erfährt man den Thüringer Wald. Die Autobahn führt 7.916 Metern durch den längsten Straßentunnel Deutschlands, den Rennsteigtunnel. Landstraßen führen von Judenbach nach Tettau vorbei an der Bergstation des Skilifts auf etwa 700 Meter Höhe.



Nach zahllosen Kurven gelangt man von Tettau über Piesac nach Schmiedefeld, wo ein Bahnhof aus alten Zeiten still verfällt.




Vor Reichmannsdorf, wo immerhin schon 34 Kilometer kurviger Bergstrecke geschafft sind, gibt es ein Porzellan Museum.






Für Besuche von Museen oder dem Denkmal in Reichmannsdorf bleibt auf der wilden Fahrt keine Zeit.







Auch am Berg lässt sich die 238 Kilo schwere Maschine anhalten. Da der Roller eine Feststellbremse hat, kann man auch bei Gefälle oder Steigungen bequem anhalten, die Kamera aus der Tasche ziehen, ein Bild vom Rand der schmalen Straße aus bei laufendem Motor machen, die Kamera wieder eingepacken, Reißverschluss zuziehen, und weiter geht die Fahrt.




Wie rund um Sonneberg gleichen sich überall die traurigen Bilder: Viele Fichten konnten nach Befall von Borkenkäfern und trockenen Sommern nicht überleben. Ein Satz aus Zeitungsberichten vor Jahrzehnten ist mir im Gedächtnis geblieben: "Willst Du einen Wald vernichten, pflanze Fichten, nichts als Fichten."




Meura liegt, wie viele Orte in Thürigen, mitten im Wald. Am Orteingang steht dieses prächtige Landhaus.




Mein erstaunter Blick bewundert vom Straßenrand die Schönheit von Meura.





Neben der Haflingerzucht gibt es bei Meura auch einen Stellplatz für Wohnmobil mit einer öffentlichen Toilette aber ohne Stromsäulen.






Einfahrt nach Rohrbach




Wegegabelung vor Sitzendorf





Einfahrt nach Bockschmiede






Fahrt durch Bockschmiede




Links nach Katzhütten 17 km und nach Mellenbach-Glasbach 8 km
Rechts nach Bad Blankenburg 13 km und nach Schwarzburg 2 km




Schwarzburg grüßt seine Gäste. Jetzt ist schon die Hälfte des Weges nach Erfurt geschafft.





Immer wieder hält mich die zauberhafte Landschaft zumindest für einen Augenblick fest, um den Reiz auf einem Bild zu dokumentieren, hier im Waldgebiet hinter Schwarzburg.






Nach Allendorf kommt Unterköditz.





Google Maps berechnet die Länge dieser wunderschönen Wald- und Bergstrecke mit 61 Kilometern.





Hinter Unterköditz gibt es viel Landschaft und einige Kühe. Auf vollkommen einsamer, verschlafener Waldstrecke huscht gar ein Reh über die Fahrbahn.





Wer geduldig wartet, kann sogar ein Fahzeug fotografieren.




Hinter Milbitz kommen als weiterer Höhepunkt die Klosterteiche von Paulinzella. Dort ist ein Angelpark, wo man sich eine Angel und die Fangberechtigung mieten kann.




Der Autor vertieft sich in seine beiden Fischbrötchen, welche die freundliche Bedienung im Laden verkauft.




Am Nebentisch fachsimpeln drei junge Burschen über ihre Maschinen. Die Marke des grünen Rollers verrät mir ein Facebook-Nutzer: "Das ist ein IWL SR56 Wiesel der wurde in Ludwigsfelde gebaut."





Nach mehr als einer Stunde auf dem Bock tun mir ein paar Schritte am Teich von Paulinzella gut.





Die Klosterruine von Paulinzella wäre einen eigenen Besuch wert. Doch auf dieser meiner bislang weitesten Tour geht es immer nur weiter, weiter und weiter.





Einfahrt nach Gösselborn






Annäherung an Stadtilm






Das Schloß in Stadtilm liegt als verschlafene Schönheit im Sonnenschein. Meine nächste Tour sollte das malerische Stadtilm besichtigen.





Einfahrt nach Wüllersleben





Kriegerdenkmal vor der Kirche in Wüllersleben






Einfahrt nach Bösleben






Ortsmitte Bösleben mit Geräteschuppen der Feuerwehr und der Kirche





Abfahrt ins Erfurter Becken: Die Straßen werden breiter, haben einen Mittelstreifen und die Kreuzung weist den Weg geradeaus nach Erfurt in 14 Kilometern.






Den Orteingang von Elxleben schmückt ein mächtiger Baum.






Ein letzter Fotostopp vor Werningsleben 13 Kilometer vor dem Dom in Erfurt





Nach gefühlt mehrstündiger Fahrt mit vielen Kurven auf einsamen Wald- und Bergstraßen überraschen mich mehrspurige Straßen zur Einfahrt nach Erfurt.


Erfurt

Erfurt ist eine zauberhafte Stadt, die mir schon mehrere Tage längere Besuche wert waren. Diesmal bleibt es bei einer Zwischenüberschrift und sieben, sonnigen Bildern von der Maienzeit.



Nachdem in den gefühlten letzten Stunden die Straße fast mir allein gehörte, muss man sich an den "Großstadtverkehr" in Erfurt gewöhnen.


Weil mein brotlosen Berichte auch "Pressearbeit" darstellen, gehört das Haus "Presseclub" in den Blog.



Hier steht meine Maschine zwischen einem Moped und einem E-Golf an der Stromsäule mit Blick auf den Erfurter Dom.


Da sich mein Leben sieben Jahrzehnte lang im Westen abspielte, erstaunt mich der Markthändler mit seiner Werbung:

Wurst und Schinken
nach unseren alten
DDR-Rezepten




An diesem Obelisk verkauft der Markthändler "Spreewälder und Thüringer Spezialitäten".


Was in Städten wie Gelsenkirchen kaum mehr zu sehen ist, gibt es noch in Erfurt am Samstag nachmittag: Eine deutsche Familie mit Kindern und Mutter mit Tochter ohne Kopftücher.


Ein letzter, sehnsüchtiger Blick in die Straße zur wunderbaren Altstadt, dann geht es weiter. Sorgsam das Moped zwischen den Straßenbahnschienen balancieren und schräg anfahrend die Spur wechseln, um nicht zu stürzen. Mehr Zeit bleibt diesmal nicht für Erfurt, weil noch 100 Kilometer kurviger Rückfahrt vor mir liegen. Schließlich vorsorglich noch tanken, weil es in den Wäldern und einsamen Straßen keine Tankstelle weit und breit gab.

Rückfahrt Erfurt - Sonneberg

Mit gefülltem Tank kann man entspannt nach Hause fahren. Welchen Weg sich das Navi ausdenkt, ist nicht vorher zu sagen. Man lässt sich einfach überraschen.



Es bleibt wiederum bei 100 Kilometern, doch diesmal geht es durch vollkommen andere Orte - wie zum Beispiel Marlishausen. Ob sich hier einmal eine Bahnstation befand?


Es führen wohl mehr Wege durch den Thüringer Wald, als man sich das als Fremder in dem Bundesland vorstellen kann. Hier geht es durch Roda.



Unbedingt sollte man Niederwillingen und Griesheim gesehen haben, zumindest die Straßen durch diese zauberhafte Wald- und Wiesenwelt.


Hier lugt der Kirchturm von Griesheim aus dem Grün hervor.


Fröhlich stimmt mich das Schild zwischen den beiden Plastiken. Es zeigt im Verbotschild eine Kettensäge mit der Aufschrift: "Achtung! Kunst!"



An welchem Ort diese Katze Richtung Wohnanhänger und Kirchturm schleicht, hat der Chronist vernachlässigt.



Auch wenn das Wetter keine Kapriolen schlägt, zieht es mich doch immer mächtiger heim vor dem Abend.



Hier rollt man mit beschaulichen 30 km/h durch ein Örtchen namens Pennewitz.


Es könnte aber auch Herschdorf sein, so genau lässt sich das an den Bildern nicht mehr festmachen.



Hier jedenfalls wird es schattiger und kühler. Die Straße hält, was das Ortsschild verspricht:

Mellenbach-Glasbach
Stadt Schwarzatal
Landkreis
Saalfeld-Rudolstadt
Naturpark-Gemeinde
Thüringer Wald


Vor Erfurt nahm eine Packtasche meine schwere, zusammen geknüllte Motorradhose auf. Im Schwarzatal kommt das gute Stück wieder hervor, um mich auf den verbleibenden Kilometern zu wärmen. Die Anweisungen des Navis sind unberechenbar wie der Lauf einer Katze. Bis Katzhütte ging schon einmal eine meiner Ausflüge in den Thüringer Wald.


Links: Gräfinau-Angstedt 13 km
Herschdorf 5km
Bad Blankenburg 21 km
Sitzendorf 10 km

Rechts: Katzhütte 8 km



Irgendwo im Schwarzatal


Wer von den Lesern hier, sofern es sie gibt, kennt schon diesen wunderbaren Ort?

Meuselbach-Schwarzmühle
Stadt Schwarzatal


Doch das Schild dahinter verweist schon auf eine mir bekannte Ortschaft:

Neuhaus a. Rennweg




Wird sich am "Flair Hotel Waldfrieden" mit Blick auf den Fluß Schwarza das Navi für eine andere Strecke nach Hause entscheiden? Schließlich verspricht Garmin "Adventurous Routing".



Vielleicht will sich einer meiner geneigten Leser, sofern es den gibt, auch aus Stress, Kosten, Lärm und Gedränge der Großstadt nach Meuselbach-Schwarzmühle verziehen und dort ein Baugrundstück kaufen?



Seit Stunden schon drückt mich der Sattel der Maschine, während die Zeigen auf vier Uhr nachmittags vorrücken.



Aha - Cursdorf! Hier haben wir den Handwerker besucht, der uns drei Türen im Haus erneuert hat. Jetzt sollte in 30 Kilometer Entfernung Sonneberg erreicht sein.



Eine Stunde und 27 Minuten orakelt Google Maps für die 70 Kilometer Strecke. Seit gefühlt mindestens drei Stunden drücken Sattel, Straße, Fahrt- und Seitenwind auf mich.





Das Navi schickt mich über Steinheid die Serpentinen hinunter nach Rauenstein. Den Weg hat mich mein E-Bike von Sonneberg aus schon hinauf gebracht.



Nach Rauenstein geht es noch einmal tiefer ins Tal an das beschauliche Örtchen namens....



....Rabenäußig.
Nach Rabenäußig führt ein steiles Gefälle von geschätzt 20 Prozent, danach geht es auf weniger steilem Weg wieder bergauf.



Hinter dem Ortschild von

Mengersgereuth-Hämmern
Gemeinde Frankenblick


ist man schon im

Landkreis Sonneberg,

immer natürlich noch in der

Naturpark-Gemeinde
Thüringer Wald


Das Vorsicht-Schild hinter dem Ortschild ist mit "16 %" üblich bei diesen Berg- und Talfahrten. So endet am späten Nachmittag meine erste Erfurt-Tour. Meine liebe Frau wartet im Garten, öffnet mir die Türen zur Garage, serviert Spargelsuppe und Schupfnudeln. Ein gelungener Tag!


Am 30. Mai ist der Weltuntergang

Das ist ein Lied der "Fröhlichen Jungs". Sie erinnerten damit 1954 an die Bombardierung von Köln.



Mich erinnert das Datum an unseren Hochzeitstag vor zehn Jahren. Damals fantasierten meine Finger zu der Zeremonie diese Sätzchen in die Tasten.

Der Gang zur Behörde fühlt sich an wie der Weg zum Zahnarzt. "Halb zog sie ihn, halb sank er hin, da wars um sie gescheh'n."

Doch dieser hormonelle Zug ist mit meinen 63 Jahren und nach 15 Jahren mit Stephanie auch schon längst abgefahren. Die Zeremonie kommt mir komisch vor:

"Wollen Sie diese Frau heiraten, dann antworten Sie JA"!, oder so ähnlich, fragt der Zahnarzt, ähem der Standesbeamte.

"Wenns sein muss, ja." stammelt der Verurteilte. Die Gedanken so frei, fügen im Stillen an: "Los, zieh mir den Zahn der Freiheit!"

Der Beamte hat mit geschult-gebügelter Gesichtmimik seine Sprüchlein säuselnd abgespult. Abschließend befiehlt er wie in jeder Seifenoper:

"Sie dürfen die Braut jetzt küssen!"



Nun hat mich meine Braut in dies liebenswerte Städtchen  verpflanzt, wo sie ihren Garten, unser gemeinsames Häuschen und mich hervorragend pflegt und versorgt.


Dafür versorgt sie dereinst ihre Witwenrente. Sie hat es verdient. Um nichts anderes geht es, als mit seiner Partnerin friedlich schiedlich zu leben - am besten gleich noch mit seinen Verwandten, den Nachbarn wie mit möglichst vielen anderen Menschen. Leichter als sich selbst und seinen Nächsten zu lieben, ist allerdings die Fernstenliebe. Am leichtesten lassen sich die Fernsten lieben, wenn die Nächsten dafür zahlen.

Wer mit seiner Herzensdame über die Flitterwochen zur Liebe reift, merkt früher oder später, dass es mit der Dame nur ein Weg zum friedlichen Zusammenleben führt: Man lässt sie voran gehen, entscheiden, reden und machen, was sie will. So fahren wir an dem denkwürdige Datum mit unseren E-Bikes nach Coburg.

Coburg



























Wunderbares Franken


Gegenüber dem mit Basikiliken, Dom- und Klostern bestückten Franken, fühlt sich Thüringen an wie "heidnisches Land". 



Neben der Autobahn zwischen Coburg und Bamberg führen kurvige Landstraßen durch ein reiches, fruchtbares Land. Dort hat sich priesterliche Macht herrliche Kostbarkeiten schaffen lassen wie das Kloster Banz.



Wie kann man bei diesem herrlichen letzten Tag im Mai daheim bleiben? Man reist dann doch lieber durch den "sogenannten Gottesgarten".




Flussparadies Franken - Paradiese haben ihren Preis.




Klerikale Konditionierung fordert wie am Beispiel Bamberg den Preis für Paradies und Gottesgarten: Auf dem Maximiliansplatz vor Rathaus und Stadtsparkasse zeigt die Regenbogen-Ideologie Flagge. Es gehört zum "spiritüllen Rüstzeug" klerikal konditionierter Kreise das Gefühl eigener Minderwertigkeit durch Fernstenliebe zu kompensieren wie durch "Menschengeschenke kostbarer als Gold".


Meiner vollkommen unmaßgeblichen Meinung nach bereinigt die Existenz nach Art "Schwarzer Pädagogik" individuelle wie kollektive Eigenartigkeiten, welche notwendiger Entwicklung widersprechen.



In "Weiße Logik" wie von Alkoholikern, Klerikern oder sich in sonstigen Blasen einzigartig auserwählt fühlender Sektierer brechen schmerzlich Schocks gleich "Schwarzer Pädagogik" als Krankheit oder Tod ein.

Dass gleich jesuitischen Inquistoren, gleich salafistischen Koran konditionierten Gotteskriegern, gleich stalinistischen, maoistischen, nationalsozialistischen, sadistischen, psychopathischen Auftrags- und Massenmörder mit Feuer, Äxten, Gift und Gewehren missionieren, liegt in der Struktur solch verpanzerter Kreaturen.



Seßlach, Kloster Banz, Vierzehnheiligen


Ob Klugscheißer ihren Eogismus mit "Spiritualität", mit "Spirituosen" oder mit "solchen Sätzchen" präsentieren, bleibt sich gleich. Mich zieht es auf die Straßen in den blühenden Frühling.



In einem Monat hat mich mein Monat nun 1000 Kilometer durch diese Wunderwelt geschaukelt. Der Verbrauch pendelt sich bei meiner verhaltenen Fahrweise um vier Liter auf 100 Kilometer ein. Kurven zu durchfahren, gelingt immer sicherer und leichter.



Franken als Teil Bayerns grenzt an Thüringen. Der Raps blüht vor Eicha. Das Navi führt mich auf abenteuerlichen Straßen nach Seßlach. Über das malerische Örtchen schreibt Wiki:
Seßlach ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Coburg. Seßlach besitzt ein außergewöhnlich gut erhaltenes mittelalterliches Stadtbild und wurde als historische Filmkulisse überregional bekannt


Bei meinem Rundgang durch Seßlach lässt sich kein Mensch sehen.



Auf dem Plakat vor den Fenstern des malerischen Fachwerkbaus steht:

Cafe / Bistro
zu verpachten


In der landesüblichen Tradition stehen Kriegerdenkmäler vor der Kirche. Menschen suchen nach Trost und Sinn, der da heißt: "Für Gott und Vaterland".


Diese Statue soll den Pilger symbolisieren, der die "Heiligtümer" des "Gottesackers" besucht. Von Bamberg, Seßlach, Kloster Banz, Vierzehnheiliger bis zur Basilika in Gößweinstein gibt es genug prächtige Plätze, um sich an "Gottes Größe" zu erfreuen.


Neben der Kirche in Seßlach steht die Schule. Die Tafel neben der Tür beschreibt das Gebäude: "Altes Schulhaus 17. Jh."


In Seßlach gäbe es bei meinem Besuch ein paar Zeitungen, Ansichtskarten, aber kein Eis zu kaufen.


Etwa 20 Kilometer weiter liegt auf einem Hügel Kloster Banz. Ein Bad im Main hätte mich erfrischt, doch eine passende Stelle ließ sich nicht finden.

Kloster Banz ist eine ehemalige Benediktinerabtei nördlich von Bamberg und Gemeindeteil der Stadt Bad Staffelstein. Das Kloster gehört zum Ensemble des Gottesgartens im Obermainland. Es befindet sich aktuell im Besitz der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung und dient als Tagungsstätte.



Vom Gedenkstein aus überblickt man das herrliche Maintail. Die Tafel ziert in Großbuchstaben eine Gedenkschrift an den den "Heiligen von Kloster Banz":

ZUM GEDENKEN
AN DR. HC.
FRANZ JOSEF STRAUSS
BAYERISCHER
MINERPRÄSIDENT
GESTORBEN IM JAHRE 1988
ER WAR EIN MANN
MIT HERZ UND VERSTAND
EIN SEGEN FÜR UNSER LAND:

VON SEINEM FANCLUB MICHLAU
OBERFRANKEN UND UMGEBUNG.



In etwa fünf Kilometer Luftlinie sieht man auf der anderen Mainseite auf Vierzehnheiligen.

Die Basilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels ist eine Wallfahrtskirche in Oberfranken. Das nach Plänen von Balthasar Neumann gebaute Gotteshaus ist den heiligen Vierzehn Nothelfern geweiht. Es hat etwa eine halbe Million Besucher im Jahr. Neben der Basilika Marienweiher, dem Bamberger Dom und der Basilika Gößweinstein ist die Basilika Vierzehnheiligen die vierte Basilica minor des Erzbistums Bamberg. Die Basilika ist ein prägender Bestandteil des sogenannten Gottesgartens im Obermainland.

Von der "halben Million Besuchern" war niemand zu sehen. Die Reihe der Andenkenbuden ist bis auf eine geschlossen. Eine andere Holzbude steht zum Verkauf.




Scheibe-Alsbach


Etwa 23 Kilometer von Sonneberg liegt Scheibe-Alsbach. Dort ist eine Talsperre, nach deren kühlem Nass sich der erhitzte Motorradfahrer sehnt.


Laut dieser Warntafel käme meine Lust auf ein kühles Bad mich teuer zu stehen:

Die Trinkwasserschutzzone I wird videoüberwacht. Verstöße werden gemäß Wasserhaushaltsgesetz und Thüringer Wassergesetz mit bis zu 50.000 Euro geahndet.




Enttäuscht schleppen mich schwere Schritte zurück zu meinem Moped. Ein Abstecher zur Triniushütte mit dem schönsten Blick ins Frankenland entschädigt mich für das entgangene Bad.


Das Schild "Herzlich Willkommen" gilt Mittwoch nicht. Mittwoch ist Ruhetag.

Triniushütte
Erleben Sie bei uns feinste, südthüringer Schlemmerküche.
Den einzigartigen Ausblick gibt's gratis dazu.




Zu Zeiten der Mauer konnten die Menschen hier den "Frankenblick" gen Westen genießen.


Saalburg


Keine 70 Kilometer von Sonneberg fährt man durch das waldige Zauberland an blühenden Rapsfeldern vorbei nach Saalburg. Endlich steht, wie das Titelbild zeigt, mein Wohnmobil wieder auf einem Camp.


Ohne den Schieferpark Lehesten mit dem "Historischer Schieferbergbau" zu besichtigen, zieht es mich weiter an Thüringer Meer, um endlich wieder zu schwimmen.




Welches Glück, sich am Camp in Saalburg-Ebersdorf  für vier Tage einzunisten! Mein Körper braucht mehr Ruhe.



 Die Aufregung mit dem Tod meines Schwagers, die Nachricht meines Freundes, dessen Sohn sich am Geburtstag seiner Mutter aufgehängt hat, dazu die politpestilenten Zustände im Land schlagen mir auf den Magen.


Obgleich in Saalburg hunderte Wohnmobile Platz finden, sind mir außer einem Bäcker und einem Metzger keine weiteren Läden aufgefallen.




In Bad Lobenstein, keine zehn Kilometer weiter, gibt es mehrere Supermärkte. Für Ausflüge und Einkaufsfahrten ist das E-Bike ideal. Das Smartphone navigiert mich über Waldwege, über Stock und Stein ans Ziel.


Diesmal zeigt Google Maps den Radweg an. Mit kleinen Umwegen rechnete das E-Bike-Display 52 Kilometer zusammen, gesamte Fahrzeit drei Stunden. Lerchen zwitschern, Raubvögel kreisen und kein Regen - die Einkaufsfahrt könnte nicht besser sein.



Vor Bad Lobenstein steht das Ausflugslokal "Weisser Trutz" beim "Grünen Esel". Mit welcher Unterwürfigkeit im Jahre 1791 Untertanen ihre Obrigkeit um den Bau des Hauses baten, dokumentiert eine Tafel.


"Gnädigster Fürst und Herr! Ew. Hochfürstl. Durchlaucht hohe Huld und bekannten gnädigen Gesinnungen erlauben uns es zu wagen Höchstdieselben demuthsvoll zu bitten:....."
 
Da an dem Platz zwei Wirtshäuser um Kunden konkurrierten, gab es Streit zwischen den beiden Häusern. Um den Streit zu beenden, kam der Spruch auf:

"Vertragt Euch nun in Einigkeit,
weil Ihr der grüne Esel seid."

"Grün" und "Esel" steht demnach für "unerfahren" und "störrisch".




Das Bildschirmfoto kommt hier bewußt zum zweiten Mal. Erfüllen sich solche Forderungen, sind nach meiner vollkommen unmaßgeblichen Meinung die Folgen unabsehbar und unerträglich.


 
 Besser mein Film in der wunderbaren Natur! Betörender Duft steigt von den Rapsfelder auf, die sich meilenweit zu beiden Seiten des Weges erstrecken.



Bad Lobenstein schmückt sich mit einem eindrucksvollen Bahnhof. Das historische Bauwerk braucht eine gründliche Renovierung.


Die Rückfahrt von meinem Einkauf geht über asphaltierte Straßen, um Eier, Jogurth- und Quarkbecher, Tomaten, Salat, Gurke und Kartoffeln schneller und unversehrt ins Auto und in den Kühlschrank zu bringen.


Wer bislang nur in den alten Bundesländern gelebt hat, den verwundern Bauwerke wie Denkmäler und oft genug auch noch Fahrzeuge in den neuen Bundesländern.




Der Stellplatz am Thüringer Meer in Saalburg-Kloster ist gerammelt voll. Dieser Camper hat seinen Wohnanhänger mit dem Trabbi zum Badeurlaub geschleppt. Wer wundert sich nicht, dass der Urlauber noch ein paar historische Ski auf den Dachgepäckträger geschnallt hat? Campen, Rad- und Motorradfahren in Thüringen und Franken macht mir viel, viel Freude. Es muss nicht immer Kaviar oder Casablanca sein. Die Sonne heizt das Auto auf kuschelige 30 Grad Celsius auf, der See kühlt mich mit geschätzt 16 bis 17 Grad Celsius angenehm ab.


Burgk


Die Wunder dieser Woche reihen sich wie Perlen an einer Schnur. Nach Einkauf, Mittagessen und Pause zieht es mich ein weiteres Mal in die Natur. Regenwolken ziehen auf. Die Dachluken im WoMo sind geschlossen, Regenzeug kommt in die Satteltasche des Fahrrads.



Düstere Wolken hängen über der Talsperre. Zahllose Wohnmobile stehen am Strand des Thüringer Meeres. Die asphalierten Radwege sind etwa zwei Meter breit. Das E-Bike schiebt mich leicht und locker die Hügel hinauf.



Der Saaleturm wurde 2011 gebaut. Die 43 Meter mit den 192 Stufen sind für einen späteren Besuch aufgeschoben. Zuerst sollte man sich das Schloß ansehen. Mittlerweile nieselt ein leichter Landregen. Die Kameralinse hat einen Regentropfen aufgefangen, der im Bild bleibt.






Von der Schloßmauer aus sieht man das Pumpspeicherbecken oberhalb der Staumauer der Bleichlochtalsperre.



Wieder ein Bild mit dem Wasserfleck auf der Kameralinse:


Besonders bemerkenswert sind der größte Küchenkamin Deutschlands.....




Selten hat mir eine Woche gleichsam als "reisender Reporter" soviel Spass gemacht. Doch nun ist


 
 
 
 

1 Kommentar:

Hoowoman hat gesagt…

Du gehörst zu den besten BloggerInnen die ich kenne. Danke, immer wieder schön und interessant.