09 September 2022

VW-Crafter-Blues, Greiz, Gera , Kulmbach, Adlitz, Blog-Zensur, Geldvermehrung


 



VW-Werkstatt Blues


Nach acht Nächten ist die kurze Fahrt durch Thüringen vorbei. Mein VW-Crafter Womo muss wieder in die Werkstatt. Das nervt.


VW hat die Kupplung bei 209.421 Kilometer am 10.02.2022 für 1690,81 gewechselt.

Die neue Kupplung brachte mich klaglos 11.000 Kilometer bis Portugal und zurück. Dann kam es daheim dicke:

VW hat den Turbolader bei 220.037 Kilometer am 15.08.2022 für 2293,59 Euro getauscht.

Der Blues hört nicht auf. Wie vor dem Austausch des Turboladers meldet das Display "Fehler in der Motorsteuerung". Dabei fällt die Leistung stark ab, dass das Auto nicht mehr als 30 km/h bringt. Erstmalig nach dem Turboladertausch trat das Übel auf der Autobahn auf. Anhalten, auf den Standstreifen fahren, Motor aus machen, neu starten, weiter fahren. Der Fehler trat dann noch zweimal auf Bergfahrten auf, wenn der Motor Leistung bringen sollte.



Sobald das gelbe Vorglühwendel blinkt, fällt die Motorleistung rapide ab, was den Neustart nötig macht.



Doch 25 Kilometer vor der Werkstatt kam es noch schlimmer. Die nächste Fehlerwarnung zeigte „Fehler in der Abgasanlage“ an. So steht das im Handbuch. Der Werkstattmeister sagt, dass dies einen schweren Fehler der Motorsteuerung anzeigt als das Blinken des gelben Vorglühwendels.

Ab Montag versuchen die Experten ein drittes Mal, Motor und Turbine auf Trab zu bringen. Leider half auch dieser Versuch nur 60 Kilometer weiter. Auf der Autobahn bei Bayreuth schaltete der Motor wieder auf Notbetrieb, verweigerte die Leistung. Wieder raus auf die Standspur, Motor ausmachen, Neustart.




Das dritte Mal zur VW-Werkstatt am Freitag morgen mit neuer Schreckensnachricht:  Der Tausch von Partikelfilter mit Oxi-Kat kostet 2500,-- Euro plus Schrauben, Material und Arbeit, gesamt etwa 3000,-- Euro. Um zu versuchen, diese Kosten zu vermeiden, setzt die Werkstatt den Fehlerspeicher wieder zurück. Das VW-Handbuch empfiehlt, hochtourig länger im vierten und fünften Gang zu fahren, um den Partikelfilter frei zu brennen. So musste das Fahrzeug aus der Fränkischen Schweiz hundert Kilometer hochtourig über die Straßen hetzen. Ob mir das 3000,-- Euro Kosten für den Tausch des Partikelfilters mit Oxi-Kat spart?



Doch mir reicht's mit den Werkstattbesuchen, der Motorennotschaltung auf der Autobahn! Auch wenn mir das Amt keine Asyl Goldcard gibt, muss jetzt mein Geldbeutel für den Crafter die 3000 Euro Partikel- plus Oxi-Kat-Filter Reparatur erleiden. Mein Bruder und Freund Klaus können sich über alte Motoren freuen!

Radtour Greiz - Gera


Der einsame Stellplatz am Schwimmbad in Greiz lässt sich gerne eine weitere Nacht genießen. Wieder geht es am sonnigen Samstag mit dem Rad in die Wunderwelt. Keine Lust, die musealen Säle von Schlössern zu besuchen, die an staubige, trockene Luft von Hörsälen erinnern. Die Straße ist mein Vergnügen. Die stete Aufmerksamkeit vor den Rädern auf Unebenheiten, Steine, Löcher, Äste oder Scherben hält mich wach.



Die Morgensonne scheint in Greiz auf Ruinen, Schutt und Schlösser. Da geht mein Weg hinaus in die freie Natur über Berg und Tal, auf Feld- und Waldwegen, am Ufer der Weißen Elster entlang, weiter, immer weiter.



Am Röhrenbrunnen in Greiz versammelt ein Fremdenführer die erste Traube von Menschen, um ihnen die Zauber, die Geschichte, die Schönheiten der Stadt zu erzählen. Nichts wie weg von den Menschen, auf einsame Straßen. Die schwarze Katze schleicht von links nach rechts, bringt Schlecht's - meinte Mutter selig.



In mir klingt die Melodie eines Liedes: ".... bleibt in euren Hütten, euren Zelten, lasst mich nur in meinem Sattel gelten...."



Da liegt er vor mir der bezaubernde Elsterblick.



Mein passender Platz ist gefunden: Es ist der Waldweg entlang der Weißen Elster.



Eine dieser verträumten Bahnstationen, die hier die Vogtlandbahn anfährt, liegt nach einem An- und Abstieg auf einen Hundert Meter Hügel vor mir: NEUMÜHLE/ELSTER. Berg- und Talfahrt kostet mir und dem Akku Energie. Die Dame von der Touri-Info Greiz hat gesagt, dass alle Stunde eine Bahn von Gera nach Greiz fährt.



Das Bild passt den Verkehr auf der Landstraße ab: Ein Auto und zwei Radfahrer. Unten an der Bahn plätschert der Bach.




Immer wieder entspannen sich Augen und Sinne, wenn man über den Fluß ins Grüne blickt.



Die Straße führt fort vom Tal und der Bahnstrecke - leider. Denn so müssen Akku und Körper wieder 165 Höhenmeter überwinden. Nach etwas längerer Pause kam dann ein Auto. Hier fahren - außer mir - auch andere.



Man steht und staunt. Im Giebel fallen zwei Herzen neben den Dachfenstern auf.



Die Straße führt von Tschirna nach Wildetaube, doch ein Feld- und Wiesenweg führt rechts wieder hinunter ins Elstertal.



Nun rauscht das Rad mit mir 270 Meter ins Elstertal hinab in den Ort Berga. Hinter der Brücke stärken mich Kaffee und Kuchen zum ansehnlichen Preis von 8,50 Euro. Doch dafür lädt mein Ladegerät wieder den Akku von 40 auf 70 Prozent. Diese Berg- und Talfahrten saugen Kraft.



In Berga darf das Heldendenkmal der gefallenen Krieger nicht fehlen.



Zu meiner großen Erleichterung geht von Berga der Weg an der Weißen Elster entlang, führt nicht mehr in die Hügellandschaft hinauf und hinab.



Das hebt nicht nur meine Stimmung, auch andere Radler grüßen fröhlich auf dem wunderbaren Wald- und Wiesenweg.



Schon die Dame im Touristeninfo Greiz hatte den Weg von Berga durch den Märchenwald gerühmt.



Ein Bild wie Tausende: Doch wer vom Sonnenweg in den Schatten der Waldhalle radelt, wer auf das blinkende Wasser blickt, fühlt sich eins mit All und Allem.



Fünf Kilometer von Berga in Richtung Gera sind zauberhaft schön.




Hier steht der Chronist und staunt: Gilt das Signal für Boot- oder Radfahrer?




Nach 29 Kilometer ist in Wünschendorf fast schon das Ziel Gera erreicht.



Die letzten Kilometer auf der guten Radstraße liegen schnell hinter mir.



Auf der alten Eisenbahnbrücke geht es dann von Gera mit der Vogtlandbahn zurück nach Greiz.




Gera grüßt wie so oft in Städten der neuen Bundesländer mit abgerissenem Wohnraum.




Zwischen den Wohnkasernen hat sich ein Zahnarzt eine Villa für sich und seine Praxis geschnappt.



Niederflurbahnen verkehren in Gera.


Die Weiße Elster hat an Kraft gewonnen wie ein richtiges Flüsschen.



Das Simson-Moped knattert mit dem Duft des Zweitakters über die ruhige Straße.



Das Hauptgeschäftszentrum Gera-Arcaden zieht Samstag nachmittag kaum Kunden an.




Neben den Nachkriegsneubauten macht sich die alte Post hübsch aus.




Ob diese Gestalten Kunden in die Fußgängerzone locken sollen?





Die Uhr an der Sparkasse zeigt 16.35 Uhr. Gegen 17.00 geht mein Zug vom Bahnhof Gera zurück zum Bahnhof Greiz.




Diese "Gedenk- und Begegnungsstätte" befindet sich "im Torhaus der ehemaligen Haftanstalt 1933-1945 und 1945-1989".



Der Marktplatz zeigt sich aufgeräumt und ziemlich leer.




Der Löwenbezwinger Samson reißt der Bestie das Brunnenmaul auf.



Noch ein kurzer Blick auf den alten Bau- und Baumbestand von Gera, dann geht's zum Bahnhof.



Für 9,50 Euro bringt mich die Vogtlandbahn von Gera zurück nach Greiz.




Eine anstrengende, aufregende Tagesreise mit Rad und Bahn geht zu Ende.



Die Tour war etwas zu lang und zu anstrengend.




Eine heißen Dusche am Camp regelt wieder alles.




Göltzschtalbrücke




Von Greiz sind es nur acht Kilomter zur Göltzschtalbrücke. Die Wunderwerk der Technik aus 15 Millionen Ziegelsteine muss man in Thüringen gesehen haben.




Das Titelbild zeigt die Brücke im Sonnenschein, hier im Gegenlicht.



Danach geht es - wie schon gewohnt - über die Thüringer Berg- und Talstraßen Richtung Heimat.



Die Strecken sind mir mittlerweile schon recht gut vertraut, weil einige der zahlreichen Thüringer-Camps mit schon häufiger angenehmes Asyl gewährt haben - so auch Saalburg Beach.





Nach meiner Mittagspause erfrischt mich das Bad im Staubecken. Das Wasser ist erstaunlich warm. Am frühen Sonntag Nachmittag steht das Auto dann wieder vor der VW-Werkstatt in Sonneberg.

Bruder Uli





Während mit 220.000 Kilometer mein erst 13 Jahre alter VW-5-Zylinder trotz gewechselter Turbine wieder in die Werkstatt muss, dieselt mein Bruder auf seinem 34 Jahre alten Hymer mit über 300.000 Kilometern fröhlich über die Autobahn nach Sonneberg.



Wir feiern zwei friedvolle Tage daheim, zwei alte Rentnern mit jüngeren Frauen.



Hier wußten wir noch nicht, dass andertags mein Auto wieder fertig ist und mich wieder in die weite Wunderweilt schaukelt.




Die Frau meines Bruders ist nach Stunden langer Fahrt glücklich angekommen im Wunderland Thüringen.


Mein Bruder genießt den Rottmarer See ebenso wie den Ratscher-Bergsee auf seinem Motorradausflug nach Suhl.





Hier bewundert Bruder Uli in Suhl ein altes Motorrad, das den alten BMW-Einzylindern ähnelt.



Ein Urlaub am Ratscher-Bergsee wäre für Touristen aus dem Ruhrgebiet ein unvergessliches Erlebnis. Nun weiß mein Bruder, wo er den See findet.



Daheim freuen wir uns über Blumen, die auf dem Kompost meiner Frau wachsen.



Für den Garten meines Bruders wäre diese Plastik gerade recht - zu schwer, zu groß, zu teuer.

Kulmbach



Die VW-Werkstatt hat versucht, den Partikelfilter von Rückständen zu befreien. Damit hat der Wagen schon mal 50 Kilometer weiter bis nach Kulmbach geschafft. Mein Nachbar mit dem 7,5-Tonner mit Bootanhänger kommt gerade von einer neunwöchigen Schwedentour. Stundenlang hat er auf der Autobahn gestanden. Erst wurde eine Fliegerbombe beseitigt, dann hielt ein LKW-Unfall den Verkehr auf.




Kulmbach zeigt mir seine Sehenswürdigkeiten in diesem liebenswerten Städtchen.



Auch in Kulmbach stehen Häuser leer, auch in Kulmbach geben Geschäfte auf.



Manche Häuser verfallen, andere sind renoviert und strahlen in rosaroten Pracht.











Auf die Burg im Hintergrund treib es mich diesmal nicht, dafür kreuz und quer durch die Stadt.







Die Wolken lassen endlich, endlich einmal ein paar Tropfen auf die ausgedörrte Erde fallen. Inflationsraten steigen, Wasserspiegel sinken. Nichts oder nur noch sehr wenig von mir zur politischen Lage. wir merken am Kontostand, was wir uns eingebrockt haben.


Blog-Zensur




Vor mehr als zwei Jahren, am 14.07.2020, veröffentlichte mein Blog einen Beitrag unter der Überschrift

14.07. Le Tréport: Moderators Meinungsmord straft Tempranillos Wortflutwut


In dierser Woche ploppt am 7. September 2022 obige Warnung auf. Mein Blog vom 14.07.2020 ist damit nicht mehr erreichbar.

Der Blog hatte 3024 Zugriffe, bevor der Blog-Dienst ihn vom Netz nahm. Ob der Blog-Dienst meine Bilder zur Erinnerung stehen lässt, wenn sämtliche Texte von Tempranilloe gelöscht sind?



Freunde in der Fränkischen Schweiz




Klaus hat auf seinem schnuckeligen Anwesen Platz für den Hymer meines Bruders und meinen VW-Crafter. Sein eigenes Womo, ein seltener Adria Kröller, steht in der Scheune, sein Allrad-LKW-Womo überwintert in Südamerika.



Die fröhliche Rentnerrunde fachsimpelt über ihre Jahrzehnte alte Mercedes Wohnmobile.


Klaus hat die letzten Jahre in Südamerika überwintert. Kauf und Einbau seines 6-Liter-Motors mit Turbolader und 170 PS in Brasilien kostet etwa 2000 Euro. VW Deutschland tauscht für 2300 Euro gerade einmal meinen Turbolader aus. Und mein VW muss danach zweimal wieder in die Werkstatt.



Wie der Thüringer Wald ist auch die Fränkische Schweiz ein liebenswertes, schönes Stück Deutschland.




Alte Traditionen, alte Geschichten, alte Burgen zeichnen die Gegend aus.



Die vorige Tafel erzählt von einer Geschichte dieser Burg Rabenstein. Wer wem und warum den Mantel nahm, bleibt mir ein Geheimnis.



Einmal waren mir Museumräume in der Burg einen Besuch wert. Jetzt reicht mir ein Blick auf das stolze Bauwerk, die verwinkelte Zufahrt, die Brücke zum Eingang.



Mein kleiner Ausflug endet schon in Waischenfeld an Flüsschen Wisent.




Das alte Mühlrad rumpelt an der Stadtmühle. Die Maschine dient eher als Blickfang für Touristen denn irgendeinem anderen Sinn.



Romantische Gemüter beginne beim Blick über die Wisent auf das alte Fachwerkhaus zu träumen.




Der Gasthof Pulvermühle wirbt mit einem "heißen Ofen".




Landmaschinen XXL


Wundersame Geldvermehrung





Zum Abschluß dieser mißglückten Reisewoche, weil mein VW wieder - jetzt zum vierten Mal - mit dem gleichen Fehler in die Werkstatt muss, doch noch politik pestilente Pöbelei. Überall klagen Menschen über steigende Preise.



Frau Ursula F. kommentiert den Beitrag des Ökonomen Lars Feld und gewinnt damit "565 Herzen". Ihre Antwort an Herrn Lars Feld ist der beliebteste Kommentar. Mir scheint ihr erster Satz höchst "seltsam". Denn nichts kann "man problemlos finanzieren".  Man kann zwar problemlos die Geldmenge vermehren, man kann problemlos Papiergeld drucken, aber das Problem dabei ist, dass man für mehr Geld weniger kaufen kann.






Keine Kommentare: