Almeria, Alcazaba, Almerimar, Akrarabakra! Meine Fantasie schlägt Purzelbäume und beginnt zu träumen. Dies brave Bilderbuch ist mein lieber Blog für meine Frau daheim und das DGF. Nach 30 Monaten Verbannung dürfen Menschen im DGF wieder Links zu meinen Blogs aufrufen. Auch mein Klassenkamerad, Abiturjahrgang 1966, nimmt mich wieder in seinen Mailverteiler auf unter der Bedingung: Keine "abstrusen politischen Ansichten" mehr! Gelingt es mir?
Dank dem DGF (Das Gelbe Forum): Weil mir der Moderator nach meiner Verbannung im Juli 2020 erstmal wieder erlaubte, einen Link zu meinem Blog im DGF zu veröffentlichen, griffen über 1000 Leser auf meine Arbeit zu.
"Abstruse Ansichten" sind schwer verdaulich, lassen sich noch schwerer verscheuchen in Almeria mit muselmanischem und christlichem Erbe.
"Die Alcazaba wurde bis in das 15. Jahrhundert von muslimischen Statthaltern genutzt." Das steht bei Wiki. Jetzt thront eine Jesus-Statue auf dem höchsten Punkt. Hat die christliche über die koranische Kultur gesiegt in Almeria? Geht der arabische Geist zurück? Sorgte nicht die Vielweiberei für eine höhere Geburtenrate und erhöhte die Anzahl der Köpfe für die muslimische Macht? Sorgt nicht die Stellung der traditionelle Muslima dafür, dass der Muselmann mehr von ihr verlangen kann als der Biodeutsche von feministischen Furien?
Erinnern Debatten um Genderfragen wie um das generische Maskulinum an spätrömische Dekadenz? Führt die Gleichberechtigung mittles einfühlsamerer weiblicher Instinkte über tumbe Sex-Maniacs zur femininen Überberechtigung?
Solche abstrusen Fragen führen ins schwarze Loch! Die Stellung der Frau ist, wie dies die Kathedrale von Almeria demonstriert, ist klerikal, kulturell seit Jahrhunderten hoch gepriesen.
Samt und Seide, Gold und Glanz - die Reproduktion steht über allem. Das heilige Sakrament AEIOU verbinde Mann und Frau, bis dass der Tod sie scheide. Mit Erstaunen belehrt mich der Führer in der Kathedrale über ein Kunstwerk mit dem Titel: "Die Heilung der blutflüssigen Frau." Wie das? Die Dame schwängern?
Wünscht man sich da nicht ein Kunstwerk wie "Die Heilung des Sperma spritzenden Mannes?" Versteh' einer die Welt!
Erschöpft sucht der alte Straßenhund einen einsamen Platz in der Großstadt, wo er in sich sinkt und seine Gedanken vergisst.
Ach! Die jungen Jahre sind dahin, wo man in gekonnten Bögen versuchte, einander seine Kunstfertigkeit zu beweisen.
Dazu noch die Preise für das Vergnügen! Für ein Euro fünfzig kann sich der alte, einsame, böse, weiße Mann mit Milchkaffee aufputschen für rastlose Reize in Rentners Rummelplatz Reisen.
So bietet eine Bierbude auf dem Weihnachtsmarkt in Almeria mit herrlichen Bierflaschen und -sorten dem Trunkenbold eine Chance, das durchdrehende Gedankenrad im Suff zu entschleunigen bis zum ersehnten Stillstand der Erschöpfung. Aber ach! Nicht einmal mehr Alkohol erlaubt sich der Pilger auf seinen ruhelosen Reisen.
Mein Mädchen daheim konnte Jahr für Jahr vier, fünf lange Wochen in ihrer Weihnachtsmarkthütte "Licht-und-Spiel" verkaufen, aber ruhe- und rastlos mit mir durch diese Wunderwelt zu dieseln, das kann sie nicht.
Nun gut: Mein Lamento im Morgengrauen auf dem Camp bei Almeria wartet auf Sonne. Diese Summe sonntäglicher Attraktionen werden Rentners Rummelplatz zuviel.
"Jeden Morgen geht die Sonne auf, in der Welten wunderbaren Runde", heißt es doch irgendwo. Friedvoll torkelt eine Taube rechts an den Rand als Symbol des Himmlischen Friedens. Oder ist der zarte Vogel eine Suppenbeigabe, um Kranke zu kräftigen? Abstruse Ansicht!
Noch steht halbwegs unbeschadet, wenn auch ein wenig verkratzt und ramponiert, meine rollende Hütte am Strand auf dem Camp bei Almeria. Meine Klause schützt, wärmt und nährt mich, eine Oase der Ruhe, wenn mich schlechte Straßen rädern und grämliche Gedanken peinigen - geneigte Leser dazu!
Allein die sechs Kilometer vom Camp zu all der Herrlichkeit Almerias mit Alcazaba, Kathedralen, arabisch anmutenden Altstadtgassen und einer überfüllten Strandpromenade sind gefahrvoll und aufregend.
Der Mensch fühlt sich wie eine Ameise am Rande des Abgrunds neben rasenden Autos.
Der Wind bläst durch die Tunnelröhre. Doch das Rad muss Spur halten ganz, ganz nah am Rand.
In Almeria lockt links irgendwo oben in den Altstadtgefilden das alte Gemäuer. Zauberhafter klingen Namen wie Almeria, Alcazaba, Akraraabarba.
All diese schattigen Palmenalleen, all diese sprudelnden Brunnen, all dieser Zauber in Stadt und am Strand liegt nun bald zweieinhalbtausend Kilometer fern der Heimat. Dort ist es kalt.
Hier fröstelt es mich im Fahrtwind unter schattigen Palmen, auch wenn das Thermometer 23 Grad Celsius zeigt, von Sonne beschienen sogar 28 Grad. Doch die braucht man ja auch.
Man versuche, auf der Sonnenseite des Lebens zu bleiben, dass nicht die Kälte von Krankheit, Krieg und Gewalt mit düsteren Bildern das Blut in den Adern gefriert.
Vergessen wir wenigstens für einen, für diesen Moment im Trubel von Rentners Rummelplatz Reisen all die Sorgen, den Stress, die Mühe, lauschen den plätschernden Brunnen, sofern sie der Verkehr nicht übertönt.
Überall diese Brunnen! Endlich einmal eine Stadt mit mehr Brunnen als Touristen. Gebeugt strengt den Ruderer das Fortkommen an. Gebeugt beachter der Radler im fremden Getümmel jede Kleinigkeit, darf keine Bodenwelle, keine Burgsteinschwelle übersehen, an keiner lackierten Kutsche kratzen.
Vor meinem Fenster im Camp sollten im Meer, versprach das ACSI-Buch, Delphine sich tummeln. Doch mir hat sich keiner vorgestellt.
Das Rentnerrummelradreisen dreht sich riesig weiter, weiter, fern und ferner der Heimat, der Kalten.
Und auf nichts muss der Kunde im Weihnachtsrummel verzichten. Eisbahn, Weihnachtsmarkt und selbst eine Piste ist vorhanden.
Nun eignet sich eine Palme mit luftigen Höhenwedeln nicht so recht als Weihnachtsbaum. Tut es nicht auch eine glitzernde Lichtpyramide mit dem Stern an der Spitze? Keine Holzverkleidungen müssen die Springbrunnen abdecken, vor Schnee und dem Erfrieren sichern. In Almeria sprudelt ganzjährig die Wasserpracht.
Auch auf dem Kreisverkehr vor dem Neubau funkelt spritzendes Wasser. Eine Hausscheibe im Angebot mit sieben Prozent Gewinnerwartung - ist das nichts?
Wo kein Brunnen plätschert, aber ein Wasserwagen die blanken Fliesen abspritzt, erfordert die spiegelnd glatte Fläche erhöhte Aufmerksamkeit.
Schon am Ausgang der Stadt, hin zu den kahlen Bergen, hat ein Straßenhund seine armselige Behausung verwertbaren Stoffen abgerungen. Man muss genau die weißen Steine an der linken Treppenseite betrachten, um die mißtrauische, bucklige Katze zu entdecken. Mauzend hat mich die Bestie vor dem Betreten des Heiligtums gewarnt.
Auch auf diesem Kreisverkehr spritzen Fontänen. All das ist Almeria, die neue Stadt mit breiten Straßen, weit entfernt von der verwinkelten, historischen Altstadt, wo sich Touristen die Füße platt laufen.
Mir wird nach Stunden das Getümmel zu viel, obgleich es am Sonntag vergleichsweise ruhig abgeht. Eine Fußgängerbrücke führt über die Bahn. Der Sackbahnhof endet hier. Die Bahnstrecke soll 230 Kilometer weiter nach Murcia gehen, schreibt Wiki.
Ein Nixe windet sich in lustvollem Verlangen und streckt dem Betrachter die üppigen Brüste entgegen. Doch wie soll man einem kalten Fischschwanz Vergnügen abgewinnen?
Die Menschen am Strand spielen Ball. Ein Fischerboot zieht ein Netz. Läufer mit nacktem Oberkörper schwitzen schnaufend auf der Strandpromenade. Mich fröstelt im Fahrtwind beim Sonnenschein.
Am östlichen Ende der Strandpromenade haben Wild-Camper ihr Lager aufgeschlagen - ohne Strom, ohne Wasser, ohne sanitäre Entsorgung. Mich entsorgen die Büsche am DELTA DEL ANDARAX. Dort riecht es streng.
Ein müdes Gewässer ist dies DELTA DEL ANDARAX. Doch wenn Regenfluten über die öden Berge prasseln, dann drohen Überschwemmungen. Das Internet speichert davon Schreckensbilder und - nachrichten. Zumindest lässt sich dort ein halbwegs einsames Plätzchen finden, wo der alte Straßenhund ungestört sein karges Mahl verspeist.
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Genug Neustadt, genug Strand! Jetzt geht es gestärkt in die Altstadt. Die Kathedrale fasziniert mich.
Etwa 24 Kilometer kreuz und quer in der quirligen Sonntagsstadt liegen hinter mir. Der Autor hat sich Pause im Plastiksessel auf dem Platz und Milchkaffee verdient.
Was mich anzieht an dem alten Gemäuer, bleibt unbeschreiblich. Die Uhrzeigen bewegen sich auf 15.00 Uhr zu. Die Glocken signalisieren mit blechernem Klang, was die Stunde geschlagen hat. In den Steinen steht die Zahl 1681.
Meine überreizten Nerven graust es vor der Bestie im Gemäuer mit dem eingedellten rechten Augen und der platt geschlagenen Nase. Wie hatten es die alten Meister drauf, Horror zu visualisieren!
Über der Kathedrale thront einen halben Kilometer weiter Alcazaba!
Als einsamer, alter Straßenhund fühlt man seine Nichtigkeit angesichts der Allmacht des Kalifen.
Da blickt der Kalif von seines Burges Zinnen hinab auf die Mühseligen und Beladenen, die ihm aus aller Herren Ländern das Beste bringen. Der Kopf saß locker auf der Schulter, wenn der Kalif dem Untertan zürnte. Heute beseitigt ein Gruppenführer oder Moderator mit einem Mausklick den Überbringer abstruser Ansichten.
Dort hinter der Kuppe am Bergrand, wo sich die Ausfallstraße gefährlich teilt, mein winziges Rad durch einen zugigen Tunnel muss, da liegt mein Schneckenhaus, mich zu verkriechen vor der unbegreiflichen Größe und Macht dieser Wunderwelt, vor krummsäbligen Kalifen und mißgestimmten Moderatoren, dort steht gleichsam meine Hütte für mich alten, einsamen Straßenhund mit seinen Fingerfantasien auf der Computertastatur.
Ja, ja, es ist schon recht, was die Tafel verkündet: Obras de Restauración de la Torre del Homenaje del C.M. de la Alcazaba de Almeria UNIÓN EUROPEA - her mit den Millionen, damit spätere Generationen noch sehen, was vor mehr als tausend Jahren aus Steinen zu machen war, wenn denn die Knute die Sklaven antrieb.
Das Gefühl lässt mich nicht los, dass die Sockelgestalt im wallenden Gewand ein wenig fremdelt in der Zwingburg mit all ihren Zinnen und Türmen. Doch im Klassik-Radio unterhält mich ein Bläsersatz mit dem Lied "Es kommt ein Schiff geladen", irgendwie muss halt alles passen, irgendwie und irgendwo. Und was klemmt, das schmiert ein folternder Scherge in blutige, untergebene Beugsamkeit.
Zum Abschluß von Almeria und Alcazabe krönt der Kreuzgang der Kathedrale meinen Sonntagsausflug.
Auch wenn der Besuch der hochheiligen Hallen mir sechs Euro abknüpft - zum verbilligten Rentnertarif, hier darf man nicht geizen. Und so lässt sich dort lernen, was mir im Traum nie eingefallen wäre, wozu meine Fantasie nicht reicht: "Die Heilung der blutflüssigen Frau".
Jesus Christ Superstar so unglaublich....
...zieht sich am Kreuz geradwegs in Himmelshöhen! Wer kann das alles verstehen?
Almerimar
Drei Buchstaben ändern das Wort Almeria in eine 40 Kilometer entfernte Stadt Almerimar. Was erwartet mich da an der Area del Puerto Deportivo? Gibt es Strom, Sanitär und WiFi - und überhaupt Platz für meine sechs mal zwei Meter lange und breite Klause?
Und wenn es dort für meine rollende Klause keinen Platz gibt, muss es dann weiter gehen nach La Mamola zum nächsten Camp?
Und wo gibt es Lebensmittel? Jeder Schritt, jede Bewegung ist genau zu planen. Ein Großkaufhaus Carrefour mit Großparkplatz etwa zehn Kilometer vor dem Camp proviantiert für 46,94 Euro meine kommenden Tage. Preiswert ist das gerade nicht, wenn die 0,33 Liter Dose Alkfreies Bier 66 Cents, der halbe Liter VICHY CATALAN 99 Cents kostet. Drei Steuersätze von 4, 10 und 21 Prozent zwackt der Staat sich ab. Die Rechnung zeigt nicht, welcher Posten was und wieviel der Staat sich nimmt.
Meine Frau daheim will keinen großen Bären mit monströsen Trampelpfoten, meine Frau will mich.
Wäre ja gut, wenn sie hier wäre - nicht nur über Skype sich mit mir verbindet.
Doch daheim macht sie sich nützlich und zeigt anderen, wie sie Blütenkerzen kneten.
Wäre sie hier, wäre mein Kost noch besser, noch abwechselungsreicher. Heute Mittag hing mir Almeria mit allen Attraktionen, der Umzug nach Almerimar und der Einkauf noch so in den Knochen, dass es nicht einmal Salat gab, obgleich der im Kühlschrank liegt. Brot mit Käse, Oliven und eingelegte Artischocken reichten mir. Dann Schlafen!
Das Camp Almerimar am Hafen gefällt mir. Es kostet 15 Euro pro Nacht incl. Strom
Zwischen Womos eingeklemmt wandern meine Augen vom Bildschirm über das Wasser.
Das gefällt mir, das entspannt. Wind schüttelt am Wagen, Wolken ziehen auf. Mein Körper braucht Ruhe und Schlaf.
Surfer mit Winddrachen lassen sich durch die Wogen und zu hohen Luftsprüngen ziehen. Nach ihren Kunstsprüngen liegen noch die Drachen am Strand.
So schön der Blick vom Seiten- und Heckfenster auf das Meer ist, so schrecklich könnte manchem Wildcamper der überfüllte Platz von der anderen Seite erscheinen. Doch das stört mich nicht. Es gibt sogar eine heiße Dusche für Camper und Freizeitkapitäne Das reicht für mich.
Boote im Hafen von Almerimar
Weil es Wasser, Strom und heiße Duschen im Sanitärgebäude gibt, ist der Platz am Hafen gut für mich. Boote zu bestaunen, ist mir ein großes Vergnügen.
Wenn dazu die Sonne das Auto auf 25 Grad Celsius erwärmt, entsteht ein fröhlicher Blog bei gesparten Heizkosten daheim.
Manche Freizeitkapitäne kommen morgens aus ihren Booten - ohne Heizung und ohne Fernsehen. Im Schaufenster sieht man Bilder der Boote, die zu verkaufen sind. Unter 100.000 Euro ist kaum etwas zu bekommen.
Wenn dann ein Kahn durch die lange Hafeneinfahrt in See sticht, kommt Fernweh auf. Aber im Auto wird man wenigstens nicht seekrank.
Der MAN-Lastwagen mit holländischem Kennzeichen steht wild am Hafen, fährt bald wieder ab. Fahrer solcher Autos verachten die "Weißware" auf Stellplätzen als "Jogurthbecher".
Dies Schiff trägt die amtliche Aufschrift: JUNTA DE ANDALUCIA CONSEJERIA DE AGRICULTURA Y PESCA
Keine fünfzig Meter von meinem Standplatz liegt das Boot mit dem höchsten Mast im Hafen. Es heisst "BLUE TITAN". Bei dem aufkommenden Wind heult der Wind in den Wanten.
Im Fenster dieses Kahns hängt ein Schild "SE VENDE". Doch außer einer Katze, die von der Mole mit gewagtem Sprung auf die Bordwand hechtet, interessiert sich keiner für das Angebot.
Hier bringt der Seeman von seinem Schiff NOMAD KIEL gerade seinen E-Roller an Land, mit dem er gleich abbraust. Wir begrüßen einander freundlich: "Guten Morgen."
Auf ihrem Boot Samira lassen sich drei bärtige Abenteuer blicken. Ein prall gefüllte Tüte mit leeren Dosen entsorgen einer von ihnen an diesem sonnigen Morgen.
In diesem Boot überwintert ein altes Ehepaar, Jahrgang 1947 und 1948. Die Frau hatte gerade eine Augenoperation. Der Mann bat mich, drei schwere Kanister Diesel ins Boot zu heben, weil seine Frau krank sei. Wir kamen ins Gespräch. Seit 40 Jahren sind sie im Boot unterwegs, Karibik, jetzt im Frühjahr Mittelmeer, Balearen. Er erzählte, dass er viele Bekannte nach der Covid-Impfung verloren hätte. Weiter meinte er, dass mit Impfung die Übersterblichkeit steige. An kürzerer Altersversorgung und an der neuen Schenkungs- und Erbschaftssteuer kassiere der Staat doppelt.
Radfahren in Almerimar
An diesem Neubau steht auf der Bautafel: "Creación Centro den Información y Orientación Turistica-"
Etwas weiter im Land liegt das HOTEL GOLF ALMERIMAR.
An der Straße, die mich am Samstag vom Inland zum Hafen gebracht hat, geht es jetzt auf einem guten Radweg zurück ins Hinterland.
Meilenweit sieht man über die Plastikdächer der Gewächshäuser. Die Temperatur soll in der Gegend schon um 0,3 Grad Celsius gesunken sein, weil das Plastik die Sonneneinstrahlung reflektiere.
An diesem Kreisverkehr mit dem Schild Almerimar endet der Stadtbezirk. Man sieht die Pfützen am Palmenfuß vom nächtlichen Regen. Der Radweg ist stellenweise schlüpfrig und nass.
Ein paar grüne Büsche stehen vor der endlos anmutenden Flächen der Plastikdächer, dahinter die kahlen Berge. Die Morgensonne lässt den Schnee auf den Bergen weiß leuchten.
Hier ist wieder das Einkaufszentrum mit Burger King, Mac Donalds, Tesla-Ladestationen, HM, Carrefour und was sonst der Mensch noch braucht zum Leben.
Prima: Centro Comercial Carrefour - hier lässt sich wieder ein Brot kaufen.
Geschlossen! Auch andere Kunden stehen vor geschlossenen Türen - irgendwie ist der 6. Dezember ein Feiertag.
Matthias wohnt im "Sparkassenwagen"
Der Mann fasziniert mit seiner Maschine. Etwa zehn Kilometer vor Almerimar dröhnt sein LKW-Diesel an der Tankstelle. Meine Kamera raus, den Bus zu schnappen. Der Fahrer lehnt sich aus dem Fenster und schreit irgendwas. "Hä?" Er schreit nochmal: "Bist du der n0by?" "Ja!" Er streckt seinen Daumen in die Höhe. Kenne weder Mann noch Bus, doch er kennt mich. Anderntags treffen wir uns wieder.
Auf meinem Radweg an der Küstenstraße treffe ich den Bus und seinen Fahrer wieder. Er kennt mich aus dem Gelben Forum, fährt seit fünf Jahren einen Spezialwagen, ehemals eine mobile Sparkasse. Die Solarmodule versorgen die 24 Volt Anlage, Speicherkapazität etwa 1200 Amperestunden.
Der Bus verfügt über drei Heizungen, die mit Warmwasser arbeiten. Im Anhänger ist die Werkstatt und ein 125 ccm Motorrad. Der Besitzer Matthias hat im Gelben Forum nie geschrieben aber einiges gelesen. Doch das mache er jetzt nicht mehr, weil es ihn runter zöge.
Klaus und Gisi wohnen im "Blauen Wunder"
Während meine Reiseleistung von Almeria nach Almerimar diese Woche vierzig Kilometer beträgt, ist Klaus schon 250 Kilometer weiter in Brasilien. Dort zeigt er uns einen Blick aus seinem "Wohnzimmer".
Seine erste Übernachtung in Brasilien verbringt er in Gesellschaft netter Menschen. Mich interessieren nur wenige Menschen. Es liegt mir noch weniger, Menschen anzusprechen und nach ihrem Woher und Wohin zu befragen, auch wenn Menschen gerne ihre Geschichten erzählen - wie mein Blog auch.
Küste von Almerimar
Nach dem Hafen von Almerimar ist lange Schluß mit der touristischen Herrlichkeit. Ein paar Kilometer Richtungs Süden liegt dieser Luxus im Winterschlaf.
Wieder ein paar Kilometer weiter lockt mich die Besichtigung einer alten Burg. Die kleine Straße führt an der eindrucksvollen Architektur der Gewächshauslandschaften vorbei.
Gewächshäuser so weit beinahe das Auge reicht vor dem Meer.
Dies Castillo de Guardias Viejas ist so unwichtig, dass es nicht Wiki erwähnt.
Dafür ist der Eintritt in das kleine Festungsmuseum frei und der Blick von der Höhe schön.
Meine Aufwartung vor Arcángel San Miguel soll mich für meine weiteren Strecken schützen.
Neben den Engel schützen den Reisenden die Sicherheitskräfte mit ihren Werkzeugen - hoffentlich.
Als weitere Attraktion bietet die Gegend ein altes römisches Bad.
Doch diese römische Ruine erscheint mir wenig spektakulär.
Am Strand tummeln sich Wild-Camper, ohne auf die SAT-Verbindung zu verzichten. Die Strandduschen sind nicht abgestellt, was Duschen und die Versorgung mit Wasser erleichtert.
Wasser haben sie heute in Almerimar ohnehin mehr als genug. Telekom hat mir zu Weihnachten 100 GByte Datenvolumen geschenkt. Also gibt es keinen Datenmangel, keine Langeweile. Der böse Blog steht schon online, nichts für empfindsame Gemüter und Liebhaber bunter Reisebildchen. Wen diese Warnung nicht abschreckt, den sollte der Titel abschrecken.
Mord ist nicht zu verhindern, Staatsstreich schon.
Menschen mit Normalem Menscherverstand - nicht mit Messerverstand - schämen sich, abstruse Ansichten wie in dem Blog zu lesen. Also: Geneigter Leser, klick das nicht an, gehe lieber
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