29 Oktober 2022

Tunnel Malpas, Banyuls-sur-Mer, verlassenes Land, Roses


Camp Colombiers brachte in drei Nächten Ruhe und Entspannung. Den Tunnel Malpas sollte man als Wunder des Canal du Midi sehen. Fünf Tage in Banyuls-sur-Mer
schenken mir Ruhe und Erholung. Von dort geht es 50 Kilometer weiter in die spanische Hafenstadt Roses. So wie mich wenig in Deutschland hält, so sind andere schon lange weg oder wollen weg. Berichte über Exil-Deutsche auf Dauer, auf Zeit oder geplant von Ulli, Klaus, Wilfried, Reinhold, Tomaten-Michel, Wolfgang und Hans-Peter runden meinen Bericht in der 26. Woche auf Reisen ab.

Rebellion Extinction: Nicht das Erreichte zählt, das Erzählte reicht!


Wie kommt ein Schiff durch den Tunnel? Um das zu sehen, packt der Tourist geduldig seine Brotzeit aus und wartet.



Schließlich will man wissen, wie Schiffe auf dieser Jahrhunderte alten Wasserstraße durch die Röhre fahren.



Da verschwindet der Freizeitkahn unter dem Berg. Zwei Wanderer tasten sich in der engen Steige durch das Dunkel.



Dass auch mir dieser Weg nicht erspart bleiben sollte, zeigt das Titelbild. Zwei Kanufahrer platschen durch den Kanal und meinen ganz richtig: "Nicht leicht mit dem Fahrrad da durch zu kommen." Wirklich nicht! Die ganze Strecke ging nur rückwärts gehend und das Rad hinter mir am Lenker ziehen.

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Dieser mühsame Balanceakt hatte ein Ende. Schlimmeres stand bevor!



Am Ende des Tunnels ging der Weg weiter - über eine Treppe. Zurück durch den Tunnel? Nicht noch einmal! Also heißt es Akku abbauen, um das Rad um einige Kilo zu erleichtern.



Die Hälfte der Treppe ist gepackt. Die Sonne brennt 12.00 Uhr Mittags fast senkrecht, wie der Schatten vom Rad zeigt. Der Feigenbaum am Rand trägt keine Früchte.



Die Siedlungsstätte OPPIDUM aus grauer Vorzeit bleibt mir ebenso wie die schöne Aussicht von Etang de MONTADY erspart. Erst mal Mittagsschlaf.


Dies große Schiff fährt auch durch den Tunnel Malpas.


Zum Abschied des erholsamen Samstag gibt es noch ein schönen Ausflug auf den Hügel bei Colombiers. OPPIDUM D'ENSÉRUNE PANORAMA Etang de MONTADY. Zum urzeitliche Siedlungsgebiet OPPIDUM schreibt Wiki.

Das auf einer sich von Osten nach Westen erstreckenden schroffen Anhöhe liegende ehemalige Oppidum d'Ensérune ist ein typisches Beispiel für die in der Eisenzeit bei den Galliern (Kelten) Südfrankreichs besonders begehrten Siedlungsstätten

Entspannter und erholter geht es Sonntag auf die nächste Etappe.


Rentnerruhe und Badeurlaub in Banyuls-sur-Mer



Am 9.4.2022 gab mir das Camp Municipal in Banyuls-sur-Mer für zwei Tage Asyl. Damals ging es in 32 Tagen langsamer an diesen wunderschönen Badeort. Diesmal war die Strecke schon in 19 Tagen geschafft. Näher der spanischen Grenze sieht die Welt anders aus. Verbrannte Bäume bei einer Autobahnrast zeigen, wie das Klima trockner wird.



Die luxuriöse Autobahn kassierste für 89 Kilometer von Bezier nach Perpignan 19,70 Euro. Jeder Kilometer auf der Autobahn kostet etwa 22 Cents in dem Klasse-3-Tarif für mein drei Meter hohes Fahrzeug.

Camps Municipal in Banyuls-sur-Mer bietet die beste Leistung für vergleichsweise wenig Geld. Das Camp hat bis zum 13.11.2022 geöffnet, dann vom 16.12.2022 bis zum 3.1.2023 und eröffnet dann endgültig am 3.2.2023. Der Preis von 16,42 Euro ist mehr als fair.



Obgleich schon um 12.00 Uhr mittags mit Tanken, Einrichten meines Platzes die kurze Strecke hinter mir lag, setzt mir die Hitze zu. Ein erstes Meerbad auf dieser Reise lässt mich daheim im Auto mit großem Hunger über mein Mittag herfallen und dann erschöpft schlafen.



Danach bringt mich Tee zurück ins Leben. Alle Klappen stehen offen, trotzdem sind es 28 Grad Celsius im Wagen, durch den gelegentlich eine milde Brise weht. Schon surren vier Fliegen im Wagen, die sich auf Nase, Finger, Beine setzen und kitzeln. Das wird eine erbarmungslose Jagd auf die Quälgeister.




Der südliche, mediterrane Lebensstil passt mir. Leichte Kost mit Salat, Oliven, Käse, langer Schlaf mittags. Morgens wie nachmittags erfrischt mich ein Bad im Meer.



Halb zog sie ihn, halb sank er hin.....



Die Krake aus Edelstahl fängt frische Fische....



Die Hafenbucht umsäumen Palmen. Freizeitboote in vielen Größen und verschiedener Bauart dümpeln im Hafen.




Die Karte im Fremdenbüro zeigt mit den Leuchtdioden die Gebirgspfade ins benachbarte Spanien. Über diese Wege flohen zahlreiche Gegner der Franco-Diktatur vor dessen Unterdrückern.



Mein Traumstrand mit Steinen ist mir lieber als ein Sandstrand, dessen Körner sich kaum von Haut und Kleidern trennen wollen.



Der Katamaran vorn rechts gehört zu den größten Freizeitbooten im Hafen.



Die bunt lackierten Holzboote, eins mit der katalanischen Flagge, heben sich deutlich von der Weißware der Plastikschüsseln ab.



Die Küstenstraße geht immer in engen Kurven rauf auf vier-, fünfhundert Meter, wieder runter auf Meeresspiegel, ein Eldorado für sonntägliche Motorrad- und Rennradfahrer. Ein kleiner Abendausflug zeigt mir die Wunderwelt vom Cap Rederis.




Solange der Akku Strom gibt, sind die Höhen kein Problem. Wie es mir im Frühjahr beim ersten Spanientrip mit dem E-Bikeerging,  muss mir nicht wieder passieren.



Das Land verlassen, verlassenes Land




Die Karikatur deutet an, was sich mehr und mehr Leistungsträger und Steuerzahler überlegen oder schon verwirklicht haben.



Wolfgang


Mein alter Rentnerfreund Wolfgang würde gerne das Land verlassen. Doch weiter als zu gelegentlichen Flügen zu Freunden in Thailand oder Shangai kommt er nicht.



Dort bleibt er einige Woche, kehrt dann  immer wieder glücklich heim. Seine liebe Frau hält ihn im Land. Das Bild zeigt ihn als Salesman.


Reinhold grüßt aus Italien


Mein achtzigjährer Freund Reinhold flieht soviel und soweit er kann. Monate war er dies Jahr im Norden. Jetzt schreibt er aus Italien.


So etwa muss man sich wohl seine Reiseroute vorstellen. Als er vom Norden in seine bayrische Heimat zurück fuhr, hat er uns in Thüringen besucht. Sehen wir uns an, was er schreibt und schickt:




Hi Erhard, danke für die schönen Berichte. Ich bin nach 8 Tagen Fahrt auch im Süden, mir gehts noch mehr wie dir, ich fahre gerne aber auch immer langsamer mit mehr Pausen u daher weniger km.




 Waren in Lucca, nach 40 Jahren wieder mal u sonst Wechsel zw Meer u Gebirge, höchster Punkt war mal 1500 m so zw Modena u Lucca, ein veritables Skigebiet.


 Waren in Lucca, nach 40 Jahren wieder mal u sonst Wechsel zw Meer u Gebirge, höchster Punkt war mal 1500 m so zw Modena u Lucca, ein veritables Skigebiet.     


Tolles Wetter, Meer 22/23 u tags 24/25.



Der Herr ist Puccini



Sonst Lucca u Brindisi montagna bei Potenza mit Kirchturm auf kühnem Fels. VG R



Mehr braucht Freund Reinhold nicht zu seinem Reiseglück: Eine einfache "Blechkiste" mit etwas Isolierung, Wohnmobilausbau, SAT-TV und seine Scheckkarten.


Tomaten-Michel



Seit Jahren schon kommentiert "Tomaten-Michel" meine Blogs. Er residiert in Bjelovar. Das ist in Kroatien. Auf seiner Web-Seite erzählt er mehr von seinem Ausstieg.


Mittlerweile alter Sack Ü60 der 2015 nach Nordkroatien ausgewandert ist. Tief im Hinterland umgeben von üppiger Natur mit wenig Mitteln ein neues Leben begonnen. Ja, ein bisschen ausgestiegen schon, aber nicht komplett auf zivilisatorische Vorteile verzichtend. Mit etwas Bescheidenheit finden man zurück ins Leben, welches sich dann auch wieder besser spüren lässt, so weh wie es anfangs auch tun kann. Seit kurzem mit (schon?) 63 in vorgezogener Altersrente mit nur leichten Abzügen wegen "ungeplanter" Körperbehinderung mit "nur" 62 Jahren. So viel kurz und knapp zu den oft propagierten Vorteilen die man hat, weil man heutzutage scheinbar uralt wird, und eigentlich auch erst mit 70 in Rente gehen könnte. Mal sehen, ob ich überhaupt so alt werde, oder werden will... Ich genieße den Rest dieses Lebens trotzdem in meiner kleinen, selbst gewählten Freiheit inmitten meiner Tomaten und unvergleichlichen Sonnenuntergängen...


Klaus und Gisi


Nächste Woche fliegen Klaus und Gisi wieder zu ihrem Südamerika-Winter im "Blauen Wunder". Den Sommer hat er "daheim" in Deutschland, seinem Wohnsitz in Bayern und mit kleineren Fahrten verbracht. Sein Blog erzählt mehr davon. Diesmal war er fleißiger und schickte mehr Bilder im Blog.




Dies ist sein zweites Wohnmobil für kleinere Reisen in Deutschland und Frankreich. In Südamerika dieselt das Paar in seinem Siebeneinhalb-Tonner-Rundhauben-Daimler.



Im Jahr 2006 war seine erste Südamerikafahrt in dem ausgebauten mbLA 911 B, bj 82, 5,8 l hubraum, saugdiesel 130 ps, mit diff lock, langer radstand, allrad ehemaliger thw gerätewagen mit großraumkabine, wie mein Web-Archiv erzählt.

 
Wilfried



Wilfried ist der Bruder von Klaus. Wilfried hat sich seit Jahrzehnten seine Existenz in Südfrankreich aufgebaut. Am 26. März des Jahres haben wir uns getroffen. Bei dieser Reise war meine Sehnsucht nach dem Meer so groß, dass mein Besuch bei ihm ausblieb.


Hans-Peter



Hans-Peter ist Arzt, Freund und Gefährte aus alten Pegida-Demos in München. Er hat zahllose Impfbeschwerden seiner Patienten dokumentiert.

In einem Netz von Ärzten, die die Covid-Impfung kritisieren, ist Hans-Peter aktiv. Was Hans-Peter bei Facebook schreibt, erzürnt einen seiner alten Freunde. Dieser schreibt für den Münchener Merkur und droht Hans-Peter, "diesen Thread der Rechtsabteilung zu übergeben."



Mit dieser flapsigen Antwort beginnt der Streit, der sich steigert.

Drei Hausärzte haben wegen Corona Unterhaching verlassen? Ist das mit Fakten belegt? Oder bloß Szene-Blabla? Bitte Namen und offizielle Bestätigungen!


Hans-Peter bringt Fakten.











Hier schreibt Hans-Peter mehr über seinen alten Freund:



Was erlauben sich Hans-Peter, denkt wohl Martin Becker, der dafür Hans-Peter in Rechtstreitigkeiten  zu verwickeln droht.





Freunde kann man wohl nur pflegen, die die gleichen Ansichten und Meinungen teilen.



Hans-Peter schreibt über einem ihm bekannten Journalisten: "Offensichtlich ist er sich der Tragweite nicht bewußt, wenn Ärzte den Entschluß fassen, ihren Beruf aufzugeben wegen irrsinniger Rahmenbedingungen ......"

Wieso soll sich ein Politiker, Journalist, Künstler oder Kleriker über die Tragweite bewußt werden, wenn ein Doktor aus Gewissensgründen seinen Job aufgibt? Solange Politiker, Journalisten, Künstler oder Kleriker genug verdienen, werden sie einen anderen Arzt finden. Als Privatpatient fällt das leicht.

Ein Arzt, der an seinen Patienten mehr hängt als am Geld, leidet Höllenqualen, sein in Jahrzehnten erarbeitetes Fachwissen und den Dienst an seinen Patienten, die ihm Jahrzehnte treu waren und vertraut haben, aufzugeben.


Wiedersehen mit meinem früheren Klassenkameraden am Albert-Einstein-Gymnasium und Kollegen Dr. med. Wolfgang Niederdorfer (Hautarzt in München) am 27.9.2019

Doch wo Macht und Mammon Politikern, Journalisten, Künstlern oder Klerikern satanische Kräfte verleihen, dagegen ist Widerstand schmerzhaft bis zur Berufsaufgabe, der Aufgabe seiner Existenz, der Aufgabe seiner Liebe zu Land und Leuten. Wer gegen satanische Kräfte kämpft, kann sich nichts mehr sicher sein, kann Hab' und Gut verlieren, schlimmstenfalls Gesundheit und Leben.





Weiterhin ist Hans-Peter wie mir viel Kraft beim Kampf gegen böse Geister gwünscht!




Es grüßt Don Quijotte auf seinem E-Bike Rosinante




Ulli





Ulli und Gabi residieren seit Jahrzehnten in Spanien. Dort schreibt Ulli Krimis, die er erfolgreich vermarktet. Jedes Jahr schafft er zwei neue Werke, die immer mehr Käufer online finden.




Ullis Autorenseite bei Amazon informiert über sein Leben und seine Arbeit. Wer mehr wissen will, bestellt dort Ullis Krimis.

Genug von Freunden, die das Land verlassen haben oder dies planen.


Harald






Harald bleibt im Lande und geht seinen Weg als Künstler. Hier sitzt er neben mir am Klavier, hinter dem Notenpult streicht Sabine die Geige. Das war 1976 in der Neuen Galerie in Aachen. Mein Fernweh zog mich über den langen Landweg nach Indien, Harald blieb bei seinen Büchern und Noten. Letzte Woche wurde Harald 73 Jahre alt. Ein Teil seines künsterlisches Schaffens veröffentlicht eine meiner Web-Auftritte.

Doch wo sich Meinungen soweit voneinander entfernt haben wie zwischen Impf--Befürwortern und Gegner, zwischen Links-Rot-Grünen und deren Opposition, da zerbrechen freundschaftliche Bande.



Mittlerweile merken Politiiker, was Pegida-Demonstranten schon 2015 gemerkt hatten. Aber angesichts des verschärften Paragrafen 130 kommentiert man das besser nicht weiter.



Collioure

Meine Reise mit dem Rad in die Umgebung von Banyuls-sur-Mer macht mich froh. Die verlassene Straße führt durch die Weinberge weit ab von der belebten Küstenstraße.



In den Weinbergen pflügen Spezialisten mit Pferden die engen Pfade zwischen den Reben.



Der Mercedes hat die Rösser zu ihrem Arbeitseinsatz gebracht und fährt sie von dort wieder ab.



Der Wetterbericht hat eine dreißigprozentige Regenwahrscheinlichkeit angesagt. Doch aus den grauen Wolken fällt kein Tropfen.



Die Berg-und-Talfahrt führ über Port-Vendres nach Collioure. Die Gedenktafel erinnert an die Helden des Widerstands.

Ici, de 1940 à 1942, s'embarquèrent pour l'AFRIQUE plusieurs milliers de jeunes gens que, ne voulant pas dubir l'oppression, s'engagèrent et rejognirent l'Armée d'Afrique. Ils combattirent en Tunisie, Corse, Italie, débarquèrent le 15 Aout 1944 sur les Cotes de Provence et participèrent à la libération de la PATRIE. Beaucoup sont morts pour qe vive la FRANCE. PASSANT SOUVIENT-TOI.




Laut GoogleMaps sind etwa 200 Meter rauf und runter zu überwinden.




Neben den unzähligen Freizeitschiffen liegt auch ein Frachtschiff im Hafen von Port-Vendres.



Das graue Schiff vor der Kirche von Port-Vendres trägt die Aufschrift: GENDARMERIE MARITIME.



Über dem Hafen thront das Kriegerdenkmal mit der Aufschrift VENDRES A SES FILS MORTS POUR LA FRANCE.




Endstation meiner Radreise ist an einer Parkbucht mit Blick auf Bucht und Burg von Collioure. Mein Blog vom 9. März 2022 berichtet mehr von dieser wunderbaren Stadt Collioure.




Die Altstadt von Collioure mit den malerischen Gassen ist überaus einladend wie auch die zahlreichen Restaurants am Hafen.



Das schnittige Segelboot im Hafen von Port-Vendres ist einzigartig. Es gibt kein zweites dieser Größe dort.



Der Koffer auf dem Karman-Cabrio ist gepackt. Die Reise kann beginnen.



Der steile Bergweg zum Fort Saint Elme war ein überflüssiger Umweg.




Doch der Blick von der Höhe lohnt die Anstrengung.


Radtour ins spanische Espolla




Das E-Bike hat vier Leistungsstufen: Eco, Tour, Sport und Turbo. Von Banyuls-sur-Mer geht es diesmal nur mit der Leistungsstufe Tour auf den Berg von Banyuls.



Bei meinem langen Ausflug im Frühjahr war am Ende der Akku ausgefallen. Das soll mir kein zweites Mal passieren. Es ist kein Spaß, das 25-Kilo-E-Bike einen Berg hoch zu schieben.



Die Fahrt durch die stillen Weinberge auf der einsamen Bergstraße ist himmlisch. Hier schüttelt ein Mann die Oliven aus dem Baum. Drei andere halten das Tuch auf, um die Früchte darin zu sammeln.



Der Fluchtweg über die grüne Grenze von Frankreich nach Spanien hat eine lange Tradition.



Die Steigung in der Leistungsstufe Tour zu fahren, fordert viel Kraft. Es geht sehr langsam voran. Doch unter 4 km/h kann man das Rad nicht mehr geradeaus fahren.



In mehr als zehn Kilometern Entfernung verschwimmt in der Ferne das Meer.



Auch aus Spanien flohen Menschen vor dem Faschismus nach Frankreich, wie die Gedenktafel auf der Passhöhe anzeigt.



Das junge, deutsche Paar hat in der Hütte auf der Höhe von 355 Meter übernachtet. Sie fahren mit ihren voll gepackten Rädern bis Lissabon. Das macht mir Mut, auch meinen Weg fortzusetzen.



Erstmal geht es in sausender Fahrt zehn Kilometer bergab nach Espolla.



Das Bergnest Espolla kommt mir "spanisch vor." Der Kirchturm zeigt 13.10 Uhr, die Kakteen recken sich in die Höhe, die Feldsteine haben Häuser und Mauern geformt.



Ein Restaurant mit Menüpreisen von 40 Euro ist nichts für mich. Zum Glück hat eine Dorfkneipe mit der großartigen Aufschrift CAFE BAR SOCIETAT FRATERNAL ESPOLLA geöffnet. Der Wirt mümmelt sein Mittagsmahl mit Rotwein, macht mir danach Kaffee.



Auf der Theke lässt sich eine Flasche alkoholfreies Bier entdecken. Das stärkt mich mit einer Tüte Chips. Der Kaffee danach gibt mir Schwung für die Rückfahrt. Der Akku zeigt noch 70 Prozent Ladung, so geht es in der dritten Leistungsstufe Sport mit Leichtigkeit auf den Berg zurück.



Nach der Stärkung geht es durch die kleinen Dorfstraßen. Hier beeindruckt mich das CASTELL D'ESPOLLA XIII - XVII.



Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein in Espolla.



Der Fleischer bewirbt seine Produkte mit einer soliden Tafel aus Kacheln.



Noch einen Abschiedsblick auf den Kirchturm von Espolla dann geht es mit Kaffee-Kräften und Leistungsstufe SPORT hinauf zum 355 Meter hohen Berg von Banyuls. Daheim am Camp sind immer noch 40 Prozent im Akku, ein Meerbad rundet den wunderbaren Tag ab. Abends erzählen wir als Mann und Frau von unseren schönen Tagen über Skype.




Die Steigungen von bis zu zehn Prozent schiebt mich das E-Bike bequem hoch. Die Stämme der Korkeichen sind geschält.



Das alte Bauernhaus, hier Finca genannt, steht im Moment leer.



Ein Motorradfahrer mit Kennzeichen aus Dachau dröhnt das stille Tal hinauf und kommt bald wieder zurück. Die Sinne von guter Luft geschärft riechen noch lange den Ausstoß des Verbrenners.



Blumen, Bienenkästen, Kakteen und ein abgedeckter Swimmingpool - mediterranes Stilleben. Ein glücklicher Tag mit einem belebenden Meerbad zum Abschluß - so lässt sich besser schlafen.

Zum Abschied führt mich mein E-Bike den Walter-Benjamin Weg in die Höhe von Banyuls-sur-Mer.



Der Abschiedstag in Banyuls-sur-Mer schenkt mir neben dem morgentlichen Meerbad noch einen reizvollen Radweg auf dem "Weg Walter Benjamin". Dort wollte er den Nazis entkommen.



Der berauschende Blick auf die Badebucht von Banyuls



Welche zauberhafte Hütte man aus den herumliegenden Steinen bauen kann!


Roses




Bevor es mir langweilig wird, geht es etwa 50 Kilometer weiter nach Spanien. Wenn GoogleMaps für knapp 50 Kilometer eine Stunde und zwölf Minuten angibt, muss man sich auf eine Kurverei mit herrlichen Ausblicken über das Meer vorbereiten.



Während der Motor meines Womos von der Kurverei auf den Grenzberg nach Spanien auskühlt, kurvt ein Microcar leichtfüßig schon wieder nach Portbou, dem ersten spnaischen Grenzort.




Die Bucht von Portbou liegt vor mir wie Hunderte Kilometer Spanien.




Fünfzig Kilometer weiter südlich hat sich das Wetter wieder verändert. Sonne, Sonne, Sonne, schöne Frauen, Autos, Motorräder, Motorroller, Boote und ein riesiger Stellplatz voller Wohnmobile begleiten mich für zwei Tage in meiner neuen Heimat in Roses.




Ein traumhaftes Städtchen mit einer langen Strandpromenade am Sandstrand. Ein großes Passagierschiff zeichnet sich mit Hintergrund ab, ein kleiner Junge bewacht das Fußballtor.



Die weißen Betonburgen ziehen sich soweit wie möglich die Hänge hinauf.




Neben den Millionenwerten der Immobilien liegen weitere Millionenwerte im Hafen, mehr und hochpreisiger als die Wohnmobile auf dem Stellplatz.




Mein E-Bike bringt mich bis zum Ende der Uferstraße. Dort führen Treppen zu einem Wanderweg.



In Cadaqués hat Dali gelebt. Sein Haus ist jetzt ein Museum.




Es gibt nur noch wenige Fischerboote im Hafen von Roses. Weitaus mehr teure Yachten und Segelboote mit hohen Masten liegen im Hafen. Hier liegen Fischernetze zum Trocknen aus, doch wo Fische fehlen, gibt es weniger Fischerboote.



Das Castell de la Trinitat (S. XVI) auf der Anhöhe könnte man am Samstag besuchen. Diese graue Burg in der Stadt ist das TEATRE DE ROSES.




Eine gewaltige Militäranlage am Ortseingang von Roses  Dazu liest man bei Wiki:


.Die Festung Ciutadella de Roses, der alten Stadt, umfasst 131.480 Quadratmeter und birgt archäologische Fundstücke mit den Resten der im Jahr 776 v. Chr. von den Rhodern (oder nach neueren Forschungen erst im 4. Jahrhundert von den Griechen aus Massilia) an der Einmündung eines kleinen Torrente angelegten griechischen Siedlung Rhode.





Soweit der Bericht der 43. Woche von Rentners Rummelplatz Reisen, der mir wie Lesern helfen soll, der depressiven Stimmung daheim im Land zu entfliehen - wenigsten für einige Augenblicke. Herzlichen Dank an meine liebe Frau daheim, die mir den Rücken frei hält für diese Reisen und sich rührend um Heim und Garten sorgt, die Rosen mit Pferdemist düngt, Laub kehrt und Rechnungen begleicht.

Dank auch den Freunden Hans-Peter, Wolfgang, Ulli, Reinhold, Klaus, Wilfried, Tomaten-Michel und last not least Harald, dem Herrn Kapellmeister.

Mit mehr und mehr Sonne fällt mir die Fahrt in den November immer leichter, der hier sich so gänzlich anders anlässt als daheim. Und doch geht es dann irgendwan wieder

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