21 Oktober 2023

Sonneberg Spielzeugmuseum, Warburg, Höxter, Marten

 

Seit einem Jahr fast durchgängig unterwegs wird jetzt die kleine Stadt am Thüringer Waldrand mein Rückzugsort. Finden Kopf, Körper, Herz Ruhe und Frieden bei der lieben Frau daheim? Das Grauen von Terror und Krieg ist allgegenwärtig. Unerträglicher Lärm wie von Kindern im Schwimmbad, wie von Kommentaren, Blogs, wie von Graffiti nimmt keine Ende.



All überall diese endlosen Sätze, dieser Wust an Wörtern, muss mein Blog mitmachen?


Der Eichwald hinter dem Haus färbt sich, Vögel verstummen. Stare fallen über das Garagendach her, picken wilde Trauben. Mich zieht es nicht mehr mit Macht südlich wie im Oktober das Jahr zuvor.



Frauchen, die getreue Sammlerin, klaubt Walnüsse. Wenn Sonne selten scheint, wird ihre Wärme kostbar.



Meine kleine Stadt ist schnell durchwandert. Dort passiert nicht viel. Das alte Gefängnis steht renoviert vor der Vollendung. Bei Monopoly hieß es: "Geh nicht über Los, ziehe keine Sozialrente ein, begib dich direkt in das Gefängnis?" 



"Neukölln zu Gaza machen"


"Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus."

Goethe, Faus
t


Goethe lässt Faust lügen. Mich machen Kriegsnachrichten nicht froh.



links-rot-grün-versifftes gesindel, vermutlich ohne führerschein + fahrzeug, von sozialrente alimentiert findet viele freunde

Meine Finger schreiben wütend, wenn mir schon "Media Guerilla Berlin" vor die Augen kommt!




"Media Guerilla Berlin" übt Solidarität. Will jemand für die eine oder andere Seite Partei ergreifen oder parteilos bleiben?



Kann man sich nicht besseres wünschen als "Neukölln zu Gaza machen"? Wäre es nicht besser, Städte zu erhalten als sie zu verwüsten?  Auch wenn die Geschichte grauenhaft war, muss es immer grauenhaft weiter gehen?


Politik strengt mehr noch an als Reisen. So fehlt mir Lust und Energie, den langen Polittext zu lesen. Die Tendenz ist ohnehin klar. Lieber und länger beschäftigt mich die Antwort meines Freundes auf den Text:

habe den Text gerade überflogen und nur stellenweise wirklich im Zusammenhang gelesen, weil ich diese Tage viel mit anderen Sachen beschäftigt bin und nur wenig Zeit für Politik habe.

Ich glaube aber, das zentrale Argument des Verfassers begriffen zu haben: Israel hat das Land von den Palästinensern geklaut und muss mindestens das Westjordanland-Land zurückgeben, damit der Frieden eine Chance hat. Meine Meinung in der Kurzfassung (ich habe auch eine Langfassung im Kopf, aber keine Zeit, die zu formulieren):

(1) Die Israelis haben das Staatsgebiet nicht den Arabern weggenommen und schon gar nicht den Palästinensern.

Begründung: Es gab niemals in der  Geschichte einen arabischen Staat Palästina. Das Gebiet des heutigen  Israel gehörte seit den Zeiten des Römischen Reiches ständig irgendwelchen Fremdherrschern. Die Israelis habe das Gebiet 1949 auch nicht den Arabern weggenommen, sondern den Briten.

(2) Es gab nie in der Geschichte ein palästinensisches Volk geschweige denn einen selbständige palästinensische Nation. Die Menschen, die dort seit Jahrhunderten siedelten waren (abwechselnd, teils auch gleichzeitig): Ägypter, Jordanier, Libanesen und Syrer - möglicherweise noch andere. Der Begriff „Palästinenser“ meint kein Volk ( gibt es nicht, gab es nicht bei Gründung von Israel) aber auch keinen Staat: Es gab nie einen Staat Palästina. Palästinenser ist ein politischer Kampfbegriff, der den Anschein erwecken soll, es hätte irgendwann mal einen arabischen Staat Palästina gegeben.

Kurzer Exkurs: Wie nennen wir Menschen, die bis 1945 in sagen wir Ostpreußen gelebt haben und dann 1945 nach West-Deutschland geflüchtet sind? Richtig, wir nennen sie Deutsche! Unmittelbar nach 45 war zwar auch der Begriff „Flüchtlinge“ üblich, aber es waren natürlich Deutsche. Wie nennt man Juden, die aus Nazi-Deutschland geflohen sind? Richtig, Juden. Wie nennt man aber z.B. Ägyper, die ehemals auf dem heutigen Gebiet des Staates Istael lebten? Man nennt sie „Palästinenser“, was aber weder die Zugehörigkeit zu einem Volk noch zu einer Nation beschreibt. Palästinenser ist ein politischer Kampfbegriff, nichts anderes.

(3) Was sollte Israel deiner Meinung nach machen? Alle besetzen Gebiete zurückgeben und darauf warten, dass die Araber wieder abgreifen? Was Garantien der Hamas wert sind, muss ich hoffentlich nicht erläutern. Und was Geistes Kind selbst die bei uns von Bürgergeld und Rauschgifthandel prächtig lebenden Araber sind, erkennt man an den Freudenfesten in deutschen Großstädten über das Abschlachten von Zivilisten, Frauen, Alten, Kindern und die Geiselnahmen. Wenn du trotzdem dafür bist, dass Israel sich nicht wehren darf, dann ist das eine Meinung, die man haben kann. Allerdings ist es nicht meine Meinung. Meine Meinung ist, dass der Staat Israel ein Recht auf Existenz hat, dass seine Bewohner ein Recht auf Leben haben und das es keine Rechtfertigung für den ungeheuerlichen und abscheulichen Terror der Hamas gibt. Wenn du eine wissen solltest, teile sie mir doch bitte mit!


Jeder Staat hat ein Recht auf Existenz. Doch wer sollte für das Existenzrecht unseres Staates denn noch kämpfen? Und womit? Und wofür? Rentner und Bezieher von Bürgergeld?




Diese Meinung widerspricht dem Zeitgeist. Als letzte Minderheit diffamiert der Zeitgeist "böse, weiße, alte Männer".  Hingegen ist es im Sinne des Zeitgeistes, Sechszehnjährige wählen zu lassen. Denn denen stehen ja noch mehr Fridays for Future bevor, oder nicht?



Weiße, alte Männer sind besonders böse, wenn sie in Bilderblogs, Leserkommentaren oder sozialen Netzen ihre Sicht verbreiten.




Wer als ebay-Rentner hingegen für sich und die Seinen sorgt, der hat den Zeitgeist besser begriffen. Aber jeder macht eben das dort, was ihm liegt und gegeben ist.


Zurück zur kleinen Stadt Sonneberg




In meiner kleinen Stadt liegen prächtige Villen im Sonnenschein einsam am Hang, sind schwer zu erreichen.



Abriss, die Zeichen der Zeit stehen auf Abriss. Wo einst Häuser standen, stehen jetzt Autos.



Borkenkäfer, trockene Sommer und Fichten-Monokulturen haben zahlreiche Berghänge gleichsam rasiert. Die Stämme sind abtransportiert, Wagenladungen voller Holz gingen in alle Welt. Was danach kommt, wird mühsam wachsen müssen.


Der Blechwurm war zu hören. Kamera raus, umdrehen, das leichte Rasseln und Rauschen von der alten Steinbrücke hören und das Bild genießen. Mehr Aufregung braucht kein Mensch.


Einst war das Gasthaus wie die meisten anderen in der Straße mit Schiefer verkleidet. Schiefer hält 100 Jahre lang und länger. Jetzt ist das Lokal mit dicken Dämmplatten ummantel, danach verputzt, darauf Steine geklebt. Wie sieht das nach fünf oder zehn Jahren aus, wenn es solange hält?



Spielzeugmuseum Sonneberg





Sonneberg bietet Saturday Night Fever: Im Gesellschaftshaus ein Rockkonzert, eine offene Nacht im Spielzeugmuseum . Keine soll hungern und frieren bei Bratwürsten und am Feuertopf.



Vor dem Eingang modelliert der Steinmetz sein hartes Material.


Das Plastemännlein wirbt für Hochliteratur von Goethe.


Gullivers Reisen heute....



....und einst.

Immer wieder zurück zum Motto: "Soll keiner hungern und frieren," deutsche Winterhilfe in harten Jahren.




Die Weltausstellungsgruppe "Thüringer Kirmes" füllt einen Saal.

Der Wachtmeister einst hat tiefe Sorgenfalten auf der Stirn.



Zu jeder halben und vollen Stunde dreht sich das Karussel.




Masken, Fratzen, Puppenköpfe






























Hänsel und Gretel










Technik




























Von der Wartburg nach Warburg





Bei erstem Frost in Sonneberg öffnet ein Ablassventil im Warmwasserboiler meines Wohnmobils,  um das Wasser darin abzulassen. Für die kleine Herbstfahrt muss frisches Wasser in den Tank. Der Stellplatz am Sonnebad versorgt Camper mit Wasser. Dort übernachtet ein wunderbar gepflegter und erhaltener Winnebago mit H-Kennzeichen.



Der Herbstwald zeigt sich in seiner Farbpracht. Die Kurverei hinauf nach Oberhof kann man sich sparen, wenn man den acht Kilomter langen Rennsteigtunnel durchfährt. Danach geht es ohne viele Kurven bis nach Stregda in der Nähe von Eisenach. Nach nur 138 Kilometer bleibt noch genug Kraft und Energie für die nächsten 130 Kilometer bis Warburg. Das Ziel Dortmund hat noch Zeit.



In Warburg reicht es mir. Zudem gibt es in Warburg eine sehenswerte Altstadt.



Der Stellplatz in Warburg entspricht nicht meinen Ansprüchen. Zum Glück hat das drei Kilometer entfernte ruhige Camp noch geöffnet. Dort gefällt es mir. Doch wenn Regen um 2.45 Uhr in der Nacht auf die Plastikluken prasselt, endet die Nachtruhe.



Vom Camp führt ein Radweg über die Diemel in die zauberhafte Altstadt.



Von solch liebenswerten Städtchen mit reich verzierten Fachwerkhäusern kann man nie genug bekommen.








Die Fachwerkhäuser halten es aus, wenn vor ihren Fenstern 12-Tonner kurven.













































Höxter






Bald 50 Kilometer auf meinem Weg nach Dortmund geschafft. Doch in Höxter am Weserbogen war es genug.



"Der Himmel kann warten", verkündet der Hymer auf Fiat-Basis, der schon mehr als 30 Jahre auf dem Buckel hat, wie das H-Kennzeichen ausweist. Der Platz passt.



Höxter ist wieder eine wunderbare Fachwerkstadt. Endlich erbeutet die Kamera wieder Eindrücke, die mich froh und glücklich machen. Die Palmen in ihren Kübeln sehen etwas klein und traurig im Vergleich mit den großen Gewächsen in Spanien.



Zwar fehlt die Sonne, die der Szene leuchtende Farbe verleihen würde, doch immerhin gibt es wieder Eindrücke, Bilder wie so oft im Jahr zuvor.



Der blaue Bierwagen und das gelbe Postauto bringen Farbe ins Bild.



Im Torbogen steht die Jahreszahl 1565, die anderen Texte zu entziffern, fällt mir zu schwer.



Der Durchgang an der Weser ist gesperrt, weil dort eine Gartenschau sich ausgebreitet hatte. Am anderen Ufer ist der Stellplatz am Weserbogen immer noch gut gefüllt.




Hunderte haben für die Klosteranlage und das Schloß gearbeitet.



Die Mühe hat sich gelohnt, wie der Eintrag in das UNESCO-WELTERBE auf der Tafel am Boden ausweist.



Wo vor 1138 Jahren die Arbeiten Steine hochschleppten, schleppt sich jetzt der Tourist über die alten Treppen in die ehrwürdigen Gemäuer.




Auch wenn Kommentatoren, Blogger oder Schreiberlinge in sozialen Medien so gut wie nichts zu sagen haben, stellt sich in solchen Gemäuern beim Betrachter ein Gefühl ein, doch wichtig zu sein.






Zum Eintritt von fünf Euro darf man neben dem kahlen Gemäuer der Kaiserkirche noch die Barockkirche besuchen.



S. VITUS mit Löwe und Adler war wohl ein gewichtiger Herr, wie diese Darstellung vermuten lässt.




Wenn fromme Menschen ergriffen der königlichen Orgel lauschen, müssen sie dafür aufkommen. Wie sonst soll man die vier gebeugten Gestalten deuten, die die Empore schultern?



Für ein stilles Gebet kann man sich in die kleine Seitenkapelle zurückziehen.



Für den Besuch des Schlosses, der neun Euro zusätzlich kosten würde, würde meine Rente zwar reichen, doch meine Neugier auf solche Herrlichkeit ist gestillt. Es reicht mir, heutige Herrscher in prachtvollen Gemächern bei ihren Begegnungen zu bewundern.



Eine Gartenschau hat den touristischen Wert der Weltkulturanlage erhöht. Jetzt wird gerade diese Veranstaltung abgewickelt. Menschen können in einer Auktion ersteigern, was übrig ist.




Ein Fisch aus Stein liegt am Ufer der Weser, die gleichmütig dahin fließt.


Marten




Regen, Regen, Regen erinnern mich an Napoleons Ausspruch: "In Deutschland regnet es vier Monate und vier Monate ist es kalt."  Im warmen Auto merkt man nichts von Regen, Nebel und Kälte. Seit meinem Abitur im Herbst 1966 sind 57 Jahre vergangen. Nach der Zeit freut man sich auf ein Treffen mit den alten Klassenkameraden, eine würdige alte Dame und ehrenvolle, alte Herren wie Ärzte, Apotheker, Verwaltungsbeamte oder Lehrer.



Von Dortmund, neuerdings auch "DortBUNT", gibt es soviele Blogbildberichte, dass hier wenig folgt.


So  berichteten aus "DortBUNT" Bilder wie von einem Marktplatz in Dortmunds Norden. Das war in der Junisonne 2020. Mittlerweile ist es drei Jahre bunter geworden im Land. Der Junitag war schön, brachte mir einen Blog mit 96 Bildern aus DortBUNT. Selten kommentieren Menschen meine Blogs. Unter dem Blog aus DortBUNT stand dann der Kommentar: "Was für eine Kloake!"


Als wir im Herbst 1966 das Abitur hinter uns gebracht hatten, war mir Dortmund noch eine Stadt voller Abenteuer und Zauber. Zauberhaft ist Dortmund nach wie vor, aber auch schön schrecklich. Die Anfahrt schleppt sich wie wohl immer gegen 11.00 Uhr auf der verstopften und verstauten Verkehrader Ruhrschnellweg nur im Schritttempo dahin. Der Weg durch die Innenstadt geht etwas schneller, auch wenn dort Schilder Tempo 30 verlangen, um die Umwelt zu schützen.



Nach drei Stunden Fahrt für 160 Kilometer steht meine "Kiste" wieder vor meines Bruders Haus. All das ist vertraut wie seit Jahrzehnten - und doch auch fremd.



Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstes Bundesland braucht Energie, Schnellstraßen, Arbeitsplätze, Wohnraum, Altenpflege, Krankenhäuser, Supermärkte - alles im XXL-Format.



Eine gigantische Infrastruktur nutzt jedes Fleckchen Erde. Straßenbahnen, Autos, Radfahrer, Fußgänger teilen sich den Platz unter der Brücke, über die der Fernverkehr rollt.



Kaum lässt sich eine Hauswand oder eine Mauer finden, die nicht Kreative bunt aufgepeppt haben. Antifanten- und ACAB-Parolen sieht man auf Schritt und Tritt.



Gegen Mengen von Müll oder Flaschen in Ecken wie "Goldbrand" ist die Straßenreinigung machtlos. Die mächtige Kirche in Marten mutet fremd an. Die Türen sind verschlossen. Vermutlich treffen sich dort immer weniger "Bio-Deutsche".




Bei Sonnenschein saßen hier Männer, um mit Flaschenbier und Gesprächen den Tag zu verträumen.



Mir ist lieber, einsam meinen Lebensabend zu verträumen. Das Land hier ist mir fremd geworden, auch wenn man hier noch mit den Meisten deutsch sprechen kann.


Vor einem Jahr um diese Zeit war mir die Sonne Südfrankreichs wie in Aix-en-Provence angenehmer als hier das nasse Nebelgrau heute. Ob es nicht doch besser wäre, aus dem kalten, nassen Land wieder in wärmere, sonnigere Gefilde zu fliehen und dort zu überwintern? Was hilft das? Irgendwann muss man

1 Kommentar:

Bavarian hat gesagt…

Der Wachtmeister ein 'alter ego'?
Im vorläufig letzten Album singt Mick Jagger "I've got to be free from it all"
und nennt den Song 'Dreamy Skies'....

Ich denke an die fleißigen Thüringer,die beim Renovieren am Haus gearbeitet und Fachwissen eingebracht haben.

In Sonneberg gibt es bestimmt einen Bedarf an Fachwissen in Software....und der soziale Aspekt ist nicht zu verachten: Umgang mit Fleisch und Blut.

So in den Raum geworfen, statt "verträumte Himmel".
Good Luck!