11 Juli 2020

Gravelines, Le Blockhaus, Rue, Crotoy, Eu und Femi-Faschismus


Mein "haariges Frauchen" sammelt daheim Blaubeeren im Wald, kocht Marmelade, schickt mir ein Bild getitelt: "Blau-Bär". Derweil sie sammelt, jagt der Chronist auf "Rentners Rummelplatz Reisen" Eindrücke wie von deutscher Un-Wert-Arbeit aus der Vogelschißperiode in tausendjähriger deutscher Geschichte. Natur und Genuß helfen meiner Gesundheit, bevor mir Ärger über Schlammschlands Buntblödel auf den Magen schlägt.


Wer schweigt, der schreibt.



Die kleinen Heidelbeeren wachsen im bewaldeten Hügel hinter unserem Haus. Dort pflückt sie, daheim kocht sie und lockt mit Marmelade. Die Vogelschißperiode interessiert sie nicht.


Mir würde daheim die Decke auf den Kopf fallen. Daher lockt mich meine kleine Reise weiter durch das schöne Frankreich. Gestärkt und fasziniert von Widerstandsgeist  und -kraft des DUNKIRK SPIRIT verabschiedet sich der fromme Pilger aus der heldenhaften Märtyrerstadt.



Mit stiller Andacht in der Kirche von Dünkirchen, gestärkt von gutem Essen, Wind und Wetter verkauft mir der Supermarkt Carrefour am Sonntag Vormittag Proviant für die Reise nach Westen.




Der Autor hat sich für das Blog mit "Feine Sahne Fisch Filet" belohnt und verprasst seine Ersparnisse im Gasthaus.



Von der Gleichstellung zum Femi-Faschismus


Mein Freund rezensiert das vorige Blog mit seinem unnachahmlichen Humor, der das Leben erträglich macht. Das Erziehungsideal aus der Parole im Bunker der Batterie Todt ist mittlerweile dank 68iger-Idiotie-Ideologie abgewrackt. Verwöhnte Einzelkinder der Generation Schneeflöckchen hopsen nur noch für weiche Werte wie:



Die CDU fordert eine Tussi-Quote von 50 Prozent, damit sich Damen im Politbetrieb bessere Chancen sichern.




Ob das Wahlrecht für Frauen bessere Politiker wie beispielsweise A.H. an die Macht gebracht haben, darüber lässt sich streiten. Quotenfrauen gelten als das Nonplusultra, um Wähler*Innen an die Wahlurne zu locken.






Rigoros setzt sich die Dame für Flugzeugträger, Kampfdrohnen und ein allgemein verpflichtendes Dienstjahr für junge Männer ein - oder etwa auch für Frauen?



Björn Höcke - wieder, wenn's kein Fake ist. Mit dem Witzchen über die Drei Musket*Ierinnen verschafft sich Höcke wieder einen Minuspunkt im Verfassungsregister-Bericht mit all völkisch nationaler, frauenfeindlicher, Rächtz-Hetze. Das dämliche Wahlvolk fühlt instinkiv das Ewig Weibliche zieht uns zu Engel hinan, während Björn des Teufels ist und bleibt - böser, böser Björn!



Diese Steinflügel-Gestalten stammen von der Jesuitenkapelle in Eu, der letzten Station dieses Blogs.



Von den drei Autoren Floydmasika, Pirincci zeigt vor allem Jan Deichmohle auf, wohin die Entwicklung geht. Wer Zeit, Energie und Lust hat, sich in Deichmohles Gedankenwelt einzuarbeiten, der klicke hier und jetzt.



Femi-Faschistoide Idiotie-Ideologie fördert bunt-rot-grün-versiffte Straßengewalt mit Steuergeldern, wie Deichmohle seinen Artikel mit dem Plakat aufmacht und zeigt. Sein Text zeigt den Mechanismus frei nach der Formel: "Treten Schwierigkeiten auf, sind Ursachen beim Weib zu suchen." Deichmohle hat Jahrzehnte gesucht und viel, viel gefunden.  



Gravelines und Grand-Fort-Philippe





In Grand-Fort-Philippe beherbergt mich das Camping Municipal de la Plage fürstlich und preiswert am Strand nahen Badeort,  Der Fluß Aa trennt den Ort vom gegenüberliegenden Gravelines. Die Brücke über den Fluß Aa liegt vier Kilometer landeinwärts. Ein Elektro-Boot bringt Wanderer direkt auf die andere Seite - allerdings nur ohne Fahrrad.


Einen Hashtag wie #JAIMEGRAVELINES sollte jeder Mensch zu seinem Wohnort gestalten, wo auch immer er ist. Brecht dichtete:

Ein Jeder hat die Welt geliebt,
wenn man ihm ein Stück Erde gibt.


Wenn dann noch die Sonne im Juli nicht zu heiß scheint, eine frische Brise kühlt, lässt sich das Leben genießen.


Künstler haben aus Altmetall den Dickhäuter gestaltet.


Wer das Standbild genauer betrachtet, sieht Zahnräder und andere Metallteile.



Flut und Ebbe lassen das Flüsschen Aa schwellen und schwinden. Der Fährmann bringt mich an das andere Ufer und nach dem Essen zurück zum

Grand Fort Philippe




Das Größte an dem Ort scheint mir der Name zu sein. Meine Tradition als demütiger Pilger lässt die Dorfkirche nicht aus.



Die Straßen sind eing, zugeparkt, nur in eine Richtung jeweils von einem Auto zu befahren.



Wo der Fluß ins Meer mündet, hat die Gemeinde ein Heiligtum mit einer Lourdes-Grotte errichtet.


Gegen den stürmischen Wind kämpfen sich Menschen und Hunde auf etwa einem Kilometer langen Deich bis an die Spitze der Flußmündung.



Mein Weg gegen den stürmischen Wind endet auf der Steuerbordseite an der grünen Tonne.



An der Hafeneinfahrt auf dem anderen Ufer steht das rote Backbord-Signal.




Die Online-Wiki-Bibliothek erklärt, was Menschen auf der salzigen Wiese hinter dem Deich mit dem Messer abschneiden und in Plastiktüten sammeln. Das Wichtigste über diese Pflanze Salicorne, zu Deutsch Queller:

 Europäischer Queller und Salicornia bigelovii sind essbar und wohlschmeckend, wenn auch recht salzig. Sie sind eher im gastronomischen Bereich oder im Großhandel erhältlich. In den Niederlanden ist Queller unter dem Namen zeekraal im Supermarkt erhältlich, in Großbritannien als samphire. Er wird blanchiert, kurz angebraten oder roh verzehrt, und ist unter anderem als Beilage zu Fisch und als Salat sehr geschätzt.

Das Kraut ist wohl so schmackhaft, dass jeder nicht mehr als 500 Gramm mitnehmen darf. Ein Sammler zeigt mir seine Tüte mit den grünen Stengel. Er hat wohl noch kein Pfund eingesackt.



Nach dem sonntäglichen Tatort noch einen kurzen Blick über den Deich. Der eisige Wind treibt mich
zurück ins warme Auto.



Anderntags lockt mich eine lange Wanderung in das angrenzende Naturschutzgebiet. Der schiefe Turm in Grand Fort Philippe stammt wie andere Betonbunker aus deutscher Un-Wert-Arbeit.


Nach ermüdender Wanderungen durch das Naturschutzgebiet PLATIER D'OYE blickt man von der Dünenkrone auf den Kanal.  Hier wühlen sich täglich etwa 400 Kähne durch das Meer.




Weitreichende Feuchtgebiete liegen zwischen den Dünen und dem Weideland, auf dem fette weiße oder braun-weiße Kühe satt und faul im Gras liegen und wiederkäuen.


Deutsche Un-Wert-Arbeit verunstaltet die Küste auf hunderten, wenn nicht tausenden Kilometern. Dies ist mir zum Beispiel vor zwei Jahren bei meiner Reise zum Mont-Saint-Michel aufgefallen.



Zumindest bieten die Betonklötze Windschatten, in dem sich ein sonniges Plätzchen sichern lässt.


Drei Arbeiter entrümpeln den Bunker, packen Müll in einen schwarzen Plastiksack, fahren die Ladung mit einer Schubkarre ab.



Nach etwa dreistündiger Wanderung macht es mir Freude, am Schreibtisch davon zu berichten.



Franzosen nennen solche Gebäude "Le Blockhaus". Ihr Name unterscheidet sich in meiner Vorstellung von einem Blockhaus.


Nach dem Abschied von zwei ruhigen Tagen in Grand-Fort-Philippe geht es anderntags zum BLOCKHAUS VON ÉPERLECQUES und weiter durch BOULOGNE-SUR-MER zurück ans Meer nach Equihen-Plage





Le Blockhaus

Dies Kriegsmuseum, welches schon Millionen Menschen besucht haben, wirbt mit einem eindrucksvollen Webauftritt.  Doch nichts geht über die anschauliche Erfahrung vor Ort.




Wie Harley-Davidson seit Jahrzehnten seine Maschinen im gleichen Stil baut, hat BMW seinen Boxenmotor mit Kardanantrieb über Jahrzehnte perfektioniert.




Am angenehmen Sommertag staunen Besucher am schaurigen Ort über das Kriegsgerät unter Bäumen und im Gras.








Nach einigen Exponaten wie der FLAK und dem U-Boot im Wald, den Indikator-Bomben im Gras steht man staunend vor dem monströsen Betonklotz: "Le Blockhaus".


Schautafeln und Lautsprecheransagen auf Abruf in vier Sprachen erklären die Waffen.



Bei diesem Schrott kann man kaum mehr nachvollziehen, wieviele Kolben die verbogene Kurbelwelle angetrieben haben.





Die Erklärungen sind mir nicht so ganz verständlich. Was soll es z.B. heißen: ..."hatte er 1743 Uhren geflogen, von denen 408 Kriegsfliegen"?




Bevor Soldaten aus diesem Bunker eine Rakete abfeuern konnten, haben Kampfflieger mit speziell dafür konstruierten Bomben den Bunkerbau zertrümmert.
 


Durch den Bombenkrater in der Bunkerdecke scheint Sonne auf die Pfütze darunter.




Nun kommen wir, wie das erste Bild schon zeigt, zum Höhepunkt von Le Blockhaus, zu den Raketen.


Wikipedia:

Aggregat 4 (A4) war die Typenbezeichnung der im Jahr 1942 weltweit ersten funktionsfähigen Großrakete mit Flüssigkeitstriebwerk. Sie war als ballistische Artillerie-Rakete großer Reichweite konzipiert und das erste von Menschen konstruierte Objekt, das die Grenze zum Weltraum – nach Definition der Fédération Aéronautique Internationale 100 Kilometer Höhe – am 20. Juni 1944 durchstieß. Die A4 bildete ab Mitte 1945 die Ausgangsbasis der Raumfahrtentwicklungen der USA und der Sowjetunion.



Die Boden-Boden-Rakete A4 wurde im Deutschen Reich in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde (HVA) auf Usedom ab 1939 unter der Leitung von Wernher von Braun entwickelt und kam im Zweiten Weltkrieg ab 1944 in großer Zahl zum Einsatz.

Der Einschlag der Bombe "Tallboy" (großer Junger) kam einem Erdbeben gleich, durchschlug die Decke und zerstörte Meter dicken Bunkerwände.






Aus Lautsprechern wählen Besucher aus vier Sprachen Erklärungen in der düsteren Bunkerhalle. Eine Wunderwaffe ganz anderer Dimension bauten derweil die US-Amerikaner. Diese testeten sie über Hiroshima und Nagasaki mit durchschlagendem Erfolg.




Laut Wiki kam das "Gefährt" erst nach dem Krieg in den USA so richtig in Schwung. Viele Versuche zuvor in Deutschland endeten mit zahlreichen Explosionen beim Start oder frühzeitigen Abstürzen.



Wiki:

Am 2. Mai 1945 stellte sich Wernher von Braun den Streitkräften der Vereinigten Staaten und wurde zusammen mit anderen Wissenschaftlern aus seinem Mitarbeiterstab ebenfalls in die USA gebracht (Operation Paperclip).


Wer sich, wie Werner von Braun, bei der Wehrmacht seine Meriten verdient hatte, bekam in den USA gleich einen guten Job.





Einzigartig in Europa ist diese 45 Meter lange Abschußrampe der V-1-Rakete.





Von einem erhöhten Holzpodest aus überblickt man Raketen und Bunker besonders gut. Im Vordergrund die rostigen Eisenkreuze, welche Panzer abwehren sollten. Man nannte sie  "Rommelspargel".




Mit diesem schweren Gerät ließen sich Tonnen schwere Panzer bergen, weshalb die teure Maschine noch bis 1970 ihren Dienst tat.







Camp La Falaise in Equihen-Plage




Das Camp bietet mir etwa 50 Meter über dem Strand einen Platz mit Meerblick bei untergehender Sonne.



Eine Stadt mit Containerhäusern aus Blech liiegt auf dem Hügel über dem Meer. Einige Wohn-Container sind zwischen 11.000  und 18.000 Euro zu verkaufen. Trotz grauem Himmel und späterem Regen vergnügen sich viele Urlauber mit Kindern im Camp.



Mit Gummianzügen lernen wagemutige Menschen, auf Surfbrettern im Wind zu balancieren. Mich lockt das kalte Meer bei pfeifendem Wind wenig. Am Morgen schütteln Regenböen das Auto. Mich hält es hier nur eine Nacht. Über holprige, kleine Straßen geht es 53 Kilometer südwestlich durch unzählige Kreisverkehre südwestlich nach Rue.

Historische Stadt Rue



Das Camp ist gerade nach meinem Geschmack, ruhig, verlassen und einsam. In einer von Hecken umgeben Bucht steht man weit weg von Masken-Menschen und den Corona-Viren. Das "wunderbare Jerusalem-Kreuz" blickt auf eine lange Geschichte seit dem Hundertjährigen Krieg zurück.



Vielleicht gelingt mir mit meinem restlichen Französisch mit Hilfe von leo.org eine halbwegs brauchbare Übersetzung des ersten Absatzes.

Am ersten Sonntag im August 1101, in der Epoche als Rue hier seinen Meereshafen hatte, entdeckte man ein großes Kreuz aus Zedernholz mit Spuren von Farbe auf einer aufgegebenen Barke ohne Segel und Mast.



Weitere Wunder überraschen mich in der alten Stadt mit ihren kleinen Häusern, dem Bächlein La Maye, der anheimelnden Atmosphäre eines geruhsamen Landlebens.


Das Bauwerk Beffroi ist die größte Sehenswürdigkeit im Städtchen Rue. Man nennt diese Bauwerke auch Belfried, wie er schon in Dünkirchen als Turm neben dem Rathaus zu sehen war. Wiki schreibt darüber:

Die meisten Belfriede wurden zur Zeit der Gotik gebaut und gehören zu den bedeutendsten Profanbauten des Mittelalters. Ihnen gingen häufig hölzerne Türme voraus, von denen keiner erhalten ist. Sie wurden von den weltlichen Stadtbehörden oder den Zünften bzw. Gilden als Symbol der bürgerlichen Macht errichtet, auch gegenüber jener der Kirche. In der Regel ist der Belfried mit dem Rathaus verbunden oder befindet sich freistehend daneben.




 Wenn man die Jahreszahlen in der Tafel überschlägt, bekommt man ein Gefühl für die uralte Geschichte des mächtigen Bauwerks.



Das trutzige, aber dennoch verspielt verziert Gebäude mit der rot, weiß, blauen Nationalflagge harmoniert mit seinen grauen Steinen zum grauen Himmel.


Wo in den neuen Bundesländern gelegentlich noch Trabants ihre milchige Rauchfahne aus verbranntem Zweitaktgemisch hinter sich her ziehen, so sieht man hier ab und an noch Raritäten wie den R 4 oder den 2 CV, welcher unter Liebhabern wieder an Wert gewinnt. Auf dem Schild vor der Garage steht:
DEFENSE DE STATIONNER SORTIE DE VOITURES
Doch das wird für den glücklichen Besitzer des stolzen Gefährts vor seinem noblen Etablissement nicht gelten. Ein Studienkollege musste den recht schnell verrosteten Unterboden seines R 4 erneuern. Renault verkaufte ihm ein Paket mit dem kompletten Boden des Fahrzeugs als aufgerolltes Blech.



Vom einstigen Meereshafen ist nicht viel geblieben. Eine Tafel erinnert daran.


Im Laufe der Jahrhunderte konnten die Schiffe in dem versandeten Flüsschen La Maye nicht mehr in den Stadthafen von Rue einlaufen.

Beim ersten Anblick machen die bunten Schriften gewaltigen Eindruck auf den Kunden. Wenn man dann zum zweiten und dritten Mal an dem Laden vorbei geht, fragt man sich, was man denn dort eigentlich kaufen kann.



Hier genießen die Kunden Bier, Eis oder Kaffee, während sie bei schönem Wetter auf der Terrasse den Verkehr überblicken.


Somme-Bucht Crotoy

Nur keine Gedanken an Covid-19 verschwenden, nicht an den erwartbaren, industriellen Niedergang im Herbst nachdenken, einfach Rentners-Rummel-Platz-Reisen genießen. Sich auf's Fahrrad schwingen, gegen Wind und Regen von Rue sechs, sieben Kilometer über verschwiegene, asphaltierte Landwege zur Somme-Mündung sich vorkämpfen, nur nichts denken, nicht nachdenken - auch wenn an zahllosen Stellen Monumente von 14/18 und 39/45 stehen, die hier niemand umstürzen wird: Denk-Mal!




Die Landschaft ist weitläufig. Vögel zwitschern, Möwen krächzen, Kühe muhen, Hunde bellen, man fühlt sich im Einklang mit All und Allem.




An vielen Stellen laden Camps Urlauber ein. Auf preiswerten Stellplätzen reihen sich Wohnmobile aneinander.


Baden ist verboten, weil sich der Wasserstand "brutal" ändern kann, wie Tafeln warnen.


Crotoy ist attraktiv. Die Bucht der Somme macht einen gewaltigen Eindruck mit ihrer Weite.



Auf einem erhöhten Punkt an der Landzunge hat sich um 1900 jemand ein Schlösschen mit verspielten Türmen und einem Balkon mit Seeblick geleistet.


Die Radtour, das Mittagessen, die Eindrücke haben mich überwältigt. Es blieb keine Kraft mehr, einen Blick in die alte Kirche zu werfen.

Jeanne d'Arc gilt gleichsam als Heilige, der die Menschen zahllose Denkmäler gewidmet haben, für diese Kriegerin und für ihre gefallenen Helden der Kriege 14/18 und 39/45.


Fahnen, Hinweistafeln und Denkmäler zeigen, wie stolz die Menschen auf ihr Land sind.




Die schmackhaften Auslagen gut sortierter Meeresbeute macht mir Appetit auf ein Fischgericht in einem der zahlreichen Restaurants.



Der niedrige Wasserstand bei Ebbe lässt wohl einige Schiffe auf dem Schlick aufsitzen. Am Ufer reihen sich Wohnmobile aneinander. Von dort aus lässt sich das Treiben im Hafen und das Spiel der Gezeiten gut überblicken.

 

Meine Datenanbindung neigt sich dem Ende. So bleiben mir und dem Leser weitere Kommentare wie zur Umbenennung von Straßen, U-Bahn-Stationen oder zu umgestürzten Denkmälern erspart.



Reisen ermüdet mich ohnehin, da sind aktuelle Eindrücke aus Buntschlandschlammland geschenkt.



Es zieht mich weiter nach Westen. Eine enge sechs-mal-zwei Meter Stube auf Rädern, ein 19-Zoll-Bildschirm und ein kleiner Zweiflamm-Kocher gefallen mir besser als der Luxus.


Eu

Die Stadt mit zwei Buchstaben heißt wirklich Eu. Sie liegt noch 34 Kilometer von meinem Ziel Dieppe. Doch gegen Mittag verließ mich die Lust zu fahren. Also gibt's Stellplatz, Strom, Salat im Auto und viel Ruhe in Eu. Eu ist in Wiki und im Internet so schwer zu finden, dass der Bürgermeister schon den Namen der Stadt deshalb ändern wollte.


Nach meinem Mittagessen wird gerade der Platz vor der Kathedrale von den Resten der Markthändler gereinigt.


Verwinkelte Gassen führen zum Schloß-, Markt- und Domplatz.


Fußgänger wählen Seitenwege, ohne dass sie Autos belästigen.


Die Uhr schlägt gerade 12.00 Mittag. Dann ist erst mal Pause in Eu bis 14.00 Uhr.


Das ist nun die Jesuiten-Kapelle. Die Engel über dem Frontportal sind schon im Absatz zu Björn Höcke und den Drei MusketIerinnen gewidmet. Führte schon das allgemeine Wahlrecht für Frauen direkt in die Katastrophe, weil die frenetisch jubelnde Weiberschar beim Anblick von Popstar A.H. feuchte Augen und feucht im Schritt wurde, so krönt die Katastrophe nun die Quotierung von Fifty-Fifty Männlein-Weiblein in der öffentlichen Kampfarena politischer Pestilenz.






Meine bösen, alten, Weiß-Männer-Kommentare passen zum Stil der Jesuiten-Kapelle, in der ein Künstler seine Werke zum Verkauf ausstellt. Zu Füßen der Madonna ohne Hände symbolisiert der Rennwagen Power und Potenz - Preis 400 Euro.



Erst sträubte sich alles in mir, diese Profanisierung der ehrwürdigen Halle zu dokumentieren, doch der Vollständigkeit halber soll das Bild nicht fehlen.





Technische Perfektion hat die kunstvolle Beherrschung von Schrift, Architektur, von Musik, Bildhauerkunst und Malerei ergänzt, wenn nicht gänzlich abgelöst.


Mit einem ruhenden Ritter in Marmor lässt sich heute kein Blumentopf mehr gewinnen.



Allein die kunstfertige Fachwerkbauweise ist für heutige Bauherrn viel zu teuer und zeitraubend.



Aus dem Kloster wurde ein Hospital, Hotel de Dieu.



Vor dem Hunderjährigen Krieg von 1337 bis 1453 haben sich hier die Eliten in Eu schon ihre unvergänglichen Denkmäler und Kathedralen schaffen lassen. Wenn in Tausendjähriger deutscher Geschichte die Periode 33-45 als Vogelschißperiode gilt, so sollte ein Hunderjährigen Krieg Kuhfladenperiode heißen. Der Leser verzeihe mir meine lästerliche Wortspielerei.


Collégiale Notre-Dame et St.-Laurent




Vielleicht liegt es ja daran, dass mein rollendes Heim mit zwei mal sechs Metern Grundfläche mich auf das Nötigste begrenzt. Jedenfalls lässt der klerikale, kunstvolle Großraum meine Gedanken und Gefühle gleichsam befreiend fliegen.



Denn ohne einen Blick in die mächtige Kathedrale von Eu geht es nicht. Bei weiblichen Halleluja-Gesängen nimmt der Wanderer in der mächtigen Kirchenhalle Platz. Die Sonne spielt durch die Wolken und wechselt die Beleuchtung in der Kathedrale.


Es stellt sich eine andächtige Stimmung ein, selbst bei einem ausgemachten Heiden wie mir.


Der maskierte Tourist vorn links im Bild hält Ort und Stimmung mit einer Kamera mit aufgesetztem Mikrofon in Bild und Ton fest.



Es sieht aus, als wäre der Raubvogel mit scharfem Krummschnabel vom Kirchendach hinab geflogen und hätte die Weltkugel in Besitz genommen.



In der Krypta liegen dann einige erlauchte Gestalten gleichsam in blankem Marmor konserviert und grüßen mit gefalteten Händen das Göttliche im Betrachter.



Die gruftige Krypta-Keller-Luft mit den marmorisierten Grabesgestalten hält mich nicht allzu lange, auch wenn gerade in Covid-19-Zeiten das Schicksal schnell besiegelt sein kann.




Noch eine Ehrenrunde um das Schloß mit dem Rad'l gedreht, am Sonnenlicht des Nachmittags mich erfreut, dann geht es heim in meine Stube.



Ein rechter Recke als Reiterstandbild mit kriegerischen Szene in Bronze gegossen ist noch nicht vom Sockel gestoßen.


Ob Säbel, V-1, Atom-Bombe, Drohne, Überschalljäger, T-34- oder Leopard-Panzer, Maschinengewehr oder G-3, Messer, Napalm, Phosphor-Brandbombe - es bleibt das gleiche Spiel.


Floydmasika bloggt unermüdlich seine erstaunlich eingängigen Texte.



Seine hoch komplexen Texte, die ihre Rationalität mit zahlreichen Verlinkungen untermauern, verhallen bei fühlbar steigender Volksverirrung und - verwirrung, wie lautes Rufen in die Wüste.  Doch statt meinem miesen Maulen lässt sich der Text - gerade hier am Meer inspiriert - als Leuchtzeichen von Türmen ansehen, die Schiffen den rechten Weg weisen. Mein Freund ist anderer Meinung und giftet dagegen:
Klar doch....Trump, USA, Bolsonaro, Brasilien und AfD, eine kleine 15% Partei im bekloppten Deutschland....
Danke fuer's 'Aufpimpen' auf's grosse internationale Niveau....

Oder nur ein plumper Anti-AfD-Rempler von Typen die meinen, dass sie der Oeffentlichkeit in ihrem eigenen pol. Umfeld was beibiegen muessen.....und immer mit erhobenem Zeigefinger....wertend, bewertend, abwertend.

Ist ja nett, dass er noch zugesteht, dass Masseneinwanderung vielleicht schaedlich koennte...

Bayern ist FREI ??

Klar doch, mit Django Soeder sowieso, der locker die versifften Fussstapfen von Seehofer ausweitet.
Aber ist ja auch...zum Glueck...gegen die AfD und pro Gruene....
  Die Crux mit geistig hochstehenden Aussagen, mit Schriften wie von Dir, verehrter Floydmasika, wie von Pirincci oder Deichmohle ist ja nun, dass sich Buchstaben, Wörter, Sätze, Schriften nicht und niemals gleichsam in Fleisch und Blut materialisieren.

Dies Alleinstellungsmerkmal menschlicher Reproduktion bleibt dem "passiven-Geschlecht-mit-seiner-negativen-Seinshaltung" vorbehalten, von dessen Energie nicht zuletzt der schöpferische Geist durchdrungen ist - aber eben Blutleer und meist noch Brotlos, sofern er sich nicht für die mediokren Massenmeinung verkauft und prostituiert.

Stimmen verhallen ungehört in der Wüste, Sandkörner bewegt nur der Wind. Dennoch bleibt mein Vertrauen in die korrigierende Existenz unerschütterlich, auch wenn dies zum Preis europäischer Afrikanisierung und Vandalisierung aller Werte führt, die uns bislang unser Leben wertvoll, schön, erhabend und erhebend gemacht haben.

Mit einem Bilderbuch-Gruß aus Nordfrankreich dankt ein treuer Leser

Meine Frau interessiert das alles nicht. Das Wohlfühlprogramm unserer leitenden Engelchen à la Merkel, v.d. Leyen und AKK soll kein Teufelchen wie Björn, der Böse, stören. Mein Freund hat ja so recht, "Na also, geniesst eure Freiheit !!" - wie Wecker schon säuselte:

Wer nicht genießt, ist ungenießbar.

Besser bei einem erholsamen Abendspaziergang die stille Stimmung von Eu genießen, als sich mit Buntschlands Blödsinn zu beschäftigen.





Weit hinter dem Schloßpark zieht die Abendsonne ihre Bahn. Die Schatten werden immer länger.



Die Göttin der Jagd sonnt sich im Abendlicht.



Der Schloßpark liegt aufgeräumt, wie es sich gehört. Kein Papierschnipsel verunstaltet die Weg, kein Blatt liegt auf dem Kies.




Ein Blick zum Abschied auf die mächtige Kathedrale....



...dann verzieht sich der Igel in seine Höhle.



Auch wenn die Frau vom Garten daheim die erblühte rosarote Rose per SMS schickt.....


... gleich noch den Rosengarten dazu....




Es zieht mich nichts....



 




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